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Die vorliegende Erfindung betrifft eine vorgefüllte
Spritze und insbesondere eine vorgefüllte Spritze mit einer
dichtungsfreien Struktur, für die kein Schmiermittel, z.B.
Silikonöl, erforderlich ist, die im wesentlichen kein
eluierendes Material aufweist und einen kleinen Gleitwiderstand
zwischen einem Spritzenzylinder und einem Kolben besitzt.
Beschreibung des Stands der Technik
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Sogenannte vorgefüllte Spritzen oder eine zur
Verabreichung einer flüssigen Medizin für einen Patienten
vorbereitete Spritze mit einem im voraus mit einer flüssigen Medizin
gefüllten Zylinder sind bekannt. Die Verabreichung kann
durch eine solche Spritze derart erfolgen, daß eine
hermetische Abdichtung von einem Ende des Zylinders entfernt und
daraufhin eine subkutane Nadel über dem Ende des Zylinders
angebracht wird. Der mit einer flüssigen Medizin gefüllte
Zylinder ist im allgemeinen an einem Ende durch eine
Gummidichtung und am anderen Ende oder einem
Nadelverbindungsabschnitt durch eine Gummiplatte gedichtet.
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Bei solchen herkömmlichen Spritzen, in denen solche
Dichtungselemente verwendet werden, tritt jedoch ein
ernsthaftes Problem auf, wenn sie für Infusionszwecke verwendet
werden, weil durch die Gummiplatte und die Gummidichtung
ermöglicht wird, daß darin enthaltene Mischungsbestandteile,
z.B. Schwefel und Vulkanisierungsbeschleuniger, oder darin
enthaltene Verunreinigungen während der Lagerung der
Spritzen in die flüssige Medizin eluieren.
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Um diese bei herkömmlichen vorgefüllten Spritzen
auftretenden Nachteile zu eliminieren, wurde in der geprüften
japanischen Gebrauchsmusterveröffentlichung Nr. 55-32602
vorgeschlagen, eine vorgefüllte Spritze mit einem
Glaszylinder in Kombination mit einem Dichtungselement zu verwenden,
das an allen mit einer flüssigen Medizin in Kontakt
stehenden Oberflächen mit einer dünnen Schicht aus einem von
fluorhaltigem Harz verschiedenen Kunststoffmaterial beschichtet
oder überzogen ist. Bei einer solchen Spritze tritt jedoch
ein Problem hinsichtlich der Gleitfähigkeit der
harzbeschichteten Dichtungselemente auf. Dieses Problem kann durch
Verwendung von aus fluorhaltigem Harz hergestellten
Dichtungen gelöst werden; fluorhaltige Harze verursachen jedoch
andere Probleme hinsichtlich der Flüssigkeits- und der
Luftdichtigkeit, wenn die harzbeschichteten Dichtungselemente in
Kombination mit Glaszylindern verwendet werden.
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Aus diesen Gründen werden gegenwärtig weit verbreitet
Einmalspritzen mit einem aus Kunststoff hergestellten
Zylinder verwendet. Wenn die Kunststoffzylinder in Kombination
mit einer Dichtung aus einem von fluorhaltigem Harz
verschiedenem Kunststoff verwendet wird, muß Silikonöl als
Schmiermittel auf Gleitflächen der Dichtung aufgebracht
werden, weil die Gleitfähigkeit der Dichtung mit einer
zunehmenden Flüssigkeits- und Luftdichtigkeit zwischen der
Dichtung und dem Zylinder abnimmt. Silikonöl ist jedoch eine
Fremdsubstanz für das zu verabreichende Medikament und
verursacht eine Partikelkontaminierung des Medikaments.
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Um diese Probleme zu lösen, ist in der geprüften
japanischen Gebrauchsmusterveröffentlichung Nr. 5-34669
vorgeschlagen worden, eine Dichtung zu verwenden, bei der alle
Oberflächen, die dazu vorgesehen sind, mit einer flüssigen
Medizin in Kontakt zu stehen und auf der Innenwand des
Zylinders zu gleiten, mit einem dünnen Film beschichtet sind,
der aus einem Polytetrafluorethylenfilm, einem
Ethylentetrafluorethylencopolymerfilm und einem Polyethylenfilm mit
extrem hohem Molekulargewicht ausgewählt wird, wobei die Länge
einer Kontaktfläche zwischen einem Umfangsabschnitt der
Dichtung und der Innenwand des Zylinders auf einen
vorgegebenen Bereich begrenzt ist.
