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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Hybridomen, das die Umwandlung („class-switching") eines zur Produktion
eines monoklonalen Antikörpers
der Klasse IgM befähigten
Hybridoms in ein zur Produktion eines monoklonalen Antikörpers der
Klasse IgG befähigten
Hybridoms umfasst. Die von diesen Hybridomen produzierten monoklonalen
Antikörper
der Klasse IgG können
im Vergleich zu monoklonalen Antikörpern der Klasse IgM bei der
Behandlung verschiedener Krankheiten breiter eingesetzt werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Antikörper lassen sich in die Klassen
IgA, IgM, IgG, IgD und IgE klassifizieren. Darüber hinaus lassen sich Maus-Antikörper der
Klasse IgG in die vier Unterklassen G1,
G2a, G2b und G3 klassifizieren (für humane Antikörper: G1, G2, G3 und
G4). Wenn Tiere mit einem Antigen immunisiert
werden, gehören
die meisten der erhaltenen Antikörper
zu den Klassen IgM oder IgG. IgG-Moleküle weisen eine dimere Struktur
mit einem Molekulargewicht von etwa 160.000 auf und sind relativ
leicht zu handhaben. IgM-Moleküle
sind hingegen deutlich größer und
weisen eine J-Ketten-verbrückte, komplizierte
pentamere Struktur mit einem Molekulargewicht von etwa 900.000 auf
und besitzen daher Nachteile: Zum Beispiel sind sie wegen ihrer
ausgeprägten
Tendenz zur Aggregation schwer zu reinigen und zu lagern; sie werden
aufgrund teilweisen Abbaus durch proteolytische Enzyme (Proteasen)
ohne weiteres deaktiviert, weshalb die Fab-Produktion daraus schwierig
ist; ihre chemische Modifizierung, wie etwa zum Beispiel ihre Kopplung
mit einem Antikrebsmittel oder einem Toxin, führt oft zu einem Verlust von
Bindungsaktivität
(J. W. Goding: Monoclonal Antibodies – Principles and Practice, Academic
Press, 1986). Bezüglich
der Frage, ob monoklonale Antikörper
der Klasse IgG oder monoklonale Antikörper der Klasse IgM in ihrer
therapeutischen Wirkung gegen Krebs überlegen sind, wurden von I.
D. Bernstein et al. detaillierte Studien durchgeführt, wobei
monoklonale Antikörper
der Klasse IgG und monoklonale Antikörper der Klasse IgM verwendet
wurden, die jeweils gegen das lymphozytäre Thy-1-Antigen gezüchtet wurden
(R. H. Kennet, T. J. McKearn und K. B. Bechtol (Herausgeber): Monoclonal
Antibodies, Plenum Press, 1980, Seiten 275–291). Laut Bernstein et al.
waren monoklonale Antikörper
der Klasse IgM hinsichtlich ihrer Antitumor-Wirkung monoklonalen
Antikörpern
der Klasse IgG überlegen,
die hinsichtlich ihrer Reaktivität gegenüber Thy-1-Antigen positiven
Lymphozyten zwar in einem in-vitro-Komplement-abhängigen Test
auf Antitumorwirkung den ersteren vergleichbar waren; in einem in-vivo-Test
auf Antitumorwirkung bei krebskranken Mäusen hingegen wiesen monoklonale
Antikörper
der Klasse IgG eine signifikante Antitumorwirkung auf, wohingegen
monoklonale Antikörper
der Klasse IgM keine solche Wirkung aufwiesen. Darüber hinaus
zeigte eine Studie zur Halbwertszeit im Blut im Anschluss an die
Verabreichung Isotopen-markierter
monoklonaler Antikörper
an Mäuse,
dass monoklonale Antikörper
der Klasse IgM im Vergleich zu monoklonalen Antikörpern der Klasse
IgG eine sehr kurze Halbwertszeit im Blut aufweisen. Diese experimentellen
Ergebnisse deuten darauf hin, dass monoklonale Antikörper zur
Klasse IgG gehören
sollten, um bei Menschen klinisch brauchbar zu sein.
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Es ist bekannt, dass Glykolipide
wichtige Bestandteile der Zellmembran sind und auf die Verkrebsung von
Zellen hin ohne weiteres quantitativen und qualitativen Änderungen
unterliegen (Cancer Res., 45, 2405 (1985)). Monoklonale Antikörper gegen
solche Glykolipide wären,
sofern verfügbar,
bei der Behandlung und Diagnose von Krebs brauchbar, und die Wirkung
solcher monoklonalen Antikörper
wurde tatsächlich
bei Krebspatienten untersucht (H. F. Oettgen (Herausgeber): Gangliosides
and Cancer, VCH Publishers, 1989). Versuche, monoklonale Antikörper gegen
nicht-T-Zell-abhängige
Antigene, wie etwa Glykolipide, herzustellen, führen in den meisten Fällen jedoch
ohne weiteres zur Bildung monoklonaler Antikörper der Klasse IgM, während monoklonale
Antikörper
der Klasse IgG kaum gebildet werden (A. H. Bartal und Y. Hirshaut
(Herausgeber): Methods of Hybridoma Formation, Humana Press, 1987).
GM2, ein Gangliosid, das ein einen Sialinsäurerest
enthaltendes Glykolipid ist, kommt in normalen Zellen nur in sehr
kleinen Mengen vor, in Krebszellen jedoch in großen Mengen, zum Beispiel im
Fall von Kleinzell-Lungenkarzinom, Melanom oder Neuroblastom, monoklonale
Antikörper
gegen GM2 werden daher bei der Behandlung
solcher Krebsarten als wirksam angesehen (Lancet, 48, 6154 (1988)).
Alle monoklonalen Antikörper
gegen GM2, über die bisher berichtet wurde,
gehören jedoch
zur Klasse IgM (Cancer Res., 46, 4116 (1986); Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 79, 7629 (1982); Cancer Res., 48, 6154 (1988); J. Biol.
Chem., 264, 12122 (1989)).
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Sogar wenn bestimmte monoklonale
Antikörper
der Klasse IgM erfolgreich gebildet wurden, werden Versuche zur
Bildung monoklonaler Antikörper
der Klasse IgG in vielen Fällen
noch von dem Standpunkt aus unternommen, dass es für thera peutische
Zwecke wichtig ist, monoklonale Antikörper der Klasse IgG zu verwenden,
wie oben erwähnt.
