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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung gehört
zum Gebiet von Hüftgelenkprothesen
zur dauernden Verankerung im menschlichen Hüftgelenk. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf eine Bohrlehre zur Führung eines Bohrwerkzeugs beim
Bohren eines längsgerichteten Loches
durch den Hals (collum femoris) des menschlichen Oberschenkelknochens
nach einer Resektion des Kopfes (caput) des Collum.
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Stand der
Technik
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Die
Erfindung ist insbesondere, jedoch nicht ausschliesslich, anwendbar
zum Verankern von Hüftgelenkprothesen
der im Dokument WO 93/16663 offenbarten Art, und der Stand der Technik,
der zur Erfindung gehört,
soll mit besonderer Bezugnahme auf dieses Dokument und die Probleme
beschrieben werden, die angetroffen werden, wenn eine Hüftgelenkprothese
der dort beschriebenen Art aufzubauen ist. Die Erfindung lässt sich
jedoch auch auf andere Arten von Hüftgelenkprothesen anwenden.
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Das
Dokument WO 93/16663 offenbart eine Hüftgelenkprothese mit einem
Anbringungsteil für eine
Kugeleinheit, die so konstruiert ist, dass sie im Hals des menschlichen
Oberschenkelknochens (collum femoris) verankert werden kann. Das
Anbringungsteil weist ein Tragelement auf, das zum Anbringen einer
Kugel oder eines Kopfes vorgesehen ist, welcher am Oberschenkelhals
zu befestigen ist, nachdem eine Resektion des Kopfes des Oberschenkelhalses
ausgeführt
wor den ist. Das Anbringungsteil besitzt weiterhin ein Befestigungsteil
mit zwei Hauptteilen, nämlich
einem ersten Teil, der sich durch eine Bohrung erstreckt, die sich
vom Oberschenkelhals gegen die Aussenseite des Oberschenkelknochens
erstreckt, und einem zapfenartigen zweiten Teil, das dazu eingerichtet
ist, in eine zylindrische Ausnehmung zu passen, die in die Spongiosa des
Oberschenkelhalses eingearbeitet ist. Eine Hüftgelenkprothese dieser Art
ist in 1 der anliegenden
Zeichnungen veranschaulicht. Weitere Beispiele von Hüftgelenkprothesen
des Standes der Technik sind in den Dokumenten WO 93/01769 und WO 89/11837
geoffenbart. Das erste dieser Dokumente zeigt weiterhin eine Bohrführung, die
mittels einer äusseren
Befestigung fixiert ist.
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Um
eine feste Verankerung der Prothese zu erreichen, kann das zweite
Befestigungsteil, welches steckbar ist, in Eingriff mit der Innenseite
der Knochenkompakta des Knochenhalses gebracht werden, wie dies
allgemein in dem Dokument WO 93/16663 besprochen ist, da ein direkter
Kontakt mit der Kompakta die Gefahr eines mechanischen Lösens des Befestigungsteiles
der Prothese vermindert. Es muss jedoch jede Durchdringung der Kompakta
des Knochenhalses vermieden werden, wie im gleichen Dokument besprochen
ist. Insbesondere darf die Kompakta durch die zylindrische Ausnehmung
oder durch das zapfenartige Teil, was in diese eingesetzt wird, nicht
durchbrochen werden. Da sich die zylindrische Ausnehmung konzentrisch
zur eingebrachten Bohrung erstreckt und effektiv in den Knochenhals
mit Hilfe der eingebrachten Bohrung als Führungskanal ausgeschnitten
wird, muss die längsgerichtete
Bohrung durch den Knochenhals entlang einer Achse eingebracht werden,
die eine vorbestimmte Orientierung besitzt sowie eine vorbestimmte
Lage bezüglich des
Knochenhalses, damit der beabsichtigte Eingriff zwischen dem zapfenartigen
Befestigungsteil und der Knochenkompakta zustande kommt.