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Obwohl durch die in der geprüften Veröffentlichtung Nr.
5-34669 beschriebene Dichtung kein Problem entsteht, wenn
sie für normale Spritzen verwendet wird, verursacht sie
Probleme hinsichtlich der Flüssigkeits- und Luftdichtigkeit,
wenn sie für vorgefüllte Spritzen verwendet wird. Wenn
beispielsweise der Kolben während der Lagerung der Spritze kaum
gedrückt wird, kann die flüssige Medizin, anders als bei
einem engen Kontakt zwischen einer elastischen Dichtung und
der Innenwand des Zylinders, von der Spritze entweichen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
vorstehend erwähnten Nachteile zu eliminieren und eine vorgefüllte
Spritze bereitzustellen, in der das Medikament im
wesentlichen nicht kontaminiert wird und bei der Fremdsubstanzen
nicht eluieren, die eine ausgezeichnete Flüssigkeits- und
Luftdichtigkeit aufweist und während des Gebrauchs einen
geringen Gleitwiderstand zwischen dem Kolben und dem Zylinder
aufweist.
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Diese und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung
werden durch Verwendung eines flexiblen Kunststoffilmrohrs
gelöst, das im voraus mit einer flüssigen Medizin gefüllt
wird und dazu geeignet ist, durch einen Kolben gequetscht zu
werden, um das Medikament zu verabreichen.
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Das veröffentlichte Dokument FR-A-1555711 stellt den
nächstliegenden Stand der Technik dar.
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Darin wird eine vorgefüllte Spritze beschrieben mit:
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- einem Zylinder mit einer Öffnung an den
entgegengesetzten Enden;
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- einem Kolben, der in das proximale Ende des Zylinders
so eingesetzt ist, daß er entlang der Zylinderinnenwand
gleitbar ist;
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- einem am distalen Ende des Zylinders befestigten
Nadelverbindungselement mit einem Randabschnitt, dessen
Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Zylinders
gleicht, wobei der Randabschnitt in das distale Ende
des Zylinders eingepaßt ist; und
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- einem auf beiden Enden geschlossenen Kunststoffilmrohr,
das zwischen dem Kolben und dem Nadelverbindungselement
in den Zylinder eingesetzt ist.
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Das geschlossene Kunststoffilmrohr wird für den
Gebrauch geöffnet, indem es durch ein proximales Ende der
Injektionsnadel eingestochen wird.
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Die vorgefüllte Spritze nach Patentanspruch 1
unterscheidet sich vom Stand der Technik dahingehend, daß:
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- der Zylinder an einem distalen Ende eine nach innen
vorstehende ringförmige Wand aufweist;
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- der Kolben fluiddicht in den Zylinder eingesetzt ist;
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- das Nadelverbindungselement an der ringförmigen Wand
befestigt ist, um die Öffnung der ringförmigen Wand
fluiddicht zu verschließen; und
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- das Kunststoffilmrohr nicht selbst verschlossen ist,
sondern an seinen beiden Enden mit dem Kolben bzw. der
Außenwand der Rückseite des Randabschnitts des
Nadelverbindungselements hermetisch und dicht verbunden ist.
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Erfindungsgemäß wird eine vorgefüllte Spritze
bereitgestellt mit: einem Zylinder mit einer Öffnung an
entgegengesetzten Enden und einer nach innen vorstehenden ringförmigen
Wand an einem distalen Ende; einem Kolben, der in das
proximale Ende des Zylinders fluiddicht eingesetzt ist, so daß er
entlang der Innenwand des Zylinders gleitbar ist; einem
Nadelverbindungselement, das an der ringförmigen Wand befestigt
ist, um die Öffnung der ringförmigen Wand fluiddicht
zu verschließen; und einem im Zylinder angeordneten,
flexiblen Kunststoffilmrohr, das an seinen Enden mit dem
Nadelverbindungselement bzw. mit dem Kolben hermetisch und dicht
verbunden ist; wobei das Nadelverbindungselement an seinem
hinteren Ende einen Randabschnitt mit einem Außendurchmesser
aufweist, der einem Innendurchmesser des Zylinders gleicht,
wobei der Randabschnitt in das distale Ende des Zylinders
eingepaßt ist, und wobei das Filmrohr mit der Außenwand der
Rückseite des Randabschnitts verbunden ist.
