DE3043329C2 - Verfahren und Anlage zum Kühlen und Abscheiden von Chloriden und Fluoriden aus Gasgemischen - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Kühlen und Abscheiden von Chloriden und Fluoriden aus GasgemischenInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Kühlen und selektiven Abscheiden von Chloriden
und Fluoriden aus heißen, durch Vergasen fester oder flüssiger bzw. durch Entgasen fester Brennstoffe erzeugten
Gasgemischen.
Das bei der Kohleent- oder -vergasung entstehende Gas enthält neben den sauren Komponenten CO2, H2S,
HCN unter anderem HCl, HF sowie NH3, deren Konzentration
von der eingesetzten Kohle und den Prozeßbedingungen abhängig ist.
Bei der Aufbereitung für den Einsatz als Brenn- oder Synthesegas werden im wesentlichen physikalische oder
chemische Naß-Waschverfahren angewandt, um die sauren Komponenten zu entfernen. Dazu geeignete
Verfahren und Anlagen sind z.B. in VGB Kraftwerkstechnik
59, Heft 7, juü 1973, S. 503/594 und CAV, Januar
1979, S. 40 bis 44 beschrieben, die sich allerdings auf die Behandlung von Rauchgasen bzw. Abgasen beziehen.
Voraussetzung für die Anwendung von Naß-Waschverfahren zum Entschwefeln und Entfernen des
Kohlendioxyds ist, daß die Chloride und Fluoride vorher abgeschieden werden, um ohne Ausschleusen von
Waschlauge die Chloriden- und Fluoridenkon/.entration im Waschkreislauf auf vertretbare Werte zu halten. Das
Ausschleusen von Waschlaugen muß vermieden werden, da sich die Entsorgung der Ausschleusmengen, abgesehen
von den Kosten für das Einbringen von Frischlaugcn, nur mit erheblichem Aufwand ohne Belastung
der Umwelt durchführen läßt Ferner erfordern die Naß-Verfahren zum Entschwefeln und Entfernen des
Kohlendioxyds ein vorheriges Abkühlen des Gases vor Eintritt auf 30° bis 1000C.
Beim indirekten Kühlen des bei der Kohleeni- oder -vergasung entstehenden Gases mit Wärmetauschern
bilden NH3 und HCl in der Gasphase festes NH4Cl, das
sich auf den Kühlerflächen abscheidet, von Zeit zu Zeit entfernt werden muß. Ein kontinuierlicher Betrieb mit
diesen Wärmetauschern ist daher nicht möglich.
Es wurde daher schon versucht, das Gas in Wäschern direkt durch H2O-Verdampfung zu kühlen und dabei
gleichzeitig die Chloride und Fluoride abzuscheiden. Hierfür wird einem Waschkreislauf Frischwasser zugeführt
Das im Gas vorhandene NH3 verbindet sich mit den sauren Gaskomponenten, vorzugsweise mit HCi
und HF.
Neben den sauren Komponenten enthält das bei der Kohlenentoder -vergasung entstehende Gas noch Wasserdampf.
Insbesondere bei den Druckverfahren kondensiert der im Gas enthaltene Wasserdampf bei der
Kühlung des Gases auf beispielsweise 400C nahezu vollständig.
Die Kondensatmenge ist dann die auszuschleusende Abwassermenge mit den abgeschiedenen Chloriden
und Fluoriden. In Zukunft dürfen jedoch chlorid- und fluoridhaltige Abwasser nicht mehr in die Vorfh.iter
abgegeben werden. Das Entfernen von Chloriden und Fluoriden aus dem Abwasser ist aber praktisch nur
durch Eindampfen möglich, das jedoch erhebliche Energiemengen erfordert.
Bei der direkten Kühlung durch Wasserverdampfung aus Lösungstropfen kommt es insbesondere bei hoher
Ammoniumchloridkonzentration und den hier angestrebten Temperaturen zum Entstehen von Ammoniumchlorid-Aerosolen.
