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1. Einleitung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Zusammensetzungen und deren Verwendung
zur Verhütung und/oder
Hemmung primärer
und sekundärer
metastatischer Neoplasmen durch Behandlung mit Orotatsalzen von
5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen (TRIAZOLE) ausgerichtet.
Die Verwendung umfasst die Behandlung eines Individuums mit erhöhtem Krebsrisiko
und/oder an Krebs leidend mit einer therapeutisch wirksamen Dosis
eines Orotatsalzes von 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen.
Bei der Ausführung
der erfindungsgemäß angewandten
Krebsbehandlung werden Zusammensetzungen genutzt, die Orotatsalze
von TRIAZOLEN enthalten, um die Entwicklung und Proliferation von
Krebszellen an den primären
und sekundären
Stellen sowie an Zellen der umgebenden Stromagewebe zu hemmen. Bevorzugte
Zusammensetzungen der Erfindung sind solche, die spezifisch oder
bevorzugt die Umwandlung von präneoplastischen
Zellen in Tumorzellen verhindern und die Proliferation, Invasion
und Metastasierung von Tumorzellen verhindern oder hemmen, und zwar
ohne generelle zytotoxische Auswirkungen. Die Verwendung beinhaltet
ferner die Behandlung von Individuen mit Erkrankungszuständen wie
beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Psoriasis, Ekzem, Kollagen-Vaskulitiden,
neurologischen Erkrankungen oder Arzneimitteltoxizität.
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2. Hintergrund der Erfindung
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2.1. Salze von 5-Amino-
oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen
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5-Amino-
oder substituierte Amino-1,2,3-triazole wurden ursprünglich für ihre Antikokzidienaktivität bei Geflügel offenbart
(US-Patent 4,590,201, veröffentlicht
am 20. Mai 1986), und später
als Krebsbehandlungsmittel (
EP
0 304 221 ) bei der Behandlung von Peritonealkarzinose von
Eierstockkrebs ((US-Patent 5,132,315, veröffentlicht am 21. Juli 1992
sowie Kohn, E. C. et al., 1990, J. Natl Cancer Inst. 82: 54–60)) sowie
als antimetastatisches Mittel im PMT-6 Fibrosarkom-Tumormodell bei
Mäusen
(US-Patent 5,045,543, veröffentlicht am
3. September 1991). Für
eine 1,2,3-Triazol-4-carboxamidverbindung, insbesondere 5-Amino-1-(4-[4-chlor-benzoyl]-3,5-dichlorbenzyl)-1,2,3-triazol-4-carboxamid,
die als L651582 bezeichnet wird (Merck Forschungslaboratorien, US-Patent
4,590,201) und die folgende Formel
aufweist, wurde außerdem gezeigt,
das sie die Zellproliferation, Entzündung sowie einige Signalübertragungswege
hemmt, darunter solche, die am Kalziumeinstrom, der Frei setzung
von Arachidonsäure
und der Erzeugung von Inositolphosphaten beteiligt sind. Kohn, E.
C. et al., 1992, Cancer Res. 52: 3208–3212 und Felder et al., 1991,
J. Pharmacolol. Exp. Ther. 257: 967–971.
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Arachidonsäure und/oder
deren Eicosanoid-Metaboliten sind verwickelt in unterschiedliche
Stadien von Malignitäten
und eine große
Vielfalt von Erkrankungen, darunter, aber nicht ausschließlich, Psoriasis,
Ekzeme, systemischer Lupus erythematodes oder Arthritis. Die pharmakologische
Hemmung der Eicosanoid-Synthese in Tiermodellen und beim Menschen
hat zur Hemmung der Entwicklung und Progression von Krebs und anderen
Erkrankungen geführt.
Karmali, R. A. et al., 1982. Prostaglandins and Med 8: 437–446; und Kannali,
R. A. et al., 1985, Prostaglandins Leuk Med 20: 283–286. Es
wurde gezeigt, dass L651582 die Arachidonsäurefreisetzung hemmt, wodurch
die Menge an Substrat, das für
die Synthese von Eicosanoid zur Verfügung steht, reduziert wird.
Bis heute gibt es keine Berichte über Studien zur Wirksamkeit
von Salzen von L651582 oder mit diesen verwandten Verbindungen.
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2.2. Metabolische Wirkung
von Orotsäure
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Orotsäure wird
ausgewählt,
um mit 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen zur Reaktion gebracht
zu werden.
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Orotsäure ist
ein Zwischenprodukt auf dem Pyrimidin-Reaktionsweg, und deren Hauptquelle
in der menschlichen und tierischen Nahrung sind Kuhmilch und deren
Produkte. Orotsäure
hat die Stimulation der Proteinsynthese gehemmt und die Aktivität von Ornithindecarboxylase
reduziert, einem Enzym, von dem angenommen wird, dass es ein wertvoller
Zeiger der Zellproliferation ist. Grezelkowska, K. et al., 1993,
Endocrine Regulations 27: 133–138.
Ein Orotatsalz von 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen
wurde jedoch nicht zur Vorbeugung und Behandlung neoplasmischer
oder anderer Erkrankungen beschrieben.
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2.3. Krebswachstum und
Chemotherapie
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Krebs
ist eine Erkrankung mit abnormer Gewebeanhäufung. Diese Störung ist
klinisch am offensichtlichsten, wenn die Tumorgewebemasse die Funktion
vitaler Organe schädigt.
Im Gegensatz zu dem, was im Allgemeinen angenommen wird, sind maligne
Erkrankungen beim Menschen üblicherweise
keine Erkrankungen mit schneller Zellproliferation. Tatsächlich wuchern
die Zellen der meisten üblichen
Krebse langsamer als viele Zellen in normalen Geweben. Es ist eine
relativ langsame Anhäufung
von Tumorgewebe in vitalen Organen, die sich für die meisten Patienten als
tödlich
erweist, welche an Krebs sterben.
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Chemotherapeutika
haben eine gemeinsame Eigenschaft: Sie töten oder schädigen maligne
Zellen üblicherweise
wirksamer als normale Zellen. Die Tatsache jedoch, dass sie normale
Zellen schädigen,
zeigt deren potentielle Toxizität.
Das Verstehen der Anwendung einer Chemotherapie erfordert ein Verständnis sowohl
der Wirkmechanismen der Arzneimittel als auch der Pathophysiologie
von Krebs, welche auf einem gestörten
Zell- und Gewebewachstum beruht.
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Nahezu
alle Chemotherapeutika, die derzeit angewandt werden, stören die
DNA-Synthese, die Bereitstellung von Vorläufern für die DNA- und RNA-Synthese
oder die Mitose. Solche Arzneimittel sind am wirksamsten gegen im
Zellzyklus befindliche Zellen. Der Mechanismus des Zelltods nach
der Behandlung mit einem einzelnen Mittel oder einer Kombination
von Mitteln ist komplex und umfasst wahrscheinlich mehr als einen
Prozess. Da die meisten klinisch erkennbaren Tumore hauptsächlich aus
nicht im Zellzyklus befindlichen Zellen bestehen, überrascht
es nicht, dass die Chemotherapie nicht immer wirksam hinsichtlich
der Ausrottung des Krebses ist.
