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Die
Erfindung ist auf ein Verfahren zum Umwandeln der Glycosylierungsmuster
bei Proteinen und rekombinant hergestellten Proteinen, insbesondere
therapeutischen Proteinen, gerichtet, die ein Hybrid- oder komplexes
Muster haben. Das Verfahren beinhaltet das Kultivieren eines Fadenpilzes
oder einer Hefe, um ein Glycoprotein des Typs mit hohem Mannosegehalt
zu produzieren, das ein Akzeptorsubstrat für GlcNac Tr I ist. Das Verfahren
beinhaltet auch das Umsetzen eines Glycoproteins des Typs mit hohem
Mannosegehalt mit einer α-1,2-Mannosidase
und GlcNac Tr I in einer Hefe oder einem Fadenpilz, um ein Hybridglycoprotein
herzustellen.
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Die
Glycosylierung beeinflusst viele Eigenschaften eines Glycoproteins,
einschließlich
der richtigen Proteinfaltung, der Protease-Beständigkeit/-Empfindlichkeit,
des intrazellulären
Transports und der Kompartimentierung, der Sekretion, der inter-
und intra-molekulären
Assoziationen, der intermolekularen Affinitäten, des Gewebe-Targeting ("tissue targeting") und der biologischen
Halbwertszeit. Die Glycosylierungsmuster können auch signifikant die biologische
Aktivität
bzw. Wirksamkeit, die Löslichkeit,
die Clearance, die intermolekulare Aggregation und die Antigenität, insbesondere
von jenen Proteinen, die therapeutisch in vivo verabreicht werden,
verändern.
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In
den Patenten
US 5,324,663 und
US 5,272,066 werden Syntheseverfahren
zum Modifizieren von Oligosaccharidstrukturen in Glycoproteinen
beschrieben.
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Die
rekombinante Herstellung vieler Proteine kann ihr Glycosylierungsmuster
stark verändern.
Proteine, die in Bakterien exprimiert werden, sind völlig unglycosyliert.
Bäckerhefe-Glycosylierungsmuster
sind nicht äquivalent
zu ihren Säugetier-Gegenstücken und
sind hoch antigen bei Säugern
(C.E. Ballou, 1982. J.N. In Strathern et al. (Herausg.). The Molecular
Biology of the Yeast Saccharomyces. Metabolism and Gene Expression.
Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York, S. 335-360).
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In ähnlicher
Weise werden nicht-komplexe Glycosylanteile beobachtet, wenn Insektenzellen,
wie das weit verbreitete Sf9-Baculovirusexpressionssystem, verwendet
werden, um Säugetierproteine
zu exprimieren (Davidson et al., Biochemistry, 29:2828-2838 (1990;
O.P. Bahl et al., in Cell Surface and Extracellular Glycoconjugates – Structure
and Function, D.D.Roberts et al., Hrsg., Academics Press, Inc. 1993,
S. 245-270). Oligosaccharide mit hohem Mannose- (Man)-Gehalt und
Hybridoligosaccharide werden an Proteine synthetisiert, die in Insektenzellen
produziert werden. Die Primärstrukturen
dieser Glycane sind nicht verschieden von jenen, die an bestimmten
Säugetierproteinen,
wie Ribonuclease B, Thyroglobin, Gewebe-Plasminogen-Aktivator gefunden
wurden (letzterer hat einen gemischten Bestand von Strukturen mit
hohem Mannosegehalt und komplexen Strukturen an seiner Glycosylierungsstelle).
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Kleine
Säugetierzellkulturen
sind praktisch für
die Verwendung in Laborversuchen zur Säugetiergenexpression. Jedoch
sind die Kosten und die Schwierigkeiten der Expression großer Mengen
therapeutischer rekombinanter Glycoproteine in Säugetierzellkulturen untragbar.
Daher gibt es einen Bedarf für
einen Wirt, der in der Lage ist, große Mengen rekombinanter Proteine
zu produzieren, die ein Glycosylierungsmuster besitzen oder modifiziert
werden können,
so dass sie ein Glycosylierungsmuster besitzen, das demjenigen ähnlich ist, das
durch Säugetierzellen
produziert wird.
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Fadenpilze,
z.B. Trichoderma, haben bestimmte Vorteile als rekombinante Wirte.
Es ist einfach, große Mengen
dieser Pilze zu züchten,
und sie haben die Fähigkeit,
zu glycosylieren und effizient große Ausbeuten rekombinanter
Säugetierproteine
in das Medium zu sezernieren, was die Isolierung vergleichsweise
einfach macht. Zusätzlich
ist das Glycosylierungsmuster bei solchen Proteinen dem menschlichen ähnlicher
als das der Bäckerhefe.
Jedoch gibt es immer noch Unterschiede, die den Wildtyppilz-Glycosylierungsmustern
einen strukturellen und funktionellen Nachteil bringen, wenn in
vivo die Wirksamkeit eines Proteins einen spezifischen Glycosylierungstyp
erfordert. Zum Beispiel sind terminale Sialsäurereste wichtig für das Funktionieren eines
Proteins in einem Säugetiersystem,
da sie die Glycoprotein-Clearance aus dem Säugetierblutstrom verhindern.
Es wird angenommen, dass der Mechanismus hinter der erhöhten biologischen
Halbwertszeit sialylierter Moleküle
in ihrer verringerten Erkennung durch Lectine begründet liegt
(K. Drickamer, J. Biol. Chem. 263:9557-9560 (1988)). Pilzzellen sind jedoch
nicht in der Lage, solche Einheiten hinzuzufügen. Glycoproteine, die in
Pilzzellen synthetisiert werden, sind unendständige Sialsäure ("asialic").
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Ein
weiterer Nachteil, dargestellt durch die Unfähigkeit komplexe Glycoproteinanteile
zu erzeugen, liegt in der Gegenwart von terminalen Mannoseresten.
Glycoproteine, die mit Mannoseresten enden, sind Liganden für Mannose-bindende
Proteine auf Makrophagen und Zellen des reticulo-endothelialen Systems (Ezekowitz
et al., J. Cell Sci. Suppl. 9:121-133 (1988)). Während dies für einige
eingeschränkte
Fälle nützlich sein
kann, wie für
Targeting-Zwecke,
hat dies eine unerwünschte
pharmakologische Folge für
die meisten rekombinanten Proteine – z.B. die rasche Clearance
der Verbindung aus dem Blut. Eine rasche Clearance kann in schädlicher
Weise die Pharmakokinetik des verabreichten Mittels beeinflussen
und sein therapeutisches Potential verringern oder seine Toxizität erhöhen. Daher
erschweren rekombinant hergestellte nicht-komplexe Glycosylierungsmuster
die Verwendung von rekombinant hergestellten Glycoproteinen für die therapeutische Verwendung
beim Mensch (T. Sareneva et al., Interferon Res. 13:267-269 (1993)).
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Diese
Nachteile können
die biologische oder pharmakologische Nützlichkeit von Säugetierproteinen blockieren,
die unter Verwendung eines abschließenden Transformationssystems
erzeugt wurden. Daher gab es einen lang verspürten Bedarf in der Glycoprotein-Industrie, Glycosylierungsmuster
des Hybrid- oder komplexen Typs auf Glycoproteinen in Pilzwirten
bereitzustellen, die in vivo- und/oder in vitro-Modifikationen zugänglich sind,
was es ihnen ermöglicht,
Glycosylierungsmuster zu produzieren, die ähnlich jenen sind, die bei Proteinen
höherer
Eukaryoten gefunden wurden.
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Als
der Bedarf für
eine wirtschaftliche Herstellung in großem Maßstab von rekombinanten Proteinen, die
ein Säugetierglycosylierungsmuster
haben, erkannt wurde, untersuchten die Erfinder die Reifung bzw.
Verarbeitung von Glycosylresten in Säugetier- und Pilzzellen. Diese
Untersuchungen führten
zu der Entdeckung, dass Fadenpilze, wie Trichoderma, in der Lage
sind, ein gewünschtes
Protein in einer unreifen glycosylierten Vorläuferform ("immature glycosylated precursor form") auszuscheiden,
die einer in vitro-Reifung bzw. -Verarbeitung zu einem Säugetierglycosylierungsmuster
vom Hybridtyp zugänglich
ist. Diese Entwicklung resultierte in der Entwicklung von Verfahren
zum Herstellen von Hybrid- und komplexen Proteinglycosylierungsmustern, ähnlich jenen,
die in Säugetierwirten
gefunden wurden.
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Demgemäß wird in
einer ersten Ausführungsform
das Glycosylierungsmuster eines gewünschten glycosylierten Proteins
(Glycoprotein) nacheinander durch Reaktion mit N-Acetylglucosaminyltransferase
I (GlcNAc Tr I), Galactosyltransferase und Sialyltransferase modifiziert,
um ein Protein, das ein Glycosylierungsmuster des Hybrid- oder komplexen
Typs mit terminaler Sialsäure
bzw. terminalen Sialsäuren ähnlich demjenigen
von Säugetierzellen
hat, herzustellen.
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Demgemäß wird in
einer weiteren Ausführungsform
das Glycosylierungsmuster eines gewünschten glycosylierten Proteins
nacheinander in einer Hefe oder einem Fadenpilz mit α-1,2-Mannosidase,
um die Reaktion mit GlcNAc Tr I zu verbessern, Galactosyltransferase
und Sialyltransferase modifiziert, um ein Glycosylierungsmuster
des Hybridtyps mit einem terminalen Sialsäurerest bzw. -resten ähnlich demjenigen
von Säugetierzellen
herzustellen.
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Demgemäß werden
in einer weiteren Ausführungsform
Glycoproteine des Typs mit hohem Mannosegehalt exprimiert in und
bevorzugt abgeschieden von einem Fadenpilzwirt, der mit GlcNAc Tr
I transformiert wurde, und sie wurden durch aufeinander folgende
Reaktion mit Galactosyltransferase und Sialyltransferase modifiziert,
um ein Glycosylierungsmuster des Hybridtyps mit terminaler Sialsäure herzustellen,
eine Struktur ähnlich
derjenigen von Säugetierzellen.
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Demgemäß wird in
einer weiteren Ausführungsform
das Glycosylierungsmuster des gewünschten glycosylierten Proteins,
das in einem Pilzwirt, wie einer Hefe oder einem Fadenpilz, vorzugsweise
Trichoderma oder Aspergillus, die/der mit α-1,2-Mannosidase und/oder GlcNAc
Tr I transformiert wurde, durch aufeinander folgendes Umsetzen eines
solchen Proteins mit GlcNAc Tr I, falls erforderlich, und mit Galactosyltransferase und
Sialyltransferase modifiziert, um ein Protein herzustellen, das
ein Glycosylierungsmuster des Hybridtyps mit einer terminalen Sialsäurestruktur ähnlich derjenigen
von Säugetierzellen
hat.
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Demgemäß wird in
einer weiteren Ausführungsform
die unreife glycosylierte Form ("immature
glycosylated form")
eines Glycoproteins des Typs mit hohem Mannosegehalt in einem Pilzwirt,
wie eine Hefe oder einem Fadenpilz, vorzugsweise Trichoderma oder
Aspergillus, die/der mit einem rekombinanten Gen, das für α-1,2-Mannosidase
und/oder GlcNAc Tr I, vorzugsweise Human-GlcNAc Tr I, codiert, transformiert
wurde, produziert und wird weiter durch in vitro-Reaktion mit einer
nicht-spezifischen Mannosidase modifiziert, um ein Protein in einem
in vitro-Schritt herzustellen, das ein mono-antennäres komplexes
Glycosylierungsmuster hat.
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Demgemäß wird in
einer weiteren Ausführungsform
jedes der obigen Proteine, das ein Glycosylierungsmuster des Hybridtyps
hat, durch Reaktion mit einer α-1,2-, α-1,3- und/oder
einer α-1,6-Mannosidase
in ein komplexes Muster überführt.
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1.
Figur ist ein Schaubild, das die Umwandlung von Oligosacchariden
mit hohem Mannosegehalt (Glycosylstrukturen) in Hybridoligosaccharide
nach der Reaktion der Strukturen mit hohem Mannosegehalt mit α-1,2-Mannosidase,
GlcNAc Tr I, β-1,4-Galactosyltransferase
(gezeigt als Gal Tr) und α-2,6-Sialyltransferase (gezeigt
als NeuNAc T) veranschaulicht. Die Umwandlung eines Pilzglycoproteins
mit Oligosacchariden mit hohem Mannosegehalt (Glycosylstrukturen)
in Hybridstrukturen erfolgt als ein Ergebnis dieser illustrieren
Reihe von Reaktionen.
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1A.
ist ein Schaubild, das die Umwandlung von Hybridoligsacchariden
(Glycosylstrukturen) zu Oligosacchariden des komplexen Typs nach
der Reaktion der Hybridstrukturen mit einer aspezifischen (nicht-spezifischen) α-Mannosidase
darstellt.
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2. 2 zeigt
eine Karte des Plasmids pCAGGS. Die Hauptabschnitte sind Längen von
1000 bp, die Unterabschnitte sind Längen von 200 Basen. Die Länge ist
näherungsweise
4811 bp. AG:β-Actin/β-Globin-Hybridpromotor;
SVORI: bidirektionaler Ursprung von SV40; RBS: lac-Operon-Ribosomenbindungsstelle; PolyA:
PolyA-Signal des früheren
SV40-Bereichs (Pfeil im Uhrzeigersinn) oder des späteren Bereichs
(Pfeil entgegen des Uhrzeigersinns); Ori: Eco-pMBI-Ursprung oder
Plasmidreplikation; AMP: Ampicillin-Resistenzgen; CMV: CMV-IE-Enhancer;
lac: lac-Promotor; rGBf (Plasmidbasen 10-182): partiales Exon 3
und 3'-untranslatierter
Bereich und PolyA-Bereich des Kaninchen-β-Globin-Gens; 3FR (Plasmidbasen 183-541): 3'-flankierender Bereich
des Kaninchen-β-Globin-Gens.
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3.
Figur zeigt eine Karte des Plasmids pSCGAL1MF3. Die Hauptabschnitte
sind Längen
von 500 bp, die Unterabschnitte sind Längen von 100 Basen. Die Länge ist
näherungsweise
3477 bp. AMP: Ampicillin-Resistenzgen; ORI: Ursprung der Plasmidreplikation
(Eco-pMB1); lac: lac-Promotor; RBS: lac-Operonribosomenbindungsstelle;
GAL1: Gal1-Promotor;
PREMF: α-Mating-Faktor
1-Präprosequenz,
lacZ: LacZα-Gen.
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4.
Figur zeigt eine Karte des Plamids pCAMFhGNTIf1,
enthaltend ein Humangenfragment, das für N-Acrylglucosaminyltransferase
I (hGlcNAc-Tr I) codiert. Die Hauptabschnitte sind Längen von
1000 bp, die Unterabschnitte sind Längen von 200 Basen. Die Länge ist
näherungsweise
6223 bp. AMP: Ampicillin-Resistenzgen; ORI: Ursprung der Plasmidreplikation
(Eco-pMB1); lac: lac-Promotor; RBS: lac-Operon-Ribosomenbindungsstelle;
PREMF: α-Mating-Faktor
1-Präprosequenz;
rGBf (Plasmidbasen 1-170): partielles Exon 3 und 3'-untranslatierte
Region und PolyA-Bereich des Kaninchen-β-Globingens; 3FR: (Plasmidbasen
171-530): 3'-flankierende
Region des Kaninchen-β-Globingens;
SVORI: bidirektionaler Ursprung der Replikation von SV40; PolyA-Signal
der frühen
SV40 (Pfeil im Uhrzeigersinn) oder späten Region (Pfeil entgegen
des Uhrzeigersinns), CMV: CMV-IE-Enhancer; Ac: Huhn-β-Actin-Promotor.
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Die 4A, 4B, 4C und 4D zeigen
die sequenzielle Konstruktion von pCMFhGNTIf1. Alle Abkürzungen
sind wie oben. 4A stellt graphisch die Insertion
des hGNTI-Fragments in pUC18 dar; 4B stellt
graphisch die Extraktion des GAL1-PREMF-Fragments aus pSCGALIMF3 und seine
Insertion in pUC18 dar; 4C stellt
graphisch die Konstruktion des pUC18-Plasmids dar, das die hGNTI-Sequenz
(ohne ihre Signalsequenz) nach der PREMF-Signalsequenz enthält; und 4D stellt
graphisch die abschließende Konstruktion
von pCAMFhGNTIf1 dar, durch Insertieren des PREMF-hGNTI-Fragments, das aus
dem in 4C konstruierten Vektor entnommen
worden war, in pCAGGS.
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5. 5 zeigt
ein Autoradiogramm, das nach Exposition eines Röntgenstrahl-Films gegenüber radioaktiv markierten Glycoproteinen
erhalten wurde, die mittels einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
getrennt worden waren. Die folgenden GlcNAc Tr I-Substrate wurden
wie angemerkt zugefügt: Spur
1: kein Substratprotein zugefügt;
Spur 2: Humantransferrin als Negativkontrolle zugefügt; Spur
3: S. cerevisiae-Invertase als eine Negativkontrolle zugefügt; Spur
4: Ovalbumin als eine Positivkontrolle zugefügt; Spur 5: Cellulasen von
Trichoderma; Spur 6: Proteine, die von der T. reesei-Mutante RUTC
30 sezerniert wurden.
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6. 6 zeigt
ein Autoradiogramm, das nach Exposition eines Röntgenstrahlfilms gegenüber radioaktiv
markierten Oligosaccharidstrukturen erhalten wurden, die auf einer
Dünnschichtchromatographie-Platte
(DC) getrennt worden waren. Das Folgende wurde zu dem GlcNAc Tr
I enthaltenen Reaktionsgemisch zugefügt: Spur 1: keine Oligosaccharide
zu der Reaktion zugefügt;
Spuren 2 und 3: Oligosaccharide mit hohem Mannosegehalt aus der
Ribonuclease B-Hydrazinolyse, Oxford Glycosystems, (Spur 2) und
Man5Gn auf Mannosidose-Urin, Sanbio, (Spur
3) wurden als Positivkontrollen umgesetzt; Spur 4: Oligosaccharide,
die von Trichoderma-Cellulasen isoliert wurden; Spur 5: Oligosaccharide,
die von den von der T. reesei-Mutante RUTC 30 abgeschiedenen Proteinen
isoliert wurden; Spur 6: Glycosylstrukturen, die von der S. cerevisiae-Invertase
freigesetzt wurden, als Negativkontrolle.
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7. 7 zeigt
ein Autoradiogramm, das nach Exposition eines Röntgenstrahl-Films gegenüber radioaktiv markierten Glycoproteinen
erhalten wurde, die mittels einer 12,5 %igen SDS-PAGE getrennt worden waren.
