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Die Anmeldung beansprucht die Zeitränge der
vorläufigen
US-Patentanmeldungen 60/016,882 vom 17. Juli 1996, 60/021,892 vom
17. Juli 1996, und der US-Patentanmeldung Serien-Nr. 08/890,356
vom 09. Juli 1997.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Aufgabe der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Vergasung organischer Stoffe. Insbesondere betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Minimierung von Ablagerungen sowie die Nachbehandlung
und Rückgewinnung
gelöster
Stoffe aus einem wässrigen
Abstrom in einem Vergasungsverfahren bei kleinstmöglicher
Abgabe von Abfallstoffen.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Hochdruck- und Hochtemperaturvergasungsanlagen
verwendet man, um Kohlenwasserstoffbrennstoffen wie Kohle oder organischen
Abfallmaterialien, einschließlich
Kunststoffabfall, Petrolkoks oder Klärabfall, partiell zu oxidieren
und um nützliche
Nebenprodukte oder Energie zu gewinnen. Die Brennstoffe kann man
mit Wasser versetzen, wobei man ein wässriges Einsatzmaterial erhält, das
der Reaktionszone des Partialoxidations-Gaserzeugers zugeführt wird.
Das Wasser dient zum Abschrecken der heißen Gaserzeugnisse, die auch
als „Synthesegas" oder „Syngas" bezeichnet werden.
Wasser wird auch verwendet zum Auswaschen von Schwebstoffen aus
dem Syngas oder zum Kühlen
und/oder Abtransportieren der Abfallfeststoffe wie Asche und/oder
Schlacke aus dem Gaserzeuger.
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Davy offenbart in „Latest
Advances in Zero Liquid Discharge Treatment for Coal Gasification
Plants", Power-Gen
Americas Int'l.
Conf., Orlando, Florida, Dez. 1994, Optionen für die Abwasseraufbereitung
und Salzrückgewinnung
unter Verwendung eines Rieselfilm-Verdampfers und von Zwangsumlauf-Kristallisatoren.
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Coste offenbart in „Effluent
System in View of Both Zero Discharge and Hazardous Solid Waste
Minimalization" (ohne Datumsangabe)
ein Abwasseraufbereitungsverfahren unter Anwendung einer mehrstufigen Einengung
und Auskristallisierung zum Abscheiden löslicher Salze.
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DeJong offenbart in „Coal Gasification
and Water Treatment",
Seiten 90 bis 93, Synthese Vam Verworvenheden (ohne Datumsangabe)
eine Abwasseraufbereitung mittels Kristallisation gelöster Salze.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Minimieren der Ablagerungen in einem Verdampfer während der
Rückgewinnung
von Flüssigkeiten
und Feststoffen aus einem wässrigen
Abstrom, der im Verlaufe einer Partialoxidationsvergasung austritt
und Ammoniumchlorid (NH9Cl) enthält. Der
wässrige
Abstrom wird zur Gewinnung eines destillierten Wassers und einer
Sole mit einer NH4Cl-Konzentration von 10
bis 60 Gewichtsprozent- verdampft. Die Sole kann weiter eingeengt
werden, die Ammoniumchlorid-Kristalle lassen sich zurückgewinnen.
Das destillierte Wasser wird in die Vergasungsreaktion zurückgeführt. An
die Umwelt wird kein Abstrom abgeben.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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Es zeigt:
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1 eine
vereinfachte zeichnerische Darstellung eines Verfahrens zur Erzeugung
von Syngas durch Partialoxidation von Kohleschlamm;
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2 eine
vereinfachte zeichnerisch Darstellung eines Verdampfersystems zur
Behandlung des wässrigen
Abstroms, der bei dem Verfahren gemäß 1 entsteht;
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3 eine
vereinfachte zeichnerische Darstellung eines alternativen Systems
zur Aufbereitung des wässrigen
Abstroms, der bei dem Verfahren gemäß 1 entsteht;
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4 eine
vereinfachte zeichnerische Darstellung eines anderen Systems zur
Aufbereitung des wässrigen
Abstroms, der bei dem Verfahren gemäß 1 entsteht.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Erfindung beruht auf der Entdeckung,
dass das Destillieren eines Ammoniumchlorid-haltigen wässrigen
Abstroms unter Verwendung eines Verdampfers eine effektive und ökonomische
Vorrichtung ist zur Rückgewinnung
von relativ reinem Wasser und Ammoniumchlorid-Salzkristallen, wobei
zugleich die Ablagerungsbildung auf der Wärmeübertragungsfläche des
Verdampfers kleinstmöglich
gehalten wird. Das dabei erzeugte Wasser kann man in das System
der Partialoxidationsvergasung zurückführen; das auskristallisierte Ammoniumchlorid
kann auf einer Deponie gelagert oder wirtschaftlich vermarktet werden.
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Um Wasser zu sparen, führen die
Vergasungsaggregate im Allgemeinen das Brauchwasser dem Kreislauf
wieder zu, sobald die feinen Feststoffe in einem Feststoff-Klärbecken
abgeschieden wurden. Da die Vergasungsreaktion Wasser bei der Herstellung
von Wasserstoff im Syngas verbraucht, ist es im Allgemeinen nicht
nötig,
zur Vermeidung der Ansammlung von Wasser dieses vom System abzuziehen.
Dennoch wird normalerweise ein Teil des Wassers kontinuierlich als
wässriger
Abstrom, als Grauwasser, als Spülabwasser
oder als „Ablass"-Strom abgeschieden,
um die exzessive Bildung von korrodierenden Salzen, insbesondere
Chloridsalzen, zu verhindern.
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Die Chloridsalze sind von besonderer
Bedeutung, da sie wasserlöslich
sind und sich im rückgeführten Brauchwasser
ansammeln können.
Außerdem
weisen Chloride korrodierende Eigenschaften gegenüber Materialien
wie rostfreiem Stahl auf, mit denen die Abfallsysteme in den Vergasungsverfahren
ausgestattet sind.
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Das am häufigsten vorkommende Chlorid,
welches in einer Partialoxidationsvergasungsreaktion unter Einsatz
von Kohle, Kunststoffabfällen
und anderen chlororganischen Materialien aus der Vergasungszone austritt,
ist Chlorwasserstoff. Im allgemeinen beträgt die Konzentration von Ammoniumchlorid
im wässrigen Abstrom
mindestens 0,1 bis 0,15 Gewichtsprozent.
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Die Partialoxidationsreaktion erzeugt
ebenso Ammoniak von den eingesetzten Organostickstoffverbindungen,
die gewöhnlich
in Kohlen und Schwerölen
vorkommen. Die molare Umsetzung mit Stickstoff zu Ammoniak findet
in einem Bereich von ungefähr
15% bis ungefähr
25% statt. Das Ammoniak und der Chlorwasserstoff reagieren im Wassersystem,
um eine Ammoniumchlorid-Lösung
zu bilden. Für
Einsatzmaterialien wie Kunststofföle mag das Verhältnis von
Stickstoff zu Chlor im Synthesegas unter Umständen nicht ausreichend sein,
um eine entsprechende Menge an Ammoniak zur Neutralisierung des
Chlorwasserstoffs zu erzeugen. Daher kann man Ammoniak dem des im
System eingesetzten Vergasungswassers zusetzen, um diesen Mangel
auszugleichen.
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Die Zusammensetzung des aus dem Vergasungssystem
austretenden Ablass-Abwassers bzw. des Grauwassers ist ziemlich
komplexer Natur. Für
ein Einsatzmaterial mit relativ hohem Chloranteil wird die Hauptkomponente
des Abwassers Ammoniumchlorid sein. Ein Teil des Kohlenmonoxids
im Syngas reagiert unter Hochtemperatur- und Hochdruckbedingungen
im Nassabscheider mit Wasser zur Bildung von Ameisensäure- CO
+ H2O → HCOOH.
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Die Ameisensäure wird durch Ammoniak auch
neutralisiert, um ein Ammoniumformiat als einen weiteren Abwasserbestandteil
zu bilden. Die sauren Gase Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff
sind ebenfalls Komponenten des Syngases, jedoch nicht sehr wasserlöslich. Der
größte Teil
des im Vergasungsabwasser zurückbleibenden
Ammoniaks, das nicht durch Chloride oder Formiate neutralisiert
wurde, reagiert, indem das Ammoniak-Ion mit den Anionen der Säuregase
Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff in Abhängigkeit vom pH-Wert ein Bicarbonat
oder Carbonat sowie ein Bisulfid bilden.