Diese aus der Flüssigphase entstehenden Aerosole lassen sich nur schwer, beispielsweise
in einem Wäscher mit hohem Druckverlust oder in Naß-Elektrofiltem, wieder abscheiden. Bei der direkten
Kühlung mit einem Kühler im Flüssigkeitskreislauf bis unter die adiabatische Sättigungstemperatur, die
sehr hohe Flüssigkeits-/Gas-Verhältnis verlangt werden Ammoniak, Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff bevorzugt
durch Absorption in der Kreislaufflüssigkeit abgeschieden. Der Absorptionseffekt verschlechtert sich
jedoch mit steigender Temperatur im Flüssigkeitskreislauf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zu schaffen, um die im Gasgemisch
enthaltenen Chloride und Fluoride selektiv abzuscheiden und dabei in eine geringe Menge einer hochkonzentrierten
Lösung zu überführen, die sich mit geringem Aufwand weiter aufbereiten läßt, ohne daß die
Gefahr eines Abscheidens von sublimiertem Ammoniumchlorid und -fluorid auf den Kühlflächen besteht.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Gasgemisch
iri Anwesenheit von Amrnoniak und Wasser in
einem Kühler bis mindestens auf die der adiabatischen Sättigungstemperatur entsprechende Temperatur abgekühlt,
der Chlor- sowie der Fluorwasserstoff durch Sublimation von Ammoniak und Chlorbzw. Fluorwasserstoff
in der Gasphase zu festem Ammoniumchlorid und -fluorid neutralisiert und das Eigenkondensat sowie
Kreislaufflüssigkeit aus dem Kühler ausgeschleust werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zielt darauf ab.
das Gasgemisch beim Entfernen der Chloride und Fluoride nur soweit abzukühlen, daß nur ein kleiner Teil des
im Gas enthaltenen Wasserdampfes kondensiert um ein chlorid- und fluoridhaltiges Abwasser zu erhalten. Die
dementsprechend geringe Abwassermenge mit hoher Chloridkonzentration läßt sich dann mit wirtschaftlich
vertretbarem Aufwand eindampfen. Bei der weiteren Kühlung des Gasgemischs bis auf beispielsweise 400C
ergibt sich ein zweiter, jedoch chloridfreier Abwasserstrom.
Um neben dem Abscheiden der Chloride und Fluoride einen kleinen Abwasserstrom mit hohem ChJoridgehalt
zu gewährleisten, mußte bei den bisherigen Verfahren zwangsläufig im Kreislauf des Direktkühlers eine
hohe Chloridkonzentration eingestellt werden. Wegen der geringen Abwassermenge und der zwangsläufigen
Kondensation des Wasserdampfes mußten besonders bei den Druckverfahren erhöhte Temperaturen am
Austritt des Direktkühlers und damit im Flüsigkeitskreislauf eingestellt werden. Beide Maßnahmen, der hohe
Chloridgehalt im Flüssigkeitskreislauf und die hohe Temperatur verschlechtern den Stoffübergang und damit
den Abscheidegrad für HCl.
Vorzugsweise enthält das Gasgemisch mindestens die stöchiometrische Ammoniakmenge, bezogen auf Chlor- und Fluorwasserstoff. Dies wird vorteilhafterweise durch die Rückführung von Ammoniak aus dem Abtreiber erreicht.
Vorzugsweise enthält das Gasgemisch mindestens die stöchiometrische Ammoniakmenge, bezogen auf Chlor- und Fluorwasserstoff. Dies wird vorteilhafterweise durch die Rückführung von Ammoniak aus dem Abtreiber erreicht.
Entsprechend dem Zersetzungsgleichgewicht des Ammoniumchlorids sind selbst bei Temperaturen in der
Größenordnung von 1000C die Partialdrücke des Ammoniaks
und des Chlorwasserstoffs noch niedrig. Besonders bei einer Fahrweise unter Druck ergeben sich bei
diesen Partialdrücken ausreichend geringe Chlorwasserstoffgehalte (ppm) in der Gasphase. Die Partialdruckdifferenz
zu Beginn und Ende der Kühlung entspricht der Menge an festem Ammoniumchlorid.
Durch Kühlen des Gases bei möglichst geringen Stoffaustauschflächen in Form der Ammoniumchloridlösung
wird die Abscheidung von Chlorwasserstoff aus ammoniakhaltigen Gasen zu einer Entstaubungsaufgabe.
Wenn das Gasgemisch in Anwesenheit von Ammoniak und Wasser in einem Kühler bis unter die der adiabatischen
Sättigungstemperatur entsprechende Temperatur abgekühlt wird, kondensiert entsprechend der Gasaustrittstemperatur,
die beispielsweise durch die maximal zulässige chloridhaltige Abwassermenge vorgegeben
ist, der im Gas enthaltene Wasserdampf. Die im Kühler geführte Kreislaufflüssigkeit und/oder das bei
der Kühlung anfallende Eigenkondensat verhindert die Ablagerung von festem Ammoniumchlorid auf den
Kühlerflächen. Ein Teil des festen Ammoniumchlorids wird in dem Flüssigkeitsfilm gelöst. Durch die Kühlung
des Gasgemischs in einem Wärmeaustauscher läßt sich die fühlbare Wärme des Gases bei sinnvollem Temperaturniveau
teilweise wiedergewinnen.
