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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine lyophilisierte HGF-Zubereitung,
die durch Lyophilisieren einer HGF (Hepatozytenwachstumsfaktor)
enthaltenden Lösung
erhalten wird. Genauer bezieht sie sich auf die lyophilisierte HGF-Zubereitung, die
wenigstens einen Stabilisator, Natriumchlorid, Puffer oder Tensid enthält. Die
Erfindung stellt somit eine stabilisierte HGF-Zubereitung bereit,
die über
einen langen Zeitraum aufbewahrt werden kann.
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STAND DER TECHNIK
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HGF
ist ein Protein, das die Proliferation von Leberparenchymzellen
verstärkt
und es wurde über
Proteine mit verschiedenen Aminosäuresequenzen berichtet, die
unter den Namen HGF, TCF, SCF usw. bekannt sind. Bei der Erfindung
werden diese bekannten Proteine mit Hepatozytenwachstumsfähigkeit
gemeinsam HGF genannt.
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HGF
ist ein physiologisch aktives Peptid, das verschiedene pharmakologische
Wirkungen zeigt, und zum Beispiel in Experimental Medicine (Japan),
Bd. 10, Nr. 3 (Sonderausgabe), 330-339 (1992), wird über seine
pharmakologischen Wirkungen berichtet. Dank seiner pharmakologischen
Wirkungen wird von HGF erwartet, dass es als Mittel für Leberzirrhose,
Mittel für
Nierenerkrankung, Epithelzellen-Wachstumsförderer, Karzinostatikum, Hemmer
von Nebenwirkungen bei der Krebstherapie, Mittel für Lungenstörung, Mittel
für Gastroduodenalläsion, Mittel
für Hirn-
und Nervenstörungen,
Mittel zum Erleichtern durch Immunsuppressiva verursachter Nebenwirkungen,
die Kollagenzersetzung förderndes
Mittel, Mittel für
Sehnenstörung,
Mittel für
arterielle Erkrankung, Mittel für
Lungenfibroid, Mittel für
Lebererkrankung, Mittel für
abnormale Blutgerinnung, Mittel für Hypoproteinämie, Wundheilungsmittel,
Mittel zur Besserung von Nervenstörung, Mittel zur Förderung
hämatopoietischer
Stammzellen, Mittel zur Förderung
des Haarwachstums usw. entwickelt wird (offengelegtes japanisches
Patent Nr. 4-18028,
offengelegtes japanisches Patent Nr. 4-49246, EP Nr. 492614, offenge legtes japanisches
Patent Nr. 6-25010, WO93/8821, offengelegtes japanisches Patent
Nr. 6-172207, offengelegtes japanisches Patent Nr. 7-89869, offengelegtes
japanisches Patent Nr. 6-40934, WO94/2165, offengelegtes japanisches
Patent Nr. 6-40935, offengelegtes japanisches Patent Nr. 6-56692,
offengelegtes japanisches Patent Nr. 7-41429, WO93/3061, offengelegtes
japanisches Patent Nr. 5-213721 usw.).
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HGF-Zubereitungen
werden in der WO90/10651 und dem offengelegten japanischen Patent
Nr. 6-247872 offenbart. Die Veröffentlichung
WO90/10651 offenbart ein HGF des Deletionstyps (dLeHGF), bei dem
fünf Aminosäurereste
aus HGF deletiert sind und das TCFII genannt wird. Diese Beschreibung
zeigt, dass HGF durch Albumin, Humanserum, Gelatine, Sorbit, Mannit,
Xylit usw. stabilisiert wird. Sie bezieht sich aber auf Zubereitungen
in wäßriger Lösung und
HGF wird in wäßriger Lösung stabilisiert.
Die Veröffentlichung
des offengelegten japanischen Patents Nr. 6-247872 offenbart eine
Zubereitung durch die Koexistenz basischer Aminosäuren und
HGF (TCF), die HGF in hoher Konzentration enthält.
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Die
EP-A-0 456 188 offenbart therapeutische Mittel für Hepatozirrhose, die einen
Hepatozytenwachstumsfaktor als aktiven Bestandteil, einen Stabilisator
(Albumin, Mannit, Sorbit, Glycin), einen Puffer (Phosphatpuffer),
Natriumchlorid (NaCl oder Kochsalzlösungen) und ein Tensid (Polysorbat)
(Beispiel 1-5) enthalten. Alternativen einschließlich Citrat werden in Sp.
