DE3689183T2 - Monoklonaler Antiasialo-GM1-Antikörper. - Google Patents

Monoklonaler Antiasialo-GM1-Antikörper.

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DE3689183T2
DE3689183T2 DE86110366T DE3689183T DE3689183T2 DE 3689183 T2 DE3689183 T2 DE 3689183T2 DE 86110366 T DE86110366 T DE 86110366T DE 3689183 T DE3689183 T DE 3689183T DE 3689183 T2 DE3689183 T2 DE 3689183T2
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    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/18Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against material from animals or humans

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Description

  • Die Erfindung betrifft einen neuen monoklonalen Antikörper, der mit dem Glycolipid Asialo-GM1 (kurz als GA1 bezeichnet) spezifisch reagiert.
  • In der Beschreibung werden Zucker, Lipide und deren Bindungsarten in einer solchen Weise beschrieben, wie sie im allgemeinen oder gewöhnlich in der Technik eingesetzt werden.
  • Glycolipide haben insbesondere auf dem Gebiet der Differenzierung und Carcinogenese von Zellen öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Bei den Studien über Glycolipide sind häufig nicht nur herkömmliche biochemische Verfahren, sondern auch immunochemische Verfahren unter Verwendung eines für jedes Glycolipid spezifischen Antikörpers bei der Identifizierung, Bestimmung und Reinigung derselben angewendet worden. Da die Techniken zur Herstellung monoklonaler Antikörper, die von Köhler und Milstein entwickelt worden sind, allgemein anwendbar gemacht worden sind, ist es wichtig, beim Studium von Glycolipiden monoklonale Antikörper zu verwenden. Jedoch existieren viele im allgemeinen bei Tieren beobachtete Glycolipide, die gewöhnlich in verschiedenen Experimenten verwendet werden. In diesen Fällen kann die Immunisierung dieser Tiere nicht zur Entwicklung irgendeines Antikörpers im Blut führen, was die Herstellung monoklonaler Antikörper unmöglich macht.
  • Des weiteren ist es schwierig, sogar wenn eine Immunisierung beim Tier erreicht werden kann, einen monoklonalen Antikörper herzustellen, wenn die im folgenden auch als Immunozyten bezeichneten, Antikörper-produzierenden Zellen des genannten Tieres als Partner von Myelom-Zellen, die herkömmlicherweise bei der Herstellung von Hybrid-Zellen verwendet werden, keine zufriedenstellende Rolle spielen können. Das Glycolipid GA1 ist hierfür ein Beispiel. GA1 ist nämlich in den Geweben und auf den. Zelloberflächen der Maus, Ratte und des gesunden Menschen vorhanden, fehlt jedoch beim Kaninchen. Darum wird ein Antikörper gegen GA1 normalerweise durch Immunisierung eines Kaninchens erhalten. Jedoch wird häufig beobachtet, daß die Antikörper-produzierenden Zellen des Kaninchens nicht der wünschenswerte Partner der Myelom-Zellen von Maus oder Ratte sein können. Somit gibt es bisher keinen Bericht über den Erfolg bei der Herstellung eines monoklonalen Antikörpers gegen GA1.
  • Wir haben Studien durchgeführt zur Herstellung eines Antikörpers gegen eine Substanz, die in der Maus, Ratte und im Menschen im gesunden Zustand vorhanden ist, das heißt ein Bestandteil per se ist. Als Ergebnis gelang uns die Herstellung eines monoklonalen Antikörpers gegen GA1, der ein Bestandteil von Ratte und Mensch ist, indem ein Tier ausgewählt wurde, das eine relativ starke Immunantwort auf einen Stoff von geringer Immunogenität aufweist, wodurch die Erfindung zustande kam.
  • Des weiteren wurde unter Verwendung monoklonaler Antikörper gegen das genannte GA1 die GA1-Konzentration in den Seren menschlicher Patienten, die an Krebs litten, getestet und schließlich gefunden, daß die GA1-Konzentration im Blut eines Krebspatienten höher ist, als die eines gesunden Menschen oder die von Patienten, die an gutartigen Krankheiten leiden ohne Rücksicht auf den Typ des Krebses.
