DE2658170C2 - Arzneimittel auf der Basis von Human-Gammaglobulinen zur Behandlung der durch den Hepatitisvirus B ausgelösten akuten oder chronischen Infektionen - Google Patents
Arzneimittel auf der Basis von Human-Gammaglobulinen zur Behandlung der durch den Hepatitisvirus B ausgelösten akuten oder chronischen InfektionenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Arzneimittel auf der Basis von Human-Gammaglobulinen
in einem physiologisch verträglichen Milieu, das die Behandlung der akuten oder chronischen Infektionen, die
durch den Hepatitisvirus B (der auch als Virus HB oder Virus B bezeichnet wird) verursacht werden, ermöglicht.
In der FR-PS 20 70 112 wird vorgeschlagen, ein offenbar
für den Virus B-Hepatitis spezifisches, als Australia-Antigen bezeichnetes, gereinigtes und eventuell abgeschwächtes
Antigen zur Herstellung einer Vakzine gegen die Virus B-Hepatitis zu verwenden.
Das Australia-Antigen stellt jedoch nicht den Hepatitisvirus B selbst dar. Der Hauptteil der Blutspender, die
asymptomatische Träger des Australia-Antigens sind, weisen entweder nur wenig oder keinen in ihrem Serum
zirkulierenden Virus auf.
Es ist aber bekannt, daß das Serum von zahlreichen Personen, die Träger des Australia-Antigens sind, ein
anderes Antigen enthält, das als Antigen-e — abgekürzt
Ag-e — bezeichnet wird (LO. Magnius und Äke Espmark, Acta path, microbiol. Scarid., Section B, 80,
Seiten 335 bis 337 (1972)).
Es handelt sich um einen Antigenkomplex, der eine Gemeinschaft von löslichen Proteinen darstellt (die mit
ei, e2 ... bezeichnet werden), die normalerweise im
menschlichen Serum abwesend sind, jedoch im Serum von manchen Trägern des Australia-Antigens wiedergefunden
werden, insbesondere solchen, die an der chronischen Hepatitis erkrankt sind, und auch noch bei Personen,
die der Hämodialyse oder der Immunosuppression unterworfen worden sind, sowie bei an Mongolismus
leidenden Menschen. Diese verschiedenen Antigen-Determinanten sind immunologisch vom Australia-Antigen
deutlich unterschieden.
Im folgenden werden mit Antikörpern-Anti-e solche Antikörper bezeichnet, die mit den Proteinen, welche
das Antigen-e bilden, reagieren. Diese Antikörper können im Serum von Personen gefunden werden, die mit
dem Virus B verseucht sind, insbesondere im Serum von chronischen Trägern des Australia-Antigens, die nicht
an Hepatitis-Erkrankungen leiden.
Es wurde gefunden, daß es durch Verfolgung von Antigen-e möglich ist eine Immunreaktion auszulösen,
welche die Bildung von Antikörpern-Anti-e zur Folge
. hat
Es wurde gefunden, daß es durch Verab.olgung von
Antikörpern-Anti-e bei Patienten, die an einer akuten oder chronischen Virus B-Infektion leiden, möglich ist
die Symptome und die histnlogisehen Schäden der Hepatitis
zum Verschwinden zu bringen.
Wie weiter gefunden wurde, ist es durch den Zusatz von Antikörpern-Anti-e zu biologischen Flüssigkeiten,
welche Antigene-e und bzw. der Viren B enthalten, möglich, die Infektiosität dieser Flüssigkeiten zum Verschwinden
zu bringen oder sie zumindest weitgehendst zu reduzieren.
Gegenwärtig existiert keine aktive Behandlungsmöglichkeit für die akute Hepatitis und kein therapeutisches
Mittel, das imstande wäre, vornehmlich ihre zum plötzlichen Tod führende Verschlechterung oder ihre chronische
Fortentwicklung zur Zirrhose zu verhindern.
Das gleiche ist der Fall bei chronischen Infektionen durch latente oder nicht-latente Viren HB (chronische Hepatitis, Periarteritis nodosa. Virus HB-Giomerulonephritis).
Das gleiche ist der Fall bei chronischen Infektionen durch latente oder nicht-latente Viren HB (chronische Hepatitis, Periarteritis nodosa. Virus HB-Giomerulonephritis).
Die bei dieser zweiten Gruppe von Krankheiten verwendeten
entzündungshemmenden Medikamente (Co
ticosteroide) und Immunosuppressiva üben nur insofern
eine günstige Wirkung aus, als sie die Entzündungsreaktion abschwächen, aber sie sind ohne Einwirkung auf die
virale Infektion, die für die Krankheit verantwortlich ist, ja sie fördern im Gegenteil die Fortdauer.
Zwar ist aus Helwig, Moderne Arzneimittel, Stuttgart,
1974 (Nachtrag) Seiten 236—237 die Verwendung eines unspezifischen Präparats aus Human-Gammaglobulin.
das unter anderem zur Propylaxe der Serumhepatitis eingesetzt werden soil, bekannt. Dieses Präparat ist
selbst dann, wenn es zufällig Anti-e-rtntikörper enthalten sollte, nicht gegen Hepatitis-B wirksam, weil es eine
Anti-Au-Aktivität (Seite 237) aufweist.