Spur 1: der Einbau von radioaktiver 2-Desoxy-2- N-acetylamino-D-glucose (GlcNAc) in
CBH I ist gezeigt; Spur 2: eine deutliche elektrophoretische Verschiebung
von CBH I wird als die Folge des Einbaus der radioaktiven Sialsäure gezeigt.
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8. 8 zeigt
die elektrophoretische Trennung von ANTS-Oligosacchariden, die aus
T. reesei RUTC 30-Glycoproteinen hergestellt wurden. Spur 1: der
CBH I-Verdau; Spur 2: CBH I-Oligosaccharide, die mit A. saitoi-α-1,2-Mannosidase
behandelt wurden; Spur 3: Verdau von einem Gemisch aus von T. reesei RUTC
30 sezernierten Proteinen; Spur 4: analog zu Spur 3, aber mit α-1,2-Mannosidase-Behandlung;
Spur 5: Rinder-Ribonuclease
B-Verdau; M: Molekulargewichtsmarker (a: Maltotetraose; b: Maltopentaose;
c: Maltohexaose; d: Maltoheptaose; e: Maltooctaose; f: Maltononaose).
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9: 9 zeigt
ein Autoradiogramm eines Dünnschichtchromatogramms
wie oben, mit dem freie Oligosaccharide getrennt wurden, die mit α-1,2-Mannosidase
vorhandelt wurden und nachfolgend mit GlcNAc Tr I und UDP-(14C)GlcNAc (Uridindiphospho-2-desoxy-2-N-acetylamino-D-14C-glucose) behandelt wurden. Zu den GlcNAc
Tr I-Reaktionsgemischen
wurde das folgende zugefügt:
Spur 1: Oligosaccharide wurden nicht zugefügt; Spur 2: Man5GlcNAc
(Sanbio), ein Akzeptorsubstrat für
GlcNAc Tri I, wurde als Positivkontrolle zugefügt; Spuren 3 bzw. 4: S. cerevisiae-Invertase-Oligosaccharide
nicht vorbehandelt und vorbehandelt mit α-1,2-Mannosidase; Spur 5 bzw.
6: Oligosaccharide aus Trichoderma-Cellulasen (Fluka, Buchs, Schweiz) nicht
vorbehandelt und vorbehandelt mit α-1,2-Mannosidase; Spur 7 bzw.
8: Oligosaccharide der t. reesei-Mutante RUTC30 nicht vorbehandelt
und vorbehandelt mit α-1,2-Mannosidase.
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10. 10 zeigt
ein Autoradiogramm einer SDS-PAGE, mit der Glycoproteine getrennt
wurden, die mit GlcNAc Tr I und UDP-(14C)GlcNAc,
mit oder ohne "Vorbehandlung" mit A. Saitoi α-1,2-Mannosidase, umgesetzt
wurden. Spur 1 bzw. 2: kein Proteinakzeptorsubstrat ohne und mit α-1,2-Mannosidase-Behandlung; Spur
3 bzw. 4: Transferrin ohne und mit Vorhandlung mit α-1,2-Mannosidase;
Spur 5 bzw. 6: S. cerevisiae-Invertase ohne und mit Vorhandlung
mit α-1,2-Mannosidase;
Spur 7 bzw. 8: Ovalbumin ohne und mit Vorbehandlung mit α-1,2-Mannosidase;
Spur 9 bzw. 10: Trichoderma-Cellulasen (Fluka, Buchs, Schweiz) ohne
und mit Vorbehandlung mit α-1,2-Mannosidase.
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11. 11 zeigt
ein Autoradiogramm eines 12,5 %igen SDS-PAGE-Gels, das verschiedene
Proteine enthielt, die mit GlcNAc Tri I und UDP-(14C)
GlcNAc umgesetzt wurden. Spur 1 ist α-Amylase aus Aspergillus oryzae.
Spur 2 ist α-Amylase
aus Aspergillus niger. Spur 3 ist ein Ovalbumin (Positivkontrolle).
Spur 4 ist kein Protein (Negativkontrolle). Spur 6 ist Papain, verdaut
mit Cellobiohydrolase I aus Trichoderma reesei RUTC 30. Spur 7 ist
eine Galactosidase, isoliert aus Aspergillus oryzae. Die Marker
(M) sind "rainbow"-[14C]markierte
Markerproteine von Amersham, Buckinghamshire, GB.
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12. 12 zeigt
ein Autoradiogramm eines Dünnschichtchromatogramms,
das die Bildung von Hybridstrukturen auf dem Oligosaccharidlevel
zeigt. Spur 1 zeigt *GlcNAc, übertragen
auf Man5GlcNAc2 aus Ribonuclease
B. Spur 2 zeigt *Gal verbunden mit *GlcNAc auf kommerziellem Man5GlcNAc2. Spur 3
zeigt *Sialsäure übertragen
auf *Gal verbunden mit *GlcNAc auf kommerziellem Man5GlcNAc2. Die Spuren 4, 5 und 6 sind analog zu den
entsprechenden Spuren 1, 2 bzw. 3, aber die Akzeptorsubstrate sind
N-Glycane, die aus Proteinen freigesetzt wurden, die von Trichoderma
reesei RUTC 30 sezerniert wurden.
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In
der folgenden Beschreibung wird Bezug auf verschiedene Methoden
genommen, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Molekulargenetik,
Mikrobiologie und allgemeinen Biologie bekannt sind. Veröffentlichungen
und andere Materialien, die solche bekannten Methoden darlegen,
auf die Bezug genommen wird, sind hierin durch Bezugnahme in ihrer
Gesamtheit eingeschlossen, als ob sie zur Gänze dargelegt seien.
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Allgemeine
Prinzipien der Glycoproteinbiologie und der Strukturanalyse von
Glycoprotein sind z.B. in Glycoprotein Analysis in Biomedicine,
herausgegeben durch E.F. Hounsell, Humana Press, Totowa, New Jersey
(1993) und in Cell Surface and Extracellular Glycoproteins, Structure
and Function, herausgegeben durch D.,D. Roberts und R.P. Mecham,
Academic Press, Inc., San Diego, CA (1993), dargelegt.
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Allgemeine
Prinzipien der Biochemie und Molekularbiologie der Fadenpilze und
von Trichoderma sind z.B. in D.B. Finkelstein et al., Hrsg., Biotechnology
of Filamentous Fungi: Technology and Products, Butterworth-Heinemann,
Verlag, Stoneham, MA (1992) und J.W. Bennett et al., More Gene Manipulations
in Fungi, Academic Press – Harcourt
Brace Jovanovich, Verlag, San Diego, CA (1991) dargelegt.
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Wenn
nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung, wie sie allgemein
durch einen Fachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, verstanden
wird. In der Beschreibung, die folgt, wird eine Zahl von Begriffen,
die in der Glycoprotein-Technologie verwendet werden, weitreichend
verwendet. Um für
ein klares und übereinstimmendes
Verständnis
der Beschreibung und der Ansprüche
zu sorgen, einschließlich
des Rahmens, der solchen Begriffen gegeben wird, werden die folgenden
Definitionen bereitgestellt.
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"Glycosylierungsmuster" bezieht sich auf
eine charakteristische Struktur, Zahl oder Stelle von Oligosaccharidstrukturen,
die mit einem Makromolekül,
wie ein Protein, assoziiert sind, oder die typisch für einen speziellen
Zelltyp oder eine Spezies sind.
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"Wildtyp"-Glycosylierungsmuster" bezieht sich auf
die charakteristische native Struktur, Zahl oder den Ort von Oligosaccharidstrukturen,
die mit einem Makromolekül,
wie ein Protein, assoziiert sind, oder die bei einem speziellen
Zelltyp oder eine Spezies gefunden wurden.
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"O-verknüpfte" Oligosaccharide
sind jene Oligosaccharide, die über
Threonin oder Serin an eine Peptidhauptkette gebunden sind.
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"N-verknüpfte" Oligosaccharide
sind jene Oligosaccharide, die über
Asparagin, mittels einer Asparagin-N-acetylglucosamin-Verknüpfung, an
eine Peptidhauptkette gebunden sind. Die N-verknüpften Oligosaccharide werden
auch "N-Glycane" genannt. Alle N-verknüpften Oligosaccharide
haben eine gemeinsame Pentasaccharidkernstruktur von Man3GlcNAc2 (Mannose3GlucoseNAcetyl2)
(Glucose kann als Glc und Gluc abgekürzt sein). Sie unterscheiden
sich in dem Vorhandensein von und in der Zahl von Verzweigungen
(auch Antennen genannt) von peripheren Zuckern wie Fucose und Sialsäure.
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N-verknüpfte Oligosaccharide
werden gemäß ihrer
verzweigten Bestandteile eingeteilt. Wenn der verzweigte Bestandteil
nur Mannose ist, wird das Oligosaccharid als "N-Glycan mit hohem Mannosegehalt" ("high mannose N-glycan") bezeichnet. Wie
hierin verwendet, bedeutet Oligosaccharid oder Glycosylstruktur "mit hohem Mannosegehalt" ("high mannose") oder "des Typs mit hohem
Mannosegehalt" (high-mannose
type") ein Oligosaccharid
mit zusätzlichen
Mannoseresten, die an die äußere Kernstruktur
Man3GlcNAc2 gebunden
sind, und ohne Fucose- oder Sialsäurereste an den freien Enden
der Oligosaccharidverzweigungen.
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Ein "komplexes" Oligosaccharid oder
eine "komplexe" Glycosylstruktur
oder ein Oligosaccharid oder eine Glycosylstruktur des "komplexen Typs" bedeutet die Struktur
eines Oligosaccharids mit typischer Weise zwei bis sechs äußeren Verzweigungen
mit einer Sialyllactosaminsequenz, die an die äußere Kernstruktur Man3GlcNAc2 gebunden
ist. Ein komplexes N-Glycan hat mindestens eine Verzweigung und
bevorzugt mindestens zwei, von alternierenden GlcNAc- und Galactose-(Gal)
Resten, die in Oligosacchariden enden, wie z.B.: Neu NAc-, NeuAcα2-6GalNAcα1-, NeuAcα2-3Galβ1-3GalNAcα1-, NeuAcα2-3/6Galβ1-, 4GlcNAcβ1-, GlcNAcα1-4-Galβ1- (nur Mucine),
Fucα1-2-Galβ1- (Blutgruppe
H).
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Sulfatester
können
bei Galactose-, GalNAc- und GlcNAc-Resten auftreten und Phosphatester
können bei
Mannose-Resten auftreten. NeuAc (Neu: Neuraminsäure; Ac: Acetyl) kann O-acetyliert
sein oder durch NeuGl (N-Glycolylneuraminsäure) ersetzt sein. Komplexe
N-Glycane können
auch Substitutionen des "bisecting"-GlcNAc und der Kernfucose
(Fuc) innerhalb der Kette haben.
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"Hybrid-N-glycane" haben nur Mannose-Reste
in dem Manα1-6-Zweig
der Kernstruktur und ein oder zwei komplexe Antennen in dem Manα1-3-Zweig.
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Ein "Akzeptorsubstrat" ist ein Oligosaccharid,
dessen spezielle Struktur von einem Enzym als Substrat erkannt wird,
so dass die Reaktion mit einem solchen Enzym bestimmte Zuckerreste
zu diesem Akzeptorsubstrat hinzufügt. Zum Beispiel ist das Oligosaccharid
Man5GlcNAc2 ein
Akzeptorsubstrat für
GlcNAc Tr I, die erste Glycosyltransferase, die an der Bildung eines
komplexen Kohlenhydrats beteiligt ist.
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Mit
einem "unreifen
Vorläufer"-Glycosylierungsmuster
oder einer "unreifen
Vorläufer"-N-Glycanstruktur
ist eine Struktur mit hohem Mannosegehalt gemeint. Gemäß der Erfindung
können "unreife" Strukturen zu einer
Hybridstruktur oder einer Struktur des komplexen Typs "gereift" werden, durch Behandeln
mit Enzymen, die die geeigneten Einheiten der Hybridoligosaccharide
oder der Oligosaccharide des komplexen Typs mit oder ohne der Entfernung
der Mannose-Reste, wie erforderlich, hinzufügen.
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Mit "sequenziell" modifiziert ist
gemeint, dass eine Oligosaccharid-(Glycan)-Struktur enzymatisch
in einer geordneten Weise modifiziert wird, wobei zwei oder mehr
enzymatische Reaktionen derart beteiligt sind, dass mindestens eine
Reaktion der anderen vorausgeht. Dies wird auch als eine "Kaskaden"-Serie von enzymatischen
Reaktionen bezeichnet.
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Mit "Umsetzen eines Proteins
mit einem Enzym" ist
gemeint, dass das Protein in einem Reaktionsgemisch bereitgestellt
wird, das alle benötigten
Komponenten enthält,
um die inhärente
Aktivität
des Enzyms zu katalysieren, um ein solches Protein zu modifizieren.
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Die
Verknüpfung
zwischen Monosaccharideinheiten in einem Glycan kann mit irgendeiner
der Hydroxylgruppen, mit entweder einer β- oder einer α-anomerischen
Konfiguration, sein. Wenn wie unten gezeigt gezeichnet (z.B, bei
Kohlenstoffatom 1 ("1" unten) von GlcNAc
und Sialsäure),
wird die β-
oder α-Konfiguration als
eine Linie über
bzw. unter der Ebene des Monosaccharidrings dargestellt.
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Die
Pyranoseform von β-D-N-Acetylglucosamin
(GlcNAc) ist:
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Die
Struktur von Sialsäure
ist:
wobei R=CH
3-CO-(N-Acetylneuraminsäure)
3 oder CH OH-CO-(N-Glycolylneuraminsäure) ist,
die Hydroxylgruppen können
mit verschiedenen Acylsubstituenten substituiert sein und jene an
C8 und C9 mit zusätzlichen Sialsäureresten.
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Bestimmte
Abkürzungen
werden hierin verwendet, wie sie in dem Fachgebiet üblich sind,
wie: "Ac" für Acetyl; "glc" für Glucose; "fuc" für Fucose; "GlcNAc" für N-Actylglucosamin; "man" für Mannose, "PNGase F" für Peptid-N-glycosidase
F (EC 3.2.2.18).
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Wie
hierin verwendet, bedeutet "GlcNAc
Tri I" N-Acetylglucosaminyltransferase
I.
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In
Glycoproteinen besitzen potentielle N-Glycosylierungsstellen die
Sequenz Asparagin-X-Serin (oder Threonin), wobei X jede Aminosäure außer Prolin
sein kann. Proteine können
manipuliert werden unter Erhalt von künstlichen N-Glycosylierungsstellen
oder die natürliche
Stelle kann verwendet werden.
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Die
Verfahren der Erfindung werden mittels Verweis auf den unten beschriebenen
Glycosylierungsweg besser verstanden werden. Es wird angenommen,
dass die früheren
Ereignisse der N-Glycansynthese, die im endoplasmatischen Reticulum
ausgeführt
werden, bei Hefen, Pflanzen und höheren Eukaryoten und Pilzen identisch
sind. Der Weg der N-Glycosylierung von Proteinen in eukaryotischen
Zellen folgt im Allgemeinen diesem Muster. Zuerst wird ein Lipid-verbundenes
Vorläufer-Oligosaccharid
(I):
von dem
Lipid übertragen
und mit Asn auf dem Zielprotein durch die Wirkung einer Oligosaccharidtransferase gebunden,
um (II) zu bilden:
-
Dies
wird auch abgekürzt:
Glc
3Man
9GlcNAc
2-Protein. Das Enzym α-1,2-Glucosidase I entfernt
dann den terminalen Glucoserest und die α-1,3-Glucosidase II entfernt
den zweiten und dritten Glucoserest, wobei (III) zurückbleibt:
-
Dies
ist ein Beispiel einer Glycosylierung des "Typs mit hohem Mannosegehalt". Dies wird auch
abgekürzt:
Man9GlcNAc2-Protein.
-
Der
letzte Schritt in dem rauen endoplasmatischen Reticulum ist das
Entfernen eines Mannoserestes. Die verbleibenden Schritte werden
im endoplasmatischen Reticulum (ER) und dem Golgi-Apparat durchgeführt. Bis
zu diesem Punkt ist der Glycosylierungsweg von sowohl Hefe- als
auch Säugetierzellen
der gleiche. Jedoch unterscheiden sich die Schritte im cis-Golgi
zwischen Hefe und den höheren
Eukaryoten. Hefe fügen Mannosen
durch die Wirkung einer Mannosyltransferase hinzu, das Ergebnis
davon ist eine Glycosylierung des Typs mit hohem Mannosegehalt bei
dem glycosylierten Produkt. Jedoch entfernen höhere Eukaryoten drei zusätzliche
Mannosen mit α-Mannosidase
I; in manchen Fällen
findet dieses Trimmen auch im ER statt. Das Ergebnis ist das Produkt
(IV):
-
Dies
ist ebenfalls eine Struktur mit "hohem
Mannosegehalt" und
wird abgekürzt:
Man
5GlcNAc
2-Protein. Das
energiereiche Zuckernukleotid, UDP-GlcNAc, dient als ein Sub strat
für GlcNAc
Tr I, um einen GlcNAc-Bestandteil auf (IV) zu übertragen, um (V) zu produzieren:
-
Dies
ist eine Struktur des Hybridtyps und wird abgekürzt: GlcNacMan
5GlcNAc
2-Protein. α-Mannosidase II erkennt dieses
Substrat und entfernt zusätzliche
Mannosereste, um die Struktur des "Hybridtyps" (VI) zu ergeben:
-
Dies
wird abgekürzt:
GlcNacMan
3GlcNAc
2-Protein.
Dies kann als ein Substrat für
jedes von UDP-GlcNAc, UDP-Gal oder CMP-Sialsäure (SA) und GlcNAc-Transferase
(II), Galactosyltransferase bzw. Sialyltransferase dienen, um ein
Glycosylierungsmuster des "komplexen
Typs", z.B. wie
oben gezeigt, zu ergeben (VII):
-
Die
Glycosylierungsmodifikationsenzyme, die in den Verfahren der Erfindung
nützlich
sind, schließen Transferasen
und Mannosidasen ein. Mannosereste, die über eine α-1,2-Verknüpfung verbunden sind, sind diejenigen
Mannosereste, die in vivo oder in vitro durch eine "spezifische" α-1,2-Mannosidase, wie diejenige von
Aspergillus saitoi, entfernt werden können. GlcNAc Tr I ist sehr
spezifisch und überträgt GlcNAc
nur auf die weniger periphere α-1,3-verknüpfte Mannose
einer Man5GlcNAc2-Struktur
(ein geeignetes Substrat ist oben als Struktur IV gezeigt). Nach
der Übertragung
von GlcNAc, Galactose und Sialsäure
auf Man5GlcNAc2 können die
verbleibenden α-1,3-
und α-1,6-verknüpften Mannosereste
in vivo oder in vitro, unter Verwendung einer "aspezifischen" Mannosidase, wie z.B. die kommerziell
erhältlich
Jackbohnen-Mannosidase, entfernt werden, wobei somit eine Hybridstruktur
in eine komplexe umgewandelt wird.