  • Taki et al. berichteten über die Diagnose von Krebs durch den Test auf die GA1-Konzentration im Blut unter Verwendung eines Anti-GA1-Antikörpers (cf. 43rd Proceedings of the Japanese Cancer Association, S. 418 (1984)). In dem oben genannten Bericht wurde ein polyklonaler Anti-GA1-Antikörper verwendet, der aus einem Antiserum aufgereinigt wurde, das durch Immunisierung eines Kaninchen mit GA1 erhalten worden war.
  • Es wird angenommen, daß ein Verfahren zur Detektion eines Glycolipids unter Verwendung eines polyklonalen Antikörpers dafür im Vergleich zu dem, bei dem ein monoklonaler Antikörper verwendet wird, hinsichtlich seiner Genauigkeit nicht völlig zuverlässig ist. Darum ist die Diagnose von Krebs unter Verwendung des erfindungsgemäßen monoklonalen Anti-GA1-Antikörpers überlegen.
  • Somit ist der erfindungsgemäße Anti-GA1-Antikörper nicht nur bei den grundlegenden Studien über Glycolipide sehr nützlich, sondern auch bei der Diagnose von Krebs.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Der erfindungsgemäße monoklonale Anti-GA1-Antikörper wird hergestellt, indem Antikörper-produzierende Zellen eines Säugers, der mit dem Glycolipid GA1 immunisiert worden ist, mit Myelom-Zellen zu einem Säuger, der mit Glycolipid GA1 immunisiert worden ist, mit Myelom-Zellen verschmolzen werden, um so Hybrid-Zellen zu bilden, und indem ein monoklonaler Antikörper mit dessen oben erwähnten Eigenschaften isoliert wird.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnung
  • Fig. 1 zeigt die Konzentrationen von GA1 (ng/ml), die durch das ELISA-Verfahren in den Blutproben bestimmt wurde, die von Patienten gesammelt wurden, die an verschiedenen Krebsarten litten.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Herstellung der Hybrid-Zellen nach einem bekannten Verfahren durchgeführt werden, beispielsweise nach dem in Nature, 256, 495 (1975) beschriebenen Verfahren und durch Variationen desselben (cf. J. Expt. Med., 150, 1008 (1979)).
  • Als Immunogen kann GA1, das aus Rinderhirn oder Zellen verschiedener Säuger, die dasselbe auf der Oberfläche aufweisen, aufgereinigt worden ist, verwendet werden.
  • Das mit GA1 zu immunisierende Säugetier ist nicht streng begrenzt. Vorzugsweise wird das genannte Tier ausgewählt, indem die Eignung für die bei der Zellfusion verwendeten Myelom-Zellen betrachtet wird. Mensch, Maus und Ratte werden im allgemeinen verwendet, obwohl in einigen Fällen auch ein Kaninchen oder andere Tiere verwendet werden können.
  • Des weiteren können, falls erforderlich, Modelltiere für Autoimmunkrankheiten, wie NBZ-, NZW- oder NZB-/WF1-Mäuse, verwendet werden.
  • Die Immunisierung mit GA1 kann entweder in vitro oder in vivo durchgeführt werden. Wird sie in vivo durchgeführt, kann GA1 beispielsweise mit einer physiologischen Salzlösung oder einer Phosphat-gepufferten Salzlösung (PBS) verdünnt werden, um eine passende Konzentration zu ergeben und kann intravenös, subkutan oder intraperitoneal an ein Tier verabreicht werden. Insbesondere wird gereinigtes GA1 vorzugsweise beispielsweise mit PBS passend verdünnt und gleichzeitig mit herkömmlichen Trägerstoffen wie Salmonella minnesota oder Rinderserum-Albumin, das hier im folgenden als BSA abgekürzt wird, mehrmals in Intervallen von 4 bis 14 Tagen an ein Tier verabreicht, um eine Gesamtdosis von 10 bis 100 ug pro Individuum zu ergeben. Eine Immunisierung in vivo unter Verwendung von Membranbestandteilen oder Zellen an sich kann auf ähnliche Weise wie die oben beschriebene durchgeführt werden. Beispielsweise können Membranbestandteile in einer Gesamtdosis von 1 bis 100 mg pro Individuum verabreicht werden, während Zellen an sich in einer Gesamtdosis von 10&sup6; bis 10&sup8; pro Individuum verabreicht werden können. Die Antikörper-produzierenden Zellen, die bei der Immunisierung in vivo verwendet werden, können Milzzellen, Lymphknotenzellen, peritoneale Lymphozyten oder periphere Blutlymphozyten sein. Am meisten bevorzugt werden Milzzellen etwa 4 Tage nach der endgültigen Immunisierung verwendet.