Aus Gastroent. 1974, Seite A - 98/752 und Lancet 1973, Seite 1347 ist bekannt, daß bei Antikörpern Anti-HB
(die den Australia-Anti-Antigenen entsprechen) keine
therapeutischen Wirkungen nachweisbar sind. Insbesondere zeigt die Literaturstelle Lancet, daß es sich um
Australia-Anti-Antigene handelt, nachdem das auf Seite 1348, rechte Spalte genannte HB Ag Teilchen von 20 nm
Durchmesser aufweist, was typisch für Anti-Au-aktive Antikörper ist. Demgegenüber hat das Anti-e-Antigen
ganz andere Eigenschaften. Somit behandelt auch die Literaturstelle Gastroent lediglich die Verwendung von
Antikörpern Anti-Au zur Behandlung der akuten Hepatitis-B. Gemäß dieser Literatairstelle gibt es keine Anhaltspunkte
dafür, aufgrund einer Hepatitis-B Gammaglobuline zu verabreichen, die Antikörper des Hepatitis-B-Virus
enthalten, da letztere weder günstige noch
nachteilige Wirkungen ausüben. Die gleichen Schlußfolgerungen werden in der Literaturstelle Lancet bezüglich
der chronischen Hepatitis gezogen.
Bei Patienten mit erhöhtem Titer von Antigen-Au ist der Antigengehalt nicht in merklicher Weise vermindert
Bei Patienten mit schwachem Gehalt an zirkulierendem Antigen-Au wird eine vorübergehende Verminderung
dieser Antigene beobachtet, nachdem die letzte Auffrischung erfolg* ist. In der Literaturstelle Lancet
deutet nichts darauf hin, daß eine Behandlung mit den Antikörpern-Anti-Au eine Bekämpfung der chronischen
Hepatitis ermöglicht. Vielmehr zeigt der erneute Anstieg des Antigengehalts am 9. Tag, daß in diesen
Fällen oder aber bei vermindertem Antigengehalt das Virus keineswegs verschwunden ist
Es war somit überraschend, daß eine Behandlung mit Antikörpern-Anti-e wirksam ist, weil die bekannten Behandlungen
insbesondere gemäß den genannten Literaturstellen mit Antikörpern Anti-Au nicht zum Behandlungserfolg
geführt haben und keine gezielte Wirkung gegen akute oder chronische Hepatitis B nachweisbar
war. Insbesondere schlugen bisher alle Versuche fehl« beim Menschen oder Schimpansen Plasma zu injizieren,
das Antikörper-Anti-HBs enthält, die gegen ein Oberflächenantigen des Hepatitisvirus B gerichtet sind (ein
Antigen, das Ag HBs genannt wicr^), in der Hoffnung,
eine Hepatitis oder eine chronische Virämie zu bessern. Die Transfusion von Plasma, die nach Maßgabe ihres
hohen Gehalts an Antikörpern-Anti-HBs ausgewählt sind, ist offensichtlich ohne therapeutische Wirkung geblieben
unter de,. Bedingungen, unter denen man sie anwenden kann (vgl. Reed und M:*arbeiter, Lancet, 2,
Seite 1347 (1973), C. G. Trepo The American Journal of
the Medical Sciences, 270,248 (1975) -nd »Treatment of
Fulminant hepatitis with hepatitis B immune globulin: a cooperative study«. Gastroenterology, 66, A 98—752
(1974).
Das erfindungsgemäße Arzneimittel auf der Basis von Human-Gammaglobulinen in einem physiologisch verträglichen
Milieu ist dadurch gekennzeichnet, daß es eine Gammaglobulinfraktion aufweist, die Antikörper-Anti-e
enthält und aus dem Serum oder Blutplasma oder Plazentaextrakten. die einen Gehalt an Antikörpern-Anti-e
aufweisen, gewonnen worden ist
Die ^-Globulinfraktionen, die von einem Organismus
als Reaktion auf die Verabfolgung eines Antigens gebildet werden, die Antikörper-Anti-e enthalten, können
nach den klassischen Methoden der Herstellung von /-Globulinen aus Seren, Plasmas oder Plazentaextrakten
gewonnen werden, in denen man vorher das Vorhandensein von Antikörpern-Anti-e entdeckt hat (vgl.
z.B. J.A.C.S, 68, 459 (1949); J.A.C.S., 71, 541 (1949); J.A.C.S., 78, 1356 (1956): Acta Medica Scandinavia, Vol.
CLV 65 (1956) und Vox Sang., 7. 414 (1962)). Die Antikörper-Anti-e
können entweder bei den Personen gefunden werden, die spontan diese Antikörper entwickelt
haben, oder bei den freiwilligen Versuchspersonen, die mit einem gereinigten und jedes Infektionsrisiko ausschließenden
Antigen-e-Präparat immunisiert worden sind und ais immunologische Antwort Antikörper-Anti-e
gebildet haben. Man kann das Vorhandensein von Antikörpern-Anti-e mit einem Reagens, das Antigen-e
enthält, durch Immundiffusion oder durch Elektro-immunodiffusion oder jede andere klassische serologische
Arbeitstechnik (radio-immunologische Dosierung etc.)
entdecken.
Um die Bildung von Antikörpern-Anti-e durch eine immunologische Reaktion zu provozieren oder um das
Vorhandensein der Antikörper zu entdecken, ist es zweckmäßig, partiell oder völlig gereinigte Antigen-e-Präparate
vorzusehen, die z. B. durch Affinitätschromatographie auf einem Immuno-Adsorbens enthalten wurden,
das aus einem Träger aus einem Dorösen Material besteht, dessen Oberfläche mit einem Oberzug von Partikeln
des Antikörpers-Anti-e ausgekleidet ist, die an den Träger durch Vermittlung eines Kupplungsmittels
gebunden sind.
ίο Der Träger kann z. B. aus Sepharose und das Kupplungsmittel
z. B. aus einem Halogencyan bestehen. Man kann insbesondere einen Träger aus Sepharose 4 B benutzen,
und als Kupplungsmittel dient vorzugsweise Bromcyan.
Selbstverständlich kann man auch andere poröse Träger, von denen bekannt ist, daß sie für Immuno-Adsorptionsprozesse
brauchbar sind, verwenden zusammen mit gleichfalls bekannten Kupplungsmitteln, die aus bifunktionellen
Derivaten, z. B. Dialdehyden, bestehen.