9, Z. 52 bis Sp. 10, Z. 13 angeführt.
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Die
EP-A-0 462 277 offenbart in Versuch 8-14 Zusammensetzungen, die
einen Hepatozytenwachstumsfaktor (TCF-II), einen Stabilisator (Albumin,
Sorbit, Glycin), einen Puffer (PBS), Natriumchlorid oder Kochsalzlösung und
ein Tensid (Tween 80) umfassen.
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Die
EP-A-0 722 737 offenbart Hepatozytenwachstumsfaktor enthaltende
pharmazeutische Zubereitungen. In den Zubereitungsbeispielen 1-3
werden lyophilisierte Zusammensetzungen offenbart, die einen HGF,
einen Stabilisator (Mannit, Albumin, Sorbit, Glycin), einen Puffer
(Phosphat), Natriumchlorid oder Kochsalzlösungen und ein Tensid (Polysorbat)
umfassen.
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Die
EP-A-0 308 238 offenbart stabile lyophilisierte Formulierungen,
die Wachstumsfaktoren enthalten, wovon jedoch keiner Hepatozytenwachstumsfaktor
ist.
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Die
EP-A-0 588 477 offenbart eine medizinische Zusammensetzung, die
zur Behandlung von Lebererkrankungen geeigneten TCF-II umfaßt. Beispiel
3 offenbart lyophilisierte Zusammensetzungen, die TCF-II, einen
Stabilisator (Albumin, Sorbit oder Glycin), einen Puffer (PBS),
Natriumchlorid oder Kochsalzlösungen und
ein Tensid (Tween 80) umfassen.
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Die
JP-A-6 040 938 offenbart lyophilisierte Zusammensetzungen eines
Hepatozytenwachstumsfaktors (HGF), die einen Stabilisator (Heparin,
Mannit, Albumin), einen Puffer (Phosphatpuffer), Natriumchlorid
oder Kochsalzlösungen
und ein Tensid (Polysorbat) umfassen.
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Die
JP-A-6 172 207 offenbart einen Hepatozytenwachstumsfaktor enthaltende
pharmazeutische Zubereitungen einschließlich lyophilisierter Zusammensetzungen,
die einen HGF, einen Stabilisator (Mannit, Albumin, Sorbit, Glycin),
einen Puffer (Phosphat), Natriumchlorid oder Kochsalzlösungen und
ein Tensid (Polysorbat) umfassen.
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Die
EP-A-0 612 530 offenbart pharmazeutische Zubereitungen in lyophilisierter
Form, die TCF-II, Phosphatpuffer, Arg und Tween 80 umfassen.
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Die
EP-A-0 517 182 offenbart ein Hepatozytenwachstumsmittel, das ein
Polysaccharid oder Derivat davon, Heparin, Heparansulfat, Chondroitinsulfat
und Dextransulfat umfaßt.
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Im
Allgemeinen ist das Protein bei Gefrierverfahren nicht besonders
stabil (Protein, Nucleic Acid, Enzyme (Japan), 37 (9), 1517, 1992).
Von dem Proteinstabilisator in einer wäßrigen Lösung wird angenommen, dass
er durch die Wechselwirkung des Wassermoleküls und Proteins stabilisiert.
Daher zeigt der Proteinstabilisator für eine wäßrige Lösung in einer lyophilisierten
Proteinzubereitung in Abwesenheit von Wasser in den meisten Fällen keine
Stabilisierungswirkung (Protein, Nucleic Acid, Enzyme (Japan), 37
(9), 1517, 1992).
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Zum
anderen ist nichts über
eine lyophilisierte HGF-Zubereitung bekannt und es konnte nicht
erwartet werden, in wieweit die lyophilisierte HGF-Zubereitung eine
physikalische und biologische Stabilität zeigt.
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Wenn
die HGF-Zubereitung in wäßriger Lösung selbst
bei niedriger Temperatur oder Raumtemperatur mehrere Tage aufbewahrt
wird, verändern
sich die Eigenschaften, zeigen sich Aggregation, Trübung und
Gelierung und bilden sich Varianten und Polymere und sie weist eine
niedrige physikalische Stabilität
und verringerte biologische Aktivität und somit eine niedrige Stabilität der biologischen
Aktivität
auf und ist keine zur Langzeitlagerung geeignete stabile Zubereitung.