  • Die Immunisierung in vitro kann auf dem Wege einer sogenannten in vitro-Sensibilisierung durchgeführt werden. Es werden nämlich Lymphozyten, die aus Milzzellen, Lymphknotenzellen, peritonealen Lymphozyten und peripheren Blutlymphozyten ausgewählt werden, mit GA1, das als Antigen dient, eine Woche lang inkubiert, um so die Zellen zu entwickeln, die den Antikörper gegen GA1 produzieren. In diesem Falle kann gereinigtes GA1 in einem Medium für die Zellinkubation aufgelöst werden, oder an einem geeigneten Trägerstoff, wie Schaf-Erythrozyten, Liposomen oder Salmonella minnesota, adsorbiert werden, worauf sich die Inkubation mit den Lymphozyten anschließt. Bei Verwendung von Zellen an sich oder ihrer Membranbestandteile, die GA1 als Immunogen enthalten, können sie in einem Medium aufgelöst oder suspendiert werden und mit Lymphozyten inkubiert werden. Bei Verwendung von Zellen an sich werden dieselben vorzugsweise mit Mitomyzin behandelt oder vor der Inkubation mit Lymphozyten bestrahlt.
  • Irgendein Medium, das gewöhnlich zur Inkubation von Lymphozyten verwendet wird, beispielsweise RPMI 1640 oder Dulbeccos MEM-Medien, können zur Inkubation der Lymphozyten verwendet werden. Zweckmäßigerweise wird fötales Kalbserum, das im folgenden als FCS abgekürzt wird, in einer Konzentration von 5 bis 20% bei der Verwendung zugesetzt. Weiterhin kann das Medium 2-Mercaptoethanol und Kermesbeerenmitogen, im folgenden als PWM abgekürzt, in einer Konzentration von 5 · 10&supmin;&sup5; M bzw. 5 bis 30 ug/ml enthalten, wenn es erforderlich ist, um somit GA1 wirksam in vitro zu sensibilisieren.
  • Die Zellkonzentration der Lymphozyten variiert je nach Vorrichtung, die bei der Inkubation verwendet wird. Im allgemeinen ist es wünschenswert, dieselbe innerhalb eines Bereiches von 10&sup6; bis 10&sup7;/ml einzustellen.
  • Es ist wünschenswert, gereinigtes GA1, GA1-enthaltende Zellen und deren Membranbestandteile, die als Immunogene dienen, in Konzentrationen von 1 bis 20 ug/ml, 1 bis 100 mg/ml bzw. 0,1 bis 10 mg/ml zu verwenden.
  • Die Antikörper-produzierenden Zellen, die durch Immunisierung entweder in vivo oder in vitro, wie oben beschrieben, erhalten worden sind, werden dann mit den Myelom-Zellen verschmolzen.
  • Was die Myelom-Zellen betrifft, so können verschiedene bekannte, wie NS-1, P3, P3-U1, X45, X63.6.5.3 und SP2 aus der Maus und Ys.AGl.2.3 aus der Ratte, eingesetzt werden. Die Zellverschmelzung kann nach einem bekannten Verfahren durchgeführt werden, beispielsweise durch Inkubation in einem Medium, das Fusogene enthält.
  • Beispiele für Fusogene sind Polyethylenglycol, das im folgenden als PEG abgekürzt wird, und das Sendai-Virus. Des weiteren können Hilfsmittel wie Dimethylsulfoxid verwendet werden, um so die Fusionseffektivität zu vergrößern.
  • Die Immunozyten und Myelom-Zellen können in denselben Anteilen, wie sie bei herkömmlichen Verfahren eingesetzt werden, verwendet werden. Beispielsweise können jene in einer Menge von etwa ein- bis zehnmal so viel wie die letzteren verwendet werden.
  • Irgendein bei der Zellinkubation verwendetes herkömmliches Medium kann bei der Verschmelzung verwendet werden. Es ist im allgemeinen zweckmäßig, Seren wie FCS daraus zu entfernen.
