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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein neues Gen zur Förderung
der Bildung von Pflanzen-Wurzelhärchen
sowie transgene Pflanzen, die dieses Gen überexprimieren.
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Hintergrund der Erfindung.
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Bekannte Mutanten bezüglich Wurzelhärchen einer
Pflanze umfassen solche mit einer erhöhten Anzahl an Wurzelhärchen, wie
ttg (Transparenz-Test-Gabra), g12 (glabrous2) (Galway, M. E. et
al., Dev. Biol. 166, 740–754
(1964); Rerie, W. G. Genes & Development,
8, 1388–1399
(1994)) und solche mit Wurzelhärchen
abnormer Formen, wie rhd1, rhd2, rhd3 und rhd4 (Schiefelbein, J & Somerville, C.,
Plant Cell 2, 235–243
(1990). Bekannte Mutanten mit einer geringeren Anzahl an Wurzelhärchen umfassen
rhd6 und diese Mutanten sind komplementiert mit einem Pflanzenhormon
wie Auxin (Masucci, J. D. & Schiefelbein,
J. W., Plant Physiol. 106, 1335–1346
(1994)), aber eine Mutante, die nicht mit einem Pflanzenhormon,
wie Auxin, komplementiert ist, d. h. eine Mutante mit Abnormalität in ihrem
Signal-Transmissions-System zur Bildung von Wurzelhärchen war nicht
bekannt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Wenn eine Mutante, die dazu kommt,
aufgrund einer Abnormalität
in ihrem Signal-Transmissions-System zur Bildung von Wurzelhärchen, eine
geringere Anzahl an Wurzelhärchen
zu bilden, abgetrennt werden kann, könnte ein Gen, das an der Bildung
von Wurzelhärchen
beteiligt ist, identifiziert werden durch Untersuchen der Stelle
mit dieser Abnormalität.
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Die vorliegende Erfindung wurde vor
diesem technischen Hintergrund entwickelt, und das Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, ein neues Gen zu isolieren, um die Bildung von
Wurzelhärchen
von Pflanzen zu fördern
und transgene Pflanzen zur Verfügung
zu stellen, in die das Gen eingefügt ist.
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Als Ergebnis angestrengter Untersuchungen
wurde erfolgreich mutierte Arabidopsis mit einer geringeren Anzahl
an Wurzelhärchen
isoliert, ein Gen, das an dieser Mutation in der Pflanze beteiligt
ist, geklont werden, ferner wurde das Gen in Wildtyp Arabidopsis
eingeführt,
um es zu exprimieren, und auf der Grundlage dieser Feststellungen
wurde die vorliegende Erfindung entwickelt.
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D. h. die vorliegende Erfindung betrifft
ein neues Gen, das für
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder eine Aminosäuresequenz,
die mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 im wesentlichen identisch ist, kodiert.
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Die vorliegende Erfindung liefert
daher ein Polynucleotid, das für
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder ein Fragment dieser Aminosäuresequenz kodiert, das die
Bildung von Pflanzen-Wurzelhärchen
beschleunigt.
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Sie betrifft auch:
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- – ein
isoliertes DNA-Fragment, umfassend einen Promotor, der operabel
an eine DNA-Sequenz nach der Erfindung gebunden ist;
- – einen
Vektor, der ein isoliertes DNA-Fragment nach der Erfindung umfaßt;
- – eine
Pflanzenzelle, die mit einem isolierten DNA-Fragment nach der Erfindung
oder einem Vektor nach der Erfindung transformiert ist;
- – eine
transgene Pflanze, die aus einer Pflanzenzelle nach der Erfindung
regeneriert worden ist;
- – eine
transgene Pflanze, umfassend Zellen nach der Erfindung:
- – Samen,
der von einer transgenen Pflanze nach der Erfindung erhalten worden
sind;
- – ein
Verfahren zur Erzeugung einer transgenen Pflanze, wobei das Verfahren
umfaßt:
- (i) Transformieren einer Pflanzenzelle mit einem Vektor nach
Anspruch 5 oder 6;
- (ii) Regenerieren einer Pflanze aus der transformierten Zelle
und
- (iii) gegebenenfalls biologisches Vermehren der so gebildeten
Pflanze.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Fotografie einer Wurzel von Caprice.
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2 zeigt
das Southern Blotting von Caprice und des Wildtyps.
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3 zeigt
die HindIII-Spaltungsstellen von Caprice und dem Wildtyp.
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4 ist
eine Fotografie einer Wurzel einer Pflanze, die das CPC-Gen überexprimiert.
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5 ist
eine Fotografie eines Blattes einer Pflanze, die das CPC-Gen überexprimiert.
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6 ist
eine Fotografie eines Stiels einer Pflanze, die das CPC-Gen überexprimiert.
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7 ist
eine Fotografie von Blättern
von ttg, gl1 bzw. gl2.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung im Detail beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Gen kodiert die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder eine Aminosäuresequenz,
die mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 im wesentlichen identisch ist. Das für die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 kodierende Polynucleotid kann eine DNA-Sequenz sein.