Dies ist ein schwerwiegender Punkt bei der Entwicklung von HGF als
Medikamente oder Tierarzneimittel in Form einer Injektionszubereitung.
Die Erfindung löst
die vorstehend angeführten
Probleme. Das bedeutet, dass ein Gegenstand der Erfindung das Bereitstellen
einer stabilen Zubereitung ist, die als Medikament zur medizinischen
Behandlung oder Tierarzneimittel über einen langen Zeitraum aufbewahrt
werden kann.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf (1) eine lyophilisierte Zubereitung,
die einen Hepatozytenwachstumsfaktor als biologisch aktiven Bestandteil,
Dextransulfat als Stabilisierungsmittel, einen Citratpuffer und
ein Tensid, das Polysorbat ist, umfaßt;
- (2)
die lyophilisierte Zubereitung gemäß (1), wobei die Zubereitung
weiter Natriumchlorid umfaßt;
- (3) die Verwendung von Dextransulfat als Stabilisierungsmittel
zum Herstellen einer lyophilisierten Hepatozytenwachstumsfaktorzubereitung,
die Hepatozytenwachstumsfaktor, einen Citratpuffer und ein Tensid, das
Polysorbat ist, enthält,
und
- (4) die Verwendung von Dextransulfat gemäß (3), wobei die Zubereitung
weiter Natriumchlorid umfaßt.
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Bei
der lyophilisierten HGF-Zubereitung der Erfindung ist HGF stabilisiert
und kann über
einen langen Zeitraum aufbewahrt werden.
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Beste Ausführungsweise der Erfindung
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Als
bei der vorliegenden Erfindung verwendeter HGF kann einer verwendet
werden, der durch verschiedene Verfahren hergestellt wurde, falls
er in einem Maß gereinigt
ist, dass er als Medikament verwendet werden kann.
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Verschiedene
Verfahren zum Herstellen von HGF sind bekannt. Zum Beispiel kann
HGF durch Extraktion und Reinigung aus Organen (z. B. Leber, Milz,
Lunge, Knochenmark, Gehirn, Nieren, Plazenta usw.), Blutzellen (z.
B. Blutplättchen,
Leukozyten usw.), Serum und Plasma von Säugern wie etwa Ratte, Kuh,
Pferd, Schaf und dergleichen erhalten werden (siehe FEBS Letters,
224, 312, 1987; Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86, 5844, 1989, usw.).
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Es
ist ferner möglich,
HGF durch Kultivierung HGF produzierender primärer Kulturzellen oder Zellinien,
gefolgt von der Abtrennung und Reinigung aus dem Kulturprodukt (z.
B. Kulturüberstand,
kultivierte Zelle usw.) zu erhalten. Weiter kann HGF durch ein gentechnisches
Verfahren erhalten werden, das das Klonieren des HGF kodierenden
Gens mit einem geeigneten Vektor, sein Inserieren in eine geeignete
Wirtszelle unter Ergeben einer Transformanten und Abtrennen des
gewünschten
rekombinanten HGF aus dem Kulturüberstand
der Transformanten umfaßt
(z. B. Nature, 342, 440, 1989, offengelegtes japanisches Patent
Nr. 5-111383, Biochem. Biophys. Res. Commun., 163, 967, 1989). Die
Wirtszelle ist nicht besonders eingeschränkt und verschiedene, herkömmlicherweise
bei gentechnischen Verfahren verwendete Wirtszellen können verwendet
werden, die zum Beispiel Escherichia-coli-, Bacillus-subtilis-,
Hefe-, Fadenpilz- und Pflanzen- oder
Tierzellen sind.
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Genauer
ist das Verfahren zum Extrahieren und Reinigen von HGF aus lebendem
Gewebe zum Beispiel das intraperitoneale Verabfolgen von Tetrachlorkohlenstoff
an eine Ratte, das Entnehmen der Leber aus der Ratte mit Hepatitis,
ihr Zerkleinern und Reinigen durch eine gewöhnliche Proteinreinigungstechnik
wie etwa Gelsäulenchromatographie
unter Verwenden von S-Sepharose und Heparin-Sepharose, HPLC und dergleichen.
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Weiter
wird das die Aminosäuresequenz
von humanem HGF kodierene Gen durch das gentechnische Verfahren
in einen Vektor wie etwa Rinderpapillomavirus-DNA und dergleichen
unter Erhalten eines Expressionsvektors kloniert und unter Verwenden
dieses Expressionsvektors werden tierische Zellen wie etwa Ovarialzellen
des chinesischen Hamsters (CHO), Maus-C127-Zellen, Affen-COS-Zellen
und dergleichen transformiert und HGF kann aus dem Kulturüberstand
der Transformanten erhalten werden.