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Das
Dokument WO 93/16663 offenbart weiterhin ein einstückiges Schneidwerkzeug,
das ein zylindrisches gestrecktes Führungselement, einen Bohrlochräumer und
ein Oberflächenschneidwerkzeug
aufweist.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein hochpräzises Einbringen einer längsgerichteten
Bohrung durch den Hals des menschlichen Oberschenkelknochens entlang
einer Bohrachse zu ermöglichen,
die eine vorbestimmte Orientierung sowie eine vorbestimmte Lage
gegenüber
dem Collum besitzt.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine schnelle und zuverlässige hochpräzise Bohrung
dieser Art zu ermöglichen.
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Insbesondere
ist es Aufgabe der Erfindung, die Bohrachse auf eine solche Art
und Weise zu orientieren und zu platzieren, dass eine Hüftgelenkprothese,
die danach im Collum verankert wird, mit der Kompakta des Knochens
des Oberschenkelhalses fest verbunden wird und gleichzeitig die
Gefahr eines Durchbruches der Kompakta vermindert wird.
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Ein
besonderes Ziel der Erfindung ist es, eine Bohrlehre anzugeben,
mit der sowohl die Orientierung als auch die Lage der Bohrachse
gegenüber dem
Collum auf zuverlässige
und genaue Art bestimmt werden können
und die dazu verwendet werden kann, ein Bohrwerkzeug oder ein ähnliches
Gerät entlang
der derart erzeugten Bohrachse zu führen.
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Offenbarung
der Erfindung
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Diese
und andere Aufgaben und Ziele der Erfindung werden mittels einer
Bohrlehre gelöst
bzw. erreicht, die die in den anliegenden Ansprüchen niedergelegten Merkmale
aufweist.
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Danach
enthält
eine erfindungsgemässe Bohrlehre
eine Bohrführung
mit einem Basisteil und ist dazu eingerichtet, das Bohrwerkzeug
entlang einer Bohrachse gegenüber
dem Basisteil zu führen, wobei
das Basisteil dazu eingerichtet ist, in einer Position gegen eine
Schnittendfläche
des Collum anzuliegen, welche eine Schnittebene definiert, entlang derer
der Kopf (caput) des Collum entfernt wurde, derart, dass eine vorher
festgelegte Orientierung der Bohrachse bezüglich der Schnittebene definiert
wird. Das Gerät
weist weiterhin ein Positionierelement auf, das sich von der Bohrführung aus
erstreckt und dazu eingerichtet ist, mit dem Umfang des engsten
Bereiches des Collum an mindestens zwei umfangsmässig im Abstand befindlichen
Kontaktstellen verbunden zu werden, wenn das Basisteil in der genannten Position
an der genannten Schnittendfläche
anliegt, derart, dass sich die Bohrachse in geringster Entfernung
vom Umfang des genannten engsten Bereiches des Collum befindet.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemässen
Bohrlehre kann eine Bohrung zum Einsetzen eines Befestigungsteiles
einer Hüftgelenkprothese
in Längsrichtung
durch den Hals des Oberschenkelknochens entlang einer Bohrachse
eingebracht werden, die die korrekte Orientierung sowie auch die
korrekte Lage bezüglich
des Oberschenkelknochenhalses aufweist.
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Das
erfindungsgemässe
Gerät wird
nach einer Resektion des Kopfes (caput) des Collum in einer Schnittebene
verwendet, und das Gerät
verwendet diese Schnittebene als Bezugsebene, um die korrekte Orientierung
der Bohrachse gegenüber
dem Collum zu erzielen. Demgemäss
dient das Basisteil der Bohrführung
zur Orientierung der Lehre, d. h. der Bohrachse gegenüber der
Schnittendfläche
des Collum. Nach einer be vorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Bohrachse rechtwinklig zur Schnittebene gelegt. Da die Bohrlehre
die Schnittebene als Bezugsebene verwendet, sollte die Resektion
des Kopfes des Collum vorzugsweise genau mit vorbestimmten Winkeln
zur Längsausdehnung
des Oberschenkelknochenhalses vorgenommen werden.