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Da das Abstromabwasser Ammoniumsalze
und andere möglicherweise
für die
Umwelt schädliche
gelösten
Stoffe wie Sulfid und Zyanid enthält, kann das Abstromabwasser
vom Vergasungssystem an die Umwelt nicht ohne Aufbereitung abgeleitet
werden. Da die Aufbereitung einer Vielzahl von Abwasserverunreinigungen sich
sehr arbeits- und kostenintensiv gestalten kann, sind einfachere
und weniger kostenintensive Vorrichtungen zur Handhabung des Abwassers
das Ziel.
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Die Partialoxidationsreaktion wird
vorzugsweise in einem ungepackten Freifluss-Gasgenerator ohne Katalysator
oder einem Gaserzeuger bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr 700°C bis zu
ungefähr 2000°C, vorzugsweise
bei ungefähr
1200°C bis
zu 1500°C,
sowie bei einem Druck von ungefähr
2 bis ungefähr 250
Atmosphären
(202,6 bis 25325 KPa), vorzugsweise bei ungefähr 10 bis ungefähr 150 Atmosphären (1013 bis
15195 KPa) und am besten bei ungefähr 20 bis ungefähr 80 Atmosphären (2026
bis 8104 KPa) vollzogen. Unter diesen Bedingungen können ungefähr 98% bis
99,9% des Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials zu einem Kohlenmonoxid- und Wasserstoff-haltigem
Synthesegas – auch
bezeichnet als Synthesegas oder Syngas – umgesetzt werden. Kohlendioxid
und Wasser werden ebenfalls in kleinen Mengen gebildet. Das Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
kann Petrolkoks, Kohle, Kunststoffabfallmaterial, Abwasser oder
eine entsprechende Kombination sein.
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Bei Einsatz von Materialien mit hohem
Ascheanteil (in einer Größenordnung
von fünf
bis fünfzehn
Gewichtsprozent) wird der Großteil
des anorganischen Materials im Einsatzstoff zu einer verglasten
Schlacke umgesetzt. Das Chlor im Einsatzmaterial wird zu Chlorwasserstoffgas
umgesetzt, welches in das Brauchwasser in der Löschkammer des Gaserzeugers
aufgenommen und durch das im Brauchwassersystem zur Herstellung von
Ammoniumchlorid vorhandene Ammoniak neutralisiert wird. Ein Ammoniumchlorid-haltiger
wässriger
Abstrom oder Grauwasser-Ablass-Strom wird vom Gaserzeugersystem
abgelassen und kann durch Zusatz von FeCl2 zur
Herstellung einer Eisenhydroxid-Flocke aufbereitet werden, die dem
Entziehen aller Sulfide, Zyanide und Feststoffe dient, worauf sich
eine Desorption des Ammoniaks, eine biologische Aufbereitung oder
ein Einengen zur Herstellung eines trockenen Salzes für kommerzielle
Zwecke und eines destillierten Wassers anschließt. Das Wasser kann dann dem
Verfahren wieder zugeführt
werden, wodurch sämtliche
Abwasserabflüsse
für die
Anlage entfallen.
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Im allgemeinen wird ein Quench-Gaserzeuger
für die
Vergasung von Abfällen
aus Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial verwendet. Bei diesem Gerätetyp eines
Gaserzeugers wird das heiße
Syngas und die geschmolzene Schlacke mit Wasser abgeschreckt.
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Für
die meisten chlorhaltigen Einsatzstoffe für die Vergasung wird das Chlor
im aus dem Gaserzeuger austretenden Syngas zu Chlorwasserstoff umgesetzt.
Das Quenchwasser entfernt schließlich die Schwebstoffe sowie
das HCl aus dem Gas. Technologien zum Reinigen des Gases wie zum
Beispiel die regenerative Wäsche
von sauren Gasen lassen sich zur Reinigung des Syngases für den kommerziellen
Einsatz anwenden.
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Da Chlorwasserstoffdämpfe bei
Kontakt mit dem Brauchwasser des Gaserzeugersystems zu Salzsäure mit
stark korrosiver Wirkung wird, ist die Neutralisierung der Salzsäure zum
Schutz des Systems der Hüttentechnik
angebracht. Viele Alkalien wie die Hydroxide oder Carbonate von
Natrium, Kalium, Calcium oder Magnesium lassen sich als Neutralisierungs-Agens
verwenden. Jedoch wird Ammoniak als bevorzugtes Neutralisierungs-Agens
eingesetzt, da bei einer Vielzahl der Einsatzmaterialien wie Rückstandsöle und Kohlen Ammoniak
als Nebenprodukt anfällt.
Oft lässt
sich ausreichend Ammoniak aus dem Einsatzmaterial herstellen, so
dass kein zusätzliches
Ammoniak oder ein anderer neutralisierender Hilfsstoff benötigt wird.
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Weiterhin ist Ammoniumchlorid im
Gegensatz zu anderen Chloriden hoch wasserlöslich, wobei seine Löslichkeit
signifikant temperaturabhängig
ist. Dies sind wichtige Eigenschaften für die Rückgewinnung der Salze aus dem
wässrigen
Abstrom des Gaserzeugersystems, welches mittels eines Rieselfilm-Verdampfers oder
eines Zwangsumlauf-Verdampfers
oder durch eine Kombination aus beiden die Verdampfung ermöglicht.
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Man hat festgestellt, dass die Rückgewinnung
von Ammoniumchlorid-Kristallen aus einem wässrigen Abstrom oder Grauwasser
am besten gelingt, wenn der wässrige
Abstrom auf eine Konzentration von ungefähr 10% bis ungefähr 60% und
vorzugsweise ungefähr
25% bis ungefähr
45% Ammoniumchlorid verdampft wird. Die mit den aufgeschwemmten
und gelösten
Feststoffen aus dem Verdampfer angereicherte konzentrierte Sole
lässt sich
anschließend
zur Rückgewinnung
der NH4Cl-Salze kristallisieren; der Strom des
destillierten Wassers kann wieder dem Quenchwasser-System des Gaserzeugers
zugeführt
werden.
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In einem Rieselfilm-Verdampfer ist
der Wärmetauscher
des Hauptsystems vertikal angebracht. Die Sole wird von einem unter
dem Wärmetauscher-Rohrleitungssystem
angebrachten Sammelbecken zum oberen Ende des Wärmetauscher-Rohrleitungssystems gepumpt. Die Sole
strömt
anschließend
abwärts
bzw. rieselt als Film durch die Rohrleitungen an der inneren Röhrenwand
hinunter und wird hierbei mit Wärme
aus dem Dampf auf der Gehäuseseite
versorgt, verdampft während
des Herunterrieselns und wird vom Boden abgezogen.
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Das Gemisch aus verdampfter oder
konzentrierter Sole und Dampf wird vom Boden der Wärmeübertragungsröhren in
das Sole-Sammelbecken
geleitet, wo der Dampf oder Wasserdampf und die flüssige Sole getrennt
werden. Die Dämpfe
gehen von der Oberseite des Sole-Sammelbeckens ab, die flüssige Sole
verbleibt im Behälter.
Speisewasser – möglicherweise
in Form des wässrigen
Abstroms oder des Ablass-Abwassers – wird dem Sole-Sammelbecken
kontinuierlich zugesetzt, während
ein Teil der konzentrierten Sole kontinuierlich vom Sole-Sammelbecken
abgezogen wird, um das gewünschte
Konzentrationsverhältnis
zu erhalten.
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In einem Zwangsumlauf-Verdampfer
ist der Wärmetauscher
des Hauptsystems horizontal. Durch die Röhren wird Sole gepumpt und
Dampf erhitzt die Sole von der Gehäuseseite her Innerhalb der
Rohre wird der Siedepunkt nicht erreicht, da die Sole zur Verhinderung
des Siedevorgangs unter ausreichend Druck steht. Die heiße Sole
tritt unter. Druck aus den Wärmetausch-Rohren
aus, passiert eine Drosselblende und gelangt anschließend in
ein Sole-Sammelbecken, welches sich über dem Verdampfer befindet.
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Beim Passieren der Sole durch die
Drosselblende fällt
der Druck. Unter der Druckabnahme beginnt die heiße Sole
zu sieden und bildet ein Zwei-Phasen-Gemisch aus konzentrierter
Sole und Wasserdampf.
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Bei Eintritt des Sole/Wasser-Dampfgemisches
in das Sole-Sammelbecken,
trennt sich der Wasserdampf von der Sole, tritt aus dem Becken aus
und zur Bildung eines Stroms aus destilliertem Wasser in einen Dampfkondensator
ein. Die konzentrierte Sole wird anschließend dem Kreislauf wieder zugeführt, wobei
ein Teil für
die Salzrückgewinnung
entfernt oder abgezogen wird. So wie im Rieselfilm-Verdampfer wird
zum Beispiel Grauwasser aus dem Gaserzeugungssystem ebenfalls als
Speisewasser in einen rezirkulierenden Sole-Kreislauf geleitet,
um den gewünschten
Konzentrierungsfaktor zu erhalten.