Die DNA-Sequenz kann die DNA-Sequenz SEQ ID NO: 2 sein, die die
Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 kodiert. Die „Aminosäuresequenz,
die mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 im wesentlichen identisch ist" bezeichnet, wie der
Ausdruck hier verwendet wird, eine durch SEQ ID NO: 1 angegebene
Aminosäuresequenz
, wobei einige Aminosäuren
weggelassen, ersetzt, hinzugefügt
usw. sind, und mit der selben Wirkungsweise wie diejenige der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1, d.h. mit der Wirkung, die Bildung von Pflanzen-Wurzelhärchen zu
fördern.
Um einige Aminosäuren
wegzulassen, zu ersetzen, hinzuzufügen usw. können bekannte Verfahren, z.
B. ortsspezifische Mutagenese (Nucleic Acid Research, Bd. 10, Nr.
20, S. 6487–6500
(1982)) angewandt werden.
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Das erfindungsgemäße Gen wirkt zur Förderung
der Bildung von Wurzelhärchen.
Das kann aus der Tatsache geschlossen werden, daß eine Mutante, bei der dieses
Gen zerstört
ist, eine geringere Anzahl an Wurzelhärchen aufweist. Obwohl bekannte
Mutanten mit einer geringeren Anzahl an Wurzelhärchen rhd6 umfassen, wie unter „Stand
der Technik" erwähnt,
unterscheidet sich eine Mutante, die in dem erfindungsgemäßen Gen
entsteht, von rhd6, indem sie nicht mit einem Pflanzenhormon kompensiert
ist. Daher ist diese Mutante unbekannt. Diese Mutante wird als „Caprice"
bezeichnet, da sie in einigen Fällen
Wurzelhärchen
bildet, aber in anderen Fällen
nicht, und ein an dieser Mutation beteiligtes Gen wird als „CPG" bezeichnet.
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Das CPC-Gen kann z. B. auf die folgende
Weise geklont werden. Zunächst
wird eine von Arabidopsis isolierte genomische DNA mit einem geeigneten
Restriktionsenzym gespalten, die fragmentierte DNA wird an einen
geeigneten Vektor gebunden und dieser Rekombinations-Vektor wird
in einen Mikroorganismus als Wirt transformiert, um eine genomische
DNA-Bibliothek zu erzeugen. Die Isolierung der DNA kann durchgeführt werden
unter Verwendung von Cäsium-chlorid
und Ethidium-bromid auf übliche
Weise. Z. B. kann Sau3AI usw. verwendet werden. Es ist auch nicht
erforderlich, daß der
Vektor speziell ist. Z. B. kann λ-DASH
II usw. angewandt werden. Der Vektor kann ein Plasmid sein. Der
als Wirt zu verwendende Mikroorganismus kann je nach dem verwendeten
Vektor ausgewählt
werden. Wenn z. B. λ-DASH
II als Vektor verwendet wird, kann E. coli XL-1 Blau MRA(P2) usw.
angewandt werden.
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Dann wird die oben angegebene genomische
DNA-Bibliothek abgesucht. Die angewandte Sonde ist DNA, die nahe
T-DNA in der Mutante Caprice lokalisiert ist. Da das CPC-Gen von
Caprice durch Inssertieren von T-DNA zerstört worden ist, enthält DNA nahe
T-DNA einen Teil des CPC-Gens.
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Der Vektor wird von dem so mit der
oben angegebenen Sonde selektierten Klon entfernt und ein von diesem
Vektor erhaltenes DNA-Fragment wird als Sonde zum Absuchen einer
cDNA-Bibliothek angewandt. Diese cDNA-Bibliothek kann auf übliche Weise
hergestellt werden. D. h. Gesamt-RNA wird von der Pflanze isoliert,
dann wird Oligo(dT) usw. angewandt, um mRNA von der Gesamt-RNA zu
isolieren, und die mRNA wird angewandt, um cDNA durch Reverse Transcriptase
herzustellen. Die cDNA wird an einen geeigneten Vektor gebunden,
und der erhaltene Rekombinations-Vektor wird in einen Mikroorganismus
als Wirt transformiert. Der in dem positiven Klon enthaltene Rekombinations-Vektor,
der durch Absuchen selektiert worden ist, enthält das CPC-Gen nach der vorliegenden
Erfindung.
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Die Expression des CPC-Gens in Pflanzen
kann erreicht werden durch Insertieren des CPC-Gens in einen geeigneten
Pflanzen-Expressionsvektor und anschließendes Einfügen des erhaltenen Rekombinations-Vektors
in Pflanzen. Der hier verwendete Pflanzen-Expressionsvektor ist
nicht beschränkt,
wenn er einen Promotor und ein Marker-Gen aufweist, die in Pflanzen wirken
können.
Vorzugsweise hat der Vektor einen 35S Promotor von Blumenkohl-Mosaikvirus,
der in einer großen
Vielfalt von Pflanzen wirken kann. Derartige Vektoren umfassen pBI121
(Clontech) usw. neben pMAT137-Hm, der in den Beispielen verwendet
wird. Um den Vektor in Pflanzen einzuführen, wird vorzugsweise Agrobacterium
angewandt, aber andere Mittel, wie Elektrophorese, Teilchenbeschuß usw. können ebenfalls
angewandt werden. Pflanzen, die angewandt werden, um das CPC-Gen
zu exprimieren, umfassen sind aber nicht beschränkt auf Rose, Tabak, Tomate,
Reis, Mais, Petunie, Brassica usw. und diese Pflanzen werden bevorzugt
verwendet.