Die gereinigten, das Antigen-e enthaltenden Fraktionen können ebenfalls nach einem Verfahren gewonnen
werden, das zumindest eine der nachstehenden Stufen umfaßt, und zwar ggf. in Kombination mit der Stufe der
Immuno-Adsorption:
Gelfiltration;
Ultrafiltration mittels einer Membran, deren Porendurchmesser so bemessen sind, daß die Moleküle
mit einem Molekulargewicht von über 30 000 zurückgehalten werden;
präparative Zonen-UItrazentrifugierung, die z. B.
in einem Zuckergradienten durchgeführt wird.
Vornehmlich kann man ein Verfahren anwenden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Säule, welche
die Sepharose — an die Antikörper-Anti-e gekoppelt — enthält, mit einem Boratpuffer bei pH 8,4 equilibnert,
man in die Säule eine Lösung, welche das Antigen-e in dem gleichen Puffer enthält, gibt und diese eine solche
Zeit lang, die ausreicht, um eine maximale Adsorption
zu begünstigen, in Kontakt läßt und man dann das Antigen-e mit einem Phosphatpuffer vom pH etwa 10,8 bis
103eluiert.
Man sammelt danach die Fraktionen, welche das Antigen-e enthalten, wobei die Anwesenheit von Antigene-Proteinen z. B. durch Messen der optischen Dichte bei 280 nm bestimm: wird.
Man sammelt danach die Fraktionen, welche das Antigen-e enthalten, wobei die Anwesenheit von Antigene-Proteinen z. B. durch Messen der optischen Dichte bei 280 nm bestimm: wird.
Darauf bringt man die gereinigten Fraktionen des Antigen-e durch Zusatz von Salzsäure auf einen physiologischen
pH-Wert und konzenir crt dann gewünschtenfalls diese Fraktionen durch Ultrafiltration, und die
Anwesenheit des Ag-e wird durch Immunodiffusion bestätigt.
Die Fraktion, die das Antigen-e enthält, kann auch durch Zonen-Ultrazentrifugieren in einem Zuckergradienten
gewonnen werden. Hierzu wird das defibrinierte Ausgangsserum oder -plasma auf das 2- bis 1Ofache,
vorzugsweise das 5fache, konzentriert, beispielsweise durch Fällung der Proteine mittels Polyäthylenglykol
und Wiederauflösung in einer gepufferten wäßrigen Lösung. Die so erhaltene Lösung wird auf die Oberfläche
von Zentrifugenröhrchen, die einen linearen Zuckergradienten von 10 bis 27% enthalten, aufgegeben und einer
präparativen Zonen-Zentrifugierung bei 19 000 bis 22 000 Umdrehungen pro Minute und 4 bis 8°C 18 bis 25
Stunden lang unterworfen.Aian sammelt dann die Fraktionen
vom Boden des Röhrchens und vereinigt die Fraktionen, welche das Antigen-e enthalten. Diese Ul-
trazentrifugation kann wiederholt werden, um eine
noch größere Reinigung zu erzielen, und sie wird durch
eine Gelfiltration ergänzt. Man kann danach die vereinigten Ag-e-Fraktionen gegen einen Phosphatpuffer
dialysieren. Gewünschtenfalls kann man danach mittels einer Ultrafiltration unter Verwendung eines Filters
weiter konzentrieren, das mit einer Membran versehen ist, deren Porendurchmesser so bemessen sind, daß sie
die Produkte mit einem Molekulargewicht von über 30 000 zurückhalten.
Die erhaltene Lösung kann Menschen auf subkutanem Wege oder intramuskulär verabfolgt werden, nachdem
man sie vorsichtshalber einer Behandlung unterworfen hat mit dem Ziel, eine eventuelle restliche Infektiosität
mittels konventioneller Verfahrensweisen, wie is dem Erhitzen oder der Formalisierung oder der Bestrahlung
mit ultravioletten Strahlen oder jeder anderen Strahlenart auszuschalten. Man erhält so eine physiologisch
akzeptable Antigen-e-Fraktion.
Um bei den freiwilligen Versuchspersonen eine Antikörper-Antwort
zu provozieren, kann die physiologisch akzeptable Antigen-e-Fraktion entweder für sich aHein
oder in kombination mit einem Adjuvans, 2. B. Aluminiumhydroxid,
Aluminiumphosphat oder irgendeinem anderen natürlichen oder synthetischen Adjuvans, verabfolgt
werden.
Das Ausgangsprodukt für die Herstellung der gereinigten Fraktion, die das Antigen-e enthält, ist eine aus
dem Serum oder dem defibrinierten Plasma stammende Lösung, die mit dem Antikörper-Anti-e eint Fällungsreaktion
gibt Die Veranschaulichung und Isolierung des Antikörpers-Anti-e kann in diesem Fall in der Weise
erfolgen, wie es nachstehend angegeben ist
Das Antigen-e findet sich vorübergehend im Blut von Kranken, die von der akuten Hepatitis B befallen sind,
und in persistenter Form im Blut von zahlreichen Patienten, die der Hämodialyse unterworfen werden oder
an der chronischen Hepatitis B leiden, und einer schwankenden Menge anderer Träger des asymptomatischen
Australia-Antigens, insbesondere bei gewissen wilden Volkerstämmen oder in bestimmten geographischen
Regionen (Asien).
Zur Herstellung einer gereinigten A.itigen-e-Fraktion
verwendet man also das Serum oder Plasma dieser Spender, eventuell durch Plasmapherese im voraus abgenommen.