Da der Kühler im Gegensatz zu der Direktkühlung eine wesentlich geringere Stoffaustauschfläche, bezogen
auf die Flüssigkeit, für NH4Cl10, NH4(Z), HCl, HF und
NH3 bietet, können nur entsprechend kleine Mengen vom Flüssigkeitskreislauf aufgenommen werden. Dies
ist besonders vorteilhaft, da Ammoniak und Chlorwasserstoff in der Gasphase sublimieren und festes Ammoniumchlorid
gezielt im nachgeschalteten Wäscher abgeschieden wird. Dadurch ergeben sich geringere Ammoniumchlorid-Konzentrationen
im Flüssigkeitskreislauf des Kühlers, und es kommt auch bei den angestrebten
höheren Temperaturen zu einer entsprechend geringeren Bildung von Ammoniumchloridaerosolen aus der
flüssigen Phase. Das in der Gasphase entstehende feste Ammoniumchlorid läßt sich aufgrund seiner größeren
Partikelgröße besser abscheiden als die aus der flüssigen Phase entstehenden Ammoniumchloridaerosole.
Die mit der Gasaustrittstemperatur des Kühlers eingestellte Ausschleusmenge entspricht der aus dem Gasgemisch
kondensierten Wasserdampfmenge. Der Ausschleusstrom des Kühlers entspricht der Menge an ausgeschleustem
Abwasser aus dem Nebenkreislauf Wäscher/Abtreiber. Im Flüssigkeitskreislauf des nachgeschalteten
Wäschers stellt sich die Chloridkonzentration des Abwassers ein. Diese soll möglichst hoch sein, damit
die im Abwasser enthaltenen Chloride wirtschaftlich als trockene Salzverbindungen (NH4Cl, NaCI, CaCl2) aus
dem Gesamtprozeß ausgeschleust werden können.
Enthält das zu behandelnde Gasgemisch keinen Wasserdampf, muß dem Kühler Frischwasser zugeführt
werden. Die zugeführte Frischwassermenge entspricht der chloridhaltigen Abwasser- bzw. Ausschleusmenge
und der vom Gas am Austritt des Kühlers aufgenommenen Wasserdampfmenge. In diesem Fall wird jedoch die
Gasaustrittstemperatur möglichst niedrig eingestellt.
Um dem Gasgemisch das mitgeführte, im Flüssigkeitsfilm des Kühlers nicht gelöste feste Ammoniumchlorid
und -fluorid ebenso wie die nicht durch Sublimation umgesetzten Chloride und Fluoride zu entziehen,
wird das Gasgemisch hinter dem Kühler einem Wäscher zugeführt. Der Flüssigkeitskreislauf des Wäschers wird
mit einer Temperatur betrieben, die der Temperatur des aus dem Kühler austretenden Restgasgemischs entspricht
Die so festgelegte Temperatur des Flüssigkeitskreislaufes liegt ausreichend hoch, so daß die weiteren
im Gasgemisch vorhandenen Gase wie Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd im Wäscher nicht absorbiert
werden.
Als Waschflüssigkeit wird dem Wäscher, wenn dessen Flüssigkeitskreislauf mit einer Ammoniumchloridlösung
gefahren werden soll, wenigstens ein Teil der aus dem Kühler ausgeschleusten Lösung zugeführt die vorzugsweise
im geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird. Dementsprechend wird eine der vom Kühler zugeführten
Lösungsmenge entsprechende Lösungsmenge aus dem Kreislauf des Wäschers ausgeschleust.
Die aus dem Wäscherkreislauf ausgeschleuste Lösung kann einem Abtreiber zugeführt werden und darin
mit Kalziumhydroxyd und/oder Natriumhydroxyd behandelt werden, so daß Natrium- bzw. Kalziumchlorid
bzw. -fluorid und Ammoniak entstehen. Das im Abtreiber entstehende Ammoniak kann dem Gasgemisch vor
dem Kühler und/oder dem Vergaser bzw. Entgaser zugeführt werden.
Weiterhin wird dem Abtreiber wenigstens ein Teil der aus dem Kühlerkreislauf ausgeschleusten Lösung
zugeführt, während ein Teil der aus dem Abtreiber ausgeschleusten Lösung zum Wäscher zurückgeführt wird.