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Die
schwedische Patentanmeldung SE 9501828-9 mit dem Titel "Schneidführungsgerät" offenbart ein Schneidführungsinstrument,
das sich für diesen
Zweck eignet.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Schneidführung
mit einem Führungskanal
zur Aufnahme und Führung
des Bohrwerkzeuges entlang einer Längsachse des Bohrkanals versehen,
die mit der Bohrachse zusammenfällt. Die
Aussage, dass die Bohrführung
dazu bestimmt ist, ein Bohrwerkzeug entlang einer Bohrachse gegenüber dem
Basisteil zu führen,
ist jedoch so zu verstehen, dass sie nicht nur Alternativen von
Bohrwerkzeugen umfasst, die von der erfindungsgemässen Bohrlehre
getrennt sind, was nachstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben wird, sondern auch die Alternative, dass
das Bohrwerkzeug ein fester Bestandteil der Bohrlehre ist. Demgemäss kann
die Bohrführung ebenfalls
Aufspannvorrichtungen zur Unterstützung des Bohrwerkzeuges und
seiner Führung
gegenüber dem
Basisteil aufweisen.
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Um
ebenfalls die korrekte Lage der Bohrachse gegenüber dem Collum zu erzielen,
insbesondere eine Position, die einen festen Eingriff zwischen dem Befestigungsteil
der Prothese und der Kompakta des Knochens ergibt, ohne dass letztere
durchbrochen wird, weist das erfindungsgemässe Instrument das oben genannte
Positionselement auf, welches sich beim Gebrauch von der Rohrführung zwischen
der Schnetdebene in Richtung des Knochenhalses erstreckt um am Umfang
des engs ten Bereiches des Knochenhalses an mindestens zwei am Umfang
im Abstand befindlichen Berührungsstellen
anzuliegen. Daraus ergibt sich, dass die Bohrachse an einer vorbestimmten
kleinsten Entfernung vom Umfang des engsten Bereiches des Knochenhalses
platziert werden kann. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Positionierelement dafür
vorgesehen, gleichzeitig am Collum an den genannten Berührungsstellen
anzuliegen. Das Positionierelement kann jedoch auch so ausgebildet
werden, dass es zu einem Zeitpunkt nur mit einer Kontaktstelle anliegt.
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Es
ist bevorzugt, dass das Positionierelement abnehmbar mit dem Gerät verbunden
ist, so dass es durch andere Positionierelemente ersetzt werden
kann, welche anderen Werten des Mindestabstandes, wie er oben definiert
ist, entsprechen. Diese Ausführungsform
hat dabei den Vorteil, dass ein und dieselbe Bohrführung an
Knochenhälsen
verwendet werden kann, die unterschiedliche Grössen haben. Bei dieser Ausführungsform
wird zunächst die
Mindestentfernung durch Abmessen der Grösse des engsten Bereiches des
Collum bestimmt. Dann wird ein Positionierelement ausgewählt, das
der so bestimmten Mindestentfernung entspricht, und zwar aus einer
Reihe unterschiedlicher Positionierelemente und dann auf dem Gerät angebracht.
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Es
wird weiterhin bevorzugt, dass das Positionierelement gegenüber dem
Basisteil quer zur Schnittebene verschiebbar ist, um eine Einstellung des
Positionierelementes in eine Lage zu ermöglichen, in der die Bereiche
des Positionierelementes, die an dem Umfang des Knochenhalses zum
Anliegen kommen, auf der gleichen Höhe liegen wie der engste Bereich
des Knochenhalses.
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Weiterhin
weist die erfindungsgemässe Bohrlehre
vorzugsweise Mittel zur vorübergehenden Befestigung
des Basisteiles am Collum auf. Unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass die Schnittebene als Bezugsebene des Basisteils verwendet werden
soll, können
solche Befestigungsmittel mit Vorteil dazu eingerichtet werden,
das Basisteil gegen die Schnittendfläche des Collum, welche die
Schnittebene definiert, zu pressen und dann anzuklammern.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist ein Längsschnitt
einer Hüftgelenkprothese
des Standes der Technik, welche im Collum eines menschlichen Oberschenkelknochen
entlang einer eingebrachten Bohrung verankert ist.
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2 zeigt eine perspektivische
Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemässen
Bohrlehre, die in Bohrführungsposition
auf einer Schnittendfläche
eines Oberschenkelknochenhalses angebracht ist.
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3 stellt eine Seitenansicht
dar, und zwar entlang der Linie III-III in 2, wobei ein Positionierelement des Gerätes zwecks
klarerer Darstellung entfernt worden ist.