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Das CPC-Gen nach der Erfindung wirkt
wie folgt:
- (1) Es wirkt zur Förderung
der Bildung von Wurzelhärchen
von Pflanzen. Daher kann eine Pflanze mit mehr Wurzelhärchen als
eine übliche
erzeugt werden durch Einführen
und übermäßige Expression
des CPC-Gens.
- Es wird erwartet, daß solche
Pflanzen gegenüber
Trockenheit resistenter sind, aufgrund ihrer hohen Fähigkeit, Wasser
zu absorbieren.
- (2) Es wirkt zur Verringerung von Trichomen in Blättern und
Stielen. Daher kann eine Pflanze, wie eine Rose, durch Einführen und übermäßige Expression
des CPC-Gens weniger Dornen besitzen.
- (3) Es wirkt zur Beschleunigung der Blühzeit einer Pflanze. Daher
wird erwartet, daß eine
Pflanze durch Einführen
und übermäßige Expression
des CPC-Gens früher
blüht.
- (4) Es wirkt zur Verringerung einer Ansammlung von Anthocyanin
in Blättern.
D. h. wenn Arabidopsis bei niedriger Temperatur von etwa 16°C wächst, werden
ihre Blätter
usw., aufgrund der Ansammlung von Anthocyanin-Pigmenten rötlich-purpurfarben.
Anthocyanin sammelt sich jedoch kaum in einer Pflanze an, in der
das CPC-Gen übermäßig exprimiert
ist, so bleibt die Farbe der Blätter
grün, selbst
wenn sie bei 16°C
wächst.
Da eine rote Färbung
in Blumen im allgemeinen durch Pigmente vom Anthocyanin-Typ hervorgerufen
wird, wird erwartet, daß eine
Pflanze mit farbigen Blüten
die Farbe ihrer Blüten
durch Einführen
und übermäßige Expression
des CPC-Gens verändern
kann.
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Wirkung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung liefert
das CPC-Gen, das ein neues Gen ist zur Förderung der Bildung von Pflanzen-Wurzelhärchen ist.
Das Einführen
und die Expression dieses Gens in Pflanzen fördert die Bildung von Wurzelhärchen, während Trichome
in Blättern
und Stielen verringert werden können.
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Ausführungsform zur Durchführung der
Erfindung
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Beispiel 1. Erzeugung von
transgenen Pflanzen
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Samen von Arabidopsis thaliana (Varietät: Wassilewskija
[WS]) wurden sterilisiert und in Agar-Medium ausgesät. Während zwei
bis fünf
Tagen nach dem Aussäen
wurden die Sprößlinge im
Dunklen kultiviert, um die Keinruhe abzubrechen und eine gleichför mige Keimung
zu erreichen und früher
zu blühen.
Anschließend wurden
sie bei 22°C
unter ständiger
Beleuchtung kultiviert. Zum Sterilisieren wurden die Samen in ein
1,5 ml Eppendorf Röhrchen
eingebracht, und anschließend
0,5 ml sterilisiertes destilliertes Wasser, das 10% HighterTM (Kao Corporation) enthielt, und 0,02%
Triton X-100 zugegeben. Die Samen in dem Rohr wurden mit BoltexTM gerührt,
dann 3 bis 5 min. bei Raumtemperatur stehen gelassen und fünfmal mit
sterilisierten destilliertem Wasser gewaschen. Als Agar-Medium wurde
eine Nährsalz-Lösung für Arabidopsis
thaliana (985 ml destilliertes Wasser oder entionisiertes Wasser,
5 ml 1 M KNO3, 2 ml 1 M MgSO4,
2 ml 1 M Ca(NO3)2,
2,5 ml 20 mM Fe-EDTA, 1 ml Spurenelemente-Lösung, 2,5 ml KPO4-Puffer (pH 5,5))
(Hideaki Shiraishi et al., „Gendai
Kagaku" (Modern Chemistry) Extra Edition 20, Plant Biotechnology
II, S. 38 (1991)) mit einem gleichen Volumen destilliertem Wasser
verdünnt
und anschließend
Agar-Pulver (garantiertes Reagens, Nakarai K. K.) in einer Konzentration
von 1,5% zugegeben und es wurde im Autoklaven behandelt und in ein
Gefäß gegossen,
um sich zu verfestigen. Da es diese Konzentration eines Agar-Mediums
ermöglicht,
daß die
Wurzeln von Arabidopsis auf der Agar-Oberfläche wachsen, ohne in das Medium
einzudringen, kann die Form der Wurzeln in der anschließenden Stufe
leicht untersucht werden. Die angewandte Lichtquelle waren eine
handelsübliche
40 kW weiße
Fluoreszenz-Lampen und eine Fluoreszenz-Lampe für das Pflanzenwachstum (HomoluxTM, National) und die Samen wurden etwa 30
cm von der Lichtquelle entfernt bestrahlt. Die Helligkeit dieser
Lichtquelle betrug etwa 3000 Lux.
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Drei Wochen nach der Aussaat wurde
Agrobacterium auf 40 Arabidopsis-Setzlinge
aufgeimpft. Das Beimpfen mit Agrobacterium wurde durchgeführt durch
Abschneiden eines Blütenstiels
von Arabidopsis, um ihn mit Agrobacterium zu infizieren nach einer
Modifikation des Verfahrens von Chang et al., (Plant J., 5, 551–558 (1994)).