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Die Temperatur der heißen Sole
schwankt bei Luftdruck zwischen ungefähr 225°F bis ungefähr 245°F (107°C bis 118°C), vorzugsweise von ungefähr 235°F bis ungefähr 240°F (113°C bis 116°C) Der Konzentrierungsfaktor
ist das hauptsächliche
Leistungskriterium für
einen Verdampfer, da dieser den Umfang bestimmt, bis zu welchem
das Gerät
seine Funktion – zum
Beispiel die Strömungsverminderung – wahrnimmt.
Wichtig ist der Konzentrierungsfaktor auch bei der Überwachung
und Minimierung der Ablagerungen im Wärmetauscher, da mit der Höhe des Konzentrierungsfaktors
die Menge der aus der Lösung
heraustretenden Mineralien und damit die mögliche Ablagerung als Kesselstein
auf der Oberfläche
des Wärmetauschers
ansteigt.
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Der Konzentrierungsfaktor in Verdampfern
wird im allgemeinen definiert als der Massenstrom des eintretenden
Einsatzmaterials geteilt durch den Massenstrom der im Ablass austretenden
Sole, wobei hier die Sole nicht wieder dem Verdampfer zugeführt wird.
In einem System ohne alle Verdampfungs- oder Fällungskomponenten kann der
Konzentrierungsfaktor definiert werden als die Konzentration einer
nicht-verdampfenden, nicht-ausfallenden Komponente in der Sole durch
die Konzentration einer nicht-verdampfenden, nicht-ausfallenden
Komponente im Einsatzmaterial. Ein entsprechendes Beispiel eines
solchen Bestandteils ist Natrium oder Kalium. In einem Verdampfer
mit einem Recyclingstrom oder in einem Verdampfer mit einem Kristallisator
ist die letztere Definition für
gewöhnlich
eher angebracht. Im System der Erfindung wird durch Natrium und
Kalium nichts in einem nennenswerten Umfang während des eigentlichen Arbeitsgangs
ausgefällt, womit
also letztere Definition des Konzentrierungsfaktors anwendbar wäre.
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Die oben erwähnten Arten von Verdampfern
sind bekannt für
Wasserdestillationsanwendungen. Jedoch hängt ihre Brauchbarkeit von
der Geschwindigkeit der Kesselsteinansammlung auf der Oberfläche des Wärmeaustausches
im Verdampfer ab: Materialien, die besonders zur Kesselsteinbildung
neigen, sind leicht lösbare
Mineralien, die während
des Einengens im Verdampfungsverfahren ausfallen, so zum Beispiel
Verbindungen aus Aluminium, Calcium, Magnesium, Fluor, Eisen und
Silizium, insbesondere Siliziumdioxid (SiO2), Calciumfluorid
(CaF2), Magnesiumfluorid (MgF2)
und Eisenzyanid, die als Ablagerungsverbindungen die bedeutendeste
Rolle spielen.
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Ein für das System der Partialoxydationsvergasung
typischer wässriger
Abstrom bzw. abgelassenes Grauwasser. beinhaltet ungefähr 100 bis
ungefähr
500 Milligramm an Ablagerungsverbindungen pro Kilogramm Wasser.
Bei der Verdampfung und Einengung von Grauwasser aus einem Vergasungsverfahren
zur Wiedergewinnung von NH4Cl kann der Konzentrierungsfaktor
von ungefähr
20 bis 1000 schwanken. Es wurde festgestellt, dass für den Rieselfilm-Verdampfer akzeptable
Ablagerungsgeschwindigkeiten bei einer Konzentration von ungefähr 2 bis
20 gelten. Bei einem höheren
Konzentrierungsfaktor sollte der Zwangsumlauf-Verdampfer Anwendung
finden.
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Ein weiterer wichtiger Faktor bei
der Minimierung der Ablagerungen in einem Verdampfer ist die Temperaturdifferenz
zwischen Dampf und Sole, welches die Veränderung in der Temperatur durch
die Wärmetauscherrohrleitungen
zum Beispiel des Dampfes auf. der Gehäuseseite und des Rieselfilms
der Sole auf der Rohrleitungsseite ist. Bei höherer Differenz der Dampf-zu-Sole-Temperatur
ist ein Verkochen direkt auf der Rohrleitungsoberfläche anstelle
innerhalb des Solefilms wahrscheinlicher und führt somit zu örtlichem
Eindampfen zur Trockne. Dies beschleunigt enorm die Geschwindigkeit
der Kesselsteinablagerung auf den Rohren. Andererseits ist die Verdampfungsgeschwindigkeit
direkt proportional sowohl zu der Differenz der Dampf-zu-Sole-Temperatur
als auch zu der Rohrleitungsoberfläche – also der Menge an zur Verfügung gestellter
Rohrfläche – womit
sich folglich die. Kosten hinsichtlich der Geräte verringern lassen, wenn
sich die Differenz der Dampf-zu-Sole-Temperatur erhöhen lässt. Ein
günstiger.
Differenzbereich für
die Dampf-zu-Sole-Temperatur im Rieselfilm-Verdampfer mit akzeptabler
Ablagerungsgeschwindigkeit bei minimaler Rohrfläche wurde bei ungefähr 1°F bis ungefähr 20°F (0,6°C bis 11°C), vorzugsweise
bei ungefähr
6°F bis
zu 10°F (3,3°C bis 5,6°C), gefunden.
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Genau wie im Rieselfilm-Verdampfer
kann auch in einem Zwangsumlauf-Verdampfer die Dampf-zu-Sole-Temperaturdifferenz
zu örtlichem
Verkochen auf der Rohrleitungsoberfläche und so zu Kesselsteinablagerungen
führen.
Da in einem Zwangsumlauf-Verdampfer
normalerweise das Kochen durch Druckaufrechterhaltung auf die Sole
unterdrückt
wird, kann dieser Temperaturbereich angehoben werden. Man hat festgestellt,
dass ein akzeptabler Differenzbereich der Dampf-zu-Sole-Temperatur bei 1°F bis ungefähr 36°F (0,6°C bis 20°C), vorzugsweise
bei ungefähr
12°F bis
ungefähr
24°F (6,7°C bis 13,3°C) liegt.
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Die Verdampfung pro Durchgang in
einem Rieselfilm-Verdampfer
stellt einen weiteren wesentlichen Faktor bei der Überwachung
von Ablagerungen dar und ist die Verdampfungsmenge der Sole, zum
Beispiel ausgedrückt
in Prozent, wenn die Sole durch die Fallrohre rieselt. Bei einer
hohen Verdampfung pro Durchgang ist die an den unteren Rohrenden
austretende Sole hoch konzentriert im Vergleich zur der an den oberen Rohrenden
eintretenden Sole. Daher können
mehr Ablagerungsmineralien aus der Solelösung ausfallen. Im Gegenzug
ermöglicht
eine hohe Verdampfung pro Durchgang ein Arbeiten mit einer geringeren
Sole-Rezirkulations-Geschwindigkeit. Ökonomisch
ist dies interessant hinsichtlich der geringeren Pumpkosten. Übereinstimmend
mit der Erfindung wurde die akzeptierbare Verdampfung pro Durchgang
bei ungefähr
0,12% bis ungefähr
2,4%, vorzugsweise bei 0,6% bis ungefähr 1,2%, für minimale Betriebsaufwendungen
bei akzeptabler Ablagerung gefunden.
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Beim Passieren der Sole durch das
Rohrleitungssystem und dem hierbei erfolgenden Verdampfen kann diese
mit bestimmten Mineralen übersättigt werden,
die nicht unmittelbar ausfallen. Ein besondere Schwierigkeiten bereitendes
Ablagerungsmineral stellt Siliziumoxid dar, welches durch Polymerisation
ausfällt. Dies
ist ein langsameres Verfahren als die Verbindung von Ionen, welche
im allgemeinen das Ausfallen anderer Minerale steuert. Tritt Übersättigung
auf, sollte die Verweildauer der Sole im Sammelbecken ausgedehnt werden,
so dass die übersättigten
Minerale ohne Schaden anzurichten ausfallen können, bevor die Rückführung in
die Rohrleitungen des Wärmetauschers
beginnt. Andererseits erfordert eine lange Beckenverweildauer ein
größeres Gefäß, was die
Gerätekosten
signifikant erhöhen
kann. Die Erfindung arbeitet mit einer Beckenverweildauer von ungefähr 0,25
min bis ungefähr
4 min und mit einer bevorzugten Verweildauer von 1 bis ungefähr 2 min.