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4 ist eine Seitenansicht
entlang der Linie IV-IV in 3 einschliesslich
des Positionierelements.
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5 zeigt in perspektivischer
Ansicht eine Vorrichtung zum Testen und Kontrollieren zur Verwendung
zusammen mit dem in 2 bis 4 gezeigten Gerät.
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Einzelbeschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung
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Um
die Vorteile der vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen, wird
zunächst
auf 1 Bezug genommen,
welche eine Hüftgelenkprothese
der in Dokument WO 93/16663 geoffenbar ten Art darstellt. Die Prothese
enthält
ein zylindrisches erstens Befestigungsteil 1 und ein zapfenartiges
zweites Befestigungsteil 2, welches eine Kugel oder einen
Kopf 3 trägt.
Das erste Befestigungsteil 1 wird in verschiedenen Ausführungen
unterschiedlicher Länge
hergestellt, wogegen das zapfenähnliche
zweite Befestigungsteil 2 in verschiedenen Ausführungen
von unterschiedlichem Durchmesser besteht.
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Das
erste Befestigungsteil 1 ist passend in eine Bohrung 4 eingesetzt,
die in Längsrichtung durch
die Kompakta des Knochens des Knochenhalses 5 entlang einer
Bohrachse B-B mittels eines Bohrwerkzeuges (Bezugszeichen 24 in 2) mit einem Durchmesser
hergestellt wurde, der demjenigen des ersten Befestigungsteiles 1 entspricht.
Das zapfenähnliche
zweite Befestigungsteil 2 ist in eine zylindrische Ausnehmung 6 eingepasst,
welche in die Spongiosa des Collum 5 eingeschnitten worden
war, derart, dass sie coaxial mit der eingebrachten Bohrung 4 verläuft. Die
zylindrische Ausnehmung 6 ist in Längsrichtung entlang der Bohrungsachse
B-B in einer vom Kopf 8 entgegengesetzt verlaufenden Richtung
mittels eines nicht gezeigten Rotations-Fräswerkzeugs erzeugt worden.
Das Fräswerkzeug
ist in mehreren Grössen
verfügbar,
von denen jede einem bestimmten Durchmesser eines zapfenähnlichen, zweiten
Führungselementes 2 entspricht
und ein längliches
Führungselement
enthält,
das in die eingebrachte Bohrung 4 eingesetzt und von dieser
geführt
wird.
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Das
zapfenähnliche
zweite Befestigungsteil 2 ist mittels eines am Umfang angebrachten
Kragens 7 begrenzt, der die Einführung in die Ausnehmung 6 begrenzt,
wobei sich der Kragen 7 an einer Schnittendfläche 11 abstützt, die
eine Schnittebene P definiert, entlang welcher der Kopf 8 des
Knochenhalses 5 entfernt worden ist. Wegen weiterer Einzelheiten dieser
Prothese des Standes der Technik, die in
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1 gezeigt ist, und deren
Verankerung wird auf das Dokument WO 93/16663 verwiesen.
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In 1 ist die Orientierung der
Befestigungsteile 1 und 2 bezüglich des Knochenhalses 5 und
insbesondere der Knochenkompakta 10 gegenüber derjenigen
etwas verschieden, die im Dokument WO 93/16663 vorher geoffenbart
worden war. Insbesondere ist das zapfenähnliche zweite Befestigungsteil 2 über seine
ganze Länge
fest in Eingriff mit der Knochenkompakta 10 in einem besonderen
Gebiet 12, das sich entlang der Mitte der Übergangszone zwischen
dem Collum 5 und dem Knochenschaft 9 des Oberschenkelknochens
befindet. Da es im Prinzip darauf ankommt, die höchstmögliche Unterstützung der
Befestigungsteile 1, 2 zu gewährleisten, ohne dass in die
Knochenkompakta 10 eingegriffen wird, wird der Bereich 12 der
Knochenkompakta 10, der relativ dick ist, wie es aus 1 hervorgeht, mit Vorteil
zur Aufnahme und Unterstützung
des zapfenähnlichen
zweiten Befestigungsteiles 2 ausgenutzt.