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Vorzugsweise ist der Kolben so ausgebildet, daß er
einen Kopfabschnitt mit einer Konfiguration aufweist, die
bezüglich derjenigen einer Innenwand des Randabschnitts des
Nadelverbindungselements komplementär ist, um die Dosierung
eines zu injizierenden Medikaments zu verbessern.
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Um die dosierte Verabreichtung und die
Funktionsfähigkeit des Kolbens zu verbessern, kann der Kolben eine Muffe
oder Manschette zum Bereitstellen eines geeigneten
Gleitwiderstands zwischen der Innenwand des Zylinders und dem
Kolben an einer Position in der Nähe eines
Verbindungsabschnitts des Filmrohrs aufweisen. Außerdem kann eine Muffe
oder Manschette zwischen der ringförmigen Wand des Zylinders
und dem Nadelverbindungselement angeordnet sein, um einen
Verlust des Medikaments zu verhindern, wenn eine Kappe von
der Spritze entfernt worden ist.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden
ausführlichen Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der
Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
verdeutlicht; es zeigen:
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Fig. 1 eine Querschnittansicht einer erfindungsgemäßen
vorgefüllten Spritze, wobei eine Kappe entfernt ist; und
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Fig. 2 eine Querschnittansicht der vorgefüllten Spritze
von Fig. 1 zum Darstellen eines Kolbens, der zum distalen
Ende des Zylinders bewegt wurde.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße
vorgefüllte Spritze mit einem Zylinder 1 mit einer nach innen
vorstehenden ringförmigen Wand 11 an einem distalen Ende,
einem durch ein proximales Ende des Zylinders 1 in den
Zylinder 1 eingesetzten Kolben 2, einem an der ringförmigen
Wand 11 des Zylinders 1 befestigten Nadelverbindungselement
3 und einem Kunststoffilmrohr 4, das an einem Ende mit dem
Nadelverbindungselement 3 und am entgegengesetzten Ende mit
dem Kolben 2 verbunden ist. Das Nadelverbindungselement 3
weist einen im Zylinder 1 aufgenommenen Randabschnitt 32
auf, und das Filmrohr 4 ist mit der Außenwand des hinteren
Endes des Randabschnitts 32 verbunden.
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Wie in den Figuren dargestellt, weist die vorgefüllte
Spritze eine zwischen der ringförmigen Wand 11 des Zylinders
1 und dem Randabschnitt 32 des Nadelverbindungselements 3
angeordnete Muffe oder Manschette 5 und eine zwischen der
Innenwand des Zylinders 1 und dem Kolben 2 angeordnete Muffe
oder Manschette 6 auf. Die Muffe oder Manschette 6 ist auf
dem Kolben 2 angepaßt und in der Nähe des
Verbindungsabschnitts des Filmrohrs 4 angeordnet.
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Der Zylinder 1 ist ein zylindrisches Element, das an
einem distalen Ende eine sich nach innen erstreckende Wand
11 und am proximalen Ende einen Flansch 12 zum Ergreifen der
Spritze durch Finger aufweist. Die Verschlußwand 11 ist eine
ringförmige Wand zum Befestigen des Nadelverbindungselements
3 am Zylinder 1. Das Nadelverbindungselement 3 kann am
Zylinder 1 befestigt werden, indem das Nadelverbindungselement
3 durch das proximale offene Ende des Zylinders 1 in eine
Öffnung der Verschlußwand 11 eingeführt und am distalen Ende
des Zylinders durch Einpressen hermetisch fixiert wird. Ein
im allgemeinen für den Zylinder 1 verwendetes Formmaterial
ist ein transparentes Kunstharz, z.B. Polypropylen,
Polyethylen, Cyclopolyolefin, Polycarbonat,
Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) oder ein ähnliches Material.
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Der Kolben 2 ist ein massives Zylinderelement oder ein
Hohlzylinderelement mit einer geschlossenen Oberseite und so
konstruiert, daß sein Außendurchmesser etwas kleiner ist als
der Innendurchmesser des Zylinders 1, so daß der Kolben
entlang der Innenwand des Zylinders 1 glatt gleiten kann.
