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Die
Erfindung betrifft therapeutische Mittel für die Verwendung bei der Behandlung
von Autoimmunerkrankungen beim Säuger,
insbesondere beim Menschen. Die Erfindung betrifft auch therapeutische
Mittel, die bei der Behandlung von humanen Leukämien mit einem T-Zell-Ursprung
brauchbar sind, als sogenannte "Impfstoffträger" und als Mittel für die Verwendung
bei der Verhinderung von Transplantatabstoßung beim Menschen und Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion
(GvHD).
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In
einem Artikel mit dem Titel "Morphologic
and Functional Alterations of Mucosal T Cells by Cholera Toxin and
its B subunit" von
Charles O. Elson et al., The Journal of Immunology, 1995, 154, 1032–1040, ist offenbart,
daß das
Choleratoxin (Ctx) und die CtxB-Untereinheit CD8+-
und CD4+-T-Zellen hemmen.
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Es
wird auch auf die Veröffentlichung
mit dem Titel "Prevention
of Acute Graft-Versus-Host Disease by Treatment with a Novel Immunosuppressant" von B. Yankelevich
et al., The Journal of Immunology, 1995, 154: 3611–3617, Bezug
genommen. Diese identifiziert CtxB als ein Mittel für die Verwendung
in der Knochenmarkstransplantation zur Verhinderung von Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion
(GvHD).
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Die
WO 95/10301 offenbart ein immunologische Toleranz induzierendes
Mittel, welches ein schleimhautbindendes Molekül umfaßt, das mit einem spezifischen
Tolerogen verknüpft
ist.
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Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff "Ctx" das Choleratoxin
und "CtxB" die B-Untereinheit des
Choleratoxins. In anderen Texten können diese manchmal als "CT" oder "Ct" bzw. "CTB" oder "CtB" angegeben sein.
Der Begriff "Etx" bedeutet hierin
das E. coli hitzelabile Enterotoxin, und "EtxB" ist
die B-Untereinheit von Etx. In anderen Texten können diese manchmal als "LT" oder "Lt" bzw. "LTB" oder "LtB" angegeben sein.
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Die
Grundlage für
alle Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung ist die Erkenntnis,
daß EtxB
(die reine B-Untereinheit des E. coli hitzelabilen Enterotoxins)
an GM1-Gangliosid-Rezeptoren bindet, welche man auf den Oberflächen von
Säugerzellen
findet, und daß diese
Bindung verschiedene Effekte auf Lymphozytenpopulationen auslöst, einschließlich einer
spezifischen Abreicherung von CD8+-T-Zellen
und einer damit einhergehenden Aktivierung von B-Zellen. Diese Effekte
sind nicht vorhanden, wenn ein mutantes EtxB-Protein, dem GM1-Bindungsaktivität fehlt,
verwendet wird.
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Autoimmunkrankheit
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Autoimmunität ist der
Begriff, der dazu verwendet wird, den Mechanismus zu beschreiben,
durch welchen der Körper
eine Immunreaktion auf Autoantigene erzeugt.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird folgendes bereitgestellt:
die
Verwendung eines Mittels bei der Herstellung eines Medikaments für die Verwendung
bei der Behandlung oder der Verhinderung einer Autoimmunkrankheit,
wobei
das Mittel Etx (E. coli hitzelabiles Enterotoxin), EtxB (E. coli
hitzelabiles Enterotoxin, Untereinheit B), Ctx (Choleratoxin) und/oder
CtxB (Choleratoxin, Untereinheit B) ist und wobei, wenn das Mittel
gemeinsam mit einer antigenen Determinante zu verabreichen ist,
dann sind das Mittel und die antigene Determinante nicht so miteinander
verknüpft,
daß sie
ein einzelnes aktives Mittel bilden.
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Von
Mitteln für
eine Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde gefunden, daß sie
Lymphozytenpopulationen modulieren, was zu der Auslösung von
Apoptose in CD8+-T-Zellen, der verstärkten Aktivierung
von CD4+-Zellen und polyklonaler Aktivierung
von B-Zellen führt.
Es ist wahrscheinlich, daß diese
Ereignisse die Immunreaktion in Richtung einer Induktion von mit
Th2 einhergehenden Zytokinen verschieben. Diese Reaktionen auf selbst-
oder kreuzreagierende Antigene werden dahingehend verstanden, daß sie einen Schutz
für bestimmte
Autoimmunkrankheiten vermitteln.
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In
einer ersten Ausführungsform
dieses ersten Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung wird das Mittel
in einem Verfahren der Behandlung einer Autoimmunerkrankung, welche
im Voranschreiten ist, verwendet. In dieser Ausführungsform wird das Mittel
einem Patienten mit oder ohne gleichzeitiger Verabreichung eines
selbst- oder kreuzreagierenden Antigens verabreicht. Eine Verabreichung
des Mittels gemäß dieser
Ausführungsform
des ersten Gesichtspunkts der Erfindung moduliert die Art der Immunreaktion
in Richtung gegen das Autoantigen und weg von der Aktivierung von
krankheitsverursachender Inflammation und schützt daher gegen Autoimmunkrankheit.
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In
einer zweiten Ausführungsform
dieses ersten Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung wird das Mittel
in einem Verfahren zur "Impfung" eines Säugersubjekts
gegen eine Autoimmunerkrankung verwendet, wobei das Mittel mit der
selbst- oder kreuzreagierenden antigenen Determinante (oder einer
Kombination verschiedener selbst- oder kreuzreagierender antigener
Determinanten), die mit der Krankheit einhergehen, gemeinsam verabreicht
wird. Auf diese Art und Weise wird die Immunreaktion des Subjekts
gegen das Autoantigen oder das kreuzreagierende Antigen von der
Aktivierung von Pathogenese weggeführt, was daher gegen eine zukünftige Immunreaktion
gegen das Autoantigen schützt.
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In
diesem ersten Gesichtspunkt der Erfindung werden das therapeutische
Mittel und die selbst- oder kreuzreagierende antigene Determinante
dem Subjekt gemeinsam verabreicht oder können gemeinsam verabreicht
werden. Damit ist gemeint, daß der
Ort und die Zeit der Verabreichung von sowohl dem therapeutischen
Mittel als auch der antigenen Determinante so sind, daß die erforderliche
Modulation des Immunsystems erzielt wird. Obwohl das therapeutische
Mittel und die antigene Determinante zum gleichen Zeitpunkt und am
gleichen Ort verabreicht werden können, können sich somit Vorteile ergeben,
wenn das therapeutische Mittel zu einer anderen Zeit und an einen
anderen Ort als die antigene Determinante verabreicht wird.
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Obwohl
einzelne Dosen des therapeutischen Mittels und der antigenen Determinante
zufriedenstellend sein können,
werden mehrfache Dosen innerhalb des Umfangs dieses Gesichtspunkts
der Erfindung in Erwägung
gezogen.
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Getrennte
Verabreichung, bei welcher das therapeutische Mittel und die antigene
Determinante nicht unter Ausbildung eines einzelnen aktiven Mittels
miteinander verknüpft
sind, ist bevorzugt, weil dies eine getrennte Verabreichung der
verschiedenen Reste ermöglicht.
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Spezielle
Autoimmunkrankheiten, welche mit solch einem Medikament behandelt
werden können, sind
die Autoimmunkrankheiten, bei denen eine Krankheitserscheinung mit
zellvermittelter Immunität
einhergeht, wie rheumatoide Arthritis, multiple Sklerose und Diabetes.
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Es
wird auch eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, die
ein Mittel zur Verwendung bei der Behandlung einer menschlichen
Autoimmunerkrankung umfaßt,
wobei das Mittel Etx (E. coli hitzelabiles Enterotoxin), EtxB (E.
coli hitzelabiles Enterotoxin Untereinheit B), Ctx (Choleratoxin)
und/oder CtxB (Choleratoxin, Untereinheit B) ist und wobei, wenn
das Mittel gemeinsam mit einer antigenen Determinante zu verabreichen
ist, dann sind das Mittel und die antigene Determinante nicht so
miteinander verknüpft,
daß sie
ein einzelnes aktives Mittel bilden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung dieses Gesichtspunkts der Erfindung
kann so formuliert sein, daß sie über einen
Schleimhautweg ausgeliefert wird, z. B. als ein Nasenspray, oder
parenteral, wobei die Zusammensetzung in einer injizierbaren Form
für eine
Verabreichung über
z. B. einen intravenösen,
intramuskulären
oder subkutanen Weg formuliert ist.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann zusammen mit dem geeigneten
selbst- oder kreuzreagierenden Antigen formuliert sein. Alternativ
kann ein Kit bereitgestellt werden, das getrennte Zusammensetzungen
jeweils für
das therapeutische Mittel und die antigene Determinante umfaßt.
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Die
Mittel für
die Verwendung nach dem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung
sollten vorzugsweise im wesentlichen nicht toxisch sein, obwohl
ein gewisses Maß an
Toxizität
in einer heftigen Therapie dieser Art toleriert werden kann.
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Der
erste Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
von Etx- oder EtxB-Protein als ein therapeutisches Mittel in einem
Medikament für
die Behandlung einer humanen Autoimmunerkrankung. Die Verwendung
des EtxB-Proteins (welches ein Pentamer von fünf identischen Untereinheiten
ist) für solch
eine Behandlung stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar.
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T-Lymphozyten-Leukämien
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Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt dieser Erfindung wird folgendes bereitgestellt:
die
Verwendung eines Mittels bei der Herstellung eines Medikaments für die Verwendung
bei der Behandlung menschlicher Leukämien mit T-Zell-Ursprung, wie
menschliche Leukämien
mit einem CD8+-T-Zell-Ursprung, wobei das
Mittel Etx (E. coli hitzelabiles Enterotoxin), EtxB (E. coli hitzelabiles
Enterotoxin, Untereinheit B), Ctx (Choleratoxin) und/oder CtxB (Choleratoxin,
Untereinheit B) ist und wobei, wenn das Mittel gemeinsam mit einer
antigenen Determinante zu verabreichen ist, dann sind das Mittel
und die antigene Determinante nicht so miteinander verknüpft, daß sie ein
einzelnes aktives Mittel bilden.
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Die
Mittel für
die Verwendung nach dem zweiten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung
sollten vorzugsweise im wesentlichen nicht toxisch sein, obwohl
ein gewisses Maß an
Toxizität
in einer heftigen Therapie dieser Art toleriert werden kann.
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Es
wird auch eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, die
ein Mittel für
die Verwendung in der Behandlung menschlicher Leukämien mit
einem T-Zell-Ursprung umfassen, wobei das Mittel Etx (E. coli hitzelabiles
Enterotoxin), EtxB (E. coli hitzelabiles Enterotoxin, Untereinheit
B), Ctx (Choleratoxin) und/oder CtxB (Choleratoxin, Untereinheit
B) ist und wobei, wenn das Mittel gemeinsam mit einer antigenen Determinante
zu verabreichen ist, dann sind das Mittel und die antigene Determinante
nicht so miteinander verknüpft,
daß sie
ein einzelnes aktives Mittel bilden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung dieses Gesichtspunkts der Erfindung
kann so formuliert sein, daß sie über einen
Schleimhautweg verabreicht wird, z. B. als ein Nasenspray, oder
parenteral, wobei die Zusammensetzung in einer injizierbaren Form
für eine
Verabreichung über
z. B. einen intravenösen,
intramuskulären
oder subkutanen Weg formuliert ist.
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Der
zweite Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
von Etx- oder EtxB-Protein als therapeutisches Mittel in einem Medikament
für die
Behandlung von humanen T-Zell-Leukämien. Die Verwendung
des EtxB-Proteins für
solch eine Behandlung stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
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Transplantatabstoßung und
GvHD
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Gemäß einem
dritten Gesichtspunkt der Erfindung wird folgendes bereitgestellt:
die
Verwendung eines therapeutischen Mittels bei der Herstellung eines
Medikaments für
die Verwendung bei der Verhinderung/Behandlung von Transplantatabstoßung oder
GvHD, wobei das Mittel Etx (E. coli hitzelabiles Enterotoxin) oder
EtxB (E. coli hitzelabiles Enterotoxin, Untereinheit B) ist und
wobei, wenn das Mittel gemeinsam mit einer antigenen Determinante
zu verabreichen ist, dann sind das Mittel und die antigene Determinante nicht
so miteinander verknüpft,
daß sie
ein einzelnes aktives Mittel bilden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
dieses Gesichtspunkts der Erfindung können die beschriebenen therapeutischen
Mittel bei der Herstellung eines Medikaments für die Verwendung bei der Verhinderung
der Abstoßung
eines festen Organtransplantats, welches entweder allogen oder xenogen
ist, verwendet werden. Sie können
auch zur Verhinderung akuter Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion
(GvHD), z. B. bei einem Knochenmarkstransplantationsverfahren, verwendet
werden.