Das angewandte Agrobacterium war Agrobacterium tumefaciens C58C1Rif,
erhalten von Velten, J. et al., (Velten, J. und Schell, J., Nucl.
Acids Res. 13, 6981–6998
(1985)). Dieser Stamm enthielt einen intermediären System-Vektor pGV3850HPT,
in dem ein Hygromycin-Tranferase-Gen als pflanzenselektiver Marken
zwischen ihrem rechten und linken Rand stromabwärts eines 35S-Promotors, der
von Blumenkohl-Mosaikvirus stammte, lokalisiert war.
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Nach dem Beimpfen mit Agrobacterium
wurden die Arabidopsis in Kulturerde, bestehend aus einem Gemisch
aus Vermiculit und Perlit (1 : 1) gepflanzt. 1,5 bis 2 Monate nach
dem Pflanzen wurden ihre Samen (T2-Samen) geerntet. Diese Samen
wurden auf die gleiche Weise wie oben sterilisiert, in einem Hygromycin enthaltendem
Medium (gemischtes Salz für
1 X Ganborg B5 Medium, 1% Saccharose, 0,8% Agar, 10 mg/l Hygromycin
B) ausgesät
und kultiviert und die gegenüber
Hygromycin resistenten wurden ausgewählt und in Kulturerde gepflanzt.
Die Kulturerde war die gleiche wie oben beschrieben. 1,5 bis 2 Monate
nach dem Auspflanzen wurden deren Samen (T3-Samen), die durch Selbstbestäubung erhalten
worden waren, geerntet.
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Beispiel 2. Absuchen von
Wurzel-Mutanten
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Die in Beispiel 1 erhaltenen T3-Samen
wurden sterilisiert und in Agar-Medium ausgesät und kultiviert. Das Sterilisierungs-Verfahren
und das Agar-Medium waren die gleichen wie oben beschrieben. Das
Agar-Medium wurde in ein transparentes Kunststoffgefäß gegeben,
so daß die
Form der Wurzeln leicht beobachtet werden konnte (rechteckiges Gefäß Nr. 2
[14 × 10
cm], Eiken Kizai K. K.).
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Die Form der Wurzeln wurde mit hindurchgehendem
Licht unter einem stereoskopischen Mikroskop OLYMPUS SZH-IDDL untersucht.
Es wurden Wurzeln von 300 Linien von transgener Arabidopsis untersucht, von
denen eine Mutanten-Linie mit einer geringeren Anzahl an Wurzeln
isoliert wurde. Die Wurzeln dieser Mutante sind in 1 gezeigt. Die Mutante ist rechts gezeigt
und des Wildtyps links. Wie aus 1 hervorgeht, hat
diese Mutante eine geringere Anzahl an Wurzelhärchen als der Wildtyp, aber
es besteht zwischen den beiden kein Unterschied in der Länge ihrer
Wurzelhärchen.
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Beispiel 3. Genetische Untersuchung
von Caprice
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Um die Mutation von Caprice genetisch
zu untersuchen, wurde Caprice mit dem WS-Stamm, d. h. einem Wildtyp-Stamm
von Arabidopsis rückgekreuzt.
Das Kreuzen von Caprice mit dem WS-Stamm wurde wie von Okada et
al. beschrieben wie folgt durchgeführt. Eine Caprice-Knospe, deren
Staubbeutelgefäße sich nicht öffneten
wurde mit einer Pinzette (Dumoxel Nr. 5, erhältlich von A Dumaonte Fils)
geöffnet
und alles außer
dem Stempel wurde entfernt und der verbliebene Stempel wurde als
weiblicher Elternteil verwendet. Die Pinzette und Fingerspitzen
wurden vorher mit 95%igem Ethanol sterilisiert, um eine Kontamination
mit Pollen zu verhindern. Etwa zwei Tage nach dieser Behandlung
wurde bestätigt,
daß an
der Narbe des Caprice-Stempels keine Pollen hafteten, und anschließend wurden
Pollen von einer Blüte
des WS-Stammes auf die Narbe des Caprice-Stempels aufgebracht. Dieses
Rückkreuzen
ergab 14 F1-Pflanzen. Sie zeigten alle den Phänotyp des Wildtyps.
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Alle 14 Pflanzen wurden dann selbstbestäubt, um
F2-Nachkommen zu erhalten. Von den F2-Nachkommen zeigten 257 den
Phänotyp
des Wildtyps und 67 Pflanzen zeigten den Phänotyp von Caprice. Da diese F2-Generation
ein 3 : 1-Verhältnis
von Wildtyp- zu
Caprice-Phänotyp
aufwies, wurde angenommen, daß Caprice
durch eine Mutation an einem rezessiven Allel entstanden ist.
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Beispiel 4 Isolierung von
genomischer DNA von transgener Arabidopsis
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Die Isolierung von genomischer DNA
von Arabidopsis wurde wie von Doyle und Doyle beschrieben (Isolation
of plant DNA from fresh tissue, Focus 12, 13–25 (1990)) wie folgt durchgeführt.
