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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine z. B. für
Verpackungszwecke oder zur Laminierung auf Papier oder Pappe zur
Bildung eines Verpackungs- oder Werbematerials geeignete Kunststoffolie.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine matte oder halbmatte Folie,
d. h. eine Folie mit einem 60°-Glanz
von 5 (vollmatt) bis 30 (eine halbmatte Leichtfolie) und mit überraschenden
zusätzlichen
Eigenschaften. Die Erfindung betrifft auch laminierte Produkte mit
einer solchen Folie als Außenschicht,
die Herstellung solcher Produkte und einer solchen Folie und die
Verwendung der Folie zur Echtheitskontrolle verpackter Waren.
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Die meisten Kunststoffolien, wie
z. B. Polyolefin-, Polyester- oder Celluloseregeneratfolien, werden
durch Extrusion hergestellt; manche, wie z. B. Celluloseacetatfolie,
werden durch Gießen
aus der Lösung
hergestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere als Behandlung von Gußfolien, läßt sich aber auch auf Extrusionsfolien anwenden.
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Bei der handelsüblichen Celluloseacetatfolie handelt
es sich zum größten Teil
um eine klare Qualität
mit einem 60°-Glanz
von mehr als 100. Zur Herstellung dieser Klarfolie wird eine Lösung von
Celluloseacetat, in der Regel in Aceton als Lösungsmittel, auf ein Endlosband
aus poliertem Edelstahl oder auf eine verchromte Trommel vergossen.
Die entstandene Folie läßt man so
lange auf Band bzw. Trommel trocknen bzw. hart werden, bis sie von
der Unterlage abgezogen werden kann, wonach sie durch Passage um
Walzen in einem Ofen weitgehend lösungsmittelfrei getrocknet
bzw. gehärtet
wird. Zur Herstellung von Mattfolie erfolgt das Gießen analog
auf eine aufgerauhte, wie z. B. kugelgestrahlte, Oberfläche. Einige
Halbmattfolien sind auf dem Markt erhältlich; sie werden wohl durch
Vergießen
auf eine leicht aufgerauhte Oberfläche hergestellt. Halbmattfolien
haben bevorzugt einen 60°-Glanz
im Bereich von 10 bis 25 und ganz besonders bevorzugt von 12 bis
20.
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Das Prägen von Kunststoffolien ist
bekannt, beispielsweise aus GB-A-2104847, GB-A-1493512, EP-A-604685,
GB-A-995591, GB-A-1168490 und US-A-3316825. Keine dieser Patentveröffentlichungen
betrifft die Behandlung von Gußfolie
aus Celluloseacetat.
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In der britischen Patentanmeldung
Nr. 2.104.847 wird eine geprägte
thermoplastische Polyolefin-Folie mit einem eingeprägten, matten
Muster beschrieben und beansprucht, die eine Dicke im Bereich von
etwa 0,5 bis etwa 1,5 Millizoll und eine Prägetiefe von etwa 0,5 bis etwa
2,5 Millizoll besitzt, wobei das eingeprägte Muster wenigstens teilweise
aus einer Reihe parallel zu den freien Längskanten der Folie verlaufender
eingeprägter
Linien und aus einer Reihe die parallelen Linien schneidender eingeprägter Querlinien
besteht, wobei die eingeprägten
Linien ein auf der einen Seite der Folie aufragende Noppen umgebendes
Gesamtgitter bilden und wobei die Noppen und die Linien über auf
der gegenüberliegenden Seite
der Folie angeordneten, entsprechenden Vertiefungen und Wulsten
liegen, wobei die Anzahl der eingeprägten Linien im Bereich von
etwa 150 bis 300 Linien pro Zoll liegt.
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In der britischen Patentschrift Nr.