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In einem Rieselfilm-Verdampfer sind
die Sole-Temperaturschwankungen beim Passieren durch die Rohrleitungen
sehr gering, da diese während
des Rieselns Siedetemperatur hat und diese nicht überschritten wird.
Bei Zwangsumlauf-Verdampfern ist dies nicht der Fall, da das Sieden
in den Rohren durch Druck unterdrückt wird und die Sole-Temperatur
während
ihres Passierens durch den Wärmetauscher
ansteigt. Je mehr Temperaturanstieg ermöglicht wird; um so wirtschaftlicher
arbeitet das Verfahren, nicht zuletzt da die Sole rückgeführt werden
muss, um eine bestimmte Menge an Wärmeübertragung zu erzielen. Dies
reduziert die Pumpkosten, die einen Schwerpunkt aus ökonomischer
Sicht darstellen. Andererseits sind manche Mineralssalze, insbesondere
Calciumsulfat und Calciumcarbonat, bei höheren Temperaturen weniger
löslich.
Für die
Erfindung hat man einen akzeptablen Bereich für den Sole-Temperaturanstieg
von ungefähr
1°F bis
ungefähr
24°F (0,6°C bis 13,3°C), vorzugsweise
von ungefähr
6°F bis
ungefähr
18°F (3,3°C bis 10°C), gefunden.
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Die Sole-Geschwindigkeit in den Wärmetauscher-Rohrleitungen ist
ein weiterer wesentlicher Ausführungsparameter
bei der Zwangsumlauf-Verdampfung zum Minimieren von Ablagerungen.
Eine höhere
Geschwindigkeit verhindert das Anhaften von Kesselstein und verbessert
zugleich die Wärmeübertragung.
Allerdings bringt eine höhere
Geschwindigkeit auch höhere
Pumpkosten mit sich. Für
die Erfindung wurde eine akzeptable Geschwindigkeit von ungefähr 9 bis
ungefähr
14 Fuß/Sekunde
(2,75 bis 4,3 m/sek) mit bevorzugten ungefähr 10 Fuß/Sekunde (3,1 m/sek) gefunden.
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Im allgemeinen werden zwei Verfahren
zur Regelung des Konzentrierungsfaktors angewandt. Das erste Verfahren
schließt
eine rechnergestützte
Messung der Konzentration der nicht-verdampfenden, nicht-ausfällenden
chemischen Komponente (also Natrium oder Kalium) ein, so dass der
Ablass-Strom der Sole so geregelt werden kann, dass ein feststehendes
Verhältnis
zwischen dem Speisewasser zur Sole-Konzentration des Natriums oder
Kaliums und der Sole-Konzentration aufrechterhalten wird. Aufgrund
ihrer einfachen Anwendbarkeit wird häufig die elektrische Leitfähigkeit
für diese
Zwecke genutzt. Auf verdampfendes Wasser für die Vergasung lässt sich
die Leitfähigkeitsmessung
jedoch nicht anwenden, da eine der Hauptbestandteile für die Leitfähigkeit,
Ammoniak, nicht in seiner Gesamtheit in der Sole zurückbehalten,
wird. Zudem hat man festgestellt, dass selbst bei Nichtdestillieren
des Ammoniaks elektrische Leitfähigkeitsmesser
in Grauwasser verkrusten.
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Das andere Verfahren zur Regelung
des Konzentrierungsfaktors stellt das Messen des Durchsatzes des
eintretenden Wassers für
die Vergasung und dessen anschließende Anwendung auf die Regelung
eines Ablassfluss-Reglers dar, wobei die Flussrate bei dem Konzentrierungsfaktor
eingestellt wird. Jedoch neigt die Sole in starkem Maße zur Bildung
von Ablagerungen auf allen feuchten Oberflächen im Verdampfersystem. Dies
verursacht Verschmutzungen an den verschiedenen Geräten zur
Flussmessung wie einem Magnet-Durchflussmesser
oder einem Schaufelrad-Durchflussmesser bis hin zu dem Masse, dass
das Gerät
unbrauchbar wird. Ähnliche
Probleme können
bei anderen Durchflussmessgeräten
wie Drosselscheiben oder Venturi-Messern auftreten, deren Geometrie
durch Kesselsteinablagerungen verändert werden könnte, sowie bei
mechanischen Vorrichtungen wie Turbinen-Durchflussmessern, deren mechanische
Teile durch Kesselstein verstopft werden können.
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Das in der Erfindung verwendete Verfahren
zur Regelung des Konzentrierungsfaktors umgeht die Notwendigkeit
der Flussmessung, indem diese durch rechnergestützte Volumenmessungen unter
Verwendung von Pegel-Detektoren ersetzt wird, die sehr viel zuverlässiger als
Durchfluss-Detektoren
arbeiten. Die Grundlage dieses Regelsystems besteht aus der Verdampfungsrate,
die erstellt wird durch die Dampfflusssteuerung oder die entsprechende
Kompressorkraft in einem Gerät
zur Verdampfung mit Wärmepumpe.
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Das Destillat aus einem Verdampfer
wird chargenweise in einem Destillat-Messbehälter gesammelt. Ist die Sammlung
einer Charge abgeschlossen, wird dies durch den Pegel-Detektor auf dem
Behälter
angezeigt. Eine Charge Sole wird gesammelt und für jede Destillat-Charge abgelassen,
zum Beispiel 500 Gallonen (2,27 m3) Destillat,
50 Gallonen (0,227 m3) Sole. Der Konzentrierungsfaktor
wird festgelegt aus dem Verhältnis des
Destillat-Chargengewichts und des Sole-Chargengewichts.
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Ist eine Destillat-Charge gesammelt
worden, wird eine Sole-Charge gesammelt, wiederum unter der Volumensteuerung
eines Pegel-Detektors auf dem Sole-Messbehälter. Dem System wird Speisewasser
zugesetzt, um ein vorher festgelegten Füllstand im Sole-Sammelbehälter aufrecht
zu erhalten.
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Dieses System ermöglicht die Regelung der Sole-Ablassrate sowie
die exakte Regelung des Konzentrierungsfaktors und verwendet ausschließlich Pegel-Detektoren,
die auf Grund der äußerst geringen
Kontaktzeit weniger störanfällig für Kesselsteinablagerungen
als Durchfluss-Detektoren sind. Besonders geeignete Pegel-Detektoren
sind zum Beispiel die Magnet-Reed-Schwimmerschalter, die aus Ryton
R4TM gebaut und von der Imo Industries Inc.
Gems Sensor Division, Plainville, Connecticut, hergestellt werden.
Einige der Pegel-Detektoren – wie
zum Beispiel ein Ultraschall-Pegel-Detektor –, die in keinerlei Kontakt
mit der Flüssigkeit stehen,
arbeiten sehr zuverlässig,
selbst wenn im Inneren des Gefäßes Kesselstein
vorhanden ist.
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Der Regelkreislauf kann aus handelsüblichen
Relais aufgebaut, sein. Er kann ebenso mit elektronischen Vorrichtungen
verschiedener Art wie zum Beispiel frei programmierbare Steuerungen
oder integrierte Schaltkreise aufgebaut sein.
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In einem Ausführungsbeispiel wird ein Nachstrom
der Verdampfersole in einen Entspannungs-Kühlerkristallisator geleitet,
in welchem die Sole durch vermindertem Druck gekühlt wird, wobei Ammoniumchlorid-Kristalle
aufgrund der verminderten Löslichkeit
bei verminderter Temperatur auf der Basis von ungefähr 46 Gew%
bei 244°F
(118°C)
bis ungefähr
35 Gew% bei 135°F
(57°C) bezogen
auf das Gewicht von NH4Cl gebildet werden.
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Die Ammoniumchlorid-Kristalle können als
absatzfähiges
Erzeugnis hergestellt werden. Die entstehenden Dämpfe werden zur Herstellung
eines Destillat-Wasserstroms kondensiert, der sich mit dem Verdampfer-Destillat
kombinieren und zum Gaserzeuger rückführen lässt. Als Resultat der Verdampfung
bei vermindertem Druck fällt
die Temperatur der Sole ab bis zu ihrem entsprechenden Siedepunkt
bei diesem Druck und es wird ein Solestrom erzeugt, der dem Kreislauf
wieder zugeführt
wird sowie ein Solestrom, der zum, Spülen dient.
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Die Ammoniumchlorid-Kristalle lassen
sich von der abgekühlten
Sole durch Verfahren wie Abscheiden, Zentrifugieren und Filtrieren
trennen. Die abgetrennten Kristalle können so wie sie sind aufbereitet
oder mit einem Teil kaltem destillierten Wasser bei minimalem zeitlichen
Kontakt zur Erhöhung
ihres Reinheitsgrades gewaschen werden.