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Die
Strategie der Krebsbehandlung besteht darin, Tumorzellen aus einem
Kompartiment ohne ablaufenden Zellzyklus zu einem Kompartiment mit
ablaufendem Zellzyklus hin zu verschieben. Verschiedene Verfahren,
welche diese Verschiebung begünstigen,
bilden die Grundlage für
eine Behandlung mit kombinierter Modalität. Ein chirurgischer Eingriff
wird in den meisten Fällen
genutzt, um die Tumorgröße zu reduzieren
und somit den Wiedereintritt von Krebszellen in den Zellzyklus zu
erleichtern. Nachdem ein primärer
Tumor vollständig
entfernt ist, können
mikroskopische Metastasen an entfernten Stellen verbleiben. Aufgrund
ihrer kleinen Größe bestehen
die Mikrometastasen prinzipiell aus im Zellzyklus befindlichen Zellen.
Eine geringe Anzahl von Zellen, die an der Stelle des primären Tumors
verbleibt, wird wahrscheinlich auch wieder in den Zellzyklus eintreten.
Somit sind die verbleibenden Krebszellen oft für eine Chemotherapie anfällig. Eine
Strahlentherapie oder Chemotherapie allein kann auch genutzt werden,
um das Tumorvolumen zu reduzieren und somit Zellen für das Kompartiment
mit ablaufendem Zellzyklus zu rekrutieren. Beispielsweise basiert
die Strategie einer Hilfschemotherapie für die Brust auf diesen Konzepten.
Weiss, R. B. und DeVita, Jr., V. T., 1979, Ann. Intern. Med. 91:
251; Bonadonna, G. und Valagussa, P., 1988, Semin. Surg. Oncol.
4: 250.
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2.3.1. Kombinierte Chemotherapie
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Tumoruntersuchungen
bei Tieren und klinische Tests beim Menschen haben gezeigt, dass
Arzneimittelkombinationen zu höheren
Raten objektiver Reaktionen und einem längeren Überleben als einzelne Mittel führen. Frei,
III, E., 1972, Cancer Res. 32: 2593–2607. Eine Therapie mit kombinierten
Arzneimitteln bildet daher die Grundlage für die meisten der derzeit angewandten
Chemotherapien. Eine Kombinationschemotherapie macht sich die unterschiedlichen
Wirkmechanismen und zytotoxischen Potentiale mehrerer Arzneimittel zunutze.
Obgleich alle Chemotherapeutika am wirksamsten bei Zellen sind,
welche DNA synthetisieren, können
viele Mittel – insbesondere
die alkylierenden Mittel – Zellen
abtöten,
welche sich nicht im Zellzyklus befinden. Solche Mittel werden als
nicht zellproliferationsabhängige
Arzneimittel bezeichnet. Einige Mittel, darunter viele der Antimetabolite
und Antibiotika, sind am aktivsten gegen Zellen während der
DNA-Synthese und werden daher als zellproliferationsabhängige Arzneimittel
bezeichnet. Eine wiederholte Verabreichung von nicht von der Zellproliferation
abhängigen
Mitteln kann zum Schrumpfen der Tumormasse führen, indem Zellen in beiden
Kompartimenten des Tumors abgetötet werden,
in denen ohne Zellzyklus als auch in denen mit Zellzyklus; die überlebenden
Zellen werden sich dann in das Kompartiment mit ablaufendem Zellzyklus
bewegen, wo sie anfälliger
für zellproliferationsabhängige Arzneimittel
sind. Die kombinierte Anwendung von Mitteln, die weniger abhängig vom
Zellzyklus sind, gefolgt von jenen, die von der Zellproliferation
abhängig
sind, verstärkt die
Abtötung
von Tumorzellen. Jeder Behandlungszyklus tötet einen festen Bruchteil
von Zellen, somit sind wiederholte Zyklen für die Heilung erforderlich.
Beispielsweise müsste
eine Arzneimittelkombination, welche 99,9 Prozent der Krebszellen
pro Behandlungszyklus abtötet,
mindestens sechs mal wiederholt werden, um eine mittlere Tumorlast
zu eliminieren, wenn Tumorzellen nicht zwischen den Zyklen nachgewachsen
sind.
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Die
Auswahl der Arzneimittel, die in Kombination verwendet werden sollen,
wird durch mehrere Prinzipien gelenkt. Arzneimittel, die individuell
aktiv sind, werden kombiniert und in der höchsten Dosis verabreicht, die
der Patient tolerieren kann, und werden so häufig gegeben, wie es die Toxizität gestattet;
Arzneimittelkombinationen mit begrenzten Überlappungen der Haupttoxizitäten sind
daher zu bevorzugen. Die ausgewählten Arzneimittel
sollten außerdem
unterschiedliche Wirkmechanismen aufweisen. Dieser Ansatz verbessert
die Abtötung
von Krebszellen, reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass arzneimittelresistente
Zellpopulationen auftreten, und unterbricht die Krebszellfunktion
durch den Angriff auf mehrere Stoffwechselwege. DeVita, V. T. et al.,
1975, Cancer 35: 98. Obgleich jedoch die Chemotherapeutika wirksamer
maligne Zellen als normale Zellen abtöten oder schädigen, zeigt
die Tatsache, dass sie normale Zellen schädigen, deren großes Toxizitätspotential.
Damit die Chemotherapie wirksam ist, muss sich der Patient in einem
guten physiologischen Zustand befinden.
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2.3.2. Strategien bei
der Nutzung der Chemotherapie
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Die
Krebsbehandlung erfordert die Hemmung einer Reihe von Faktoren,
darunter der Tumorzellproliferation, der metastatische Ausstreuung
von Krebszellen in andere Teile des Körpers, der Invasion, tumorinduzierten
Neovaskularisation sowie die Verstärkung von Immunantworten des
Wirts und der Zytotoxizität.
Herkömmliche
Krebs-Chemotherapeutika wurden oft auf Grundlage ihrer Zytotoxizität gegenüber Tumorzellen ausgewählt. Einige
Antikrebsmittel haben jedoch schädliche
Auswirkungen auf das Immunsystem des Patienten. Leider ist für die große Mehrheit
herkömmlicher
Antineoplasmatika die Spanne zwischen einer wirksamen Dosis und
einer toxischen Dosis, d. h. der therapeutische Faktor, extrem gering.
Daher wäre
es außerordentlich
vorteilhaft, wenn eine Krebstherapie oder -behandlung entwickelt
werden könnte,
welche einen nicht zytotoxischen Schutz gegen Faktoren bieten würde, welche
zu Wachstum, Fortschreiten und Metastasierung invasiver Krebse führen können.
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2.4. Durch abnorme Zellproliferation
gekennzeichnete Erkrankungen
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Eine
Reihe klinischer Erkrankungszustände
sind durch abnorme Zellproliferation gekennzeichnet, z. B. Psoriasis,
Ekzem und Endometriose, welche aus einer lokalisierten Ausbreitung
krankhafter Zellen resultieren. Andere Erkrankungen, welche mit
abnormer Zellproliferation verbunden sind, sind unter anderem, aber nicht
ausschließlich,
systemischer Lupus erythematodes, Arthritis, Nervenleitungserkrankungen
und Mukoviszidose.