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Es gibt eine Reihe von Berichten über das „class-switching" von Hybridomen,
die monoklonale Antikörper
von Untergruppen der Klasse IgG produzieren (im Fall von Mäusen IgG1, IgG2a, IgG2b und IgG3), für das „class-switching" von IgM nach IgG
sind Berichte jedoch nur bezüglich
der folgenden zwei Arten von Antigenen verfügbar:
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Phosphorylcholin wurde als Antigen verwendet und monoklonale Antikörper dagegen
wurden erhalten, indem man einen monoklonalen Antikörper der
Klasse IgM produzierende Hybridome auf Agarose oder 96-Lochplatten
klonierte und durch spontanes „class-switching" resultierende Hybridome,
die einen monoklonalen Antikörper
der Klasse IgG produzierten, selektierte (Eur. J. Immunol., 13,
614 (1983); J. Immunol. Methods, 74, 307 (1984); J. Immunol., 140,
2675 (1988).
- (2) Von Echerichia coli abstammendes Liposaccharid wurde als
Antigen verwendet und monoklonale Antikörper dagegen wurden erhalten,
indem man einen monoklonalen Antikörper der Klasse IgM produzierende
Hybridome auf 96-Lochplatten klonierte und durch spontanes „class-switching" resultierende Hybridome,
die einen monoklonalen Antikörper
der Klasse IgG produzierten, selektierte (Eur. J. Immunol., 17,
413 (1987); ibid., 19, 131 (1989).
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Die in diesen geschilderten Arbeiten
verwendeten Verfahren umfassen jedoch nicht ein sichergestelltes „class-switching" von monoklonale
Antikörper
der Klasse IgM produzierenden Hybridomen zu monoklonale Antikörper der
Klasse IgG produzierenden Hybridomen, sondern umfassen lediglich
das Auswählen
von Hybridomen, die durch spontanes „class-switching" resultieren. Diese
Verfahren sind daher nur anwendbar, wenn das Antigen derart beschaffen
ist, dass monoklonale Antikörper
der Klasse IgG ohne weiteres dagegen gebildet werden; diese Verfahren
können
nicht angewendet werden, wenn das Antigen zum Beispiel ein Glykolipid ist,
das, wie oben erwähnt,
die Bildung monoklonaler Antikörper
der Klasse IgG kaum induziert.
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Whitmore et al. untersuchten, welche
Behandlung zu einer hohen Häufigkeit
von „class-switching" von Lymphom-B-Zellen,
die einen monoklonalen Antikörper
der Klasse IgM gegen Phosphorylcholin produzieren, führen könnte (Int.
Immunol., 3, 95 (1991)). Whitmore et al. versuchten somit, Lymphom-B-Zellen
in Gegenwart von Interleukin-4, Interleukin-5, Interleukin-6, Interferon-γ, TGF-β, Hydroxyharnstoff,
Cho leratoxin oder Schaf-Erythrozyten (ein nicht gereinigtes Antigen)
zu kultivieren. Im Ergebnis fand man, dass bei Verwendung von TGF-β das „class-switching" von der Klasse IgM
zur Klasse IgA mit einer großen
Häufigkeit
auftrat und dass bei Verwendung von Interleukin-4 oder Choleratoxin
ebenfalls eine erhöhte
Häufigkeit
des „class-switching" von der Klasse IgM
zur Klasse IgA resultierte. Für
das „class-switching" von IgM zu IgG tendierte
die Behandlung mit Interleukin-4, TGF-β oder Choleratoxin andererseits
dazu, zu einem gewissen Grad wirksam zu sein, die Produktion einer
ausreichenden Menge an Immunglobulin der Klasse IgG wurde jedoch
nicht erreicht; es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied
im Vergleich mit der unbehandelten Gruppe. Somit wurde bisher nicht
einmal für
Lymphom-B-Zellen, von denen man annimmt, dass sie einem „class-switching" leichter unterliegen
als Hybridome, über
ein Verfahren berichtet, das in der Lage wäre, ein „class-switching" von IgM nach IgG
mit hoher Häufigkeit
zu induzieren.
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Hybridome sollen sich spontan in
Hybridome umwandeln, die einen „class-switched" monoklonalen Antikörper produzieren, und zwar
mit einer Wahrscheinlichkeit von Eins zu einigen Zehntausend bis
zu Duzenden von Milliarden (Eur. J. Immunol., 17, 413 (1987)). Zur
Herstellung „class-switched" monoklonaler Antikörper ist
es daher notwendig, ein Hybridom, das sich in der obigen Weise spontan
verändert
hat, aus einer großen
Masse unveränderter
Hybridome auszuwählen
und es einzeln zu vermehren. Für
eine solche Auswahl ist das Sib-Selektionsverfahren bekannt, das
das Klonieren von Hybridomen unter Verwendung von Agarose oder 96-Lochplatten
und die Suche, und zwar einzeln, nach Hybridomen, die sich verändert haben,
umfasst (J. Immunol., 131, 877 (1983)), und das Verfahren, das die
Verwendung von Durchflusszytometrie zum Sammeln, und zwar mit einem
Mal, von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Hybridomzellen, die
sich verändert
haben, umfasst (J. Immunol. Methods, 52, 1 (1982)). Die Wahrscheinlichkeit
einer spontanen Änderung
von Hybridomen ist jedoch an sich niedrig, so dass beide Verfahren
kaum zum „class-switching" von der Klasse IgM zur
Klasse IgG, von dem angenommen wird, dass es mit besonders geringer
Wahrscheinlichkeit auftritt, verwendet werden können. Diese Verfahren sind
daher nicht anwendbar, wenn das Antigen ein Glykolipid oder dergleichen
ist, mit dem monoklonale Antikörper
der Klasse IgG schwierig zu erhalten sind.
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Die WO-A-90/02795 offenbart ein Verfahren
zur Herstellung eines einen monoklonalen IgG-Antikörper produzierenden
Hybridoms, das durch die Immunisie rung von Lymphozyten mit T-Zell-abhängigem oder T-Zell-unabhängigem Antigen
gekennzeichnet ist.