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In
Ausführungsformen
dieses Gesichtspunkts der Erfindung, bei denen der Patient vor einer
Transplantation behandelt wird, würde man das therapeutische
Mittel gemeinsam mit Alloantigen oder Xenoantigen verabreichen.
In Ausführungsformen,
bei welchen der Patient nach einer Transplantation behandelt wird,
wird das therapeutische Mittel ohne eine gemeinsame Verabreichung
von Antigen verwendet.
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In
der Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung, bei welcher dem Subjekt das therapeutische Mittel
und eine allo- oder xenoantigene Determinante gemeinsam verabreicht
werden, ist gemeint, daß der
Ort und die Zeit der Verabreichung von sowohl dem therapeutischen
Mittel als auch der antigenen Determinante so sind, daß die erforderliche
Modulation des Immunsystems erzielt wird. Obwohl das therapeutische
Mittel und die antigene Determinante zur gleichen Zeit und am gleichen
Ort verabreicht werden können,
können
daher Vorteile bestehen, wenn das therapeutische Mittel zu einer
anderen Zeit und an einen anderen Ort als die antigene Determinante
verabreicht wird. Getrennte Verabreichung, bei welcher das therapeutische
Mittel und die antigene Determinante nicht auf diese Weise miteinander
verknüpft
sind, ist bevorzugt, weil sie eine getrennte Verabreichung der verschiedenen
Reste erlaubt.
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Obwohl
einzelne Dosen des therapeutischen Mittels und der antigenen Determinante
zufriedenstellend sein können,
werden mehrere Dosen innerhalb des Umfangs dieses Gesichtspunkts
der Erfindung in Erwägung
gezogen.
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Bei
diesem Gesichtspunkt der Erfindung, bei dem das Mittel bei der Verhinderung
von GvHD eingesetzt wird, würde
das Mittel normalerweise direkt auf die zu transplantierenden Zellen,
z. B. Knochenmarkszellen, angewendet werden.
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Das
Mittel ist vorzugsweise nicht toxisch, obwohl ein gewisses Maß an Toxizität bei heftigen
Therapien dieser Art toleriert werden kann.
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Es
wird auch eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, die
ein Mittel für
die Verwendung bei der Behandlung von Transplantatabstoßung umfaßt, wobei
das Mittel Etx (E. coli hitzelabiles Enterotoxin) oder EtxB (E.
coli hitzelabiles Enterotoxin, Untereinheit B) ist und wobei, wenn
das Mittel gemeinsam mit einer antigenen Determinante zu verabreichen
ist, dann sind das Mittel und die antigene Determinante nicht so
miteinander verknüpft,
daß sie
ein einzelnes aktives Mittel bilden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung dieses Gesichtspunkts der Erfindung
kann so formuliert sein, daß sie über einen
Schleimhautweg verabreicht wird, z. B. als ein Nasenspray, oder
parenteral, wobei die Zusammensetzung in einer injizierbaren Form
für eine
Verabreichung über
z. B. einen intravenösen,
intramuskulären
oder subkutanen Weg formuliert ist.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann zusammen mit der geeigneten
allo- oder xenoantigenen Determinante formuliert sein. Alternativ
kann ein Kit bereitgestellt werden, welches getrennte Zusammensetzungen
für jeweils
das therapeutische Mittel und die antigene Determinante umfaßt.
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Der
dritte Gesichtspunkt der Erfindung betrifft die Verwendung von Etx-
oder EtxB-Protein als ein therapeutisches Mittel in einem Medikament
für die
Behandlung einer Transplantatabstoßung. Die Verwendung des EtxB-Proteins
(welches ein Pentamer von fünf
identischen Untereinheiten ist) für solch eine Behandlung stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
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CtxB
und EtxB wurden bereits als sogenannte "Impfstoffträger" vorgeschlagen. Es wurde nun herausgefunden,
daß die
Grundlage für
diesen Effekt zum Teil die Fähigkeit
von EtxB ist, Lymphozytenpopulationen durch Bindung an den GM1-Rezeptor
zu modulieren (wie es oben diskutiert wird).
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Das
Mittel ist in der Lage, die Immunreaktion zu modulieren, wenn es
mit einer nicht verwandten, fremden antigenen Determinante ausgeliefert
wird. Wenn das Mittel parenteral ausgeliefert wird, ist diese Immunmodulation
hinsichtlich der Immunreaktion in einer bestimmten gewünschten
Richtung "gerichtet". Wenn das Mittel über die
Schleimhaut mit einem nicht verwandten Antigen als einem sogenannten "Schleimhautadjuvans" ausgeliefert wird,
ist das Mittel in der Lage, die Schleimhautimmunreaktion auf das
nicht verwandte Antigen zu erleichtern. Das Antigen und das Mittel
können
gemeinsam als getrennte Reste ausgeliefert werden.
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Das
Mittel ist vorzugsweise nicht toxisch. Darüber hinaus, wenn das Mittel über die
Schleimhaut durch die Magen-Darm-Schleimhaut verabreicht werden
soll, sollte es in der Lage sein, während des Durchgangs durch
den Magen-Darm-Trakt stabil zu bleiben; z. B. sollte es gegen proteolytischen
Abbau beständig,
bei saurem pH-Wert stabil und gegen die reinigenden Wirkungen von
Galle beständig
sein.
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Wenn
das therapeutische Mittel der Erfindung ein Protein ist, wie die
EtxB-Untereinheit, kann es für die
Verwendung nach allen Gesichtspunkten dieser Erfindung nach einem
Verfahren hergestellt werden, bei welchem das Gen oder Gene, welches/welche
die spezifische Polypeptidkette (oder die -ketten), aus welcher/welchen
das Protein gebildet wird, codiert/codieren, in einen geeigneten
Vektor eingesetzt und anschließend
zum Transfizieren eines geeigneten Wirts verwendet wird/werden.
Zum Beispiel kann das Gen, das die Polypeptidkette codiert, aus
welcher das EtxB zusammengesetzt wird, z. B. in das Plasmid pMMB68
eingesetzt werden, welches dann zum Transfizieren von Wirtszellen,
wie Vibrio sp. 60, verwendet wird. Das Protein wird in einer per
se bekannten Art und Weise gereinigt und isoliert. Mutante Gene,
welche aktives mutantes EtxB-Protein exprimieren, können dann
nach bekannten Verfahren aus dem Wildtyp-Gen hergestellt werden.
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Wie
es zuvor ausgeführt
wurde, können
Mittel mit GM1-Bindungsaktivität,
wie speziell ausgestaltete humanisierte monoklonale Antikörper, nach
Verfahren, die auf dem Gebiet bekannt sind, entworfen und hergestellt
werden, wie es oben erwähnt
ist.
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In
allen Gesichtspunkten der Erfindung kann das Mittel mit GM1-Bindungsaktivität in der
Lage sein, GM1-Rezeptoren zu vernetzen. EtxB ist solch ein Mittel,
welches in der Lage ist, aufgrund seiner pentameren Form GM1-Rezeptoren
zu vernetzen.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die anhängenden Figuren und die folgenden
Beispiele erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
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1 gibt eine Analyse physikochemischer
Eigenschaften von EtxB und einer mutanten Form von EtxB (EtxB (G33D))
wieder;
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2 zeigt,
daß Rezeptorbindung
durch EtxB für
dessen starke Immunogenizität
in vivo wesentlich ist;
-
3 zeigt
die Kinetiken von Lymphozytenproliferation nach Injektion von Mäusen mit
EtxB;
-
4 zeigt,
daß EtxB
eine verstärkte
Aktivierung von B-Zellen verursacht;
-
5 zeigt,
daß EtxB
eine verstärkte
Aktivierung von CD4+-T-Zellen und eine Abreicherung
von CD8+-Zellen verursacht;
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6 zeigt
die selektive Abreicherung von auf OVA ansprechende CD8+-T-Zellen
durch EtxB;
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7 zeigt,
daß Rezeptorbindung
durch EtxB Veränderungen
der Lymphozytenkernmorphologieeigenschaft von Zellen, die Apoptose
eingehen, auslöst;
-
8 zeigt
durch EtxB-Rezeptor vermittelte Apoptose von CD8+-T-Zellen,
gemessen durch Zellzyklusanalyse;
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9a und 9b zeigen
die Ergebnisse von Experimenten, die durchgeführt wurden, um zu zeigen, daß GM1-Bindung
durch EtxB die Entwicklung von kollageninduzierter Arthritis in
einem Tiermodell hemmt;
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10 zeigt
die Ergebnisse eines Experiments, das durchgeführt wurde, um zu zeigen, daß EtxB, aber
nicht EtxB (G33D) Apoptose in einer Population normaler humaner,
peripherer, einkerniger Blutzellen induziert; und
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11 zeigt
die Ergebnisse eines Experiments, welches zeigt, daß Vernetzung
von GM1 zu Apoptose in einem Anteil von Maus-CTLL-Zellen führt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1
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Analyse von physikochemischen
Eigenschaften von EtxB und EtxB (G33D)
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- (A) SDS-PAGE-Analyse von EtxB oder EtxB (G33D):
5 μg jedes
Proteins wurden unter reduzierenden Bedingungen in der Gegenwart
von β-Mercaptoethanol
mit oder ohne vorheriges Erhitzen analysiert. Spur 1: Wildtyp-EtxB,
nicht erhitzt. Spur 2: EtxB (G33D), nicht erhitzt. Spur 3: Wildtyp-EtxB,
erhitzt auf 95°C.
Spur 4: EtxB (G33D), erhitzt auf 95°C. Molekulargewichtsstandards
(BioRad) sind auf der linken Seite des Feldes gezeigt.
- (B) Bestimmung des scheinbaren Molekulargewichts von EtxB und
EtxB (G33D) durch Gelfiltrationschromatographie: Eine Standardkurve
(Kreise) wurde unter Verwendung von oben nach unten der folgenden hergestellt:
Rinderserumalbumin (66 kDa), Hühnereialbumin
(45 kDa), Erythrozytencarboanhydrase vom Rind (29 kDa) und Pferdeherzcytochrom
c (12,4 kDa). EtxB und EtxB (G33D) eluierten mit scheinbaren Molekulargewichten
von 36 kDa bzw. 38 kDa. Ve: Elutionsvolumen des Proteins; Vo: Hohlraumvolumen
der Gelfiltrationssäule.
- (C) ELISA hinsichtlich vergleichender Bindung von EtxB und EtxB
(G33D) an Gangliosid-GM1:
Platten wurden mit GM1 beschichtet, blockiert und mit 1 μg/ml von
entweder EtxB oder EtxB (G33D), welches in Reihe (3-fach) von 1 μg/ml verdünnt wurde,
inkubiert.
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2
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Rezeptorbindung durch
EtxB ist für
dessen starke Immunogenizität
in vivo wesentlich
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BALB/c-Mäuse (4 in
jeder Gruppe) wurden entweder mit EtxB oder EtxB (G33D) in PBS s.
c. injiziert oder ihnen wurden die Proteine oral in Bicarbonatpuffer
gegeben. Seren wurden 10 Tage nach zwei s. c. Injektionen (A) oder
1 Woche nach 3 oralen Dosierungen (B) analysiert, und Darmsekrete
wurden 1 Woche nach 3 oralen Dosierungen (C) analysiert. Es wurde
keine Reaktion in Proben von Kontrollmäusen festgestellt (nicht gezeigt).