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3. Zusammenfassung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verhütung und/oder Behandlung von
primären
und metastatischen Neoplasmen ausgerichtet, welche die Verwendung
eines Orotatsalzes von 5-Amino-
oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen beinhalten, einer Klasse
von Verbindungen mit der Formel:
wobei R
1 ist, wobei p 0 bis 2 ist;
m 0 bis 4 ist; n 0 bis 5 ist; X O, S, SO, SO
2,
CO, CHCN, CN
2 oder C=NR
6 ist;
wobei R
6 Wasserstoff, Niederalkyl, Hydroxy,
Niederalkoxy, Amino, Niederalkylamino, Diniederalkylamino oder Cyano bedeutet;
R
4 und R
5 unabhängig Halogen,
Cyano, Trifluormethyl, Nie deralkanoyl, Nitro, Niederalkyl, Niederalkoxy,
Carboxy, Niedercarbalkoxy, Trifluormethoxy, Acetamido, Niederalkylthio,
Niederalkylsulfinyl, Niederalkylsulfonyl, Trichlorvinyl, Trifluormethylthio,
Trifluormethylsulfinyl oder Trifluormethylsulfonyl bedeuten; R
2 Amino, Mono- oder Diniederalkylamino, Acetamido,
Acetimido, Ureido, Formamido, Formimido oder Guanidino bedeutet;
und R
3 Carbamoyl, Cyano, Carbazoyl, Amidino
oder N-Hydroxycarbomoyl bedeutet, wobei die Niederalkyl-, die Niederalkyl
enthaltenden, die Niederalkoxy- und die Niederalkanoylgruppen 1
bis 3 Kohlenstoffatome enthalten.
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Insbesondere
enthält
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ein Orotatsalz von
L651582 oder 5-Amino-1-(4-[4-chlorbenzoyl]-3,5-dichlorbenzyl)-1,2,3-triazol-4-carboxamid,
ist aber nicht darauf beschränkt,
um einen an Krebs leidenden Patienten zu behandeln. Dementsprechend
erhält
ein an Krebs leidendes Individuum eine wirksame Dosis eines Orotatsalzes
einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung
verabreicht.
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Die
Orotatsalze einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind neuartig
und stellen einen anderen Aspekt der Erfindung dar. Eine bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Orotatsalz von L651582 oder das
Orotatsalz von 1,2,3-triazol-4-carboxamid.
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Die
vorliegende Erfindung ist außerdem
auf ein in vitro Verfahren zur Bewertung der Suszeptibilität eines
Krebses im Hinblick auf die Wachstumshemmung mit einem Orotatsalz
einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung
ausgerichtet.
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Die
vorliegende Erfindung ist außerdem
auf die Verwendung zur Herstellung eines Medikaments für die Prävention
und/oder Behandlung von metastatischen Neoplasmen ausgerichtet,
welche beinhalten, eine wirksame Dosis in einer Kombination aus
einem Orotatsalz einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung
mit oder ohne herkömmliche
Chemotherapie oder Hormon- und/oder Strahlentherapie oder Chirurgie
anzuwenden, um einen an Krebs leidenden Patienten zu behandeln.
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Die
vorliegende Erfindung ist außerdem
auf die Verwendung zur Herstellung eines Medikaments zur Verhinderung
einer durch Antikrebs-Chemotherapeutika induzierten Immunsuppression
und Toxizität
oder zum Induzieren einer Immunstimulation bei einem an Krebs leidenden
Patienten ausgerichtet, was die Anwendung einer wirksamen Dosis
eines Orotatsalzes einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung
beinhaltet. Die bevorzugte Ausführungsform
eines Orotatsalzes einer Triazolverbindung ist ein Orotatsalz von
L651582 oder 5-Amino-1-(4-[4-chlorbenzoyl]-3,5-dichlorbenzyl)-1,2,3-triazol-4-carboxamid.
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Die
Erfindung bezieht sich auf therapeutische Protokolle zur Behandlung
von Krebs unter Verwendung von Salzen von 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazol-Verbindung
und Orotsäure,
um Salze der Orotsäure
zu bilden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf therapeutische Protokolle zur Behandlung
unterschiedlicher Arten von Krebs unter Verwendung des Orotatsalzes
von L651582 (5-Amino-1-(4-[4-chlorbenzoyl]-3,5-dichlorbenzyl)-1,2,3-triazol-4-carboxamid)
als Hilfschemotherapeutikum.
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Die
vorliegende Erfindung bietet ferner die Verwendung von Orotatsalzen
einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Erkrankungen,
die mit abnormer Zellproliferation verbunden sind, darunter, aber
nicht ausschließlich,
Psoriasis, Ekzem, Kollagen-Vaskulitiden, neurologischen Erkrankungen
oder Arzneimitteltoxizität.
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4. Detaillierte Beschreibung
der Figuren
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1 stellt
Protonen-NMR-Spektren von L651582, Orotsäure sowie L651582-Orotat dar.
Das Orotatsalz von L651582 ist in DMSO gelöst.
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5. Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung beinhaltet die Verabreichung einer wirksamen Dosis eines
Orotatsalzes von 5-Amino- oder einem substituierten Amino-1,2,3-triazol
an ein Individuum, bei welchem ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt
wird, und/oder das Krebs hat, um einen primären und/oder metastatischen
Krebs zu behandeln und zu verhindern.
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Für Fachleute
auf dem Gebiet wird offensichtlich sein, dass andere Salze von verwandten
TRIAZOL-Verbindungen, welche die Krebszellproliferation und -ausbreitung
hemmen, als therapeutische Mittel brauchbar sein können. Solche
zusätzlichen
Verbindungen können
unter Nutzung von Wachstumshemmungstests, die vorliegend beschrieben
sind, identifiziert werden.
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Es
ist möglich,
dass die Fähigkeit
von TRIAZOL-Orotatsalzen, die Tumorzellproliferation zu hemmen, die
metastatische Ausstreuung von Tumorzellen zu hemmen, eine Immunstimulation
hervorzurufen und/oder eine Immunsuppression zu verhindern, die
durch irgendwelche bei Krebspatienten angewandten Chemotherapeutika
induziert wird, zur Effizienz oder Wirksamkeit des Einsatzes bei
der Behandlung und Prävention
primärer
und sekundärer
Neoplasmen beiträgt.
Diese möglichen
Wirkmechanismen sollen in keinster Weise den Schutzumfang der Erfindung
einschränken
und sind lediglich zum Zwecke der Erklärung und/oder Veranschaulichung
angegeben.
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Beispielsweise
ist der am stärksten
lebensbedrohende Aspekt von Krebs das unkontrollierte Wachstum und
die nicht erkannte Ausbreitung von Krebszellen (Metastasierung)
im gesamten Körper.
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5.1. Pathobiologie der
Invasion und Metastasierung
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Die
beiden wesentlichen Merkmale von Krebs sind die Invasion und die
Metastasierung. Auf der einen Seite kennzeichnet die Mikroinvasion
der Basalmembran den Übergang
von der Neoplasie zum Krebs und auf der anderen Seite führen Metastasen
im Allgemeinen zum Tod.
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Die
Invasion in das unterliegende Bindegewebe durch den primären Tumor
schreitet in Stadien fort und wird durch verschiedene Mediatoren
erleichtert, welche von den Tumorzellen produziert werden. Tumorzellen,
welche nicht in die Basalmembran eingedrungen sind und im Epithel
eingeschlossen bleiben, werden als in situ Karzinom bezeichnet.
Eine Freisetzung von Kollagenase IV durch diese Zellen löst das Kollagen
in der Basalmembran auf und ermöglicht
dem Tumor, in das darunter liegende Stroma einzudringen. Invasive
Tumorzellen tragen Membranrezeptoren für Laminin und Fibronectin,
große
Glycoproteinkomponenten der Basalmembran bzw. des Bindegewebsstroma.