Um oie Anwesenheit des Aniigeris-e festzustellen,
kann man einem Tier ein gereinigtes Antigen-e-Präparat.
wie es oben beschrieben ist, in Kombination mit dem kompletten Freund Adjuvans oder irgendeinem
anderen Adjuvans mindestens einmal, vorzugsweise jedoch mehrmals verabfolgen, beispielsweise durch Injektion
ungefähr alle Monate wiederholt, z. B. drei Monate lang. Man verabfolgt jedesmal die Kombination gereinigtes
Antigen-e/Freund-Adjuvans. Auf diese Weise provoziert man bei dem Tier die Bildung des Antikörpers-Anii-e.
Man nimmt dann das Blut dej Tiers zum Teil oder in seiner Gesamtheit ab und sammelt das Serum. Man
überzeugt sich davon, daß das Serum normale menschliehe Antiprotein-Antikörper nicht enthält.
Bei der Immunodiffusion ergibt das durch das erhaltene Serum gebildete Reagens eine Fällungslinie mit einem
Serum menschlichen Ursprungs, wenn dieses das Antigen-e enthält.
Wenn das getestete Humanserum eine Fällungslir;ie mit dem Reagens ergibt, dann ist die Person infiziert und
wahrscheinlich von einer persistenten Hepatitis befal
Der wiederholte und nach dieser Methode erbrachte Nachweis des Vorhandenseins von Antigen-e während
der akuten Phase einer Hepatitis und vor allem die Persistenz des Antigen-e spricht dann dafür, daß die Gefahr
der Weiterentwicklung zu einer chronischen Hepatitis gewachsen ist
Man kann auf diese Weise die infizierten, eine Anstekkungsgefahr bildenden Personen entdecken und im
übrigen frühzeitig und auf einfache Art der Weiterentwicklung zu einer chronischen Hepatitis erkennen.
Der Antikörper-Anti-e, der dazu bestimmt ist, das Vorhandensein des Antigens-e offenbar zu machen,
kann von einem menschlichen oder einem tierischen Lebewesen stammen. Zur Reinigung des Antigens-e,
das für die Herstellung einer Vakzine für den Menschen in Aussicht genommen ist, verwendet man vorzugsweise
einen Träger, der mit einem Antikörper-Anti-e menschlichen Ursprungs gekoppelt ist.
Der Nachweis des Antikörpers-Anti-e wird dann gzmäß
Magnius und Espmark ode. nit Hilfe irgendeiner anderen serologischen Methode erbracht
Der Antikörper-Anti-e kann z. B. durch Zonen-Zentrifugieren eines Serums, in dem vorher das Vorhandensein
dieses Antikörpers festgestellt worden ist, erhalten werfen, oder vorzugsweise nach den klassischen Methoden
der Gewinnung von /-Globulinen, wozu auf die oben zitierte Literatur verwiesen wird. Man kann die
bekannten Arbeitsmethoden der Fraktionierung mit Äthanol, Ammoniumsulfat und bzw. oder Rivanol anwenden.
Man kann z. B. den Antikörper durch Zusatz einer Lösung von Ammoniumsuifat, die zu 40% gesättigt ist,
fällen, die Fällung wieder lösen und sie einer Dialyse unterwerfen, um das Ammoniumsulfat zu eliminieren.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel ist im allgemeinen eine gereinigte Antikörper-Anti-e-Fraktion, wobei
die besagte Fraktion von allen anderen normalen Blutprotein-Bestandteilen (die keine /-Globuline sind) und
von allen infektiösen Verunreinigungen befreH worden
ist.
Aber das erfindungsgemäße Arzneimittel kann gleichermaßen
aus dem gesamten Plasma oder dem gesamten Serum, in dem man das Vorhandensein dieses Antikörpers
festgestellt hat, bestehen.
Die /-Globuline, welche die Antikörper-Anti-e enthalten,
die als Wirkstoffe in dem erfindungsgemäßen Arzneimittel verwendbar sind, können ferner in bekannter
Weise zu intravenös verabfolgbaren /-Globulinen umgewandelt werden.
Diese Behandlungen bestehen darin, die Antikomplementwirkung der /-Globuline zu unterdrücken oder
zu reduzieren, eine Antikomplementwirkung, die durch die Anwesenheit von ^ggregaten zustande kommt, weich,
das Komplement zu fixieren vermögen, wie es der Antigen-Antikörper-Komplex macht. Es sind verschiedene
Verfahrensweisen bekannt, die es ermöglichen, /-Globuline
zu gewinnen, die intravenös injiziert werden können. Diese Verfahrensweisen bestehen z. B. darin,
die /^Globuline einer Inkubation bei pH 4 oder einer
enzymatischen Digestion durch Pepsin oder Plasmin zu unterwerfen.
Das erfindüngsgemäße Arzneimittel kann, vornehmlich während der akuten Hepatitis oder Virus B-Infektion
verabfolgt werden, um deren Heilung zu beschleunigen und jeder Gefahr einer Weiterentwicklung zu einer
chronischen Erkrankung vorzubeugen.
Das Arzneimittel wird intramuskulär oder intravenös injiziert.
Die Behandlung mit den Anti-e-/-Globulinen kann als solche allein oder gemeinschaftlich mit mannigfaltigen
antiallergischen, antiinflammatorischen oder anderen Medikationen durchgeführt werden. Je nach den biologischen
und serologischen Ergebnissen wird eine oder werden mehrere Injektionen nacheinander verabreicht.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann auch im Verlaufe der verschiedenen Hepatitisformen und aller
chronischen Virus B-Infektionen verabfolgt werden. •Diese Erkrankungen werden nach den üblichen klinischen,
biologischen, histologischen und serologischen Methoden, insbesondere anhand des Nachweises des
Ag-HBs, diagnostiziert.
Diese krankhaften Zustände sind im übrigen serologisch durch das Fehlen einer genügenden Antikörper-Anti-e-Reaktion
und sogar am häufigsten durch eine Persistenz des Ag-e gekennzeichnet.
Die aktiven chronischen Hepatitis-Erkrankungen steilen hierunter die schwerste Form dar und müssen
auf das energischste mit den Antikörpern-Anti-e behandelt werden.
