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Akute
und chronische Myokarditis wird oft davon begleitet, daß Autoantikörper für den β1-Rezeptor
mit hoher Affinität
mit einem hohen Titer vorliegen. Wie die Catecholamine aktivieren
diese Antikörper
für den β1-Rezeptor
das β-adrenege
System. Zu möglichen
klinischen Folgen gehören
die Zerstörung von
Herzstrukturen mit einer anschließenden Herzinsuffizienz im
Zusammenhang mit einer dilatierten Kardiomyopthie, und eine dauerhafte
Arrhythmie als Folge des sympathikomimetischen Effektes der Autoantikörper für den β1-Rezeptor.
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Diese
Autoantikörper
für den β1-Rezeptor stehen
mit der Schwere einer dilatierten Kardiomyopathie in Zusammenhang.
Bei einem klinischen Versuch stand das Entfernen der Antikörper unter
Verwendung eines Immunapherese-Systems, wie es nachstehend beschrieben
ist, mit einer klinischen Besserung der behandelten Patienten in
Zusammenhang.
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Der
Begriff "IA" steht hier nachfolgend
für die Immunapherese
unter Verwendung einer Säule,
die einen daran gekoppelten spezifischen Liganden aufweist, wie
es nachstehend beschrieben ist. Der Begriff "Ig-THERASORB" steht für die Säule, die von Therasorb Medizinische
Systeme GmbH, Unterschleißheim/München, Deutschland,
erhältlich
ist. Die bestimmte Ig-THERASORB-Säule ist ebenfalls nachstehend
beschrieben.
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Die
Behandlung mit dem IA-System bewirkt das Entfernen eines hohen Anteils
von Antikörpern aller
Klassen und IgG-Unterklassen und folglich von gegen Herzstrukturen
gerichteten Antikörpern,
das heißt
Antikörpern
für den β1-Rezeptor.
Diese Behandlung entfernt auch Antikörper mit irgendeiner anderen
Spezifität
gegen Herzgewebe. Es wird vorausgesetzt, daß das Entfernen dieser Autoantikörper die
Basis für
die Wirksamkeit einer IA-Behandlung von Patienten mit Kardiomyopathie
bildet.
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Die
Behandlungsvorschrift sieht eine erste Reihe von IA-Behandlungen
innerhalb eines einwöchigen
oder zweiwöchigen
Zeitraums, vorzugsweise drei oder mehr IA-Behandlungen, vor. Der
ersten Reihe von IA-Behandlungen können, falls angezeigt, weitere
IA-Behandlungen folgen, was durch eine Autoantikörperüberwachung und/oder anhand
klinischer Symptome bestimmt wird.
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Die
Erfindung umfaßt
die Verwendung eines spezifischen Liganden bei der Herstellung einer
Säule für das extrakorporale
Entfernen von Autoantikörpern,
die gegen Herzstrukturen gerichtet sind, indem Immunglobuline irgendeiner
oder aller Klassen und Unterklassen entfernt werden, für die Behandlung
einer dilatierten Kardiomyopathie.
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Dieses
Entfernen kann durch Verwendung irgendwelcher spezifischer Liganden
für Human-Immunglobulin
erreicht werden, die an die IA-Säule
gekoppelt sind. Zu solchen Liganden gehören polyklonale und monoklonale
Human-Immunglobulin-Antikörper, Fragmente
solcher Antikörper
(FAB1, FAB2), rekombinante
Antikörper
oder Proteine, synthetisierte Peptide, Protein A und Protein G.
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Die
Erfindung umfaßt
auch die Verwendung von stärker
spezifischen Liganden bei der Herstellung einer Säule für das extrakorporale
Entfernen von Autoantikörpern
für Herzstrukturen
unter Verwendung von Strukturen, die die Antigenziele der Autoantikörper nachahmen,
die an die IA-Säule
gekoppelt sind. Zu solchen, ein Antigen nachahmenden Molekülen gehören anti-idiotypische
Antikörper
(polyklonale oder monoklonale) und Fragmente solcher Antikörper oder
synthetisierte Peptide, wie z. B. Teile von Rezeptorstrukturen anderer
chemischer Substanzen.