Eine Bindung an diese Elemente liefert den Tumorzellen ein Gitter zur
Verankerung und zum Fortschreiten. Enzyme, die von den Tumorzellen
freigesetzt werden, beispielsweise Plasminogen-Aktivatoren, Kollagenasen
I, II und III, Kathepsine, Heparanase und Hyaluronidase zerstören die Matrixbestandteile,
darunter Fibrin, Glycoproteine, Proteoglycane und Hyaluronsäure, sodass
sie den Zellen ermöglichen,
weiter in das Bindegewebe vorzudringen. Tumore sondern außerdem Entzündungsvermittler
ab, wie etwa Eicosanoide, Prostaglandine, Oxidantien in Form freier
Radikale und oxidative Addukte sowie autokrine Motilitätsfaktoren,
welche die Bewegung des vordringenden Tumors lenken, vaskuläre Permeabilitätsfaktoren,
welche gestatten, dass sich Plasmaproteine in dem Tumor ansammeln,
sowie angiogene Faktoren, welche die Vaskularität des Tumors erhöhen. Tumorzellen
dringen vorzugsweise entlang von Wegen ein, welche den geringsten
Widerstand bieten, beispielsweise das Stroma des Bindegewebes. Tumore
dringen mit sehr viel geringerer Wahrscheinlichkeit in widerstandsfähige Gewebe
wie etwa die Faszie, Knochen oder dickwandige Arterien und Arteriolen
ein. Jedoch durchdringen sie leicht die venösen Kapillaren oder Lymphgefäße, welche
aus einer einzigen Zellschicht bestehende Wandungen aufweisen. Da
das venöse
und das lymphatische System miteinander verbunden sind, können Tumorzellen,
die in ein Lymphgefäß eindringen,
sich in einem Lymphknoten einnisten oder in den venösen Kreislauf
eindringen und sich an entfernte Stellen ausstreuen. Während sich
die Tumore vergrößern, kann
sich die tumorinterne Vaskularität
verschlechtern, was zu Blutungen und Nekrose sowie einer Abnahme
der Wachstumsfraktion führt.
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Andererseits
können
sich Metastasen bilden, wenn zirkulierende Tumorzellen mit anhängenden
Lymphozyten und Blutplättchen
in Kapillaren eingefangen werden und die Tumorzellmembran mit dem
Kapillarendothel wechselwirkt. Die Kapillarendothel-Verbindungsstellen
ziehen sich zurück
und Tumorzellliganden binden sich an Rezeptoren an den Endothel-
und Basalmembranen. Die Tumorzellen setzen dann Kollagenase IV frei,
welche das Kollagen IV zerstört,
einen Hauptbestandteil der darunter liegenden Basalmembran. Die Invasion
des subkapillaren Bindegewebes wird unterstützt durch die Bindung an die
Glycoproteine Laminin und Fibronectin, und zwar durch die Freisetzung
von Proteasen, welche die Matrix zerstören, und durch die Absonderung
von Motilitäts-
und chemotaktischen Faktoren. Die Tumorzellen können sich dann vermehren und
Blutplättchenaggregationsfaktoren
wie etwa Thromboxane und Prokoagulantien synthetisieren, was zur Ablagerung
eines Fibrinkokons um die Zellen herum führt. Ein solcher Kokon kann
die Mikrometastasen vor einem Angriff durch das Immunsystem des
Wirts schützen.
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Einige
experimentelle Tumore bei Tieren sowie die meisten spontanen Tumore
beim Menschen sind von erhöhten
Konzentrationen an lokalen und zirkulierenden Eikosanoiden, Prostaglandinen,
Oxidantien in Form freier Radikale, oxidativen Addukten, Immunsuppression,
Knochenmetastasen und Hyperkalzämie
begleitet. Da Prostaglandin E2 immunsuppressive und osteolytische
Aktivitäten
aufweist, ist PGE2 bei solchen paraneoplastischen Symptomen involviert.
Karmali, R. A., 1983, CA Cancer J Clin. 33: 322–332. Einige Studien hatten
die Blutplättchenansammlung
sowie die Auswirkungen von Prostaglandinen auf diese bei der hämatogenen
Metastasierung von Tumoren zum Inhalt. Es ist offensichtlich, dass
Blutplättchen
eine wesentliche Rolle bei der metastatischen Ausstreuung von Krebszellen
spielen. Tumorzellen zeigen spezifische Eigenschaften gegenüber Blutplättchen und
dem vaskulären
Endothel. Eine Blutplättchenaggregation
wird durch Tumorzellen induziert, und die sich ansammelnden Blutplättchen arbeiten
Wachstumsfaktoren aus, welche die Tumorgenese begünstigen.
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Da
die Aggregation von Blutplättchen
die Erzeugung von Lipidperoxiden und/oder Thromboxanen aus dem Arachidonsäure-Methabolismus erfordert,
kann von einem besseren Verstehen, wie die Thromboxan-A2-Hemmung
erreicht wird, eine Anwendung antimetastatischer Wirkungen erwartet
werden. Die Hemmung der Thromboxan-A2-Synthese
durch Eicosapentaensäure
hemmte im Experiment die Metastasierung von Mammaadenokarzinom zellen
bei Ratten. Karmali et al., 1993, Prost. Leuk. Essen-tial & Fatty Acids 48: 309–314. Die
Thromboxan-A2-Synthese kann durch Imidazolverbindungen
gehemmt werden, z. B. Aminoimidazolcarboxamid. Horrobin, D. F. et
al., 1978, Med. Hypothesis 4: 178–184; und Terao, S. et al.,
1985, Advances in Prostagl. Thromb. Leuk Res. 15: 315–315. Zusätzlich wurde
festgestellt, dass AICA eine antioxidative Aktivität aufweist
und die Superoxiddismutaseaktivität verstärkt. Muzes, G. et al., 1990,
Acta Physiologica Hungarica 76: 183–190.
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Gleicherweise
wurde gezeigt, dass L651582 die Signaltransduktionswege hemmt, einschließlich jener,
welche an der Freisetzung von Arachidonsäure beteiligt sind, ein Substrat
zur Eicosanoidsynthese (Kohn, E. C. et al., 1992, Cancer Res. 52:
3208–3212)
und dass es die Peritonealkarzinomatose von Eierstockkrebs hemmt
(US-Patent 5,132,315, veröffentlicht
am 21. Juli 1992 und Kohn, E. C. et al., 1990, J. Natl. Cancer Inst. 82:
54–60).
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Bei
der vorliegenden Erfindung führt
die Verabreichung von Orotatsalzen von 5-Amino- oder substituierten
Amino-1,2,3-triazolen
zur Hemmung von Eicosanoiden und Thromboxan A2 und/oder
zur verstärkten Antioxidanzabwehr
gegen Oxidantien und freie Radikale durch Superoxiddismutasen. Überraschenderweise führte die
Verabreichung eines Orotatsalzes von L651582 zu einer stärkeren Hemmung
des Tumorwachstums als bei L651582. Man vergleiche Absatz 7. Somit
werden neuartige Orotatsalze von 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindungen
der vorliegenden Erfindung mit einer verbesserten und größeren Antikrebsaktivität als L651582
offenbart. Diese Verbindungen sind nützlich zur Verhütung und/oder
Hemmung von primären
und sekundären
metastatischen Neoplasmen.
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Die
pharmazeutische Intervention, die auf spezielle Lymphozytenfunktionen
ausgerichtet ist, bietet auch einen neuen Ansatz für die Krebsbehandlung
und -prävention.