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Transferasen,
wie die GlcNAc Tr I, Galactosyltransferase und Sialyltransferase,
wie hierin exemplarisch genannt, katalysieren die Übertragung
eines Monosaccharids von einem energiereichen Zuckerdonor auf ein
Akzeptoroligosaccharid. Die verallgemeinerte Reaktion ist: Zuckernukleotid
+ Akzeptor => Akzeptor-Zucker
+ Nukleotid.
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Um
die Reaktion in vitro zu verfolgen, kann ein Zuckernukleotid in
einer Form bereitgestellt werden, die den Akzeptor markieren wird.
Zum Beispiel ist die spezifische Aktivität der kommerziellen radioaktiv
markierten Zuckernukleotide ausreichend hoch, um eine Detektion
von fmolen des Akzeptorsubstrats in einem radioaktiven Markierungsassay
zu ermöglichen.
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Zellmembranen
sind weder für
Glycosyltransferasen noch für
die Zuckernukleotidsubstrate permeabel. Dies ermöglicht die extrazelluläre Veränderung
der Zelloberflächenglycosylierung
auf intakten Zellen oder dichten Membranpräparaten ("sealed membrane preparations") unter Verwendung
des Verfahrens der Erfindung in jenen Ausführungsformen, in denen die
GlcNAc Tr I-Reaktion nicht innerhalb der Wirtszelle auftritt.
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GlcNAc
Tr I (EC 2.4.1.101) ist die Transferase des mittleren Golgi-Apparates,
die die Bildung der komplexen N-verknüpften Kohlenhydrate initiiert.
Dieses Enzym ist auch bekannt als UDP-N-Acetylglucosamin:α-3-D-mannosid-β-1,2-N-Acetylglucosaminyltransfrase
I. Das Humangen, das für
dieses Enzym codiert, wurde kloniert und seine codierende Sequenz
veröffentlicht
(R. Kumar et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA 87:9948-9952 (1990).
Andere GlcNAc Tr I-Quellen schließen Kaninchen (M. Sarkar et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:234-238 (1991) und Maus (R. Kumar
et al., Glycobiology 2:383-393 (1992)) ein.
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Andere
Enzyme, die bei dem Aufbau der Hybridoligosaccharide, wie in 1 gezeigt,
nützlich
sind, sind ebenfalls erhältlich
und wurden kloniert. Zum Beispiel schließt eine nichteinschränkende Liste
Rinder-β-l,4-galactosyltransferase
(G. D'Agostaro et
al., Eur. J. Biochem. 183:211-217 (1989)), Human-β-1,4-Galactosyltransferase
(K.A. Masri et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 157:657 (1988)),
Ratten-α-2,6-Sialyltransfrase
(X.C. Wang et al., Glycobiology I:25-31 (1990)) und Kaninchen-α-1,2-Mannosidase
(A. Lal et al., J. Biol. Chem. 269:9872-9881 (1994)) oder Maus-α-1-2-Mannosidasen
(A. Herscovics et al., J. biol. Chem. 269:9864-9871 (1994)) ein.
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Um
eine angegebene Sequenz zu klonieren, können die Primer, basierend
auf der angegebenen Sequenz, entwickelt werden. Zum Beispiel können Primer,
wie jene von SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 verwendet werden, um
die codierende Sequenz von Human-GlcNAc Tr I, z.B. unter Verwendung
von PCR-Techniken, zu vervielfältigen,
um eine solche codierende Sequenz in einen Vektor der Wahl zu insertieren,
und vorzugsweise in einen Expressionsvektor, der in der Lage ist,
eine solche codierende Sequenz in einem gewünschten Wirt zu exprimieren.
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Das
GlcNAc Tr I-Enzym ist nicht glycosyliert. Maus-GlcNAc Tr I wurde
von R. Kumar et al., Glycobiology 2:383-393 (1992) exprimiert. Es
ist möglich
und nützlich,
Maus- und Human-GlcNAc Tr I intrazellulär in Bakterien zu exprimieren,
aber es kann Proteinaggregate bilden. Aus diesem Grund ist die intrazelluläre Produktion
in Bakterien nicht das bevorzugte Verfahren zur Herstellung von
GlcNAc Tr I. Das Enzym kann in Säugetierzellen,
wie COS-Zellen, produziert werden, in das Medium abgeschieden werden
und direkt in diesem Medium verwendet werden, falls gewünscht; es
sollte angemerkt werden, dass die Verwendung des Enzyms in dem verbrauchten
Wachstumsmedium nur aus Gründen
der Bequemlichkeit erfolgt; die Zellwachstum-Mediumumgebung ist
nicht per se erforderlich für
die GlcNAc Tr I-Aktivität,
da das in Bakterien produzierte Enzym aktiv war. Isolierungsverfahren
für das
Enzym aus Kaninchenleber sind ebenfalls bekannt (Y. Nishikawa et
al., J. Biol. Chem. 263:8270-8281 (1988)).
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In
den Verfahren der Erfindung werden GlcNAc Tr I-Reaktionen vorzugsweise
bei 37°C
durchgeführt. Ein
Unit ist die Enzymaktivität,
die die Übertragung
von 1 μmol
GlcNAc von UDP-GlcNAc auf Man5GlcNAc in 1
Minute bei 37°C
und pH 6,1 katalysiert. Wie exemplarisch dargestellt, wurden 330 μmol Akzeptorsubstrat und
340 μmol
UDP-GlcNAc mit 10 bis 15 μl
eines 10-fach konzentrierten COS-Überstands (enthaltend etwa 30
Mikrounits GlcNAc Tri I in einem Reaktionsgemisch mit einem Endvolumen
von 30 μl)
vollendet. Ein Unit Enzymaktivität
setzt 1 μmol
Substrat in 1 Minute um. Die Reaktionszeiten werden in Abhängigkeit
von der Konzentration und der spezifischen Aktivität des Enzyms
variieren, aber im Allgemeinen sind 5 bis 10 Stunden und, wie exemplarisch
dargestellt, 1 bis 4 Stunden ausreichend für die Zwecke der Verfahren
der Erfindung. Die GlcNAc Tr I-Reaktion kann für eine längere Zeit durchgeführt werden,
während
der Maßstab
der Reaktion erhöht
wird (Ichikawa et al., Anal. Biochem. 202:215-238 (1992)).
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Um
brauchbar zu sein, müssen
die Enzyme nicht rein sein, wie exemplarisch unter Verwendung des COS-Zellmediums
als Quelle von GlcNAc Tr I dargestellt. Jedoch kann die Isolierung
der Glycosyltransferase in großem
Maßstab
unter Verwendung von Nukleotid-Affinitäts-Adsorbenzien,
wie in dem Fachgebiet bekannt, erzielt werden. Die Glycosyltransferase
kann durch das Hinzufügen
eines Affinitäts-Anhangs
("affinity tag") (wie der Streptavidin-Anhang
oder ein Histidin-Anhang) modifiziert werden, um die Aufreinigung
zu verstärken und
die Aufreinigungskosten zu verringern.
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β-1,4-Galactosyltransferase,
EC 2.4.1.38, wie diejenige aus Humanmilch, die hierin exemplarisch
dargestellt ist, ist kommerziell von Boehringer Mannheim (Katalog
Nr. 1088-696) und Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri, erhältlich.
Ihre Aufreinigung aus Rindermilch wurde von R. Barker et al., J.
Biol.Chem. 247:7135 (1972) beschrieben. In Gegenwart von α-Lactalbumin,
wird EC 2.4.1.38 zu EC 2.4.1.22, Lactosesynthetase (auch bekannt
als Lactosesynthase und UDP-D-Galactose: D-Glucose-4-β-Galactosyltransferase), und
akzeptiert Glucose als ein Substrat für die Übertragung von Galactose, um
Lactose zu produzieren (Yoon et al., Glycobiology 2:161-168 (1992)).
Dieses Enzym ist kommerziell von Sigma und Oxford Glycosystems erhältlich.
Es ist auch einfach aufzureinigen (R. Barker et al., J. Biol. Chem.
247:7135 (1972)). Rinder-Galactosyltransferase kann in der gleichen
Weise und unter den gleichen Reaktionsbedingungen verwendet werden wie
diejenige vom Menschen. Klonierte β-1,4-Galactosyltransferase wurde
in mehreren Systemen exprimiert (siehe A. Masibay et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86:5733-5737 (1989). D. Aoki et al., EMBO J.
9:3171 (1990) und C. Krezdorn et al., Eur. J. Biochem. 212:113-120
(1993)).
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Die
enzymatischen Reaktionsbedingungen der β-1,4-Galactosyltransferase,
EC 2.4.1.38, sind im Stand der Technik bekannt (R.E. Parchment et
al., Anal. Biochem. 154:460-469 (1986); H. Nunez und R.Barker, Biochemistry
19: 489-495 (1980)). Das Enzym benötigt einen pH von 8 bis 8,5
und 1 bis 50 mM Mangan, vorzugsweise 20 mM, für eine optimale enzymatische
Aktivität.
Die Reaktionen werden vorzugsweise bei 37°C durchgeführt, mit etwa 65 mU Enzym und
5 μmol UDP-Galactose
pro ml. Ein Unit Enzymaktivität
ist die Enzymaktivität,
die die Übertragung
von 1 μmol
Galactose von UDP-Galactose auf Glucose in Gegenwart von α-Lactalbumin
in 1 Minute bei 37°C
und pH 8,4 katalysiert. Jedoch kann bei der kommerziell erhältlichen
Galactosyltransferase (5,5 Units pro mg) in Abwesenheit von α-Lactalbumin
und mit GlcNAc als dem Substrat die enzymatische Aktivität verringert
sein, z.B. auf etwa 3,5 U/mg. Die Reaktionszeiten werden in Abhängigkeit
von der Konzentration und der spezifischen Aktivität des Enzyms
variieren, aber allgemein sind 6 bis 10 Stunden für einen
kleinen Maßstab
und, wie exemplarisch dargestellt, 8 Stunden ausreichend für die Zwecke
der Verfahren der Erfindung. Längere
Zeiten können
erforderlich sein, während
der Maßstab
der Reaktion erhöht
wird.
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α-2,6-Sialyltransferase,
EC 2.4.99.1, wie diejenige aus Rattenleber, die hier exemplarisch
dargestellt ist, ist kommerziell von Boehringer Mannheim (Katalog
Nr. 981-583) und von Genzyme, Calbiochem und Sigma erhältlich.
Ihre Aufreinigung wurde von J. Weinstein et al., J. Biol. Chem.
257:13,835-13,844 (1982) beschrieben. Das Enzym ist auch bekannt
als CMP-N-Acetylneuraminat: β-D-Galactosyl-1,4-N-acetyl-β-D-glucosamin-α-2,6-N-Acetylneuraminyltransferase.
Der Km für
den Zuckerdonor CMP-NeuAc ist 8,5 × 10–5 M.
Die Akzeptorsequenz ist Galβ1,4GlcNAc-R.
Aufreinigungsverfahren für
Sialyltransferasen, die an der N-Glycosylsynthese beteiligt sind,
sind bekannt (J. Weinstein et al., J. Biol. Chem. 262:17735-17743
(198?)). Über
die rekombinante Herstellung von Sialyltransferasen in Säugetier-COS-
und -CHO-Zellen wurde berichtet (H. Schachter et al. in "Molecular Glycobiology", M. Fukuda et al.,
Herausg., IRL Press, S. 88-162 (1994). Die Klonierung von Human-α-2,6-Sialyltransferase
wurde in U. Grundmann et al., Nucleic Acids Res. 18:667 (1990) dargestellt.
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Ein
Unit α-2,6-Sialyltransferase
wird 1 μmol
N-Acetylneuraminsäure
von CMP-N-Acetylneuraminsäure auf
Asialo-α1-glycoprotein bei 37°C übertragen (J. Weinstein et
al., J. Biol. Chem. 257:13835-13844 (1982)). Das Enzym benötigt einen
pH von 6 bis 6,5 optima le Aktivität und 50 mM NaCl werden im
Allgemeinen zu dem Assay zugefügt,
um die Enzymaktivität
zu stabilisieren. Die Reaktionen werden vorzugsweise bei 37°C mit etwa
4 bis 40 mU Enzym, 0,5 bis 5 μmol
CMP-NANA pro ml (100 bis 800 μg
Akzeptorprotein pro ml wurden in den exemplarisch dargestellten
Ausführungsformen
verwendet) und vorzugsweise 3,6 μmol
durchgeführt.
Die Reaktionszeiten werden in Abhängigkeit von der Konzentration
und der spezifischen Aktivität
des Enzyms variieren, aber allgemein sind 6 bis 10 Stunden für die Synthese
in kleinem Maßstab
und länger
für Anwendungen in
großem
Maßstab
ausreichend für
die Zwecke der Verfahren der Erfindung.
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α-1,2-Mannosidase
(EC 3.2.1.24), wie diejenige aus Aspergillus saitoi, die hierin
exemplarisch dargestellt ist, ist kommerziell von Oxford Glycosystems,
Oxford, GB erhältlich.
Ein Unit Enzym ist die Menge an Enzym, die 1 μmol Mannose aus Bäckerhefe-Mannan
pro Minute bei pH 5,0 und 37°C
freisetzen wird. In den exemplarisch dargestellten Ausführungsformen
wurden 6 μUnit
Enzym verwendet, um bis zu 500 μg
Protein in einem Endvolumen von 30 μl zu behandeln, und 2 μUnit Enzym
wurden verwendet, um etwa 5 μg
Rinder-Ribonuclease
B-Oligosaccharide (Oxford GlycoSystems Kat. Nr. RP-2500) in einem
Endvolumen von 10 μl
zu behandeln. Der pH ist vorzugsweise etwa 5,0 für optimale Aktivität des Enzyms
aus A. saitoi. Die Reaktionen werden vorzugsweise bei 37°C durchgeführt.
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Verfahren
zur Detektion der Produkte dieser Reaktionen sind gut bekannt und
hierin exemplarisch dargestellt.
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Gemäß der Erfindung
kann die Modifikation von Glycoproteinen in vitro durch die oben
beschriebenen Kohlenhydrat-modifizierenden Enzyme bewirkt werden,
die in der Lage sind, Glycosylierungsstrukturen zu synthetisieren
oder zu modifizieren. Glycoproteine, die durch Hefe, Fadenpilze
und Insektenzellen synthetisiert wurden, können dadurch strukturell und
funktionell verschieden von Kohlenhydratstrukturen des Säugetiertyps sein,
dass sie die Beschaffenheit des Typs mit hohem Mannosegehalt oder
des Hybridtyps haben. Wie durch diese Erfindung ausgeführt, können diese
Oligosaccharidstrukturen mit hohem Mannosegehalt jedoch enzymatisch
in Hybrid- oder komplexe Strukturen umgewandelt werden, was dazu
führt,
dass die Kohlenhydratstruktur auf einem von Hefe, Pilzen oder Insekten
produzierten Protein ähnlich
zu oder identisch mit der Säugetier-produzierten
Kohlenhydratstruktur ist.
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Es
wurde überraschenderweise
entdeckt, dass Fadenpilze, wie z.B. Trichoderma, anders als Hefe, Glycoproteine
in einer Form synthetisieren, die als ein Akzeptorsubstrat für das Enzym
N-Acetylglucosaminyltransferase I (GlcNAc Tr I), insbesondere Human-GlcNAc Tri I, erkennbar
ist. Diese Form ist eine "unreife" Säugetierform.
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Jedoch
ist GlcNAc Tr I nicht natürlich
in diesen Wirten vorhanden. Gemäß der Erfindung
wird der obige Befund dadurch ausgenutzt, dass das Glycosylierungsmuster
eines gewünschten
Glycoproteins, z.B. eines rekombinanten Proteins, das in Trichoderma
produziert wurde, das eine Struktur hat, die als ein Akzeptorsubstrat für GlcNAc
Tr I dienen kann, z.B. obige Formel (IV), durch eine Kaskade sequenzieller
Reaktionen modifiziert wird, z.B. drei sequenzielle Reaktionen mit
den folgenden Enzymen: erstens, GlcNAc Tr I; zweitens, β-1,4-Galactosyltransferase;
und drittens, α-2,6-Sialyltransferase.
Das Ergebnis dieser Kaskade ist die Produktion eines Glycoproteins,
das zumindest ein Hybridglycosylierungsmuster hat, und, wenn alle
Verzweigungsenden modifiziert sind, ein Glycosylierungsmuster vom
komplexen Typ. Solche Verzweigungen enden vorzugsweise mit terminalen
Sialsäureeinheiten ähnlich denjenigen
von Säugetierzellen,
obwohl andere gewünschte
terminale Einheiten verwendet werden können, wie jene, die früher beschrieben
wurden.
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Wie
unten beschrieben, kann ein rekombinanter Wirt in der Weise hergestellt
werden, dass die erste Reaktion, diejenige von GlcNAc Tr I, in vivo
in dem Wirt vor der Abscheidung des Proteins durchgeführt wird.
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Es
wurde ebenfalls überraschender
Weise festgestellt, dass die Behandlung von Glycoproteinen, die durch
Hefe und Trichoderma synthetisiert wurden, mit α-1,2-Mannosidase, um Mannosereste
eines solchen Glycoproteins zu trimmen (zu entfernen), Akzeptorsubstratstellen
für die
enzymatische Wirkung von GlcNAc Tr I (in dem Fall von Hefe) bereitstellt
oder (in dem Fall von Trichoderma) vermehrt. Gemäß den Verfahren der Erfindung
kann eine Mannosidase verwendet werden, um das Akzeptorsubstrat
vor der Reaktion mit GlcNAc Tr I vorzubehandeln, um Zielstellen
zu erzeugen oder andererseits die Verfügbarkeit von Zielstellen für die GlcNAc
Tr I-Wirkung auf einem solchen Substrat zu erhöhen.
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Daher
wird in einer ersten Ausführungsform
GlcNAc Tr I-Aktivität
verwendet, um ein Akzeptorsubstrat des Typs mit hohem Mannosegehalt
in eines vom Hybridtyp umzuwandeln. Der Hybridtyp kann dann in einen dazu
verschiedenen Hybridtyp oder einen komplexen Typ umgewandelt werden.