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Verfahren
und Zusammensetzungen für
die Herstellung von sterilen und pyrogenfreien Protein-gekoppelten
Säulen
sind in der WO 95/31727 mit dem Titel STERILE AND PYROGEN-FREE COLUMNS
COUPLED TO TROTEIN FOR BINDING AND REMOVAL OF SUBSTANCES FROM BLOOD aufgeführt. Die
WO 95/31727 enthält
einen bestimmten Hinweis, um eine Information zu erhalten, die in den
folgenden Abschnitten aufgeführt
ist:
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Für die Herstellung
von Antikörpern
und die Virusinaktivierung – Beispiel
1. Für
die Beschreibung von vorausgehenden Säulen und Arbeitssäulen – Beispiel
2. Für
die sterile Reinigung von Antikörpern/Protein,
die mit der therapeutischen Säule
gekoppelt werden sollen, Beispiel 3. Für die Herstellung einer sterilen
und pyrogenfreien Säulenmatrix – Beispiel
4. Für
die Aktivierung des Matrixmaterials der Säule und das Koppeln eines Proteins
an diese – Beispiel
5. Für
die Aufbereitung des Endproduktes der Säule – Beispiel 6.
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Immunapherase in der klinischen
Einrichtung
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Nachstehend
wird die Erfahrung mit der klinischen Immunapherese beschrieben,
die bei Kardiomyopathiepatienten angewendet werden kann.
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Säulen mit
gekoppeltem Anti-Human-Immunglobulin wurden verwendet, um Immunglobulin aus
dem Blut von Human-Patienten zu entfernen, die an idiopathischer
thrombocytopenischer Purpura (ITP), systemischem Lupus erythematodes
(SLE), Vaskulitis und einer Sensibilisierung für HLA litten. Diese Verfahren
waren Teil kontrollierter klinischer Versuche, die in Europa zur
Behandlung von Autoimmunpatienten, deren Zustand gegenüber herkömmlichen
Behandlungen hartnäckig
war, und Patienten durchgeführt
wurden, die ein Nierentransplantat benötigten, die in ihrem Blut zytotoxische
Leukocytenantikörper
aufwiesen.
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Die
Vorrichtung wurde im wesentlichen wie in 1 gezeigt
aufgebaut. Kurz zusammengefaßt,
es wurde das Schlauchsystem des ersten Trennsystems zuerst mit sterilem
0,9%igem NaCl gefüllt.
Zwei Anti-Human-Ig-Säulen
(Ig-THERASORB, ursprünglich
von Baxter Immunotherapy Division, Europa erhältlich; nun von Therasorb Medizinische
Systeme GmbH, Unterschleißheim/München, Deutschland
erhältlich)
wurden mit dem ersten Trennsystem verbunden.
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Die
Ig-THERASORB-Säule
wies daran gekoppelte gewonnene polyklonale Antikörper auf,
die in einem Schaf gezüchtet
worden waren, das mit gesammeltem Human-Immunglobulin plus Adjuvans immunisiert
worden war. Die gekoppelten Antikörper binden die leichten Ketten
vom Menschen, wie die leichten Lamda(λ)- und Kappa(κ)-Ketten, und erkennen und binden
dadurch sowohl Human-IgG als auch -IgM. Die gekoppelten Antikörper binden
auch die schweren Ketten von IgG.
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Alle
Schlauchverbindungen wurden unter aseptischen Bedingungen vorgenommen.
Um die Konservierungslösung
aus den Säulen
zu entfernen, wurde jede Säule
vor ihrer ersten Verwendung mit 5 Liter einer sterilen 0,9%igen
NaCl-Lösung
mit einer Strömungsrate
von 90 bis 100 ml/min gespült.
