DE69665C - Schraubenverschlufs für Hinterlade-Geschütze - Google Patents
Schraubenverschlufs für Hinterlade-GeschützeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A19/00—Firing or trigger mechanisms; Cocking mechanisms
- F41A19/06—Mechanical firing mechanisms, e.g. counterrecoil firing, recoil actuated firing mechanisms
- F41A19/25—Mechanical firing mechanisms, e.g. counterrecoil firing, recoil actuated firing mechanisms having only slidably-mounted striker elements, i.e. percussion or firing pins
- F41A19/27—Mechanical firing mechanisms, e.g. counterrecoil firing, recoil actuated firing mechanisms having only slidably-mounted striker elements, i.e. percussion or firing pins the percussion or firing pin being movable relative to the breech-block
- F41A19/29—Mechanical firing mechanisms, e.g. counterrecoil firing, recoil actuated firing mechanisms having only slidably-mounted striker elements, i.e. percussion or firing pins the percussion or firing pin being movable relative to the breech-block propelled by a spring under tension
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- F41A3/04—Block action, i.e. the main breech opening movement being transverse to the barrel axis with pivoting breech-block
- F41A3/08—Block action, i.e. the main breech opening movement being transverse to the barrel axis with pivoting breech-block carrying a rotably mounted obturating plug of the screw-thread or the interrupted-thread type
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schraubenverschlufs für Hinterladegeschütze,
bei welchem einer die Verschlufsschraube mit dem Verschlufsschraubenträger in geeigneter
Weise verbindenden Schubstange mittelst eines mit einem Zapfen in einem Schlitz der Schubstange
eingreifenden Hebels derartige Bewegungen mitgetheilt werden können, dafs die Verschlufsschraube entriegelt, darauf aus dem
Geschützrohr heraus auf den Träger gezogen und endlich mit dem Träger zur Seite geschwungen
wird.
Während bei den bisherigen Schraubenverschlüssen zur Ausführung der drei genannten
Operationen zwei besondere Vorrichtungen erforderlich waren, erfolgt also bei dem neuen
Schraubenverschlufs die Bethätigung aller drei Operationen mittelst einer einzigen Vorrichtung.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine neue Anordnung des Zündmechanismus
und eine Vorrichtung zum Auswerfen der Patronenhülsen.
Beiliegende Zeichnungen stellen den neuen Schraubenverschlufs dar, und zwar zeigt: ,
Fig. .1 das Geschütz in der hinteren Ansicht bei geschlossener Verschlufsschraube,
Fig. 2 eine Seitenansicht desselben,
Fig. 3 einen Horizontalquerschnitt der Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Aufsicht auf die von dem Geschütz losgelöste Schubstange, mittelst deren
alle Operationen bewerkstelligt werden,
Fig. 5 eine Rückansicht des unteren Spurlagers für den Drehbolzen des Verschlufsschraubenträgers,
Fig. 6 eine Rückansicht und
Fig. 7 einen Verticalschnitt von Theilen des Zündmechanismus,
Fig. 7 * eine Seitenansicht des losgelösten
Schlagbolzens;
Fig. 8 stellt einen Verticalschnitt der Fig. 2 und 3 dar,
Fig. 8 a einen Verticalschnitt durch einen Theil des Bodenstückes des Geschützes, den
Verschlufsschraubenträger und einen Theil der Verschlufsschraube innerhalb des Trägers;
Fig. 8 b ist eine Seitenansicht und
Fig. 8 c eine Vorderansicht des die Schubstange mit der Verschlufsschraube verbindenden
Zwischenstückes,
Fig. 9 ein Horizontalquerschnitt durch das Bodenstück des Geschützes bei geöffneter Verschlufsschraube,
Fig. g* ein Theil des Patronenhülsenauswerfers,
Fig. 10 eine Rückansicht des von dem Geschütze
losgelösten Verschlufsschraubenträgers, Fig. 11 eine Aufsicht auf denselben und
Fig. 12 eine Rückansicht der Vorrichtung
zum Verkuppeln des Verschlufsschraubenträgers mit dem Bodenstück des Geschützes.