Vorzugsweise ist die Konfiguration des Kopfabschnitts 21 des
Kolbens 2 bezüglich derjenigen der Innenwand des
Nadelverbindungselements 3 komplementär. Der Kolben 2 weist an einem
an den Kopfabschnitt 21 angrenzenden Abschnitt einen
Rohrverbindungsabschnitt 22 zum Befstigen des Filmrohrs 4 und an
einem an den Verbindungsabschnitt 22 angrenzenden Abschnitt
eine Muffe oder Manschette 6 auf. Vorzugsweise ist die Muffe
oder Manschette 6 auf einer zwischen dem
Rohrverbindungsabschnitt 22 und einem Kolbenkörper 2 ausgebildeten,
ringförmigen Nut eingepaßt. Durch die Muffe oder Manschette wird
ein geeigneter Gleitwiderstand zwischen dem Kolben 2 und dem
Zylinder 1 bereitgestellt, wodurch die Funktionsfähigkeit
des Kolbens 2 verbessert wird. Am proximalen Ende des
Kolbens 2 ist ein Flansch 24 angeordnet, durch den der Kolben
leichter gedrückt werden kann. Als ein Material für den
Kolben 2 wird vorzugsweise ein Kunstharz verwendet, z.B.
Polypropylen, Polyethylen, Polybutylenharz, Cyclopolyolefin oder
ein ähnliches Material, so daß das Filmrohr 4 durch
Heißverbinden bzw. Heißverkleben oder Heißverschweißen fluiddicht
mit dem Rohrverbindungsabschnitt 22 des Kolbens 2 verbunden
werden kann.
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Das Nadelverbindungselement 3 ist ein kappenförmiges
Element, das an der Verschlußwand 11 des Zylinders 1
befestigt ist, um das offene Ende des Zylinders 1 fluiddicht zu
verschließen. Das Nadelverbindungselement 3 weist eine
Verbindungseinrichtung 31 auf, die sich von einer oberen Wand
33 nach vorne erstreckt, und einen Randabschnitt 32, der
sich von der oberen Wand 33 in die bezüglich der
Verbindungseinrichtung 31 entgegengesetzte Richtung erstreckt. Der
Randabschnitt 32 ist so ausgebildet, daß sein
Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Zylinders 1 gleicht. Von der
Rückseite des Randabschnitts 32 erstreckt sich ein
Rohrverbindungsabschnitt 321, dessen Außendurchmesser kleiner ist
als derjenige des Randabschnitts 32 zum Befestigen des
Filmrohrs 4.
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Der Durchmesser des Randabschnitts 32 ist an einem
vorderen Abschnitt reduziert, um einen Eingriffabschnitt 322
mit einem Außendurchmesser zu bilden, der dem Durchmesser
der Öffnung der Verschlußwand 11 des Zylinders gleicht. Der
Eingriffabschnitt 322 erstreckt sich über der Öffnung der
Verschlußwand 11 des Zylinders 1 und endet an der oberen
Wand 33. Die obere Wand 33 weist an ihrem Umfangsabschnitt
einen ringförmigen hinterschnitenen oder unterschnittenen
Steg 34 auf, so daß das Nadelverbindungselement 3 von der
Rückseite des Zylinders 1 in die Öffnung der Verschlußwand
11 des Zylinders 1 gezwungen werden kann. Die Muffe oder
Manschette 5 ist vorzugsweise zwischen der Verschlußwand 11
des Zylinders und dem Randabschnitt 32 angeordnt. Der
Eingriffabschnitt 322 ist so konstruiert, daß seine Länge etwas
kleiner ist als die Summe aus einer Dicke der Verschlußwand
11 und einer Dicke der Muffe oder Manschette 5, so daß die
Verschlußwand 11 zwischen dem ringförmigen Steg 34 und dem
Stufenabschnitt 323 des Randabschnitts 32 nach unten
geklemmt werden kann, wenn das Nadelverbindungselement 3
zwangsweise in die Öffnung der Verschlußwand 11 eingepaßt
wird.
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Das Filmrohr 4 besteht aus einem rohrförmigen Film aus
einem Thermoplastharz, z.B. Polypropylen, Polyethylen,
Polybutylenharz, thermoplastischem Elastomer,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA). Dieser rohrförmige Film 4 ist an seinen
beiden Enden durch Warmverbinden bzw. Warmverkleben mit dem
Rohrverbindungsabschnitt 22 des Kolbens 2 bzw. mit dem
Rohrverbindungsabschnitt 321 des Nadelverbindungselements 3
verbunden. Der Außendurchmesser des Filmrohrs 4 gleicht, außer
im Verbindungsabschnitt mit dem Kolben 2, dem
Innendurchmesser des Zylinders und bildet in Zusammenwirkung mit dem
Kolben 2 und dem Nadelverbindungselement 3 einen Behälter
(nachstehend als "Filmrohrbehälter" bezeichnet) für eine
flüssige Medizin S zwischen dem oberen Ende 21 des Kolbens 2
und dem Randabschnitt 32 des Nadelverbindungselements 3.