Beispielsweise sind Tumore heterogene Gewebe, welche ein Stützstroma
enthalten, das in unterschiedlichem Grade mit Lymphozyten infiltriert
ist. Diese den Tumor infiltrierenden Lymphozyten wurden isoliert,
mit Interleukin-2 (IL-2) in vitro aktiviert und zur Behandlung von
Patienten mit fortgeschrittenem Krebs genutzt. Die Behandlung von
Patienten mit Antikrebsmitteln wie etwa Chemotherapeutika oder ionisierender
Strahlung kann jedoch stark immunsuppressiv sein. An mehreren Formen
von toxischen und durch Arzneimittel induzierten Gewebeschäden sind
Mechanismen freier Radikale beteiligt. Gerson, R. J., et al., 1985,
Biochem. Biophys. Res. Commun. 126: 1129–1135. Lymphozyten sind hochgradig
empfindlich bezüglich
einer Zerstörung
durch viele Chemotherapeutika und ionisierende Strahlung. Wie zu
erwarten ist, führt
eine durch diese Mittel bewirkte Immunsuppression oft zu erhöhter Infektionsanfälligkeit.
Außerdem
sind viele Antikrebsmittel sowohl immunsuppressiv als auch mutagen.
Daher kann einer erfolgreichen Therapie des ersten Krebses eine
Induzierung einer zweiten Malignität folgen, als späte Komplikation
einer erfolgreichen Chemotherapie oder Strahlentherapie. Harris,
C. C., 1979, J. Natl. Cancer Inst. 63: 275–277. Die meisten zweiten Malignitäten haben
ihren Ursprung im hämopoetischen,
lymphopoetischen und reticuloendothelischen System, welches die
empfindlichsten direkten Ziele der immunsuppressiven Antikrebsmittel
sind. Beispielsweise wurde festgestellt, dass einige Antikrebs-Chemotherapeutika
wie etwa 6-Mercaptopurin die Lymphozytenaktivität in vitro hemmen. Es wurde
auch festgestellt, dass AICA in der Lage war, die durch 6-Mercaptopurin
induzierte Hemmung der Lymphozytenaktivität zu verhindern. Al-Safi, S.
A. und Maddocks, J. L., 1984, Br. J. Clin. Pharmac. 17: 417–422. Somit
kann die Verabreichung von AICA oder einem Salz derselben zusammen
mit 6-Mercaptopurin die Unterdrückung
des Lymphozytenansprechens in vivo verhindern. Außerdem wurde
festgestellt, dass AICA die Aktivität von Superoxiddismutasen in
Lymphozyten erhöht,
wodurch ein wirksames Mittel bereitgestellt wird, um hoch toxische
freie Sauerstoffradikale zu entfernen, welche oft durch toxische
Chemotherapeutika induziert werden. Muzes, G. et al., 1990, Acta
Physiologica Hungarica 76: 183–190.
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Zusammen
mit anderen Signalen, die für
die Immunregulierung notwendig sind, spielen Zytokine wahrscheinlich
eine Hauptrolle bei der Entwicklung einer effektiven Krebsimmuntherapie.
Daher können
AICA-Salze und Salze von 5-Amino- oder substituierten 1,2,3-Triazolen
in Kombination mit solchen Zytokinen wie INF-α, INF-γ, TNF-α, IL-2, IL-4, IL-6, und Thymosin-α verabreicht
werden, um die T-Zell-Aktivierung bei Krebspatienten zur Antitumor-Immuntherapie
zu stimulieren.
-
5.2. Auswahl von Orotatsalzen
von 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindungen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Orotatsalze von 5-Amino-
oder substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindungen zur Verfügung, welche
die Tumorzellproliferation und/oder die -methastasierung sogar noch
stärker
hemmen als die ursprüngliche
5-Amino- oder eine substituierte Amino-1,2,3-triazolverbindung. Die erfindungsgemäßen neuartigen
Orotatsalze beinhalten Salze einer Klasse von Verbindungen mit der Formel:
wobei R
1 ist, wobei p 0 bis 2 ist;
m 0 bis 4 ist; n 0 bis 5 ist; X O, S, SO, SO
2,
CO, CHCN, CN
2 oder C=NR
6 ist;
wobei R
6 Wasserstoff, Niederalkyl, Hydroxy,
Niederalkoxy, Amino, Niederalkylamino, Diniederalkylamino oder Cyano bedeutet;
R
4 und R
5 unabhängig Halogen,
Cyano, Trifluormethyl, Niederalkanoyl, Nitro, Niederalkyl, Niederalkoxy,
Carboxy, Niedercarbalkoxy, Trifluormethoxy, Acetamido, Niederalkylthio,
Niederalkylsulfinyl, Niederalkylsulfonyl, Trichlorvinyl, Trifluormethylthio,
Trifluormethylsulfinyl oder Trifluormethylsulfonyl bedeuten; R
2 Amino, Mono- oder Diniederalkylamino, Acetamido,
Acetimido, Ureido, Formamido, Formimido oder Guanidino bedeutet;
und R
3 Carbamoyl, Cyano, Carbazoyl, Amidino
oder N-Hydroxycarbomoyl bedeutet, wobei die Niederalkyl-, die Niederalkyl
enthaltenden, die Niederalkolxy- und die Niederalkanoylgruppen 1
bis 3 Kohlenstoffatome enthalten.
-
Die
5-Amino- oder eine substituierte Amino-1,2,3-triazolverbindung wird
mit Orotsäure
zur Reaktion gebracht, um Orotatsalze der 5-Amino- oder einer substituierten
Amino-1,2,3-triazolverbindung
zu bilden, die zur Verwendung entsprechend der vorliegenden Erfindung
geeignet sind.
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5.3. Dosierung und Darstellung
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Orotatsalze
von 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen (TRIAZOL) können als
pharmazeutische Präparate
zur Verabreichung an Säugetiere
zur Verhütung
und Behandlung primärerer
und metastatischer Neoplasmen und anderer Zellproliferationserkrankungen
dargestellt werden.
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Viele
der TRIAZOL-Orotatsalzverbindungen können als Orotsäuresalze
mit pharmazeutisch kompatiblen Gegenionen bereitgestellt werden,
einer Form, in welcher sie kaum wasserlöslich sind. Salze sind tendenziell
in wässrigen
oder anderen protonischen Lösungsmitteln
löslicher
als es die entsprechenden Formen freier Basen sind.
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Die
therapeutischen Verbindungen oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
intravenös, intraperitoneal,
subkutan, intramuskulär,
intrathekal, oral, rektal, topisch oder durch Aerosole verabreicht
werden.
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Darstellungsformen,
die für
die orale Verabreichung geeignet sind, sind u. a. flüssige Lösungen der aktiven
Verbindung, gelöst
in solchen Lösungsmitteln
wie Salzlösung,
Wasser oder PEG 400, Kapseln oder Tabletten, die jeweils eine vorbestimmte
Menge des aktiven Mittels als Feststoff, Granulat oder Gelatine
enthalten, Suspensionen in einem geeigneten Medium sowie Emulsionen.
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Darstellungsformen,
die für
die parenterale Verabreichung geeignet sind, sind u. a. wässrige und
nicht wässrige
isotone sterile Lösungen,
welche Puffer, Antioxidantien und Konservierungsstoffe enthalten.
Die Darstellungsformen können
in versiegelten Behältern
mit Einzeldosen oder mehreren Dosen vorliegen.
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Patientendosen
für die
orale Verabreichung von TRIAZOL-Orotatsalzen liegen im Bereich von 0,25–250 mg/Tag, üblicherweise
von 25–100
mg/Tag und typischerweise von 50–100 mg/Tag. In Bezug auf des Körpergewicht
des Patienten angegeben, liegen übliche
Dosen im Bereich von 0,005 bis 5 mg/kg/Tag, im Allgemeinen von 0,25
bis 1,0 mg/kg/Tag, typischerweise von 0,5 bis 1,0 mg/kg/Tag. In
Bezug auf die Körperoberflächen von
Patienten angegeben, liegen übliche
Do sen im Bereich von 0,1–150
mg/m2/Tag, im Allgemeinen von 20–50 mg/m2/Tag, typischerweise von 25–50 mg/m2/Tag.