1.493.512 wird eine eingeprägte
thermoplastische Folie beschrieben und beansprucht, deren eine Oberfläche mit
zwei Gruppen von reihenförmig
angeordneten Vorsprüngen
versehen ist, wobei die erste Gruppe der genannten Reihen im wesentlichen
senkrecht zur zweiten Gruppe der genannten Reihen verläuft, wobei
alle der Reihen der ersten Gruppe von der nächsten Reihe der genannten
ersten Gruppe durch ein von der einen Kante des Films zur gegenüberliegenden
Kante verlaufendes, ununterbrochenes Tal beabstandet sind, wobei
alle Reihen der zweiten Gruppe von der nächsten Reihe der genannten
zweiten Gruppe durch mehrere ausgerichtete Täler beabstandet sind, wobei
alle der ausgerichteten Täler
eine Länge
aufweisen, die im wesentlichen der Länge der Grundseite eines benachbarten
Vorsprungs in einer zur Richtung der kontinuierlichen Täler senkrechten Richtung
entspricht.
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Die veröffentlichte PCT-Anmeldung Nr. WO89/03760
betrifft ein Verfahren zur Dekorierung von Papier oder Kunststoffolie,
bei dem man ein Substrat beschichtet und anschließend prägt. Dabei
wird die Beschichtung des Substrat durch Erhitzen mit einer Heizplatte
oder beheizten Zylindern und Infrarotheizelementen weichgemacht.
In die weichgemachte Substratoberfläche wird anschließend mit
einem Prägeelement
ein Beugungsmuster oder Hologramm eingeprägt. Das Prägemuster hat eine geringere Rauhtiefe
als das Substrat vor dem Prägen.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines laminierten Produkts mit einer wenig fingerabdruckempfindlichen
Oberfläche wird
eine klare Kunststoffolie im ungehärteten Zustand mit einem Prägezylinder
geprägt
und danach hart werden gelassen, wobei das Einprägungsmuster gemäß einem
Aspekt der Erfindung tiefen- und wiederholungsabstandsmäßig so beschaffen
ist, daß die Kunststoffolie
beim Reiben ein Geräusch
mit einer charakteristischen Frequenz macht, und gemäß einem
anderen Aspekt so, daß die
eingeprägte
Kunststoffolie ein Beugungsmuster ergibt, und die gehärtete, geprägte Folie
wird auf Papier oder Pappe so auf laminiert, daß die eingeprägte Oberfläche der
Kunststoffolie die Außenschicht
des dabei entstehenden laminierten Produkts bildet. Für die besten
Ergebnisse prägt
man eine klare Kunststoffolie mit einem Prägezylinder, der ein regelmäßiges Prägemuster
der Tiefe 0,5 bis 10 Mikron und des Wiederholungsabstands 20 bis
400 Mikron aufweist, wobei die Erfindung laminierte Produkte mitumfaßt, bei
denen eine derartige Kunststoffolie auf Papier oder Pappe auflaminiert
ist.
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Die Erfindung betrifft ferner die
Verwendung einer halbmatten Kunststoffolie als äußerste Schicht einer laminierten
Verpackung von verpackten Waren, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
ein regelmäßiges Einprägungsmuster
der Tiefe 0,5 bis 10 Mikron und des Wiederholungsabstands 20 bis
400 Mikron aufweist, wobei die Regelmäßigkeit des Einprägungsmusters
so beschaffen ist, daß die
Kunststoffolie beim Reiben z. B. gegen sich selbst ein Geräusch mit
einer charakteristischen Frequenz macht. Die Regelmäßigkeit
des Einprägungsmusters
kann außerdem
so stark sein, daß die
eingeprägte
Folie ein Beugungsmuster ergibt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren gemäß Anspruch
20 zur Herstellung einer matten oder halbmatten Kunststoffolie.