Zum thermischen Zersetzen der flüchtigen Ammoniumverbindungen und zur Aufkonzentration der Lösung
kann der Abtreiber zusätzlich beheizt werden und als Destillationskolonne ausgebildet sein. Die Kalziumhydroxydlösung
bzw. Natronlauge wird dabei in eine zweite Stufe nach dem Abtreiben der flüchtigen Salzverbindungen
gegeben.
In Abhängigkeit von der für die weitere Behandlung des Gasgemisches erforderlichen Temperatur kann das
Gasgemisch hinter dem Wäscher einem weiteren Kühler zugeleitet werden. Ein hinter dem Kühler angeordneter
Abscheider erlaubt es, aus dem Gasgemisch das kondensierte Restwasser abzutrennen, das sich wegen
seiner nur äußerst geringen Gehalte an Fluoriden und Chloriden in den Vorfluter einleiten läßt.
In der Regel muß aufgrund der geforderten Restgehalte an Chloriden im gereinigten Gas der Flüssigkeitskreislauf des Wäschers als Kalziumchlorid- bzw. Natriumchloridlösung gefahren werden. In diesem Fall wird die aus dem Kühler ausgeschleuste Lösungsmenge direkt zum Abtreiber geführt.
In der Regel muß aufgrund der geforderten Restgehalte an Chloriden im gereinigten Gas der Flüssigkeitskreislauf des Wäschers als Kalziumchlorid- bzw. Natriumchloridlösung gefahren werden. In diesem Fall wird die aus dem Kühler ausgeschleuste Lösungsmenge direkt zum Abtreiber geführt.
Der Wäscher ist mit dem Abtreiber über einen Ncbenkreislauf
verbunden. Leitungen vom Wäscher und vom Kühler zum Abtreiber, Rückführung vom Abtreiber
zum Wäscher, sowie die Ausschleusung aus der Rückführleitung ermöglichen, daß die aus dem Kühler
ausgeschleuste Lösung dem Abtreiber sowohl indirekt über den Wäscher als auch direkt zugeführt werden
kann.
In der ersten Stufe des Abtreibers werden die flüchtigen Ammoniumverbindungen thermisch zersetzt und
abgetrieben. Vor dem Eintritt der Lösung in die zweite Stufe wird mit Kalziumhydroxyd bzw. Natronlauge das
Ammoniumchlorid zu Kalziumchlorid bzw. Natriumchlorid unter Freisetzung von Ammoniak umgesetzt. In
der zweiten Stufe wird dann das freie Ammoniak aus der Lösung abgetrieben. Die Beheizung des Abtreibers
erfolgt indirekt mit Dampf. Das im Abtreiber entstandene Ammoniakgas kann über einen Verdichter oder in
Wasser gelöst und über eine Pumpe dem Gasgemisch
vor dem Kühler und/oder dem Vergaser bzw. Entgaser zugeführt werden.
Mit dem Nebenkreislauf Wäscher/Abtreiber kann bei ausreichend großem Mengenstrom in diesem Nebenkreislauf
und durch die Umsetzung die Konzentration an Ammoniumchlorid im Wäscherkreislauf bei gleichzeitig
hohen Kalziumchlorid- bzw. Natriumchloridkonzentrationen auf kleine Werte eingestellt werden. Dadurch
lassen sich in der Kreisauflösung des Wäschers selbst bei höheren Temperaturen niedrige Partialdrücke
über der Kreisauflösung einstellen.
Die Abwassermenge, die der im Kühler auskondensierten Wasserdampfmenge entspricht, wird mit hoher
Chloridkonzentration aus der Rückführung des Nebenkreisiaufes Wäscher/Abtreiber ausgeschleust, in Abhängigkeit
von der für die weitere Behandlung des Gasgemischs erforderlichen Temperatur kann das Gasgemisch
hinter dem Wäscher einem weiteren Kühler zugeleitet werden. Ein hinter diesem Kühler angeordneter
Abscheider erlaubt es, aus dem Gasgemisch das kondensierte Restwasser abzutrennen, das wegen seiner
nur äußerst geringen Gehalte an Fluoriden und Chloriden, nachdem es beispielsweise über einen Abwasserstripper
geleitet wurde, in den Vorfluter abgegeben werden kann.
Um das Entstehen von Aerosolen im Kühler und das Ablagern von sublimiertem Ammoniumchlorid bzw.
-fluorid auf den Kühlerflächen zu verhindern, ist es wichtig, daß mit dem den Kühler durchlaufenden Wasser
bzw. der Lösung auf den Kühlflächen ein geschlossener Flüssigkeitsfilm eingestellt wird.
Eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einem kolonnenartigen
Kühler mit einem etwa im mittleren Bereich angeordneten Wärmetauscher, einer Gasgemischzuleilung, einer
Gasgemischableitung und einer Flüssigkeitsableitung unterhalb des Wärmetauschers und ist gekennzeichnet
durch eine von der Flüssigkeitsableitung, der oberhalb bzw. unterhalb des Wärmetauschers mündenden Flüs-
sigkeitszuleitung und einer Verbindungsleitung mit einer Umwälzpumpe gebildete Kreislaufleitung und eine
Ausschleusleitung. Die an den Wärmetauscherflächen im Gegenoder Gleichstrom zum Gasgemisch entlangfließende
Flüssigkeit besteht entweder aus Eigen-Kondensat und/oder Kreislaufflüssigkeit bzw. wird als
Frischwasser zugeführt, wofür oberhalb bzw. unterhalb des Wärmetauschers eine Flüssigkeitszuleitung angeordnet
sein kann. Die Konzentration an Chloriden und Fluoriden in der Kreisauflösung stellt sich durch deren
Abscheidegrad und die Ausschleusmenge ein. Der Kühler kann in bestimmten Fällen durch einen Direktkühler
ersetzt werden. In diesem Fall muß jedoch das Flüssigkeits/ Gasverhältnis und die Flüssigkeitsführung auf die
hohe Temperatur im Flüssigkeitskreislauf abgestimmt !5
werden. Analog zum Wäscher wurden dann im Flüssigkeitskreislauf des Direktkühlers, durch eine Rückführung
von Lösung aus dem Abtreiber niedrige Ammoniumchloridkonzentrationen eingestellt.
Ein nachgeschalteter Wäscher ist vorzugsweise als Venturiwäscher ausgebildet und weist eine Verbindungsleitung
zum Flüssigkeitskreislauf des Kühlers auf. Auch der Wäscher besitzt eine Umwälzleitung mit einer
Umwälzpumpe für die Waschflüssigkeit in ähnlicher Weise wie der Kühler.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlage wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Fließschemas beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das Fließschema der erfindungsgemäßen AnIage,
Fig. 2 ein Diagramm mit dem Zersetzungsgleichgewicht von Ammoniumchlorid.
Bei der Führung des Flüssigkeitsfilmes auf den Kühlerflächen im Gegenstrom zum Gas besteht die erfindungsgemäße
Anlage aus einem kolonnenartigen Kühler 1 mit einem im mittleren Bereich angeordneten Wärmetauscher
2 mit vom zu behandelnden Gas durchströmten Kühlflächen 3. Das Gasgemisch wird dem
Kühler 1 unterhalb des Wärmetauschers 2 über eine Gasgemischzuleitung 4 zugeführt, strömt an den Kühlflächen
3 des Wärmetauschers 2 entlang, tritt in einen freien Raum oberhalb des Wärmetauschers 2 ein und
gelangt von da aus in eine Gasgemischabieitung 5. Am unteren Ende des Kühlers 1 befindet sich eine Flüssigkeitsableitung
6, während am oberen Ende bzw. am unteren Ende eine Flüssigkeitszuleitung 7 mündet, die mit
der Flüssigkeitsableitung 6 über eine Leitung 8 mit einer Umwälzpumpe 9 verbunden ist.
Über eine Kühlmittelhauptleitung 34 zugeführtes Kühlmittel gelangt über eine Kühlmittelzuleitung 10 in
den Wärmetauscher 2 und wird durch die Kühlmittelableitung 11 abgeführt Als Kühlmittel eignen sich Kesselspeisewasser
oder Thermoöl, um die im Gasgemisch enthaltene fühlbare Wärme zurückzugewinnen. Eine an
die Verbindungsleitung 8 angeschlossene Frischwasserzuleitung 12 dient dazu, Frischwasser in den Kreislauf
einzuspeisen, falls im über die Leitung 4 zugeführten Gasgemisch nicht genügend kondensierbarer Wasserdampf
enthalten ist
Bei der Temperatur des Gasgemischs im Kühler 1 erfolgt die Sublimation der im Gasgemisch enthaltenen
Fluoride und Chloride mit Ammoniak.