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Drei bis vier Wochen nach der Keimung
wurden zwei bis drei entwickelte Rosettenblätter von Arabidopsis (Caprice)
mit einer Pinzette entfernt, in ein 1,5 ml Eppendorf Röhrchen gegeben
und mit einem Pellet-Pistill (Kontes) in 200 ml CTAB-Puffer (3%
Cetylmethyl-ammoniumbromid, 1,4 M NaCl, 0,2% 2-Mercaptoethanol,
20 mM EDTA, 100 mM Tris-HCl (pH 8,0)) zerrieben. Es wurden weitere
300 ml CTAB-Puffer zugegeben und 30 min. bei 60°C gehalten. Anschließend wurde
Chloroform zugegeben und der Überstand
wurde gewonnen und mit Isopropanol ausgefällt. Nach Behandlung mit RNase,
Behandlung mit Phenol und Ausfällung
mit Ethanol wurde die Probe in 10 bis 25 ml Tris-EDTA (10 mM Tris-HCl
(pH 8,0), 1 mM EDTA-Na2 (pH 8,0)) gelöst.
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Beispiel 5 Southern Analyse
von genomischer DNA von transgener Arabidopsis
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Die in Beispiel 4 erhaltene genomische
DNA von Arabidopsis (Caprice) wurde durch Southern Blotting analysiert.
Das Southern Blotting wurde durchgeführt, wie in Current Protocol
(Ausubel et al. (1987)) beschrieben.
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0,5 bis 1 μg der von Caprice erhaltenen
DNA wurden mit HindIII gespalten und der Agarose-Elektrophorese
unterworfen. Nach der Elektrophorese wurde das Gel in 0,25 M Salzsäure getaucht
und dann 10 min. geschüttelt.
Das Gel wurde dann in einer denaturierenden Lösung (1,5 M NaCl, 0,5 M NaOH)
30 min. und zweimal in einer neutralisierenden Lösung (1,5 M NaCl, 0,5 M Tris-HCl,
pH 7,2, 1 mM EDTA) 20 min. geschüttelt. Nach
dem Schütteln
wurde Hybond N (Handelsname) (Amersham) auf das Gel gegeben und
mit UV-Strahlung von UV-Stratalinker (Handelsname) 2400 (Stratagene)
bestrahlt, um die DNA darauf zu fixieren.
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Getrennt wurde eine Sonde hergestellt
durch Entfernen eines linken Grenzbereichs von pGV3850HPT und Markieren
mit [α-32P]dCTP
durch ein Markierungs-Kit mit einem Primer mit Zufallssequenz (Takara
Shuzo Co., Ltd.). Das oben angegebene Hybond N wurde über Nacht
in eine Hybridisierungs-Lösung,
die diese Sonde (5 X SSC, 0,1% N-Lauroylsarcosin, 0,02% SDS, 1%
Blockierungs-Reagens (Boehringer)) enthielt, zur Hybridisierung
eingetaucht. Als Ergebnis erschien nur eine einzige Bande in der
Stellung von 4,9 kb, ähnlich
der 3, wie unten beschrieben.
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Beispiel 6. Isolierung von
aenomischer DNA nahe T-DNA von Arabidopsis
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Da aus Beispiel 5 geschlossen wurde,
daß nur
eine T-DNA in nur einer Stellung in der genomischen DNA von Caprice
insertiert wurde, wurde die Isolierung von genomischer DNA nahe
T-DNA versucht durch reverse PCR-Technik. Die reverse PCR-Technik folgte der
Methode von Deng et al., (Cell 71, 791–801 (1992)).
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Die in Beispiel 4 erhaltene Caprice-DNA
wurde mit HindIII (Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten und dann der
Elektrophorese in 1% Agarosegel unterworfen und ein Gel-Anteil,
der DNA mit 4 bis 6 kb enthielt, wurde aus dem Gel ausgeschnitten
und DNA extrahiert. Zu dieser DNA wurde DNA-Ligase (Takara Shuzo
Co., Ltd.) zur Selbst-Ligasierung
zugegeben und es wurde PCR mit den folgenden Primern (LB1 und LB2)
durchgeführt,
um den linken Rand in Richtung nach außen zu amplifizieren.
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PCR wurde in 35 Zyklen durchgeführt, bestehend
aus jeweils Reaktionen bei 94°C × 30 s,
60°C × 30 s und
72°C × 30 s in
einem GeneAmp (Handelsname) PCR System 9600 (Perkin Elmer). Als
Ergebnis wurde ein etwa 2 kb Fragment amplifiziert.
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Dann wurde dieses Fragment als Sonde
angewandt, um DNA von Caprice bzw. dem Wildtyp WS-Stamm zu isolieren,
und die DNA wurde mit HindIII gespalten und dann Southern Blotting
unterworfen. Das Southern Blotting wurde auf die gleiche weise wie
in Beispiel 5 durchgeführt.
Das Ergebnis ist in 2 gezeigt.
In dieser Fotografie ist „wt"
der Wildtyp WS und 1–11
sind Caprices. Wie in 2 gezeigt,
zeigte die DNA von Caprice eine Bande an der Stelle von 4,9 kb, ähnlich dem
Fall, wo der linke Rand als Sonde verwendet wurde, während die
DNA von dem Wildtyp WS eine Bande an der Stelle von 11 kb zeigte.