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Nachdem die flüssige Medizin S im Filmrohrbehälter
aufgenommen ist, wird das Nadelverbindungselement 11 durch eine
Kappe abgedeckt, um die flüssige Medizin S im
Filmrohrbehälter abzudecken und zu schützen. Als Formmaterial für die
Muffen bzw. Manschetten 5 und 6 kann beispielsweise
Polyethylen oder ein elastisches Material, z.B. Butylkautschuk,
Isoprenkautschuk, ein thermoplastisches Elastomer oder ein
ähnliches Material verwendet werden.
Beispiel 1
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Unter Verwendung von Polypropylen als Formmaterial für
Zylinder und unter Verwendung von Polyethylen als
Formmaterial für Kolben, Nadelverbindungselemente und Filmrohre
wurden Zylinder, Kolben, Nadelverbindungselemente und Filmrohre
hergestellt. Diese Teile wurden zusammengesetzt, um 100
Einheiten vorgefüllter Spritzen, wie in Fig. 1 dargestellt, mit
einem Fassungsvermögen oder Volumen von 50 ml herzustellen.
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Eine Muffe oder Manschette aus Polybutylchlorid wurde
zwischen dem Zylinder und dem Nadelverbindungselement bzw.
zwischen dem Zylinder und dem Kolben angeordnet. Die Filmrohre
waren 30 bis 200 um dick und hatten einen Innendurchmesser
von von 29,0 mm.
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Die vorgefüllten Spritzen wurden einem Gleittest und
einem Feinpartikeltest unterzogen. Der Gleittest wurde durch
Messen eines Anfangsgleitwiderstands zwischen dem Kolben und
dem Zylinder durch Drücken des Kolbens mit einer
Geschwindigkeit von 100 mm/min durch eine Prüfmaschine des Typs
Instron (Instron 5560, hergestellt von Instron Japan)
ausgeführt. Der Feinpartikeltest ist ein Test zum Messen der
Anzahl von Feinpartikeln mit einer Partikelgröße von nicht
weniger als 0,5 um, die in das in die Spritze eingefüllte
destillierte Wasser eluiert sind: Im japanischen
pharmazeutischen Handbuch ist definiert, daß die Anzahl von
Feinpartikeln mit einer Partikelgröße von nicht weniger als 0,5 um
nicht größer sein darf als 100). Ergebnisse sind in Tabelle
1 dargestellt.
Beispiel 2
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Unter Verwendung der in Beispiel 1 hergestellten
Zylinder, Kolben, Nadelverbindungselemente und Filmrohre wurden
100 Einheiten vorgefüllter Spritzen ohne Verwendung einer
Muffe oder Manschette zwischen dem Zylinder und dem
Nadelverbindungselement bzw. zwischen dem Zylinder und dem Kolben
hergestellt. Die zusammengesetzten, vorgefüllten Spritzen
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 einem
Gleittest und einem Feinpartikeltest unterzogen. Ergebnisse sind
in Tabelle 1 dargestellt.
Vergleichsbeispiel 1
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Unter Verwendung von Polypropylen als Formmaterial für
Zylinder und Kolben und unter Verwendung von Butylkautschuk
als Formmaterial für Dichtungen wurden Zylinder, Kolben und
Dichtungen für herkömmliche vorgefüllte Spritzen
hergestellt. Diese Teile wurden zusammengesetzt, um 10 Einheiten
herkömmlicher vorgefüllter Spritzen mit einem
Fassungsvermögen oder Volumen von 50 ml herzustellen. Die
zusammengesetzten vorgefüllten Spritzen wurden auf die gleiche. Weise wie
in Beispiel 1 einem Gleittest und einem Feinpartikeltest
unterzogen. Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1
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Wie gemäß den in Tabelle 1 dargestellten Ergebnissen
ersichtlich ist, haben die erfindungsgemäßen vorgefüllten
Spritzen einen wesentlich besseren Gleitwiderstand und
zeigen eine verminderte Elution von Feinpartikeln.
Beispiel 3
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Unter Verwendung der in Beispiel 1 hergestellten
Zylinder, Kolben, Nadelverbindungselemente, Filmrohre und Muffen
oder Manschetten wurden 10 Einheiten vorgefüllter Spritzen
mit der in Fig. 1 dargestellten Konstruktion hergestellt.
Die vorgefüllten Spritzen wurden einem quantitativen Abgabe-
bzw. einem Lecktest unterzogen. Der quantitative Abgabetest
ist ein Test zum Messen der Fähigkeit, die Abgaberate
aufrechtzuerhalten, während der Lecktest ein Test zum Messen
einer Flüssigkeitsmenge ist, die entweichen kann, wenn die
Kappe entfernt wird. Der quantitative Abgabetest wurde unter
Verwendung einer Spritzenpumpe mit einer Kolbendrückrate von
150 ml/h ausgeführt. Ergebnisse sind in Tabelle 2
dargestellt.
Beispiele 4 und 5
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Unter Verwendung der in Beispiel 1 hergestellten
Zylinder, Kolben, Nadelverbindungselemente, Filmrohre und Muffen
oder Manschetten wurden 10 Einheiten vorgefüllter
vorgefüllter Spritzen mit der in Fig. 1 dargestellten Konstruktion
hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Muffe oder Manschette
zwischen dem Zylinder und dem Kolben entfernt war (Beispiel
4), und 10 Einheiten vorgefüllter Spritzen mit der gleichen
Konstruktion wie in Fig. 1, außer daß die Muffe oder
Manschette zwischen dem Zylinder und dem
Nadelverbindungselement entfernt war (Beispiel 5). Für die vorgefüllten
Spritzen wurden der quantitative Abgabe- und der Lecktest auf die
gleiche Weise wie in Beispeil 3 ausgeführt. Ergebnisse sind
in Tabelle 2 dargestellt.
Vergleichsbeispiel 2
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Es wurden 10. Einheiten vorgefüllter Spritzen auf die
gleiche Weise hergestellt wie im Vergleichsbeispiel 1. Für
die erhaltenen vorgefüllten Spritzen wurden der quantitative
Abgabe- und der Lecktest auf die gleiche Weise ausgeführt
wie in Beispiel 3. Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2
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Beachte: Die Abgaberate wird basierend auf Daten berechnet, die zwischen 5 und
15 Minuten nach Testbeginn gewonnen werden.
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Wie gemäß den in Tabelle 2 dargestellten Ergebnissen
ersichtlich ist, wird die Abgaberate durch die Muffe oder
Manschette zwischen dem Zylinder und dem
Nadelverbindungselement beeinflußt, und wenn die Muffe oder Manschette
zwischen dem Zylinder und dem Nadelverbindungselement entfernt
ist, wird ein Flüssigkeitsverlust verursacht, wenn die Kappe
entfernt ist.
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Daher werden durch die erfindungsgemäße vorgefüllte
Spritze folgende Vorteile erhalten:
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(1) Weil die vorgefüllte Spritze keine Dichtung
aufweist, die mit einer flüssigen Medizin in Kontakt kommt, und
weil die flüssige Medizin im Filmrohrbehälter angeordnet
ist, besteht nicht die Gefahr einer Vermischung mit
irgenwelchen Fremdsubstanzen, auch wenn ein Schmieröl, z.B.
Silikonöl, auf die Innenfläche des Zylinders aufgebracht wird.
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(2) Weil der einer Druckbewegung des Kolbens
entgegengesetzte Widerstand vom Gleitwiderstand zwischen dem
Zylinder und der Muffe oder Manschette des Kolbens abhängt, kann
die flüssige Medizin durch geeignete Auswahl der auf dem
Kolben anzuordnenden Muffe oder Manschette mit einer
geeigneten Kraft injiziert werden.
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(3) Die flüssige Medizin kann für eine lange Zeitdauer
gelagert werden, weil die flüssige Medizin im
Filmrohrbehälter angeordnet und dicht eingeschlossen ist.
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(4) Die Spritze muß nicht getrennt entsorgt werden,
weil die vorgefüllte Spritze keine aus Glas bestehenden
Teile aufweist.
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(5) Die flüssige Medizin kann unter vollständig
sterilen Bedingungen verabreicht werden, weil die vorgefüllte
Spritze ein geschlossenes System ist.
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Obwohl die vorliegende Erfindung in Verbindung mit
bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung unter Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen beschrieben worden ist, ist für
Fachleute ersichtlich, daß innerhalb des durch die
beigefügten Patentansprüche definierten Schutzumfangs der Erfindung
verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen
werden können.