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Um
demgemäss
eine feste Verankerung der Prothese zu gewährleisten, werden vorzugsweise sowohl
die Orientierung als auch die Position der Bohrachse B-B mit hoher
Genauigkeit während
des Bohrvorganges festgelegt, da die Bohrung 4 anschliessend
als Führungskanal
des Fräswerkzeuges dient,
wenn die Ausnehmung 6 in die Spongiosa des Knochenhalses 5 einzuarbeiten
ist, wie oben beschrieben wurde. Wenn die Orientierung und/oder die
Position der Bohrachse B-B beim Bohren des Loches 4 nicht
korrekt ist, so ist die zylindrische Mantelfläche der Ausnehmung 6 entweder
(i) vollständig oder
teilweise vom vorteilhaften Gebiet 12 der Kompakta des
Knochens 10 entfernt, wodurch keine oder nur eine teilweise
Verankerung des zapfenartigen zweiten Befestigungsteiles 2 in
der Kompakta 10 zustande kommt, insbesondere im bevorzugten
Gebiet 12, oder (ii) die Ausnehmung wird gegen die Kompakta
des Knochens derart verschoben, dass der letztere durchbrochen wird,
entweder von der Ausnehmung 6 oder dem zapfenartigen zweiten
Befestigungsteil 2.
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Was
die Gefahr eines Durchbruchs der Kompakta des Knochens betrifft,
so ist die Situation kompliziert, weil der Knochenhals 5 in
der Nähe
der Schnittebene P trichterförmig
ist, wie es am besten in 3 dargestellt
wird, in welcher eine gestrichelte Linie N den engsten Bereich 13 des
Halses andeutet. Wegen der trichterförmigen Gestalt des Knochenhalses 5 kann
eine korrekte Positionierung der Bohrachse B-B gegenüber dem
Knochenhals 5, d. h. eine korrekte Plazierung am Schnittpunkt
der Bohrachse B-B und der Schnittebene P, auf der Grundlage des
Profils der Schnittendfläche 11 nicht
bestimmt werden, da es nicht diese, sondern die Grösse des
engsten Querschnittes 13 ist, welche die höchstzulässige Grösse des
zu verwendenden Fräswerkzeuges
bestimmt und daher den höchstzulässigen Durchmesser
des zapfenartigen zweiten Befestigungsteiles 2.
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In 1 wurde die Schnittebene
P derart gewählt,
dass sie einen vorbestimmten Schnittwinkel αc mit
dem Schaft 9 des Oberschenkelknochens bildet, dessen Hauptlängsachse
durch eine gerade Linie A-A dargestellt wird, und diese Ebene liegt
auf einem vorbestimmten Schnittniveau Lc gegenüber dem Ende
des Kopfes 8. Die Resektion des Kopfes 8 entlang
einer solchen wohldefinierten Schnittebene kann vorzugsweise mittels
eines Schnittführungsgerätes ausgeführt werden,
welches im oben genannten Dokument SE 9501828-9 geoffenbart ist.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 bis 4 soll der Aufbau und die
Verwendung der bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Bohrlehre anschliessend beschrieben werden, wobei ähnliche
Teile in 1 und 2 bis 4 die gleichen Bezugszeichen tragen.
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Im
allgemeinen weist das erfindungsgemässe Gerät eine Bohrführung 20 mit
einem Basisteil 21 und einem Positionierelement 22 auf,
welches mit der Bohrführung 20 verbunden
ist. In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform besitzt die Bohrführung 20 die
Form eines rohrförmigen
Zylinders, dessen Innenumfang einen Führungskanal 23 zur
Aufnahme und Führung
eines Bohrwerkzeuges 24 entlang der Bohrachse B-B definiert.
In 2 ist das Bohrwerkzeug
ein Kranzbohrer, wobei aber auch andere Bohrwerkzeuge verwendet
werden können.
Das Basisteil 21 der Bohrführung 20 hat die Form
einer Platte mit einer ebenen Auflagefläche 25, welche praktisch
die gesamte Schnittendfläche 11 bedeckt.
Ein Ende 26 des Zylinders 20 ist fest rechtwinklig
mit der oberen Fläche 27 der
Anlageplatte 21 verbunden, die mit einem nicht gezeigten
Durchgangsloch versehen ist, welches mit dem Führungskanal 23 des
Zylinders 20 zusammenfällt.