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Der abgekühlte Solestrom für den Kreislaufprozess,
gesättigt
mit Ammoniumchlorid bei der Temperatur des Kristallisators, kann
dem Verdampfersystem wieder zugeführt werden, um die Sole bis
zu dem Punkt weiter einzuengen, an welchem sie dem Kristallisator
wieder zugeführt
werden kann, um zusätzliche
Ammoniumchlorid-Kristalle zu gewinnen.
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Das Sole-Filtrat im Spülstrom kann
unrein sein. Das Verfahren der Erfindung stellt ein System zur Verfügung, in
welchem kein Abfall-Salzstrom erzeugt wird. Dies wird erreicht durch
die Rückführung des
Solestroms für
den Spülprozess
in den Brenner des Gaserzeugers für die Vergasungsreaktion. Da
die löslichen Salze,
nämlich
Chloride, die zum Gaserzeuger geschickt wurden, möglicherweise
im Speisewasser für
die Abfallwasser-Verdampfung und somit in der Kristallisator-Sole
landen, muss für
eine erfolgreiche Umsetzung dieser Technik eine andere Einrichtung
für die
Salzkomponenten als für
das Ammoniumchlorid zum Verlassen des Systems vorhanden sein.
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Neben Ammoniumchlorid ist Ammoniumformiat
das Salz mit der höchsten
Konzentration, welches bis zu 20% der gesamten gelösten Feststoffe
umfasst. Die Erfindung setzt zum Vermeiden dessen, dass ausströmendes Formiat
in einem „Salzkreislauf" verbleibt, die thermische
Zersetzung des Formiats im Verdampferdestillat und Spülstrom zu" Kohlenmonoxid und
Wasser bei einer Temperatur von ungefähr 2000°F bis ungefähr 2500°F (1093°C bis 1371°C) ein: HCOOH → CO + H2O. Man hat festgestellt, dass der Betrieb
der Verdampfer bei einer Temperatur von höher als 230°F (110°C) in eine signifikante Menge
von Formiat-Rückführung zu
dem Destillat resultiert.
-
Man hat festgestellt, dass die Rückführung von
Formiat-haltigem
Brauchwasser in den Brenner des Gaserzeugers die Anreicherung von
Formiat unterdrückt.
Neben Ammoniumchlorid und Formiat ist ebenfalls eine kleine Menge
(in der Größenordnung
von ungefähr
8%) anderer Salze vorhanden einschließlich solcher, die Ionen von
Natrium, Kalium, Aluminium, Calcium, Magnesium, Bor, Fluor sowie
Silizium enthalten. Die Salze können
durch einen Spülstrom
in den Gaserzeuger rückgeführt werden.
Die Anreicherung dieser Komponenten im Wassersystem wird durch ihren
Abbau in der Schlacke des Gaserzeugers verhindert. Die Grundlage hierfür ist die
Abtrennung dieser Minerale.
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Die Abtrennung ist abhängig von
der Wassertemperatur, dem pH-Wert des Wassers und der Kontaktdauer
zwischen der Schlackephase und der Wasserphase. Die Mehrheit des
Materials ist eher im Schlackestrom als im Ablasswasserstrom enthalten.
Zum Beispiel werden über
99% des Kaliums, Aluminiums, Calciums, Magnesiums und Siliziums
in die Schlacke abgetrennt. Für
die restlichen Komponenten erfolgt zu 97% für Natrium, 85% für Fluor
und 58% für
Bor die Abtrennung in die Schlacke.
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Um zu erreichen, dass kein oder nur
ein minimaler Ablass von Wasser erfolgt, muss das Wasser der aus
dem Verdampfer austretenden eingeengten Sole entzogen werden. Eine
Technik zum Trocknen der Sole besteht in dem Trocknen auf der Oberfläche eines
Heizzylinders. Beim Trocknen mit Heizzylinder werden zwei hohle
Trommeln dicht nebeneinander parallel zu ihren horizontalen Achsen
positioniert. Die Trommeln sind so gebaut, dass sie durch mechanische
Vorrichtungen um ihre eigene Achse gedreht werden können, wobei
sich die beiden Trommeln in entgegengesetzter Richtung – die eine
zum Beispiel im Uhrzeigersinn, die andere entgegen dem Uhrzeigersinn – drehen.
Dampf wird in das hohle Zentrum der Trommel geleitet und das Kondenswasser
entzogen. Die zu trocknende Sole wird in das obere Mittelstück des Trommelpaares
geleitet, ein Bereich, der als „Walzenspalt" bekannt ist. Drehen
sich die heißen
Trommeln, wird die Wärme
auf die Sole bei eventueller Verdampfung des gesamten Wassers übertragen,
wobei ein feste Salzkruste auf der Trommeloberfläche verbleibt. Jede Trommeloberfläche dreht
an einem Schabmesser vorbei, welches das Salz in ein Auffanggefäß abschabt.
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Es gibt zwei Arten zum Betrieb eines
Zweitrommelsystems. Der erste Modus ist bekannt als „Doppeltrommel-Betrieb" und arbeitet mit
der Drehrichtung der Trommeln derart, dass die Trommeloberflächen sich abwärts in den
Walzenspaltbereich bewegen. Der zweite Modus, bekannt als „Zwillingstrommel-Betrieb", arbeitet mit der
Drehrichtung der Trommeln derart, dass sich die Trommeloberflächen aufwärts in den
Walzenspaltbereich bewegen. Beide Betriebsarten sind als erfolgversprechend
befunden worden für
das Trocknen der Sole aus Vergasungsabwasser.
-
Nun bezugnehmend auf 1 werden Kohle und Wasser miteinander
vermischt, um einen Schlamm in Tank (10) zu bilden, der
in die Reaktionszone (14) eines Hochtemperatur-Gaserzeugers (16)
durch die Leitung (12) eingespeist und dem ein Oxydationsmittel
wie zum Beispiel Sauerstoff zugesetzt wird. Die Partialoxidation
der Kohle erfolgt in der Reaktionszone (14) zur Bildung
eines Roh-Syngases und eines Schlacke-Nebenproduktes, welches zur
Abschreckkammer (20) am unteren Ende des Gaserzeugers (16).
passiert, wo das heiße
Syngas und die geschmolzene Schlacke mit dem Quenchwasserstrom (18)
in Kontakt gebracht, abgekühlt
und abgetrennt werden. Die Schlacke wird dann in Quenchwasser oder
Grauwasser transportiert und durch Leitung (22) zur Beschickungs-Schleuse
(24) befördert,
welche die Schlacke mit etwas Grauwasser vom System durch die Leitung
(26) entfernt. Die ungiftige Schlacke tritt aus Leitung
(27) aus und wird als Baumaterial oder zur Geländeaufschüttung verwendet.
Grauwasser-Strom (28) aus der Abschreckkammer (20)
und Grauwasser-Strom (29), der aus der Leitung (26)
abgezweigt wurde, werden in Leitung (30) zusammengeführt und
in die Vakuum-Entspannungstrommel (32) eingespeist. Darin
wird das Grauwasser abgekühlt
und tritt durch die Leitung (34) in den Feststoff-Abscheider
(36) aus, wo die feinen Ascheanteile vom Grauwasser getrennt
und vom System in die Leitung (38) abgeschieden werden.
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Syngas tritt aus der Abschreckkammer
(20) durch die Leitung (40) in den Venturi-Abscheider
(42) und anschließend
durch die Leitung (44) in den Kohle-Abscheider (46)
aus, wo feine Asche und Ruß aus
dem Syngas entfernt werden, und geht anschließend ab in einen Wasserstrom
durch Leitung (48). Der Wasserstrom (48) wird
in Leitung (49) abgeleitet, die in den Venturi-Abscheider
(42) mündet,
um als wässriges
Waschmedium zu dienen. Der Wasserstrom (48) wird ebenfalls
in Leitung (18) abgeleitet und dient bei Einleitung in
die Abschreckkammer (20) als Quenchwasser.
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Das partikelfreie Syngas samt mitgeführtem Wasser
tritt am oberen Ende des Kohle-Abscheiders (46) aus und
durch Leitung (50) in den Kondensator (52) ein,
wo ein Teil des Wassers kondensiert wird, und passiert anschließend durch
Leitung (54) in einen Wasserauswurftank (56),
der das Wasser vom Syngas abscheidet. Der Rückflusswasserstrom (58)
tritt aus Tank (56) aus und am oberen Ende des Kohle-Abscheiders
(46) in diesen ein. Der Syngas-Strom (60) tritt
am oberen Teil des Wasserauswurftanks (56) aus und in den
Kondensator (62) ein, der Ammoniak und das Gleichgewicht
des Wassers kondensiert, welches durch die Leitung (64)
zum Syngas-Abscheider
(66) austritt und das System als reinen Syngas-Strom (68)
verlässt.