Ergebnisse sind als mittlerer IgG-Antikörpertiter in Serum ausgedrückt, wogegen
IgA in Darmsekret als "spezifische
Aktivität" ausgedrückt ist,
wie es nachfolgend beschrieben wird.
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3
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Kinetiken von Lymphozytenproliferation
-
Mäuse wurden
i. p. mit 30 μg
EtxB (G33D) in vollständigem
Freund'schem Adjuvans
injiziert. MLNs wurden 10 Tage später isoliert, und die Zellen
wurden in der Abwesenheit von Antigen (leere Quadrate) oder in der
Gegenwart von 80 μg/ml
EtxB (ausgefüllte
Dreiecke), EtxB (G33D) (leere Dreiecke) oder den auseinandergenommenen
monomeren Formen von EtxB (ausgefüllte Kreise) und EtxB (G33D)
(leere Kreise), die durch Erhitzen auf 95°C erzeugt wurden, inkubiert.
In den letzten 6 Stunden an jedem Probentag wurden die Zellen mit
1 μCi (3H)-Thd gepulst. Die Daten geben mittlere
Cpm und SEM von drei Probengefäßen wieder.
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4
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EtxB verursacht verstärkte Aktivierung
von B-Zellen
-
Mäuse wurden
mit EtxB (G33D) in CFA immunisiert. Zellen wurden 10 Tage später von
MLN isoliert und in der Gegenwart von 80 μg/ml von entweder EtxB oder
EtxB (G33D) oder eines Gemischs von 40 μg/ml von jedem Protein inkubiert.
Die Zellen wurden mit biotinyliertem Anti-CD25 (7D4) und Phycoerythrin-(PE)Anti-B220
(Ra3-6D2) markiert. Streptavidin-FITC wurde als ein sekundäres Antikörperkonjugat
verwendet. Kontrollen für
die Antikörper
waren ebenfalls eingeschlossen (nicht gezeigt). Doppelflußzytometrieanalyse
wurde am Tag 4 der Proliferation durchgeführt.
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5
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EtxB verursacht verstärkte Aktivierung
von CD4+-T-Zellen und Abreicherung von CD8+-T-Zellen
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Das
Immunisierungsverfahren, die Zellisolierung und die in vitro Reizsetzung
wurden durchgeführt, wie
es in der Beschreibung von 4 angegeben
ist. Zur Feststellung von CD25 wurden biotinylierter Anti-CD25 (7D4)
und Streptavidin-FITC verwendet. Zur Feststellung von CD4 und CD8
wurden FITC-markierter Anti-CD4 (RNRM4-5) und FITC-markierter Anti-CD8α (53-6.7)
verwendet. Geeignete Kontrollen für die Antikörper waren eingeschlossen (nicht
gezeigt).
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6
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Selektive Abreicherung
von auf OVA ansprechende CD8+-T-Zellen durch
EtxB
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Kulturen
von Zellen von MLN, die von mit OVA immunologisch aktivierten Mäusen genommen
waren, wurden für
5 Tage in der Abwesenheit von Antigen oder in der Gegenwart von
OVA + EtxB, OVA + Etx (G33D) oder OVA alleine mit 100 μg OVA und
40 μg/ml
von jeweils EtxB oder EtxB (G33D) oder 100 μg OVA alleine etabliert. Die
Zellen wurden mit den folgenden Rattenantikörpern markiert: FITC-Anti-CD4
oder FITC-Anti-CD8α und
beide mit Biotin-Anti-CD25 (IL-2Rα),
gefolgt von Streptavidin-Phycoerythrin. Nicht gefärbte Zellen oder
Zellen, die mit dem zweiten Antikörper alleine gefärbt wurden,
wurden ebenfalls als Kontrollen eingeschlossen. Die Zellen wurden
mittels FACS (Becton Dickinson) analysiert. Die höhere Zunahme
des Anteils an den gesamten Zellen, welche in Kulturen, die EtxB
enthalten, im Vergleich zu anderen Behandlungen CD25+ sind, ist
auf das Vorhandensein eines höheren
Anteils an B-Zellen zurückzuführen, welche
diesen Marker exprimieren (nicht gezeigt). Die Skala der Fluoreszenzintensität ist logarithmisch
(log).
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7
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Rezeptorbindung durch
EtxB induziert Veränderungen
in der Lymphozytenkernmorphologiecharakteristik von Zellen, die
Apoptose eingehen
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MLNC,
welche > 90% CD3+-T-Zellen umfassen und von Makrophagen abgereichert
sind, wurden für 18
Stunden entweder mit 80 μg/ml
EtxB oder 80 μg/ml
EtxB (G33D) inkubiert und mit Acridin-Orange gefärbt. Die Zellen wurden unter
einem herkömmlichen
oder einem konfokalen Fluoreszenzmikroskop untersucht (Leica TCS
4D). Ein repräsentatives
Mikroskopfeld (× 540)
für jede
Behandlung ist gezeigt [EtxB, linkes Feld; EtxB (G33D), rechtes
Feld]. Zellen, welche in der Abwesenheit von Antigen inkubiert wurden,
lieferten ähnliche
Ergebnisse wie solche, die mit EtxB (G33D) behandelt wurden (nicht
gezeigt).
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8
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Durch EtxB-Rezeptor vermittelte
Apoptose von CD8+-T-Zellen, gemessen durch
Zellzyklusanalyse
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Der
Anteil an CD4+- und CD8+-SPLTC
in der G0/G1-Unterstufe
des Zellzyklus wurde mittels flußzytometrischer Analyse des
DNA-Gehalts nach Färbung
mit Propidiumiodid bestimmt. SPLTC wurden durch negative Selektion
aus der Milz isoliert, wie es oben beschrieben ist. Die Zellen wurden
für 18
Stunden mit (a) keinem Antigen, (b) 80 μg/ml EtxB (G33D) oder (c) 80 μg/ml EtxB
behandelt und anschließend
mit FITC-Ratte-Anti-CD4 oder FITC-Ratte-Anti-CD8α gefärbt. Die Zellen wurden anschließend mit
Propidiumiodid gefärbt.
Der Anteil an Zellen, die mit Propidiumiodid ebenfalls gefärbt wurden,
wurde durch Ausblenden von Zellen, die entweder mit Anti-CD4- oder
Anti-CD8-Antikörpern gefärbt wurden,
bestimmt. Dieses Experiment wurde an Zellen durchgeführt, und
die Ergebnisse davon sind auch in 7 und Tabelle
3 angegeben.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel erläutert
das Erfordernis von GM1-Bindung für das Induzieren unterschiedlicher
Wirkungen auf Lymphozytenpopulationen.
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Materialien und Methoden
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Erzeugung einer rezeptorbindenden
Mutante von EtxB
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Eine
Gly-33-zu-Asp-Substitution wurde in die Rezeptorbindungsstelle von
humanem EtxB unter Verwendung des Plasmids pTRH29, einem Derivat
des Phagemid-Vektors pBluescript IIKS+, der die Gene für die A-
und B-Untereinheiten von Etx enthält, eingebracht (Yu, J., Webb,
H. & Hirst, T.
R. (1992), Molec. Microbiol. 6, 1949–1958). Mutagenese wurde mit
einem Kit für
oligonukleotidgelenkte Mutagenese in vitro (Amersham International)
unter Verwendung von einzelstrangigem pTRH29 als eine Matrize und
einem synthetischen Oligonukleotid (5'-TCTCTTTTATCTGCCATCG-3')
(von der mikroanalytischen Einrichtung, IAPGR, Cambridge Research
Station, UK) als mutagener Primer durchgeführt. Die korrekte Mutation
von Gly zu Asp wurde durch Didesoxy-Sequenzierung unter Verwendung
von Sequenase II (United States Biochemical Corp.) bestätigt, und
das erhaltene Plasmid wurde mit pTRH56 bezeichnet. Das mutante etxB-Gen
von pTRH56 wurde unter Verwendung der Restriktionsenzyme EcoRI und
SpeI ausgeschnitten und in pMMB68 (Sandkvist, M., Hirst, T. R. & Bagdasarian,
M. (1987) J. Bacteriol. 169, 4570–4576) unter Erhalt eines Expressionsvektors
für einen breiten
Wirtsbereich, pTRH64, welcher EtxB (G33D) exprimiert, eingesetzt.
-
Antigene
-
Wildtyp-EtxB
und EtxB (G33D) wurden aus Kulturüberständen von Vibrio sp. 60 (pMMB68)
bzw. Vibrio sp. 60 (pTRH64) unter Verwendung einer Modifikation
des von Amin und Hirst beschriebenen Verfahrens (Amin, T. & Hirst, T. R.
(1994) Prot. Express. and Purif. 5, 198–204) gereinigt. Kurz gefaßt wurden
Proteine durch Diafiltration und hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
gereinigt und durch Anionenaustauschchromatographie konzentriert.
Die Proteinlösungen
wurden an einer PD10-Säule
(Pharmacia, UK), die mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS;
10 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 7,4) äquilibriert war, entsalzt und
bei –30°C gelagert.
-
Die
Reinheit von EtxB und EtxB (G33D) wurde durch SDS-Polyacrylamidgelelektroforese
bestätigt. Die
Molekulargewichte der einzelnen Monomere wurden durch Laserdesorptionsmassenspektrometrie
bestätigt
(Protein Science Facility, University of Kent).
-
Scheinbare
Molekulargewichte von EtxB und EtxB (G33D) wurden durch Gelfiltrationschromatographie
unter Verwendung eines SMART-Systems (Pharmacia) bestimmt. Proteine
wurden von einer Superdex 75 PC 3.2/30-Säule in PBS, pH 7,5, eluiert.
-
Irreversible
Denaturierung von B-Untereinheit-Pentameren für die Verwendung in Lymphozytenproliferationstests
(siehe unten) wurde durch Erhitzen der Proteine auf 95°C für 5 Minuten
erreicht.
-
Tiere, Probennahme und
Immunisierungsprotokolle
-
BALB/c-Mäuse (H-2d; starke Responder auf EtxB) im Alter von
7–12 Wochen
wurden von den Charles River Laboratorien erhalten und im Tierhaus
der University of Kent gehalten. Antikörperreaktionen auf EtxB oder
EtxB (G33D) wurden nach s. c. Injektion von Mäusen mit 30 μg Protein
in PBS, gefolgt von Auffrischungsimpfung 10 Tage später, gemessen.
Einer anderen Gruppe von Mäusen
wurde die gleiche Proteindosis oral in Natriumbicarbonat (50 μg/ml) bei
3 Gelegenheiten und in Intervallen von einer Woche gegeben. Kontrollmäusen wurde
PBS gegeben. Blut wurde 10 Tage nach der letzten s. c. Injektion
oder eine Woche nach der letzten oralen Gabe genommen. Darmsekretionen
von lebenden Mäusen
wurden eine Woche nach der letzten Gabe in einer Proteaseinhibitorlösung isoliert,
wie es zuvor beschrieben wurde (Elson, C. O., Ealding, W. & Lefkowitz, J.
(1984) J. Immunol. Meth. 67, 101–108). Die Proben wurden anschließend ultraschallbehandelt
und durch Zentrifugation (13.226 × g, 10 Min. bei 4°C) geklärt.
-
Für die proliferativen
Tests wurden Mäuse
i. p. mit 30 μg
EtxB oder EtxB (G33D) in vollständigem Freund'schem Adjuvans (CFA)
injiziert und die mesenterialen Lymphknoten 10 Tage später isoliert.
Nicht immunisierte Kontrollmäuse
wurden ebenfalls eingeschlossen und ihre Lymphknoten in einer ähnlichen
Art und Weise isoliert.
-
Enzymgekoppelte Immunosorbenttests
(ELISAs)
-
Die
Bindung von EtxB oder EtxB (G33D) an GM1 wurde mittels eines GM1-ELISA
untersucht (Amin, T. & Hirst,
T. R. (1994) Prot. Express. and Purif. 5, 198–204).
-
Seren
und Darmsekretionen wurden hinsichtlich des Vorhandenseins von Anti-B-Untereinheit-IgG- und
-IgA-Antikörpern
mittels ELISAs, in welchen Proben auf Mikrotiterplatten aufgebracht
wurden (Immulon I, Dynateck, USA), welche mit 5 μg/ml von entweder EtxB oder
EtxB (G33D) in PBS beschichtet waren, untersucht. Anti-B-Untereinheit-IgA-Antikörper in
Darmsekretionsüberständen wurden
anhand einer Standardkurve extrapoliert, die durch Beschichten von
zwei Reihen von Näpfen
auf jeder Platte mit 1 μg/ml
Kaninchen-Anti-Maus-IgA (α-Ketten-spezifisch;
Zymed Lab, USA) in PBS, gefolgt von der Zugabe von 1 μg/ml Maus-Myelom-IgA
(MOPC 315, Sigma, USA) hergestellt wurden. Zum Messen von Gesamt-IgA
wurden Näpfe
mit Kaninchen-Anti-Maus-IgA beschichtet, gefolgt von der Zugabe
von Darmsekretionsüberständen. Alle
Proben wurden in Reihe verdünnt.
Ziege-Anti-Maus-IgG-(Fc-Fragment-spezifisch; Jackson Lab., USA)
oder Ziege-Anti-Maus-IgA-(a-Ketten-spezifisch;
Sigma)Peroxidase-Konjugate wurden verdünnt und zu allen Näpfen hinzugefügt. Der
Anti-B-Untereinheit-IgG-Titer, welcher eine A450nm ≥ 0,2 lieferte,
wurde bestimmt. Die IgA-Anti-B-Untereinheit-Reaktion wurde jeweils
für EtxB
und EtxB (G33D) in Darmsekretionen als "IgA-spezifische Aktivität" berechnet [Mittelwert
der IgA-Anti-B-Untereinheit (μg/ml)/Gesamt-IgA
(μg/ml)].
-
Es
wurde ein ELISA-Verfahren zum Messen der Zytokinmengen von IL-2,
IL-4, IL-5, IL-10 und IFN-γ verwendet,
wie es zuvor beschrieben wurde (Harper, H. M., Doktorarbeit, University
of Bristol (1995)). Kurzgefaßt
wurden Mikrotiterplatten mit Antikörpern der Ratte gegen Maus-IL-2,
-IL- 4, -IL-5, -IL-10
und -IFN-γ beschichtet.
Die Platten wurden mit 2% (w/v) Rinderserumalbumin blockiert. Überstände von
Kulturmedien wurden zu den Näpfen
hinzugefügt
und verdünnt.
Eine Reihe auf jeder Platte für
jedes Zytokin enthielt eine Standardmenge an rekombinanten Zytokinen.
Die Platten wurden dann mit 0,5 μg/ml
biotinylierten monoklonalen Anti-Zytokin-Antikörpern inkubiert, gefolgt von
der Zugabe von Avidin-Peroxidase und 3,3',5,5'-Tetramethylbenziden-(TMB-)Substrat,
und bei A405nm gelesen.
-
Lymphozytenproliferationstest
-
Mäuse wurden
durch Zervixdislokation getötet,
mesenteriale Lymphknoten wurden aseptisch herausgeschnitten und
durch ein Edelstahlsieb in Hank'sche
ausgeglichene Salzlösung
(HBSS) (Flow Laboratories, Irvine, Renfrewshire, UK) zerkleinert.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation (500 × g, 10 Min., 4°C) in HBSS gewaschen
und in modifiziertem Eagle-Medium (Flow), zu welchem 20 mM Hepes
(Flow), 100 IU Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin, 4 mM L-Glutamin (Flow) und 2-Mercaptoethanol hinzugefügt worden
waren (vollständiges
Medium), resuspendiert. Frisches autologes, normales Mausserum von
nicht immunisierten Mäusen wurde
bis zu einer Endkonzentration von 0,5% (v/v) hinzugefügt. Die
Kulturen enthielten 2 × 106 lebende Zellen/ml entweder in Volumina
von 2 ml in 24-Napf-Platten oder Volumina von 8 ml in 25 cm3 Flaschen (Nunc A/S, Roskide, Dänemark)
und wurden in der Gegenwart oder Abwesenheit von Antigenen etabliert,
wie es in den Figurenbeschreibungen angegeben ist. Die Kulturen
wurden bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre von
5% CO2 und 95% Luft für 6 Tage inkubiert. Zu gewünschten
Zeitpunkten wurden Proben von 0,1 ml von den Kulturen abgenommen
und auf 96-Napf-Platten mit U-förmigem
Boden (Nunc) überführt und
mit 1 μCi/Napf
von [3H]-Thd (Amersham, UK) für 6 Stunden
gepulst, bevor sie geerntet (Mach III Harvesting 96 Tomtec, Organe,
Conn., USA) und durch Standard-Flüssigszintillation (1450 Micro β plus, LKB-Wallac,
Turku, Finnland) ausgezählt
wurden. In ähnlicher
Weise wurden 0,5 ml Überstand
von Kulturen für
die Zytokinanalyse als Proben genommen. Die Zellen wurden pelletiert
und die Überstände bei –68°C gelagert,
bis sie analysiert wurden.
-
Phänotypanalyse von kultivierten
Zellen
-
Kultivierte
Zellen, die am Tag 4 der Kultur geerntet wurden, wurden gewaschen,
und lebende Zellen wurden an der Grenzfläche eines Gradienten von HBSS/18%
Metrizamid- (Nyegaard und Co., Oslo, Norwegen) gewonnen, gefolgt
von Zentrifugation bei 500 × g
für 15
Min. bei 20°C.
Die Zellen wurden zweimal gewaschen und in HBSS, welches 0,2% Natriumazid
(Sigma) und 10% normales Rattenserum enthielt, resuspendiert. Die
folgenden Antikörper
der Ratte (Pharmingen, San Diego, USA) wurden verwendet: mit Fluoresceinisothiocyanat
(FITC) markierte Anti-CD4 (RNRM4-5),
mit FITC markierte Anti-CD8 (53-6.7), mit Biotin markierte Anti-CD25
(7D4) und mit Phycoerythrin (PE) markierte Anti-B220 (RA3-6D2).
Zusätzlich
wurde für
die mit Biotin markierten Antikörper
Streptavidin-PE oder Streptavidin-FITC (Serotech, UK) verwendet.
Alle Antikörper wurden
in HBSS, welches Azid enthielt, verdünnt und in vorher bestimmten
Konzentrationen verwendet. 200 μl
von 2 × 106 Zellen und 200 μl von jedem der Antikörper wurden
gemischt und auf Eis für
30 Min. inkubiert. Wenn sekundäre
Streptavidin-PE- oder -FITC-Antikörper benötigt wurden, wurden die Zellen
mit diesen Antikörpern
für weitere
30 Min. inkubiert. Geeignete Kontrollen für FITC- und PE-Antikörper wurden
ebenfalls eingeschlossen. Die Zellen wurden mit HBSS gewaschen und
anschließend
mittels Flußzytometrie
analysiert (Becton Dickinson).
-
Ergebnisse
-
Erzeugung und Charakterisierung
einer rezeptorbindenden Mutante von EtxB
-
Eine
Substitution von Gly zu Asp wurde in die B-Untereinheit von E. coli
hitzelabilem Enterotoxin durch oligonukleotidgesteuerte Mutagenese
von EtxB eingebracht, um eine mutante B-Untereinheit zu erzeugen, die hinsichtlich
Rezeptorerkennung defekt war. Das mutante Protein, welches als EtxB
(G33D) bezeichnet wurde, und Wildtyp-EtxB wurden zur Homogenität gereinigt
(siehe Materialien und Methoden). Die Molekulargewichte von gereinigtem
EtxB und EtxB (G33D) wurden mittels Laserdesorptionsmassenspektrometrie
bestimmt. Die Massen lagen innerhalb von 20 Da der theoretischen
Massen von 11702 und 11760 Da für
monomeres EtxB bzw. EtxB (G33D). Wenn sie mittels SDS-PAGE ohne
vorheriges Erhitzen analysiert wurden, wanderten sowohl Wildtyp-EtxB
als auch EtxB (G33D) als diskrete stabile Oligomere mit scheinbaren
Molekulargewichten von 42 kDa bzw. 56 kDa (1A, Spur
1 bzw. Spur 2). Die beobachtete elektroforetische Mobilität und die SDS-Stabilität von EtxB
ist eine charakteristische Eigenschaft des Pentamers der B-Untereinheit
(siehe Sandkvist, M., Hirst, T. R. & Bagdasarian, M. (1987) J. Bacteriol.
169, 4570–4576).
Die langsamere elektroforetische Mobilität von oligomerem EtxB (G33D)
ist nicht auf einen Unterschied in der Anzahl an einzelnen Monomeren der
B-Untereinheit zurückzuführen, da
sowohl pentameres EtxB als auch EtxB (G33D) ähnliche Retentionszeiten zeigten,
wenn sie mittels hochauflösender
Gelfiltrationschromatographie analysiert wurden. Daher ist der Unterschied
in der elektroforetischen Mobilität des EtxB(G33D)-Oligomers
in Bezug auf Wildtyp-EtxB wahrscheinlich auf den eingebrachten negativ
geladenen Asp-Rest zurückzuführen, welcher
eine Verminderung der SDS-Bindung und eine anschließende langsamere
Wanderung verursacht.
-
EtxB
und EtxB (G33D) wurden auch hinsichtlich ihrer Stabilität in Puffern
mit niedrigem pH-Wert,
Beständigkeit
gegen 1,0 mg/ml von entweder Trypsin oder Proteinase K und ihrer
relativen Reaktivität
gegenüber einer
Reihe von monoklonalen und polyklonalen Anti-B-Untereinheit-Antikörpern verglichen.
In jedem dieser Tests zeigte EtxB (G33D) identische Eigenschaften
wie Wildtyp-EtxB. Es wird daher geschlußfolgert, daß eine Substitution
von Gly zu Asp am Rest 33 in EtxB nicht die oligomere Konfiguration,
die SDS-, pH-Wert- oder Protease-Stabilität oder die Antikörperreaktivität im Vergleich
mit Wildtyp-EtxB verändert.
-
Die
Fähigkeit
von EtxB (G33D), an seinen Rezeptor GM1 zu binden, wurde unter Verwendung
eines GM1-ELISA untersucht (1C). Dies
zeigte eine hochgradig signifikante Verminderung in der Fähigkeit
der Mutante, GM1 zu binden, verglichen mit dem Wildtyp-Protein (> 99% Reduzierung in
dem A450nm-Wert). Darüber hinaus versagte EtxB (G33D)
im Gegensatz zu Wildtyp-EtxB
dahingehend, an CHO-Zellen zu binden, wenn es mittels Immunfluoreszenz
untersucht wurde. Es wird daraus geschlußfolgert, daß EtxB (G33D)
in seiner Fähigkeit,
GM1-Gangliosid in vitro und in situ zu binden, defekt ist.
-
Die starke Immunogenizität von EtxB
in vivo ist von Rezeptorbindung abhängig
-
Die
Bedeutung von Rezeptorbindung für
die Immunogenizität
von EtxB wurde in Mäusen
nach entweder oraler Verabreichung oder s. c. Injektion von EtxB
oder EtxB (G33D) in PBS bestimmt. Orale Verabreichung von EtxB führte zur
Feststellung eines hohen IgG-Antikörpertiters im Serum und IgA-Antikörperaktivität in Darmsekretionen
(2). Im Gegensatz dazu erzeugte eine ähnliche
Vorschrift der oralen Immunisierung mit EtxB (G33D) keine feststellbare
Antikörperaktivität. EtxB
(G33D) induzierte eine Serumantikörperreaktion nach s. c. Injektion,
obwohl die Reaktion beträchtlich
niedriger war im Vergleich zu der Antikörperreaktion gegen Wildtyp-EtxB
mit einer > 160-fachen Reduzierung
des mittleren Antikörpertiters,
1050 gegenüber
171000. Es wird daraus geschlußfolgert,
daß Rezeptorbindung
durch EtxB für
dessen starke Immunogenizität
in vivo wesentlich ist.
-
Rezeptorbindung beeinflußt nicht
das Ausmaß von
Lymphozytenproliferation in der Gegenwart von EtxB oder EtxB (G33D)
-
Die
Wirkung von EtxB oder EtxB (G33D) auf Lymphozytenproliferation in
vitro wurde untersucht. Lymphozyten wurden aus den poplitealen und
mesenterialen Lymphknoten (MLN) von Mäusen, die entweder mit EtxB
oder EtxB (G33D) immunisiert waren, isoliert und in vitro mit jedem
Protein oder mit einer hitzedenaturierten Präparation von EtxB oder EtxB
(G33D) stimuliert. Die proliferative Reaktion von Lymphozyten, die
von den poplitealen Lymphknoten oder den MLN erhalten wurde, war ähnlich.
In jedem Fall nahm die Proliferation auf jede der Proteinpräparationen
mit zunehmender B-Untereinheit-Konzentration zu. Ein repräsentativer
Datensatz von einem Experiment, bei dem MLN verwendet wurden, ist
in Tabelle 1 gezeigt. Die Höhe
der Reaktion auf Wildtyp- und mutante Pentamere war vergleichbar
wie auch diejenige in der Gegenwart von hitzedenaturierten Wildtyp-
und mutanten Monomeren. 3 zeigt die Kinetiken der proliferativen
Reaktionen, die in der Gegenwart von 80 μg/ml jeder der Proteinpräparationen
erhalten wurden. Die Reaktivität
war abhängig
von der Gegenwart von Antigen und folgte einem ähnlichen Muster in der Gegenwart
jedes Proteins. Die Reaktivität war
deutlich am Tag 3 der Kultur, wobei die Aufnahme von [3H]-Thd
ein Maximum am Tag 4 erreichte und danach abnahm. Die geringen Unterschiede
im zeitlichen Verlauf der in 3 deutlichen
Maximumantworten wurden in Wiederholungsexperimenten nicht beobachtet,
was zeigt, daß die
anamnestischen Eigenschaften der Reaktion auf EtxB und EtxB (G33D)
vergleichbar sind. Es wird geschlußfolgert, daß die Höhe der Stimulation
in der Gegenwart des nativen Proteins wahrscheinlich nicht von Rezeptorbindung
oder der eingebrachten Mutation beeinflußt wird.
-
Toxinrezeptorbindung verursacht
Immunmodulation von B-Zellen und Untergruppen von T-Zellen
-
Um
zu untersuchen, ob Rezeptorbindung durch EtxB eine Wirkung auf die
Populationen von Lymphoidzellen in vitro ausübt, wurden Lymphozyten von
den MLN von Mäusen,
die i. p. mit EtxB (G33D) immunologisch aktiviert worden waren,
isoliert und anschließend
entweder mit EtxB oder EtxB (G33D) oder einem Gemisch von beiden
stimuliert. Zusätzlich
wurde ein Parallelexperiment durchgeführt, bei dem von MLN hergeleitete
Lymphozyten von Mäusen,
die mit EtxB injiziert wurden, verwendet wurden, und dies führte zu
im wesentlichen identischen Ergebnissen zu denjenigen, die von mit
EtxB (G33D) immunologisch aktivierten Mäusen erhalten wurden.
-
(i) EtxB verursacht verstärkte Aktivierung
von B-Zellen
-
Die
Wirkung von EtxB auf B-Zellen wurde durch Expression des Aktivierungsmarkers
CD25 (IL-2Rα) gemeinsam
mit dem B-Zell-Marker B220 (CD45R) untersucht. Wie es in 4 gezeigt
ist, betrug die Anzahl an B-Zellen in Kulturen, die mit EtxB stimuliert
wurden, 62,9% der gesamten Zellen, von denen ein hoher Anteil (28,4%)
den Zellaktivierungsmarker CD25 exprimierten. Im Gegensatz dazu
war der Anteil an B-Zellen nach einer Stimulation in der Gegenwart
von EtxB (G33D) weniger als die Hälfte derjenigen beim Wildtyp
(22,26%) und es wurden weniger aktiviert (5,6%). Um festzustellen,
ob die von EtxB ausgeübten
Wirkungen dominant waren, wurden Zellen in der Gegenwart einer äquimolaren
Konzentration von EtxB und EtxB (G33D) inkubiert. Die Flußzytometriedaten
waren zu denjenigen ähnlich,
die man nach einer Stimulation in der Gegenwart von Wildtyp-EtxB alleine erhielt
(mit 60,6% B-Zellen, von denen 26% aktiviert wurden). Es wird geschlußfolgert, daß die Rezeptorbindungseigenschaft
von EtxB eine verstärkte
Aktivierung von B-Zellen in vitro vermittelt.
-
(ii) EtxB verursacht verstärkte Aktivierung
von CD4+-T-Zellen und vollständige Abreicherung
von CD8+-T-Zellen
-
Zur
Untersuchung des Einflusses von B-Untereinheit-Rezeptorbindung an
T-Zellen wurden Lymphozyten mit Antikörpern gegen CD4 oder gegen
CD8 in Verbindung mit Antikörpern
gegen CD25 markiert (5). Zusätzlich wurden einige Zellen
getrennt mit Antikörpern
gegen den CD3-Marker
markiert (nicht gezeigt). Der Anteil an T-Zellen, die den CD4-Marker
exprimierten, wenn sie in der Gegenwart von EtxB stimuliert wurden,
betrug 36,7%, wovon ein hoher Anteil (32,7%) aktiviert war. Im Gegensatz
dazu waren keine feststellbaren CD8+-T-Zellen
in der Kultur, die EtxB enthielt, vorhanden.
-
Im
Vergleich dazu waren sowohl CD4+- als auch
CD8+-T-Zellen in der Kultur, die in der
Gegenwart von EtxB (G33D) stimuliert wurden, vorhanden. Diese Kulturen
enthielten einen großen
Anteil an CD4+-T-Zellen (66,6%), aber nur
12% von diesen waren aktiviert. Der Anteil an CD8+-T-Zellen, welche in
der Gegenwart von EtxB (G33D) festgestellt wurden, betrug 11,7%
der Gesamtzahl an Zellen, aber sehr wenige von diesen waren aktiviert,
was durch die Abwesenheit des CD25-Markers angezeigt wird. Darüber hinaus
war in der Gegenwart eines Gemischs, das aus einer äqui molaren
Konzentration von EtxB und EtxB (G33D) bestand, das Muster von reagierenden
Zellen ähnlich
zu demjenigen in der Gegenwart von Wildtyp-EtxB alleine mit 41,68% CD4+-T-Zellen (von denen 28,6% CD25+ waren)
und keinen feststellbaren CD8+-T-Zellen
(5). In allen diesen Analysen betrug der Anteil
an Zellen, die mit CD3 färbten,
etwa gleich der Summe von denjenigen, die CD4- und CD8-Marker exprimierten.
Diese Daten zeigen, daß die
Steigerung der Aktivierung von B- und CD4+-T-Zellen und die selektive Abreicherung
von CD8+-T-Zellen durch Toxinrezeptorbesetzung
vermittelt werden.
-
Herstellung von Zytokinen
-
Um
zu untersuchen, ob die Wirkung von EtxB auf Lymphozytenpopulationen
von einer Veränderung der
Zytokinherstellung abhängig
sein könnte,
wurden Zellkulturen entweder mit EtxB oder EtxB (G33D) inkubiert
und Überstände an den
Tagen 2, 3, 4, 5 und 6 für
eine Analyse abgenommen. Die Ergebnisse von Proben, die am Tag 5
genommen wurden, an dem die maximale Konzentration an Zytokinen
festgestellt wurde, sind in Tabelle 2 gezeigt. Sowohl IFN-γ als auch
IL-2 wurden in den Überständen von
Kulturen, die in der Gegenwart von EtxB oder EtxB (G33D) stimuliert
wurden, festgestellt, obwohl die relativen Mengen dieser Zytokine
variierten. Das Medium von Zellen, die mit Wildtyp-EtxB inkubiert
wurden, enthielt eine 3-fach höhere
Konzentration an IL-2 und eine 1,5-fach niedrigere Menge an IFN-γ im Vergleich
zu Überständen von
Kulturen, die in der Gegenwart von EtxB (G33D) stimuliert wurden.
Trotz der Beobachtung, daß andere
proliferierende T-Zell-Kulturen,
die auf andere Antigene reagierten, hohe Mengen an IL-4, IL-5 und
IL-10 lieferten, wurde keines dieser Zytokine in Kulturen, die mit
EtxB oder EtxB (G33D) stimuliert wurden, festgestellt. Die Zunahme
der Menge an IL-2 und die Abnahme der Menge an IFN-γ nach Stimulation
mit EtxB im Vergleich zu EtxB (G33D) spiegelt höchstwahrscheinlich den Aktivierungsstatus
von B- und CD4+-T-Zellen wider. Dennoch zeigen die Ergebnisse,
daß die
starke Wirkung von Wildtyp-EtxB auf die CD8+-T-Zell-Population
wahrscheinlich nicht von einer großen Verschiebung des Zytokinprofils
als eine Folge von Rezeptorbesetzung vermittelt wird.
-
Diskussion
-
Diese
Untersuchungen zeigen, daß die
Einführung
einer einzelnen Punktmutation (G33D) in die Rezeptorbindungsstelle
von EtxB einen signifikanten Verlust der Fähigkeit, GM1 zu binden, verursachte.
Wichtig ist, daß die
Mutante EtxB (G33D) zu dem Wildtyp-EtxB identische physikochemische
Eigenschaften in Bezug auf die Konformation, wie es durch Gelchromatographie
aufgedeckt wurde, und die Stabilität in SDS, Säure und Proteasen aufwies.
Wenn die spezifischen Antikörperreaktionen
nach einer Immunisierung mit entweder EtxB oder EtxB (G33D) gemessen
wurden, wurden deutliche Unterschiede festgestellt. Subkutane Injektion mit
EtxB (G33D) in Mäuse
führte
zu einem hochgradig signifikanten Abfall des Antikörpertiters
im Vergleich zum Wildtyp (ca. > 160-fach), wogegen keine
Antikörperreaktion
nach oraler Verabreichung festgestellt wurde. Es ist möglich, daß diese
Unterschiede von einer Zerstörung
eines dominanten Epitops, das entweder an der Erkennung des Moleküls durch
Antikörper
oder der Stimulation von effektiver T-Zell-Hilfe für eine Antikörperproduktion
beteiligt ist. Es ist jedoch erwähnenswert,
daß die
Substitution von Gly zu Asp keine Wirkung auf die Erkennung der
B-Untereinheit durch eine Reihe spezifischer polyklonaler und monoklonaler
Antikörper
hatte. Darüber
hinaus waren die proliferativen Reaktionen, die erhalten wurden,
wenn EtxB oder EtxB (G33D) zu Kulturen hinzugefügt wurden, vergleichbar, unabhängig davon,
welches dieser Proteine für
eine immunologische Aktivierung in vivo verwendet wurde, was zeigt,
daß die
T-Zell-Reaktivität
nicht hinsichtlich eines dieser Moleküle spezifisch war. Es wird
daher geschlußfolgert,
daß Rezeptorbindung
durch EtxB für
dessen starke Immunogenizität
in vivo wesentlich ist.
-
Die
Bedeutung von Rezeptorbindung für
die starke Immunogenizität
von EtxB kann auf verschiedene Weisen erklärt werden. Erstens könnte die
Bindung der B-Untereinheit von Etx und Ctx an GM1 die Effizienz der
Aufnahme dieser Proteine erhöhen,
was die für
das Immunsystem verfügbare
lokale Proteinkonzentration erhöht.
Es wurde gefunden, daß andere
Klassen von Proteinen, die in der Lage sind, an Schleimhautoberflächen zu
binden, wirkungsvolle Immunogene sind (De Aizpura, H. J. & Russell-Jones,
G. J. (1988) J. Exp. Med. 167, 440–451). Die beobachteten Unterschiede
in der Immunogenizität
von EtxB und dessen Mutante nach oraler Verabreichung können tatsächlich von
einer effizienten Aufnahme von EtxB von dem Lumen des Darms herrühren. Jedoch
lassen die deutlichen Unterschiede, die nach parenteraler Immunisierung
festgestellt wurden (bei der Antigen lokal in hoher Konzentration
ausgeliefert wird), andere Wirkungen vermuten. Zum Beispiel kann
die Bindung von EtxB an GM1 die Effizienz der Aktivität von antigenpräsentierenden
Zellen beeinflussen. Diese Bindung könnte eine Aktivierung von Klasse
II-tragenden Zellen verursachen, insbesondere in Bezug auf deren
Expression von wichtigen co-stimulierenden Molekülen, wie B7, was mit deren
Erwerben von erhöhter
antigenpräsentierender
Aktivität
einhergeht (Jenkins, M. K. & Johnson,
J. G. (1993) Curr. Opin. Immunol. 5, 361–367). Alternativ könnte Rezeptorbindung
direkte Wirkungen auf Unterpopulationen von Lymphozyten haben. Eine
Anzahl von Beobachtungen in dieser Studie liefert starke Hinweise
darauf, daß dies
tatsächlich der
Fall ist.
-
Die
in vitro-Studien zeigten, daß EtxB
in der Lage war, die Proliferation von immunologisch aktivierten Lymphknotenzellen
zu induzieren. Diese Eigenschaft war nicht von Rezeptorbindung abhängig, da
Reaktionen mit ähnlichen
anamnestischen Eigenschaften unter Verwendung von entweder Wildtyp-EtxB,
EtxB (G33D) oder hitzedenaturierten monomeren Formen dieser Proteine,
welche GM1 nicht binden können,
erhalten wurden. Diese Beobachtungen sind für sich selbst interessant,
da weithin beschrieben wurde, daß handelsübliche Präparationen von Ctx und CtxB
oder gereinigtes rekombinantes CtxB stark hemmend auf Lymphozytenproliferation
in vitro wirken. Die scheinbare Diskrepanz kann von der Tatsache
herrühren,
daß frühere Experimente an
gereinigten Lymphozyten durchgeführt
wurden und weitestgehend mitogen stimulierte Lymphozytenkulturen
verwendet hatten (was keine auf Klone beschränkte Reaktionen sind), wobei
ein anderer Mechanismus beteiligt sein kann. Übereinstimmend damit war unsere
Beobachtung, daß die
Proliferation von Con-A-stimulierten Lymphozyten tatsächlich durch
EtxB gehemmt wurde. Jedoch offenbarten die Analysen von Zellpopulationen
in Kulturen von immunologisch aktivierten Lymphknotenzellen, die
entweder mit EtxB oder EtxB (G33D) stimuliert wurden, bedeutende
Unterschiede in Bezug auf B-Zellen sowie CD4- und CD8-tragende T-Zellen.
-
B-Zellen
wurden nach 4 Tagen Kultur in der Gegenwart von entweder EtxB oder
EtxB (G33D) festgestellt. Jedoch war im Vergleich zu EtxB (G33D)
der relative Anteil an B-Zellen, die in Kulturen mit EtxB vorhanden
waren, um etwa 100% erhöht.
Diese Erhöhung
ging einher mit der Expression von CD25 bei einem sehr großen Anteil
der B-Zellen. In dem gezeigten Experiment waren die reagierenden
Lymphozyten in vivo mit EtxB (G33D) immunologisch aktiviert worden. Ähnliche
Experimente mit Zellen von mit EtxB immunisierten Mäusen offenbarten ähnliche
Ergebnisse. Unabhängig
von jeglichen in vivo-Effekten, die mit Rezeptorbindung einhergingen,
enthielten somit Kulturen in der Gegenwart von EtxB einen größeren Anteil
an B-Zellen im Vergleich mit solchen, die mit EtxB (G33D) stimuliert
wurden. Diese Wirkungen auf B-Zellen scheinen auch zumindest zum
Teil nicht von einer Regulation durch T-Zellen in vitro abhängig zu
sein, da die Ergebnisse keine starke Verschiebung des Profils der
festgestellten Zytokine nahelegt. Daher scheint Rezeptorbindung
durch EtxB in vitro mit einer direkten Wirkung auf B-Zellen einherzugehen,
was zu einer proportionalen Ausdehnung dieser Population sowie deren
Aktivierung führt.
Es ist auch erwähnenswert,
daß von
CtxB gezeigt wurde, daß es
die Expression von MHC Klasse II an unberührten B-Zellen erhöht, eine Eigenschaft, die eine
GM1-bindende Mutante CtxB (G33E) nicht zeigte (Francis, M. L., Ryan,
J., Jobling, M. G., Holmes, R. K., Moss, J. & Mond, J. J. (1992) J. Immunol. 148,
1999–2005).
Die Ergebnisse in diesen Experimenten legen das Vorhandensein von
direkten mitogenen Wirkungen von EtxB auf mit Antigen immunologisch
aktivierte B-Zellen nahe und zeigen, daß diese Wirkungen durch Rezeptorbindung
vermittelt werden.
-
Zusätzlich zu
den Wirkungen von EtxB auf B-Zellen in Kultur offenbaren flußzytometrische
Analysen, daß dieses
Toxoid die vollständige
Abreicherung jeglicher feststellbarer CD8+-Zellen
verursacht. Noch einmal, von diesem Effekt wurde gezeigt, daß er von
Rezeptorbindung abhängig
ist, da diese Population von T-Zellen in Kulturen, die EtxB (G33D)
enthielten, nicht abgereichert wurden. Darüber hinaus wurde vollständige Abreicherung
von CD8+-Zellen in Kulturen, die EtxB enthielten,
von Mäusen,
die mit Wildtyp-EtxB immunisiert wurden, beobachtet. Es gibt drei
mögliche
Mechanismen, durch welche solch ein Effekt vermittelt sein könnte. 1) Es
ist bekannt, daß Bindung
von Ctx oder CtxB an GM1 an Ratten-MLN-Zellen eine Abdeckungs- und
Kappenbildung induziert (Craig, S. W. und Cuatrecasas, P. (1975)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Band 72, Seiten 3844–3848). Es ist möglich, daß bei diesem
Vorgang ExtB-GM1-Komplexe und andere Moleküle, einschließlich CD8,
internalisiert werden. Solch ein Vorgang würde eine flußzytometrische
Feststellung dieser Zellen unter Verwendung von CD8 als ein Marker
verhindern und könnte
zu deren Tod aufgrund des damit einhergehenden Verlusts des Oberflächen-TCR-Komplexes
führen.
Obwohl letztgenanntes die Abwesenheit von CD8+-T-Zellen
in der Kultur begründen
könnte,
haben andere keinen Verlust des TCR-Komplexes von der Oberfläche der
humanen Jarkat-T-Zellinie gefunden, wenn CtxB verwendet wurde (Imboden,
J. B., Shoback, D. M., Pattison, G. & Stobo, J. D. (1986) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 83, 5673–5677).
Das Fehlen von Wirkungen infolge von Kappenbildung wird durch die
Erkenntnis gestützt,
daß CD3-
und CD4-Marker nicht beeinflußt wurden.
2) Ein alternativer Mechanismus würde Wirkungen umfassen, die
von Zytokinen in Kultur ausgeübt werden.
In dieser Studie wurden sowohl IL-2 als auch IFN-γ festgestellt.
Die Ergebnisse legen jedoch keine starke Verschiebung des Zytokinprofils
nahe, was solch einen dramatischen Effekt auf CD8+-T-Zellen
erklären würde. 3)
Das Fehlen von CD8+-T-Zellen könnte auf
eine aktive Auslösung
von Apoptose zurückzuführen sein. Das
Sterben von Lymphozyten durch Apoptose könnte eine Kappenbildung umfassen,
wie sie oben beschrieben ist, oder es könnte bei Fehlen von Kappenbildung
durch Wirkungen auf die signalisierenden Ereignisse in der Zelle
vermittelt werden. Durch Aktivierung eingeleiteter programmierter
Tod ist von Ca2+ abhängig und involviert Phosphatasen
und Kinasen. Von einer Bindung von CtxB an Lymphozyten wurde gezeigt,
daß sie
von Proteinkinase C abhängige
Proliferation hemmt und eine verstärkte Erhöhung von intrazellulärem Ca2+ auslöste,
Ereignisse, die nicht mit einer Erhöhung der CAMP-Menge einhergingen.
Die Fähigkeit
von EtxB, CD8+-, aber nicht CD4+-T-Zellen
abzureichern, könnte
auf unterschiedliche Wirkungen von Signalen, die mit dem CD4/CD8-TCR-Komplex
einhergehen, zurückzuführen sein,
welche aus einer Vernetzung von GM1 auf der Oberfläche dieser
Untergruppe von Lymphozyten resultieren. Dies könnte eine Folge von unterschiedlicher Bindung
des Toxoids an der Membran sein, wie es für CtxB beschrieben wurde, oder
alternativ auf die verschiedenen Signalmechanismen in CD4+- und CD8+-T-Zellen
zurückzuführen sein.
-
Bei
der vollständigen
Abwesenheit von feststellbaren CD8+-T-Zellen
erhöhte
EtxB den Anteil an CD4+-T-Zellen, welche
aktiviert waren, im Vergleich zu der rezeptorbindenden Mutante.
Das wesentliche Erfordernis von CD4+-T-Zellen
als Reaktion auf Ctx wurde in vivo gezeigt. Der Grund für die verstärkte Aktivierung
dieser T-Zell-Untergruppe ist jedoch unklar. Es ist erwähnenswert,
daß für CtxB gezeigt
wurde, daß es DNA-Synthese
und Zellteilung in ruhenden, nicht transformierten Maus-3T3-Zellen stimuliert.
Eine selektive mitogene Wirkung auf CD4+-T-Zellen
wurde auch in der Gegenwart von Pflanzenlektinen, welche an Galβ-1-3-3GalNAc
binden, die gleiche Komponente, die EtxB an GM1 bindet, gefunden.
Es kann die Möglichkeit
nicht ausgeschlossen werden, daß EtxB
einen von GM1-Bindung abhängigen
direkten Effekt auf CD4+-T-Zellen vermittelt,
der ihre Aktivierung verursacht. Es ist jedoch auch möglich, daß die verstärkte Aktivierung
von CD4+-T-Zellen in Kulturen, die EtxB
enthalten, eine Folge von solchen Veränderungen der beschriebenen
B-Zell- und CD8+-T-Zell-Populationen ist.
Von B-Zell-Aktivierung ist bekannt, daß sie mit einer Erhöhung ihrer
Kompetenz als antigenpräsentierende
Zellen für
CD4+-T-Zellen einhergeht. Darüber hinaus
gehen CD8+-T-Zellen in breitem Maße mit einer
regulatorischen Rolle in der Immunreaktivität sowohl in vivo als auch in
vitro einher. Ihre Entfernung von T-Zell-proliferativen Kulturen
war mit verlängerter
und erhöhten
Niveaus von CD4+-T-Zellteilung verbunden.
-
Zusammengenommen
kann vorgeschlagen werden, daß die
starke Immunogenizität
von EtxB in vivo, wie sie in dieser Studie gezeigt wurde, als eine
Folge von dessen Fähigkeit,
die Aktivierung von B-Zellen zu erhöhen, welche durch wachstumsregulierende
Effekte nach Bindung an GM1 ausgeübt wird, auftritt. Aktivierung
von CD4+-T-Zellen und die Fähigkeit
von EtxB, die Produktion von IL-2 in Kultur in vitro zu erhöhen, kann das
notwendige Signal für
eine weitere Ausdehnung von B-Zell-Klonen liefern. Abreicherung
von CD8+-T-Zellen durch EtxB in vitro in
dieser Studie könnte
auch einen weiteren Mechanismus der Immunverstärkung in vivo nach systemischer
oder oraler Verabreichung liefern, insbesondere in Anbetracht der
Beteiligung dieser Untergruppe von Zellen an der Unterdrückung der
Immunreaktion und an oraler Toleranz. In dieser Hinsicht haben sowohl
Ctx als auch Etx gezeigt, daß sie
die orale Toleranz gegenüber
löslichen
Proteinen aufheben, und andere Studien implizierten Ctx- und CtxB-Abreicherungseffekte
auf intraepitheliale Lymphozyten im Darm oder in der Kuppel des
Peyer'schen Haufens,
um diesen Mechanismus zu erklären.
Von hemmenden Wirkungen durch CtxB auf CD8+-T-Zellen
in vitro wurde auch gezeigt, daß sie
Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion verhindert.
-
Zusammenfassend
wurde das Vorhandensein starker immunmodulatorischer Wirkungen von
EtxB auf die Antikörperreaktion
in vivo und auf Populationen von Lymphozyten in vitro gezeigt. Darüber hinaus
wurde gezeigt, daß diese
Effekte durch Rezeptorbindung vermittelt werden. Unsere Erkenntnisse
sind auch einschlägig
für ein
Verständnis
der Fähigkeit
von Etx und Ctx, als wirkungsvolle Adjuvanzien und als potentielle
Proteinträger
für andere
Antigene zu wirken, und legen nahe, daß diese Eigenschaften auf den
Fähigkeiten
dieser Toxoide beruhen, Gangliosidrezeptoren an der Oberfläche von
Lymphoidzellen zu binden.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel erläutert,
daß die
Wirkungen auf CD8+-Zellen unabhängig von
Antigenerkennung sind und daß sie
durch Apoptose vermittelt werden.
-
Rekombinante
Präparationen
von EtxB und EtxB (G33D) wurden wie in Beispiel 1 hergestellt. Beide Proteine
waren hinsichtlich ihrer Bindung an GM1, ihre Bindung an eine Reihe
monoklonaler und polyklonaler Antikörper und hinsichtlich verschiedener
anderer physikochemischer Eigenschaften gut charakterisiert. Ovalbumin
(OVA) wurde von Sigma (Poole, UK) bezogen. Mesenteriale Lymphknoten
(MLN) wurden aus BALB/c-Mäusen
im Alter von 8–10
Wochen [starker Responder-Stamm gegen EtxB (Nashar, T. O. und Hirst, T.
R., 1995. Immunoregulatory rote of H-2 and intra-H-2 alleles on
antibody responses to recombinant preparations of B-subunits of
Escherichia coli heat-labile enterotoxin (rEtxB) and cholera toxin
(rCtxB). Vaccine 13: 803.)] isoliert. Die Mäuse wurden i. p. mit 200 μg OVA (Sigma),
das in unvollständigem
Freund'schem Adjuvans (Sigma)
emulgiert war, injiziert. MLN wurden 10 Tage nach der Injektion
entnommen und durch ein Edelstahlsieb in HBSS (Flow, Irvine, UK)
zerkleinert. Die gewonnenen Zellen wurden in HBSS durch Zentrifugation
(500 × g,
10 Min., 4°C)
gewaschen und in modifiziertem Eagle-Medium (Flow), welches 20 mM
HEPES, 100 IU Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin, 4 mM L-Glutamin und 5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol enthielt (vollständiges Medium), resuspendiert,
zu welchem 0,5% (v/v) frisches autologes Mausserum hinzugefügt wurde.
Kulturen enthielten 2 × 106 lebende Zellen/ml in 2 ml Volumen in 24-Napf-Platten (Nunc, Roskide,
Dänemark)
und wurden in der Gegenwart von 100 μg/ml OVA (das ausgiebig in vollständigem Medium
dialysiert worden war) entweder alleine oder mit 40 μg/ml EtxB
oder EtxB (G33D) etabliert. Die Kulturen wurden bei 37°C in 5% CO2 und 95% Luft für 5 Tage inkubiert. Zu gewünschten
Zeitpunkten wurden Proben von 0,2 ml von den Kulturen abgenommen
und auf 96-Napf-Platten
mit U-Boden (Nunc) überführt und
mit 1 μCi/Napf
[3H]-Thymidin (Amersham, UK) für 6 Stunden
gepulst, bevor sie geerntet (Mach III-Harvesting 96; Tomtec, Orange,
CT) und durch Stan dard-Flüssigszintillation
(1450 Micro b plus; LKB-Wallac, Turku, Finnland) ausgezählt wurden.
Für flußzytometrische
Analyse (Becton Dickinson, Erenbodegem-Aalst, Belgien) von T-Zellen
wurden die Zellen mit den folgenden Ratten-Antikörpern (PharMingen, Cambridge,
UK) gefärbt:
FITC-markierter
Anti-CD4 (RNRM4-5) oder FITC-Anti-CD8α (53-6.7) und mit Biotin markiertem
Anti-CD25 (IL-2Rα)
(7D4), gefolgt von Streptavidin-Phycoerythrin, gefärbt. Zusätzlich wurde
für die
mit Biotin markierten Antikörper
FITC-markiertes Streptavidin verwendet. FACS-Analyse von gewonnenen
Zellen wurde am Tag der maximalen Proliferation (Tag 4), was durch [3H]-Thymidin-Inkorporation bestimmt wurde,
durchgeführt.
-
Für Apoptosetests
wurden frische MLN-Zellen (MLNC) und T-Zellen der Milz (SPLTC) von BALB/c-Mäusen, die
8–10 Wochen
alt waren, isoliert. MLNC, welche > 90%
CD3+-T-Zellen umfaßten, was durch Flußzytometrieanalyse
bestimmt wurde, wurden für
2 Stunden in Petrischalen (Costar, Cambridge, MA) in vollständigem Medium,
das 10% FCS enthielt, bei 37°C
in 5% CO2 und 95% Luft zur Entfernung anhaftender Zellen
inkubiert. Die nicht anhaftende Fraktion wurde anschließend abpipettiert,
pelletiert und zweimal in HBSS gewaschen, bevor sie verwendet wurde.
SPLTC wurden durch negative Selektion unter Verwendung von Glasperlen,
die mit normalem Mausserum, gefolgt von Kaninchen-Anti-Maus-γ-Globulinen,
beschichtet waren, gereinigt, wie es beschrieben ist (Wigzell, H.
1976. Specific affinity fractionation of lymphocytes using glass
or plastic bead columns. Scand. J. Immunol. 5: (suppl. 5) 23.).
Die selektierte Population von T-Zellen bestand aus > 90% CD3+,
was durch Flußzytometrieanalyse
bestimmt wurde.
-
CD4+- und CD8+-T-Zellen
wurden wie folgt getrennt: Nicht anhaftende MLNC wurden mit Ratte-Phycoerythrin-Anti-Maus-CD4
(4708-02) oder FITC-Anti-Maus-CD8α (53-6.7)
(PharMingen) markiert und anschließend mit MACS kolloidalen,
superparamagnetischen Mikroperlen, die mit Ziege-Anti-Ratte-IgG-(H
+ L)F(ab')2 (PharMingen) nach den Anweisungen des Herstellers
inkubiert. Diese wurden auf Mini-MACS-Säulen (Miltenyi Biotec, Bergisch
Gladbach, Deutschland) aufgebracht, um sowohl positiv (> 99% rein) und negativ
(> 90% rein) selektierte
Populationen von CD4+- und CD8+-T-Zellen
zu trennen, was durch Flußzytometrieanalyse
bestimmt wurde.
-
Zwei
Verfahren wurden zur Quantifizierung von Apoptose verwendet: i)
Färbung
von DNA mit Acridin-Orange zur Untersuchung der Kernmorphologie
und ii) Zellzyklusanalyse nach Färbung
von DNA mit Propidiumiodid und mit entweder Anti-CD4- oder Anti-CD8-Antikörpern. Kulturen
von 2 × 106/ml MLNC, SPLTC und fraktionierten MLNC
wurden in vollständigem
Medium, welches 10% FCS enthielt, in der Abwesenheit oder Gegenwart
von 80 μg/ml
von entweder EtxB oder EtxB (G33D) etabliert und 4–18 Stunden
untersucht. Nach der Inkubation wurden die Zellen pelletiert, mit
HBSS gewaschen und mit 5 μg/ml
Acridin-Orange (Sigma) gefärbt.
Thymozyten wurden isoliert und in der Abwesenheit oder in der Gegenwart
von 10–7 M
Dexamethason behandelt und als Positivkontrolle für Zellen,
die Apoptose eingehen, verwendet. Morphologische Veränderungen
des Kerns in Lymphozyten wurden durch herkömmliche oder konfokale Fluoreszenzmikroskopie (Leica
TCS 4D) untersucht. Der Anteil an CD4+-
und CD8+-SPLTC in der Sub-G0/G1-Stufe des Zellzyklus wurde durch Flußzytometrieanalyse
des DNA-Gehalts nach Färbung
mit Propidiumiodid bestimmt, wie es beschrieben ist (O'Connor, P. M., Jackman,
J., Jondle, D., Bhatia, K., Magrath, I. und Kohn, K. W. 1993. Role
of p53 tumor suppressor gene in cell cycle arrest and radiosensitivity
of Burkitt's lymphoma
cell lines. Cancer Res. 53: 4776). Von 18-Stunden-Kulturen von SPLTC
isolierte Zellen, die alleine oder mit 40 μg/ml EtxB oder EtxB (G33D) inkubiert
worden waren, wurden mit FITC-Ratte-Anti-CD4 oder FITC-Anti-CD8α gefärbt. Gefärbte Zellen
wurden auf 1 × 106/ml in kaltem HBSS, welcher 20 mM HEPES
und 0,5 mM EDTA enthielt, eingestellt und mit kaltem Ethanol, der
tropfenweise hinzugegeben wurde, fixiert. Anschließend wurden
50 μg/ml
Propidiumiodid und 40 μg/ml
Ribonuklease A (DNase-frei) hinzugefügt, und die Zellen für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Die relative Intensität der DNA-Färbung mit
Propidiumiodid in CD4+- und CD8+-T-Zellen
wurde durch Ausblenden von Zellen, die mit jedem mAB gemeinsam gefärbt waren,
bestimmt.
-
Die
Beobachtung in Beispiel 1, daß CD8+-T-Zellen von Kulturen von Lymphknotenzellen,
die als Reaktion auf EtxB proliferierten, vollständig abgereichert werden, legte
nahe, daß EtxB
einen polyklonalen Effekt auf diese T-Zell-Untergruppe ausübt. Um zu
untersuchen, ob diese Effekte von der Aktivierung von auf EtxB ansprechenden
Zellen abhängig
sind, wurden Kulturen von mit OVA immunologisch aktivierten Mäusen etabliert
und mit OVA alleine oder mit OVA und entweder EtxB oder der Mutante
EtxB (G33D) stimuliert. Ähnliche maximale
Niveaus an Proliferation (in jedem Fall am Tag 4 der Kultur) wurden
in der Gegenwart von OVA alleine, OVA und EtxB oder OVA und EtxB
(G33D) erzielt (9734 ± 347,
12031 ± 135
bzw. 9305 ± 290
cpm). Jedoch gab es einen deutlichen Unterschied in der Verteilung
von T-Zell-Untergruppen in diesen Kulturen nach 4 Tagen (6).
Alle Kulturen enthielten CD4+-T-Zellen,
von denen ähnliche
Anteile den Aktivierungsmarker CD25 co-exprimierten. Jedoch waren
CD8+-T-Zellen in Kulturen, die mit OVA und
EtxB inkubiert worden waren, nicht feststellbar, aber sie waren
deutlich vorhanden (obwohl sie nicht aktiviert waren, was durch
CD25-Expression untersucht wurde) in Kulturen mit OVA und EtxB (G33D)
oder OVA alleine. Dies bestätigt,
daß EtxB
die Abreicherung von CD8+-T-Zellen, die
auf ein anderes Antigen als EtxB reagieren, induziert. Darüber hinaus zeigt
die Abwesenheit solch einer Reaktion auf EtxB (G33D), daß die Abreicherung
nach einer Toxoidrezeptorwechselwirkung ausgelöst wird. Es wurde auch festgestellt,
daß das
Vorhandensein von Wildtyp-EtxB eine signifikante Zunahme des Anteils
an B-Zellen, von
denen eine große
Anzahl CD25+ waren (nicht gezeigt), verursachte,
wie es zuvor für
auf EtxB ansprechende Kulturen gefunden wurde (Beispiel 1). Es wird
daher geschlußfolgert,
daß Rezeptorbesetzung
durch EtxB starke immunmodulatorische Wirkungen auf Lymphozyten unabhängig von
ihrer Antigenspezifität
ausübt.
-
Die
Möglichkeit,
daß CD8+-T-Zellen Apoptose eingehen, wenn sie in
der Gegenwart von EtxB kultiviert werden, wurde untersucht. MLNC
oder gereinigte SPLTC von nicht immunologisch aktivierten Mäusen wurden mit
EtxB oder EtxB (G33D) inkubiert, und Veränderungen der Zellkernmorphologie
wurden nach Färbung
mit Acridin-Orange über
einen Zeitraum von 4–18
Stunden aufgezeichnet (Tabelle 3 und 7). Zellmorphologische
Veränderungen
wurden durch das Vorhandensein von Kondensation von Chromatin, was
zu dem lappenförmigen
Erscheinungsbild des Kerns führt,
charakterisiert (7). Andere Zelleigenschaften,
wie das Blasenbilden der Plasmamembran und das Vorhandensein apoptotischer
Körper,
wurden ebenfalls beobachtet. Diese morphologischen Veränderungen
traten in etwa einem Drittel jeder der Zellpräparationen auf, die mit EtxB
behandelt worden waren, wogegen ein viel geringeres Auftreten in
Zellen, die mit EtxB (G33D) oder ohne exogenes Antigen kultiviert
worden waren, beobachtet wurde (Tabelle 3). Da CD8+-T-Zellen
~35–40%
der MLNC- und SPLTC-Präparationen
ausmachten, könnte
eine Abreicherung dieser Zellen zu der beobachteten Apoptose beitragen.
Um festzustellen, ob dies der Fall war, wurden Populationen von
gereinigten CD8+- und CD4+-T-Zellen
für 18
Stunden in der Gegenwart von Antigenen kultiviert (Tabelle 3). Ähnliche
Prozentsätze morphologischer
Veränderungen
wurden in negativ selektierten Populationen von CD4+-T-Zellen
(die > 90% CD4-tragende
Zellen enthielten) bei Behandlung mit entweder EtxB, EtxB (G33D)
oder keinem Antigen induziert werden, was anzeigt, daß eine Bindung
von EtxB an seinen Rezeptor die Apoptose in dieser T-Zell-Untergruppe
nicht auslöst.
Im Gegensatz dazu zeigten > 70%
der negativ selektierten CD8+-T-Zellen (> 90% rein) morphologische
Veränderungen,
wenn sie mit Wildtyp-EtxB kultiviert wurden, wogegen eine Inkubation
mit entweder keinem Antigen oder EtxB (G33D) Veränderungen in jeweils nur 11–19% dieser
T-Zell-Population verursachte. Weiterhin konnte das Vorhandensein
niedriger Anzahlen kontaminierender Zellen in den verwendeten gereinigten
Populationen (~10% in jedem Fall) nicht zu den beobachteten Effekten
beitragen, da höher gereinigte
Populationen, die > 99%
CD8+- oder CD4+-T-Zellen
enthielten (isoliert durch positive Selektion), auf EtxB in einer ähnlichen
Art und Weise ansprachen (60% waren in der Gegenwart von EtxB apoptotisch
im Vergleich zu 7% für
Behandlungen ohne Antigen oder EtxB (G33D)) (Tabelle 3). Apoptose
wurde in 40% bzw. 98% Thymozyten nach 18 Stunden Inkubation in der
Abwesenheit oder in der Gegenwart von Dexamethason festgestellt.
-
Um
zu zeigen, daß die
morphologischen Veränderungen,
die in unseren Kulturen beobachtet wurden, mit der Induktion von
Apoptose konsistent waren, wurde das Erscheinungsbild von subdiploider
DNA in Kulturen von SPLTC, die für
18 mit EtxB behandelt worden waren, bestimmt. Zellen wurden flußzytometrischen
Analysen nach gemeinsamer Färbung
mit Propidiumiodid und entweder Anti-CD8- oder Anti-CD4-Antikörpern unterzogen
(8). Etwa 48% der CD8+-T-Zellen
aus Kulturen, die mit EtxB inkubiert wurden, fielen unter den diploiden
G0/G1-Peak der Propidiumiodidfärbung, was
anzeigt, daß sie
Apoptose eingingen (O'Connor,
P. M. et al., supra). Ein geringer Anteil von CD4 exprimierenden
Zellen in Kulturen mit EtxB zeigten auch unter den G0/G1-Niveaus liegende Mengen an DNA (~11%; was
von dem Tod solch eines hohen Anteils an CD8+-T-Zellen herrühren kann).
Im Gegensatz dazu war der größte Teil
der CD4+- oder CD8+-T-Zellen,
die ohne Antigen oder in der Gegenwart von EtxB (G33D) kultiviert
wurden, in der G0/G1-Phase
des Zellzyklus, wobei < 5%
Apoptose zeigten. Wir schlußfolgern,
daß die
beobachteten kernmorphologischen Veränderungen und das Vorhandensein
von unter den G0/G1-Niveaus
liegenden Mengen an DNA in einem wesentlichen Anteil an CD8+-T-Zellen, die mit EtxB behandelt wurden,
eine selektive Apoptose demonstrieren, die von dem Cholera ähnlichen Enterotoxoid
ausgelöst
wird. Das Versagen der rezeptorbindenden Mutante EtxB (G33D), ähnliche
Effekte zu induzieren, zeigt, daß die Induktion von CD8+-T-Zell-Apoptose
mit dessen Fähigkeit,
an GM1-Gangliosid zu binden, verknüpft ist.
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Beispiel 3
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Gruppen
von 8 männlichen
DBA/1-Mäusen
wurden entweder nicht gereizt (Gruppe A) oder jeweils mit 100 μg Rinderkollagen
in CFA am Tag 0 durch intradermale (i. d.) Injektion in die Flanke
injiziert. Mit Kollagen injizierte Mäuse wurden entweder unbehandelt
belassen (Gruppe B; Positivkontrolle), oder es wurden Versuche unternommen,
durch die Verabreichung i. d. an einer zu der Kollagenreizung benachbarten
Stelle von 100 μg
EtxB in IFA am Tag 0 (Gruppe C), 100 μg EtxB in IFA am Tag 14 (Gruppe
D) oder 100 μg
EtxB (G33D) in IFA am Tag 0 (Gruppe E) eine Krankheitsentwicklung
zu verhindern. Alle Tiere, ausgenommen diejenigen in Gruppe A, erhielten
eine Auffrischungsdosis an Kollagen in IFA i. d. am Tag 21, und
die Krankheitsschwere wurde am Tag 45 durch Messung der Hinterlaufknöcheldicke
(Experiment A) oder Auswertung einer Hinterlaufstelle hinsichtlich
Schwellung (Skala von 0–3,
wobei 0 = normale und 3 = maximale Schwellung bedeutet; Experiment
B) untersucht.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind in den 9a und 9b gezeigt.
Diese zeigen, daß EtxB,
aber nicht EtxB (G33D) Mäuse
grundlegend vor der Entwicklung von durch Kollagen induzierter Arthritis
schützt.
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Beispiel 4a
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Zwei
separate menschliche Leukozytenfilmproben (erhalten von normalen
menschlichen Blutspendern) wurden als eine Quelle für einkernige
Zellen verwendet. Die Zellen wurden über Ficoll-Plaques isoliert und
ausgiebig gewaschen, bevor sie in der Abwesenheit von Antigen oder
mit 80 μg/ml
von entweder EtxB oder EtxB (G33D) kultiviert wurden, wie es angegeben
ist. Vor der Kultur umfaßten
die Zellpopulationen 24% CD8+, 27% CD4+ bzw. 27% CD8+, 22,9% CD4+
für jede
Probe. Nach der Kultivierung für
18 Stunden wurde das Auftreten von apoptotischen Zellen in Proben
von Zellen, die mit Acridin-Orange gefärbt waren, untersucht (wie
es ausführlich
bei Beispiel 2 angegeben ist). Die erhaltenen Ergebnisse sind in 10 gezeigt;
diese erläutern,
daß EtxB,
aber nicht EtxB (G33D) Apoptose in einer Population von normalen
menschlichen peripheren Blutmonozytenzellen induziert.
-
Beispiel 4b
-
Die
Maus-T-Zellinie CTLL-2 wurde bis zur Konfluenz kultiviert und die
Zellen anschließend
gewaschen, bevor sie erneut mit 1 × 106 Zellen/ml
in der Abwesenheit von Antigen oder mit 80 μg/ml von entweder EtxB oder
EtxB (G33D) ausgesät
wurden, wie es angegeben ist. Nach 18 Stunden wurden Proben abgenommen,
und der Prozentsatz an Zellen, die Anzeichen für Apoptose zeigten, wurde unter
Verwendung von Acridin-Orange untersucht (wie es ausführlich in
Beispiel 2 angegeben ist). Die erhaltenen Ergebnisse sind in 11 erläutert. Sie
zeigen, daß eine
Vernetzung von GM1 zu Apoptose in einem Anteil von Maus-CTLL-Zellen
führt.
-
Tabelle
1 – Lymphozytenproliferation
in der Gegenwart von EtxB oder EtxB (G33D)
-
Mäuse wurden
i. p. mit 30 μg
EtxB (G33D) in vollständigem
Freund'schem Adjuvans
(CFA) injiziert. Mesenteriale Lymphknoten wurden 10 Tage später isoliert.
Zellen wurden isoliert und für
4 Tage in der Gegenwart von EtxB, EtxB (G33D) oder auseinandergenommenen
monomeren Formen dieser Proteine (*), die durch Erhitzen auf 95°C erzeugt
worden waren, inkubiert. Proliferation wurde durch Zugabe von 1 μCi [3H]-dThd für die letzten 6 Stunden am
Tag 4 bestimmt. Die Daten geben mittlere cpm und SEM von 3 Näpfen wieder.
Zellen, die von nicht immunisierten Mäusen isoliert worden waren,
lieferten < 1500
cpm (Dosis 160 μg/ml).
-
Tabelle
2 – Zytokinanalyse
in der Gegenwart von EtxB oder EtxB (G33D)
-
Mäuse wurden
mit EtxB (G33D) in CFA injiziert, und mesenteriale Lymphknotenzellen
wurden 10 Tage später
isoliert. Die Zellen wurden dann in vitro mit entweder EtxB oder
EtxB (G33D) inkubiert, und Proben von Überständen wurden am Tag 5 der zellulären Proliferation
hinsichtlich des Zytokingehalts analysiert.
-
Tabelle
3 – Durch
EtxB-Rezeptor vermittelte Apoptose in fraktionierten Lymphozyten
-
Kernmorphologieveränderungen
in fraktionierten CD4+- und CD8+-T-Zellen
nach 4 oder 18 Stunden Inkubation in der Abwesenheit von Antigen
oder mit 80 μg/ml
EtxB oder EtxB (G33D) wurden mittels Fluoreszenzmikroskopie nach
Färbung
mit Acridin-Orange untersucht. Gesamte MLN waren von anhaftenden
Zellen abgereichert. SPLTC wurden durch negative Selektion in einer
Säule mit
Glasperlen, die mit Maus-γ-Globulinen
und Kaninchen-Anti-Maus als einem sekundären Antikörper beschichtet waren, isoliert.
Fraktionierte SPLTC wurden nach Markierung mit Ratte-Phycoerythrin-Anti-Maus-CD4 oder FITC-Anti-Maus-CD8α erhalten,
welche anschließend
mit MACS kolloidalen superparamagnetischen Mikroperlen, die mit
Ziege-Anti-Ratte-IgG(H + L)-F(ab')2 konjugiert waren, erhalten. Diese wurden
unter Verwendung von Mini-MACS-Säulen
unter Erhalt von sowohl der positiv (> 99% rein) und negativ (> 99% rein) selektierten
Fraktionen von CD4+- und CD8+-T-Zellen
getrennt. Kernmorphologische Veränderungen
wurden von 4–18
Stunden in einer zufälligen Probe
von 200 Zellen pro Behandlung untersucht, wie es in der Legende
zu 7 beschrieben ist. Der maximale Prozentsatz an
apoptotischen Zellen trat nach 18 Stunden auf. Die Daten in Klammern,
wenn sie angegeben sind, sind Ergebnisse von einem anderen getrennten
Experiment. Daten für
MLN und SPLTC repräsentieren
eine Gesamtzahl von vier Experimenten.