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Das von der Folie beim Reiben insbesondere gegen
sich selbst gemachte Geräusch
ist stark kennzeichnungskräftig
und schon verschiedentlich als ein Heulen oder auch als ein Zwitschern
oder Schreien beschrieben worden. Nach bestem Wissen macht keine
andere Kunststoffolie beim Reiben ein derartiges Geräusch. Dabei
hängt die
charakteristische Frequenz (Tonhöhe)
des Geräuschs
vom Einprägungsmuster
der Folie und insbesondere vom Wiederholungsabstand des Musters
ab. Dabei läßt sich das
kennzeichnungskräftige
Geräusch
immer wieder durch Reiben der Folie wiederholbar und vergleichbar
erzeugen. Dabei macht es im wesentlichen keinen Unterschied für die charakteristische
Tonhöhe, ob
der Film unter verschiedenen Bedingungen gegen sich selbst oder
gegen andere harte oder halbweiche Kunststoffe, Holz, Pappe, Metall
oder ähnliche
Materialien reibt. Durch dieses kennzeichnungskräftige Geräusch eignet sich die Folie
als Sicherheitsverpackung für
teure Waren bei Anwendung als Außenschicht der Verpackung,
beispielsweise als Kaschierung auf Pappe. Wird Zugang zur Folie
auf seriöse Hersteller
von Luxuswaren beschränkt,
kann man Verpackungen echter Waren von Fälschungen unterscheiden, indem
man die Verpackung leicht reibt, beispielsweise durch Aneinanderreiben
zweier Verpackungen. Wird nur ein Luxuswarenhersteller mit einer Folie
eines bestimmten Prägungsmusters
beliefert, so wird die Tonhöhe
des erzeugten Geräusches
charakteristisch für
die verpackten Waren des Herstellers sein. Dabei kann die Folie
sowohl ein- als auch beidseitig eingeprägt sein, wobei üblicherweise
die einseitige Prägung
bevorzugt wird, wobei diese eingeprägte Seite als äußerste Oberfläche einer
mit der Folie hergestellten Verpackung angeordnet wird.
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Die Fähigkeit der Prägefolie,
Beugungsmuster zu erzeugen, läßt sich
auch auf dem Gebiet der Sicherheitsverpackung für die Echtheitskontrolle von verpackten
Waren nutzen. In diesem Falle besteht ein laminiertes Packmittel
wenigstens teilweise aus einer Reflexionsschicht mit einer außenseitig
darauf aufkaschierten erfindungsgemäßen Prägefolie, durch die die Reflexionsschicht
sichtbar ist. Bei der Reflexionsschicht kann es sich beispielsweise
um eine metallisierte Schicht handeln. Wird nur eine Seite der Folie
geprägt,
kann die andere Seite metallisiert sein. Alternativ dazu kann es
sich bei der metallisierten Schicht auch um eine im wesentlichen
biegesteife Schicht wie eine metallisierte Pappe handeln. Bei der
Reflexionsschicht kann es sich aber auch um eine Metallfolie handeln,
bevorzugt als Aufkaschierung auf einer im wesentlichen biegesteifen
Schicht wie einer Pappe. Wird ein gemustertes transparentes Material
mit einem Muster aus eng, beispielsweise um 0,5 bis 0,02 mm, beabstandeten
Linien über
die Packung gehalten, so werden Beugungsmuster sichtbar. Dabei ist
das gesehene Beugungsmuster charakteristisch für die Kunststoffolie mit einem
bestimmten regelmäßigen Einprägungsmuster
in Kombination mit dem verwendeten gemusterten transparenten Material.
Als gemustertes transparentes Material eignet sich beispielsweise
ein als Fadenzähler verwendetes
Linienraster.
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Für
die als Ausgangsstoff eingesetzte Klarfolie aus Kunststoff eignet
sich beispielsweise eine Gußfolie
aus Celluloseacetat oder eine Extrusionsfolie aus Polyolefin, beispielsweise
Polyethylen oder Polypropylen, oder Polyester, beispielsweise Polyethylenterephthalat,
oder aus Celluloseregenerat. Die Folie kann alle für die Einarbeitung
in Klarfolien bekannten Zusatzstoffe enthalten. Eine Folie aus Celluloseacetat
kann beispielsweise einen Weichmacher enthalten, beispielsweise
10 bis 25 Gew.-% eines Phthalatesterweichmachers wie Phthalsäurediethylester.