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Miyake et al. offenbaren in Cancer
Research 1988, Band 48, Seiten 6154-6160 und Cancer 1990, Band 65, Seiten
499–505
die Herstellung monoklonaler Antikörper vom Typ IgM, die auf N-Acetyl-
oder N-Glycolyl-GM2-Ganglioside ansprechen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Dementsprechend ist es eine Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Hybridomen, die
zur Produktion eines monoklonalen Antikörpers der Klasse IgG gegen
ein Glykolipid-Antigen oder dergleichen befähigt sind, bereitzustellen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Hybridomen, die zur Herstellung eines
monoklonalen Antikörpers
der Klasse IgG befähigt
sind, umfassend die Kultivierung eines Hybridoms, das einen monoklonalen
Antikörper
der Klasse IgM in Gegenwart eines Antigens, das mit dem Antikörper reagiert,
sowie in Gegenwart von Thymozyten produziert; und Isolierung der
IgG-produzierenden
Hybridome. Die Erfindung betrifft auch Hybridome, die zur Produktion
eines monoklonalen Antikörpers
der Klasse IgG, der mit N-Acetyl-GM2 reagiert,
befähigt
sind, und durch diese Hybridome produzierte Antikörper; sowie
pharmazeutische Mittel, die die Antikörper enthalten; und die Verwendung
der Antikörper
zur Herstellung pharmazeutischer Mittel zur Behandlung von Tumoren.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die Ergebnisse der Messung der Fluoreszenzintensität durch
Durchflusszytometrie im Anschluss an die Umsetzung von FITC-Anti-Protein
A mit dem Hybridom KM-697. Auf der Ordinate ist die Anzahl der Zellen
und auf der Abszisse die Fluoreszenzintensität aufgetragen. Die durchgezogene
Linie zeigt das Muster für
das Hybridom, das mit FITC-Anti-Protein A umgesetzt wurde, während die
gestrichelte Linie das Muster für
das Hybridom zeigt, das keiner Umsetzung mit FITC-Anti-Protein A
unterlag. A zeigt das Muster für das
Hybridom KM-697 ohne Antigen-Stimulation, B zeigt das Muster für das Hybridom
KM-697 nach fünfmaliger
Antigen-Stimulation und C zeigt das Muster für das Hybridom KM-697 nach
sechsmaliger Antigen-Stimulation.
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2 zeigt
das Muster einer SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese einer gereinigten
Probe des monoklonalen Antikörpers
KM-750 (unter Verwendung eines Gels mit einem Gradienten von 4–15). Dargestellt sind
von links die elektrophoretischen Muster eines Molekulargewichtsmarkers,
einer IgG-Standardprobe, einer IgM-Standardprobe bzw. des monoklonalen
Antikörpers
KM-750. A zeigt die Ergebnisse einer unter reduzierenden Bedingungen
durchgeführten
Elektrophorese, während
B die Ergebnisse einer Elektrophorese zeigt, die unter nicht-reduzierenden
Bedingungen durchgeführt
wurde.
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3 zeigt
die Reaktivitäten
einiger gereinigter monoklonaler Antikörper einer Verdünnungsreihe (0,05–25 μg/ml) für 20 pmol/Loch
GM2. Das Zeichen ? steht für KM-750, ❍ für KM-796
und Δ für KM-737.
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4 zeigt
die Reaktivitäten
einiger gereinigter monoklonaler Antikörper bei einer Konzentration
von 10 μg/ml
für eine
Verdünnungsreihe
(0,04–20
pmol/Loch) von GM2. Das Symbol ⧠ steht
für KM-750, ❍ für KM-796
und Δ für KM-737.
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5 zeigt
die Komplement-abhängige
Zytotoxizität
der monoklonalen Antikörper
gegen das Neurozytoma IMR32, das das Gangliosid GM2 exprimiert.
Auf der Abszisse ist die Konzentration des zugegebenen Antikörpers aufgetragen.
Das Symbol • steht
für KM-750
und ❍ für KM-737.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Hybridome, die monoklonale Antikörper
der Klasse IgG produzieren, die durch die Kultivierung eines Hybridoms,
das einen monoklonalen Antikörper
der Klasse IgM produziert, in Gegenwart eines Antigens, das mit
dem IgM-Antikörper
reagiert, sowie in Gegenwart von Thymozyten hergestellt werden.
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(1) Stimulation von Hybridomen
mit einem Antigen
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1 × 104 bis
1 × 106 Zellen pro Milliliter eines Hybridomstamms,
der einen monoklonalen Antikörper
der Klasse IgM produziert, werden in Gegenwart von Thymozyten kultiviert.
Als Hybridom, das einen monoklonalen Antikörper der Klasse IgM produziert,
seien zum Beispiel Hybridome genannt, die einen monoklonalen Antikörper gegen
ein Glykolipid, wie etwa das Gangliosid GM2,
sialyliertes Lex, Lex oder
Ley, produzieren. Als Hybridom, das einen
monoklonalen Antikörper
gegen ein als Antigen verwendetes Glykolipid produziert, seien unter
anderem die Ratten-Hybridome KM-602, KM-603, KM-604, KM-605 und
KM-606 und die Maus-Hybridome KM-531, KM-693, KM-694, KM-695, KM-696
und KM-697 genannt, von denen jedes zur Produktion eines monoklonalen
Antikörpers,
der mit dem Gangliosid GM2 reagiert, befähigt ist.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Hybridome der Klasse
IgM können
durch Herstellungsverfahren gewonnen werden, wie sie herkömmlicherweise
zur Herstellung bekannter Hybridomstämme verwendet werden. Die Ratten-Hybridome KM-602,
KM-603, KM-604, KM-605 und KM-606 und die Maus-Hybridome KM-531, KM-693, KM-694, KM-695,
KM-696 und KM-697 können
zum Beispiel durch dasselbe Verfahren, wie in der JP-A-4-1138 beschrieben,
oder durch ein modifiziertes Verfahren hergestellt werden. Die Hybridome
KM-531 und KM-603 sind seit 14. September 1989 bzw. 31. Oktober
1989 und KM-696 und KM-607 seit 2. April 1991 beim Fermentation Research
Institute, Agency of Industrial Science and Technology, 1–3, Higashi
1-chome, Tsukuba-shi, Ibarake, Japan unter den Hinterlegungsnummern
FERM BP-2597, FERM BP-2636, FERM BP-3337 bzw. FERM BP-3338 gemäß dem Budapester
Vertrag hinterlegt. Als Thymozyten seien von Mäusen abstammende Thymozyten
genannt, die hauptsächlich
T-Zellen, Makrophagen und dendritische Zellen umfassen, diese werden bei
1 × 106 bis 1 × 108 Zellen/ml verwendet. Wenn ein Hybridom
in Gegenwart von Thymozyten kultiviert wird, wird die Antigen-Stimulation
durch Zugabe eines Antigens, das mit dem von dem Hybridom produzierten
Antikörper
reagiert, zu der Kulturflüssigkeit
erreicht. Die Antigen-Konzentration
beträgt
10 bis 1 × 103 ng/ml, und die für eine Antigen-Stimulation
benötigte
Kultivierungsdauer beträgt
5 bis 7 Tage. Das Antigen wird vorzugsweise in einer in Liposomen
eingeschlossenen Form zu der Kulturflüssigkeit hinzugegeben. Die
Liposomen werden unter Verwendung eines Phospholipids, wie etwa
Dipalmitoylphosphatidylcholin oder Dipalmitoylphosphatidylsäure und
Cholesterin hergestellt. Bevorzugt verwendet man eine Kombination
mehrerer Arten Phospholipide und Cholesterin. Die Zugabe eines Mitogens,
wie etwa Lipid A, zu den Liposomen kann zu einer wirksameren Antigen-Stimulation
führen.
Im Allgemeinen reicht nur eine Antigen-Stimulation nicht aus, sondern
ist eine etwa 6- bis 10malige Wiederholung der Antigen-Stimulation
notwendig.
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(2) Isolierung der aus
dem „class-switching" resultierenden Hybridome
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Von den Hybridomen, die einer Antigen-Stimulation,
wie unter (1) beschrieben, unterzogen wurden, werden die Hybridome,
die einen monoklonalen Anti körper
der Klasse IgG produzieren, isoliert. Zur Isolation können das
Sib-Selektionsverfahren,
bei dem Hybridome unter Verwendung eines Agarose-Mediums oder von 96-Lochplatten
kloniert und einzeln auf Hybridome geprüft werden, die sich verändert haben
(J. Immunol., 131, 877 (1983)), und das Verfahren, bei dem die Durchflusszytometrie
zum Sammeln von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Hybridomzellen,
die sich verändert
haben, verwendet wird (J. Immunol. Methods, 52, 1 (1982)), verwendet
werden. Für
eine effiziente Isolierung ist das Verfahren unter Verwendung von
Durchflusszytometrie bevorzugt, folglich wird dieses Verfahren unten
ausführlicher
beschrieben.
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Zur Isolierung mittels Durchflusszytometrie
ist es notwendig, dass die Oberfläche der Hybridomzellen, die
einem „class-switching" unterzogen werden
sollen, Immunglobulin-Moleküle
derselben Klasse und derselben Bindungsspezifizität wie der
durch die Zellen sekretierte monoklonale Antikörper aufweisen. Vor der Stimulation
mit einem Antigen wird daher untersucht, ob Immunglobulin-Moleküle auf der
Zelloberfläche
vorhanden sind oder nicht, wobei ein Anti-IgM-Antikörper, der
mit einem fluoreszierenden Farbstoff, wie etwa FITC (Fluorescein-Isothiocyanat)
(nachfolgend FITC-Anti-IgM), markiert ist, verwendet wird. Somit
lässt man FITC-Anti-IgM
mit Hybridomen reagieren und misst die Fluoreszenzintensität der Zelloberfläche durch
Beobachtung unter einem Fluoreszenzmikroskop oder mittels durchflusszytometrischer
Analyse; man wählt
Hybridome aus, die eine ausreichende Anzahl Immunglobulin-Moleküle der Klasse
IgM auf der Zelloberfläche
aufweisen.
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Nach vollständiger, unter (1) beschriebener
Antigen-Stimulation lässt
man einen mit einem fluoreszierenden Farbstoff markierten Anti-IgG-Antikörper (nachfolgend
FITC-Anti-IgG), ein mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiertes
Protein A (nachfolgend FITC-Protein A) oder ein mit einem fluoreszierenden
Farbstoff markiertes Protein G (nachfolgende FITC-Protein G) mit
10 Millionen bis 1000 Millionen Hybridomen reagieren. Nach der Umsetzung
werden die Hybridome einer Durchflusszytometrie unterzogen, die
Messung der Fluoreszenzintensität
wird im Anschluss an die Einwirkung von Laserstrahlen durchgeführt. Eine
positive oder negative elektrische Ladung wird Hybridomen, die eine
hohe Fluoreszenzintensität
aufweisen, verliehen und lässt
die Hybridome mit einer großen
Geschwindigkeit zwischen Ablenkplatten fließen, um geladene Hybridome
selektiv zu sammeln. Für
den Fall, dass die Anzahl an Wiederholungen der Antigen-Stimulation
nicht ausreichend ist, sind wenige Hybridome mit einer hohen Fluoreszenzintensität zu detektieren.
Eine Gruppe von Zellen (mehrere Prozent aller Hybridomzellen), die
eine Verschiebung zu der Seite höherer
Fluoreszenzintensität
relativ zu einer durch Auftragung der Fluoreszenzintensität (auf der
Abszisse) gegen die Anzahl von Zellen (auf der Ordinate) gewonnenen
Verteilungskurve aufweisen, werden in jedem Fall gesammelt und erneut
einer Antigen-Stimulation und anschließend einer Durchflusszytometrie
unterzogen. Mit zunehmender Anzahl der Wiederholungen der Antigen-Stimulation
tritt eine Zellgruppe mit einer hohen Fluoreszenzintensität deutlicher hervor
und die Verteilungskurve zeigt zwei Peaks. In diesem Stadium werden
Zellen, die zu dem Peak höherer Fluoreszenzintensität gehören, gesammelt.
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(3) Klonieren
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Die wie unter (2) beschrieben erhaltenen
Hybridomzellen mit einer hohen Fluoreszenzintensität werden
auf eine passende Zelldichte verdünnt, in die Löcher von
96-Lochplatten verteilt und kultiviert. Die Zelldichte sollte vorzugsweise
eine Zelle pro Loch oder pro zwei Löcher betragen (Klonieren mittels
der limitierten Verdünnungsmethode).
Um eine bessere Effizienz der Kultivierung zu erzielen, sollte die
Kultivierung vorzugsweise in Gegenwart von 1 × 104 bis
1 × 107 Thymozyten pro ml ausgeführt werden.
Nach 1 bis 2 Wochen Kultivierung werden Proben von den Kulturüberständen genommen,
und der Anteil Löcher,
in denen ein monoklonalen Antikörper
der Klasse IgG produziert wird, und der Anteil der Löcher, in
denen ein monoklonaler Antikörper
der Klasse IgM produziert wird, wird zum Beispiel durch enzymatischen
Immunoassay untersucht. In dem Fall, dass Löcher, in denen ein monoklonaler
Antikörper
der Klasse IgM produziert wird, gefunden werden, werden die Hybridome
in den Löchern,
in denen ein monoklonalen Antikörper
der Klasse IgG produziert wird, erneut mittels der limitierenden
Verdünnungsmethode
kloniert. Das Klonieren mittels limitierender Verdünnungsmethode
wird auf diese Weise wiederholt, bis keine Löcher, in denen ein monoklonalen
Antikörper
der Klasse IgM produziert wird, mehr gefunden werden und die Produktion
eines monoklonalen Antikörpers
der Klasse IgG in nicht weniger als 90% der Löcher detektiert wird. Schließlich werden
die Hybridome in denjenigen Löchern,
in denen ein monoklonalen Antikörper
der Klasse IgG am reichlichsten produziert wird, als „class-switched"-Hybridome ausgewählt. Als „class-switched"-Hybridome, die zur
Produktion eines monoklonalen Antikörpers der Klasse IgG befähigt sind,
seien Hybridome genannt, die einen monoklonalen Antikörper gegen
das Gangliosid GM2 produzieren, wie etwa
KM-750 und KM-796. Die Hybridome KM-750 und KM-796 sind seit dem
2. April 1991 beim Fermentation Research Institute, Agency of Industrial
Science and Technology unter den Hinterlegungsnummern FERM BP-3339
bzw. FERM BP-3340 gemäß dem Budapester
Vertrag hinterlegt.
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(4) Herstellung monoklonaler
Antikörper
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Die wie oben unter (3) beschrieben
selektierten „class-switched" Hybridome werden
2 bis 7 Tage unter Verwendung von Roller-Flaschen oder Spinner kultiviert.
Man sammelt jeden Kulturüberstand
durch Zentrifugation und bringt ihn auf eine Protein-A-Kolonne oder
eine Protein-G-Kolonne auf. Der adsorbierte monoklonale Antikörper der
Klasse IgG wird dann eluiert. Als solchermaßen gereinigte monoklonale
Antikörper
seien zum Beispiel die monoklonalen Antikörper KM-750 und KM-796 genannt, die
von den Hybridomen KM-750 beziehungsweise KM-796 gegen das Gangliosid
GM2 produziert werden. Dass der erhaltene
monoklonale Antikörper
zur Klasse IgG gehört,
wird zum Beispiel durch SDS-Elektrophorese überprüft. Ein solcher gereinigter Antikörper lässt sich
auch herstellen, indem man Mäusen
intraperitoneal 0,5 ml Pristan (2,6,10,14-Tetramethylpentadecan)
verabreicht, sie 3 Tage bis 2 Wochen füttert, ihnen danach intraperitoneal
das Hybridom verabreicht, die resultierende aszitische Flüssigkeit
aus ihnen sammelt und den in der aszitischen Flüssigkeit enthaltenen Antikörper unter
Verwendung einer Protein-A- oder Protein-G-Kolonne aufreinigt. Die Unterklasse des
monoklonalen Antikörpers
kann durch Enzymimmunoassay unter Verwendung eines Unterklasse-Typisierungskits
oder durch das Ouchterlony-Verfahren, das auf Immunpräzipitation
basiert, bestimmt werden. Die Proteinmenge wird durch das Lowry-Verfahren
oder durch Berechnung auf Basis der optischen Dichte bei 280 nm
bestimmt.
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(5) Untersuchung der Aktivität und Reaktionsspezifität der monoklonalen
Antikörper
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Die Aktivität und Reaktionsspezifität jedes
erhaltenen monoklonalen Antikörpers
werden mittels Enzymimmunoassay oder Radioimmunassay (E. Harlow
und D. Lane (Herausgeber): Antibodies – A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory, 1988) untersucht.
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Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper können alleine
als Antitumormittel verwendet werden. Sie können zusammen mit wenigstens
einem phar mazeutisch verträglichen
Träger
in ein Antitumormittel formuliert werden. Die monoklonalen Antikörper werden
zum Beispiel in physiologischer Salzlösung, einer wässrigen
Lösung
von Glucose, Lactose oder Mannitol und dergleichen, gelöst. Das
Pulver der monoklonalen Antikörper
zur Injektion kann durch Lyophilisierung der monoklonalen Antikörper gemäß des herkömmlichen Verfahrens
und Mischen der lyophilisierten Produkte mit Natriumchlorid hergestellt
werden. Das Antitumormittel kann des Weiteren herkömmlicherweise
verwendete Additive, die auf dem Gebiet der medizinischen Herstellung
bekannt sind, enthalten, zum Beispiel pharmazeutisch verträgliche Salze.
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Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper können in
Form des oben beschriebenen Antitumormittels an Säugetiere,
einschließlich
Menschen in einer Dosis von 0,2 bis 20 mg/kg/Tag verabreicht werden.
Die Dosis kann in Abhängigkeit
von Alter, Zustand etc. der Patienten variieren. Die Verabreichung
des Antitumormittels kann durch intravenöse Injektion einmal am Tag
(einzelne Verabreichung oder aufeinander folgende Verabreichung)
oder mit Unterbrechungen ein- bis dreimal die Woche oder einmal
alle zwei bis drei Wochen durchgeführt werden.
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Das Antitumormittel sollte zur Behandlung
von Tumoren, wie etwa Lungenkarzinom, Cerebroma und Melanom, brauchbar
sein.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die vorliegende Erfindung des Weiteren.
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Beispiele
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(1) Hybridom-Selektion
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Die Ratten-Hybridome KM-602, KM-603,
KM-604, KM-605 und KM-606 und die Maus-Hybridome KM-531, KM-693,
KM-694, KM-695, KM-696 und KM-697, von denen jedes einen mit dem
Gangliosid GM2 reagierenden monoklonalen
Antikörper
der Klasse IgM produziert, wurden gemäß dem in der JP-A-4-1138 beschriebenen
Verfahren hergestellt und auf Gegenwart oder Abwesenheit eines Immunglobulins
auf der Zellobertläche
hin untersucht. Somit wurden für
jedes Hybridom 200 μl
einer 32fachen Verdünnung
von FITC-Anti-Maus-IgG (H + L) (0,5 mg/ml; Funakoshi) oder eine
200fache Verdünnung
von FITC-Anti-Ratten-IgG (N + L) (DAKO) zu etwa 106 Zellen
zugegeben; die Reaktion wurde bei 4°C 30 Minuten ausgeführt. Anschließend wurden
die Hybridomzellen mit zwei Teilen gekühltem PBS (phosphatgepufferte
Salzlösung,
pH 7,2) gewaschen und in etwa 6 ml PBS suspendiert. Die Fluo reszenzintensität wurde
unter Verwendung eines Durchflusszytometers (FCS-1, Nippon Bunko)
gemessen. Im Ergebnis wurden weder Immunglobuline der Klasse IgM
noch Immunglobuline der Klasse IgG auf der Zelloberfläche irgendeines
der Hybridome KM-602, KM-603, KM-604, KM-605 und KM-606 gefunden.
Für die
Hybridome KM-531, KM-693, KM-694, KM-695, KM-696 und KM-697 wurden
Signale für
Immunglobuline der Klasse IgM auf der Zelloberfläche in für die Zellsammlung mittels Durchflusszytometrie
ausreichender Anzahl beobachtet. Bei diesen Hybridomen war die Zelloberfläche jedoch weitgehend
frei von jeglichen Immunglobulinen der Klasse IgG, die mit der FITC-Anti-Maus-γ-Kette (Funakoshi)
reagieren. Unter den Zelloberflächen-Immunglobulin-positiven
Hybridomen wurden KM-696 und KM-697, die eine große Reaktivität mit dem
Antigen und eine hohe Antigenspezifität aufwiesen, für die nachfolgenden Experimente
ausgewählt.
Der monoklonale Antikörper
KM-696, der durch das Hybridom KM-696 produziert wurde, reagierte
spezifisch mit N-Acetyl-GM2, jedoch nicht mit anderen Gangliosiden,
wie etwa N-Acetyl-GM3, N-Glykolyl-GM3,
N-Glykolyl-GM2, GM1,
GD1, GD2, GD3, GD1a, GD1b, GT1b und GQ1b. Der monoklonale Antikörper KM-697, der durch das
Hybridom KM-697 produziert wurde, reagierte spezifisch mit N-Acetyl-GM2 und N-Glykolyl-GM2,
jedoch nicht mit anderen Gangliosiden, wie etwa N-Acetyl-GM3, N-Glykolyl-GM3,
GM1, GD1, GD2, GD3, GD1a, GD1b, GT1b und GQ1b.
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(2) Antigen-Stimulation
von Hybridomen und Isolierung durch Durchflusszytometrie
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Zunächst wurden GM2-enthaltende
Liposomen auf die folgende Weise hergestellt. Man löste 0,5 μmol Dipalmitoylphosphatidylcholin
(Sigma); 0,05 μmol
Dipalmitoylphosphatidylsäure
(Sigma); 0,5 μmol
Cholesterin (Nakarai Tesque); 2,5 μg Lipid A (Funakoshi) und 2,0 μg des Gangliosids
GM2 (Boehringer Mannheim) in Chloroform.
Das Lösungsmittel
wurde dann unter vermindertem Druck abdestilliert, wobei ein dünner Film
erhalten wurde. Dazu gab man 0,5 ml PBS. Der Inhalt des Behälters wurde
auf 50 bis 60°C
erhitzt und anschließend einem
Rühren
mit einem Mixer und einer 10minütigen
Ultraschallbehandlung unterzogen, so dass GM2-enthaltende Liposomen
erhalten wurden.
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Anschließend ließ man 20 bis 30 Millionen noch
nicht mit dem Antigen stimulierte Zellen des Hybridoms KM-696 oder
KM-697 mit 200 μl
einer 20fachen Verdünnung
FITC-Anti-Protein A (5 mg/ml; Boehringer Mannheim) 30 Minuten bei 4
C reagieren. Die Hybridomzellen wurden zweimal mit gekühltem PBS
gewaschen, in 6 ml PBS suspendiert und einer Durchflusszytometrie
unterzogen.
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Bei der Durchflusszytometrie wurde
eine Gruppe von mehreren Hunderttausend Zellen, die eine Verschiebung
zu der Seite höherer
Fluoreszenzintensität
gegenüber
einer durch Auftragung der Fluoreszenzintensität (Abszisse) gegen die Anzahl
von Zellen (Ordinate) gewonnenen Verteilungskurve aufwiesen, gesammelt,
obwohl eine Gruppe Hybridomzellen, die eine hohe Fluoreszenzintensität aufwies,
nicht detektiert werden konnte.
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Unter Verwendung einer 24-Lochplatte
(Nunc) wurden die mehreren Hunderttausend Zellen jedes Hybridoms,
die wie in der obigen Weise gesammelt wurden, in 1 bis 1,5 ml RPMI-1640-Medium
(Nissui Pharmaceutical), das mit 10% fötalem Kälberserum (CSL) versetzt war,
in Gegenwart von Mausthymozyten kultiviert (die Anzahl der Zellen
betrug etwa ein Fünfzigstel
der Gesamtzahl an Thymozyten einer 3 bis 4 Wochen alten Maus). Dabei
wurde die Antigen-Stimulation erreicht, indem man die GM2-enthaltenen Liposomen bis zu einer Endkonzentration
an GM2 von 500 ng/ml zugab. Bei Kontrolldurchgängen wurde
die Kultivierung ohne Antigen-Stimulation
ausgeführt,
anschließend
ließ man
die Zellen mit FITC-Anti-Protein A reagieren und unterzog sie einer
Durchflusszytometrie; dieses Verfahren wurde 15mal für jedes
Hybridom wiederholt. Bei dieser Kultivierung ohne Antigen-Stimulation zeigte
sich keine Gruppe von Zellen, die mit FITC-Anti-Protein A reagiert und
eine erhöhte
Fluoreszenzintensität
ergibt.
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Die Kultivierung zur Antigen-Stimulation
in Gegenwart GM2-enthaltender Liposomen
wurde 6 bis 7 Tage bei 37°C
in Gegenwart von 5% CO2 durchgeführt. Nach
der Antigen-Stimulation, als die Anzahl der Hybridomzellen 20 bis
30 Millionen erreichte, ließ man
die Zellen mit FITC-Anti-Protein A reagieren, wusch sie anschließend mit
PBS, suspendierte sie in 6 ml PBS und unterzog sie einer Durchflusszytometrie,
um dadurch eine Gruppe von mehreren Hunderttausend Zellen, die eine
Verschiebung zur Seite höherer
Fluoreszenzintensität
aufwies, zu sammeln. Nach drei Wiederholungen der Kultivierung zur
Antigen-Stimulation mit anschließendem Sortieren mittels Durchflusszytometrie
wurde die Kultivierung ohne Antigen-Stimulation mit anschließendem Sortieren
mittels Durchflusszytometrie zweimal für das Hybridom KM-696 und dreimal
für das
Hybridom KM-697 wiederholt. Für
jedes Hybridom wurde die Kultivierung mit Antigen-Stimulation und
anschließendem
Sortieren mittels Durchflusszytometrie des Weiteren zweimal wiederholt,
woraufhin sich eine Gruppe von Zellen, die mit FITC-Anti-Protein
A reagiert und eine erhöhte
Fluoreszenzintensität
ergab, sowohl für
das Hybridom KM-696 als auch für
das Hybridom KM-697 zeigte. Beide Zellgruppen wurden mittels Durchflusszytometrie
aussortiert und ein weiteres Mal einer Antigen-Stimulation und Kultivierung
unterzogen, wonach alle Zellen des Hybridoms KM-696 und alle Zellen
des Hybridoms KM-697 zu den jeweiligen Zellgruppen gehörten, die
mit FITC-Anti-Protein A reagierten und eine hohe Fluoreszenzintensität ergaben. 1 zeigt das Fluoreszenzintensitätsmuster
bei der Durchflusszytometrie des Hybridoms KM-697.
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(3) Klonieren
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Für
beide Hybridome KM-696 und KM-697 führte die fortgesetzte Kultivierung
der Gruppe von Zellen, die mit FITC-Anti-Protein A reagierten und
eine hohe Fluoreszenzintensität
ergaben, dazu, dass eine Gruppe von Zellen, die nicht mit FITC-Anti-Protein
A reagierten, erneut erschien, und anschließend dazu, dass die Anzahl
solcher Zellen anstieg. Daher wurde jede Gruppe von Zellen, die
mit FITC-Anti-Protein
A reagierten und eine hohe Fluoreszenzintensität ergaben, kloniert. Zunächst wurden
die Zellen in Form einer verdünnten
Zellsuspension in die Löcher
von 96-Lochplatten verteilt, so dass jedes Loch oder jeweils zwei
Löcher
eine Zelle enthielten, und in Gegenwart von etwa einer Million Thymozyten
kultiviert. Nach einer Kultivierung von etwa 10 Tagen wurden von
den Kulturüberständen Proben
genommen. Die Proben wurden mittels des unten genannten Enzymimmunoassayverfahrens
getestet und der Anteil von Löchern,
in denen ein monoklonaler Antikörper der
Klasse IgG produziert wurde, und derjenige von Löchern, in denen ein monoklonaler
Antikörper
der Klasse IgM produziert wurde, wurden untersucht. Beim ersten
Klonieren wurden Löcher,
in denen ein monoklonaler Antikörper
der Klasse IgM produziert wurde, gefunden. Daher wurden die Hybridome
in Löchern,
in denen ein monoklonaler Antikörper
der Klasse IgG produziert wurde, erneut mittels der limitierenden
Verdünnungsmethode
kloniert. Beim zweiten Klonieren wurde in keinem der Löcher ein
monoklonaler Antikörper
der Klasse IgM produziert und die Produktion eines monoklonalen
Antikörpers
der Klasse IgG wurde in nicht weniger als 90% der Löcher festgestellt.
Schließlich
wurden die Löcher,
in denen ein monoklonaler Antikörper
der Klasse IgG am reichlichsten produziert wurde, ausgewählt. Somit
wurde das Hybridom KM-750 als ein vom Hybridom KM-697 ausgehendes „class-switching"-Produkt und das
Hybridom KM-796 als ein vom Hybridom KM-696 ausgehendes „class-switching"-Produkt ausgewählt.
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Enzymimmunoassay (ELISA)
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GM2 (2 ng;
Boehringer Mannheim) oder 2 ng eines anderen Gangliosids wurden
in 2 μl
einer Ethanollösung,
die 5 ng Phosphatidylcholin (Sigma) und 2,5 ng Cholesterin (Sigma)
enthielt, gelöst.
Diese Lösung
oder eine Verdünnung
davon wurde in 20 μl-Portionen
in die Löcher
einer 96-Loch-Mikrotiterplatte (Greiner) verteilt; nach Lufttrocknung
wurde unter Verwendung von 1% BSA-enthaltendem PBS geblockt. Ein
Hybridomkulturüberstand
oder ein gereinigter monoklonaler Antikörper wurde zu der Platte zugegeben
(50 bis 100 μl
pro Loch) und die Reaktion wurde 10 Stunden bei 4°C ausgeführt. Anschließend wurden
die Löcher
gut mit PBS gewaschen, Peroxidase-markierte Gamma-Kette von Anti-Maus-Antikörper (Funakoshi)
oder Peroxidase-markiertes Protein A (Funakoshi) wurde zugegeben
(50 bis 100 μl
pro Loch) und die Reaktion wurde 1 bis 2 Stunden bei Raumtemperatur
ausgeführt.
Nach Waschen mit PBS wurden 50 bis 100 μl einer ABTS-Substratlösung (hergestellt
durch Lösen
von 550 mg 2,2'-Azinobis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure)diammoniumsalz
in 0,1 M Citratpuffer (pH 4,2) und Zugabe, und zwar unmittelbar
vor der Verwendung, von Wasserstoffperoxid in einer Menge von 1 μl/ml) für die Farbentwicklung
zu jedem Loch zugegeben. Anschließend wurde die optische Dichte
bei 415 nm (OD41
5)
gemessen.
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(4) Herstellung monoklonaler
Antikörper
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Die Hybridome KM-750 beziehungsweise
KM-796 wurden 3 Tage in 1 bis 2 Liter Rotations-Inkubatoren kultiviert,
um Kulturüberstände in großen Mengen
zu erhalten. Jeder gewonnene Kulturüberstand wurde auf eine Protein-A-Sepharose-4B-Kolonne (Pharmacia)
aufgetragen und der adsorbierte monoklonale Antikörper der
Klasse IgG wurde mit 0,1 M Citratpuffer (pH 4,0) eluiert. Das Eluat
wurde gegen PBS dialysiert, so dass ein aufgereinigter monoklonaler
Antikörper
erhalten wurde. SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese belegte, dass
der aufgereinigte monoklonale Antikörper zur Klasse IgG gehörte. Das
verwendete Gel war ein Gel mit einem Gradienten von 4–15% (Daiichi
Kagaku). 2 zeigt die
Ergebnisse der SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
von KM-750. Die Bestimmung der Antikörperunterklasse mittels Enzymimmunoassay
unter Verwendung eines Maus-Unterklasse- Typisierungskits (Zymed) zeigte auf,
dass der von Hybridom KM-750 produzierte monoklonale Antikörper KM-750
und der von Hybridom KM-796 produzierte monoklonale Antikörper KM-796
beide zur Unterklasse IgG3 gehörten. Proteinquantifizierung
wurde unter Verwendung eines BCA-Reagenzes (Pierce) durchgeführt.
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(5) Aktivitätsassay
monoklonaler Antikörper
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Die aufgereinigten monoklonalen Antikörper wurden
jeweils in Verdünnungsreihen
(0,05 bis 25 μg/ml) auf
die Reaktivität
mit 20 pmol/Loch GM2 mittels ELISA-Verfahren
getestet. Zum Vergleich wurde die Reaktivität des monoklonalen Antikörpers KM-737
(der Klasse IgG3), der ein monoklonaler
Antikörper
gegen das Lachs-Wachstumshormon ist, gegenüber GM2 ebenfalls
bestimmt. Wie in 3 gezeigt, wiesen
beide monoklonalen Antikörper
KM-750 und KM-796 einen hohen Grad der Bindung an GM2 in
einer von der Antikörperkonzentration
abhängigen
Weise auf, wohingegen der monoklonale Antikörper KM-737 nicht an GM2 gebunden wurde.
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Anschließend wurde die Reaktivität jedes
gereinigten monoklonalen Antikörpers
bei einer Konzentration von 10 μg/ml
mit Verdünnungsreihen
(0,04 bis 20 pmol/Loch) von GM2 mittels
des ELISA-Verfahrens abgeschätzt.
Zum Vergleich wurde auch die Reaktivität des monoklonalen Antikörpers KM-737
untersucht. Wie in 4 gezeigt,
wiesen beide monoklonalen Antikörper
KM-750 und KM-796 eine hohe Bindungsaktivität gegenüber GM2 in
einer von der Antigenkonzentration abhängigen Weise auf, während der
monoklonale Antikörper
KM-737 keine Bindungsaktivität
für GM2 aufwies.
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(6) Test auf Reaktivitätsspezifität
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Die monoklonalen Antikörper KM-750
und KM-796 wurden mittels des E-LISA-Verfahrens
auf Reaktivität
mit den Gangliosiden GM1, N-Acetyl-GM2 (Boehringer Mannheim), N-Glykolyl-GM2, N-Acetyl-GM3,
N-Glykolyl-GM3, GD1a,
GD1b (latron), GD2,
GD3 (latron), GT1b (Funakoshi)
und GQ1b (latron) getestet. GM1 und
GD1a wurden aus Rinderhirn gereinigt, N-Glykolyl-GM2 und N-Glykolyl-GM3 aus
der Mäuseleber,
N-Acetyl-GM3 wurde aus Hundeerythrozyten
gereinigt und GD2 aus der kultivierten Zelllinie
IMR32 (ATCC CCL127), und zwar im Wesentlichen mittels eines per
se bekannten Verfahrens (J. Biol. Chem., 263, 10915 (1988)). Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Wie in Tabelle 1 gezeigt,
reagierte KM-750 nur mit N-Acetyl- GM2 und N-Glykolol-GM2, jedoch nicht mit den anderen Gangliosiden.
Diese Reaktionsspezifität
ist dieselbe wie diejenige des monoklonalen Antikörpers KM-697
vor dem „class-switching", was darauf hinweist,
dass die Reaktionsspezifität
auch nach dem „class-switching" zu IgG unverändert blieb.
KM-796 reagierte nur mit N-Acetyl-GM2, nicht jedoch
mit den anderen Gangliosiden. Diese Reaktionsspezifität ist dieselbe
wie diejenige des monoklonalen Antikörpers KM-696 vor dem „class-switching"; somit blieb gleichermaßen für KM-796
die Reaktionsspezifität auch
nach dem „class-switching" zu IgG unverändert.
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(7) Test auf komplement-abhängige Cytotoxizität (CDC)
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(a) Herstellung der Zielzellen
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Das Neurozytoma IMR32 (ATCC CCL 127),
das das Gangliosid GM2 exprimiert, wurde
in dem mit 10% fötalem
Kälberserum
(FCS) versetzten RPM11640-Medium
suspendiert und auf eine Zelldichte von 1 × 107 Zellen/ml
eingestellt, um als Zielzellen zu dienen. Na2
51CrO4 wurde bis
zu 100 μCi/1 × 107 Zellen dazugegeben und das Medium wurde
bei 37°C
1 Stunde inkubiert. Die Zellen wurden mit dem mit 10% FCS versetzten RPM11640-Medium
dreimal gewaschen. Man ließ die
intakten Zellen zur Dissoziation 30 Minuten bei 4°C in dem
mit 10% FCS versetzten RPM11640-Medium stehen. Nach Zentrifugation
bei 1200 Upm für
10 Minuten wurde die Zelldichte durch Zugabe des mit 10% FCS versetzten
RPM11640-Mediums auf 4 × 106 Zellen/ml eingestellt.
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(b) Herstellung des Komplements
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Die unter obigem (a) hergestellten
Zielzellen (2 × 107 Zellen) wurden zu 1 ml Kaninchen-Komplement (Cederane
Laboratory) zugegeben und 1 Stunde bei 4°C umgesetzt. Die Zellen wurden
abfiltriert, so dass eine Komplementlösung erhalten wurde.
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(c) Messung der CDC-Aktivität
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Die monoklonalen Antikörper KM-750
und KM-737 wurden jeweils zu den Löchern der 96-Lochplatte mit
U-Boden bis zu einer Endkonzentration im Bereich von 0,05 bis 50 μg/ml gegeben,
weiterhin wurden 2 × 105 Zellen der Zielzellen zu jedem Loch zugegeben.
Nach 1 stündiger
Umsetzung bei Raumtemperatur wurde 5 Minuten bei 1200 Upm zentrifugiert,
um den Überstand
zu entfernen. Die unter (b) oben hergestellte Komplementlösung wurde
mit dem mit 10% FCS versetzten RPM11640-Medium 9fach verdünnt und
eine 150 μl-Portion
der Verdünnung
wurde zu jedem Loch zugegeben. Man führte eine 1stündige Umsetzung
bei Raumtemperatur aus, anschließend wurden die Zellen durch
5minütige
Zentrifugation bei 1200 Upm entfernt. Die Menge an 51Cr
in 75 μl
des Überstands
wurde mittels eines γ-Zählers bestimmt. Die Menge an
natürlich
zerfallenen 51Cr wurde auf dieselbe Weise,
wie oben beschrieben, bestimmt, mit der Ausnahme, dass allein das
mit 10% FCS versetzte RPM11640-Medium, das weder monoklonalen Antikörper noch
Komplement enthielt, zu den Zielzellen zugegeben wurde. Die Gesamtmenge
an zerfallenem 51Cr wurde auf die gleiche
Weise, wie oben beschrieben, bestimmt, mit der Ausnahme, dass 5N
Natriumhydroxidlösung
an Stelle der monoklonalen Antikörper
und der Komplementlösung
zu den Zielzellen zugegeben wurde. Die CDC-Aktivität wurde
mittels der folgenden Gleichung berechnet.
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Die Ergebnisse sind in 5 gezeigt. Wie in 5 gezeigt, ist ersichtlich,
dass der monoklonale Antikörper
KM-750 eine CDC-Aktivität
gegenüber
Neurozytoma IMR32 aufweist.
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Wie hierin oben ausführlich beschrieben,
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Hybridomen, bei dem Hybridome, die einen monoklonalen Antikörper der
Klasse IgM produzieren, einem „class-switching" zu Hybridomen, die
einen monoklonalen Antikörper
der Klasse IgG produzieren, unterzogen werden. Die monoklonalen
Antikörper
der Klasse IgG, die durch die Hybridome produziert werden, können weitreichend
bei der Behandlung verschiedener Krankheiten verwendet werden.