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Die
Dosismenge und das Dosierungsintervall können individuell angepasst
werden, um Plasmapegel des aktiven Anteils zu liefern, die ausreichen,
um die antiproliferativen und die antimetastatischen Wirkungen aufrechtzuerhalten.
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Alternativ
kann man die Verbindung auf lokale anstatt orale Weise verabreichen,
beispielsweise durch Injektion der Verbindung direkt in einen Tumor,
oft in einer Darstellungsform als Depot oder mit fortlaufender Freisetzung.
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Es
können
verschiedenartige Ausliefersysteme für die pharmazeutischen Verbindungen
verwendet werden, darunter, aber nicht ausschließlich, Liposome und Emulsionen.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch geeignete Arzneimittelträger oder
Vehikel in fester oder Gelphase umfassen. Beispiele für solche
Arzneimittelträger
oder Vehikel sind, aber nicht ausschließlich, Calciumcarbonat, Calciumphosphat, verschiedene
Zucker, Stärken,
Cellulosederivate, Gelatine und Polymere wie beispielsweise Polyethylenglycole.
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Darüber hinaus
kann man das Arzneimittel in einem zielgerichteten Arzneimittel-Ausliefersystem
verabreichen, beispielsweise in einem Liposom, das mit einem tumorspezifischen
Antikörper
beschichtet ist. Die Liposome werden zielgerichtet zu dem Tumor
geschleust und von diesem selektiv aufgenommen.
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In
Fällen
einer lokalen Verabreichung oder selektiven Aufnahme braucht die
effektive lokale Konzentration des Arzneimittels nicht auf die Plasmakonzentration
bezogen zu sein.
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5.4. Anvisierte Krebse
-
Krebse,
die mit den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verhütet und/oder
behandelt werden können,
sind unter anderem, aber nicht ausschließlich, Sarkome und Karzinome
beim Menschen, z. B. Karzinome wie das Kolonkarzinom, Pankreaskrebs,
Brustkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Fibrosarkom, Myxosarkom,
Liposarkom, Chondrosarkom, osteogenes Sarkom, Chordom, Angiosarkom,
Endotheliosarkom, Lymphangiosarkom, Lymphangioendotheliosarkom,
Synovialom, Mesotheliom, Ewing-Knochensarkom, Leiomyosarkom, Rhabdomyosarcom,
Schuppenzellenkarzinom, Talgdrüsenkarzinom,
pappiläres
Karzinom, pappiläre
Adenokarzinome, Cystadenokarzinom, medulläres Karzinom, bronchogenes
Karzinom, Nierenzellenkarzinom, Hepatom, Gallengangkarzinom, Choriokarzinom,
Seminom, Embryonalkarzinom, Wilms-Tumor, Zervikalkrebs, Testikulartumor,
Lungenkarzinom, kleinzelliges Lungenkarzinom, Blasenkarzinom, Epithelkarzinom,
Gliom, Astrozytom, Medulloblastom, Kraniopharyngiom, Ependymom,
Pinealom, Hämangioblastom,
akustisches Neurom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom, Neuroblastom,
Retinoblastom; Leukämien,
z. B. akute lymphozytische Leukämie
und akute myeloktische Leukämie
(myeloblastische, promyelozytische, myelomonozytische, monozytische
und Erythroleukämie);
chronische Leukämie
(chronische myelozytische (granulozytische) Leukämie und chronische lymphozytische
Leukämie);
sowie Polyzy thämie,
Lymphom (Hodgkin-Krankheit und Nicht-Hodgkin-Krankheit), multiples
Myelom, Waldenström-Makroglobulinämie und
Schwere-Ketten-Krankheit. Spezifische Bespiele für solche Krebse sind in den
nachstehenden Abschnitten beschrieben.
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5.5. Anvisierte Zellproliferationserkrankungen
-
Zellproliferationserkrankungen,
die mit den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verhütet und/oder
behandelt werden können,
sind unter anderem, aber nicht ausschließlich, Psoriasis, Ekzem, Endometriose,
systemischer Lupus erythematodes, Arthritis, Nervenleitungserkrankungen
und Mukoviszidose.
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5.6. Bewertung der antiproliferativen
Aktivität
-
Entsprechend
der vorliegenden Erfindung können
in vitro Versuche genutzt werden, um die Suszeptibilität bestimmter
Zelllinien im Hinblick auf die Proliferationshemmung durch Verabreichung
eines Orotsäuresalzes
von TRIAZOLEN festzustellen. Solche Versuche sind insbesondere nützlich bei
der Bewertung, ob ein bestimmter Krebs erfolgreich mit einem Orotatsalz
einer 5-Amino- oder einer substituierten Amino-1,2,3-triazolverbindung behandelt werden
kann. Dieses Verfahren ermöglicht
es, die Auswahl eines therapeutischen Stoffes auf die biochemischen
Eigenschaften des individuellen Tumors maßzuschneidern. Das Verfahren
kann praktiziert werden, indem die interessierende Krebszelllinie
in mehreren Probenplatten oder -schalen gezüchtet wird. Einige Probenplatten
enthalten unterschiedliche Konzentrationen des Testinhibitors, sodass
eine IC50 berechnet werden kann. Die inhibitorfreien
Platten dienen als Kontrollprobe. Die Proben werden eine ausreichende
Zeit lang kultiviert, um ein messbares Wachstum zu gestatten. Danach
wird der relative Betrag des Wachstums bei Vorhandensein und Nichtvorhandensein
der Testverbindung bestimmt. Das Zellwachstum kann durch irgendeines
einer Reihe von Verfahren gemessen werden, beispielsweise Koloniewachstum
in weichem Agar oder Inkorporation von 3H-Thymidin.
Die zu bewertende Krebszelllinie kann durch Biopsie von dem individuellen
menschlichen oder tierischen Patienten erhalten werden.
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Experimentelle
Tumormodelle werden in vorklinischen experimentellen Protokollen
genutzt, um die Suszeptibilität
bestimmter metastatischer und nicht metastatischer Krebse bei Tieren
im Hinblick auf die Hemmung der Proliferation und Metastasierung
durch Verabreichung von Orotatsalzen von TRIAZOLEN zu bestimmen.
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Der
therapeutische Einsatz der Erfindung ist auch auf die Hemmung des
Wachstums nicht maligner Zellen ausgerichtet, welche das Wachstum
und die Entwicklung der primären
Neoplasmen und/oder metastatischen Läsionen unterstützen. Solche
nicht malignen Zellen sind vaskuläre Endothelzellen, andere Zellen
des Stroma und benigne Tumorzellen. Beispielsweise können die
Bedürfnisse
eines soliden Tumors hinsichtlich neu gebildeter Mikrovaskulatur
nicht erfüllt
werden, indem das Wachstum von vaskulären Endothelzellen gehemmt
wird.
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5.6.1. Prostatakrebs
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf TRIAZOL-Orotatsalze zur Behandlung
von Prostatakrebs. Prostatakrebs ist die zweithäufigste Todesursache auf Grund
von Krebs bei Männern;
25 Prozent der Männer mit
Prostatakrebs sterben an der Erkrankung. Boring, C. C. et al., 1993.
CA Cancer J. Clin. 43: 7–26.
Darüber hinaus
brauchen viele Patienten, die nicht an Prostatakrebs sterben, eine
Behandlung, um solche Symptome wie Schmerzen, Blutung und Urinblockierung
zu verbessern. Somit ist Prostatakrebs auch eine Hauptursache für Leiden
und für
Ausgaben des Gesundheitssystems. Catalona, W. J., 1994. New Eng.