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Das
Positionierelement 22 ist ein auswechselbarer Teil der
Bohrlehre und weist eine zylindrische Verbindungshülse 28 auf,
die lose über
dem Zylinder 20 gleitet und mit zwei im wesentlichen U-förmigen Positionierarmen 29 versehen
ist. Bei der Verwendung erstrecken sich die Positionierarme 29 von der
Verbindungshülse
nach aussen, dann bis unterhalb der Platte 21 und wiederum
gegen den Knochenhals 5, wie in 2 und 4 gezeigt
ist. Die U-förmigen
Positionierarme 29 sind im wesentlichen rechtwinklig und
erstrecken sich in jeweils einer radialen Ebene der Bohrachse B-B.
Die Vorderenden der Positionierarme 23 bilden Anlageenden 30,
die beide mit dem Umfang des Knochenhalses 5 an dessen engstem
Querschnitt 13 in Berührung
gebracht werden, der durch die gestrichelte Linie N in 2 angedeutet ist.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
des Gerätes
besteht aus einem Satz austauschbarer Positionierelemente 22,
von denen jedes eine Verbindungshülse 28 mit zwei Positionierarmen 25 aufweist.
Die Positionierelemente 22 des Satzes unterscheiden sich
nur in einem radialen Abstand, gemessen zwischen ihren Anlageenden 30 bis
zur Mittelachse der Verbindungshülse 28.
Mit anderen Worten definieren die zwei Anlageenden 30 und
die Mittelachse der Verbindungshülse 28 Kreise
mit unterschiedlichen Durchmessern für jedes Positionierelement 22 des Satzes.
Beispielsweise kann ein solcher Satz vier unterschiedliche Positionierelemente 22 mit
Durchmessern von 16 mm, 17 mm, 18 mm und 19 mm aufweisen. 5 zeigt eine Lehre mit einem
zylindrischen Schaft 31 und einer abgestuften konischen
Basis 32, dazu eingerichtet, dass die Anlageenden 30 jedes Positionierelementes
eines solchen vierteiligen Satzes in der korrekten Entfernung von
der Mittelachse der Verbindungshülse 28 liegen.
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Die 2 und 3 zeigen eine Situation, bei der ein
Positionierelement 22 der Grösse "18" (Durchmesser
= 18 mm) ausgewählt
wurde, nachdem die Grösse
des engsten Querschnittes 13 des Knochenhalses 5 bei
N zu 24 mm gemessen wurde. Um beispielsweise eine Sicherheitsmarge
von 3 mm für
die Dicke der Knochenkompakta 10 am engsten Bereich 13 des
Collum zu erhalten, sollte der Durchmesser des zapfenähnlichen
zweiten Befestigungsteiles 2 zu 18 mm gewählt werden.
Wenn demgemäss
ein Positionierelement 22 mit der Grösse "18" gewählt wird,
befindet sich die Bohrachse B-B in einem Mindestabstand von 18 mm/2
= 9 mm vom Aussenumfang des engsten Bereiches 13 des Knochenhalses 5.
In diesem Beispiel kann die Ausnehmung 6 für das zapfenähnliche
Befestigungsteil 2 mit einem Fräswerkzeug erzeugt werden, das
einen Durchmesser von 18 mm oder etwas weniger aufweist, je nachdem,
ob das zapfenähnliche
zweite Befestigungsteil 2 beim Einsetzen in die Ausnehmung 6 noch
weiteres Knochengewebe entfernt.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
gemäss 2 bis 4 ist die Basisplatte 21 gegen
die Schnittendfläche 11 des
Knochenhalses 5 mittels zweier schwenkbarer Backen 33 festgeklemmt.
Wie am besten aus 3 hervorgeht,
ist jede Backe schwenkbar bei 36 an der Grundplatte 21 angelenkt und
kann eine Schwenkbewegung in einer Ebene ausführen, die auf der Grundplatte 21 senkrecht steht.
Die Backen 33 weisen zusammenwirkende, gezahnte Angriffsenden 35 auf,
die gegen das Collum 5 geklemmt werden können, indem
die einander gegenüberliegenden
Enden 36 mittels eines getrennten, handbetätigten Klemmwerkzeuges 37 auseinander
gedrückt
werden, welches übliche
Mittel 38 zum Verriegeln des Werkzeuges in der Klemmstellung aufweisen.