Das erfindungsgemäße Verfahren
kann nach dem guß-
oder extrusionsmäßigen Ausformen
der Klarfolie in-line erfolgen oder auch als getrenntes Verfahren
auf einer nach der Herstellung aufgerollten Klarfolie angewandt
werden. Die Folie besitzt in der Regel eine Stärke von 5 bis 200 Mikron, eher
10 bis 15 Mikron bis zu 50 oder 100 Mikron. So kann beispielsweise
eine über
Druck aufzulaminierende Folie, beispielsweise zur Auflaminierung
auf Verpackungspappe, eine Stärke
von 10 bis 25 oder 40 Mikron und eine Folie für andere Anwendungszwecke wie
für Etiketten
und Siegel eine Stärke
von 25 bis 75 Mikron aufweisen.
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Vorzugsweise wird die Folie in ihrem
ungehärteten
Zustand, beispielsweise durch Applizierung eines Lösungsmittels
oder eines leichtflüchtigen Plastifizierungsmittels
für die
Kunststoffe, erweicht. Für
Celluloseacetatfolie heißt
der bevorzugte Weichmacher Aceton. Der Acetongehalt der Folie beträgt bei ihrer
Prägung
bevorzugt 1 bis 5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 1,0 oder 1,5
Gew.-% bis zu 2 oder 4 Gew.-%. Es ist aber auch möglich, die
Kunststoffolie im ungehärteten
Zustand zu erhalten, indem man in einer Gußfolie genügend Lösungsmittel zurückhält, daß die Folie
bei Berührung
mit dem Prägezylinder
noch in einem weichen Zustand ist, doch ist es in der Regel verfahrenstechnisch
bevorzugt, die Gußfolie
zu trocknen und dadurch zu härten
und anschließend
mit Lösungs- bzw. Plastifizierungsmittel wieder
zu benetzen. So kann man beispielsweise kurz vor Berührung mit
dem Prägezylinder
eine gezielte Menge an Lösungsmittel
auf die Folie aufsprühen,
oder der mit der Folie in Berührung
kommende Prägezylinder
kann das Lösungs-
bzw. Plastifizierungsmittel schon vorher auf der Oberfläche tragen, beispielsweise
kann das Lösungs-
oder Plastifizierungsmittel durch eine Pflatschwalze auf dem Teil des
Zylinders aufgebracht werden, der nicht an der Folie anliegt.
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Eine Extrusionsfolie läßt sich
auch durch Applizierung eines Lösungsmittels
oder eines leichtflüchtigen
Plastifizierungsmittels gleichzeitig mit oder kurz vor der Berührung mit
dem Prägezylinder
erweichen. So kann man beispielsweise eine Polyolefinfolie mit einem
kohlenwasserstoffhaltigen Lösungsmittel
erweichen. Alternativ dazu läßt sich
eine Extrusionsfolie aus einem thermoplastischen Kunststoff auch
durch Erwärmen
erweichen, beispielsweise durch Wärmebestrahlung der Folienseite,
die den Prägezylinder
berühren
soll, oder durch Hochfrequenzinduktionsheizen. Ein Erweichen läßt sich
auch durch eine Kombination von Wärmebehandlung und Lösungs- oder
Plastifizierungsmittelapplizierung erreichen.
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Die Folie wird üblicherweise nur einseitig
geprägt.
Dazu wird sie gegen den Prägezylinder
gedrückt,
bevorzugt durch mindestens eine Walze, die mit dem Prägezylinder
einen Walzenspalt bildet. Alternativ dazu kann man die Folie auch
beidseitig prägen,
wobei man sie durch einen von zwei Prägezylindern gebildeten Walzenspalt
hindurchführt.
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Als Muster wird die Folie in der
Regel mit einem regelmäßigen Muster
geprägt.