J. Med. 331: 996–1004.
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Beim
Treffen von Entscheidungen bezüglich
der Behandlung von Prostatakrebs berücksichtigen Klinikärzte das
Alter und den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, das
klinische Stadium sowie den histologischen Grad des Krebses sowie
Faktoren, welche die Lebensqualität betreffen, z. B. die unmittelbar
mit der Behandlung verbundenen Risiken gegenüber den mit einem fortgeschrittenen
Krebs verbundenen späteren
Risiken. Eine zytotoxische Chemotherapie ist bei der Behandlung
von Prostatakrebs weitestgehend unwirksam. Eine Kombination von
Mitteln ist effektiver als ein einzelnes Mittel, und eine Chemotherapie
zusätzlich
zu einer Hormontherapie verbessert die Überlebensrate nicht. Eisenberger,
M. A., 1988, "Chemotherapy for
prostate carcinoma",
in: Wittes, R. E., ed. Konsensentwicklungskonferenz zum Management
von klinisch lokalisiertem Prostatakrebs, NCI-Monographien Nr. 7
Washington D. C.: Government Printing Office: 151–153 (NIH-Publikation
Nr. 88-3005). Dementsprechend gibt es einen großen Bedarf an verbesserten
Behandlungen für
Prostatakrebs.
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Die
vorliegende Erfindung bietet einen vorklinischen Test von 5-Amino-
oder substituierten Amino-1,2,3-triazolorotatsalzen in experimentellen
Prostatakrebsmodellen, beispielsweise in dem androgenunabhängigen Ratten-Prostatakrebsmodell
Dunning R-3327-AT-I (Pinski, J. et al., 1994, Int. J. Cancer 59:
51–55), dem
Prostatakrebsmodell mit hohem metastatischen Potenzial PC-3-M (Koziowski,
J. M. et al., 1984, Cancer Res. 44: 3522–3529) (siehe unter Absatz
7) und dem nicht metastasierenden Prostatakrebsmodell DU-145 (Karimali,
R. A. et al., Anticancer Res. 7: 1173–1180). Die vorliegende Erfindung
stellt außerdem
eine Behandlung für
Prostatakrebse zur Verfügung,
welche die Verabreichung eines Orotatsalzes von TRIAZOLEN umfasst,
welche die Entwicklung neoplastischer Zellen verhindert, die Proliferation
und Ausbreitung von Krebszellen, Stromazellen und/oder zugehörigen vaskulären Endothelzellen
hemmt und die schädlichen
Auswirkungen der durch eine Antikrebsmittelkombination bewirkten
Toxizität
reduziert.
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6. Beispiel: Orotsäuresalz
von 5-Amino-1-(4-[4-chlorbenzoyl]-3,5-dichlorbenzyl)-1,2,3-triazol-4-carboxamid
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5-Amino-1-(4-[4-chlorbenzoyl]-3,5-dichlorbenzyl)-1,2,3-triazol-4-carboxamid
(L651582) wurde von den Merck Forschungslaboratorien geliefert.
Zwei Gramm L651582 und 0,87 Gramm Orotsäure wurden einer Lösung aus
30 ml Wasser und 120 ml Methanol zugesetzt und bis zum Sieden 15
Minuten lang erhitzt. Die resultierende klare Lösung wurde durch aktivier te
Aktivkohle Norit filtriert. Ein weißer kristalliner Niederschlag mit
Schmelzpunkt bei 234–235°C mit einem
Gewicht von etwa 2 Gramm bildete sich bei Kühlung und Trocknung. Die Analyse
der Kristalle durch Protonen-NMR unter Verwendung von Deuterium-markiertem
Dimethylsulfoxid (DMSO) als Lösungsmittel
zeigte sowohl das Orotat als auch L651582 in einem Verhältnis von
etwa 1 : 2, wobei die Kristalle beider Verbindungen durch Ionenbindungen
verbunden waren. Siehe 1.
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7. Beispiel: Prävention
und/oder Behandlung einer Neoplasie durch Verabreichung von Aminoimidazolcarboxamid(AICA)-
oder L651582-Salzen
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In
den folgenden Beispielen wird das androgenunabhängige Prostatatumormodell Dunning R-3327-AT-1
genutzt, um die Prävention
und/oder Behandlung von Prostatatumoren in vivo durch Behandlung mit
L651582 oder L651582-Orotat und AICA-Salzen zu demonstrieren.
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7.1. Zellkultur
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Die
androgenunabhängigen
Prostatakrebszellen AT-1 (geliefert von den Prostate and Breast
Laboratories des John Hopkins Onkologiezentrums) wurden in dem Medium
RPMI 1640 (Grand Island Biologicals) mit L-Glutamin und 10% fötalem Kalbserum
(Hyclone Inc.) und Dexamethason 250 nM (Sigma Chem. Corp.) gezüchtet. Die
Zellen wurden in Kunststoffkolben T-75 (Corning Glass) gehalten.
Für die
Inokulation wurden die in den T-75 Kolben gezüchteten Zellen in der späten log-Phase
durch Trypsinisierung herausgelöst
und Duplikat-Aliquote
wurden in einem elektronischen Partikelzähler (Coulter Model ZBI, Coulter
Electronics) gezählt.
Die Zellen wurden in phosphatgepufferter Salzlösung gelöst und 0,8 × 106 Zellen/0,25
ml Medium wurden männlichen
Copenhagen-Ratten
(250–265
g) subkutan injiziert.
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7.2. Behandlung von Ratten
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Fünf Gruppen
männlicher
Copenhagen-Ratten (Harlan Sprague Dawley) (12 pro Gruppe) wurden
am gleichen Tag subkutan mit 0,8 × 106 R-3327-AT-1
Tumorzellen inokuliert. Jede Gruppe enthielt drei Ratten, welche
keine Tumorzellen erhielten, aber im Hinblick auf Änderungen
des Körpergewichts überwacht
wurden. Fünf
Tage nach der Tumorzellinokulation wurden den Ratten subkutan die
Testverbindungen injiziert, und zwar gelöst in DMSO und später in einer
Trioktanoinemulsion. Körpergewicht
und Tumorgröße wurden
auf wöchentlicher
Basis aufgezeichnet. Die fünf
Gruppen von Ratten wurden folgendermaßen behandelt: Ratten der Gruppe
1 wurden mit 4-Amino-5-imidazolcarboxamidorotat
mit einer Dosis von 10 mg/100 g Körpergewicht behandelt, Ratten
der Gruppe 2 wurden mit 4-Amino-5-imidazolcarboxamidhydrochlorid
mit einer Dosis von 10 mg/100 g Körpergewicht behandelt, Ratten
der Gruppe 3 erhielten L651582 mit einer Dosis von 2,6 mg/100 g Körpergewicht,
Ratten der Gruppe 4 erhielten L651582-Orotat mit einer Dosis von
2,6 mg/100 g Körpergewicht und
Ratten der Gruppe 5 erhielten das Kontrollvehikel DMSO oder Trioktanoin.
Diese Dosen wurden auf Grundlage von Beobachtungen gewählt, dass
die Orotatsalze von 4-Amino-5-imidazolcarboxamid (US-Patent 3,271,398)
und L651582 (Kohn, E. C. et al., 1990, J. Natl. Cancer Inst. 82:
54–60)
bei diesen Pegeln nicht als toxisch festgestellt wurden.
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Den
Ratten wurde während
des gesamten Experiments die Zuchtnahrung NIH-07 gefüttert und
sie erhielten Wasser nach Belieben.