Die Verabfolgung der Antikörper-Anti-e muß zwangsläufig bei den chronischen Formen der Erkrankungen
länger fortgesetzt werden, und manchmal wird der Rückgriff auf die intravenöse Verabfolgung erforderlich
sein und man wird an Stelle der zur intravenösen Injektion geeigneten /-Globuline ein Plasma, das die
Antikörper-Anti-e enthält, verwenden können. In dem Fall, in dem ein Antigen-e in beträchtlicher Menge im
Blut kreist, kann mai so vorgehen, daß man eine vorherige
Eliminierung dieses zirkulierenden Antigens-e vermittels einer vorangehenden Blutaustauschtransfusion
oder eine forclaufende Plasmaphorese durchführt, in deren
Verlauf das Plasma, welches das Ag-e enthält, durch ein Isogruppenplasma ersetzt wird, das von Ag-e und
dem Australia-Antigen befreit ist, oder es wird das Ag-e auf einem zweckenis~rechendcv! Filter zurückschalten
das ζ. B. aus einem porösen Träger, an den Antikörper-Anti-e gekoppelt sind, besteht.
Am Schluß der Behandlung wird man eine Plasmafraktion des Kranken durch ein Plasma ersetzen, das
reich an Antikörpern-Anti-e ist, oder irgendeine andere Lösung von menschlichem Protein (Albumin ...) oder
irgendeine andere Lösung, die /-Globuline-Anti-e, die
für eine intravenöse Verabfolgung behandelt worden sind, enthält. Durch die Verabfolgung von antiallergischen
und antiinflammatorischen Medikamenten (Corticosteroide, Antihistamine etc.) unterbindet man jede unangenehme
Reaktion während dieser Behandlung, die im Falle des Versagens wiederholt und außerdem vor
allem durch eine behandlung mit /-Globulinen-Anti-e
komplettiert werden kann.
Diese Therapie kann mit unterstützenden Begleitbehandlungen aller Art, chemotherapeutischen und immunotherapeutischen
Mitteln verbunden werden.
Die Indikation für die Behandlung der chronischen Hepatitis-Erkrankungen mit den Antikörpern-Anti-e in
irgendeiner ihrer Formen, sei es durch intravenöse oder intramuskuläre Verabfolgung, mit oder ohne Blutaustauschtransfusion,
isoliert oder mit anderen Behandlungen wird letztlich durch das Ergebnis einer klinischen
und immunobiologischen Generaluntersuchung des Erkrankten bestimmt
Das Vorhandensein des Virus HB und seiner Partikel und assoziierten Antigene (Australie-Ag, Ag-HBC, Age)
im Serum und in der Leber des Erkrankten wird genau bestimmt durch serologische Untersuchungen
und durch Untersuchung der Leberbiopsien mittels der Immunofluoreszenz oder Elektronenmikroskopie.
Die Untersuchung der humoralen und zellulären Immunantworten,
die gegen diese drei Antigevie gerichtet sind, kann überprüft bzw. bestätigt oder ergänzt werden
durch die serologische Titration der Antikörper und durch Hypersensibilitäts-Tests, die gegenüber diesen
gleichen Antigenen verlangsamt sind (Inhibierung der
Migration der Leukozyten und eventuell Intradermoreaktion mit den drei Antigenen Australia-Antigen, HBC
ίο und e, gereinigt, nichtinfektiös).
Die Ergebnisse all dieser Tests und ebenso derjenigen, welche den Stand der globalen Immunantworten
des Kranken sorgfältig erforschen, dienen als Unterlage für die Entscheidung bezüglich des anzuwendenden Bets
handlungstyps, wobei die Anwendungsbedingungen im einzelnen bestimmt werden von den üblichen therapeutischen
Bestimmungsmethoden bei Behandlungen mit Hilfe von /-Globulinen.
Die/-Globuline Anti-e können in zweckentsprechenden
Dosen für die Präventivbehandlung von spontanen, posttransfusionellen und anderen Virus HB-Infektionen
verwendet werden, indem sie entweder den gefährdeten Personen injiziert werden oder dem Blut und seinen
Derivaten vor oder nach der eventuellen Fraktionierung für die injektive Verabfolgung an Menschen zugesetzt
werden, um den Virus HB zu neutralisieren.
Wie bereits oben bemerkt wurde, handelt es sich bei
dem Anugen-e in Wirklichkeit um einen Antigenkomplex.
der eine Gemeinschaft von Proteinen repräsentiert. Zwei dieser Proteine sind mit Ag-ei und Ag-e2
bezeichnet worden, und zwar von Williams Allan und Georges Le Bouvier auf dem »Symposium international
sur les sous-types de l'antigene HBs«. das im »Centre
National de Transfusion Sanguine« in Paris in der Zeit vom 14. bis 18. April 1975 stattfand und worüber in der
»Bibiiotheca Hematologica«, 42, Seiten 65 bis 70 (1976)
Es existieren auch noch andere, die z. B. mit ej... etc.
bezeichnet werden können. Es ist festgestellt worden, daß bei den Antigen-e-Trägern die relativen Mengenverhältnisse
der verschiedenen Antigene-e schwanken. In gleicher Weise sind auch die relativen Mengenverhältnisse
der verschiedenen Antikörper-Antt-ei, Anti-e2 ... usw. variabel. Wenn man Personen mit einem Ag-e-Präparat
immunisiert, das reich an einem der Bestandteile des Antigenkomplexes ist, oder wenn man die Plasmas
von Personen, die bereits Träger von Anti-e-Antikörpern und reich an einem der entsprechenden Antikörper
sind, selektioniert, so kann man /-Globulinfraktionen
gewinnen, die reich an einem dieser Antikörper sind.