Das Muster kann beispielsweise aus erhabenen Linien oder Furchen auf
dem Prägezylinder
bestehen, die als parallele Linien oder zu einem Gitter angeordnet
sind, wie zu einem Gitter aus sich schneidenden erhabenen Linien, wobei
man auf der Folie getrennte erhabene Linien erzeugt, oder wie zu
einem Gitter aus sich schneidenden Furchen, wobei man auf der Folie
ein Gitter aus sich schneidenden erhabenen Linien erhält. Bei dem
Muster auf dem Prägezylinder
kann es sich aber auch um ein regelmäßiges Muster aus erhabenen Stellen
wie Linien oder Punkten oder ein geometrisches Muster von Punkten
handeln, wobei man in der Folienoberfläche ein Muster von kreisförmigen Vertiefungen
erzeugt. Alternativ dazu kann der Prägezylinder auch ein regelmäßiges Muster
von beispielsweise kreisförmigen
Kratern aufweisen, so daß die Prägefläche des
Zylinders durch die erhöhten
Flächen
zwischen den Kratern gebildet wird, wobei man auf der Folie ein
Muster von erhöhten
Punkten erzeugt. Die Tiefe des Prägemusters (die Höhendifferenz
zwischen den prägenden
Elementen und der am tiefsten gelegenen Oberfläche des Prägezylinders) liegt bevorzugt
im Bereich 0,5 bis 20 Mikron und ganz besonders bevorzugt 1 bis
5 oder 10 Mikron, wobei das in der Folienoberfläche eingeprägte Muster eine Tiefe aufweist,
die bevorzugt bei 0,5 bis 10 Mikron und ganz besonders bevorzugt
bei 1 bis 5 Mikron im Falle der Herstellung einer halbmatten Folie
liegt. Dabei liegt die Breite der prägenden Merkmale bevorzugt im
Bereich von 10 bis 200 Mikron und ganz besonders bevorzugt 20 bis
125 Mikron, wobei diese Merkmale bevorzugt mit einem Abstand Mitte-Mitte von
20 bis 400 Mikron und ganz besonders bevorzugt 35 bis 260 Mikron
voneinander beabstandet angeordnet sind. So kann das Prägemuster
beispielsweise eine Reihe von erhabenen Linien der Höhe 1 bis 10
Mikron und der Breite 20 bis 80 Mikron, die 35 bis 260 Mikron voneinander
beabstandet angeordnet sind, darstellen, oder es kann sich dabei
auch um ein Muster von erhabenen Punkten oder kreisförmigen Vertiefungen
der Höhe
1 bis 10 Mikron und des Durchmessers 20 bis 125 Mikron handeln,
die in 35 bis 260 Mikron voneinander beabstandeten Linien angeordnet
sind, wobei der Abstand Mitte-Mitte der einzelnen Linien bei 35
bis 260 Mikron liegt. Nach einer weiteren Ausführungsform besteht das Prägemuster
wenigstens teilweise aus einer regelmäßigen Reihe erhabener Punkte
oder kreisförmiger
Vertiefungen der Tiefe 0,5 bis 10 Mikron und des Durchmessers 20
bis 125 Mikron, die in 20 bis 260 Mikron voneinander beabstandeten
Linien angeordnet sind, wobei die zu den einzelnen Linien gehörenden Punkte
jeweils mit einem Abstand Mitte-Mitte von 35 bis 260 Mikron voneinander
beabstandet angeordnet sind. Handelt es sich bei dem Prägemuster
um ein Muster aus erhabenen Punkten oder kreisförmigen Vertiefungen (Kratern),
so können
diese aneinandergrenzend, d. h. mit einem Abstand Mitte-Mitte entsprechend
ihrem Durchmesser, angeordnet sein oder auch voneinander weiter
beabstandet angeordnet sein. Die kreisförmigen Merkmale können zu
einem quadratischen, rechteckigen oder sechseckigen oder sonstwie
regelmäßigen geometrischen
Muster angeordnet sein, das auf der Prägezylinderoberfläche in einem
beliebigen Winkel zu der Zylinderachse angeordnet sein kann. Die
prägenden
Elemente sind bevorzugt scharfkantig ausgeführt, das heißt, die Seiten
der prägenden
Elemente sind jeweils unter einem hohen Winkel zur Oberfläche des
Prägezylinders
angeordnet. Die Oberfläche
des Prägezylinders besteht
bevorzugt aus einem besonders harten Stoff, beispielsweise aus einem
Hartmetall- oder -keramikmaterial. Die Erzeugung des regelmäßigen Musters auf
der Prägezylinderoberfläche in dem
erforderlichen Mikronbereich kann durch Laserätzen erfolgen, wobei man durch
Computersteuerung ein sehr regelmäßiges Muster erreichen kann.