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7.3. Behandlungsresultate
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Die
Gewichtszuwächse
der Tiere unterschieden sich in den 5 Testgruppen im Zeitverlauf
nicht, weder bei den Kontrollratten noch bei den tumortragenden
Ratten.
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Die
Tumore wurden etwa 20 Tage nach der Inokulation von Tumorzellen
in 3 Dimensionen messbar und traten dann in eine Phase schnellen
exponentiellen Wachstums ein. Tumorvolumen und -gewicht bei der Nekropsie
wurden als Ergebnismesswerte verwendet (Tabellen 1 und 2).
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Tabelle
1: Tumorvolumen (mm
3)
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Tabelle
2: Tumorgewicht (g)
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Unterschiede
zwischen den fünf
Gruppen wurden durch ANOVA (P-0.0382) analysiert. Kurz gesagt hemmten
AICA-Hydrochlorid, L651582 und L651582-Orotat das Tumorwachstum,
wie durch das mittlere Tumorvolumen und Tumorgewicht im Vergleich
zu der Kontrollgruppe angezeigt wird. Die Ergebnisse, welche in der
mit AICA-Orotat behandelten Gruppe, das subkutan verabreicht wurde,
erzielt wurden, variierten stark, wie durch die große Standardabweichung
deutlich wird. Die Tumore in dieser Gruppe wiesen jedoch die geringste Anzahl
nekrotischer Blutungsläsionen
auf.
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Die
erzielten Daten zeigen außerdem,
dass das Orotatsalz von L651582 wirksamer als L651582 bei der Reduzierung
des Tumorwachstums war.
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8. Behandlungs- und Präventionsregime
für primäre und metastatische
Neoplasmen durch Verabreichung von L651582-Orotat
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Die
Erfindung wird am Beispiel von Protokollen für die Chemotherapie veranschaulicht,
die bei einem an Krebs leidenden Patienten angewandt wurden, welche
die Wirksamkeit von Orazamid bei der Prävention und Behandlung unterschiedlicher
Krebse zeigen.
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L651582-Orotatsalze
können
in Kombination mit einer Reihe von Chemotherapeutika, die eine Zytotoxizität durch
Störung
einer Reihe zellulärer
Prozesse erzeugen, verwendet werden. Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung sind nützlich
bei der Prävention
der Transformation präneoplastischer
Zellen in Tumorzellen und bei der Hemmung der Tumorzellproliferation,
-invasion und -metastasierung.
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Die üblicherweise
genutzten Chemotherapeutika, welche mit den L651582-Orotatsalzen
entsprechend der vorliegenden Erfindung angewandt werden können, schließen eine
Reihe von Mitteln ein, die durch ihren Wirkmodus, ihren Ursprung
oder ihre Struktur klassifiziert werden, obgleich einige Arzneimittel
nicht klar in eine einzelne Gruppe passen. Die Kategorien umfassen
alkylierende Mittel, Antimetabolite, Antibiotika, Alkaloide und
gemischte Mittel, welche Hormone enthalten.
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Alkylierende
Mittel (z. B. Stickstofflost, Zyklophosphamid, Melphalan, Busulfan
usw.) bilden kovalente Bindungen mit Nukleinsäuren. Diese Mittel verändern die
Integrität
der DNA durch Übertragung
einer Alkylgruppe an die Nukleinsäuren. Stoffe in dieser Klasse
weisen Toxizitäten
auf, die mit Knochenmarkdepression, Amenorrhoe, männlicher
Sterilität
usw. verbunden sind.
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Antimetabolite
(z. B. Methotrexat, Mercaptopurin, Thioguanin, Fluoruracil usw.)
sind den normalen metabolischen Substraten strukturell ähnlich.
Sie beeinträchtigen
Zellfunktionen durch Substitution normaler Vorläufer bei vitalen physiologischen
Reaktionen oder durch Blockieren dieser Reaktionen. Stoffe in dieser
Klasse weisen Toxizitäten
auf, die mit Knochenmarkdepression, Leberschäden usw. verbunden sind.
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Antibiotika
(z. B. Doxorubicin, Daunorubicin, Bleomycin usw.) sind biologische
Produkte von Bakterien und Pilzen. Sie weisen keinen einzelnen gemeinsamen
Wirkmechanismus auf. Beispielsweise erzielen die Anthrazykline,
Doxorubicin und Daunorubicin ihre zytotoxische Wirkung durch verschiedene
Mechanismen, darunter Einfügung
zwischen DNA-Strängen,
Erzeugung freier Radikale, Chelierung divalenter Kationen und Reaktion
mit Zellmembranen. Der breite Bereich potentieller Wirkstellen kann
die breite Wirksamkeit als auch die Toxizität der Anthrazykline erklären. Myers,
C. E., 1992, Cancer Chemother. Biol. Response Modif. 13: 45.
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Alkaloide
(z. B. Vincristin, Vinblastin, Vindesin, Paclitaxel (Taxol)) binden
sich an das zytoplasmische Strukturprotein Tubulin und verhindern
die Anlagerung oder das Lösen
von Mikrotubuli. Die mit der Anwendung dieser Arzneimittel in Zusammenhang
stehende Neuropathie resultiert aus deren Wirkung auf die Mikrotubuli in
den langen Axonen von Nerven.
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Gemischte
Mittel weisen unterschiedliche Wirkungen auf. Beispielsweise sind
Decarbazin und Procarbazin (Analoge von AICA) in ihren Wirkmechanismen ähnlich den
alkylierenden Stoffen. Asparaginase andererseits wirkt enzymatisch.
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Hormone,
insbesondere die Steroidhormone (Prednison, Progesteron, Östrogen)
und Androgen werden oft in der Krebstherapie genutzt. Andere Hormone,
welche eine wichtige Rolle bei der Krebsbehandlung spielen, sind
Tamoxifen, ein Antiöstrogen,
das zur Behandlung von Brustkrebs verwendet wird, sowie Leuprolid,
ein Gonadotropin freisetzendes Hormonanalogon des Menschen, welches
bei der Behandlung von Brustkrebs und Prostatakrebs verwendet wird.
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Es
wird angenommen, dass die Verabreichung einer effektiven Dosis eines
Orotatsalzes von 5-Amino- oder substituierten Amino-1,2,3-triazolen,
z. B. L651582-Orotat, allein oder in Kombination mit einem AICA-Salz
oder einem oder mehreren der zuvor diskutierten Chemotherapeutika
das Wachstum und/oder die Ausbreitung einer Reihe primärer und
sekundärer
Krebse in vivo bei Patienten vollständig hemmen und verhüten kann.
Wenn ein anderes Chemotherapeutikum zusammen mit 5-Amino- oder einem
substituierten 1,2,3-Triazolorotatsalz verabreicht wird, wird es
entsprechend den für
dieses Chemotherapeutikum geeigneten Protokollen und Dosisbereichen,
welche Fachleuten bekannt sind, verabreicht.
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Die
vorliegende Erfindung soll in ihrem Schutzumfang nicht durch die
in dem Beispiel offenbarte Ausführungsform
eingeschränkt
werden, welche als Veranschaulichung eines Aspekts der Erfindung
gedacht ist, und etwaige Verfahren, die funktional äquivalent
sind, liegen innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung. Natürlich werden
für Fachleute
anhand der vorliegenden Beschreibung verschiedene Modifikationen
der Erfindung zusätzlich
zu den vorliegend gezeigten und beschriebenen offensichtlich sein.
Es ist beabsichtigt, dass diese Modifikationen in den Schutzumfang
der anhängenden
Ansprüche
fallen.