Die oben erwähnte
trichterartige Form des Collum 5 in Kombination mit der
Schwenkbewegung der Backen 33 hat ebenfalls ein Einklemmen der
Grundplatte 21 in 3 nach
unten gegen die Schnittendfläche 11 zur
Folge, wodurch eine korrekte Orientierung des Zylinders 21 gegenüber der
Schnittebene P gesichert ist. Die folgenden Schritte sind vorzunehmen,
wenn man die oben beschriebene Bohrlehre verwenden will. Nach Resektion
des Kopfes 8 vom Knochenhals 5 wird die Grösse des
engsten Bereiches 13 am Collum 5 gemessen. Die
Stelle des engsten Bereiches 13 kann durch eine Linie (N) markiert
werden. Aufgrund dieser Messung wird ein Positionierelement 22,
welches der passenden Grösse
des zapfenähnlichen
zweiten Befestigungsteiles 2 entspricht, zur Montage auf
dem Zylinder 20 ausgesucht. Danach wird die Anlagefläche 25 der
Grundplatte 21 zur Anlage an die Schnittendfläche 11 des Knochenhalses 5 gebracht.
Das Positionierelement wird von Hand entlang dem Zylinder 20 von
der Grundplatte 21 her verschoben, wie in 4 gezeigt ist, bis an eine Stelle, bei
der die Anlageenden 30 der Positionierarme 29 auf
dem Niveau (an der Linie N) des engsten Bereiches 13 sind.
Diese Anzeigelinie kann auch übergangen
werden, da die engste Stelle 13 des Knochenhalses leicht
dadurch bestimmt werden kann, dass man das Positionierelement 22 längs des
Zylinders 20 verschiebt, während die zwei Anlageenden 30 ständig in
Berührung
mit der Umfangsoberfläche
des Halses sind. Vorzugsweise wird die Verbindungshülse 20 dabei
um den Zylinder 22 bis an eine Stelle gedreht, bei der
die Anlageenden 30 der Arme 29 sich in einer gleichen
winkelmässigen Entfernung
von einer Symmetrieebene des Knochenhalses befinden, wie es durch
die gestrichelte Linie L in 2 dargestellt
ist. Die Bohrachse B-B ist nun korrekt orientiert und positioniert,
und das gesamte Instrument ist mittels der Backen 33 und
des Klemmwerkzeuges 37 vorübergehend am Knochenhals 5 befestigt.
Das Bohrwerkzeug 24 kann nun in den Bohrkanal 23 eingesetzt
und darin geführt
werden, um die Bohrung 4 in Längsrichtung durch das Collum 5 zu
bohren, worauf die Bohrlehre entfernt wird. Schliesslich wird die
Ausnehmung 6 in die Spongiosa des Knochens wie oben beschrieben
eingeschnitten, wobei das Bohrloch 4 als Führungskanal
für ein
Fräswerkzeug
verwendet wird.
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Verschiedene
Veränderungen
der oben beschriebenen Ausführungsformen
sind im Schutzbereich der Patentansprüche denkbar. Beispielsweise kann
die Bohrführung
aus einer Anzahl coaxialer Ringe bestehen, die einen Führungskanal
für ein
Bohrwerkzeug bilden. Weiterhin kann das Bohrwerkzeug einstückig mit
dem Instrument geformt sein, und in diesem Falle kann die Struktur
der Bohrführung
wesentlich von derjenigen abweichen, die die Ausführungsform
betrifft, welche in den Figuren dargestellt ist. Bei einer noch
einfacheren Ausführungsform kann
das Positionierelement fest mit der Bohrführung verbunden sein. Was das
Basisteil betrifft, können andere
Alternativen als eine Platte vorgesehen sein, beispielsweise eine
Ausbildung als Dreifuss zur Orientierung der Bohrführung auf
der Schnittendfläche. Schliesslich
können
die Angriffsenden 30 des Positionierelements die Form kontinuierlicher
Ringe die Form kontinuierlicher Ringe haben, die am Knochenhals
entlang der Linie N anliegen.