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Bei
dem so erhaltenen HGF kann ein Teil der Aminosäuresequenz des HGF deletiert
oder durch eine andere Aminosäure
(Aminosäuren)
ersetzt sein, eine weitere Aminosäuresequenz kann eingefügt sein,
eine oder mehr Aminosäuren
können
an den N-Terminus und/oder C-Terminus gebunden sein oder eine Saccharidkette
(Saccharidketten) kann gleichermaßen deletiert oder ersetzt
sein, vorausgesetzt er weist im Wesentlichen dieselbe Wirkung wie
etwa HGF auf.
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Die „lyophilisierte
HGF-Zubereitung" bezieht
sich auf eine Zubereitung, die durch Lyophilisieren einer HGF enthaltenden
wäßrigen Lösung durch
Anwenden eines gewöhnlichen
Lyophilisierungsverfahrens hergestellt wurde.
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Der „Stabilisator" ist Dextransulfat.
Die durch Zufügen
des Stabilisators hergestellte lyophilisierte HGF-Zubereitung ist
eine Zubereitung mit einer weiter erhöhten Lagerstabilität des HGF.
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Der „Puffer" ist ein Citratpuffer.
Der Puffer ist zum Einstellen des pH der wäßrigen Lösung nach dem Wiederauflösen und
zum Beibehalten der Löslichkeit
des HGF wirksam. Das bedeutet, dass zum Beispiel in dem Fall des
in Beispielen verwendeten rekombinanten HGF, die Löslichkeit
des HGF mit dem pH schwankt und die Löslichkeit etwa 0,1 bis 5,0
mg/ml bei ungefähr
pH 7 ist, die Löslichkeit
aber über
20 mg/ml bei ungefähr
pH 5 ist und es deshalb bevorzugt ist, den pH bei ungefähr 5,0 bis
6,0 zu halten. Der Puffer ist ein Citratpuffer und bevorzugter wird
Natriumcitratpuffer verwendet. Dieser Citratpuffer trägt auch
zur Stabilisierung von HGF in einer wäßrigen Lösung nach dem Wiederauflösen bei.
Ein bevorzugter Bereich zum Zusetzen des Puffers ist zum Beispiel
1 bis 100 mM zu der Wassermenge nach dem Wiederauflösen.
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Das „Tensid" schließt zum Beispiel
Polysorbat 20 und Polysorbat 80 ein und zwei oder mehr Typen davon
können
gleichzeitig verwendet werden. Ein besonders bevorzugtes Tensid
ist Polysorbat 80. Es ist bekannt, dass HGF auf einem Behältermaterial
wie etwa Glas und Harz adsorbiert werden kann. Daher wird durch
Zusetzen eines Tensids die Adsorption von HGF nach dem Wiederauflösen an dem
Behälter
verhindert. Ein bevorzugter Bereich der Zusatzmenge eines Tensids
ist zum Beispiel 0,001 bis 2,0 Gew.-% des Wassergewichts nach dem
Wiederauflösen.
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Das „Natriumchlorid" wirkt dahingehend,
dass die Löslichkeit
von HGF beibehalten wird. Das bedeutet zum Beispiel in dem Fall
von in Beispielen verwendetem rekombinantem HGF, dass die Löslichkeit
durch Zusetzen von Natriumchlorid erhöht wird die Löslichkeit
insbesondere bei 300 mM oder mehr besonders erhöht wird (offengelegtes japanisches
Patent Nr. 6-247872). Die Zusatzmenge des Natriumchlorids wird durch
das Verhältnis
des osmotischen Drucks begrenzt, es kann aber eine Menge sein, die
ein Verhältnis
des osmotischen Drucks einer Injektionszubereitung zur allgemeinen
Verwendung zeigt. Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Verhältnis des
osmotischen Drucks 1 bis 2 ist, was als Verhältnis des osmotischen Drucks
einer Injektion zur medizinischen Behandlung oder Tierarzneimittel
zulässig
ist und es ist zum Beispiel bevorzugt, 150 bis 300 mM zu der Wassermenge
nach der Wiederauflösung
zuzusetzen.
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Die
lyophilisierte HGF-Zubereitung wird durch Lyophilisieren einer HGF
enthaltenden wäßrigen Lösung durch
ein gewöhnliches
Lyophilisierungsverfahren hergestellt. Zum Beispiel wird HGF in
einem geeigneten Lösungsmittel
(zum Beispiel sterilisiertes Wasser, Puffer, physiologische Kochsalzlösung usw.)
gelöst,
zum Sterilisieren durch ein Filter filtriert und der Stabilisator,
Puffer, Tensid und Natriumchlorid werden zugesetzt und das Gemisch
wird lyophilisiert. Die Zubereitung der Erfindung kann zur pharmazeutischen
Herstellung notwendige Additive, zum Beispiel eine Lösehilfe,
ein Antioxidationsmittel, ein schmerzlinderndes Mittel, ein Isotoniemittel
und dergleichen enthalten. Das Lyophilisierungsverfahren kann drei
Verfahrenseinheiten umfassen, zum Beispiel (1) einen Gefrierschritt
des Kühlens
und Gefrierens unter Normaldruck, (2) einen ersten Trocknungsschritt
des Sublimierens und Trocknens von freiem Wasser, das unter verringertem
Druck nicht von der gelösten
Substanz zurückgehalten
wird und (3) einen zweiten Trocknungsschritt des Entfernens des
eigenen adsorbierten Wassers und Kristallwassers aus der gelösten Substanz
(Pharm. Tech. Japan, 8 (1), 75-87, 1992). HGF ist beim Herstellen
einer Lösung,
beim Lyophilisieren und in wäßriger Lösung durch
Wiederauflösen
der lyophilisierten Zubereitung sehr stabil. Der HGF-Gehalt kann
in Abhängigkeit
von der zu behandelnden Erkrankung und dem Verabreichungsweg entsprechend
eingestellt werden.
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Die
lyophilisierte Zubereitung wird durch Zufügen destillierten Wassers zur
Injektion und Wiederauflösen
vor Gebrauch verwendet.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Die
lyophilisierte HGF-Zubereitung der Erfindung kann HGF stabilisieren
und kann über
einen langen Zeitraum gelagert werden.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird durch Bereitstellen von Beispielen weiter beschrieben,
es muß aber
angemerkt werden, dass die Erfindung nicht auf diese Beispiele allein
beschränkt
ist. In den Beispielen wurde in der Veröffentlichung der WO90/10651
offenbarter dLeHGF (auch als TCFII bekannter HGF des Typs, dem fünf Aminosäuren fehlen)
verwendet.
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Beispiel 1
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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In
300 mM Natriumchlorid und 0,01% Polysorbat 80 enthaltendem 10 mM
Citratpuffer (pH 5,0) wurde HGF zu 20 mg/ml gelöst und es wurde eine wäßrige HGF-Lösung aseptisch
erhalten. Nach Einstellen des pH der wäßrigen Lösung wurde sie aseptisch in
eine Ampulle eingebracht und unter den in Tabelle 1 dargestellten Bedingungen
lyophilisiert und es wurde eine lyophilisierte HGF-Zubereitung erhalten.
Der Pfeil (→)
in der Tabelle zeigt, dass sich die Temperatur änderte.
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Beispiel 2
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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Eine
lyophilisierte HGF-Zubereitung wurde durch Verwenden von 10 mM Citratpuffer
(pH 6,0) anstatt 10 mM Citratpuffer (pH 5,0) in Beispiel 1 erhalten.
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Beispiel 3
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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Eine
lyophilisierte HGF-Zubereitung wurde durch Verwenden von 10 mM Phosphatpuffer
(pH 6,0) anstatt 10 mM Citratpuffer (pH 5,0) in Beispiel 1 erhalten.
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Beispiel 4
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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Eine
lyophilisierte HGF-Zubereitung wurde durch Verwenden von 10 mM Phosphatpuffer
(pH 7,0) anstatt 10 mM Citratpuffer (pH 5,0) in Beispiel 1 erhalten.
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Beispiel 5
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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In
300 mM Natriumchlorid und 0,01% Polysorbat 80 enthaltendem 10 mM
Citratpuffer (pH 5) wurde HGF zu 20 mg/ml gelöst. In der Folge wurde Glycin
zu 50 mg/ml gelöst
und es wurde eine gelöste
Lösung
von HGF aseptisch erhalten. Nach Einstellen des pH der gelösten Lösung wurde
sie aseptisch in eine Ampulle eingebracht und unter denselben Bedingungen
wie in Beispiel 1 lyophilisiert und es wurde eine lyophilisierte HGF-Zubereitung
erhalten.
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Beispiel 6
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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Eine
lyophilisierte HGF-Zubereitung wurde durch Verwenden von Alanin
anstatt von Glycin in Beispiel 5 erhalten.
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Beispiel 7
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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In
300 mM Natriumchlorid und 0,01% Polysorbat 80 enthaltendem 10 mM
Citratpuffer (pH 5) wurde HGF zu 20 mg/ml gelöst. In der Folge wurde Sorbit
zu 200 mg/ml gelöst
und es wurde eine gelöste
Lösung von
HGF aseptisch erhalten. Nach Einstellen des pH der gelösten Lösung wurde
sie aseptisch in eine Ampulle eingebracht und unter denselben Bedingungen
wie in Beispiel 1 lyophilisiert und es wurde eine lyophilisierte HGF-Zubereitung
erhalten.
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Beispiel 8
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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In
300 mM Natriumchlorid und 0,01% Polysorbat 80 enthaltendem 10 mM
Citratpuffer (pH 6) wurde HGF zu 10 mg/ml gelöst. In der Folge wurde Dextransulfat
zu 50 mg/ml gelöst,
der pH wurde eingestellt und es wurde eine gelöste Lösung von HGF aseptisch erhalten.
Sie wurde anschließend
aseptisch in eine Ampulle eingebracht und unter denselben Bedingungen
wie in Beispiel 1 lyophilisiert und es wurde eine lyophilisierte HGF-Zubereitung
erhalten.
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Beispiel 9
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Herstellung einer lyophilisierten HGF-Zubereitung
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Eine
lyophilisierte HGF-Zubereitung wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 außer
durch Verwenden von 10 mM Citratpuffer (pH 6,0) anstatt 10 mM Citratpuffer
(pH 5,0) und Einstellen der HGF-Konzentration auf 10 mg/ml erhalten.
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Versuchsbeispiel 1
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Wirkungen des Lyophilisierungsverfahrens
auf die biologische Aktivität
von HGF
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Zum
Feststellen von Änderungen
der biologischen Aktivität
von HGF bei dem Lyophilisierungsverfahren wurde unter Verwenden
einer wäßrigen HGF-Lösung vor der
Lyophilisierung und einer wäßrigen Lösung von
direkt nach der Lyophilisierung wiederaufgelöstem HGF in Beispiel 1 die
biologische Aktivität
von HGF gemessen (das Messverfahren für die biologische Aktivität wird nachstehend
dargestellt). Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 dargestellt. Da
sich die spezifische Aktivität
vor und nach der Lyophilisierung nicht änderte, wurde gezeigt, dass
die biologische Aktivität
von HGF durch das Lyophilisierungsverfahren und Wiederauflösen nicht inaktiviert
wird, was nahelegt, dass HGF als lyophilisierte Zubereitung verwendbar
ist.
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Messmethode der biologischen Aktivität
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Durch
Leberperfusion männlicher
Wistar-Ratten erhaltene Hepatozyten wurden gereinigt und nach dem
Bestätigen
der Zellüberlebensrate
zu 1 × 104/Näpfchen
auf einer Platte eingesät.
Nach 20 Stunden Vorinkubation in einem Inkubator mit 5 % Kohlendioxid
wurde eine HGF-Probe und Standardprobe (n = 3) zugesetzt. Nach weiteren
24 Stunden Vorinkubation in einem Inkubator mit 5 % Kohlendioxid
wurde [3H-Thymidin] zugesetzt, um 2 Stunden
zu markieren. Zellen wurden durch einen Zellernter gesammelt und
die Menge des in die Zellen aufgenommenen [3H]
wurde gemessen. Die Meßergebnisse
wurden durch ein Kalibrationsverfahren in paralleler Linie bestätigt und
die spezifische Aktivität
zu der Standardprobe wurde bestimmt.
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Versuchsbeispiel 2
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Eigenschaften nach dem Lösen der
lyophilisierten Zubereitung
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In
den Beispielen hergestellte lyophilisierte Zubereitungen wurden
1 Monat bei –40°C, 25°C und 50°C aufbewahrt
und gelöst
und die Eigenschaften der gelösten
Zubereitungen wurden visuell beobachtet. Die lyophilisierte Zubereitung wurde
durch Verwenden gereinigten Wassers gelöst. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 dargestellt. Beim Aufbewahren bei –40°C oder 25°C waren die Eigenschaften der
Zubereitungen aller Beispiele stabil. Beim Aufbewahren bei 50°C war die
Zubereitung in Beispiel 1 unmittelbar nach dem Lösen trübe, aber die Eigenschaften
der Zubereitungen der Beispiele 5, 6 und 7 waren stabil.
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Versuchsbeispiel 3
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Änderungen
des Polymergehalts bei lyophilisierten Zubereitungen
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Die
in Beispiel 1, 5, 6 und 7 hergestellten lyophilisierten Zubereitungen
wurden 1 Monat oder 2 Monate bei –40°C, 25°C, 40°C und 50°C aufbewahrt und das Verhältnis des
Gehalts des in den lyophilisierten Zubereitungen enthaltenen Polymers
und HGF wurde gemessen. Das Messverfahren ist das nachstehend erläuterte Gefiltrationsverfahren.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 und Tabelle 5 dargestellt. Ungeachtet
der Lagertemperatur war die Polymerproduktion bei den Zubereitungen
aller Beispiele niedrig und die Zubereitungen waren physikalisch
stabil. Insbesondere bei den Zubereitungen der Beispiele 5, 6 und
7 war die Polymerproduktion äußerst klein
und die Zubereitungen waren physikalisch stabil.
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Messverfahren des Polymergehalts
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Die
HGF-Konzentration wurde auf 2 mg/ml verdünnt und wurde unter den folgenden
Bedingungen durch das Gelfiltrationsverfahren gemessen.
- Säule: TOSOH
TSK G-3000SW XL (ϕ 0,78 × 30 cm)
- Durchflußgeschwindigkeit:
0,5 ml/min
- Nachweis: OD 280
- Temperatur: 25°C
- Träger:
10 mM Tris, 150 mM NaCl, 0,05 % SDS, pH 7,0
- Auftrag: 20 μl
- Retentionszeit des Polymers: 13,0 min
- Retentionszeit des HGF: 14,4 min
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Versuchsbeispiel 4
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Wirkung von Dextransulfat auf die Polymerproduktion
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Die
in Beispiel 8 hergestellte lyophilisierte Zubereitung wurde 1 Monat
bei 50°C
aufbewahrt und das Verhältnis
des Polymergehalts und HGF-Gehalts in den lyophilisierten Zubereitungen
wurde gemessen. Das Messverfahren war dasselbe wie in Versuchsbeispiel
3. Als Vergleichsbeispiel wurde die lyophilisierte Zubereitung des
Beispiels 9, die unter denselben Bedingungen und Verfahren hergestellt
wurde, außer
dass kein Dextransulfat enthalten war, verwendet und ähnlich getestet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt. Wie in Tabelle 6 dargestellt
wurde durch Zusetzen von Dextransulfat gefunden, dass die Polymerproduktion
sogar dann niedrig war, als bei hoher Temperatur aufbewahrt wurde,
und dass die Stabilität
erhöht
ist.
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Versuchsbeispiel 5
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Änderungen
der biologischen Aktivität
lyophilisierter Zubereitungen
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Die
in Beispiel 1, 5, 6 und 7 hergestellten lyophilisierten Zubereitungen
wurden 1 Monat oder 2 Monate bei –40°C, 40°C, 50°C und 60°C aufbewahrt und die biologische
Aktivität
der wäßrigen Lösung nach
dem Wiederauflösen
der lyophilisierten Zubereitungen wurde durch das in Versuchsbeispiel
1 dargestellte Messverfahren der biologischen Aktivität gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 und Tabelle 8 dargestellt. Die
Anfangswerte der biologischen Aktivität wäßriger Lösungen nach dem Wiederauflösen der
Zubereitungen in Beispiel 1, 5, 6 und 7 waren 1,01 ± 0,25,
0,91 ± 0,18,
0,88 ± 0,05
beziehungsweise 1,03 ± 0,04.
Beim Aufbewahren bei 60°C
wurde bei der biologischen Aktivität eine leicht abnehmende Tendenz
beobachtet, aber beim Aufbewahren bei 50°C oder niedrigerer Temperatur
lag nahezu keine Änderung
der biologischen Aktivität
bei den Zubereitungen irgendeines Beispiels vor und die biologische
Aktivität
war stabil.
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