Der Wasserstrom (70) tritt aus dem Syngas-Abscheider (66)
aus und wird in einen Ablass-Strom (72) und einen Strom
(74) abgetrennt, der in den Wasserauswurftank (56)
rückgeführt wird.
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Ist das Stickstoff-Chlor-Verhältnis zu
niedrig, um den gesamten Chloridanteil zu neutralisieren, kann dem Wassersystem
Ammoniak am Venturi-Abscheider (42) und/oder Kohle-Abscheider
(46) zugesetzt werden. Das Kriterium für die Aufstellung dieser Verhältnisbestimmung
ist der pH-Wert des Wassers in den Abscheidern. Der pH-Wert sollte
bei wenigstens 6 oder darüber,
vorzugsweise bei 6 bis 9, gehalten werden. Dies gewährleistet
die Chloridrückgewinnung.
Eine weitere Indikation für
den Bedarf an Ammoniak ist das Fehlen von Ammoniak im Rückflussstrom
(58) vom Wasserauswurftank (56) und/oder dem aus
dem Syngas-Abscheider (66) austretenden Strom (70).
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Der überstehende Grauwasser-Strom
(90) verlässt
den Feststoff-Abscheider (36) und wird in einen Strom (94)
abgetrennt, der am Boden des Kohle-Abscheiders (46) eintritt
und bei Bedarf mit Zusatzwasser versetzt wird. Der Strom (90)
wird ebenfalls in einen Ammoniumchlorid-haltigen Ablass-Grauwasser-Strom
(100) abgetrennt, der aus dem System zur weiteren Nachbehandlung
für die
Entfernung löslicher
Salze austritt.
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Nun bezugnehmend auf 2 tritt der Ammoniumchlorid-haltige Ablass-Grauwasser-Strom
(100) vom System siehe 1 bzw.
vom Tank ein in das Behandungs-System, wird in den dampfbeheizten
Zwangsumlauf-Verdampfer (106) eingespeist und durch Leitung
(110) in das höher
gelegene Sole-Sammelbecken (112) abgelassen. Der verminderte
Druck des erhitzten Grauwassers beim Eintritt in das Sole-Sammelbecken (112)
zieht ein kurzes Aufkochen eines Teils des Wassers nach sich. Der
Sole-Strom (120) verlässt
den Boden des Sole-Sammelbeckens
(112) und wird in einen Strom (124) abgetrennt,
der durch Pumpe (122) in das Innere des Verdampfers (106)
rückgeführt wird.
Ein Teil des rezirkulierenden Sole-Stroms (120) wird durch
Leitung (130) zum Sole-Messtank (132) abgeführt und
verlässt
das System als Ammoniumchlorid-haltige Produktsole durch Leitung
(134). Messen und Ablassen der Produktsole werden durch
die Regelventile (140) und (142) sowie durch den
Hochfüllstandsanzeiger
(144) ausgeführt.
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Folglich ist Regelventil. (142)
bei geöffnetem
Regelventil (140) geschlossen. Die Sole füllt den
Sole- Messtank (132)
bis zum Aktivieren des Hochleistungs-Füllstandsanzeigers
(144). An dieser Stelle wird Regelventil (140)
geschlossen und gleichzeitig Regelventil (142) geöffnet und
der Sole-Messtank (132) entleert. Das Verfahren wiederholt
sich während
des gesamten Betriebs der Behandlungsanlage. Durch diese Betriebsart
minimiert sich die Bildung von Ablagerungen. Das Sole-Sammelbecken
(112) dient als Speicher zum Messen und Ablassen von Produktsole.
Der Strom der Produktsole (134) kann durch Kristallisation
und/oder Trocknungstechniken weiter verarbeitet werden, um ein festes
Ammoniumchlorid-Erzeugnis herzustellen.
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Der Wasserdampf-Strom (150)
geht vom oberen Teil des Sole-Sammelbeckens (112) ab, passiert
den Kondensator (152) und tritt durch die Leitung (154)
in die Ausdrücktrommel
(156) ein. Nicht kondensiertes Gas tritt am oberen Teil
der Ausdrücktrommel
(156) durch die Entlüftungsleitung
zur Weiterbehandlung (nicht dargestellt) aus. Das Kondenswasser
verlässt
den Boden der Ausdrücktrommel
(156) durch die Leitung (170) und passiert den
Destillat-Messtank (172), wo es aus dem System als relativ
reines destilliertes Wasser durch Leitung (174) austritt.
Das Messen und Ablassen des Destillat-Wasser-Erzeugnisses durch
die Leitung (174) wird durch die Regelventile (176)
und (178), den Hochfüllstandsanzeiger
(180) und Niedrigfüllstandsanzeiger
(182) gesteuert. Bei geöffnetem
Regelventil (176) ist Regelventil (178) geschlossen.
Der Destillat-Messtank (172) wird mit Destillat bis zur
Aktivierung des Hochfüllstandsanzeigers
(180) gefüllt.
Nun wird das Regelventil (176) geschlossen, während Regelventil
(178) geöffnet
wird und das Destillat-Wasser-Erzeugnis
durch Leitung (174) vom Destillat-Messtank (172)
abfließt,
bis der Niedrigfüllstandsanzeiger
(182) aktiviert wird. An dieser Stelle beginnt das Verfahren
wieder von vorn.
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Die Ausdrücktrommel (156) dient
als Speicher zum Messen und Ablassen von Produktdestillat. Das Destillaterzeugnis
lässt sich
als Zusatzwasser im Vergasungssystem von 1 wiederverwenden. Es können andere
gleichwertige Vorrichtungen zum Messen und Ablassen von Destillat
und Sole anstelle der speziellen in 2 dargestellten
Einrichtungen verwendet werden.
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Während
die in 2 dargestellte
Behandlungsanlage mit Zwangsumlauf arbeitet, muss betont werden,
dass ebenfalls mit Rieselfilm-Verdampfer oder einer Kombination
aus Rieselfilm-Verdampfungs-
und Zwangsumlauf-Verdampfungsverfahren gearbeitet werden kann.
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3 stellt
eine Grauwasser-Ablass-Behandlungsanlage unter Verwendung eines
Rieselfilm-Verdampfers (200) dar. Der Betrieb der Anlage
in 3 ähnelt dem
in 2 dargestellten,
in welchem ein Zwangsumlauf-Verdampfer verwendet wird und die entsprechenden
Elemente vom System von 3 dieselben
Referenzziffern haben wie diejenigen mit ähnlicher Funktion in 2. Ein größerer Unterschied
besteht darin, dass das Sole-Sammelbecken (202) den unteren
Teil des Rieselfilm-Verdampfers (200) umfasst. Während des
Betriebs des Rieselfilm-Verdampfers (200) rezirkuliert.
die Pumpe (122) die Sole vom Sammelbecken (202)
zum oberen Teil des Rieselfilm-Verdampfers (200), in dem
die Sole und der Wasserdampf durch die Rohrleitungen im Verdampfer
abwärts
in das Sammelbecken (202) fallen, wo Sole und Wasserdampf
getrennt werden. Der Wasserdampf tritt aus dem Sammelbecken durch
die Leitung (150) aus und wird im Kondensator (152)
kondensiert. Das Ablass-Grauwasser wird als Speisewasser im Strom
(100) in das Sammelbecken (202) eingespeist.
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4 zeigt
ein Ablass-Grauwassersystem, das sowohl mit einem Rieselfilm-Verdampfer
als auch mit einem Zwangsumlauf-Verdampfer
arbeitet, wobei ersterer zum Konzentrieren in der ersten Stufe und
letzterer zum Konzentrieren in der zweiten Stufe Verwendung findet.
Die mit dem Rieselfilm-Verdampfer (200) in 4 assoziierten Elemente mit den selben
Referenzziffern wie jene, die assoziiert sind mit dem Rieselfilm-Verdampfer
in 3, haben die gleiche
Funktion. Den mit dem Zwangsumlauf-Verdampfer (106') in 4 assoziierten Elementen
mit den gleichen Funktionen wie diejenigen, die mit dem Zwangsumlauf-Verdampfer
auf 2 assoziiert sind,
wurden mit Strichindices versehene Referenzziffern gegeben.
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BEISPIEL 1
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Pittsburgh-Nr.-8-Kohle wird in einer
Mühle gemahlen
und die gemahlene Kohle anschließend zu Wasser gegeben, um
einen Schlamm zu bilden, der einen Kohleanteil von ungefähr 60–63 Gew%
enthält.