Das dabei entstehende feste Ammoniumchlorid wird von der als Film auf den Kühlflächen 3 geführten Flüssigkeit
gelöst und abtransportiert
Bei geringen Wassergehalten im Gasgemisch kann durch Einspeisen von Frischwasser über die Frischwasserzuleitung
12 in den Flüssigkeitskreislauf 6,9,8,7 die
über eine Leitung 15 ausgeschleuste Flüssigkeitsmenge und damit deren Konzentration verändert werden. Der
Ammoniak-Gehalt im Gasgemisch vor dein Eintritt in den Kühler 1 läßt sich durch Zugabe von Ammoniak-Gas
bzw. Ammoniak-Wasser über eine Ammoniakzuleitung 13 erhöhen. Nicht im Flüssigkeitsfilm auf den
Kühlflächen 3 gelöstes Chlorid und Fluorid sowie im Kühler 1 nicht durch Sublimation umgesetzter Chlor-
und Fluorwasserstoff werden in einem nachgeschalteten Wäscher, bevorzugt einem Venturiwäscher 14 abgeschieden.
Zu diesem Zweck wird das Gasgemisch über die Gasmischableitung 5 dem Venturiwäscher 14 zugeführt.
Über die Ausschleusleitung 15 wird die aus dem Kühler abgeführte Flüssigkeit entweder als Waschlösung
über eine Verbindungsleitung 16 in den Venturiwäscher 14 eingespeist, oder direkt über die Verbindungsleitung
17 zum Abtreiber 21 geführt.
Sollen in dem aus dem Venturiwäscher 14 austretenden Gasgemisch sehr niedrige Chlorid- und Fluoridgehalte
gewährleistet sein, wird ausgehend von der Leitung 15 die auszuschleusende Lösung mit der Verbindungsleitung
17 dem Abtreiber 21 zugeführt. Gleichzeitig wird der Nebenkreislauf vom Wäscher mit den Leitungen
22 und 27 gefahren. Eine Rückführung, hier nicht dargestellt, vom Abtreiber 21 zum Kühlerkreislauf 8 ist
möglich. Dem Abtreiber 21 werden über eine Leitung 23 Kalziumhydroxyd-Lösung bzw. Natronlauge zugesetzt,
die sich mit dem Ammoniumchlorid bzw. -fluorid zu Natrium- bzw. Kalziumchlorid bzw. -fluorid und Ammoniak
umsetzen.
Das freigesetzte Ammoniak kann über eine Ammoniakableitung 24, einen Verdichter 39 (nur wenn der Kühler
1 mit Druck betrieben wird), der Ammoniakzuleitung 13 und damit der Gasgemischzuleitung 4 zugeführt
oder aber über eine Ammoniakleitung 38 zum Vergaser bzw. Entgaser zurückgeführt werden. Damit das in der
Leitung 24 geführte freigesetzte Ammoniak nicht verdichtet werden muß, kann dieses in einen Teilstrom
Kondensat aus der Leitung 37 gelöst und als Ammoniakwasser zur Gasgemischleitung 4 gepumpt werden.
Der Teil Ausschleusmenge der aus dem Abtreiber 21 über die Ausschleusleitung 25 mittels einer Pumpe 26
abgezogene und mit der Rückleitung 27 dem Waschkreislauf vom Venturiwäscher 14 zugeführt wird, entspricht
der aus dem Waschkreislauf mit der Leitung 22 entnommenen Menge während der Rest der Ausschleusmenge
das Abwasser darstellt und über eine Leitung 28 zur weiteren thermischen Aufbereitung abgeführt
wird. Die Konzentration der über die Leitung 28 abgeführten Flüssigkeitsmenge ist so hoch, daß ein
Sprühtrocknen oder Eindampfen der Flüssigkeit auf wirtschaftlich vertretbare Weise möglich ist
Im Venturiwäscher 14 wird das über die Leitung 5 zugeführte Gasgemisch nicht weiter abgekühlt, so daß
das Gas in der Gasgemischaustrittsleitung 20 und die Flüssigkeit in der Umwälzleitung 18 annähernd die gleiche
Temperatur wie das Gasgemisch in der Leitung 5 aufweisen. Dadurch wird im Venturiwäscher 14 kein
zusätzliches Wasser aus dem Gasgemisch kondensiert Mit einer Heizvorrichtung 29 des Abtreibers 21 werden
das in der umgeschlossenen Lösung enthaltene freie Ammoniak und die flüchtigen, thermisch zersetzbaren
Ammoniumverbindungen abgetrieben. Durch die geringen Ausschleusmengen und die relativ hohe Temperatur
im Flüssigkeitskreislauf 18 des Venturiwäschers 14 wird die Absorption der anderen Gaskomponenten wie
Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd weitestgehend
unterdrückt.