Die Erfindung umfaßt auch solche /-Globulinfraktionen,
die reich z. B. an Antikörpem-Anti-ei oder Anti-e2
sind.
Eine andere Anwendung der /-Globulinfraktionen,
die Antik5rper-Anti-e enthalten, ist die Eliminierung der
kompletten, infektiösen Viren HB und der Antigene-e aus allen diese enthaltenden biologischen Flüssigkeiten
oder allen Flüssigkeiten, die einem Gehalt daran zugänglich sind, und zwar durch Agglutination und bzw.
oder Neutralisation, die durch das Inkontaktbringen mit
den Antikörpern-Anti-e herbeigeführt wird, indem man
z. B. Antikörper-Anti-e den besagten Flüssigkeiten zusetzt So kann man z. B. die /-Globuiinfraktion, welche
die Antikörper-Anti-e enthält, den Blut- oder Plasmaflaschen
oder jeder anderen im Notfall zur Perfusion bestimmten biologischen Flüssigkeit zusetzen, wenn die
Zeit zur Prüfung der Unschädlichkeit, & h. im vorliegen-
den Fall zur Prüfung auf die Abwesenheit des Virus HB,
fehlt. Man kann auch die genannten biologischen Flüssigkeiten über ein Immuno-Adsorbens laufen lassen,
dessen Oberfläche mit Antikörper-Anti-e-Partikeln überzogen ist. Hierzu kann man z. B. eine Affinitäts-Chromatographie
durchführen, die jener analog ist, die oben im Zuge der Erläuterung der Gewinnung von partr-räOder
vollständig gereinigten Antigen-e-Präparaten angeführt ist, d. h. eine Chromatographie auf einem porösen
Träger der an Antikörper-Anti-e gekuppelt ist. Die Regeneration des Trägers durch Eiütion des adsorbierten
Antigens ermöglicht im übrigen die Gewinnung von Ag-e-Präparaten, deren Verwendbarkeit oben erwähnt
ist.
In diesem Fall wird das erfindungsgemäße Arzneimittel
aus dem Blut, dem Plasma oder irgendeiner anderen, zu perfundicrenden biologischen Flüssigkeit gebildet,
der man die >«-Globulinfraktion zugesetzt hat, welche
die Ämikörper-Anü-e ciiüiäii, oder die man über ein
Immuno-Adsorbens, das mit Antikörper-Anti-e-Partikein beschichtet ist, hat laufen lassen.
Selbstverständlich haben die ^-Globulinfraktionen,
die den biologischen Flüssigkeiten zugesetzt worden sind, eine Behandlung durchgemacht, die ihre Verabfolgung
auf intravenösem Wege gestattet.
Erfindungsgemäß wurden insbesondere bei der akuten Form der Hepatitis in einer Form mit 90% Sterblichkeit
gute Erfolge erzielt, während die Literaturstelle Gastroent zeigt, daß eine Behandlung mit Antikörpern
Anti-Au wirkungslos bleibt. Es wurde in klinischen Ver-Sachen gefunden, daß von 5 Kranken, die mit Antikörper-Anti-e
Präparat gemäß der Erfindung behandelt wurden, 3 überlebten und die beiden anderen wesentlich
länger überlebten als dies bei üblichen Behandlungen, einschließlich solcher mit Immunoglobulinen möglich
gewesen wäre.
Die Erfindung wird durch folgende Beisoiele erläutert:
B e i s ρ i e 1 1
Reinigung des Antigens-e durch
Zonen-Ultrazentrifugierung
Zonen-Ultrazentrifugierung
Man selektioniert in der oben angegebenen Weise das Plasma von Personen, die Träger des Antigens-e
sind, z. B. vorzugsweise durch eine Identitätsreaktion bei der Immunodiffusion gegen das Antigen-ε.
Man gibt zum Plasma Calciumchlorid und läßt das Ganze 24 Stunden stehen, um das Fibrin zu eliminieren.
Danach setzt man Polyäthylenglykol von einem Molekulargewicht zwischen 6000 und 7500 (»Carbowax
6000«) bis zu einer Endkonzentration von 13% (Gewicht/Volumen) in einem Dinatriumphosphat-Puffer,
0,02%, bei pH 7 zu.
Nach 24stündigem Stehen bei +4° C wird die Fällung durch sorgfältiges Abdekantieren von der überstehenden
Flüssigkeit getrennt Man entledigt sich dann des größten Teils des Polyäthylenglykols, indem man das
pH der Fällung in einem Natriumacetat-Puffer, 025 M,
auf 5 einstellt Man trennt die Fällung nach 24stündigem Stehen bei +4"C vermittels einer Zentrifugation mit
4000 Umdrehungen pro Minute ab. Die überstehende Flüssigkeit, die das Ag-e enthält, wird auf eine mit »Sephadex
G 200« gefüllte Säule gegeben, und die Fraktionen werden gesammelt
Die Fraktionen, die sich in bezug auf das Ag-e als positiv erwiesen haben, und zwar entweder anhand der
Immunodiffusion und bzw. oder der Elektro-lmmunodiffusion, werden miteinander vereinigt und durch Ultrafiltration
auf »Amicon«, das mit dem Filter PM 30 000 versehen ist, konzentriert.
Die so konzentrierte Lösung wird auf die Oberfläche von 3 Zentrifugenröhrchen gegeben, die einen linearen
Saccharose-Gradienten von 10 bis 30% (Gew./Gew.) in einem Phosphatpuffer vom pH 7,4 enthalten, und 18
Stunden lang bei 4° C einer präparativen Zonen-Zentrifugalion bei 20 000 Umdrehungen pro Minute unterworfen.