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Dieser Unterschied in der Stellung
der Banden zwischen den 2 Stämmen
ist dem Vorhandensein einer HindIII-Spaltstelle in dem linken Rand
zuzuschreiben, die in die genomische DNA von Caprice insertiert
wurde. Wie in 3 gezeigt,
wird die Wildtyp-DNA,
in die der linke Rand nicht insertiert wurde, nur an den 2 Spaltstellen
gespalten, die dieser genomischen DNA inhärent sind. Andererseits wird
die Caprice-DNA, in die der linke Rand insertiert wurde, außerdem an
den Spaltstellen gespalten, die sich in dem linken Rand befinden,
was zu dem kürzeren
Fragment führt.
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Beispiel 7 Klonen des CPC-Gens
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Der Teil des WS-Stamms über dem
Erdboden wurde gesammelt und das Gewebe wurde in flüssigem Stickstoff
gefroren und in einem Mörser
zerstoßen,
und die DNA wurde mir Cäsium-chlorid
und Ethidium-bromid isoliert. Die isolierte DNA wurde teilweise
mit Sau3AI (Takara Shuzo Co., Ltd.) abgebaut und einer Zetrifugation
mit einem Saccharose-Dichtegradienten unterworfen. Fraktionen, enthaltend
15 bis 20 kb Fragmente wurden gesammelt und diese genomische DNA
wurde dann an γ-DASH
II, das vorher mit BamHI (Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten worden
war, gebunden. Der erhaltene Rekombinations-Vektor wurde in vitro
mit Gigapack II Packing Extract (Stratagene) gepackt. Etwa 100000
so gepackte Phagen wurden auf einer LB-Platte (1 l entionisiertes
Wasser, 10 g Bacto-Trypton, 5 g Bacto-Hefe, 10 g NaCl und 1,2% Agar)
verteilt, um eine genomische Bibliothek von Arabidopis aufzubauen.
Diese Bibliothek wurde dann abgesucht, wobei das in Beispiel 6 isolierte
etwa 2 kb DNA-Fragment als Sonde verwendet wurde. Als Ergebnis wurden
4 positive Klone isoliert. Diese Phagen-Klone wurden mit EcoRI und
XbaI gespalten und dann einem Southern Blotting mit dem oben angegebenen
2 kb Fragment als Sonde unterworfen. Aus den Fragmenten, mit denen
die Sonde hybridisiert war, wurden drei Fragmente, d. h. ein 4,4
kb Fragment, das mit EcoRI gespalten worden war, und 7,3 kb und
5 kb Fragmente, die mit XbaI gespalten worden waren, in Plasmid-Vektor
Blueskript SK+ (Stratagene) geklont.
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Dann wurde Gesamt-RNA, wie in Current
Protocol beschrieben, aus Wurzeln von Arabidopsis isoliert. 2 bis
4 g Wurzelgewebe von Arabidopsis wurden in flüssigem Stickstoff gefroren
und in einem Mörser
zerstoßen.
Es wurde dann in einem Puffer, enthaltend Guanidin-thiocyanat, gerührt und
ultrazentrifugiert (22000 UpM, während
16 h), um die RNA auszufällen.
Der Niederschlag wurde in einer Lösung, enthaltend 5 mM EDTA,
0,5% Sarcosyl und 5% 2-Mercaptoethanol, suspendiert, um die RNA
zu gewinnen. Aus der so erhaltenen Gesamt-RNA wurde Poly(A)+ RNA unter Verwendung von Oligotex-dT30
[Super]TM (Nippon Roche K. K.) gewonnen.
Die Poly(A)+ RNA konnte in einer Menge im
Bereich von 0,5 bis 1% der Gesamt-RNA gewonnen werden. Ein Oligo-dT-Primer mit einer
XhoI-Spaltstelle an dem 3-Terminus wurde wieder mit der gewonnenen
Poly(A)+ RNA (5 μg) verbunden und Reverse Transcriptase
(Strata Script (Handelsname) Reverse Transcriptase von Stratagene)
wurde angewandt, um daraus doppelsträngige cDNA zu synthetisieren.
Da diese doppelsträngige
cDNA die EcoRI und XhoI Spaltstellen an den 5'- bzw. 3'-Termini
besaß,
wurde sie in ZAPII-Vektor (Stratagene), der vorher mit EcoRI und
XhoI gespalten worden war, geklont. Der erhaltene Rekombinations-Vektor wurde
in vitro mit Gigapack II Packing Extract (Stratagene) gepackt. Etwa
300000 so gepackte Phagen wurden auf einer LB-Platte, enthaltend
E. coli XLI-Blau MRF, verteilt, um eine cDNA Bibliothek von Arabidopis
zu erzeugen und diese Bibliothek wurde mit dem oben angegebenen
mit XbaI gespaltenen 5 kb Fragment abgesucht. Als Ergebnis wurden
4 positive Klone abgetrennt. Von der längsten cDNA, die in den erhaltenen
Klonen enthalten war, wurde die Sequenz bestimmt. Diese Sequenzreaktion
wurde mit Hilfe eines Farb-Primer-Zyklus-Sequenzbestimmungs-FS-Kits
und eines Farb-Terminator-Zyklus-Sequenzbestimmungs-FS-Kits (Perkin Elmer)
durchgeführt
und die Nucleotidsequenz wurde mit einer automatischen Fluoreszenz-Sequenzbestimmungs-Vorrichtung
(Modell 370A, ABI) durchgeführt.