Infolge des Abscheidens der Chloride und Fluoride im Kühler 1 und im Venturiwäscher 14 ist das aus dem
Venturiwäscher 14 durch die Leitung 20 austretende Gasgemisch nahezu frei von Gasbestandteilen, die bei 5
der weiteren Abkühlung des Gases nicht regenerierbaren Salzen bilden würden.
Die weitere Kühlung des Gasgemisches kann in einem zusätzlichen Kühler 30 weiter auf die Eintrittstemperatur
eines nachgeschalteten Verfahrensschrittes, z. B. eines Entschwefelungsverfahrens, das an die Leitung
36 anschließt, abgekühlt werden. Das Gasgemisch wird über eine Leitung 31 einem Abscheider 35 zugeführt,
wo das kondensierte und vom Gas getrennte Wasser gesammelt und über eine Ausschleusleitung 37 abgeleitet
wird. Der durch die Ausschleusleitung 37 austretende Abwasserstrom enthält neben äußerst geringen
Mengen an Chloriden und Fluoriden nur noch thermisch regenerierbare Salze, die durch Strippen mit
Dampf und/oder durch Fällung aus dem Abwasser entfernt werden, das danach in einen Vorfluter eingeleitet
werden kann.
Das Zersetzungsgleichgewicht des Ammoniumchlorids (durchgezogene Gerade) PNh, χ Pna als f (t), des
Diagramms der Fig. 2 gilt für das System Gas/Feststoff.
Bei der Kühlung eines ammoniak- und chlorwasserstoffhaltigen Gases ohne Kondensation von Wasserdampf
und Bildung einer wäßrigen Ammoniumchloridlösung sublimieren Ammoniak und Chlorwasserstoff
entsprechend der durchgezogenen Geraden.
Praktisch läßt sich solch eine Kühlung im kontinuierlichen Betieb nicht durchführen, da sich die Kühlflächen
mit sublimiertem Ammoniumchlorid zusetzen würden.
Ausgehend davon, daß das Gleichgewicht nicht erreicht wird, verläuft in einem Kühler mit Flüssigkeitsfilm
auf den Kühlflächen oder einen Direktkühler mit Flüssigkeitsführung im Kreislauf die Sublimation nicht
entsprechend der durchgezogenen, sondern nach der gestrichelten Geraden (von P.\ nach P.2) ab.
Die Abweichung des Endproduktes vom Zerset-Zungsgleichgewicht reduziert den Umsetzungsgrad von
Ammoniak und Chlorwasserstoff zu festem Ammoniumchlorid in der Gasphase. Bei den angestrebten Temperaturen,
z. B. 1000C, werden selbst bei einem Verhältnis
der Partialdruckprodukte (/3P)NH1 x P(2)hci):
(ί**ΝΗ3 x P* πα) von 100 noch ausreichend niedrige
Einzelpartialdrücke erreicht
P(2) = Einzelpartialdrücke am Endpunkt 2
P* = Gleichgewichtspartialdrücke.
Die Umsetzung von Ammoniak und Chlorwasserstoff zu festem Ammoniumchlorid in der Gasphase ist nicht
mit dem aus dem Gas abgeschiedenen Chlorid zu verwechseln. Der Abscheidegrad des Chlorids im Direktkühler ist zwar größer als in dem dargestellten Kühler,
da bereits mehr sublimiertes Ammoniumchlorid in der Flüssigkeit gelöst wird, aber nicht ausreichend.
Da Ammoniak und Chlorwasserstoff sowohl in der Gasphase als auch in wäßriger Lösung reagieren, laufen
Absorption und Sublimation parallel. In Abhängigkeit
— vom Flüssigkeits-/Gasverhältnis
— der Stoffaustauschfläche
— des Stoffüberganges
— der Ammoniumchloridkonzentration im Fiüssigkeitskreislauf
— der Temperatur ist die Absorption oder Sublimation für den Abscheidegrad
bestimmend.
Bei den angestrebten Temperaturen, z. B. 100° C und
zusätzlich hoher Ammoniumchloridkonzentration sind auch bei aufwendigen Absorptionssystemen Nachreinigungsstufen
für nicht abgeschiedene Chloride erforderlich. Es ist daher sinnvoll, dem im Gas enthaltenen
Chlorwasserstoff durch Sublimation in der Gasphase nahezu vollständig zu festem Ammoniutnchlorid umzusetzen
und dieses dann gezielt mit einem Wäscher in wäßriger Lösung abzuscheiden.