Der Kohleschlamm wird in einem Vergaser in einer Menge von 31000
kg Kohle/Std eingesetzt und im Vergaser unter Verwendung von im
wesentlichen reinen Sauerstoffs zur Herstellung eines heißen Abstrom-Synthesegases (Syngases)
teilweise oxidiert, welches mit Wasser zur Abkühlung des Syngases und Abtrennung
der geschmolzenen Schlacke abgeschreckt wird. Das Syngas wird in
einen Venturi-Abscheider
und in einen Kohle-Abscheider eingespeist, um die im Vergasungsbrauchwasser
vorhandene feine Asche, Ruß und
Salze zu entfernen. Das Syngas wird von einem Kohleabscheider in
einen Kühler
eingespeist. Der Gewichtsanteil von Stickstoff zu Chlor im Einsatzmaterial
beträgt
11,7 und ist somit hoch genug, so dass Ammoniak im Molüberschuss
zu den im Wasser vorhandenen Anionen, zum Beispiel Chlorid, Formiat
und/oder Carbonat, vorliegt und der pH-Wert größer als 7,0 beträgt. Der
wässrige
Abstrom bzw. das Ablass-Wasser geht in einen Wasserrecycling- und
Salzrückgewinnungsarbeitsgang
bei einem Durchsatz von 14308 Liter pro Stunde ein und wird in einen
Rieselfilm-Verdampfer eingeleitet, der einen Strom aus destilliertem
Wasser erzeugt, welcher bei einem Durchsatz von 12879 Kilogramm/Stunde
austritt, und eine in einer ersten Stufe eingeengte, Ammoniumchlorid-haltige
Solelösung
erzeugt, welche in den Zwangsumlauf-Verdampfer bei einem Durchsatz
von 1431 Kilogramm/Stunde eintritt. Es wird ein Strom destillierten
Wassers erzeugt, der aus dem Zwangsumlauf-Verdampfer bei einem Durchsatz von 1288
Kilogramm/Stunde austritt, und eine in einer zweiten Stufe eingeengte, Ammoniumchlorid-haltige
Solelösung
erzeugt, die in den Trommeltrockner bei einem Durchsatz von 143
Kilogramm/Stunde eintritt. Der Trommeltrockner erzeugt Feststoffe
bei einem Durchsatz von 83 Kilogramm/Stunde und einen Strom destillierten
Wassers bei einem Durchsatz von 60 Kilogramm/Stunde. Die Ströme destillierten Wassers,
die aus dem Rieselfilm-Verdampfer,
aus dem Zwangsumlauf-Verdampfer und aus dem Trommeltrockner austreten,
werden mit 3983 Kilogramm/Stunde Zusatzwasser zusammengeführt, welches
zu dem in den Vergaser eintretenden Kohleschlamm-Einsatzmaterial
rückgeführt wird.
-
Das resultierende Abscheiden der
Kohlebestandteile in das Prozess-Ablass-Wasser ist in der Analyse des
Ablass-Wassers in
Tabelle 1 dargestellt. Die Konzentrationen und Ströme für das Verfahren
sind für
jeden Arbeitsgang in Tabelle 2 aufgeführt.
-
Tabelle
1
ABTRENNUNG VON ASCHEMINERALIEN DER VERGASUNGSKOHLE IN WASSER
-
-
Der Rieselfilm-Verdampfer wird bei
einer Temperaturdifferenz von Dampf zu Sole von 10°F (5,56°C) und dem
Konzentrierungsfaktor 10 betrieben. Der Zwangsumlauf-Verdampfer
wird bei einer Temperaturdifferenz von Dampf zu Sole von 24°F (13,3°C), dem Konzentrierungsfaktor
10, einer Sole-Geschwindigkeit innerhalb der Rohre von 10 Fuss/Sekunde
(3,05 m/sek) betrieben, wobei eine konzentrierte Ammoniumchlorid-Lösung (40
Gew.% NH4Cl) hergestellt wird. Eine Analyse
der Ammoniumchlorid-Solelösung
des Rieselfilm-Verdampfers und der konzentrierten Ammoniumchlorid-Solelösung des
Zwangsumlauf-Verdampfers
ist in Tabelle 3 siehe unten aufgeführt.
-
Tabelle
3
VERDAMPFERSTROM – CHEMISCHES
GLEICHGEWICHT
Alle Werte in mg/kg außer pH; alle Metalle filtriert
(löslich)
-
Die eingeengte Ammoniumchlorid-Lösung, die
dem Trommeltrockner zugegeben wird, enthält 13,9% Ammoniumformiat. Der
Trommeltrockner wird zur Erzeugung von 0,5 Pfd. (0,227 kg) Destillat
und von 0,5 Pfd. (0,227 kg) Ammoniumchlorid-Kristallen pro Pfund Sole betrieben.
Die Zusammensetzung des Produkts aus dem Trommeltrockner ist 73,1%
Ammoniumchlorid; 2,9% Ammoniumformiat, 3,5% Natriumchlorid und 20,5% Wasser.
-
Die Ablagerungsmenge von Kesselstein
auf den Wärmeübertragungsröhren spielt
eine herausragende Rolle. Die Ablagerungsmengen müssen ausreichend
gering sein, um vertretbare Zeiträume zwischen Reinigungsintervallen
zu ermöglichen.
Nachfolgende Betriebsbedingungen sind gefunden worden, um die Reinigungsintervalle
zu verlängern: Betriebsbedingungen
für den
in der ersten Einengungsstufe eingesetzten Rieselfilm-Verdampfer:
Betriebsbedingungen
für den
in der zweiten Einengungsstufe eingesetzten Zwangsumlauf-Verdampfer:
-
Eine Ablagerungsgeschwindigkeit von
1,25 × 10–5 Fuss3 Kesselstein/Fuss3 verdampftes
Wasser (1,25 × 10–5 m3/m3 verdampftes
Wasser) wurde als bevorzugte Bedingung für den Betrieb des Rieselfilm-Verdampfers
gefunden, wobei diese Ablagerungsgeschwindigkeit einem Reinigungsrhythmus
von 2-Monatsintervallen für die Rohrleitungen
entspricht. Eine sehr viel geringere Ablagerungsgeschwindigkeit
von 5,0 × 10–7 Fuss3 Kesselstein/Fuss3 verdampftes
Wasser (m3 Kesselstein/m3 verdampftes
Wasser) wurde für
den Zwangsumlauf-Verdampfer gefunden, wobei diese Ablagerungsgeschwindigkeit
einem Reinigungsrhythmus von 12-Monatsintervallen für die Rohrleitungen
entspricht. Beim Vergleich der Ablagerungsgeschwindigkeiten zeigen
die Zahlen, dass der Rieselfilm-Verdampfer
mit 25-facher Geschwindigkeit verkrustet, als die Ablagerungsgeschwindigkeit
beim Zwangsumlauf-Verdampfer beträgt. Somit werden wesentliche
Einsparungen bezüglich der
Wartung und der Ausfallzeit in die Praxis umgesetzt.
-
Die Zusammensetzung des Kesselsteins
in den Verdampfern in der sowohl beheizten als auch in der unbeheizten
Phase der Verdampfung ist in Tabelle 4 für den Rieselfilm-Verdampfer
und für
den Zwangsumlauf-Verdampfer aufgeführt.
-
Tabelle
4 VERGLEICH ZWISCHEN ABLAGERUNGEN AN DEN ROHRLEITUNGEN UND ZWISCHEN
ABLAGERUNGEN AM SAMMELBECKEN BEI DER VERDAMPFUNG VON GRAUWASSER*
-
Die niedrige Ablagerungsgeschwindigkeit
im Zwangsumlauf-Verdampfer
ist darin begründet,
dass die wichtigsten Ablagerungsbestandteile (Calcium und Silizium)
im Einsatzmaterial des Zwangsumlauf-Verdampfers nicht mit der Wärmeübertragungsfläche in Berührung kommen.
Die Tatsache, dass Magnesium das vorherrschende Ablagerungselement
auf den Zwangsumlauf-Rohrleitungen ist, zeugt von der erfolgreichen
Minimierung von Calcium- oder Siliziumablagerungen, da Magnesium
nur 3 ppm, und Silizium sowie Calcium 109 ppm bzw. entsprechend
25 ppm beträgt.
-
BEISPIEL 2
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Das Verfahren aus Beispiel 1 wird
wiederholt, außer
dass die konzentrierte Ammoniumchlorid-Solelösung im Zwangsumlauf-Verdampfer in einen
Kühlungskristallisator
mit einem Durchsatz von 443 Kilogramm/Stunde eingeleitet wird, um
einen Schlamm aus Ammoniumchlorid-Kristallen mit einem Durchsatz
von 414 Kilogramm/Stunde und einen Destillat-Wasserstrom mit einem
Durchsatz von 30 Kilogramm/Stunde zu erzeugen. Der Schlamm aus Ammoniumchlorid-Kristallen
geht in eine Vorrichtung zum Abscheiden von Feststoffen ein, die
Ammoniumchlorid-Kristalle mit einem Wasseranteil von 7% bei einem
Durchsatz von 56 Kilogramm/Stunde abtrennt, was einem Durchsatz
von 52 Kilogramm/pro Stunde auf Trockenbasis entspricht. Die Vorrichtung
zum Abscheiden von Feststoffen erzeugt auch ein Filtrat bei einem
Durchsatz von 358 Kilogramm/Stunde, von dem 339 Kilogramm/Stunde
in den Zwangsumlauf-Verdampfer rückgeführt werden
und ein Filtrat-Spülstrom von
19 Kilogramm/Stunde in einen Trommeltrockner eingeleitet wird, um
Feststoffe bei einem Durchsatz von 8,8 Kilogramm/Stunde sowie einen
Destillat-Wasserstrom bei einem Durchsatz von 7 Kilogramm/Stunde
zu erzeugen. Der aus dem Rieselfilm-Verdampfer bei einem Durchsatz
von 12879 Kilogramm/Stunde austretende Destillat-Wasserstrom sowie
der aus dem Zwangsumlauf-Verdampfer bei einem Durchsatz von 1327
Kilogramm/Stunde austretende Destillat-Wasserstrom werden mit dem
aus dem Kühlungskristallisator
und aus dem Trommeltrockner austretenden Destillat-Wasserströmen sowie
mit 3963 Kilogramm/Stunde Zusatzwasser zusammengeführt und
gemeinsam dem Kohleschlamm-Einsatzmaterial zugeführt, welches in den Vergaser
eintritt. Die Konzentrationen und Ströme sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
-
In diesem Verfahren werden zwei Feststoff-Ströme erzeugt:
Zum einen 51,9 Kilogramm/Stunde von 95,8-prozentigem NH4Cl
von der Zentrifuge, zum anderen 9,5 Kilogramm/Stunde von 67,7-prozentigem
NH4Cl vom Spültrockner. Werden diese beiden
Ströme
vermischt, ergeben diese 61,3 Kilogramm/Stunde eines 91,4-prozentigen
NH9Cl-Produkts.
-
-
-
BEISPIEL 3
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Das Verfahren aus Beispiel 2 wird
wiederholt mit dem Unterschied, dass der Trommeltrockner herausgenommen,
der Filtrat-Spülstrom
mit dem Destillat-Wasserstrom zusammengeführt und gemeinsam zum Kohleschlamm
für den
Einsatz im Gaserzeuger rückgeführt wird.
Die Verfahrenskonzentrationen und die Flussrate jedes Stroms sind
in Tabelle 6 zusammengefasst.
-
-
-
In jedem der Beispiele 1, 2, und
3 wurden ungefähr
56 Gramm/Stunde NH
4Cl mit folgender Reinheit wiedergewonnen:
Wiedergewonnenes
Produkt | Reinheit |
Beispiel
1 66,4 kg/Std | 84,3%
NH4Cl |
(Feststoffe
gesamt) | (Trommeltrockner) |
Beispiel
2 51,8 kg/Std (Feststoffe Zentrifuge) 9,5 kg/Std | 95,8
NH4CL |
(Feststoffe
Spültrockner) | 67,7
NH4Cl |
61,3
kg/Std | 91,4%
NH4CL |
(Feststoffe
gesamt) | (Kristallisator
mit Spültrockner) |
Beispiel
3 58,5 kg/Std | 95,8
NH4CL |
(Feststoffe
gesamt) | (Kristallisator
mit Spülstrom
zum Vergaser) |
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Die obigen Werte zeigen den Vorteil
der Anwendung eines Kristallisators mit zum Vergaser rückgeführten Spülstrom.
Es wurde eine hohe Reinheit erreicht.
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Außerdem bleibt anzumerken, dass
unter den vorher beschriebenen Bedingungen ein großer Teil
des Formiats eher wieder dem Destillat zugeführt wird statt die Sole zu
kontaminieren. Somit lässt
sich ein reineres Produkt gewinnen.
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BEISPIEL 4
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Das Verfahren aus Beispiel 2 wird
wiederholt mit dem Unterschied, dass der Rieselfilm-Verdampfer entfernt
und das Ablass-Wasser direkt in den Zwangsumlauf-Verdampfer eingeleitet
wird.
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Ein flüssiges Einsatzmaterial mit
einer Zusammensetzung wie in Tabelle 7 gezeigt wird im Vergaser bei
einer Einsatzrate von 31000 Kilogramm/Stunde eingespeist. Das entstehende
Syngas wird in einen Wasser-Nassabscheider eingespeist, wo Chlor
und Schwebstoffe entzogen werden. Der Stickstoffanteil des Einsatzmaterials
beträgt
0,11%, der des Chlors 0,22%. Das Verhältnis von Stickstoff zu Chlor
im Einsatzmaterial ist zu niedrig, um das Chlor auf die Art zurückzugewinnen,
wie es mit dem Ammoniumchlorid in den Beispielen 1, 2 und 3 getan
wurde. In vorliegendem Fall werden dem Nassabscheider ungefähr 22,4
Kilogramm/Stunde Ammoniak in Form einer 29-prozentigen wässrigen
Ammoniaklösung
bei einem Durchsatz von 77,3 Kilogramm/Stunde zugesetzt, welche
den pH-Wert des Nassabscheider-Wassers bei 7,0 oder höher aufrecht
erhält
und auf einer geschätzten
Umwandlung von Stickstoff im Einsatzmaterial zu Ammoniak im Syngas
von 25% basiert. Folglich werden 32,8 Kilogramm/Stunde Ammoniak
für die
Neutralisierung der 0,22% Chlor im Einsatz benötigt, während 10,4 Kilogramm/Stunde
Ammoniak im Vergaser erzeugt werden. Die hier berechneten Ammoniak-Werte
stellen einen Schätzwert
für die
Größenbestimmung
der Anlage dar, die mit den variablen Konzentrationen des Einsatzmaterials
und mit dem pH-Wert das Ziel bestimmen. Die Aufrechterhaltung des
pH-Werts des Nassabscheider-Wassers bei über 7,0 hat den gewünschten
Vorteil der Rückgewinnung
von Ammoniumchlorid aus dem Ablass-Wasser, wenn es in Verdampfer-
oder Kristallisatorvorrichtungen eingespeist wurde, die in Ausführung und
Betrieb so gestaltet sind, dass der Absatz von Ablagerungsmineralien
auf den Wärmeübertragungsflächen minimiert
wird.
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Tabelle
7 KONZENTRATIONEN IM VERGASER-EINSATZ UND IM ABLASS-WASSER
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Der Ablasswasser-Strom aus dem Nassabscheider
wird dem Zwangsumlauf-Verdampfer mit einem Durchsatz von 3138 Kilogramm/Stunde
zugeführt,
was einer Chlorid-Konzentration von 21760 mg/kg im Nassabscheider
entspricht.
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Die Zusammensetzung der Sole und
des Destillat-Wassers, die aus dem Zwangsumlauf-Verdampfer austreten,
erscheinen in Tabelle 8. Die für
den Zwangsumlauf-Verdampfer festgelegten Parameter sind:
Geschwindigkeit
im Rohr: 10 Fuss/sek (3,05 m/sek)
Temperaturdifferenz Dampf
zu Sole: 25°F
(13,9°C)
Temperaturanstieg
Sole: 6°F
(3,3°C)
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Die Beckenverweildauer von 1 min
hat zur Folge, dass die Ablagerungsgeschwindigkeiten auf den Wärmeübergangsoberflächen sehr
gering, nämlich
5,2 × 10–8 Fuss3/Kesselstein/Fuss3 verdampften
Wassers (m3 Kesselstein/m3 verdampften
Wassers) ist. Innerhalb von 29,5 Betriebstagen setzen sich nur 4,57
Gramm Kesselstein auf den Wärmeübertragungsrohren
ab. Die Ablagerungen, die sich auf den Rohren bildet, sind zu ungefähr 20% Silizium
und zu ungefähr
80% Eisenzyanid.
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Diese Daten zeigen, dass die Anwendung
spezifizierter Parameter auf das für die Vergasung verwendete
Wasser im Zwangsumlauf-Verdampfer die Minimierung von Ablagerungen
deutlich verbessert.
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