Die so bestimmte Sequenz ist als SEQ ID NO: 2 gezeigt. Die Länge der
cDNA betrug 584 bp und die Translation ihres längsten ORF ergab 94 Aminosäuren mit
einem Molekulargewicht von 11 kD. Wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt, waren
zwei Terminator-Codons stromaufwärts
von dem Ursprung der Replikation vorhanden.
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Beispiel 8 Erzeugung von
Pflanzen mit übermäßiger Expression
des CPC-Gens
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pMAT137-Hm (erhalten von Dr. Ken
Matsuoka, Applied Biological Chemistry, Agricultural Departement,
Nagoya Universität,
Japan; Matsuoka, K. und Nacamura, K., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
88, 834–838 (1991))
wurde mit Restriktionsenzymen XbaI (Takara Shuzo Co., Ltd.) und
KpnI (Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten. In diesem Vektor sind drei
35S-Promotoren von Blumenkohl-Mosaikvirus in Tandemanordnung verbunden
und ein beliebiges Gen kann in einer Multiklonierungsstelle, die
sich stromabwärts
von den Promotoren befindet geklont werden. Ferner wird ein Hygromycin- Transferase-Gen als
ein chemikalienresistentes Gen an einen anderen 35S-Promotor gebunden
und kann als chemikalienresistentes Gen in E. coli, Agrobacterium und
Pflanzen wirken.
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Das in Blueskript SK+ Vektor (Stratagene)
geklonte CPC-Gen wurde auf die gleiche Weise wie oben mit Restriktionsenzymen
XbaI (Takara Shuzo Co., Ltd.) und KpnI (Takara Shuzo Co., Ltd.)
gespalten und dann mit Hilfe eines DNA-Ligations-Kits Ver. 2 (Takara
Shuzo Co., Ltd.) an pMAT137-Hm gebunden. Dieses Plasmid (im folgenden
als „pMTA137-Hm
+ CPC" bezeichnet) in E. coli JM109 (Takara Shuzo Co., Ltd.) eingeführt unter Anwendung
eines Gen-Pulsers (BioRad), und das transformierte E. coli wurde
in einem LB-Medium (1% Bacto-Trypton, 0,5% Bacto-Hefextrakt, 1%
NaCl 1,2% Agar-Pulver),
enthaltend 50 mg/l Hygromycin B (Wako Pure Chemistry Industries,
Ltd.) abgesucht.
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Das Plasmid wurde aus dem transformierten
E. coli in einem automatischen DNA-Separator P1100Σ (Kurabo Industries Ltd.) extrahiert.
Dieses Plasmid pMTA137-Hm
+ CPC wurde unter Anwendung eines Gen-Pulsers (BioRad) in Agrobacterium
tumefaciens C58C1Rif eingeführt.
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Das Agrobacterium wurde unter Schütteln in
einem LB-Medium kultiviert und nach dem Vakuum-Infiltrations-Verfahren
(Bechtold, N. et al., C.R. Acad. Sci. Paris, Life Science 316, 1194–1199 (1993))
zu dem WS-Stamm von Arabidopsis (wissenschaftlicher Name: Arabidopsis
thaliana) transformiert. Die transformierte Pflanze wurde in Kulturerde
gepflanzt und ihre Samen wurden geerntet und in einem Hygromycin
enthaltenden Medium (gemischtes Salz für 1XGanborg B5-Medium (Wako
Pure Chemistry Industries, Ltd.), 1% Saccharose, 0,8% Agar-Pulver,
10 mg/ml Hygromycin B (Wako Pure Chemistry Industries, Ltd.)) auf
eine chemikalienresistente Rekombinante abgesucht. Als Ergebnis
wurden zwei Transformanten erhalten. Diese Pflanzen wurden in Kulturerde
gepflanzt und kultiviert und ihre Samen wurden geerntet.
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Pflanzen aus den geernteten Samen,
die das Plasmid pMTA137-Hm + CPC in ihrem Genom insertiert enthielten,
wurden auf die Anzahl ihrer Wurzelhärchen (Anzahl der Wurzelhärchen/1
mm Wurzel) untersucht. Die Bestimmung der Wurzelhärchen wurde
durch Untersuchung unter einem stereoskopischen Mikroskop durchgeführt und
es wurden 20 Pflanzen für
jede Linie untersucht. Die mittlere Anzahl an Wurzelhärchen ± Standardfehler
ist in Tabelle 1 angegeben. Eine Fotografie von Wurzeln von Arabidopsis
unter einem stereoskopischen Mikroskop ist in 4 gezeigt.
In 4 zeigt „A" den Wildtyp, „B" die
Mutante „Caprice"
und „C"
die Pflanze mit übermäßiger Expression
des CPC-Gens.
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Wie in Tabelle 1 gezeigt, enthalten
die Pflanzen, die das Plasmid pMTA137-Hm + CPC in ihrem Genom insertiert enthalten,
2- oder 3-mal so viele Wurzelhärchen
wie solche vom Wildtyp (Pflanzen Nr. 1 und Nr. 2 haben 3,1- bzw.