Im Hinblick auf die Einzelpartialdrücke des Ammoniaks
und des Chlorwasserstoffs über Ammoniumchloridlösungen und die Entsorgung von chloridhaltigen Abwasser
hat die wäßrige Lösung im Flüssigkeitskreislauf einen hohen Kalziumchlorid- bzw. Natriumchloridgehalt
mit geringem Anteil an Ammoniumchiorid.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (18)
1. Verfahren zum Kühlen und selektiven Abscheiden und Neutralisieren von Chlorwasserstoff und
Fluorwasserstoff aus heißen, durch Vergasen fester oder flüssiger oder durch Entgasen fester Brennstoffe
erzeugten Gasgemischen, dadurch gekenn zeichnet, daß das Gasgemisch in Anwesenheit on
Ammoniak und Wasser in einem Kühler bis mindestens auf die der adiabatischen Sättigungstemperatur
entsprechende Temperatur abgekühlt, der Chlor- sowie der Fluorwasserstoff durch Sublimation
von NH3 und HCl bzw. HF in der Gasphase zu festem Ammoniumchlorid und -fluorid neutralisiert
und das Eigenkondensat sowie Kreislaufflüssigkeit aus dem Kühler ausgeschleust werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gasgemisch beim Eintritt in den
Kühler Ammoniak zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur am Austritt des
Kühlers so hoch gewählt wird, daß nur ein Teil des am Eintritt im Gas enthaltenen Wasserdampfs kondensiert
und die Absorption der anderen im Gas enthaltenen sauren Gaskomponenten unterdrückt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumchlorid-
und -fluoridlösung im geschlossenen Kreislauf im Kühler umgewälzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurchgekennzeichnet, daß das die Chloride und
Fluoride im wesentlichen in Form von festem Ammoniumchlorid und -fluorid enthaltende Restgasgemisch
nach dem Kühlen einem Wäscher zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wäscher wenigstens ein Teil der
aus dem Kühler ausgeschleusten Lösung zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Wäscher zugeführie Lösung
als Waschflüssigkeit im geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine der dem Kühler zugeführten Lösungsmenge
entsprechende Lösungsmenge aus dem Kreislauf des Wäschers ausgeschleust wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Kühlerkreislauf und/oder
dem Wäscherkreislauf ausgeschleuste Lösung einem Abtreiber zugeführt und mit Ca(OH 2) und/
oder Na(OH) umgeschlossen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 2 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das im Abtreiber entstehende
Ammoniak dem Gasgemisch vor dem Kühler und/ oder dem Vergaser bzw. Entgaser zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abtreiber wenigstens ein Teil der aus dem Kühlerkreislauf ausgeschleusten Losung
zugeführt und ein Teil der aus dem Abtreiber ausgeschleusten Lösung zum Wäscher rückgeführt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Nebenkreislauf
Wäscher/Abtreiber die Konzentration an Ammoniumchlorid im Flüssigkeitskreislauf des Wäschers
unabhängig von der Gesamtkonzentration an Chloriden eingestellt werden kann.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abtreiber zum thermischen Zersetzen der flüchtigen Salzverbindüngen
beheizt und die Kalziumhydroxyd-Lösung bzw. die Natronlauge in eine zweite Stufe nach dem
Abtreiben der flüchtigen Salzverbindungen gegeben wird.
14. Verfahren nach einem -der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem den Kühler
durchlaufenden Wasser bzw. der Lösung auf den Kühlflächen ein geschlossener Flüssigkeitsfilm eingestellt
wird.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aus einem kolonnenartigen
Kühler mit einem etwa im mittleren Bereich angeordneten Wärmetauscher, einer Gasgemischzuleitung,
einer Gasgemischableitung und einer Flüssigkeitsableitung, gekennzeichnet durch eine
von der Flüssigkeitsableitung (6), der oberhalb bzw. unterhalb des Wärmetauschers (2) mündenden
Flüssigkeilszuleitung (7) und einer Verbindungsleitung (8) mit einer Umwälzpumpe (9) gebildete
Kreislaufleitung und eine Ausschleusleitung (15).
16. Vorrichtung nach Anspruch 15 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 7, gekennzeichnet durch einen Wäscher (14) mit einer Verbindungsleitung (16) zum Flüssigkeilskreislauf
(6,7,8) des Kühlers (2).
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch eine Umwälzleitung (18) mit einer Umwälzpumpe
(19) für die Waschflüssigkeit.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 9
bis 11, gekennzeichnet durch einen Abtreiber (21) mit Leitungsverbindungen (17, 22, 25, 27, 24) zum
Flüssigkeitskreislauf des Kühlers (2) und/oder des Wäschers (14) sowie zur Gasgemischzuleitung (4)
des Kühlers (2) und mit einer Ausschleuseleitung (38).
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