In einer hoch bevorzugten Ausführungsform
ist die Quelle des Akzeptorsubstrats für GlcNAc Tr I ein Glycoprotein,
das in einem Fadenpilz, und insbesondere Trichoderma, und ganz besonders
T. reesei, produziert worden ist.
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Es
ist nicht erforderlich, das Produkt jeder Reaktion aus der Mischung
vor dem Beginn der nachfolgenden Reaktion zu extrahieren. Der pH
und die Assay-Bedingungen (wie das Hinzufügen von divalenten Kationen)
können
einfach in dem selben Behälter
für jede
nachfolgende Reaktion angepasst werden, so dass die Handhabung minimiert
wird. Zusätzlich
kann Festkörper-Technologie
("solid state technology") verwendet werden,
um die Enzyme auf einem festen Träger bereitzustellen, und das
Akzeptorsubstrat geht einfach durch einen solchen Träger hindurch
oder der feste Träger
kann in diskontinuierlicher Weise verwendet werden.
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Die
Glycoproteinquelle des Akzeptorsubstrats kann das native oder das
rekombinante Glycoproteinprodukt jedes Wirts sein, der ein solches
Glycoprotein in einer verwendbaren Form bereitstellt. Insbesondere ist
das Glycoprotein ein natives oder rekombinantes Produkt eines Fadenpilzes,
z.B. eines Mitglieds der Genera Absidia, Acremonium, Alternaria,
Aspergillus, Aureobasidium, Beauveria, Ceratocystis, Chaetomium, Cladosporium,
Colletotrichum, Fusarium, Gliocladium, Mortierella, Mucor, Paecilomyces,
Penicillium, Phanerochaete, Phytophthora, Pythium, Rhizopus, Trichoderma
und Verticillium. Insbesondere ist der Wirt ein Mitglied der Genera
Aspergillus oder Trichoderma.
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Trichoderma-Spezies,
die als Wirte für
die Herstellung von Akzeptorsubstraten von GlcNAc Tr I nützlich sind,
schließen
T. reesei, wie QM6a, ALKO2442 oder CBS383.78 (Centraalbureau voor
Schimmelcultures, Oosterstraat 1, PO Box 273, 3740 AG Baarn, Niederlande)
oder ATCC13631 (American Type Culture Collection, 12301 Parklawn
Drive, Rockville, Maryland, 10852, USA, Typstamm), T. viride (wie
CBS189.79 (Best. W. Gams)); T. longibrachiatum, wie CBS816.68 (Typstamm);
T. pseudokoningii (wie MUCL 19358; Mycothèque de l'Université Catholique de Louvain);
T. saturnisporum (CBS330.70 (Typstamm)); T. harzianum (CBS316.31 (Best.
W. Gams); T. virgatum (T. pseudokoningii) ATCC24961. Besonders bevorzugt
ist der Wirt T reesei und insbesondere die T. reesei-Stämme QM9414
(ATCC 26921), RUT-C-30 (ATCC 56765) und hoch produktive Mutanten
wie VTT-D-79125, die sich von QM9414 ableiten (Nevalainen, Technical
Research Centre of Finland Publications26 (1985), Espoo, Finnland).
Die Transformation von Trichoderma kann durch jegliche im Stand der
Technik bekannte Technik durchgeführt werden, einschließlich der
Technik, die in Europäischen
Patentanmeldung
EP 0 244 234 gelehrt
wird.
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Die
bevorzugten Spezies von Aspergillus, die nützliche Wirte in den Verfahren
der Erfindung sind, schließen
A. nidulans, A. awamore und A. niger ein. Verfahren zur Transformation
von Aspergillus sind bekannt.
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Wie
unten beschrieben, sind Hefen, wie Pichia spp. (insbesondere Pichia
pastoris), Hansenula spp. (insbesondere Hansenula polymorpha), Kluyveromyces
lactis, Yarrowia lipolytica oder S. cerevisiae, wenn sie in vitro
mit α-1,2-Mannosidase
vorbehandelt werden, nützliche
Wirte, um ein Gen von Interesse zu exprimieren. Hefe wäre als ein
Wirt zum Exprimieren des klonierten GlcNAc Tr I-Enzyms nützlich,
da es nicht glycosyliert ist.
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In
einer Ausführungsform
wird das Glycoproteinakzeptorsubstrat in das Wachstumsmedium des
Produktionswirts sezerniert und wird in vitro durch die Wirkung
von Enzymen, wie GlcNAc Tr I, modifiziert, ohne aus einem solchen
Medium entfernt zu werden. Falls gewünscht, kann das Medium vor
der enzymatischen Modifikation des Genprodukts von Interesse konzentriert
werden. Alternativ kann das Glycoproteinakzeptorsubstrat für GlcNAc
Tr I in einer gereinigten oder isolierten Form bereitgestellt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die codierende Sequenz von GlcNAc Tr I in eine
gewünschte
Wirtszelle transformiert, von der ebenfalls gewünscht wird, das Protein von
Interesse zu synthetisieren, insbesondere eine Wirtszelle, die nicht
natürlicher
Weise die enzymatischen Modifikationen gemäß den Verfahren der Erfindung
katalysiert. In dieser Ausführungsform
wird der erste Schritt in der Modifikation des Glycosylierungsmusters,
die durch GlcNAc Tr I katalysierte Reaktion, in vivo bewirkt. Die
Wirtszelle synthetisiert dann ein Akzeptorsubstrat eines Hybridtyps
und scheidet es vorzugsweise ab. Der Hybridtyp wird dann in einen
Hybridtyp, der terminale Sialsäuren
enthält,
durch die zweiten und dritten Schritte der Kaskade in vitro, d.h.,
das Hinzufügen
von Galactoseresten mittels β-1,4-Galactosyltransferase,
gefolgt von dem Hinzufügen
von Sialsäureresten
mittels α-2,6-Sialyltransferase,
umgewandelt.
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Vorzugsweise
wird der rekombinante Wirt sowohl mit GlcNAc Tr I codierenden Sequenzen
und, falls gewünscht,
mit der codierenden Sequenz für
ein Protein von Interesse (dessen Glycosylierungsmuster in vivo durch
die Wirkung der exprimierten GlcNAc Tr I modifiziert werden soll)
transformiert. Stärker
bevorzugt ist der rekombinante Wirt ein Mitglied der Genera Aspergillus
oder Trichoderma, wie oben beschrieben.
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Der
rekombinante Wirt kann ebenfalls mit DNA transformiert werden, die
das α-1,2-Mannosidasegen umfasst.
In den Ausführungsformen
dieser Erfindung kann der rekombinante Wirt mit dem α-1,2-Mannosidasegen
zusammen mit den GlcNAc Tr Icodierenden Sequenzen und, falls gewünscht, der
codierenden Sequenz für
ein Protein von Interesse transformiert werden. In anderen Ausführungsformen
dieser Erfindung wird der rekombinante Wirt mit dem α-1,2-Mannosidasegen
allein, oder, falls gewünscht,
der codierenden Sequenz für ein
Protein von Interesse transformiert.
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Vektorsysteme
sind bekannt, die nützlich
sind beim Transformieren von Wirten, insbesondere von den oben beschriebenen
Aspergillus- oder Trichoderma-Wirten, für die Produktion von GlcNAc
Tr I und Glycoproteinen der Erfindung. Ein separater Vektor kann
verwendet werden, um den auswählbaren
Marker bereitzustellen.
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Die
Expression von Genen in einem Wirt erfordert die Verwendung von
regulatorischen Bereichen, die in solchen Wirten funktionsfähig sind.
Eine breite Vielfalt von Transkriptions- und Translations-regulatorischen Sequenzen
kann verwendet werden; Fadenpilze, wie Trichoderma, erkennen im
Allgemeinen die Transkriptionskontrollen eukaryotischer Wirte, z.B.
diejenigen anderer Fadenpilze und insbesondere Aspergillus.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden genetisch stabile Transformanten von Trichoderma konstruiert,
wobei die DNA, die für
ein gewünschtes
Glycoprotein oder ein Kohlenhydrat-modifizierendes Enzym, wie GlcNAc
Tr I, codiert, in das Trichoderma-Wirtschromosom integriert ist. Die codierende
Sequenz für das
gewünschte
Glycoprotein oder Enzym kann aus einer beliebigen Quelle stammen.
Eine solche Integration kann de novo innerhalb der Zelle auftreten
oder in einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
durch Transformation mit einem Vektor unterstützt sein, der sich funktional
selbst in das Wirtschromosom insertiert, z.B. DNA-Elemente, die
die Integration von DNA-Sequenzen in Chromosomen fördern.
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Nach
der Einführung
des Vektors werden die Empfängerzellen
in einem Selektionsmedium gezüchtet, das
auf das Wachstum der transformierten Zellen selektiert. Die Expression
der klonierten Gensequenzen) resultiert in der Produktion des gewünschten
Glycoproteins und/oder Kohlenhydrat-modifizierenden Enzyms oder
in der Produktion gewünschter
Fragmente davon. Diese Expression kann in einer kontinuierlichen
Weise in den transformierten Zellen stattfinden, oder in einer kontrollierten
Weise, wobei z.B. die Expression das Ergebnis eines regulierten
Promotors ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein gewünschtes
Glycoprotein- oder Kohlenhydrat-modifizierendes Enzym aufgrund des
Vorhandenseins einer funktionalen Sekretionssignalsequenz, vorzugsweise ein
Signal, das homolog zu dem Wirt ist, in das umgebende Medium abgeschieden.
Wenn ein gewünschtes Gen
nicht für
eine Signalsequenz codiert oder seine Signalsequenz in dem Wirt
nicht gut funktioniert, dann kann die für das Glycoprotein codierende
Sequenz praktikabler Weise mit einer anderen Signalsequenz, entweder
homolog oder heterolog zu dem Wirt, die in einem solchen Wirt funktioniert,
verbunden werden. Die gewünschte
codierende Sequenz kann mit einer beliebigen Signalsequenz verbunden
werden, die die Abscheidung des Glycoproteins aus dem ausgewählten Wirt
ermöglicht,
z.B. für
die Abscheidung aus Trichoderma, kann die Signalsequenz der Trichoderma-Cellulaseenzyme
verwendet werden, z.B. kann das Sekretionssignal des Cellobiohydrolase
I(CBHI)-, des Cellobiohydrolase II (CBHII)-, des Endoglucanase I
(EGI)- oder des Endoglucanase II (EGII)-Proteins verwendet werden. Sekretionssignale
der Trichoderma-Xylanasen sind ebenfalls nützlich. Solche Signalsequenzen
können
mit oder ohne spezifische Proteasestellen entwickelt werden, so
dass die Signalpeptidsequenz einer nachfolgenden Entfernung zugänglich ist.
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In
jenen Ausführungsformen,
in denen GlcNAc Tr I intrazellulär
innerhalb der Pilzwirtszelle bereitgestellt wird, um intrazellulär auf ein
Substrat zu wirken, ist es nicht notwendig und nicht bevorzugt,
rekombinant produziertes GlcNAc Tr I in das Medium abzuscheiden,
da es notwendig ist, dass es in der Wirtszelle verbleibt, um in
vivo in jenen Ausführungsformen
aktiv bzw. wirksam zu sein.
-
Trichoderma
ist ein besonders nützlicher
und praktischer Wirt für
die Synthese der Glycoproteine der Erfindung, weil Trichoderma in
der Lage ist, Protein in großen
Mengen abzuscheiden, z.B. wurde von Konzentrationen so hoch wie
40 g/l Kulturmedium berichtet; die homologen Cellulase- und Hemicellulase-Promotoren, wie
cbh1-, cbh2-, egl1- und egl2-Promotoren
von Trichoderma, stellen sehr geeignete Promotoren für die starke
Expression von Genen von Interesse bereit, weil sie starke Promotoren
sind. Zum Beispiel ist der cbhI-Promotor
ein einmalig im Genom vorkommender Promotor ("single copy Promoter"), der normalerweise die Synthese auf
bis zu 60 % des abgeschiedenen Proteins aus dem Trichoderma-Wirt
ausrichtet. Alternativ kann das Gen von Interesse oder das GlcNAc
Tr I-Gen in den CBHI-Locus insertiert werden. Das Trichoderma-Transformationssystem
ist sehr vielsei tig und kann für
jedes Gen von Interesse angepasst werden. Die Kultur von Trichoderma
wird durch eine frühere
ausgedehnte Erfahrung in Fermentationstechniken des industriellen
Maßstabs
unterstützt,
z.B. siehe D.B. Finkelstein et al., Hrsg., Biotechnology of Filamentous
Fungi: Technology and Products, Butterworth-Heinemann, Verlag, Stoneham,
MA (1992).
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Die
Verfahren der Erfindung sind bei jedem gewünschten Protein von Interesse
nützlich,
das Glycosylierungsmuster des Typs mit hohem Mannosegehalt enthält. Solche
Muster werden als "unreif' betrachtet, wenn
sie mit Komplexen oder Hybridmustern verglichen werden.
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Insbesondere
kann ein Protein von Interesse ein Protein sein, wie ein Immunglobulin
oder Hormon, das für
einen Patienten, der dergleichen bedarf, bereitgestellt werden soll,
insbesondere aus therapeutischen Gründen. Beispiele von Glycohormonen,
bei denen die Glycosylierung bei den Eigenschaften eines solchen Hormons
eine Rolle spielt, insbesondere bei den therapeutischen Eigenschaften,
schließen
Erythropoietin (EPO), Human-Choriogonadotropin
(HCG), Follitropin (FSH), Thyrotropin (TSH) und Lutropin (LH) ein.
Eine Modifikation jeder Peptiduntereinheit gemäß den Verfahren der Erfindung
kann durchgeführt
werden. Beispiele anderer Proteine von Interesse, deren Biosynthese,
Transport oder Funktion durch N-Glycosylierung verändert werden,
schließen
NCAM, Tenascin, Thrombospondin, Fibronectin, Hormone, Cytokine (insbesondere
Interleukin-4 und Interferon-γ),
Wachstumsfaktoren, Plasmaproteine, Gerinnungsfaktoren, lösliche Rezeptoren,
Immunglobuline (Antikörper),
Granulocyte-Macrophage-colony-stimulating-Faktor (GM-CSF), den vaskulären endothelialen
Wachstumsfaktor, das HIV-Virus-Glycoprotein gp120, Virushüllenproteine,
Immunglobulin D, Antithrombin IIIβ,
Plasminogen, den von Willebrand-Faktor, Fibrinogen, Corticosteroid-bindendes
Globulin, Thyroxin-bindendes Globulin, Folatbindendes Protein, Fibrinectin,
Knochen- und Thrombozyten-Osteonectin, den EGF-Rezeptor, Rezeptoren für Insulin
und den Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor I, Rezeptoren für
den basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor, Lymphozyten-CD2, MHC-Klasse
II-Moleküle, Glucosetransporter, das
Erythrozyten-Band-3-Protein, β-2-adrenerge
Rezeptoren, den Transferrin-Rezeptor, den VIP-Rezeptor, das Membran-Klasse
I-MHC-Protein, den Vasopressin-Rezeptor von LLC-PK1-Zellen, den
Low-density-Lipoprotein(LDL)-Rezeptor, den Asialoglycoprotein-Rezeptor,
das CD4-Protein, den Thyrotropin-Rezeptor, den PDGF-Rezeptor, Jackbohnen-Concanavalin
A, den Kobragift-Faktor, Lactotransferrin, Spinat- Chloroplasten-Kopplungsfaktor,
Glandula submandibularis-Mucin, Intestinalbürstensaum-Lactase-Phlorizin-Hydrolase, das Antigefrier-Glycoprotein
arktischer Fische, Glucophorin A und β-HCG, und allgemein sezernierte
Tierproteine und Pflanzenglycoproteine, die durch Platanenzellen
in Kultur abgeschieden werden, sein. Insbesondere jene Proteine,
die das Zielen auf spezielle Organe oder Zellen mittels Zucker-Lectin-Erkennung
erfordern, sind nützliche
Proteinsubstrate für
die Modifikation der Glycosylierungsmuster gemäß der Erfindung.
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Das
Verfahren der Erfindung ist insbesondere beim Entwickeln eines Proteins
zur Verwendung in der Gentherapie nützlich. In einer solchen Therapie
zielt ein Protein, wie ein Enzym, das in einer Zelle oder einem Organ
fehlerhaft ist bzw. fehlt, auf eine solche Zelle oder ein Organ,
indem ein solches Protein mit einem geeigneten Glycosylierungsmuster
bereitgestellt wird.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Verfahren bereitgestellt, um hohe Level von Glycoproteinen
zu produzieren, die für
eine Verwendung, z.B. pharmazeutischen Zusammensetzungen wünschenswert
sind. Solche Glycoproteine können
direkt von den Wirten der Erfindung oder aus dem Kulturmedium erhalten
werden. Wenn die gewünschten
Aktivitäten
in mehr als einem rekombinanten Wirt vorhanden sind (wie Multi-Untereinheitenproteine
("multisubunit proteins")), können solche
Präparate
aus den geeigneten Wirten isoliert werden und vor der Verwendung
in dem Verfahren der Erfindung kombiniert werden, alternativ kann
ein Wirt verwendet werden, um alle Untereinheiten des gewünschten
Proteins herzustellen.
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Um
die Glycoproteinpräparate
dieser Erfindung zu erhalten, werden die oben beschriebenen rekombinanten
Wirte, die die gewünschten
Eigenschaften haben (d.h., Wirte, die in der Lage sind, die Glycoproteine zu
exprimieren), unter geeigneten Bedingungen kultiviert, die modifizierten
Glycoproteine werden von den Trichoderma-Wirten in das Kulturmedium
abgeschieden und die Glycoproteine werden aus dem Kulturmedium durch
Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, gewonnen. Alternativ,
aber weniger wünschenswert, können die
Glycoproteine aus den Wirtszellen selbst gewonnen werden.
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Das
Glycoprotein wird aus dem Kulturmedium oder den Wirtszellen selbst
gewonnen unter Verwendung von Routineverfahren, die im Stand der
Technik gut bekannt sind. Das Glycoprotein der Erfindung kann lyophilisiert
werden oder das Glycoprotein kann auf andere Weise konzentriert
und/oder für
die Lagerung stabilisiert werden. Die Glycoproteine der Erfindung
sind sehr wirtschaftlich bereitzustellen und zu verwenden. Wenn
die Glycoproteine in das Kulturmedium abgeschieden werden, muss
nur das Kulturmedium zurückgewonnen
wer den, um das gewünschte
Glycoprotein zu erhalten; es besteht kein Bedarf, ein Glycoprotein
aus den Trichoderma-Wirten zu extrahieren, solange es kein Bestreben
gibt, das zu tun.
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Falls
gewünscht,
kann ein exprimiertes Glycoprotein weiter aufgereinigt werden in Übereinstimmung mit
konventionellen Bedingungen, wie Extraktion, Präzipitation, Chromatographie,
Affinitätschromatographie, Elektrophorese
oder dergleichen.