2,3-mal so viele Wurzelhärchen
wie der Wildtyp). D. h. die Anzahl der Wurzelhärchen ist erhöht bei übermäßiger Expression
des CPC-Gens in Arabidopsis, während
die Anzahl an Wurzelhärchen
in der Mutante „Caprice",
bei der das CPC-Gen zerstört
ist, geringer ist.
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Es trat eine Verringerung der Anzahl
an Trichomen in Blättern
und Stielen von Pflanzen auf, die das Plasmid pMTA137-Hm + CPC in
ihrem Genom insertiert enthielten.
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Trichome sind Auswüchse von
Epidermis-Zellen in Blättern,
Stielen usw. über
dem Erdboden, und ein Trichom in einem Blatt ist in drei Zweige
eingeteilt. 4B und 5B zeigen
ein Blatt bzw. einen Stiel der Pflanze mit übermäßiger Expression des CPC-Gens. 4A bzw. 5A zeigen
ein Blatt und einen Stiel vom Wildtyp.
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Zusammenfassend hat die Pflanze mit übermäßiger Expression
des CPC-Gens eine erhöhte
Anzahl an Wurzelhärchen,
während
eine geringere Anzahl an Härchen
auf ihren Blättern
und Stielen, d. h. dem Teil über
dem Erdboden, vorliegt.
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Als andere Arabidopsis-Mutanten mit
einer erhöhten
Anzahl an Wurzelhärchen
wurden ttg und g12 identifiziert (Galaway et al., 1994, Massuci
et al., 1996). Diese beiden Mutanten wurden ursprünglich als
Mutanten bezüglich
Trichomen von Blättern
abgetrennt (Koorneef et al., 1982, Hulskamp et al., 1984, 5).
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Der Phänotyp der Pflanze mit übermäßiger Expression
des CPC-Gens ist der gleiche wie derjenige von ttg und g12 in Bezug
auf die Wurzelhärchen
und Trichome.
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Beispiel 9 Aufbau von Doppel-Mutanten
bezüglich
Wurzelhärchen
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Caprice wurde mit g12 bzw. ttg gekreuzt
zur Bildung einer Doppel-Mutante als Kreuzung zwischen Caprice und
g12 und einer Doppel-Mutante zwischen Caprice und ttg.
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Der Phänotyp bezüglich der Wurzelhärchen der
Doppel-Mutante zwischen Caprice und g12 war demjenigen von g12 ähnlich (Tabelle
1). Das legt nahe, daß das
CPC-Gen stromaufwärts
von dem mit g12 zusammenhängenden
Gen lokalisiert ist.
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Der Phänotyp bezüglich der Wurzelhärchen der
Doppel-Mutante zwischen Caprice und ttg war ein Zwischentyp zwischen
den beiden Mutanten (Tabelle 1). Das legt nahe, daß das CPC-Gen
und das mit ttg zusammenhängende
Gen in gewisser Weise miteinander in Wechselwirkung treten und an
der Bildung von Wurzelhärchen
beteiligt sind.
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Funktionelle Fragmente der Polypeptid-Sequenz
SEQ ID NRO: 1 können
durch ein erfindungsgemäßes Polynucleotid
kodiert werden. Ein solches Fragment fördert die Bildung von Wurzelhärchen. So
kann ein Fragment die folgenden Aktivitäten besitzen:
- – Förderung
der Bildung von Wurzelhärchen
zur Erzeugung von Pflanzen mit mehr Wurzelhärchen als üblich, und/oder
- – Verringerung
der Anzahl an Trichomen in Blättern
und Stielen und/oder
- – Beschleunigung
der Blühzeit
einer Pflanze und/oder
- - Verringerung der Ansammlung von Anthocyanin in Blättern.
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Die Polypeptid-Sequenz SEQ ID NO:
2 liegt typischerweise in im wesentlichen isolierter Form vor. Sie kann
gereinigt werden.
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Pflanzenzellen von monokotyledonen
oder dikotyledonen Pflanzen können
gemäß der vorliegenden Erfindung
transformiert werden. Monokotyledone Arten umfassen Gerste, Weizen,
Mais und Reis. Dikotyledone Arten umfassen Tabak, Tomate, Sonnenblume,
Petunie, Baumwolle, Zuckerrübe,
Kartoffel, Salat, Melone, Sojabohne, Canola (Rapssaat) und Poplars.
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Es kann eine transformierte Pflanzenzelle
erhalten werden, die eine DNA-Kodierung
für die
Aminosäure-Sequenz
SEQ ID NO: 1 oder eine im wesentlichen identische Aminosäure-Sequenz
oder ein Fragment einer Aminosäure-Sequenz
beinhaltet. Die DNA ist operabel an einen geeigneten Promotor gebunden,
d. h. einen Promotor, der in der Lage ist, die Expression des kodierten
Polypeptids oder Polypeptid-Fragments in der Pflanzenzelle anzutreiben.
Diese DNA kann in Form einer nicht integrierten DNA oder einer DNA,
die in ein Genom einer Pflanzenzelle integriert ist, vorliegen.
Pflanzen können
aus einer solchen Zelle, die diese DNA, z. B. in dem Pflanzenzellgenom
integriert, enthält
regeneriert werden.
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