Bei jeder anschließenden
Verwendung reichte es aus, jede Säule mit 2 Liter der sterilen
Lösung
mit der gleichen Strömungsrate
zu spülen.
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Vor
Beginn des Verfahrens wurde das gesamte System auf das Nichtvorhandensein
von Luftblasen und Undichtigkeiten, auf korrekte Verbindungen der
Lösungen,
einschließlich
der gerinnungshemmenden Mittel, die korrekte Installation der Programmsteuerung
der Vorrichtung, die Funktionalität der automatischen Klemmen
und das Sicherheitssystem überprüft.
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Die
geeignete Kanüle
wurde mit der linken und der rechten Unterarmvene des Patienten
verbunden. Es wurden Blutproben entnommen. Es wurde die Verbindung
mit dem Blutzellenseparator eingerichtet.
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Die
Gerinnungshemmung erfolgte entweder mit Heparin oder Citrat (ACD-A
oder ACD-B). Wenn Citrat das gerinnungshemmende Mittel darstellte, wurde
das Citrat während
der ersten Hälfte
des Verfahrens mit einer Verdünnung
von 1 : 22 bis 1 : 18 verwendet. In der zweiten Therapiephase betrug
die angewendete Verdünnung
1 : 12 bis 1 : 8. Symptome der Hypokalzämie wurden überwacht (Parästhesie
in Fingern oder Lippen), und die Verabreichung von Citrat wurde
folglich verringert. Im Falle einer einfachen Hypokalzämie konnten
Calciumtabletten verabreicht werden.
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Nach
dem Durchstoßen
der Vene und dem Verbinden des Schlauchsystems mit dem Patienten wurde
der Blutzellenseparator mit dem Blut des Patienten gefüllt. Die
Strömungsrate
des Blutes wurde bei 50 bis 90 ml/min gehalten. Wenn eine Säule mit einem
Volumen von 100 ml verwendet wurde, wurde das Flüssigkeits niveau bei etwa 0,8
cm über
der SEPHAROSE in der Säule
gehalten. Nach der Stabilisierung des Abtrennungsprozesses wurde
das zellfreie Plasma durch das Schlauchsystem auf die erste Säule geleitet.
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Es
war wichtig, daß die
Strömungsrate gleichmäßig blieb
und das Plasmaniveau über
der SEPHAROSE in der Säule überwacht
wurde. Ein höheres
Plasmaniveau war unerwünscht,
da es zu einer größeren Volumenbelastung
für den
Patienten und einem Plasmaverlust aufgrund des in der Säule zurückgehaltenen
Plasmas führen
könnte.
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Innerhalb
von 15 Minuten wurde die Säule mit
einer Strömungsrate
des Plasmas von bis zu 40 ml/min mit möglichst viel Plasma gefüllt. Danach
wurde der Plasmastrom auf die zweite Säule umgeschaltet, die in ähnlicher
Weise in 15 Minuten mit möglichst viel
Plasma gefüllt
wurde.
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Während der
Füllzeit
der zweiten Säule
wurde das Plasma in der ersten Säule
bei der Strömungsrate
des Plasmas unter Verwendung von sterilem 0,9%igem NaCl herausgespült. Plasma
mit dem Volumen einer Säule
wurde zusammen mit den Blutzellen, die entfernt worden waren, zum
Patienten zurückgeleitet.
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Bei
Füllen
der zweiten Säule
wurde die erste Säule
wie folgt regeneriert:
- (1) Eine weitere Spülung mit
50 ml 0,9% NaCl bei einer Strömungsrate
von 100 ml/min.
- (2) Desorption des gebundenen Immunglobulins mit einem sterilen
0,2 m Glycin/HCl-Puffer, pH = 2,8, mit einem Säulenvolumen. Der Regler der Vorrichtung
verhinderte den Kontakt zwischen dieser Lösung und dem Patienten. Das
desorbierte Immunglobulin wurde weggeschüttet.
- (3) Neutralisieren mit sterilem PBS, pH = 7,4, mit einem Säulenvolumen.
Test der Neutralisation unter Verwendung von pH-Papier.
- (4) Herausspülen
des PBS mit sterilem 0,9%igem NaCl mit mindestens einem Säulenvolumen.
Die Säule
war dann für
die nächste
Adsorption bereit.
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Dann
wurde das Füllen
der Säulen
erneut automatisch geschaltet. Dieses Verfahren wurde so oft wie
erforderlich wiederholt, um das gewünschte Plasmavolumen zu behandeln.
Die Anzahl der angewendeten Zyklen wurde vom begleitenden Arzt entsprechend
des Zustandes und der Erfordernisse des Patienten ausgewählt.
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Laut
der klinischen Erfahrung des Erfinders war es bisher möglich, bei
einem Verfahren mit der Säule
das bis zu 3,5-fache des extrakorporalen Volumens eines gegebenen
Patienten zu behandeln. Die Anzahl der angewendeten Zyklen war zudem
nicht durch das Bindungsvermögen
der Säulen,
sondern stattdessen durch die Erfordernisse des einzelnen Patienten
begrenzt.
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Zur
Analyse des Erfolgs des Verfahrens wurden Blutproben entnommen.
Es wurden Assays der Immunglobulinklassen durchgeführt, und
es wurden Tests der β1-Rezeptor-Autoantikörper vorgenommen.
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Nach
jedem Verfahren wurden die jedem Patienten zugeteilten Säulen gereinigt
und bis zur nächsten
Verwendung beim gleichen Patienten unter aseptischen Bedingungen
bei Temperaturen von 2°C bis
8°C aufbewahrt.
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Ergebnisse:
Vorläufige
Ergebnisse zeigten, daß die
IgG-Konzentration im Blut der Personen im Vergleich mit den Ausgangskonzentrationen
um mindestens 70% bis über
99% verringert worden war. Die Werte von IgA und IgM wurden um 70
bis 90% verringert.
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Mit
der Anwendung dieses Verfahrens mit der Säule war keine Morbidität oder Mortalität verbunden.
Der Plasmaverlust war typischerweise gering, und es war kein Plasmaersatz
erforderlich.
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Anwendung der Immunapherese
bei der Behandlung der Kardiomyopathie
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Frühere Untersuchungen
haben gezeigt, daß Seren
von Patienten mit dilatierter Kardiomyopathie (DCM) für stimulierende
Gammaglobulin-Antikörper
positiv sind, die sich spezifisch auf den β1-adrenergen
Rezeptor richten. Diese Antikörper können durch
Immunadsorption (IA) auf der erfindungsgemäßen Säule herausgelöst werden.
Die IA erfolgte an fünf
aufeinanderfolgenden Tagen bei 9 Patienten mit starker DCM bei stabiler
Medikation.
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Die
IA führte
zu einer Verringerung der Antikörper
für den β1-adrenergen
Rezeptor von 6,4 ± 1,3 auf
1,0 ± 0,5
relative Einheiten. Während
der IA nahm die Herzleistung von 3,7 ± 0,8 auf 0,5 ± 1,75
l/min zu, p < 0,01.
Der durchschnittliche Arteriendruck nahm von 76 ± 9,9 auf 65 ± 11,2
mm Hg ab, p < 0,05,
der durchschnittliche Lungenarteriendruck von 27,6 ± 7,7 auf
22,0 ± 6,5
mm Hg, p < 0,05,
der Fülldruck
der linken Herzkammer von 16,8 ± 7,4 auf 12,8 ± 4,7 mm Hg,
p < 0,05, und der
systemische vaskuläre
Widerstand nahm von 1465 ± 332
auf 949 ± 351
dyn × s × cm–5 ab,
p < 0,01.
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Die
Ursache der Verletzung des Myokardiums bei der DCM ist unbekannt.
Folglich ist die Standardbehandlung rein symptomatisch, da sie nichtspezifisch
auf die Ätiologie
gerichtet sein kann. In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis
vertieft, daß der
autoimmunologische Mechanismus bei der Einleitung und dem Fortschreiten
einer myokardialen Verletzung bei der dilatierten Kardiomyopathie
eine wichtige Rolle spielen kann. Bei der dilatierten Kardiomyopathie
wurden verschiedene kardiale Autoantikörper gefunden.
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Kürzlich wurde
aufgezeigt, daß in
Seren von Patienten mit idiopathischer dilatierter Kardiomyopathie
Autoantikörper
vorliegen, die sich gegen kardiale β1-adrenerge
Rezeptoren richten. Diese Autoantikörper sind Teil der Gammaglobulinfraktion
von Patienten mit DCM und können
in einer Kultur einen positiven chronotropen Effekt auf Myocyten
vom Herz einer neugeborenen Ratte einleiten. Die chronische adrenerge
Stimulation stellt anscheinend einen wichtigen Faktor bei der Pathogenese
der DCM dar.
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Die
Aktivierung des sympathetischen Nervensystems ist bei Patienten
mit einem chronischen, einen Blutandrang erzeugenden Herzfehler
bekanntlich mit einer fortschreitenden Beeinträchtigung der Herzfunktion und
einer zunehmenden Mortalität
verbunden. Um die Frage zu beantworten, ob Antikörper für den β1-adrenergen
Rezeptor mit chronotroper Aktivität bei der Pathogenese der dilatierten
Kardiomyopathie eine Rolle spielen können, wurde bei 9 Patienten
mit starker dilatierter Kardiomyopathie das IA-Verfahren angewendet,
um Immunglobulin zu entfernen.
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An
dieser Untersuchung nahmen neun Patienten (8 Männer und 1 Frau) mit einem
starken, chronischen, einen Blutandrang erzeugenden Herzfehler teil,
die gegenüber
der medizinischen Therapie hartnäckig
waren. Ihr Alter reichte von 25 bis 58 Jahre, Durchschnittsalter
43,5 Jahre. Alle Patienten litten an dilatierter Kardiomyopathie,
Funktionsklasse II oder IV gemäß der New
York Heart Association. Der anteilige Ausstoß der linken Kammer betrug < 25%, was durch
Katheterisieren und Echokardiographie der linken Herzkammer eingeschätzt wurde.
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Alle
Patienten waren in einer stabilen Medikation, die ACE-Inhibitoren,
Digitalis und Diuretika einschloß. Da β-Rezeptor-Antikörper von
Beta-Blockern konkurrierend verdrängt werden, wurden die Patienten
außerdem
mit Beta-Blockern behandelt. Die intravenöse Therapie mit Beta-Blockern
begann einen Tag vor der IA mit Esmolol (25 μg/kg/min). Der Infusion von
Esmolol folgte eine orale Therapie mit Metroprolol (durchschnittliche
Dosis 59,4 mg/Tag, Bereich: 25 bis 100).
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Es
wurde das Katheterisieren auf der rechten Herzseite vorgenommen,
wobei ein Swan-Ganz-Thermodilutionskatheter verwendet wurde, um
die hämodynamischen
Messungen festzulegen. Folgende Messungen wurden viermal am Tag
vorgenommen: systolischer und diastolischer Lungenarteriendruck,
Kapillarsperrdruck der Lunge, durchschnittlicher Druck des rechten
Atriums und Herzleistung. Zu den abgeleiteten hämodynamischen Variablen gehörten: Herzindex,
Schlagvolumenindex, systemischer vaskulärer Widerstand und vaskulärer Widerstand
der Lunge.
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Vor
der IA zeigten die hämodynamischen Messungen
eine konstante Grundlinie aller gemessenen Parameter. Die 2D-Echokardiographie
wurde vor und nach der Immunabsorption angewendet, um den anteiligen
Ausstoß der
linken Kammer einzuschätzen.
Die internen LV-, RV- und LA-Abmessungen wurden durch Echokardiographie
nach dem M-Modus gemessen.
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Nach
Abschluß der
Messung der Grundlinie wurden Extraktionen von Immunglobulin durchgeführt, wobei
ein Immunadsorber für
Immunglobulin, Ig-THERASORB, verwendet wurde. Das extrakorporale
Behandlungssystem besteht aus der herkömmlichen Plasmapherese, so
daß das
Plasma erhalten wurde, und dem Immunapheresesystem (IA-System).
Die Immunapherese erfolgte wie vorstehend beschrieben. Eine Vorrichtung
zum Abtrennen von Plasma (Plasmafilter OP 05), wurde für die herkömmliche
Plasmapherese verwendet.
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Das
Plasma wurde bei einer maximalen Strömungsrate des Plasmas von 40
ml/min abgetrennt, durch die Immunadsorptionssäule geleitet und danach erneut
infundiert. Das IA-System bestand aus zwei parallelen Säulen. Das
Plasma wurde durch eine der Säulen
geleitet, während
die andere regeneriert wurde. Alle Patienten nahmen an 5 aufeinander folgenden
Tagen täglich
an einer IA-Sitzung teil. Bei jeder Sitzung wurden die IgG-Plasmawerte
um 20 bis 30% verringert.
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Nach
der letzten IA-Sitzung erhielten alle Patienten eine Infusion von
etwa 35 g polyklonalem IgG, um die IgG-Werte im Serum wieder herzustellen.
Die β-Rezeptor-Antikörper wurden
wie bereits beschrieben bestimmt (Wallukat, et al. J. Mol, Cell
Cardiol. 27: 397–406,
1995). Die Antikörper-Titer
wurden nach jeder Sitzung gemessen.
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Die
Ergebnisse wurden als Durchschnittswert ± Standardabweichung angegeben.
Ein Vergleich der Messung vor und nach der Immunadsorptionstherapie
wurde mit Wilcoxon-Tests vorgenommen, und die Signifikanz wurde
bei dem Wert p < 0,05
eingeschätzt.
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Von
allen Patienten wurden die IA-Verfahren gut toleriert. und es trat
keine wesentliche Komplikation auf. Die Immunadsorption bewirkte
bei allen Patienten eine Verringerung der den β1-adrenergen
Rezeptor stimulierenden Antikörper.
Es wurde eine Verringerung des Immunglobulins G (von 11,5 auf 1,5 g/l),
des Immunglobulins A (von 3,3 auf 1,4 g/l) und des Immunglobulins
M (von 1,9 auf 0,4 g/l) nachgewiesen. Gleichzeitig beobachteten
wir eine konstante Verringerung der den β1-Adrenorezeptor
stimulierenden Antikörper
(von 6,4 ± 1,3
auf 1,0 ± 0,5
Einheiten/1, Durchschnittswert ± Standardabweichung).
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Die
Herzrate neigte zu einer Abnahme, jedoch nicht signifikant (88,0 ± 23,1
auf 84,0 ± 20,8 Schläge/min).
Die Therapie wurde von einer deutlichen Verringerung des durchschnittlichen
Arteriendrucks (von 76,0 ± 9,9
auf 65,0 ± 11,2
mm Hg, p < 0,05)
und des durchschnittlichen Lungendrucks (von 27,6 ± 7,7 auf
22,0 ± 6,5
mm Hg, p < 0,05)
begleitet.