  • Die Verschmelzung kann durchgeführt werden, indem die obigen Immunozyten sorgfältig mit den Myelom-Zellen in dem oben definierten Medium vermischt werden, dieselben zentrifugiert werden, der Überstand abgetrennt und eine Lösung aus PEG eines durchschnittlichen Molekulargewichtes von 1000 bis 6000, die zuvor auf etwa 37ºC erwärmt worden ist, zu einem herkömmlichen Medium in einer Konzentration von etwa 30 bis 60 Gew.-%/Vol.-% zugegeben wird, worauf sich das Vermischen damit anschließt. Im Anschluß daran kann das Verfahren, bei dem ein geeignetes Medium hinzugegeben wird, das Gemisch zentrifugiert und der Überstand abgetrennt wird, nacheinander wiederholt werden, um somit die Hybrid-Zellen zu bilden.
  • Die erhaltenen Hybrid-Zellen können nach der Zellverschmelzung durch Inkubation der Zellen in einem bei der Auswahl von Hybrid-Zellen herkömmlicherweise verwendeten Medium isoliert werden. Der oben genannte Myelom-Zellstamm ist Hypoxanthin- Guanin-Phosphoribosyltransferase-deficient. Somit kann er nicht in einem HAT-Medium wachsen, das Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin enthält. Darum können die Zellen, die in HAT-Medium wachsen, selektiert werden. Die Zellinkubation in dem genannten HAT-Medium kann ausreichend lange durchgeführt werden, bis alle Zellen außer den gewünschten Hybrid-Zellen absterben, im allgemeinen mehrere Tage bis mehrere Wochen lang.
  • Die so erhaltenen Hybrid-Zellen können einem herkömmlichen Grenzverdünnungsverfahren unterzogen werden, um somit die gewünschten Antikörper-produzierenden Zellen und die Monoklonalisierung derselben zu detektieren.
  • Die genannten Antikörper-produzierenden Zellen können durch verschiedene Verfahren, die im allgemeinen zur Detektion von Antikörpern verwendet werden, detektiert werden, wie das enzymverknüpfte Immunosorptionstestverfahren (ELISA) (cf. Jpn. J. Expt. Med., 51, 309 (1981)), das Plattenverfahren, das Tüpfelverfahren, das Agglutinationsverfahren, das Ouchterlonyverfahren und der Radioimmuntest (RIA).
  • Insbesondere wird eine mit gereinigtem GA1 beschichtete Kunststoffplatte mit dem Überstand, der aus der Inkubation der Probe-Hybrid-Zellen erhalten worden ist, umgesetzt. Das Vorliegen des an das entsprechende gereinigte Glycolipid gebundenen Antikörpers wird auf herkömmliche Weise bestätigt, beispielsweise durch eine Peroxidase-Reaktion unter Verwendung eines Peroxidase-konjugierten Antikörpers gegen Maus-Immunglobuline, wenn es sich bei den Immunozyten um die handelt, die sich von der Maus ableiten, um die gewünschten Antikörper-produzierenden Zellen zu selektieren.
  • Die so erhaltenen Hybrid-Zellen, die den erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper produzieren, können in einem herkömmlichen Medium subkultiviert und sofort in flüssigem Stickstoff für längere Zeit aufbewahrt werden.
  • Das Hybrid MW-1, das wie unten beschrieben in Beispiel 1 hergestellt wird, wurde bei IFO (Institute for Fermentation, Osaka) unter der Nr. IFO 50091 hinterlegt.
  • Der erfindungsgemäße monoklonale Antikörper kann aus bestimmten, oben erhaltenen Hybrid-Zellen erhalten werden, indem die genannten Hybrid-Zellen auf herkömmliche Weise inkubiert werden und der gewünschte Antikörper aus dem Überstand isoliert wird, oder indem die genannten Hybrid- Zellen an einen dafür geeigneten Säuger verabreicht werden, und der gewünschte Antikörper aus seinem Serum oder seiner Ascites-Flüssigkeit isoliert werden.
  • Wie unten beschrieben, erkennt der so erhaltene erfindungsgemäße monoklonale Antikörper spezifisch GA1, das im Serum eines menschlichen Patienten auftritt, der an Krebs leidet. Darum ist er bei der Diagnose, Behandlung und bei Studien des menschlichen Krebs extrem nützlich.
  • Um die vorliegende Erfindung weiter zu erläutern, werden die folgenden Beispiele angeführt.