Es werden Fraktionen von 3 ml vom Boden des Röhrchens aus gesammelt. Die Fraktionen, die sich als
positiv in bezug auf das Antigen-e erweisen (z. B. anhand des Immunodiffusionstests) werden miteinander
vereinigt. Man kann das Zentrifugieren in analoger Weise mit diesen Fraktionen, die sich als positiv in bezug auf
das Ag-e erwiesen haben, wiederholen, um den Reinigungsgrad zu erhöhen. Man dialysiert dann 24 Stunden
lang gegen einen Phcsphatpuffer vom pH 7,4 und konzentriert
danach vermittels Ultrafiltration mittels eines Filters, das eine Membran aufweist, deren Porengröße
so bemessen ist, daß sie Moleküle mit einem Molekulargewicht von über 30 000 zurückhält.
Die erhaltene Antigen-e-Lösung kann zur Auslösung der Bildung von Antikörper-Anti-e verwendet werden,
nachdem sie vorsichtshalber einer Abschwächung durch Einwirkung von Wärme, Formol, /?-Propiolacton oder
Ultraviolettstrahlung unterworfen v/urde, die so dosiert und abgestimmt ist, daß jede eventuell vorhandene restliche
Infektiosität eliminiert ist, ohne die Antigenizität zu beseitigen.
Reinigung des Antigens-e durch
Affinitätschromatographie
Affinitätschromatographie
(a) Herstellung eines
Immuno- Adsorbens Sepharose/Anti-e
Immuno- Adsorbens Sepharose/Anti-e
Es wird die /-Globuünfraktion eines Serums, das sich
als anti-e-positiv erwiesen hat, durch Fällung mit Ammoniumsulfat bei pH 7 und einer Endkonzentration von
40% gewonnen. Die Fällung wird in einem 0,1 M NaHCO3-Puffer wieder gelöst und gegen eine 0,5 M
NaCI - 0,1 M NaHCO3-Lösung dialysiert
Die ^-Globuline Anti-e werden an Sepharose 4 B, die
mit Bromcyan (Pharmacia-Fine, Upsala, Schweden) aktiviert ist, gemäß dem Verfahren, das von Cuatrecas und
Afinsen in »Ann. Rev. Biochem.« 40,259 (1971) beschrieben
ist, gekuppelt
7 g mit BrCN aktivierte Sepharose 4 B werden zum Quellen gebracht und auf einem Glasfilter 30 Minuten
lang mit 0,001 M HCl gewaschen. Unmittelbar nach dem Waschen wird das Gel mit 200 mg ^-Globulinen
Anti-e in Bicarbonatlösung gemischt und das Ganze 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt
Das Gel wird danach mit 600 ml einer 0,1 M NaHCO3-Lösung, die 04 M NaCl enthält, gewaschen
und mit 50 ml einer 1 M Äthanolaminlösung, pH 8, 2
Stunden bei 25° C behandelt Die so gekuppelte Sepharose wird hernach abwechselnd mit einem 1 M NaCI —
0,1 M Acetat-Puffer, pH 4,0, und einem 1 M NaCl 0,1 M Borat-Puffer, pH 8,4, gewaschen.
Das letzte Waschen wird mit einem 0,1 M Borat-Puffer, pH 8,4, der 0,5 M NaCI und 0,005 M EDTA enthält,
durchgeführt
(b) Isolierung des Antigens-e
Es wird eine Säule von 2 χ 11 cm verwendet, die mit
Sepharose, die an Anti-e gekuppelt ist, gefüllt ist. Die Säule wird mit dem Puffer bei Raumtemperatur equilibriert.
Man gibt 25 ml der das Antigen-e enthaltenden Lösung, nach Beispiel 1 erhalten und zur Hälfte mit dem
Puffer verdünnt, zu und beläßt das Ganze 1 Stunde bei
37°C, um eine maximale Adsorption zu begünstigen, die
Säule wird dann auf 4°C gebracht und mit dem Borat-Puffer gewaschen, bis die optische Dichte der Fraktionen
Null wird. Das Antigen-e wird aus der Säule mit einem 0,1 M Phosphat-Puffer, pH 10.8, eluiert. Die Fraktionen,
die das Antigen-e enthalten — bestimmt durch Messen der optischen Dichte bei 280 nm —, werden
unmittelbar durch Zusatz von 2 N HCl auf ein physiologisches pH gebracht.
Man vereinigt alle diese Fraktionen und konzentriert durch Ultrafiltration auf dem Filter »Amicon PM 30«.
Die durchgeführten Versuche zeigen, daß das erhaltene Produkt kein Australia-Antigen enthält.
Vorsichtshalber kann das Ag-e-Präparat einer Abschwächung durch Formol, /?-Propiolacton oder Ultraviolettbestrahlung
unterworfen werden, um eine eventuelle restliche Infektiosität zu eliminieren, ohne die Antigenizität
zu beseitigen.
Das Fehlen einer Infektionskraft und die Wirksamkeit dieses Präparats sind durch Versuche am Schimpansen
bewiesen worden. Diese Versuche umfassen vornehmlich die Untersuchung einer viralen Replikation durch
Bestimmung des Australia-Antigens und des Antikörpers-Anti-HBC, die Untersuchung der Transaminasen
und die histologische Überwachung durch Leberbiopsie.
Die Verabfolgung dieses Präparats ermöglicht es, die Antikörper-Anti-e bei den freiwilligen Spendern in Erscheinung
treten zu lassen, und das Blut, das von diesen
. _* * ι ι a 1,.1-i u:i_i fjt..
ι Il Slaiiiuii, nanu uaa /~vuagailga[ji uuum uiiucii iui
die Gewinnung von gereinigten Fraktionen, welche die Antikörper-Anti-e enthalten, wie es nachstehend in Beispiel
3 erläutert ist.
Man muß ungefähr 2,35 Liter des Puffers bis zum pH 4 zusetzen.