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Das Muster auf dem größten Teil
der Oberfläche
des Prägezylinders
dient zwar als das regelmäßige Muster,
das zu dem beim Reiben der Folie zu hörenden Geräusch führt, spezielle Bereiche auf
der Walze können
jedoch auch ein unterschiedliches Prägemuster tragen oder auch nicht
prägend
ausgeführt
sein. Als abweichendes Prägemuster
kommt beispielsweise ein dekoratives Merkmal oder eine Sicherheitsmarkierung
wie das Logo des Parfümherstellers
oder sonstigen Herstellers von Luxuswaren in Frage, der die Folie
als Packmittel einsetzt.
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Nach dem Prägen läßt man die Folie hart werden,
beispielsweise indem man sie nach einem Erweichen durch Lösungsmittel
oder durch leichtflüchtiges
Plastifizierungsmittel trocknet oder nach dem thermischen Erweichen
wieder abkühlt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Gießen und
Prägen
einer Folie und
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2 eine
schematische Seitenansicht des Prägezylinders gemäß 1.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen wird
Celluloseacetatlösung
aus einem Vorratsspeicher 11 über ein Rohr 12 einem
Verteiler 13 zugeführt und
von dort aus auf ein in der gezeigten Richtung umlaufendes Endlosband 14 aus
poliertem Edelstahl gegossen. Das Band 14 ist in einem
nicht gezeigten Gehäuse
angeordnet, aus dem sich das aus der vergossenen Lösung verdampfte
Lösungsmittel
wiedergewinnen läßt. An einer
Walze 15 wird die gebildete Celluloseacetatfolie 16 vom
Band 14 abgezogen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Folie 16 klar
und transparent. Die Folie 16 umläuft in einem Trockenofen angeordnete
Umlenkwalzen 18 und ähnelt
bei Verlassen der letzten Umkehrwalze 18 der handelsüblichen
Klarfolie aus Celluloseacetat.
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Die Folie 16 wird anschließend um
eine kompensierende Spannwalze 19 herum einem in 2 näher gezeigten Prägezylinder 20 zugeführt. Die
Folie 16 umläuft
eine Andruckwalze 22, die mit dem sich in der gezeigten
Richtung drehenden Prägezylinder 20 einen
Walzenspalt bildet. Ehe der Prägezylinder 20 mit
der Folie 16 in Berührung
kommt, kommt er mit einer Pflatschwalze 23 in Berührung, die
sich in einem Bad 24 aus Weichmacher, wie z. B. dem Lösungsmittel
Aceton, dreht und eine gezielte Menge des Weichmachers auf die Oberfläche des
Zylinders 20 aufträgt.
Bei der Berührung
der Folie 16 mit dem Zylinder 20 erfährt die
Folie 16 durch das auf dem Zylinder getragene Lösungsmittel
eine Erweichung und wird durch den Zylinder 20 geprägt. Die
Folie 16 umläuft
den Zylinder 20 im Kontakt mit dem prägenden Muster auf dessen Oberfläche bis
zu einer Abstreifwalze 26, die mit dem Zylinder 20 keinen
Walzenspalt bildet, sondern bei der es sich um eine sich in Abhängigkeit
von der Folienspannung frei vor und zurück um den Zylinder 20 herum
bewegende Schwingwalze handelt. Bei der Walze 26 wird die
mittlerweile halbmatte Folie 27 vom Zylinder ab- und auf
die Walzen 28 gehoben, die von einem Trockenofen umgeben
angeordnet sind, zum Zwecke der Härtung der Folie. Nach dem erneuten
Trocknen wird die Folie 27 auf einer Rolle 29 aufgewickelt.