Das Bodenstück A ist in seiner Bohrung mit unterbrochenem Muttergewinde versehen, welchem
das unterbrochene Schraubengewinde der Verschlufsschraube B entspricht. Die Anzahl
der Längsnuthen bei beiden kann beliebig genommen werden, doch ist die vortheilhafteste
Anzahl vier, damit die Verschlufsschraube mittelst '/8 Drehung entriegelt werden kann.
Der Verschlufsschraubenträger, welcher aus
einer Platte D besteht, von welcher aus sich zwei Arme D1 und -D2 erstrecken, ist auf einem
Drehbolzen E angeordnet, der in Lagern C C geführt ist. Die beiden Lager sind mittelst
Flantschen α α1 bezw. an dem Bodenstück des
Geschützes befestigt. Der Verschlufsschraubenträger ist derart auf dem Bolzen E angeordnet,
dafs von den beiden Armen der eine (D1) oberhalb, der andere (D2) unterhalb des unteren
Lagers C zu liegen kommt (Fig. ι und 2).
Die Verbindung zwischen dem Verschlufsschraubenträger D und der Verschlufsschraube B
wird durch eine Schubstange G bewirkt, welche die Form einer daumenartigen Platte besitzt,
die an einer Seite einen Bund c, an der anderen Seite einen geraden Schlitz c1 und in
der Mitte einen gekrümmten Schlitz c2 besitzt (Fig. 4). Mit dem geschlitzten Ende c1 umfafst
die Schubstange den Drehbolzen E des Verschlufsschraubenträgers, und zwar oberhalb des
Armes D1 desselben, und mit dem anderen Ende c einen excentrisch an der Verschlufsschraube
B angeordneten Zapfen d. In den gekrümmten Schlitz c2 tritt ein Zapfen f ein, der
an einem Hebel F befestigt ist. Dieser Hebel F
ist auf dem Bolzen E zwischen dem oberen Lager c1 und dem Ende der Schubstange G
angeordnet.
Bei dieser Anordnung der verschiedenen Theile werden nun durch Drehen des Hebels F
der Schubstange G derartige Bewegungen mitgetheilt, dafs die Verschlufsschraube B entriegelt,
darauf aus dem Geschützrohr heraus auf den Träger D gezogen und endlich mit
dem Träger D um die Achse des Bolzens E zur Seite geschwungen wird.
Bei geschlossener Verschlufsschraube nimmt der Hebel F die in Fig. 3 dargestellte Lage
parallel zur Vorderwand der Verschlufsschraube ein. Wird nun der Hebel F mittelst seines
Griffes F1 gedreht, so veranlafst der in den Schlitz c2 der Schubstange G eingreifende
Zapfen f die Schubstange, sich nach der Seite hin zu bewegen. Die Richtung wird durch den
in das geschlitzte Ende c1 der Schubstange eintretenden Drehbolzen bestimmt und erfolgt
die Bewegung der Schubstange demgemäfs in einer geraden Linie. Während dieser geradlinigen
Bewegung der Schubstange wird durch den in das Ende c derselben eintretenden
Zapfen d eine Drehbewegung der Verschlufsschraube B bewirkt. Letztere wird hierdurch
entriegelt.
Bei der weiteren Drehung des Hebels F nimmt der Zapfen f . die Schubstange G mit,
diese dreht sich um den Bolzen E und zieht hierbei die Verschlufsschraube B aus dem Geschützrohr
heraus auf die Platte D des Verschlufsschraubenträgers. Schliefslich wird die
Verschlufsschraube, welche inzwischen, wie später erläutert werden soll, durch eine Lasche
mit dem Träger zusammengekuppelt worden ist, mit dem Träger zur Seite geschwungen.