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Die
Verfahren der Erfindung gewährleisten
die Herstellung von Hybrid- oder komplexen Glycosylgruppen auf rekombinanten
Glycoproteinen für
deren Verwendung als pharmazeutische Mittel in einer sichereren und
kosteneffizienteren Weise als derzeit verfügbar. Die Verfahren der Erfindung
gewährleisten
auch dadurch einen wichtigen Vorteil, dass sie in der Synthese von
einheitlichen und genau definierten Glycosylstrukturen resultieren.
Die Herstellung einer einzelnen Glycoform kann kritisch sein, wenn
es gewünscht
ist, einheitliche therapeutische pharmakokinetische Profile zu erhalten.
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Wie
es von jemanden verstanden würde,
der gewöhnliche
Kenntnisse des Stands der Technik hat, können die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung gemäß bekannter
Verfahren zum Herstellen solcher Zusammensetzungen formuliert werden,
wobei die Glycoproteine mit Oligosacchariden des Säugetiertyps
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Exzipiens kombiniert werden.
Geeignete Exzipienzien und ihre Formulierung sind z.B. in Remington's Pharmaceutical
Sciences ((18. Auflage, A.R. Gennaro, Hrsg.), Mack Publishing Co.,
Easton PA (1990); siehe insbesondere Teil 4, "Testing and Analysis", S. 435-602, und Teil 8, "Pharmaceutical Preparations and Their
Manufacture", S.
1435-1712) beschrieben. Um eine pharmazeutisch annehmbare Zusammensetzung
zu bilden, die für
eine wirksame Verabreichung geeignet ist, können solche Zusammensetzungen
zusätzlich
eine wirksame Menge von Salzen, Puffern, Adjuvanzien oder anderen
Substanzen enthalten, die die Wirksamkeit der Zusammensetzung verbessern
werden.
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Pharmazeutische
Verfahren können
angewendet werden, um die Dauer der Wirkung zu kontrollieren. Präparate mit
kontrollierter Freisetzung können
durch die Verwendung von Polymeren zum Komplexieren oder Absorbieren
der Zusammensetzungen dieser Erfindung, ihrer Äquivalente oder ihrer funktionellen
Derivate erzielt werden. Die kontrollierte Abgabe kann ausgeübt werden,
indem geeignete Makromoleküle
(z.B. Polyester, Polyaminosäuren,
Polyvinyl, Pyrrolidon, Ethylenvinylacetat, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose
oder Protaminsulfat) und die Konzentration der Makromoleküle sowie
die Verfahren zum Einbau ausgewählt
werden, um die Freisetzung zu kontrollieren. Ein anderes Verfahren,
um die Frei setzung zu kontrollieren, ist das Einschließen der
Zusammensetzungen der Erfindung in Partikel eines polymeren Materials,
wie Polyester, Polyaminosäuren,
Hydrogele, Po-ly(milchsäure) oder
Ethylenvinylacetat-Copolymere. Alternativ ist es möglich, diese
Materialien in Mikrokapseln einzuschließen, die z.B. mittels Koazervationstechniken
oder Grenzflächenpolymerisation
hergestellt wurden, z.B. Hydroxymethylcellulose- oder Gelatine-Mikrokapseln und
Poly(methacrylat)-Mikrokapseln, entsprechend oder in kolloidalen
Arzneimittelabgabesystemen, z.B. Liposomen, Albuminmikrosphären, Mikroemulsionen,
Nanopartikel und Nanokapseln oder in Makroemulsionen. Solche Techniken
sind in Remington's
Pharmaceutical Sciences, wie oben, offenbart.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
für eine
orale Verabreichung oder eine parenterale Verabreichung durch Injektion
(z.B. durch subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion),
durch intravenöse
oder andere Infusion, durch nasopharyngeale Absorption (intranasopharangeal)
("intranasopharangeally"), für perkutane
Verabreichung, für
rektale Verabreichung, für
Verabreichung über
das Auge ("ocularly") oder sublinguale
Verabreichung formuliert werden. Die Zusammensetzungen für parenterale
Verabreichung können
sterile wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen einschließen. Beispiele von nicht-wässrigen
Lösungsmitteln
sind Propylenglykol, Polyethylenglykol, pflanzliche Öle, wie
Olivenöl,
und injizierbare organische Ester, wie Ethyloleat. Träger, Zusätze oder Verschlussverbände können verwendet
werden, um die Hautdurchlässigkeit
zu erhöhen
und die Absorption zu verstärken.
Flüssige
Dosierungsformen für
orale Verabreichung können
allgemein eine Liposomlösung
umfassen, die die flüssige
Dosierungsform enthält.
Geeignete Formen zum Suspendieren von Liposomen schließen Emulsionen,
Suspensionen, Lösungen,
Sirupe und Elixiere ein, die inerte Verdünnungsmittel enthalten, die
allgemein in dem Fachgebiet verwendet werden, wie gereinigtes Wasser.
Neben den inerten Verdünnungsmitteln können solche
Zusammensetzungen auch Netzmittel, emulgierende und suspendierende
Mittel oder süßende Mittel,
Aromastoffe, färbende
oder parfümierende
Mittel einschließen.
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In
einer Ausführungsform
können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
als eine Creme, Lotion, Salbe oder dergleichen für eine topische Verabreichung
auf die Haut formuliert sein. Solche Zusammensetzungen können optional
Netzmittel, emulgierende und suspendierende Mittel oder färbende oder
parfümierende
Mittel enthalten.
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Eine
Zusammensetzung wird als "pharmakologisch
annehmbar" bezeichnet,
wenn ihre Verabreichung ohne die Bewirkung von ernsten Nebeneffekten
von dem Empfänger
toleriert werden kann. Es wird gesagt, dass ein solches Mittel in
einer therapeutisch "wirksamen" Menge oder Konzentration
verabreicht wird, wenn diese die gewünschte(n) biologische(n) Wirkungen)
erzeugt.
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Allgemein
kann die Dosierung, die benötigt
wird, um für
eine wirksame Menge oder Konzentration der Zusammensetzung zu sorgen,
durch jemanden mit gewöhnlichen
Kenntnissen des Stands der Technik, wie ein Arzt, angepasst werden
und wird in Abhängigkeit
von solchen Faktoren wie dem Verabreichungsweg und dem Alter, dem
Zustand, dem Geschlecht und dem Ausmaß der Krankheit des Empfängers und
gegebenenfalls anderen Variablen variieren.
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Der
Empfänger
des Proteins, das gemäß den Verfahren
der Erfindung modifiziert wurde, kann jedes Tier sein, bei dem es
gewünscht
ist, ein solches Protein zu verabreichen, einschließlich Menschen,
Zootiere, Nutztiere (Rind, Schaf und dergleichen) und Haustiere
(Katzen, Hunde, Vögel
etc.).
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Die
Erfindung ist in den folgenden Beispielen detaillierter beschrieben.
Diese Beispiele zeigen nur wenige konkrete Anwendungen der Erfindung.
Für den
Fachmann auf dem Gebiet ist es selbstverständlich, zusätzliche ähnliche Anwendungen und Ausführungsformen
davon zu erstellen. Daher sollten die Beispiele nicht so interpretiert
werden, dass der Rahmen der Erfindung eingeengt wird, sondern nur
so, dass die Verwendung der Erfindung verdeutlicht wird.
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BEISPIEL 1
-
Herstellung
von Trichoderma reesei-Glycoproteinen
-
Glycoproteine
von dem T. reesei-Mutantenstamm RUTC 30 wurden nach Wachstum in
einem Minimalmedium für
die Induktion von Cellulasen (Uusitalo et al., J. Biotechn. 17:35-50
(1991)) erhalten. Als Kohlenstoffquellen für das Wachstum wurden Lactose
oder eine Mischung von Lactose/Cellulose (2 % Endkonzentration)
zugefügt.
Die Methode von M.M. Bradford (Anal. Biochem. 72:248-254 (1976))
wurde verwendet, um die Konzentration der Proteine mit Immunglobulin
G als einem Standard zu messen. Für die Glycosyltransferase-Experimente
wurden die abgeschiedenen Proteine nachfolgend gegen den zugehörigen Puffer,
der in dem nachfolgenden Glycosyltransferase-Assay verwendet wurde,
dialysiert. Ein schneller Wechsel auf den neuen Puffer war ohne
signifikanten Verlust der Proteine möglich, wenn die MicroconTM-Ultrazentrifugationsvorrichtungen (Amicon)
(Blatt et al., Anal. Biochem. 26:151-173 (1968)) verwendet wurden.
Eine Mischung von Cellulasen aus einem zweiten, unbekannten Stamm
von T. reesei wurden kommerziell von Fluka Chemie, Buchs, Schweiz
bezogen.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung
von Oligosacchariden
-
Oligosaccharide
wurden gemäß einem
Verfahren, das von Verostek et al. (Glycobiology 2:458 (Abstract
1.06) (1992)) beschrieben wurde, hergestellt. Die Oligosaccharide
wurden aus den Glycoproteinen (1-20 mg/ml) mittels rekombinanter
PNGase F (Tarentino et al., Biochem. 24:4665-4671 (1985)) (Biolabs)
freigesetzt. Die Glycoproteine wurden zuerst in 50 mM Natriumphosphat
(pH 7,5), 0,5 %igem SDS und 1 %igem β-Mercaptoethanol oder in 50
mM Tris-HCl, pH 7,0, gelöst.
Die Proteine wurden dann durch Kochen für 10 Minuten denaturiert. Das
nicht-ionische Detergens Nonidet P-50TM wurde
zugefügt,
um die Inhibierung von PNGase F durch SDS zu verhindern. Die Reaktionsmischung
wurde mit 1000 Units PNGase F bei 37°C für 18 Stunden inkubiert. Nach
der PNGase F-Behandlung wurden die Proteine und Oligosaccharide
durch Hinzufügen
von 4 Volumen Aceton bei –20°C präzipitiert.
Der 80 % Aceton-, Salz- und SDSs-enthaltende Überstand wurde verworfen und
das Pellet wurde zweimal mit eiskaltem 60 %igem Methanol extrahiert.
Der Methanol wurde von den vereinigten Überständen nach Lyophilisierung durch
Verdampfen entfernt. Eine weitere Aufreinigung der Oligosaccharide
wurde durch einen Durchgang durch eine Bio-Gel P2TM-Säule (27
cm hoch, 0,5 cm Durchmesser, bezogen von BIORAD) erhalten. Das Vorhandensein
von Oligo sacchariden in den verschiedenen gesammelten Fraktionen
wurde mittels Orcinol-Färben
(Révélateurs
pour la chromatographie en couche mince et sur papier, Merch, S.
91 (1980)) ausfindig gemacht. In einem zweiten Durchgang wurden
die vereinigten Oligosaccharidenthaltenden Fraktionen durch eine
Bio Gel P2TM (Biorad)-Säule hindurchgeleitet, um Oligosaccharide
zu erhalten, die ausreichend rein zur Verwendung in den Glycosyltransferase-Assays waren.
-
BEISPIEL 3
-
Amplifikation
der genomischen DNA-Sequenz von GlcNAc Tr I
-
Der
codierende Bereich des GlcNAc Tr I-Gens (Genbank Accession Nr. M55621;
EMBL Accession Nr. HSGLCNAC; Kumar et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 87:9948-9952 (1990); alle hierin durch Bezugnahme eingeschlossen)
aus der genomischen DNA eines Kolonkarzinoms wurde unter Verwendung
von PCR vervielfältigt
und wurde nachfolgend in den Säugetierexpressionsvektor
pCAGGS kloniert, der detaillierter in Tabelle 3 beschrieben ist
(2 und beschrieben in Niwa et al., Gene 108:193-200
(1991)). Die Human-Kolorektal-Adenokarzinom-Zelllinie
DLD-1 wurde als Quelle der genomischen DNA verwendet. Diese Zelllinie
ist von der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland
(ATCC CCL 221) erhältlich
und ist in Cancer Research 39:1020-1025 (1979) beschrieben. Das
Plasmid pCAGGS war die Spinde von J. Miyazaki, Univ. Tokio, Japan. Das
Plasmid pCAGGS ist nützlich
für die
hoch effiziente Expression von Genen unter der Kontrolle des β-Actin/β-Globin-Hybridpromotors
und des CMV-IE-Enhancers in verschiedenen Säugetierzellen. pCAGGS trägt einen
modifizierten Hühner-β-Actin-Promotor:
Spleiß-Akzeptorsequenz des β-Actin-Promotorbereichs
ist durch ein Kaninchen-β-Globin-Fragment
ersetzt, das einen 3'-Teil
des zweiten Introns und einen 5'-Teil
des dritten Exons enthält.
Der resultierende β-Actin/β-Globin-Hybridpromotor
wird als der "AG"-Promotor bezeichnet.
-
Genomische
DNA wurde aus Kolonzellen gemäß der Vorgehensweise,
die von T. Maniatis, "Molecular cloning,
A Laboratory Manual",
2. Ausgabe, Sambrook et al., Hrsg., Cold Spring Harbor Press, Cold
Spring Harbor, 1989 beschrieben wurde, präpariert. Ein genomisches DNA-Fragment,
das den codierenden Bereichs des GlcNAc Tri I-Gens darstellt, wurde
mit der Pyrococcus furiosus-Polymerase (Stratagene) und einem Pharmacia-Thermal-Cycler gemäß den Herstelleranweisungen
vervielfältigt.
Der N-terminale Oligonukleotidprimer bestand aus der Sequenz:
5'-CCAGGATGCTGAAGAAGCAGTCTGCA-3' (SEQ ID NO: 1).
-
Der
C-terminale Oligonukleotidprimer bestand aus der Sequenz:
5'-CCAGTCGACAGGTGCTAATTCCAGCTAG-3' (SEQ ID NO: 2).
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Das
Vervielfältigungsprotokoll
bestand aus einem initialen denaturierenden Zyklus von 8 Minuten
bei 96°C,
gefolgt von einem 1-minütigen
Annealing-Schritt bei 65°C
und schließlich
einem 4-minütigen
Polymerisationszyklus bei 75°C.
Die Vervielfältigung
wechselte dann zu 1-minütigen
Denaturierung, einem 1-minütigen Annealing
und einer 4-minütigen
Polymerisation für
24 zusätzliche
Zyklen.
-
BEISPIEL 4
-
Subklonieren der Polymerasekettenreaktion
(PCR)-erzeugten Fragmente
-
Eine
Fraktion der PCR-Fragmente hat aufgrund der Matrizen-unabhängigen terminalen
Transferaseaktivität
der Pyrococcus furiosus-Polymerase ein einzelnes Adenosinnukleotid,
das an das 3'-Ende
angefügt ist.
Diese Aktivität
wurde ausgenutzt, um die vervielfältigten DNA-Fragmente mit der
Effizienz des Klonierens mit klebrigen Enden zu klonieren. Um dies
zu tun, wurde der pUC18-Vektor (in den das Fragment gebunden würde) wie
folgt hergestellt. 1 μg
Hind II-verdauter Vektor wurde mit 20 Units terminaler Transferase
und 10 μM
ddTTP in einem Endvolumen von 30 μl
für 1 Stunde
bei 37°C
inkubiert. ddTTP wurde verwendet, um den Einbau von nur einem Thymidin
an den 3'-Enden
des stumpf-verdauten Vektors (Holton et al., Nucleic Acids Research
19(5):1156 (1990)) sicherzustellen. Der Vektor und die PCR-Fragmente
wurden unter Verwendung des Gene Clean
TM-Kits
von Pharmacia aufgereinigt. Das vervielfältigte GlcNAc Tr I-codierende
Fragment (200 ng) wurde schließlich
in den pUC18-Vektor (40 ng) bei 12°C für 17 Stunden ligiert. Der erste
Teil des Gens ((MLKKQSAGLVLWGAILFVAWNALLLLFFWTRPAPGRPPSVS [SEQ ID
NO: 3]), der für
die Sekretion und für die
Rückhaltung
in den mittleren Golgi-Kompartiment codiert, wurde durch eine Nukleotidsequenz
ersetzt, die für
die "Präpro"-Sekretionssignalsequenz
des Hefe-Mating-Faktors codiert. Diese Nukleotidsequenz wurde aus
dem Plasmid pSCGAL1MF3-Katalog (Belgian Coordinated Collections
of Microorganisms (BCCM) catalogue of the Laboratorium voor Moleculaire
Biologie Plasmidencollectie (LMBP) culture collection an der Universität Gent)
nach Verdau mit Stu I- und Xba I-Restriktionsenzymen isoliert. (Die
aufgelisteten Materialien, wie sie von dem LMBP erhalten wurden,
sind für
jeden erhältlich,
der sie anfordert.) Die Hefe-Mating-Faktor-Nukleotidsequenz, die
verwendet wurde, ist:
-
Eine
Karte des Plasmids pSCGALIMF3 erscheint als 3 und in
einer detaillierteren Beschreibung in Tabelle 2.
-
Um
das Plasmid pSCGALIMF3 herzustellen, wurde das Plasmid pSCGAL1MF2
(erhältlich
von der LMBP-Sammlung) mit AccI geöffnet, mit der Klenow-DNA-Polymerase
aufgefüllt
und ligiert. Auf diese Weise sind die HindII- und die SalI-Schnittstellen
des Polylinkers verloren, eine NruI-Schnittstelle ist in dem Polylinker erzeugt,
und die HindII-Schnittstelle
innerhalb des Präpro-Sekretionssignals
des α-Mating-Faktors
1 wird die einzige ihrer Art.
-
Die
Stu I-Schnittstelle mit stumpfen Enden wurde an Eco 47III-verdautes
GlcNAc Tr I in den pUCl8-Vektor ligiert. Die "Präpro-GlcNAc
Tr I"-codierende
Nukleotidsequenz wurde dann aus dem pUC18-Vektor durch einen Eco
RI-, Hind III-Doppelverdau isoliert. Nachfolgend wurde ein Eco RI-Linker
an die stumpfendige Hind III-Schnittstelle ligiert, um die Insertion
in den Säugetier-pCAGGS-Vektor
zu ermöglichen.
Gerichtetes Klonieren wurde mit Xba I-, Eco RI-verdautem Vektor
und Fragment durchgeführt.
-
In
dieser Expressionkassette wurde der erste Teil des Gens, der für die Sekretions-
und Golgi-Rückhaltungssignale
codiert, durch eine Nukleotidsequenz ersetzt, die für die "Präpro"-Sekretionssignalsequenz des Hefe-α-Mating-Faktors
codiert (Burke et al., J. Biol.Chem. 267:24433-24440 (1992); und
A.J. Brake in Yeast Genetic Engineering (Barr et al., Hrsg.), Buttersworths
Pub., Stoneham, MA (1989), S. 269-280). Der Vektor wurde pCAMFhGNTIf1
genannt (4). Seine Konstruktion ist in
den 4A, 4B, 4C und 4D graphisch
dargestellt und ist detaillierter in Tabelle 1 beschrieben. Im Wesentlichen
wurde das XbaI-StuI-Fragment von pSCGALIMF3 (oben), das das Präpro-Sekretionssignal
des α-Mating-Faktor
1-Gens enthält,
an das XbaI-Eco47III-Vektorfragment von pUChGNTI ligiert. Aufgrund
der Matrizen-unabhängigen
terminalen Transferaseaktivität
der Pyrococcus furiosus-Polymerase hat eine Fraktion der PCR-Fragment
ein einzelnes Adenosinnukleotid, das an das 3'-Ende angefügt ist. Wir nutzten diese Aktivität aus, um
die vervielfältigten
DNA-Fragmente mit der Effizienz des Klonierens von klebrigen Enden
zu klonieren. Um dies zu tun, wurde der AkzeptorpUC18-Vektor wie
folgt hergestellt: 1 μg
HindII-verdauter Vektor wurde mit 20 Units terminaler Transferase
und 10 μM
ddTTP in einem Endvolumen von 30 μl
für 1 Stunde
bei 37°C
inkubiert (Holton und Graham, 1990). Das vervielfältigte GlucNAc
Tr I-codierende Fragment (200 ng) wurde in dem behandelten pUC18-
(Norrander et al., Gene 26:101-106 (1983))-Vektor (40 ng) bei 12°C für 17 Stunden
ligiert. Dieses Zwischenkonstrukt wurde dann mit HindIII und EcoRI
verdaut, die klebrigen Enden wurden mit der Klenow-DNA-Polymerase
aufgefüllt
und EcoRI-Linker (5'-CGGAATTCCG-3') wurden zugefügt. Schließlich wurde dieses
EcoRI-EcoRI-Fragment mit XbaI und EcoRI verdaut und das resultierende
XbaI-EcoRI-Fragment
wurde in den XbaI-EcoRI-verdauten pCAGGS-Vektor insertiert. Dieses
Expressionsplasmid trägt
eine Fusion des präpro-Sekretionssignals
des α-Mating-Faktor
1-Gens an das reife
Humangen, das für
N-Acetylglucosaminyltransferase I (GlcNAc Tr I) codiert, codiert
in Sense-Orientierung ("sense
orientation") relativ
zu dem Hühner-β-Actin-Promotor, dem die
CMV-IE-Enhancer-Sequenzen vorausgeht. Die Nukleotidsequenz der Human-GlcNAc
Tr I wurde von EMBL Accession Nr. M55621 erhalten.
-
Nach
vorübergehender
Transfektion des Vektors zu COS-7-Zellen (ATCC CRL-1651) wurde das
exprimierte GlcNAc Tr I-Enzym effizient in Dulbecco-Minimalmedium
(Dulbecco's modified
eagle medium, R. Dulbecco et al, Virol. 8:396 (1956); J.D.Smith
et al., Virol. 12:185 (1960); Tissue Culture Standards Comm., In
Vitro 6:2 und 93 und In Vitro 9:6) abgeschieden. Der COS-Überstand
wurde etwa zehnfach konzentriert und in dem GlcNAc Tr I-Aktivitätsassays
verwendet. GlcNAc Tr I ist enzymatisch gut charakterisiert und verwendet
ein Man5GlcNAc2-Oligosaccharid
als bevorzugtes Akzeptorsubstrat (Nishikawa et al., J. Biol. Chem. 263(17):8270-8281
(1988)). Im Allgemeinen werden Oligosaccharide mit der gemeinsamen
Formel R1α 1,6(Manα 1,3Manβ 1,4GlcNAcR2)
als Substrate für
GlcNAc Tr I akzeptiert, wobei R1 einer oder mehrere Mannosereste
ist, die durch α-Bindungen verknüpft sind;
R2 kann β1-4(Fucα1-6)GlcNac-Asn-X, β1-4GlcNAc-Asn-X, β1-4GlcNAc
oder H sein. Ein GlcNAc-Rest, der von UDP-GlcNAc stammt, wurde in
die β1-2-Verknüpfung zu
dem Mannoserest eingebaut, der α-1,3
an Man β-1,4GlcNAcR2
gebunden ist (H. Schater, Glycobiology 1(5):453-461 (1991)).
-
BEISPIEL 5
-
Der GlcNAc Tr I-Assay
-
Der
Säugetiervektor
pCAGGS und die "Präpro-GlcNAc
Tr I"-codierenden
Sequenzen (pCAMFhGNTIf1) wurden in COS-Zellen gemäß dem Protokoll
von McCutchan et al. (J. Nat. Cancer Inst. 41:351-357 (1968)) transfiziert.
GlcNAc Tr I wurde in Dulbecco-Minimalmedium
ohne Serum abgeschieden. Das Enzym wurde durch Ultrafiltration in
Centricon-30TM Zentrifugationsmikrokonzentratoren
("centrifugal microconcentraters") (Amicon) konzentriert.
-
Die
GlcNAc Tr I-Aktivität
wurde gemäß eines
Verfahrens, das von Nishikawa et al. (J. Biol.Chem. 263 (17):8270-8281
(1988)) beschrieben wurde, wie folgt bestimmt. In ein Gesamtvolumen
von 0,030 ml wurde das Folgende zugefügt: 0,33 mM Man5Gn;
0,1 M 2-[N-Morpholino]ethansulfonsäure (MES) (pH 6,1); 20 mM MnCl2; 5 mM AMP (als Pyrophosphatase-Inhibitor);
0,1 M GlcNAc (als β-N-Acetylhexoseaminidase-Inhibitor);
0,34 mmol UDP-(14C)GlcNAc (Amersham); und
10 μl konzentrierter
COS-Überstand.
Die Inkubation wurde bei 37°C für 1 bis
4 Stunden durchgeführt.
Die Proteine wurden dann durch Präzipitation mittels Hinzufügen von
100 %igem eiskaltem Ethanol bis zu einer Endkonzentration von 66
% von den Oligosacchariden abgetrennt.
-
Die
Oligosaccharide wurden auf Siliziumdioxid 60-Hochleistungsdünnschichtchromatographie-Platten unter
Verwendung eines Lösungsmittels,
das Butanol/Essigsäure/Wasser
(20:10:10; V/V/V) enthält,
getrennt. Die Platten wurden zweimal in dem gleichen Lösungsmittel
entwickelt (Vauhkonen et al., Eur. J. Biochem. 152:43-50 (1985)).
Radioaktive Oligosaccharide wurden nach Exposition eines Röntgenstrahlfilms
gegenüber der
DC-Platte für
mehrere Tage sichtbar gemacht.
-
Die
Oligosaccharide wurden auch durch Orcinol-Färben wie folgt sichtbar gemacht.
Ein Gemisch von 0,6 % Orcinol in 10 %iger Schwefelsäure und
0,1 % Fe(III)Cl2 wurde auf die Oberseite
der DC-Platte gesprüht, die
nachfolgend für
10 bis 15 min auf 100°C
erhitzt wurde.
-
Anstelle
der Oligosaccharide wurden, wo angegeben, Glycoproteine zu dem Reaktionsgemisch
für GlcNAc
Tr I zugefügt.
Etwa 10 μg
Glycoprotein (z.B. Ovalbumin) wurden zu dem 30 μl-Reaktionsgemisch zugefügt. Die
Inkubation bei 37°C
fand über
eine Dauer von 6 bis 18 Stunden statt. Der Einbau von radioaktivem GlcNAc
in die Oligosaccharid-Einheiten auf den Proteinen, die auf einem
SDS-Polyacrylamidgel getrennt wurden (U.K. Laemmli, Nature 227:680-685
(1970)), wurden mittels Autoradiographie sichtbar gemacht.
-
BEISPIEL 6
-
Galactosyltransferase-
und Sialyltransferase-Prozessierung bzw. -Verarbeitung
-
Zusätzliche
in vitro-Modifikationen von N-Acetylglucosamin-tragenden Glycoproteinen
oder Oligosacchariden wurden mit β-1,4-Galactosyltransferase
aus Humanmilch und α-2,6-Sialyltransferase
aus Rattenleber durchgeführt.
Beide Enzyme wurden von Boehringer Mannheim bezogen.
-
Vor
dem Durchführen
dieser Verarbeitungsschritte wurde CBH I aus dem GlcNAc Tr I-Reaktionsgemisch
aufgereinigt. Eine Beschreibung für die Aufreinigung dieses Proteins
ist von Shoemaker et al., Bio/Technology 1:687-690 (1993) erhältlich.
Kurz gesagt, wurde das COS-Zellmedium durch eine DEAE-Sepharose-Säule hindurchgeleitet,
die in einem 50 mM Natriumacetat-Puffer, pH 5, äquilibriert worden war. Die
Cellulasen (oder CBH I allein) aus T. reesei in einem Reaktionsgemisch
für eine
GlcNAc Tr I-Behandlung wurden gegen 50 mM Natriumacetat, pH 5, dialysiert.
Dann wurden sie von den COS-Überstandsproteinen
durch Aufreinigung über
eine DEAE-Sepharose®-Säule (Volumen: 0,5 ml, etwa
1 cm Höhe,
0,5 cm Durchmesser, Fast Flow-Harz, Pharmacia) abgetrennt. Unter
diesen Bedingungen wurde CBH I zurückgehalten.
-
Ein
Salzgradient (Verändern
der NaCl-Konzentration von 0 bis 0,1 M in 400 μl Natriumacetat-Puffer, pH 5)
entfernte einen wesentlichen Teil der Proteine, die im Reaktionsgemisch
für die
in vitro-Glycosylierungen vorhanden waren, und CBH I wurde auf der
Säule zurückgehalten.
Die Salzkonzentration wurde weiter auf 0,2 M (in 800 μl) erhöht und CBH
I eluierte bei 0,15 M NaCl oder höher. Die Salzkonzentration
wurde weiter erhöht auf
0,5 M (durch Anwenden von 800 μl),
um so viel wie möglich
des CBH I von der Säule
zu eluieren. Die CBH I-enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt
und gegen einen 50 mM Tris-Puffer, pH 8, dialysiert und etwa um das
10-Fache unter Verwendung einer Centricon-Ultrazentrifugationsvorrichtung (Amicon)
konzentriert. CBH I wurde dann zu dem Reakti onsgemisch für Galactosyltransferase
hinzugefügt: β-1,4-Galactosyltransferase
benötigte
einen pH von 8-8,5 und das Vorhandensein von Mangan für eine optimale
spezifische Aktivität
(Schanbacher et al., J.Biol.Chem. 245:5057-5061 (1970); Yoon et
al., Glycobiology 2:161-168
(1992)). Zu den GlcNAc Tr I-behandelten Proteinen oder Oligosacchariden
wurden hinzugefügt:
0,17 μmol
UDP (14C)Gal (285 mCi)mmol) oder "kalte" UDP-Gal; 2 Milliunits
Galactosyltransferase; und MnCl2 bis zu
einer Endkonzentration von 20 mM in einem Endvolumen von 0,030 ml:
Die Galactosylierung wurde bei 37°C
für etwa
8 Stunden durchgeführt.
-
Die α-2,6-Sialyltransferase
benötigte
einen pH von 6-6,5 für
eine optimale Aktivität
(Weinstein et al., J. Biol.Chem. 257:13845-13853 (1982)). Zu dem
Galactosyltransferase-Reaktionsgemisch
wurde das Folgende hinzugegeben: 0,18 μmol CMP (14C)NANA
(281 mCi/mmol) (Amersham) bis zu einer Endkonzentration von 6 mM;
2 Milliunits α-2,6-Sialyltransferase;
und NaCl (um die Sialyltransferase zu stabilisieren, Endkonzentration: 50
mM). Der pH wurde durch Hinzufügen
von 1 M MES auf 6-6,5 eingestellt. Das Endvolumen des Reaktionsgemischs
war 0,050 ml. Das Reaktionsgemisch wurde bei 37°C für 8 Stunden inkubiert. Der
Einbau von radioaktiven Zuckerresten in Glycoproteine wurde wie
oben beschrieben sichtbar gemacht.
-
In
vitro-Modifikationen von glycosylierter Ribonuclease B, die von
Oxford Glycosystems bezogen wurde, wurden ebenfalls durchgeführt. Die
glycosylierte Ribonuclease B wurde mit GlcNAc Tr I, wie in Beispiel
5 beschrieben, inkubiert. Das resultierende Oligosaccharidprodukt
ist in 12, Spur 1 gezeigt. Das resultierende
Produkt wurde mit Galactosyltransferase inkubiert: β-1,4-Galactosyltransferase,
wie oben beschrieben, um *Gal, das mit GlcNAc bei Man5GlcNAc2 verbunden ist, zu produzieren, wie in 12,
Spur 2 gezeigt. Dieses Produkt wurde mit α-2,6-Sialyltransferase, wie
oben beschrieben, inkubiert, um Sialsäure, die mit *Gal verbunden
ist, das mit *GlcNAc bei kommerziellem Man5GlcNAc2 verbunden ist, zu produzieren, wie in 12,
Spur 3 gezeigt.
-
Die
Verwendung von N-Glycanen, die aus Ribonuclease B freigesetzt wurden,
als Akzeptorsubstrate für
GlcNAc Tr I, Galactosyltransferase und α-2,6-Sialyltransferase wurde
ebenfalls untersucht. Die N-Glycane wurden wie in Beispiel 2 beschrieben
freigesetzt. Zwei GlcNAc-akzeptierende Strukturen sind auf die Freisetzung
von dem Protein folgend erhältlich.
Daher wird auf die sequenzielle Reaktion mit GlcNAc Tr I, Galactosyltransferase
und α-2,6-Sialyltransferase
folgend, ein komplexeres Glycosylierungsmuster beobachtet, wie in
-
12,
Spuren 4 bis 6 abgebildet. Die erwarteten Hybrid- und komplexen
Strukturen wurden jedoch beobachtet.
-
BEISPIEL 7
-
Verbesserung der Hybridglycoproteinstrukturen
rafft α-1,2-Mannosidase
-
Glyoproteine
(bis zu 100 mg) oder Oligosaccharide (hergestellt von etwa 100 mg
Protein) wurden mit 2 bis 6 μUnits α-1,2-Mannosidase
von A. saitoi (Oxford Glycosystems) in 100 mM Natriumacetat (pH
5) für
18 Stunden bei 37°C
behandelt. Die Glycoproteine wurden gegen 20 mM MES, pH 6,1, dialysiert,
bevor sie weiter mit GlcNAc Tr I verarbeitet wurden. Der Einbau
von radioaktiven GlcNAc in Oligosaccharide wurde auf einem Röntgenstrahl-Film nach Trennung
mittels DC sichtbar gemacht. Radioaktive Signale, ausgehend von (14C)GlcNAc-Resten auf Proteinen, wurden,
wie oben beschrieben, sichtbar gemacht.
-
BEISPIEL 8
-
Mannosidase-
und Mannosyltransferase-Assays
-
Die
Mannosidase-Aktivität
wurde in dem extrazellulären
Medium von T. reesei und Aspergillus saitoi bestimmt: T. reesei
RUTC 30 wurde in Minimalmedium, gemäß Uusitalo et al. (1991) mit
2 % Lactose als Kohlenstoffquelle angezogen. Das gleiche Medium,
mit 2 % Glucose ergänzt,
wurde parallel verwendet, um zu bestimmen, ob es einen Einfluss
der verschiedenen Kohlenstoffquellen auf die Expression der Mannosidasen gibt.
Aspergillus saitoi wurde auf Minimalmedium, gemäß Czapek (Onions und Pitt,
Appendix: Media. In D.L. Hawksworth und B.E. Kirop (Hrsg.), Living
resources for biotechnology. Cambridge University Press, Cambridge,GB,
S. 180-199, 1988), mit 1 % Hefeextrakt und parallel mit 2 % Glucose
als den Kohlenstoffquellen angezogen. Nach 4-tägiger Fermentation bei 28°C wurden
die Pilzzellen von dem Wachstumsmedium durch Filtration über einen
GF/F-Glas-Mikrofaser-Filter
(Whatman) abgetrennt.
-
Das
Wachstumsmedium wurde weiter konzentriert (70-fach), unter Verwendung
von Centriprep- und Centricon-Ultrazentrifugationsvorrichtungen
(M. W. Ausschluss: 10 kD; Amicon). Die Reaktionsgemische zum Bestimmen
der Mannosidase-Aktivitäten
enthielten in einem Volumen von 20 μl: 500 ng ANTS-markierte Oligosaccharide
mit hohem Mannosegehalt von der Ribonuclease B (Oxford Glycosystems);
Natriumcacodylat, pH 6,1 (60 mM Endkonzentration); CaCl2 (20
mM) und 15 μl
konzentriertes Wachstumsmedium. Die Inkubation der Reaktionsgemische
wurde über
Nacht bei 37°C
durchgeführt.
Die Oligosaccharide wurden dann auf einem Polyacrylamidgel, wie
beschrieben, getrennt.
-
Die
gesammelten Pilzzellen wurden für
die Herstellung von Rohextrakten verwendet: Nach Waschen mit 50
mM Natriumcacodylatpuffer wurde das trockene Zellpellet in einem
Mörser
unter Verwendung von flüssigem
Stickstoff gemahlen. Die aufgebrochenen Zellen wurden in eiskalten
Natriumcacodylatpuffer (50 mM, pH 6,1) überführt, der MgCl2 (15
mM) und ein Gemisch von Proteaseinhibitoren (PMSF, Leupeptin, Benzamidin,
Aprotinin in Konzentrationen, wie vom Hersteller vorgeschrieben
(Boehringer Mannheim)) enthielt. Die Zellen wurden in dem Puffer
für 30
Minuten auf Eis stehen gelassen. Wir verwendeten Differenzialzentrifugation, um
15.000 g-, 40.000 g- und 100.000 g-Membranpellets zu erhalten. Schließlich wurde
Triton X-100 (2 % Endkonzentration) zugefügt, um die Enzyme aus den Membranen
zu solubilisieren. Die Reaktionsgemische zum Bestimmen der Mannosidasen
wurden, wie bereits beschrieben, hergestellt. Die Reaktionsgemische
zum Bestimmen der Mannosyltransferasen enthielten in einem Volumen
von 20 μl:
100 ng ANTS-markiertes Man8GlucNAc; 10 μg UDP-Mannose;
MnCl2 (20 mM Endkonzentration) und 10 μl des 100.000
g-Membranpräparats.
Die Reaktionsgemische wurden für
4 Stunden bei 37°C
inkubiert.
-
BEISPIEL 9
-
Glycoproteine als Akzeptorsubstrate
für GlcNAc
Tr I
-
Verschiedene
Glycoproteine wurden in GlcNAc Tr I-Aktivitätsassays verwendet, um zu bestimmen,
ob sie Glycosylstrukturen tragen würden, die Substrate für GlCNAc
Tr I wären.
Ovalbumin, das als Positivkontrolle in diesem Versuch verwendet
wurde, hat zwei mögliche
Glycosylierungsstellen, aber nur eine Stelle ist tatsächlich glycosyliert.
Ein Teil der Oligosaccharide, die auf Ovalbumin vorhanden sind,
ist Man5Gn2 (Tai
et al., J. Biol.Chem. 252:6687-6694 (1977)). Als Negativkontrollen
wurden S. cerevisiae-Invertase und Human-Transferrin verwendet. Die Invertase
von S. cerevisiae trägt
Oligosaccharide mit hohem Mannosegehalt, wobei Man8Gn2 die kleinste gebildete Struktur ist (Trimble
et al., J. Biol.Chem. 261:9816-9824 (1986)). Transferrin, ein Human-Glycoprotein,
hat zwei N-Glycane des komplexen Typs (März et al., Can. J. Biochem.
60:624-630 (1982)). Die meisten Transferrin-Oligosaccharide sind bi-antennär mit Sialsäure als
terminalen Zuckerresten.
-
Die
Proteine, die von dem T. reesei-Mutantenstamm RUTC 30 abgeschieden
wurden und die Cellulasen von einem unbekannten Stamm von t. reesei
(kommerzielle Quelle; Fluka, Buchs, Schweiz) wurden untersucht.
Der T. reesei-Mutantenstamm RUTC 30 hat eine erhöhte Kapazität, um Proteine abzuscheiden
(Ghosh et al., in Trichoderma reesei Cellulasen: Biochemistry, Genetics,
Physiology & Application
(Kubicek et al., Hrsg.), Royal Soc. of Chemistry, Cambridge, England
(1990), S. 115-138). Die Ergebnisse (5) zeigen, dass
radioaktives (14C)GlcNAc von UDP-(14C)GlcNAc auf Oligosaccharide auf Ovalbumin
und auf den extrazellulären
abgeschiedenen Proteinen beider T. reesei-Stämme übertragen wurde. Diese Ergebnisse
zeigen das Vorhandensein von Trimming-Enzymen in t. reesei an, die
zur in vivo-Bildung
von Akzeptor-Oligosacchariden für
GlcNAc Tr I in der Lage waren.
-
Zusätzlich wurde
die Verwendung anderer Proteine als Akzeptorsubstrate für GlcNAc
Tr I untersucht. Das Vorhandensein eines Substrats für GlcNAc
Tr I wurde unter Verwendung des GlcNAc Tr I-Assays, wie oben in
Beispiel 5 beschrieben, bestimmt, indem der Einbau von radioaktivem
GlcNAc in das Glycoprotein mittels Autoradiographie von 12,5 %igen
SDS-PAGE-Gelen gemessen wurde. Der Einbau von radioaktiv-markiertem
GlcNAc wurde gezeigt für α-Amylase
aus Aspergillus oryzae, bezogen von Fluka, Buchs, Schweiz, α-Amylase
aus Aspergillus niger, ebenfalls bezogen von Fluka; und für Proteine
in einem kommerziellen β-Galactosidasepräparat aus
Aspergillus oryzae, bezogen von Sigma, St. Louis, MO, USA. Siehe 11.
Der Einbau von radioaktiv-markiertem GlcNAc wurde auch für Papain-verdaute
Cellobiohydrolyse I aus Trichoderma reesei RUTC 30 gezeigt. Auf
den Papain-Verdau folgend, enthält
die Cellobiohydrolase I nicht länger
das C-terminale Ende des Enzyms, das stark O-glycosyliert ist. Van
Tilbeurgh et al., FEBS Lett. 204:223-227 (1986).
-
BEISPIEL 10
-
Freie Oligosaccharide
als Akzeptorsubstrat für
GlcNAc Tr I
-
Die
Oligosaccharide der extrazellulären
Glycoproteine von Trichoderma wurden isoliert, um weiterhin zu bewerten
und zu bestätigen,
dass ManSGlcNAc2 das
GlcNAcakzeptierende N-Glycan war. Die Oligosaccharide wurden enzymatisch
mit N-Glycanase entfernt. Dieses Enzym setzt alle Typen von N-verknüpften Zuckerketten
durch Spaltung der Glycosylamin-Bindung an Asparaginreste frei (Tarentino
et al., Biochemistry 24:4665-4671 (1985)). Die Oligosaccharide wurden
dann in einem GlcNAc Tr I-enthaltenden Reaktionsgemisch getestet.
Ein kommerzielles Gemisch von Oligosacchariden, die von Man9GlcNAc2 bis Man5GlcNAc2 reichten,
das aus Ribonuclease B durch Hydrazinolyse (Oxford Glyco Systems
Nr. RP-2500) erhalten wurde, wurde als eine Positivkontrolle für diesen
Versuch verwendet (Liang et al., J.Biochem. 88:51-58 (1980)). Oligosaccharide,
die enzymatisch aus S. cerevisiae-Invertase freigesetzt wurden,
wurden als Negativkontrollen verwendet. GlcNAc Tr I übertrug
radioaktives GlcNAc von UDP-(14C)GlcNAc
auf Pilz-Man5GlcNAc2-Glycane. Dies
wurde nach Trennung der veränderten
Oligosaccharide mittels Dünnschichtchromatographie
(DC) detektiert. Die Position der markierten Pilzoligosaccharide,
wie mittels Autoradiographie (6) deutlich
gemacht, stimmte mit derjenigen der Positivkontrolle überein.
Mit dem T. reesei-Mutantenstamm RUTC 30 diente eine zusätzliche
Oligosaccharidstruktur, die größer war
als Man5GlcNAc2,
also ein Akzeptor für
GlcNAc Tr I. Dies zeigte das Vorhandensein von Unterschieden in
den Glycosylierungsmustern auf der Stammebene an.
-
BEISPIEL 11
-
Galactosyltransferase-
und Sialyltransferase-Assays
-
Zusätzliche
in vitro-Modifikationen von GlcNAc-tragenden Glycoproteinen oder
Oligosacchariden wurden mit der kommerziellen β-1,4-Galactosyltransferase (Boehringer
Mannheim) aus Humanmilch (Schanbacher et al., J. Biol.Chem. 245:5057-5061
(1970)) und kommerzieller α-2,6-Sialyltransferase
(Boehringer Mannheim) aus Rattenleber (Weinstein et al., J. Biol.
Chem. 257:13845-13853 (1982)) durchgeführt. Die Galactosylierung wurde über den
Einbau von radioaktiver Galactose in in vitro-synthetisierte, nicht-markierte,
GlcNActragende Glycosylstrukturen gezeigt. Der Abschluss des Synthesewegs
wurde über
den Einbau von radioaktiver Sialsäure an "kalte" Galactose gezeigt, die mittels einer β-1,4-Verknüpfung an
GlcNAc angefügt
war. Glycoproteine, die in dieser Weise markiert waren, wurden mittels
Elektrophorese auf einem SDS-Polyacrylamidgel getrennt. Während der
Elektrophorese bewegten sich sialylierte Glycoproteine langsamer
verglichen mit nichtsialylierten Proteinen. Dies wurde als eine
Verschiebung der sialylierten Proteine zu höheren Molekulargewichten beobachtet.
Um diesen Effekt deutlich zu zeigen, wurde ein Trichoderma-Protein,
nämlich
Cellobiohydrolyse I (CBH I), im Besonderen untersucht.
-
Nach
dem GlcNAc Tr I-Verarbeitungsschritt wurde CBH I aus dem COS-Überstandenthaltenden
Reaktionsgemisch durch Ionenaustauschchromatographie an DEAE-Sepharose
(Shoemaker et al., Bio/Technology 1:687-690 (1983)) aufgereinigt.
Der Aufreinigungsschritt vermied jede mögliche Beeinflussung durch COS-Überstandproteine,
die ebenfalls ein Akzeptor für
Sialyltransferase sein können.
-
Ein
Autoradiogramm wurde mit CBH I-enthaltendem radioaktiven GlcNAc
gegen radioaktives sialyliertes CBH I (7) erhalten.
Eine deutliche Verschiebung in der elektrophoretischen Mobilität des sialylierten CBH
I, verglichen mit der GlcNAc-enthaltenden Form, wurde gezeigt. Dies
zeigte, dass es möglich
war, die natürlich
auftretenden Glycosylstrukturen bei Trichoderma-CBH I zu Hybridstrukturen
mit terminalen Sialsäureresten
zu modifizieren. Die beiden letzten Modifizierungsschritte wurden
bei den freien Oligosacchariden bestätigt. Der Einbau von Galactose,
gefolgt durch den Einbau von Sialsäure, verursachte immer eine
Verschiebung in dem Molekulargewicht der Oligosaccharidmoleküle. Dies
wurde als Verschiebungen in der Mobilität der unterschiedlich veränderten
Oligosaccharide in der DC beobachtet.
-
BEISPIEL 12
-
Verbesserung der Hybridglycoproteinstruktur
durch die Verwendung von α-1,2-Mannosidase
-
Wenn
ein Pilz, wie T. reesei, verwendet wird, wird ein wesentlicher Anteil
der Oligosaccharide mit hohem Mannosegehalt kein Akzeptor für GlcNAc
Tr I sein. Andererseits verkürzt
("trims") in Säugetierzellen
eine α-1,2-Mannosidase,
die in dem cis-Kompartiment des Golgi-Apparats vorhanden ist, die
meisten, wenn nicht alle, Strukturen mit hohem Mannosegehalt zu
Man5GlcNAc2 und
sichert dadurch, dass die Kohlenhydratketten in den komplexen Typ
umwandelbar sind (Tulsiani et al., J. Biol. Chem. 263:5408-5417
(1988)).
-
Eine
kommerzielle α-1,2-Mannosidase
(Oxford Glycosystems, Oxford, GB) aus A. saitoi (Yamashita et al.,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 96:1335-1342 (1980)) wurde verwendet,
um zu untersuchen, bis zu welchem Ausmaß die Glycosylierungsreifung
bzw. -verarbeitung derjenigen von Säugetierzellen ähnelt. Die
Wirkung einer Vorinkubation von Pilzoligosacchariden oder -glycoproteinen
mit α-1,2-Mannosidase
aus dem in vitro-Einbau von GlcNAc in einen GlcNac Tr I-Assay wurde
bestimmt.
-
Oligosaccharide
aus Rinder-Ribonuclease B, aus extrazellulären Proteinen von T. reesei
wurden mit α-1,2-Mannosidase
aus A. saitoi behandelt. Die behandelten und nicht-behandelten N-Glycane
wurden verarbeitet und durch Fluorophor-Markierung der reduzierenden
Saccharide (8) sichtbar gemacht. In diesem Verfahren
wurde das reduzierende Ende von Sacchariden, das, wie oben beschrieben,
freigesetzt wurde, mit 8-Aminonaphthalin-1,3,6-trisulfonsäure (ANTS) umgesetzt, wie durch
P. Jackson, "Methods
in Enzymology.
-
Guide
to techniquies in Glycobiology",
Bd. 230, S. 250-265, Hrsg. Lennartz, W. & Hart G. (1994)) beschrieben wurde.
Grundsätzlich
wurden 10 μl
von 0,15 M ANTS in Essigsäure-Wasser-Lösung (3:17
V/V) und 10 μl
von 1 M Natriumcyanoborhydrid, gelöst in DMSO, zu den lyophilisierten
Oligosacchariden, die enzymatisch aus 400 μg Glycoprotein freigesetzt wurden
oder zu 5 μg
von Rinder-Ribonuclease B-Oligosacchariden, die kommerziell von
Oxford Glycosystems bezogen wurden, zugefügt. Es war keine vorausgehende
Aufreinigung der Oligosaccharide auf einer Biogel P2-Säule erforderlich.
Nach einer Übernacht-Inkubation
bei 37°C wurden
die ANTS-markierten Oligosaccharide mittels Hinzufügen von
4 Volumen eiskalten Acetons (bei –20°C) präzipitiert. Die Oligosaccharide
wurden durch Zentrifugation (für
4 min bei 10.000 × g)
pelletiert. Nicht-reagiertes ANTS in dem Aceton-haltigen Überstand
wurde entfernt. Die Oligosaccharide wurde in einem geeigneten Volumen
von Glycerin:Wasser (1:4 V/V) wieder aufgelöst und bei –70°C gelagert. Die ANTS-derivatisierten
Oligosaccharide wurden auf einem 30 % Acrylamid-, 0,8 % N,N'-Methylenbisacrylamid-Gel
(auf dem SE 250 Mighty Small II Elektrophoreseapparat, der auch
für die
Trennung der Proteine mittels PAGE verwendet wurde) getrennt. Um "kristallklare" Gele zu erhalten,
wurde die Gellösung
zwischen Kunststoffblätter gegossen,
die mit Wasser an die gegossenen Platten angeheftet waren. Das Sammeln
der Oligosaccharide ("stacking")wurde bei einem
Strom von 15 mA für
30 Minuten ermöglicht,
während
die Trennung bei einem Strom von 30 mA für 2,5 Stunden stattfand. Als
ein Referenzstandard wurde eine Glucose-Leiter ("ladder") aufgeladen, die nach einem Verdau
von Weizenstärke
(beschrieben von P. Jackson, "Methods
in Enzymology. Guide to techniques in Glycobiology", Bd. 230, S. 250-265,
Hrsg. W. Lennartz & G.
Hart (1994)) erhalten worden war. Die elektrophoretischen Bandenmuster
wurden auf einem UV-Durchleuchter ("transilluminator") betrachtet und durch einen roten Filter
(Cokin A. 003; Cromofilter SA, Paris, Frankreich) unter Verwendung
eines Standard-Schwarz/Weiß-Films
fotografiert. Ein Polaroid-Typ 667-Film mit einer Empfindlichkeit
von ISO3000 und einer Blende von 4,5 erforderte eine 8-Sekunden-Belichtung
(8).
-
Die
N-Glycane des Oligomannosetyps der Ribonuclease B, die von Man5GlcNAc2 bis Man9GlcNAc2 reichten,
wurden alle in Man5GlcNAc2 umgewandelt.
Dies stimmte mit der Tatsache überein,
dass über
die Biosynthese von N-verknüpften
Zuckerketten bei Ribonuclease B bekannt ist, dass sie bei einer
Zwischenstufe der Verarbeitung bzw. Reifung angehalten wird, wie
durch die Tatsache gezeigt, dass die Strukturen mit hohem Mannosegehalt
nicht alle in Man5GlcNAc2 umgewandelt
worden waren und zusätzliche
Mannosereste nur bei der α-1,2-Verknüpfung hatten.
Die Oligosaccharide, die aus einem Gemisch aus Proteinen, die von
T. reesei abgeschieden worden waren, isoliert worden waren, wurden
teilweise in Man5GlcNAc2 umgewandelt,
wobei ein wesentlicher Teil des Oligosaccharidpools nicht umgewandelt
wurde. Von dem Ausgangsmaterial schien ein Anteil der Oligosaccharide
kleiner als Man8GlcNAc2 zu
sein, während
ein anderer Anteil größer war
als Man9GlcNAc2.
In 8 ist nur das Trimmen von T. reesei-Oligosacchariden
gezeigt.
-
Die
Pilzoligosaccharide, die mit der α-1,2-Mannosidase
aus A. saitoi behandelt worden waren, wurden dann zu einem Reaktionsgemisch
für GlcNAc
Tr I hinzugefügt.
Die Oligosaccharide wurden mittels Dünnschichtchromatographie analysiert.
Die α-1,2-Mannosidase-Behandlung
in vitro förderte
die Bildung eines Akzeptorsubstrats für GlcNAc Tr I (9),
weil deutlich mehr radioaktive GlcNAc in die Pilz-Oligosaccharide
eingebaut wurde. Ein kleiner Anteil der S. cerevisiae-Invertase-Oligosaccharide
wurde ebenfalls auf die GlcNAc-akzeptierende Struktur mit hohem
Mannosegehalt verkürzt
("trimmed"). Man5GlcNAc2-Glycane, die aus Ovalbumin isoliert wurden,
waren die Positivkontrolle für
diesen Versuch. Auf dem Autoradiogramm stimmte die Position der
markierten Pilzoligosaccharide mit derjenigen der Positivkontrolle überein.
Dies bestätigte die
Bildung von GlcNAcMan5GlcNAc2 in
den verschiedenen Reaktionsgemischen.
-
Bei
dem RUTC 30-Trichoderma-Stamm ergab die α-1,2-Mannosidasebehandlung auch
mehr eines zweiten, größeren GlcNAc-akzeptierenden
Oligosaccharids. Wenn die Mannosidase-Behandlung bei intakten Glycoproteinen
(10) wiederholt wurde, waren die Ergebnisse analog
zu jenen, die mit den freien Oligosacchariden erhalten wurden. Das
heißt,
mehr markiertes GlcNAc wurde auf Ovalbumin und T. reesei-Glycoproteine übertragen,
wenn sie zuerst mit α-1,2-Mannosidase
vorbehandelt wurden. Jetzt wurde GlcNAc auch auf S. cerevisiae-Invertase übertragen.
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Zusammenfassend
ermöglicht
das Verfahren der Erfindung die Herstellung von Säugetier-artigen,
Hybridoligosacchariden auf Glycoproteinen, die von dem Fadenpilz
T. reesei und seinem Mutantenstamm T. reesei RUTC 30 abgeschieden
wurden. Die in vitro-Versuche verwendeten die folgenden Säugetier-Glycosyltransferasen:
Human-GlcNAc Tr I, produziert in COS-Zellen; β-1,4-Galactosyltransferase aus
Humanmilch und α-2-6-Sialyltransferase
aus Rattenleber. Eine Vorinkubation mit α-1,2-Mannosidase aus A. saitoi
verbesserte wesentlich den GlcNAc-Einbau in die Pilzproteine. Diese
Ausführungsform
erzielte einen Pilz, der Oli gosaccharide synthetisierte, die in
komplexe Strukturen des Säugetiertyps
auf dem einfachsten möglichen
Weg umwandelbar waren. Da die ersten Schritte des Synthesewegs der
komplexen Kohlenhydrate in vivo in einem Pilz, wie Trichoderma,
durchgeführt
wurden, war eine Vervollständigung
des Glycosylierungswegs durch enzymatische Oligosaccharidsynthese
und -modifikation in vitro möglich.
als ein Ergebnis dieser Erfindung wird eine stereokontrollierte
Oligosaccharidsynthese in der Zukunft möglich sein (Ichikawa et al.,
Anal. Biochem. 202:215-238 (1992)). Die Tatsache, dass ein Pilz
verändert
werden kann, um genau definierte und einheitliche Glycosylstrukturen
auf seinen abgeschiedenen Proteinen zu bilden, eröffnet Möglichkeiten,
die biologische Bedeutung der Oligosacchariddiversität zu untersuchen
und Kohlenhydratsynthese bzw. -veränderung ("carbohydrate engineering") durchzuführen. Für bestimmte
Proteine kann die Herstellung einer einzelnen Glycoform produziert
werden, um ein einheitliches therapeutisches Profil zu erhalten
(P. Stanley, Molecular and Cellular Biology 9:377-383 (1989)).
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BEISPIEL 13
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Analyse des N-Glycan-Profils
von T. reesei-Glycoproteine mittels Fluorophor-Markierung
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Ein
detailliertes Bild, sowohl quantitativ als auch qualitativ, wurde
erhalten, wenn die Oligosaccharide mit dem Fluorophor 8-Aminonaphthalin-1,3,6-trisulfonat
derivatisiert wurden und nachfolgend elektrophoretisch auf einem
Polyacrylamidgel getrennt wurden. In 4 zeigen
wir das Oligosaccharidmuster der Cellobiohydrolase I aus T. reesei
RUTC 30, das nach der Fermentation in Minimalmedium aufgereinigt
wurde (Nyyssönen
et al., Bio/Technology 11:591-595 (1993)). Das Muster, das in einem
Gemisch von Proteinen, die durch den selben Trichoderma-Stamm abgeschieden
wurden, erhalten wurde, aber in einem unterschiedlichen Wachstumsmedium
(gemäß Uusitalo
et al., 1991), ist ebenfalls gezeigt. Nur ein geringer Anteil von
Oligosacchariden aus dem Ausgangsmaterial scheint Man5GlcNAc2 zu sein. Reichlicher vorhanden sind Man6GlcNAc2-, Man7GlcNAc2-, Man8GlcNA2- und Man9GlcNAc2-Oligosaccharide.
N-Glycane, die größer als
Man9GlcNAc2 sind,
wurden ebenfalls gefunden.
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Bei
reinem CBH I wurden Oligosaccharide isoliert, die sogar kleiner
als Man5GlcNAc2 waren.
Im Allgemeinen sind die Zuckerketten von Trichoderma eindeutig viel
kleiner als jene, die von Saccharomyces cerevisiae-Glycoproteinen
isoliert wurden. Da das α-1,2-Mannosidase-Trimmen
unvollständig
ist (8), ist es sehr wahrscheinlich, dass Man nosereste
in Verknüpfungen,
die von der α-1,2-Verknüpfung verschieden
sind, aufgrund der Übertragung
auf die Produkte des Trimmens durch eine oder mehrere Mannosyltransferasen
vorhanden sind.
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BEISPIEL 14
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Bestimmung der T. reesei-Mannosidase-
und Mannosyltransferase-Aktivitäten
und Schlussfolgerungen
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Um
die Ähnlichkeit
zwischen der T. reesei-Glycosylsynthese und dem Säugetiersystem
weitergehend im Detail zu untersuchen, versuchten wir, die Mannosidase-Aktivität zu lokalisieren,
die für
das Oligosaccharidpanel auf den abgeschiedenen Pilzproteinen verantwortlich
ist. Zuerst prüften
wird, ob Mannosidase in dem extrazellulären Medium des Pilzes vorhanden
waren, die gegebenenfalls für
ein "Nachabscheidungs"- ("postsecretional") Trimmen der Oligosaccharide
auf andere abgeschiedenen Proteinen verantwortlich sein könnten. Wir
entwickelten einen Assay, um diese Aktivität wie folgt zu bestimmen: Die
Oligosaccharide von Rinderribonuclease B (kommerziell erhältlich als
ein Referenz-Panel von Oxford Glycosystems) wurden als Substrat
für Mannosidasen
verwendet. Eine komplette Umsetzung zu Man5GlcNAc2 wird erhalten, wenn genügend α-1,2-Mannosidase vorhanden ist.
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Man5GlcNAc2 wird weiter
verkürzt
("trimmed"), wenn α-1,3- und/oder α-1,6-Mannosidasen
vorhanden sind. Nach Markieren mit ANTS wurden die Ribonuclease
B-Referenzoligosaccharide
zu 70-fach konzentriertem extrazellulären Medium einer 4 Tage alten
T. reesei-Kultur (wobei die Pilzzellen entfernt waren) hinzugefügt. Ein
4 Tage alter konzentrierter Kulturüberstand von Aspergillus saitoi
wurde als eine Positivkontrolle für diesen Assay verwendet: Es
ist bekannt, dass der letztere Organismus verschiedene Mannosidasen
(eine α-1,2-
und eine α-1,3(6)-Mannosidase)
abscheidet, wenn er auf einem Minimalmedium, das Mannan als die Kohlenstoffquelle
enthält,
angezogen wurde(S.S. Keskar et al., Biotechnology Letters 15:695-690
(1993)). In 7 zeigen wir das Ergebnis einer Übernacht-Inkubation der Reaktionsmischungen:
die α-1,2-Mannosidase-Aktivität von A.
saitoi ist deutlich detektierbar. Die meisten Ribonuclease B-Oligosaccharide
werden zu Man5GlcNAc2 verkürzt ("trimmed"). Keine oder nur
marginale Mengen von Mannosidase sind in den Medium von T. reesei
vorhanden, da das Ribonuclease-Referenzpanel unberührt blieb.
Wir erwähnen
hier, dass t. reesei viel mehr Proteine in sein Minimalmedium abschied
(etwa 300 μg/ml)
als das A. saitoi tat (kaum detektierbar, unter Verwendung des Bradford-Assays).
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Unter
Verwendung des gleichen ANTS-markierten Oligosaccharid-Panels aus
Ribonuclease B, fanden wir intrazelluläre Mannosidase-Aktivität in Rohextrakten
aus T. reesei, A. saitoi, L929-Mauszellen und S. cerevisiae. Wir
versuchten weiterhin, hauptsächlich
zwischen Mannosidasen zu unterscheiden, die in der Glycosylierungsreifung
bzw. -verarbeitung in dem endoplasmatischen Reticulum, dem Golgi-Apparat
aktiv sind und jenen, die in Vakuolen aktiv sind. Unter Verwendung
von Differenzialzentrifugation oder Saccharosegradienten, um Organellen
zu trennen, die aus T. reesei-Zellen repariert wurden, erhielten
wir keine ausreichende Auflösung
der verschiedenen Mannosidase-Aktivität in verschiedenen Organellen.
Jedoch war die α-1,2-Mannosidase-Aktivität reichlich
in den Fraktionen vorhanden, die für Mannosyltransferase-Aktivität angereichert war.
Die Bestimmung der Mannosyltransferase-Aktivität wurde nach der Anpassung
des Assays durchgeführt, beschrieben
von Nakajima und Ballou (Proc. Natl. Acad.Sci. USA 72:3912-3916
(1975)). Mit Reaktionsgemischen, die UDP-Mannose als Zuckerdonor,
ANTS-markiertes Man8GlcNAc als ein Substrat
und Glycosylierungsenzyme, die aus den Membranpräparaten durch Triton X-100
solubilisiert wurden, enthielten, wurde Mannosyltransferase-Aktivität durch
Verzögerung
in der elektrophoretischen Mobilität der Substratoligosaccharide
gezeigt (Ergebnisse nicht gezeigt).
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Die
obigen Beispiele zeigen, dass es möglich ist, Säugetier-artige
Hybrid-Oligosaccharide
auf Glycoproteinen, die von dem Fadenpilz Trichoderma reesei abgeschieden
wurden, zu bilden. Säugetier-Glycosyltransferasen,
nämlich
Human-N-Acetylglucosaminyltransferase
I, produziert in COS-Zellen, β-1,4-Galactosyltransferase
aus Humanmilch und α-2,6-Sialyltransferase
aus Rattenleber, wurden verwendet, um in vitro den Glycosylierungssyntheseweg
zu imitieren, wie er in Säugetierzellen
auftritt. Eine Vorinkubation mit α-1,2-Mannosidase
aus Aspergillus saitoi verbesserte wesentlich den GlcNAc-Einbau
in die Pilzproteine. Mit den freien N-Glycanen, die aus Trichoderma
reesei-Cellulase isoliert wurden, wurde gezeigt, dass nicht alle
Zuckerketten umwandelbar sind in das ideale Akzeptorsubstrat für GlcNAc
Tr I: Man5GlcNAc2.
Der Hauptteil der N-verknüpften
Oligosaccharide ähnelt
den Strukturen mit hohem Mannosegehalt, die auf bestimmten Proteinen
von Säugetierzellen
vorhanden sind, die hauptsächlich
von Man5GlcNAc2 bis
Man9GlcNAc2 reichen.
Bei reinem CBH I, das nach Fermentation in Trichoderma-Minimalmedium
erhalten wurde (Nyyssönen
et al., 1993), scheint ein wesentlicher Anteil der Oligosaccharide
sogar kleiner als Man5GlcNAc2 zu
sein. Unter Verwendung eines anderen Fermentationsmediums erhielten
wir jetzt auch Oligosaccharide, die größer waren als Man9GlcNAc2. Die elektrophoretische Mobilität von CBH
I, das in den verschiedenen Medien produziert wurde, veränderte sich ebenfalls
merkbar. Nach Entglycosylierung ("deglycosylation") verschob sich CBH I, hergestellt,
wie durch Nyyssönen
et al. (1993) beschrieben, nur geringfügig, verglichen mit der Ursprungsform,
nach elektrophoretischer Trennung auf einem Polyacrylamid-Gel. Erschöpfender
Verdau (lange Inkubationszeit und viele Units N-Glycanase) wurde
benötigt,
um die Oligosaccharide freizusetzen. Bei den Wachstumsbedingungen,
die wir verwenden, wurde CBH I leicht entglycosyliert ("deglycosylated"), was eine ausgeprägte elektrophoretische Verschiebung,
verglichen mit dem Originalprotein, verursachte (Ergebnisse nicht
gezeigt). Die Wirkungen, die Umgebungsfaktoren auf die Proteinglycosylierung
haben können,
sind tiefgründig
durch Goochee und Monica (Bio/Technology 8:421-427 (1990), Bio/Technology
9:1347-1355 (1991))
beschrieben worden. Ihre Übersichtsartikel
verstärken
unsere Ansicht, dass das Wachstumsmedium die Ursache von Unterschieden
in den Glycosylmustern sein kann, die auf Trichoderma-Proteinen
gefunden wurden.
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Die
Versuche wurden durchgeführt,
um die Lokalisierung der Mannosidase(n) aufzuklären, die für die kleinen N-Glycane auf
den von Trichoderma abgeschiedenen Proteinen verantwortlich ist/sind.
Die Möglichkeit der
Abscheidung von Mannosidasen, die auf die anderen abgeschiedenen
Pilzproteine wirken könnten,
erscheint sehr unwahrscheinlich. Sogar bei sehr konzentriertem Wachstumsmedium
und nach einer langen Inkubationszeit trat überhaupt kein Trimmen der Substrat-Oligosaccharide
auf.
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Wir
nehmen an, dass das Reifen bzw. Verarbeiten in dem Trichoderma-Golgi-Apparat
teilweise demjenigen von Säugetierzellen
und teilweise demjenigen von Hefe ähnelt: Mannosidasen, die in
der Lage sind, die Trichoderma-N-Glycane auf Man5GlcNac2 zurück
zu kürzen
("trimming back"), scheinen vorhanden
zu sein. Andererseits sind auch Mannosyltransferasen, die in der
Lage sind, Mannosereste in Verknüpfungen,
die von der α-1,2-Verknüpfung verschieden
sind, zu übertragen,
vorhanden. Die letztere Schlussfolgerung wurde nach Durchführen der
Mannosyltransferase-Assays analog zu demjenigen von Nakajima und
Ballou (1973) beschriebenen, bestätigt: Unter Verwendung von
ANTS-markiertem Man8GlcNAc als ein Substrat,
gelang es uns, den Einbau von bis zu zwei Mannoseresten zu zeigen.
Andererseits war Man5GlcNAc kein Substrat
für Mannosyltransferasen.
Daher fragen wir uns, ob Man5GlcNAc2, die entscheidende Struktur für die Synthese von
komplexen Zuckerstrukturen, nicht "in vivo" in T. reesei ein Substrat für Mannosyltransferase(n)
sein wird.
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Es
ist bis jetzt nicht bekannt, wie ähnlich die Glycosylierungssynthese
in Trichoderma reesei zu der in Säugetierzellen verläuft. Daher
ist es schwierig, zu bewerten, ob dieser Organismus leicht verändert werden kann,
so dass mehr, wenn nicht alle, der Glycosylgruppen in Säugetier-ähnliche
Strukturen umgewandelt werden. Die in vitro-Versuche sind ein einleitender,
erster Schritt zur Veränderung
dieses Pilzes, so dass er Oligosaccharid synthetisiert, die in komplexe
Strukturen auf dem einfachsten möglichen
Weg umwandelbar sind. Wenn die ersten Schritte des Synthesewegs
der komplexen Kohlenhydrate in vivo in einem Pilz, wie Trichoderma,
auftreten würden,
könnte
die Vervollständigung
des Glycosylierungswegs durch enzymatische Oligosaccharid-Modifikationen
an Proteinen in vitro durchgeführt
werden. Wir nehmen an, dass eine stereo-kontrollierte Oligosaccharidsynthese
in großem
Maß in
der Zukunft möglich
sein wird: Es ist viel Forschung im Gange, um die hohen Kosten,
die mit diesen in vitro-Verarbeitungsschritten verbunden sind, zu
verringern (Ichikawa et al., 1992). Schließlich kann ein anderer wichtiger
Gesichtspunkt, betreffend diese Forschung, erwähnt werden: Die Tatsache, dass
ein Pilz verändert
werden kann, so dass er genau definierte und einheitliche Glycosylstrukturen
auf seinen abgeschiedenen Proteinen synthetisiert. Für bestimmte
Proteine kann die Herstellung einer einzelnen Glycoform gewünscht sein,
um ein einheitliches therapeutisches Profil zu erhalten.
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BEISPIEL 15
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Transformation von T.
reesei mit GlcNac Tri I-codierenden Sequenzen und Expression des
modifizierten Glycoproteins von dem Trichoderma-Wirt
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Wie
oben beschrieben, wird ein DNA-Vektor konstruiert, der die codierende
Sequenz von Human-GlcNAc Tr I (Genbank Accession No. M55621; EMBL
ID No. HSGLCNAC) enthält,
und zwar der Art, dass die DNA, die die codierende Sequenz für das GlcNAc
Tr I-Enzym bereitstellt,
durchführbar
an den CBHI-Promotor und -Terminator gebunden ist. Ein solcher Vektor
wird in T. reesei transformiert unter Verwendung der Technik, die
in
EP 0 244 234 beschrieben
ist, und die positiven Transformanten werden ausgewählt.
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Eine
der positiven Transformanten wird weiter mit einem zweiten Vektor
transformiert, der zu Ovalbumin in einer Form codiert, dass es von
dem Trichoderma-Wirt abgeschieden wurde, und Transformanten, die sowohl
GlcNAc Tr I als auch Ovalbumin exprimierten, wurden ausgewählt.
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Ovalbumin,
das in das Trichoderma-Medium abgeschieden wird, ist bereits zu
einer ersten Hybridform durch die intrazelluläre Wirkung von GlcNac Tr I
verarbeitet bzw. gereift.
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Dieses
Ovalbumin wird weiter verarbeitet bzw. gereift unter Verwendung
von β-1,4-Galactosyltransferase
und α-2,6-Sialytransferase,
wie in Beispiel 11 beschrieben.
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BEISPIEL 16
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Transformation von T.
reesei mit GlcNAc Tr I-codierenden Sequenzen und Expression des
modifizierten Glycoproteins von dem Trichoderma-Wirt
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Wie
in Beispiel 15, außer,
dass das Ovalbumin mit einer nicht-spezifischen α-Mannosidase nach Behandlung mit β-1,4-Galactosyltransferase
oder nach Behandlung mit α-2,6-Sialyltransferase
verarbeitet bzw. gereift wird.
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BEISPIEL 17
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Transformation von T.
reesei mit GlcNAc Tr I-codierenden Sequenzen und Expression des
modifizierten Glycoproteins von dem Trichoderma-Wirt
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Wie
in Beispiel 15 oder Beispiel 16, außer dass das Gen von Interesse
für Erythropoietin
(EPO), Human-Choriogonadotropin (HCG), Follitropin (FSH), Thyrotropin
(TSH), Lutropin (LH), NCAM, Tenascin, Thrombospondin, Fibronectin,
Hormone, Cytokine (insbesondere Interleukin-4 und Interferon-γ), Wachstumsfaktoren,
Plasmaproteine, Gerinnungsfaktoren, lösliche Rezeptoren, einen Antikörper, Granulocyte-Macrophage-colony-stimulating-Faktor
(GM-CSF), vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor, HIV-Virus-Glycoprotein gp120, Virushüllenproteine,
Immunglobulin D, Antithrombin IIIβ,
Plasminogen, den von Willebrand-Faktor,
Fibrinogen, Corticosteroid-bindendes Globulin, Thyroxin-bindendes
Globulin, Folatbindendes Protein, Fibrinectin, Knochen- und Thrombozyten-Osteonectin,
EGF-Rezeptor, Rezeptoren für
Insulin und den Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor I, Rezeptoren für
den basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor, Lymphozyten-CD2, MHC-Klasse
II-Moleküle,
Glucosetransporter, das Erythrozyten-Band-3-Protein, β-2-adrenerge
Rezeptoren, Transferrin-Rezeptor,
VIP-Rezeptor, Membran-Klasse I-MHC-Protein, Vasopressin-Rezeptor
von LLC-PK1-Zellen, Low-density-Lipoprotein-Rezeptor, Asialoglycoprotein-Rezeptor,
CD4-Protein, Thyrotropin-Rezeptor,
PDGF-Rezeptor, Jackbohnen-Concanavalin A, Kobragift-Faktor, Lactotransferrin,
Spinat-Chloroplasten-Kopplungsfaktor, Glandula submandibularis-Mucin, Intestinalbürstensaum-Lactase-Phlorizin-Hydrolase,
das Antigefrier-Glycoprotein arktischer Fische, LDL-Rezeptor, Glucophorin
A und β-HCG,
eine Peptiduntereinheit von einem der obigen oder ein funktionelles
Fragment von einem der obigen codiert.
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BEISPIEL 18
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Modifikation von in Hefe
produzierten Proteinen
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Ein
Protein von Interesse, insbesondere ein in den Beispielen 15 und
17 beschriebenes, wird in einer Hefe, ausgewählt aus Pichia spp. (insbesondere
Pichia pastoris), Hansenula spp. (insbesondere Hansenula polymorpha),
Kluyveromyces lactis, Yarrowia Lipolytica oder S. cerevisiae, produziert
und behandelt, wie in Beispiel 12 beschrieben, mit einer α-1,2-Mannosidase vor der
aufeinander folgenden Behandlung mit GlcNAc Tr I, β-1,4-Glactosyltransferase
und α-2,6-Sialyltransferase.
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