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Es
gab eine deutliche Verringerung des Kapillarsperrdrucks der Lunge
(von 16,8 ± 7,4
auf 12,8 ± 4,7
mm Hg, p < 0,05)
und des Drucks der rechten Arterie (von 9,1 ± 3,7 auf 5,3 ± 3,2 mm
Hg, p < 0,05). Die
Herzleistung nahm von 3,7 ± 0,8
deutlich auf 5,5 ± 1,8
l/min zu, p < 0,01.
Der Herzindex und der Schlagvolumenindex nahmen von 2,0 ± 0,42
auf 2,9 ± 0,79
l/min/m, p < 0,01,
bzw. von 24,0 ± 7,4
auf 35,9 ± 10,3
ml/m2, p < 0,05,
zu.
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Als
Folge der vorstehend genannten hämodynamischen
Veränderungen
nahm der systemische vaskuläre
Widerstand allmählich
ab (von 1465,4 ± 331,8
auf 949,3 ± 351,2
dyn × s × cm–5,
p < 0,01 bzw. von
198,9 ± 56,6
auf 145,4 ± 69,4
dyn × s × cm–5,
n. s.). Der anteilige Ausstoß der
linken Kammer wurde durch Echokardiographie eingeschätzt, die
keine deutliche Verbesserung zeigte (20 auf 21,9%). Die internen
LV-, RV- und LA-Abmessungen blieben unverändert.
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Bei
zwei Patienten mußte
die Immunadsorption während
der Therapie aufgrund einer erhöhten Körpertemperatur
abgebrochen werden, die sich nach dem Austausch der Zentralvenenkatheter
normalisierte.
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Die
IA wurde bei einigen Autoimmunerkrankungen vorteilhaft angewendet.
Es hat sich gezeigt, daß beim
Goodpasture-Syndrom Antikörper
für die glomeruläre Grenzhaut,
bei Myasthenia gravis Acetylcholin-Antikörper und bei SLE dsDNA-Antikörper entfernt
wurden. Stark sensibilisierte Patienten, die auf eine Nierentransplantation
warteten, unterzogen sich einer extrakorporalen Immunadsorption,
um HLA-Antikörper
zu entfernen (Palmer, et al., Lancet 7: 10–12, 1989).
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Schlußfolgernd
war die Abnahme der zirkulierenden β-Adrenorezeptor-Antikörper von
einer Verbesserung der invasiv gemessenen hämodynamischen Parameter begleitet.
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Das
Entfernen anderer autoimmunreaktiver Antikörper, die bei der DCM nachgewiesen
wurden, sollte ebenfalls als möglicherweise
wirksam angesehen werden. Es wurde z. B. berichtet, daß Antikörper für den ADP-ATP-Träger die
Trägerfunktion
beeinflussen können
und die Herzleistung beeinträchtigen können. Obwohl
das in dieser Untersuchung nicht gemessen wurde, ist es wahrscheinlich,
daß Antikörper für den ADP-ATP-Träger durch
die IA-Behandlung ebenfalls entfernt wurden.
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Bei
einer anderen Untersuchung wurden Patienten, die aufgrund der Kardiomyopathie
im Endstadium auf ein Herztransplantat warteten, erfolgreich mit
der IA behandelt. In mindestens einem Fall wurde die Herzfunktion
des Patienten so verbessert, daß er
kein Transplantat mehr benötigte.
Der Patient blieb bei einer periodischen IA-Behandlung stabil.
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Zusammenfassend
kann die Immunadsorption ein alternatives therapeutisches Prinzip
für die akute
hämodynamische
Stabilisierung in Gegenwart von zirkulierenden Human-Antikörpern für β1-Rezeptoren
darstellen. Die Immunadsorption kann einen wesentlichen Teil des
Immunglobulins des Plasmas eines Patienten entfernen. Der Begriff "wesentlicher Teil" steht hier für mindestens
20% des Immunglobulins eines Patienten. In bestimmten Fällen ist
es erwünscht,
bis zu 80%, und in bestimmten Fällen
mehr als 80%, des Immunglobulins eines Patienten zu entfernen.