Der Geschützverschlufs ist nunmehr geöffnet (Fig. 9). Bei der Rückwärtsdrehung des Hebels F
wird zunächst die Schubstange G so weit um den Bolzen E gedreht, dafs der Verschlufsschraubenträger
mit der Verschlufsschraube zu der Oeffnung im Bodenstück hin gedreht und
hierauf, nach Lösung der Verbindung zwischen Verschlufsschraube und Träger, die Verschlufsschraube
in das Geschützrohr hineingedrückt wird; die weitere Drehung des Hebels hat zur
Folge, dafs die Schubstange seitlich verschoben wird, welche hierbei die Verschlufsschraube
dreht und somit feststellt.
Dadurch, dafs die drei Bolzen df und E fast in einer geraden Linie liegen (Fig. 3), wird
zwischen den Bolzen d und E eine starre Verbindung hergestellt, welche der Neigung der
Verschlufsschraube, sich beim Entladen des Geschützes zu entriegeln, entgegenwirkt und
somit ein Lockern der Verschlufsschraube vollständig verhindert. " '
Bezüglich der Anordnung des Zapfens d an der Verschlufsschraube ist noch zu bemerken,
dafs dieselbe vortheilhaft in folgender Weise erfolgt: An die Verschlufsschraube B ist mittelst
eines Schraubenbolzens g ein Verbindungsstück H angeschraubt. Letzteres ist mit zwei
Ansätzen e e1 versehen, in welchen der Zapfen d geführt ist. Durch einen in das Verbindungsstück
H eingeschraubten Stift d1 wird der. Zapfen d in seiner Stellung festgehalten (Fig. 1,
8 b und 8 c). Durch Einschaltung dieses eigenartig geformten Verbindungsstückes H wird,
wie später erläutert werden soll, eine äufserst günstige Verbindung zwischen dem Schraubenverschlufs
und dem Zündmechanismus hergestellt.
Die Verbindung der Verschlufsschraube mit dem Verbindungsstück H durch den Schraubenbolzen
g findet am unteren Theile der Verschlufsschraube statt, und zwar ist die Stelle
vortheilhaft so gewählt, dafs, wenn die Verschlufsschraube um die Hälfte nach der einen
oder anderen Richtung gedreht ist, der Bolzen g sich direct unter dem Mittelpunkte der. Verschlufsschraube
befindet. In diesem Falle ist die unvermeidliche verticale Bewegung, welche das Verbindungsstück gegen die Schubstange G
ausführt, nur gleich der Pfeilhöhe des Bogens, welchen der Bolzen g beschreibt. Dieser Bogen
ist aber sehr klein. Um trotzdem noch einen Ausgleich zu schaffen, ist der Raum zwischen
den Ansätzen e e1 hinreichend gröfser genommen, als die Höhe des Bundes c der Schubstange G
beträgt (Fig. 1 und 8).
Um den Zapfen d und das Verbindungsstück if während der Drehbewegung, der Verschlufsschraube
aufrecht und in geeigneter Beziehung zu der Stange G zu halten, darf der Bolzen g nicht anschliefsend in die Verschlufsschraube
eingeschraubt werden, sondern er mufs derart angeordnet sein, dafs er eine kleine Drehbewegung in der Verschlufsschraube
ausführen kann. Damit die Längsbewegung des Bolzens g leicht vor sich gehen kann,
müssen seine Gewindegänge sehr fein sein.
Die Platte D des Verschlufsschraubenträgers gleicht im wesentlichen derjenigen, welche bei
vielen anderen Hinterlade-Geschützen derselben Art zur Verwendung kommt, d. h. sie besitzt
Führungen h, Fig. io und ii, welche in
Nuthen i der Verschlufsschraube gleiten (Fig. i), zum Zwecke, die letztere, während sie ausgezogen
wird, zu führen. Anstatt jedoch zum Anhalten der Verschlufsschraube auf der Platte D
Anschläge auf der Vorderseite der Führungen h anzubringen, wird im vorliegenden Falle die
ganze Rückseite der Platte entlang eine Anschlagplatte j angeordnet, bei welcher das
hintere Ende der Verschlufsschraube festgehalten wird. Diese Platte j ist in Fig. ι o, weggelassen,
in allen anderen Figuren jedoch, welche dieses Verschlufsstück zeigen, vorhanden. Die besagte
Platte j ist schwalbenschwanzförmig auf der Rückseite des Verschlufsschraubenträgers beij1
eingesetzt (Fig. 11) und durch Schrauben β
an der Platte D befestigt.
Um die Platte D während der Vorwärtsbezw. Rückwärtsbewegung der Verschlufsschraube
mit dem Bodenstück des Geschützes und während der Seitwärtsbewegung des Verschlufsschraubenträgers
mit der Verschlufsschraube kuppeln zu können, ist folgende Vor-,
richtung getroffen:
In Lagern k* unterhalb der Platte D ist ein Bolzen k angeordnet, der an seinen beiden
Enden mit Armen k1 k2 versehen ist. Der
vordere Arm kl ist dazu bestimmt, mit einem Haken / in Eingriff zu kommen, der am Bodenstück
angebracht ist. Der hintere Arm k2, welcher die Form eines Drückers besitzt, wird
durch eine Blattfeder m, welche an dem Träger D befestigt ist, beständig aufwärts gedrückt,
so dafs er in eine Nuth nv in. der Verschlufsschraube
eintritt, wenn letztere am Ende der Platte D angelangt ist. Durch den Druck
der Feder in wird auch der Arm k1 gezwungen,
in den Haken I einzugreifen, sobald die Platte D dicht an das Bodenstück herangebracht
worden ist.
Das Ende des Armes k2 ist nach vorn abgeschrägt,
so dafs derselbe, wenn die Verschlufsschraube auf die Platte D gezogen wird,
durch eine abgeschrägte Nuth n, Fig. 8a, welche auf der Rückseite der Verschlufsschraube gegenüber
der Nuth n1 angebracht ist. abwärts gedrückt werden kann; hierdurch wird gleichzeitig
der Arm k1 aufser Eingriff mit dem Haken / gebracht, und der Träger D kann
nunmehr mit der Verschlufsschraube, mit welcher er inzwischen infolge Eingreifens des
Armes k2 in die Nuth n1 gekuppelt worden
ist, bei der Bethätigung der Verschlufsschraube durch die Schubstange G nach der Seite geschwungen
werden.
Kommt bei der Rückwärtsbewegung der Schubstange der Träger D in die Nähe des
Bodenstücks, so schlägt der Arm kl gegen das abgeschrägte Ende des Hakens Z; hierdurch
wird der Bolzen k gedreht und der Arm &2
abwärts gezogen. Die Verschlufsschraube ist somit von der Platte D losgekuppelt und kann
in das Geschützrohr hineingezogen werden. Die Feder m bringt den Arm k1 in Eingriff
mit dem Haken I und die Platte D ist nunmehr mit dem Bodenstück zusammengekuppelt.
Mittelst des drückerartigen, abwärts gerichteten Ansatzes des Armes k2 kann die Platte -D
jederzeit von Hand von dem Bodenstück des Geschützes bezw. von der Verschlufsschraube
losgelöst werden.
Der mitten durch die Verschlufsschraube hindurchgehende Schlagbolzen I erhält passend
einen runden Querschnitt. Der Stellschieber / besteht aus einer geraden Platte, welche auf der
Vorderseite mit einer schwalbenschwanzförmigen Führungsrippe s versehen ist, die in einer radialen
Führungsnuth in der Rückwand der Verschlufsschraube gleitet und mit einer Oeffnung
s1 zur Aufnahme des Schlagbolzens / versehen ist. Der Schlagbolzen besitzt kurz
hinter seinem spitzen Ende einen Bund o, gegen welchen sich die Hauptfeder q legt, die
in der für den Schlagbolzen bestimmten centralen Oeffnung in der Verschlufsschraube angeordnet
ist. Das hintere Ende dieser centralen Oeffnung wird durch Einsetzen einer Mutter r
geschlossen, deren vordere Fläche der Feder q als Widerlager dient. Zwischen einer Seite
dieser Mutter und dem inneren Ende der Rippe s ist die Schieberfeder s2 angeordnet.
Aus Constructionsrücksichten ist die Rippe s und der Schieber aus zwei Stücken gemacht,
die mittelst einer Schraube s3 mit einander verbunden sind. Der Schlagbolzen / ist mit zwei
Rinnen oder ringförmigen Nuthen t ίΊ versehen,
von welchen die vordere t, welche die Verschlufsnuth genannt werden möge, senkrechte
Seitenwände besitzt, während die hintere t1 mit abgeschrägter Vorderkante versehen ist.
Wird der Schlagbolzen zurückgezogen, so wird er durch das in die Nuth t eintretende innere
Ende der Oeffnung s1 des Schiebers festgestellt.
Wird er vorwärts getrieben, so befindet sich die Nuth i1 mit der abgeschrägten Vorderkante
innerhalb der Oeffnung s1.
Das innere Ende dieser Oeffnung s1 ist der
Abschrägung der Nuth i1 entsprechend auf der
inneren Seite abgeschrägt (Fig. 3). Wird der Schlagbolzen aus der zuletzt erwähnten Stellung
zurückgezogen, so bewirkt die abgeschrägte Kante der Nuth t\ sobald sie mit der Abschrägung
an dem inneren Ende der Oeffnung sl in Berührung kommt, dafs der Bolzen den
Schieber so weit seitwärts schiebt, - dafs die Nuth i1 aus der Oeffnung sl austreten und
der Stift sich so weit rückwärts bewegen kann, bis seine Verschlufsnuth t an dem Schieber
anlangt, worauf letzterer durch seine Feder s1
in seine Verschlufslage in der Nuth t hineingedrückt wird.
- Der Abzug T besteht aus einem kleinen Kniehebel, der mittelst eines Stiftes W auf
einem Schieber T1 drehbar befestigt ist. Dieser Schieber gleitet in einer schwalbenschwanzförmigen
Nuth, welche auf der Vorderseite des Bodenstücks derart angeordnet ist, dafs, wenn die Verschlufsschraube losgeschraubt
ist, der Schieber J und der Schieber T1 sich in gleicher Richtung mit einander befinden
(Fig. 1). Der Abzugschieber T1 ist an seinem äufseren Ende einwärts umgebogen (Fig. 3) und
gleitet hier in einer Aussparung w1 im Bodenstück
des Geschützes; zwischen dem umgebogenen Ende des Schiebers und dem inneren Ende der Aussparung wl ist die Abzugspiralfeder
w2 angebracht, welche somit beständig
bestrebt ist, den Schieber T1 so weit nach auswärts
zu drücken, als es der Abzug gestattet, dessen einwärts gebogener Theil in eine Aussparung
n>3 im Bodenstück eintritt. Wird das
äufsere Ende des Abzuges zurückgezogen, so wird das einwärts gebogene Ende gegen das
äufsere Ende der Aussparung w3 gedrückt und
der Abzugschieber T1 wird hierdurch einwärts geprefst. Ist der Schieber J gegenüber
dem Abzugschieber angelangt, so kann er durch diesen Schieber einwärts gedrückt werden,
wobei der Schlagbolzen befreit wird. Nicht nur der Abzugschieber T\ sondern- auch der
Abzug T selbst und der Stift w sind zum
gröfsten Theil in die radiale Nuth im Bodenstück eingesezt; der Stift wird dadurch festgehalten,
dafs seine Enden in Seitenwände der Nuth eingelassen sind. Um den Abzugstift w
einsetzen zu können, ist in der Bodenstückwand oberhalb der Radialnuth eine Verticalnuth
w^ vorgesehen, welche gerade grofs genug ist, um den Stift durchzulassen. Behufs Einsetzens
des Stiftes werden Abzugschieber und Abzug, sobald die Verschlufsschraube ausgezogen
ist, in der Radialnuth vorwärts getrieben, und zwar weit genug, um die Löcher, welche
in ihnen für den Abzugstift vorhanden sind, der Verticalnuth w4 gegenüber zu bringen. Ist
der Stift eingesetzt, so wird die Abzugfeder den Abzug und Schieber in ihre normale
Stellung zurückschnellen, in welcher der Stifte in der Radialnuth eingeschlossen ist. Die Lage
des Stiftes η ist nun vollkommen gesichert, da der Abzugschieber beim Feuern nicht so weit
einwärts bewegt wird, um den Stift w zu der Verticalnuth W^ hinzubringen. In der unteren
Kante des Schiebers J ist eine Kerbe ν zur Aufnahme eines Verschlufsstückes v2 vorgesehen,
welches dazu dient, den Schieber festzustellen und somit denselben zu veranlassen, den Schlagbolzen
so lange gespannt zu halten, als der Geschützverschlufs offen oder die Verschlufsschraube
nicht vollständig fest eingeschraubt ist. Das Verschlufsstück v2 besteht aus einem kleinen
Gleitbolzen, welcher in einer schwalbenschwanzförmigen Aussparung in die Verschlufsschraube
geführt und durch eine kleine Spiralfeder v* aufwärts oder gegen den Schieber J geprefst
wird (Fig. 7). Die Feder v* ist auf einem kleinen Stift v* angeordnet, welcher vom Boden der
schwalbenschwanzförmigen Aussparung aufragt, wobei ein Vorsprung an dem Stift ν der Feder
als Auflager dient. Das Verschlufsstück v2 ist
auf der Aufsenseite mit einem Stift vs versehen,
durch welchen es, wie später erläutert werden wird,, mittelst des Joches ρ auf der
Spitze des Verbindungsstückes H derartig gesteuert werden kann, dafs der Schieber J freigegeben
wird, wenn die Verschlufsschraube festgeschraubt ist.
Das Spannen des Schlagbolzens kann dadurch erfolgen, dafs der Bolzen durch eine
Abzugleine zurückgezogen wird, welche in einem Auge auf der Rückseite seines Kopfes Z2
befestigt wird; um jedoch den Schlagbolzen automatisch während des Losschraubens der
Verschlufsschraube spannen zu können, wird ein mit gekrümmtem Schlitz versehenes Mantelstück
ρ an dem Verbindungsstück H angebracht, welches, wie wir oben gesehen haben,
die Verschlufsschraube und die Schubstange G verbindet. Der Schlagbolzen geht durch den
Schlitz in dem Mantelstück hindurch, dessen Rückseite so gegen die Verschlufsschraube geneigt
ist (Fig. 3 und 9), dafs das Mantelstück gewissermafsen einen Keil bildet, welcher gegen
die entsprechend geformte Vorderseite des Kopfes /2 des Schlagbolzens wirkt, so dafs
der Schlagbolzen beim Drehen der Verschlufsschraube zurückgezogen und gespannt wird.
Ist der Schlagbolzen gespannt, so wird das Verschlufsstück v2 durch seine Feder v* in die
Nuth ν im Schieber J hineingeprefst und der Schlagbolzen ist somit in seiner gespannten
Lage festgestellt. In dieser bleibt er dann, nachdem das Geschütz geladen worden ist,
während des Zurückziehens und der Seitwärtsdrehung der Verschlufsschraube bis zum Festschrauben
derselben. Jedoch kurz bevor das Festschrauben vollendet ist, wird der Vorsprung
v3 auf dem Verschlufsstück v2 unter das
Mantelstück ρ gebracht (Fig. ι) und beim weiteren
Festdrehen der Verschlufsschraube zurückgehalten, so dafs der Schieber J freigegeben
wird. Der Schieber J bleibt jedoch unbeweglich und hält den Schlagbolzen so lange gespannt,
bis der Abzug T behufs Losfeuerns des Geschützes angezogen wird. Andererseits kann
ein Lösen des Schlagbolzens durch den Abzug nicht eher stattfinden, als. bis der Schieber J
nach vollkommenem Festschrauben der Verschlufsschraube gelöst worden ist. Auf diese
Weise wird jede Gefahr einer zu frühzeitigen Entladung des Geschützes vermieden.
Da sich der Schlagbolzen während des in Obigem beschriebenen Anspannens innerhalb
der Verschlufsschraube dreht, oder die Verschlufsschraube sich auf dem Schlagbolzen
dreht, so könnte es, wenn der Bolzen beim Feuern sich ohne besondere Führung vorwärts
bewegen kann, vorkommen, dafs die abgeschrägte Vorderseite des Kopfes Z2 des Schlagbolzens
nicht die richtige Lage einnimmt, um wieder mit der Keil- oder Daumenfläche des Mantelstückes ρ in Eingriff zu kommen. Um
daher eine geeignete Führung für den Schlagbolzen zu haben, wird auf einer Seite des Bundes
ο des Schlagbolzens ein kleiner vorstehender Stift o1 und für denselben in der Bohrung der
Verschlufsschraube, durch welche der Schlagbolzen hindurchgeht, eine spiralförmig verlaufende
Nuth o2, Fig. 3 und 8, für diesen
Stift o1 angebracht.
Bei dem auf beiliegenden Zeichnungen dargestellten Geschütz besitzt die Verschlufsschraube
keinen Gasring, da dieses Geschütz für feste Munition bestimmt ist. Ein Geschütz, bei
welchem lose Munition abgefeuert werden soll, kann im allgemeinen auch so construirt sein
wie das vorstehend beschriebene, mit der Ausnahme, dafs die Verschlufsschraube, mit einem
Gasring versehen sein mufs, welcher von einer beliebigen bekannten Art sein kann. In diesem
Falle bedarf es dann keines besonderen Patronenhülsenauswerfers.
Der in vorliegendem Falle angewendete Patronenhülsenauswerfer L, Fig. 9, besteht aus
einem Schieber, welcher in einer in den unteren Theil der Bohrung des Geschützes, welches die
Verschlufsschraube aufnimmt, eingeschnittenen Bahn hin und her gleitet. Er ist, wie der
Auswerfer, welcher im D. R. P. Nr. 53855 beschrieben
ist, mit einem Plantsch u versehen, der in einen Flantsch κ1, Fig. 8, an der Vorderseite
der Verschlufsschraube eingreift, zum Zwecke, die leeren Patronenhülsen beim Losschrauben
lockern zu können. Der Flantsch u1
auf der Verschlufsschraube erstreckt sich nur so weit, dafs er sich von dem Flantsch u auf
dem' Auswerfer loslösen kann, wenn die Verschlufsschraube losgeschraubt ist, so dafs also
der Auswerfer in seiner Lage bleibt, bis der Geschützverschlufs vollkommen geöffnet worden
ist (Fig. 9). Das hintere Ende des Auswerfers ist mit einer Bohrung m2 versehen, in welche
ein Stift eintritt, der von dem Arm/ eines Hebels jr1, Fig. 9 und 9*, absteht. Der Drehbolzen
y1 dieses Hebels kann sich frei um
einen Träger yz drehen (Fig. 5), der auf dem unteren Lager C für den Drehbolzen E angebracht
ist; der längere Arm y des Hebels ist oberhalb des Trägers y3 angeordnet und
der kürzere Arm/1, welcher nur einen Daumen
bildet (Fig. 9), unterhalb des Trägers. Der kürzere Arm ist weiterhin so gelegen, dafs er,
kurz bevor die Auswärtsbewegung des Verschlufsschraubenträgers und der Verschlufsschraube
beendet ist, von einem daumenartigen Vorsprung \ angeschlagen wird, worauf er bei
der Beendigung der Auswärtsbewegung des Verschlufsschraubenträgers und der Verschlufsschraube
eine Rückwärtsbewegung des Auswerfers bewirkt, so dafs die Patronenhülse vollständig
ausgeworfen wird. Der Auswerfer wird dadurch wieder in das Bodenstück des Geschützes
zurückgebracht, dafs der Verschlufsschraubenträger während der Rückwärtsbewegung
der Verschlufsschraube gegen das hintere Ende des Auswerfers stöfst.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Schraubenverschlufs für Hinterlade - Geschütze, gekennzeichnet dadurch, dafs einer Schubstange (G), welche mit ihrem einen Ende (c) einen excentrisch an der Verschlufsschraube angeordneten Zapfen (dj, mit ihrem anderen geschlitzten Ende (cl) den Drehbolzen!^ des Verschlufsschraubenträgers (DJ umgreift mit Hülfe eines, mit einem Zapfen (f) in einen Schlitz (C1J der Schubstange eingreifenden Hebels (F) derartige Bewegungen mitgetheilt werden, dafs die Verschlufsschraube entriegelt, darauf aus dem Geschützrohr heraus auf den Träger (DJ gezogen und endlich mit dem Träger (DJ um die Achse des Bolzens (E) zur Seite geschwungen wird.