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Die erfindungsgemäße halbmatte Kunststoffolie
eignet sich insbesondere zur Auflaminierung auf bedruckte Pappe
mit der eingeprägten
Oberfläche außen zum
Einsatz in Verpackungen. Alternativ dazu kann man die erfindungsgemäße halbmatte
Kunststoffolie als Packmittel ohne Laminierung oder als Etikettenmaterial,
beispielsweise für
Haftetiketten und -siegel einsetzen. Neben dem kennzeichnungskräftigen Geräusch, das
sich wie oben beschrieben als ein Sicherheitsmerkmal bei Verpackungen
nutzen läßt, und
der Fähigkeit,
bei Laminierung über
eine Reflexionsschicht Beugungsmuster zu erzeugen, läßt sich
die halbmatte Kunststoffolie klar und leicht beschreiben und ist
wenig fingerabdruckempfindlich (und zwar viel weniger als die zur
Zeit handelsübliche Halbmattfolie).
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Im folgenden Beispiel wird die Erfindung
veranschaulicht.
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Beispiel
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In Aceton wurden 100 Gewichtsteile
Celluloseacetat und 20 Gewichtsteile Diethylphthalat gelöst. Nach
dem Entgasen wurde die Lösung
unter Anwendung der Vorrichtung gemäß den 1 und 2 auf
einem Band aus poliertem Edelstahl vergossen. Die erzeugte Klarfolie
wurde abgezogen und auf einen Acetongehalt von ungefähr 1,5 Gew.-%
getrocknet und anschließend
mit dem Prägezylinder 20 in
Berührung
gebracht. Die trockene Folie war 15 Mikron stark. Mit der Pflatschwalze 23 wurde
Aceton über die
Oberfläche
des Prägezylinders
mit 2 bis 3 Gew.-% auf die Folie aufgebracht, bezogen auf das Foliengewicht.
Das Muster auf dem Prägezylinder 20 bestand
wenigstens teilweise aus Reihen von kreisförmigen (kegelstumpfförmigen)
Kratern, die jeweils eine Tiefe von 7 Mikron und einen Durchmesser
an der prägenden
Oberfläche
von 20 Mikron aufwiesen. Die Krater waren in 40 Mikron voneinander
beabstandeten und zu einem quadratischen Muster angeordneten Reihen
angeordnet. Als prägende
Oberfläche des
Zylinders fungiert also die Fläche
zwischen den Kratern, was zu einem Muster von erhabenen Punkten
auf der Folienoberfläche
führt.
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Nach dem Prägen wurde der Film erneut getrocknet
bzw. gehärtet,
diesmal auf einen Acetongehalt von 0,8 Gew.-%, und anschließend aufgewickelt. Die
erhaltene Folie hatte einen 60°-Glanz
von 15. Die Folie wurde mit ihrer geprägten Oberfläche nach außen auf eine Pappe laminiert.
Die Folie machte beim Reiben gegen sich selbst und im laminierten
Zustand ein charakteristisches heulendes Geräusch mit einer reproduzierbaren
Tonhöhe
und zeigte sich gegenüber
Fingerabdrücken
hochresistent.
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Eine weitere Probe der Prägefolie
wurde auf metallisierte Pappe zu einem attraktiven Packmittel laminiert.
Wurde das laminierte Packmittel durch ein transparentes Linienraster
hindurch angeschaut, konnte man ein kennzeichnendes Beugungsmuster sehen.
Wurde durch das gleiche Linienraster hindurch eine auf metallisierte
Pappe laminierte Klarfolie oder eine auf metallisierte Pappe auf
laminierte herkömmliche
Halbmattfolie angeschaut, war kein Beugungsmuster zu sehen.