  • Beispiel 1
  • 100 ug gereinigtes GA1 und 400 ug eines mit Formaldehydversetzten Salmonella minnesota-Stammes (ATCC Nr. 9700) wurden zu 4 ml einer phyiologischen Salzlösung, die bei 40ºC gehalten wurde, gegeben und sorgfältig verrührt, um eine homogene Suspension zu ergeben. Die erhaltene Suspension wurde einer Maus 4 Tage lang, jeweils einmal in einer Einzeldosis von 10 ug GA1 insgesamt viermal intravenös verabreicht. 4 Tage nach der letzten Verabreichung wurde die Milz herausgenommen und 3 · 10&sup8; Milzzellen mit 3 · 10&sup7; NS-1 Myelom-Zellen (ATCC Nr. TIB18) in Gegenwart von 50% PEG verschmolzen. Die so erhaltenen Hybrid-Zellen wurden auf flachbödige Kunststoffplatten mit 96 Vertiefungen pipettiert und in einem Dulbecco-MEM-Medium, das ein HAT-Medium enthielt, zu welchem 10% FCS unter einer Atmosphäre aus 5% Kohlendioxidgas bei 37ºC gegeben wurde, inkubiert. Das Vorliegen des Anti-GA1-Antikörpers wurde in den Überständen der Vertiefungen bestimmt, in denen das Wachstum der Hybrid- Zellen beobachtet wurde, indem das ELISA-Verfahren befolgt wurde. 0,05 ml Portionen einer GA1-Lösung in Ethylalkohol (10 ug/ml) wurden in die Vertiefungen jeder Kunststoffplatte mit 96 Vertiefungen pipettiert. Das Lösungsmittel wurde eingedampft. Somit war GA1 an der Platte adsorbiert. Der Testinkubationsüberstand, der als primärer Antikörper eingesetzt wurde, wurde in jeder Vertiefung umgesetzt. Nach sorgfältigem Waschen wurde der Peroxidase-konjugierte Antikörper gegen Maus-Immunglobuline, der als Sekundär-Antikörper eingesetzt wurde, darin umgesetzt.
  • Anschließend wurde eine Peroxidase-Reaktion unter Verwendung von o-Phenylendiamin als Substrat durchgeführt. Dann wurde das Ausmaß der Farbentwicklung in jeder Vertiefung mit dem bloßen Auge oder mit einem ELISA-Selbstlesegerät für 96 Vertiefungen bei 490 nm beobachtet.
  • Die Hybrid-Zellen in den Vertiefungen, in denen Anti-GA1- Antikörpertiter im Überstand beobachtet wurde, wurden durch das Grenzverdünnungsverfahren weiter der Klonierung unterzogen, um Monoklone zu ergeben.
  • Die so erhaltenen monoklonalen Hybrid-Zellen wurden in einem Inkubationskolben aus Kunststoff gezüchtet und intraperitoneal in eine nackte BALB/c-Maus transplantiert, die zuvor mit einem immunsuppressiven Mittel, Pristan (2,6,10,14- Tetramethylpentadecan, hergestellt von Aldrich Chemical Co., Inc.) behandelt worden war.
  • Dann wurden die monoklonalen Antikörper aus der erhaltenen Ascites-Flüssigkeit durch das Ammon-Sulfat-Fällungsverfahren bei 50%iger Sättigung aufgereinigt.
  • Somit konnten die monoklonalen Anti-GA1-Antikörper von dem getesteten Tier erhalten werden. In den Testbeispielen, die unten beschrieben werden, wurden 4 Klone, die hier erhalten worden waren, das heißt Nr. MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4, eingesetzt.
  • Beispiel 2
  • 2 mg gereinigtes GA1 und 1 mg BSA wurden suspendiert oder in 1 ml einer physiologischen Salzlösung aufgelöst. Dann wurde eine Wasser-in-Öl-Emulsion unter Verwendung desselben Volumens eines Freund's Komplett-Hilfsstoffes gebildet. 0,2 ml-Portionen der erhaltenen Emulsion wurden in die 4- gliedrigen Fußkissen eines weißen Neuseeland-Kaninchens injiziert. 4 Wochen danach wurde eine Emulsion, die GA1 enthielt, auf dieselbe Weise wie die, die bei der ersten Immunisierung verwendet worden war, hergestellt. 1 ml dieser Emulsion wurde in das Dorsum des Tiers als Booster injiziert. 4 Tage danach wurde die Milz des Tieres herausgenommen und mit Ns-1-Myeloma-Zellen verschmolzen, worauf sich eine Klonierung auf dieselbe Weise wie die, die in Beispiel 1 beschrieben worden war, anschloß, um monoklonale Antikörper zu ergeben. Nach der Zellverschmelzung wurden die Hybrid- Zellen in einem HAT-Medium unter Verwendung einer Kunststoffplatte mit 24 Vertiefungen gezüchtet. Der Peroxidase-konjugierte Antikörper gegen Kaninchen-Immunglobuline wurde als Sekundär-Antikörper bei dem ELISA-Verfahren eingesetzt.
  • Beispiel 3
  • Es wurden einkernige Lymphozyten aus menschlichem peripherem Blut auf herkömmliche Weise unter Verwendung von Ficoll-Paque (hergestellt von Pharmacia AB) hergestellt, und in einer Konzentration von 1 · 10&sup7;/ml suspendiert.
  • Zu einem RPM1 1640-Medium, das 10% FCS enthielt, wurden weiterhin 2-Mercaptoethanol und PWM hinzugegeben, um Konzentrationen von 5 · 10&supmin;&sup5; beziehungsweise 30 ug/ml bei der Verwendung zu ergeben.
  • Anschließend wurden 1 ml der Lymphozyt-Suspension (1 · 10&sup7;/ml) beziehungsweise 10 ml eines Mediums ohne PWM in das innere und äußere Gefäß eines Anzuchtkolbens vom Typ Marbrook eingefüllt. Eine Dialysemembran war an der Grenzfläche der inneren und äußeren Flüssigkeit vorgesehen.
  • GA1 wurde in Liposomen bestehend aus Eigelblecithin und Cholesterin eingebracht, die nach dem Verfahren von Uchida et al. (cf. J. Biochem 87 1829 (1980)) hergestellt worden waren, und in einer GA1-Konzentration von 5 ug/ml in das innere Gefäß des Anzuchtkolbens gegeben.
  • Somit wurden die Lymphozyten zusammen mit GA1 in einer Atmosphäre aus 5% Kohlendioxidgas bei 37ºC 6 Tage lang inkubiert. Anschließend wurden die Zellverschmelzung mit NS-1 und die Klonierung auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, um so monoklonale Antikörper zu ergeben.
  • In diesem Beispiel wurde ein Peroxidase-konjugierter Antikörper gegen menschliche Immunglobuline als Sekundär-Antikörper beim ELISA-Verfahren verwendet.
  • Testbeispiel 1: Immunglobulinklasse
  • Die Immunglobulinklassen der monoklonalen Anti-GA1-Antikörper MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4, wie in Beispiel 1 erhalten, wurden mit dem ELISA-Verfahren bestimmt. Es wurde jeder monoklonale Anti-GA1-Antikörper, der als Antigen diente, mit einem Antikörper gegen jede Klasse Peroxidase-konjugierter Maus- Immunglobuline umgesetzt. Dann wurde die Farbentwicklung durch eine enzymatische Reaktion der Peroxidase unter Verwendung von o-Phenylendiamin als Substrat durchgeführt.
  • Folglich wurde gefunden, daß alle von MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4 zu IgM gehörten.
  • Testbeispiel 2
  • Die Antikörpertiter von MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4, wie in Beispiel 1 auf GlcCer, LacCer, Gb3, Gb4, GA2, GM3, GM2, GM1, GD1a und GD1b, wie in Beispiel 1 erhalten, wobei jedes eine dem GA1 ähnliche Struktur aufwies, wurden gemäß dem ELISA- Verfahren, wie in Beispiel 1 beschrieben, getestet. Der Antikörpertiter eines jeden Anti-GA1-Antikörpers auf jedem Glycolipid wurde durch das maximale Verdünnungsverhältnis, ausgedrückt als Potenz von 2, dargestellt, bei dem die Farbbildung mit dem bloßen Auge beobachtet werden konnte.
  • Als Ergebnis zeigten MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4 jeweils einen hohen Antikörpertiter auf GA1 (2¹&sup6; bis 2¹&sup8;). Jedoch reagierte keiner dieser Antikörper mit den anderen Glycolipiden, das heißt jeder Antikörpertiter darauf betrug 2&sup4; oder weniger.
  • Testbeispiel 3
  • Es ist bekannt, daß polyklonale Anti-GA1-Antikörper, die durch Immunisierung eines Kaninchens erhalten worden sind, natürliche Maus-Killerzellen, die im folgenden als NK-Zellen abgekürzt werden, in Gegenwart eines Zusatzstoffes schädigen können (cf. Eur. J. Immun., 10, 175 (1980)).
  • Somit wurde geprüft, ob die erfindungsgemäßen monoklonalen Anti-GA1-Antikörper eine ähnliche Wirkung zeigen konnten oder nicht.
  • Milzzellen einer C57BL/6-Maus wurden in einer zehnfachen Verdünnung von MW-1, MW-2, MW-3 oder MW-4 suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde 30 Minuten lang bei 4ºC stehengelassen. Dann wurden die Milzzellen sorgfältig gewaschen, in Meerschweinchenserum, das als Zusatzstoff eingesetzt wurde, suspendiert und 40 Minuten lang bei 37ºC gehalten. 5 · 10&sup5; so erhaltene vermehrungsfähige Milzzellen und 1 · 10&sup4; YAC-1 Lymphomzellen, die mit &sup5;¹Cr markiert worden waren, wurden zu 0,2 ml eines RPM1 1640-Mediums gegeben, das 10% FCS enthielt, und bei 37ºC in einer Atmosphäre aus 5% Kohlendioxidgas gehalten. 4 Stunden danach wurde 0,1 ml des Überstands gesammelt und die darin enthaltene Radioaktivität von &sup5;¹Cr mit einem Gamma-Zählrohr bestimmt.
  • Die NK-Aktivität wurde auf herkömmliche Weise nach der folgenden Gleichung berechnet, worin die spontane Auslösezählrate, beziehungsweise die maximale Auslösezählrate die Zählrate darstellen, die unter Verwendung der YAC-1-Zellen erhalten worden war und die, die in Gegenwart von 0,5 N Chlorwasserstoffsäure erhalten worden war.
  • NK-Aktivität (%) = (Zählrate der Testgruppe) - (spontane Auslösezählrate)/(maximale Auslösezählrate) - (spontane Auslösezählrate) · 100
  • Wie in der folgenden Tabelle 1 gezeigt, schädigte jeder monoklonale Antikörper Maus-NK-Zellen ähnlich, wie die polyklonalen Kaninchen-Antikörper. Dieses Ergebnis legt weiterhin nahe, daß MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4 Antikörper sind, die auf GA1 spezifisch sind. Tabelle 1 Behandlung auf Milzzellen NK-Aktivität relativer Wert* Unbehandelt Zusatzstoff allein Zusatzstoff Serum einer normalen Maus + Zusatzstoff Anti-GA1 Kaninchen-Antikörper + Zusatzstoff *: Der Wert der mit Zusatzstoff allein behandelten Gruppe wird auf 100 festgesetzt.
  • Testbeispiel 4
  • Die epitope Spezifität von MW-1, MW-2, MW-3 oder MW-4, die jeweils in Beispiel 1 erhalten worden waren, wurde durch Enzym-Immunanfärbung der durch Dünnschichtchromatographie fraktionierten Glycolipide getestet.
  • Verschiedene gereinigte Glycolipide, einschließlich GA1, wurden auf Dünnschichtplatten aus Silicagel (Polygram Sil G; hergestellt von Macherei-Nagel) nach dem Verfahren von Matsumoto et al. (cf. J. Biochem., 95, 1517 (1984)) aufgetüpfelt. Dann wurde jede Platte unter Verwendung von Chloroform/Methanol/0,25% Kaliumchlorid (50 : 40 : 10, bezogen auf das Volumen) als Lösungsmittel etwa 25 Minuten lang entwickelt. Nach der Entwicklung wurde die Lage des Flecks eines jeden Glycolipids durch die Orcinol-Reaktion bestimmt.
  • Die Dünnschichtchromatographie für die Enzym-Immunanfärbung wurde auf folgende Weise gleichzeitig mit der Orcinol- Reaktion durchgeführt. Und zwar wurden MW-1, MW-2, MW-3 oder MW-4, die jeweils als primärer Antikörper eingesetzt worden waren, mit jeder entwickelten Dünnschichtplatte umgesetzt, und dann wurde ein peroxidase-konjugierter Antikörper gegen Maus-Immunglobuline, das heißt der sekundäre Antikörper, damit weiter umgesetzt. 4-chlor-1-naphthol wurde als Substrat für die Peroxidase verwendet. Jeder Fleck wurde durch die enzymatische Reaktion einer Farbentwicklung unterzogen.
  • Zusätzlich wurde Erdnußagglutin, das bekanntlich Gal 1- 3GalNAc spezifisch erkennt und im folgenden als PNA abgekürzt wird, als Referenz eingesetzt (cf. Carbonhydrate Research, 51, 107 (1976)). In diesem Fall wurde ein Peroxidasekonjugierter Antikörper gegen PNA als sekundärer Antikörper verwendet.
  • Wie in Tabelle 2 gezeigt, zeigte jedes Glycolipid, das bei diesem Test eingesetzt worden war, einen charakteristischen Rf-Wert. Das Ergebnis der Enzym-Immunanfärbung legt nahe, daß alle von MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4 mit dem Fleck, der GA1 allein entsprach, reagierten. Andererseits reagierte PNA mit den Flecken, die GA1 und GM1 entsprachen. Tabelle 2 Glycolipid Rf-Wert enzymatische Anfärbung* rohes * - bedeutet eine negative Farbentwicklung, während + eine positive Farbentwicklung anzeigt.
  • Diese Ergebnisse legen nahe, daß jeder der monoklonalen Anti- GA1-Antikörper der vier in Beispiel 1 hergestellten Klone, das heißt MW-1, MW-2, MW-3 und MW-4 die Struktur von Galβ1 → 3GalNacβl → 4Galβl → 4Glc oder Galβ1 → 3GalNAcβl → 4Gal erkennen könnte.
  • Testbeispiel 5: Test auf GA1 im Blut von Krebspatienten
  • Die Konzentrationen von GA1 in Blutproben, die von Patienten erhalten worden waren, die an Krebs litten, wurden mit dem ELISA-Verfahren unter Verwendung von MW-1, der im Beispiel 1 erhalten worden war, getestet.
  • MW-1 wurde in geeigneter Weise verdünnt und mit jedem Testserum vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde dann 2 Stunden lang bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wurden Polystyrolkugeln, an die GA1 adsorbiert war, zu dem Gemisch gegeben und 4 Stunden lang bei 37ºC gehalten. Dann wurden die Kugeln sorgfältig gewaschen. Eine passend verdünnte Lösung eines Peroxidase-konjugierten polyklonalen Kaninchen-Antikörpers gegen Maus-Immunglobulin wurde dazu gegeben. Das erhaltene Gemisch wurde über Nacht bei 4ºC umgesetzt. Anschließend wurde eine enzymatische Reaktion unter Verwendung von o-Phenylendiamin als Substrat durchgeführt. Die so erzeugte Farbentwicklung wurde bei 490 nm bestimmt.
  • Eine Standardkurve wurde unter Verwendung der Seren aus gesunden Testpersonen aufgezeichnet, die GA1 unter Verwendung eines Anti-GA1 Kaninchen-Antikörpers sorgfältig absorbierten und die die erforderliche Konzentration an GA1 enthielten. Die GA1-Konzentrationen eines jeden Testserums wurden bestimmt.
  • Fig. 1 zeigt das Ergebnis. Die Patienten, die an Krebs litten, zeigten, ohne Rücksicht auf den Krebstyp, im Blut höhere GA1-Konzentrationen als die gesunden Testpersonen (ca. 10 ng/ml).
  • Demgemäß sind die erfindungsgemäßen monoklonalen Anti-GA1- Antikörper bei der Diagnose von Krebs sehr nützlich. Tabelle 3 Glycolipid Struktur * In der obigen Tabelle bedeutet Glc, Gal, GalNAC, SA und Cer Glucose, Galactose, N-Acetylgalactosamin, Sialinsäure beziehungsweise Ceramid.

Claims (1)

  1. Von den Hybrid-Zellen MW-1, IFO 50091 produzierter monoklonaler Antikörper, erhalten durch Verschmelzen von Antikörper-produzierenden Zellen eines Säugers, der mit dem Asialo-GM1-Glycolipid immunisiert worden ist, mit Myelomzellen, welcher mit dem genannten Asialo-GM1- Glycolipid reagiert, jedoch nicht mit einem der anderen Glycolipide GM1 und GM2.
DE86110366T 1985-07-30 1986-07-28 Monoklonaler Antiasialo-GM1-Antikörper. Expired - Fee Related DE3689183T2 (de)

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