- 2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Schraubenverschlusses, bei welcher:a) die Kuppelung des Verschlufsschraubenträgers (D) mit dem Bodenstück des Geschützes einerseits und mit der Verschlufsschraube (B) andererseits durch Arme (kl k2) erfolgt, welche an den Enden eines im Träger (D) gelagerten Bolzens (kj befestigt sind und mit einem am Bodenstück angebrachten Haken (I) bezw. einer in der Verschlufsschraube angebrachten Nuth (ή1) in Eingriff treten können,b) am hinteren Ende des Verschlufsschraubenträ'gers (D) eine über die ganze Breite desselben sich erstreckende Anschlagplatte (j) zur Begrenzung der Bewegung der Verschlufsschraube angeordnet ist.Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Schraubenverschlusses, bei welcher:a) ein automatisches Spannen des Schlagbolzens während des Losschraubens der Verschlufsschraube dadurch erfolgt, dafs der Schlagbolzen durch einen Schlitz eines die Verschlufsschraube mit der Schubstange (G) verbindenden Verbindungsstückes (H) hindurchgeführt ist, welches bei der Drehbewegung der Verschlufsschraube eine Bewegung quer zur Längsachse des Geschützes ausführt und hierbei mittelst einer gegen den Kopf des Schlagbolzens wirkenden Keilfläche den Schlagbolzen zurückzieht,b) der bei der Verriegelung der Verschlufsschraube an der Drehung derselben theilnehmende Schlagbolzen beim Abfeuern dadurch in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht wird, dafs ein auf demselben angebrachter Stift (o1) in einer spiralförmig verlaufenden Nuth (o2) der Verschlufsschraube geführt ist,c) die Abzugsvorrichtung, bestehend aus einem Abzug (T) und einem mit diesem Abzug durch einen Stift (n>) drehbar verbundenen Schieber (T1), in der Weise wirkt, dafs beim Zurückziehen des Abzuges (T) der Schieber (T1) gegen einen an der Verschlufsschraube angeordneten, in eine Rast (t) des Schlagbolzens eingreifenden Stellschieber (J) geprefst wird, welcher hierbei den Schlagbolzen freigiebt,d) ein vorzeitiges Vorschnellen des Schlagbolzens dadurch verhindert wird, dafs nach dem Spannen des Schlagbolzens ein in der Verschlufsschraube angeordneter Sicherungsbolzen (ν2·) durch seine Feder (v*) in eine Nuth (v) im Stellschieber (J) hineingeprefst iwird und dadurch den Stellschieber ; und somit auch den durch den Stellschieber gehaltenen Schlagbolzen" feststellt, während nach erfolgtem Festschrauben der Verschlufsschraube der Sicherungsbolzen (ν1) durch das !Verbindungsstück (H) aufser Eingriff mit dem Schieber (J) gebracht undi das Abfeuern des Geschützes ermöglicht wird. ιHierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE69665C true DE69665C (de) |
Family
ID=343108
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT69665D Expired - Lifetime DE69665C (de) | Schraubenverschlufs für Hinterlade-Geschütze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE69665C (de) |
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0
- DE DENDAT69665D patent/DE69665C/de not_active Expired - Lifetime
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