Dann stellt man das pH auf 5,1, indem man ungefähr 4,5 Liter eines Puffers zugibt, der erhalten wurde durch
Vermischen von einem Volumen 0,05 M Na2HPO4 mit
0,83 Volumina 0,05 M Essigsäure, wobei ständig die Temperatur auf 5° C gehalten wird.
Man stellt die Ionenstärke ein vermittels Zusatz von 0,4 Liter eines Puffers vom pH 5,1, der sich zusammensetzt
aus einem Volumen. 0,05 M Na2HPO4 und 1,25 Volumina
Essigsäure.
Die Suspension wird dann in 9,7 Liter Wasser verdünnt.
Man hat dann ein Gesamtlösungsvolumen von 19,45 Liter für jedes kg der Fällung.
Man gibt Äthanol zu bis zum Erreichen einer Äthanolkonzentration von 12%.
Nun wird zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit gesammelt. Man setzt Natriumchlorid zu, bis eine
Ionenstärke zwischen 0,03 und 0,04 erreicht ist. Danach stellt man das pH auf 7,2 ein und setzt Äthanol zu bis zu
einer Konzentration von 25% bei einer Temperatur von —7°C. Man erhält eine Fällung von /-Globulinen, die
man durch Zentrifugieren sammelt. Man stellt dann das fertige Arzneimittel nach den üblichen Methoden her,
d. h. durch Inlösungbringen, Klären und Gefriertrocknen und danach Herstellung einer wäßrigen Lösung von
16%. Um eine isotonische Lösung zu gewinnen, die eine bessere Löslichkeit und eine bessere Stabilität herbeiführt,
gibt man 0,3 Mol/Liter Glycin zu. Als Konservierungsmittel setzt man gleichfalls 0,1 g/Liter Merthiolat
zu.
Die ergänzenden Behandlungen zwecks Gewinnung von intravenös injizierbaren /-Globulinen können gemaß
den üblichen Prozeduren durchgeführt werden.
Herstellung einer Antikörper-Anti-e
aufweisenden ^-Globulinfraktion
aufweisenden ^-Globulinfraktion
Als Ausgangsprodukt dient ein defibriniertes Plasma, das durch Plasmapherese erhalten wurde und von ausgewählten
Spendern stammt, deren Blut Antikörper-Anti-e enthält. Man versetzt das Plasma mit Äthanol bis
zu einer Konzentration von 19% bei pH 5,85 und einer Temperatur von — 5"C1 wobei die Volumina so gewählt
werden, daß eine Endkonzentration an Proteinen von ungefähr 5% erhalten wird. Man führt eine Zentrifugatton
durch und isoliert eine Fällung, die sämtliche ^Globuline und einen Teil der ac- und ^"-Globuline enthält
Die Fällung wird in Wasser von 00C suspendiert, und
zwar in einem Verhältnis von 10 Liter Wasser auf jedes
kg Fällung. Man stellt das pH auf 4,6 durch Zugabe eines Puffergemischs vom pH 4, das durch Vermischen eines
Volumens 0,05 M Na2KPO4 mit 6 Volumina 0,05 M Essigsäure
erhalten wurde.
Man gibt danach einen Puffer vom pH 4,8 zu, der sich
aus einem Volumen 0,05 M NEjHPO4 und 1,65 Volumina
Essigsäure zusammensetzt, wobei die Essigsäure 0,05molar ist, um insgesamt die Ionenstärke zu erhöhen.
Herstellung einer ^-Globulinfraktion,
die reich an Antikörpern-Anti-ei ist
die reich an Antikörpern-Anti-ei ist
Arbeitet man wie in Beispiel 3, geht jedoch /on Plasmas
aus, die wegen ihres Reichtums an Antikörpern-Anti-ei ausgewählt wurden, so erhält man eine ^-Globulinfraktion,
die reich an Antikörpern-Anti-ei ist und die man in gefriergetrockneter Form aufbewahrt.
Herstellung einer ><-Globulinfraktion,
die reich an Antikörpern-Anti-e2 ist
Arbeitet man wie in Beispiel 3, geht jedoch von Plasmas aus, die wegen ihres Reichtums an Antikörpern-Anti-e2
ausgewählt wurden, so erhält man eine ^-Globulinfraktion,
die reich an Antikörpern-Anti-e2 ist und die man in gefriergetrockneter Form aufbewahrt
Claims (6)
1. Arzneimittel auf der Basis von Human-Gammaglobulinen
in einem physiologisch verträglichen Milieu, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
Gammaglobulinfraktlon aufweist, die Antikörper-Anti-e
enthält und aus dem Serum oder Blutplasma oder Plazentaextrakten, die einen Gehalt an Antikörpern-Anti-e
aufweisen, gewonnen worden ist
2. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einer gereinigten Fraktion von Antikörpern-Anti-e besteht, die von allen anderen
normalen Blutprotein-Bestandteilen außer den Gammaglobulinen und von allen infektiösen Verunreinigungen
befreit worden ist.
3. Arzneimittel gemäß Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem ganzen Plasma oder
ganzen Serum, in dem das Vorhandensein von Antikörpern-Anti-e festgestellt ist, besteht
4. Intravenös anplizierhares Arzneimittel gemäß
einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gammaglobuline zur Unterdrükkung
oder Herabsetzung der Antikomplementwirkung vorbehandelt worden sind.
5. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Blut, Plasma oder irgendeiner
anderen biologischer Flüssigkeit besteht, dem bzw. der man eine zur Unterdrückung oder Herabsetzung
der Antikomplementärwirkung vorbehandelte Gammaglobulinfraktion, die Antikörper-Anti-e
enthält, zugesetzt hat
6. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gammaglobulinfraktion
reich an einem der Antikörper-Anti-ei und Anti-e2 ist
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Berenberg | Gamma Globulin as a Prophylactic and Therapeutic Agent in Communicable Disease |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: BERENDT, T., DIPL.-CHEM. DR., PAT.-ANW., 8000 MUEN |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |