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Die
Erfindung betrifft eine chirurgische Sägelehre gemäß Anspruch 1 sowie einen Sägelehrensatz
gemäß Anspruch
12.
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In
der Fußchirurgie
sind Sägelehren
bekannt, entlang derer der Chirurg mittels einer Knochensäge einen
Metatarsalknochen durchtrennen kann. Um den Metatarsalknochen um
eine erforderliche Länge
zu kürzen,
wird nach einem ersten Durchtrennen des Metatarsalknochens die Sägelehre
in Längsrichtung
des Metatarsalknochens verschoben und durch Sägen entlang der Sägelehre
ein Zwischenstück
des Metatarsalknochens abgetrennt. Daraufhin werden die verbleibenden
Metatarsalknochensegmente mit Hilfe von Knochenschrauben aneinander
fixiert. In der Praxis kommen dabei Sägelehren zum Einsatz mit denen
entweder ein gerader Schnitt, ein schräger Schnitt, ein Z-förmig konturierter
Schnitt oder ein V-förmig
konturierter Schnitt ausgeführt
werden können.
Bei bekannten Sägelehren, mit
denen der Metatarsalknochen mit einem V-förmigen Schnitt durchtrennt
werden kann, erstreckt sich eine vordere Keilkante der spitz zulaufenden
Sägelehre
im rechten Winkel zur Längserstreckung
einer Anlagefläche
der Sägelehre,
mit der die Sägelehre am
Metatarsalknochen anlegbar ist.
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Bei
geraden oder schrägen
Schnitten ist von Nachteil, dass die gebildeten Knochensegmente
nur mit Hilfe mehrerer Knochenschrauben rotationsstabil aneinander
fixierbar sind. Bei sämtlichen
bekannten Schnitt-Formen ist darüber
hinaus nachteilig, dass, wenn die erhaltenen Knochensegmente in
Längsrichtung
des Knochens relativ mit Abstand zueinander verschoben angeordnet
werden sollen, ein zwangsläufig
zwischen diesen entstehender Spalt mit Knochenmaterial aufgefüllt werden
muss, um eine stabile dauerhafte Fixation der Knochensegmente aneinander
mit Hilfe von Knochenschrauben zu ermöglichen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Sägelehre
vorzuschlagen, mit der ein Knochen derart durchtrennbar ist, dass
eine rotationsstabile Fixation der entstehenden Knochensegmente
mit nur einer Knochenschraube möglich
ist. Bevorzugt soll die Sägelehre
derart beschaffen sein, dass zwei mit dieser geschaffene Knochensegmente in
Längsrichtung
des Knochens relativ zueinander verstellt werden können, ohne
dass dabei ein Spalt zwischen den Knochensegmenten entsteht. Ferner besteht
die Aufgabe darin, einen Sägelehrensatz, umfassend
mehrere entsprechend verbesserte Sägelehren vorzuschlagen. Insbesondere
soll der Sägelehrensatz
derart beschaffen sein, dass mit diesem ein Knochen präzise um
eine erforderliche Länge
gekürzt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Sägelehre
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Sägelehrensatzes
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche
Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder
den Figuren angegebenen Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die chirurgische Sägelehre
gemäß einer
ersten Alternative im Wesentlichen schiffsbugförmig auszubilden, also die
Keilkante einer zu mindest in einem vorderen Bereich im Wesentlichen
keilförmigen
Sägelehre
nicht rechtwinklig zur Längserstreckung
der Anlagefläche
sondern unter einem von 90° abweichenden
Winkel zur Längserstreckung
der Anlagefläche anzuordnen.
Hierdurch wird eine im Wesentlichen V-förmige Schnittkontur erhalten,
bei der die zur Keilkante der Sägelehre
korrespondierende Scheitellinie des Schnittes nicht senkrecht zur
Knochenoberfläche,
sondern unter einem vom 90° abweichenden Winkel
zu dieser verläuft.
Werden zwei auf diese Weise voneinander getrennte Knochensegmente
relativ zueinander in Hochrichtung verschoben, derart, dass die
beiden Knochenelemente weiterhin aneinander anliegen, resultiert
aufgrund der schrägen Schnittanordnung
automatisch eine Verstellung der Knochensegmente relativ zueinander
entlang ihrer Längserstreckung,
wobei sich zwischen den Knochensegmenten eine Stufe ausbildet, die
umso größer wird,
je weiter die Knochensegmente relativ zueinander entlang der Schnitterstreckung
verschoben werden. Die beiden Knochensegmente liegen also, obwohl
sie in Längsrichtung
zueinander verstellt wurden, zumindest in einem Teilbereich in axialer
Richtung aneinander an, sodass kein mit Knochenmaterial aufzufüllender
Spalt entsteht. Ein weiterer Vorteil einer nach dem Konzept der
Erfindung ausgebildeten Sägelehre
besteht darin, dass zwei Knochensegmente mit nur einer Schraube
rotationsstabil fixiert werden können.
Die Knochenschraube wird hierzu bevorzugt von dem proximalen Knochensegment schräg in Richtung
des distalen Knochensegments geführt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Anlagefläche, beispielsweise
durch das Vorsehen einer konkaven Wölbung, an die Außenkontur
des zu durchtrennenden Knochens angepasst ist. Es ist jedoch auch
eine Ausführungsform
der Sägelehre
realisierbar, bei der die Anlagefläche eben ausgebildet ist. Eine
nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete chirurgi sche Sägelehre
eignet sich insbesondere als Fußchirurgiesägelehre,
vorzugsweise zum präzisen
Durchtrennen eines Metatarsalknochens, bzw. einen Metatarsalknochen
um eine erforderliche Länge
zu kürzen.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf fußchirurgische Sägelehren
beschränkt.
So können
mit einer nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Sägelehre
bei entsprechender Dimensionierung auch andere tierische, oder bevorzugt
menschliche Knochen, wie Arm- oder Beinknochen präzise durchtrennt
und ggf. um eine erforderliche Länge
gekürzt werden.
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Neben
der zuvor beschriebenen ersten Alternative bei der die Sägelehre
schiffsbugartig ausgeformt ist, also neben einer Sägelehre,
bei der die Keilkante der Sägelehre
sich in Längserstreckung
der Sägelehre
gesehen von der Anlagefläche
weg erstreckt und somit eine vordere Keilkante bildet, ist eine
zweite Alternative realisierbar, bei der die Keilkante nicht nach
vorne, sondern rückwärtig geneigt ist,
also mit der Anlagefläche
einen Winkel von weniger als 90° einschließt und somit
als innere Keilkante ausgebildet ist. Auch bei dieser zweiten Alternative ist
es möglich,
die beiden mit Hilfe der Sägelehre
geschaffenen Knochensegmente durch relatives Verstellen zueinander
in Hochrichtung, gleichzeitig in Längsrichtung, relativ zueinander
zu verstellen, und gleichzeitig eine zumindest abschnittsweise Anlage der
Schnittflächen
der Knochensegmente aneinander zu gewährleisten. Bei einer nach hinten
geneigten Keilkante liegen die Seitenflächen einander schräg gegenüber, wohingegen
bei einer nach vorne geneigten Keilkante die Seitenflächen nach
außen weisende
Seiten der Sägelehre
bilden. Die Sägelehre
weist also einen inneren Keil auf. Sämtliche vorgenannten, in Zusammenhang
mit der ersten Alternative erläuterten
Vorteile gelten als entsprechend.
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Von
besonderem Vorteil in Hinblick auf die Realisierung möglichst
großer
Anlageflächen
ist eine Ausführungsform,
bei der sich der Keilkantenwinkel über seine Längserstreckung nicht ändert. Anders ausgedrückt sind
die Seitenflächen
der Sägelehre, entlang
derer vom Chirurgen die Säge
geführt
wird, lediglich unter einem einzigen Winkel, nämlich dem Keilkantenwinkel,
zueinander geneigt. Bei dieser Ausführungsform verlaufen die Seitenflächen senkrecht
zur Längserstreckung
der Anlagefläche,
bzw. bei einer ebenen Anlagefläche
senkrecht zu dieser.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der auf der von der Anlagefläche
abgewandten Seite der Sägelehre
eine Oberfläche
vorgesehen ist, die sich zumindest näherungsweise parallel zur Anlagefläche erstreckt.
Sowohl die Oberfläche als
auch die Anlagefläche
weisen einen vorderen, keilförmigen
Flächenabschnitt
auf, wobei die Flächenabschnitte
entlang der Längserstreckung
der Sägelehre
zueinander versetzt angeordnet sind, also in Hochrichtung der Sägelehre
nicht miteinander fluchten. Bei einer schiffsbugartigen Ausgestaltungsform
der Sägelehre
ist der keilförmige
Oberflächenabschnitt
relativ zu dem keilförmigen
Anlageflächenabschnitt
nach vorne versetzt. Ebenso ist eine nach hinten versetzte Anordnung
bei rückwärtig weisender Keilkante
realisierbar.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Keilwinkel des Anlageflächenabschnitts und des Oberflächenabschnitts
zumindest näherungsweise
identisch sind. Anders ausgedrückt entspricht
die Umfangskontur des vorderen Anlageflächenabschnitts bevorzugt der
Umfangskontur des vorderen Oberflächenabschnitts, wodurch erreicht wird,
dass der Keilkantenwinkel entlang der Keilkante, also der Winkel
zwischen den beiden Seitenflächen
konstant bleibt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass beide
Seitenflächen
eben ausgebildet sind. Diese Ausführungsform ermöglicht ein großflächiges und
damit exaktes Führen
einer Säge entlang
der Seitenflächen
zum Herstellen eines V-förmigen
Schnittes mit schräger
Keilkante.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der der Keilkantenwinkel, also der Winkel, unter dem die beiden
Seitenflächen
angewinkelt sind, aus einem Winkelbereich zwischen etwa 90° und etwa
30° gewählt ist.
Zu bevorzugen ist ein Keilkantenwinkel aus einem Winkelbereich zwischen etwa
80° und
etwa 40°,
wobei ein Winkel aus einem Winkelbereich zwischen etwa 70° und etwa
50° besonders
zu bevorzugen ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Sägelehre
beträgt
der Winkel zwischen der Längserstreckung
der Anlagefläche
und der Keilkante zwischen etwa 100° und 170°. Bei dieser Ausführungsform
ist die Keilkante nach vorne geneigt. Besonders bevorzugt ist es,
wenn dieser Winkel zwischen der Keilkante und der Längserstreckung
der Anlagefläche
zwischen etwa 100° und etwa
150°, besonders
bevorzugt zwischen etwa 110° und
etwa 130° beträgt. Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Winkel zumindest näherungsweise 120° beträgt.
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Bei
einer Ausführungsform,
bei der die Keilkante nicht nach vorne, sondern nach hinten geneigt ist,
die Sägelehre
also eine nach innen weisende Keilform aufweist, beträgt der Winkel
zwischen der Längserstreckung
der Anlagefläche
und der Keilkante zwischen etwa 10° und etwa 80°. Bevorzugt ist eine Ausführungsform
mit einem Winkel aus einem Winkelbereich zwischen etwa 10° und etwa
70°, bevorzugt
zwischen etwa 20° und
etwa 50°.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Winkel
zumindest näherungsweise
30° beträgt.
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Um
die Sägelehre
exakt am zu durchtrennenden Knochen positionieren zu können, ist
eine Ausführungsform
bevorzugt, bei der die Sägelehre einen
Griff aufweist, der ein erleichtertes Greifen durch den Chirurgen
ermöglicht.
Besonders bevorzugt ist der Griff nicht dauerhaft fest mit der Sägelehre
verbunden, sondern lösbar
mit dieser verbindbar. Hierzu ist in Weiterbildung der Erfindung
ein, insbesondere als Sackloch ausgebildetes, vorzugsweise ein Innengewinde
aufweisendes Loch vorgesehen. Dieses befindet sich bevorzugt auf
einer Oberseite der Sägelehre.
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Um
ein Relativverschieben der Sägelehre
zu dem zu durchtrennenden Knochen beim eigentlichen Sägevorgang
entlang der Seitenflächen
der Sägelehre
zu vermeiden, ist in Weiterbildung der Erfindung mit Vorteil vorgesehen,
dass die Sägelehre
mindestens ein Durchgangsloch aufweist. Dieses Durchgangsloch reicht
bevorzugt von der Oberseite der Sägelehre bis zur Anlagefläche. Das
Durchgangsloch ist derart beschaffen und/oder dimensioniert, dass
es zur Aufnahme eines Kirchnerdrahtes oder einer Knochenschraube
dient. Eine besonders exakte Positionierung der Sägelehre
am Knochen ist für
den Fall möglich,
dass die Längsachse
des Durchgangsloches parallel zur Keilkante der Sägelehre
verläuft.
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Eine
besonders exakte und definierte Positionierung der Sägelehre
am Knochen ist insbesondere dann möglich, wenn mehr als ein Durchgangsloch vorgesehen
ist, sodass die Sägelehre
beispielsweise mit mindestens zwei Kirchnerdrähten am Knochen für die Zeit
des Sägevorgangs
fixierbar ist. Dabei ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der
die mindestens zwei, vorzugsweise die ausschließlich zwei, Durchgangslöcher in
Längsrichtung
der Sägelehre beabstandet
angeordnet sind. Bevorzugt befinden sich die Sägelöcher auf der Längsmittelachse
der Sägelehre.
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Die
Erfindung führt
auch auf einen Sägelehrensatz
mit mindestens zwei nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten
Sägelehren.
Besonders bevorzugt ist ein Sägelehrensatz
mit acht Sägelehren.
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Um
ein präzises
Heraustrennen eines V-querschnittlichen Knochenzwischenstücks mit
einer definierten Länge
zu ermöglichen,
ist eine Ausführungsform
des Sägelehrensatzes
bevorzugt, bei der bei mindestens zwei Sägelehren ein unterschiedlicher
Abstand zwischen zumindest einem Durchgangsloch zur lösbaren Fixierung
der Sägelehre
am Knochen und der Keilkante vorgesehen ist. Soll also beispielsweise
ein Knochenzwischenstück
mit einer Längserstreckung
bzw. Dickenerstreckung von 3 mm herausgetrennt werden, so wird zunächst eine
Sägelehre
an einer definierten Position des Knochens fixiert und der Knochen
wird entlang der Seitenflächen der
Sägelehre
mit Hilfe einer Säge
durchtrennt. Daraufhin wird an derselben Position eine Sägelehre
positioniert, bei der der Abstand zwischen einem Durchgangsloch
und der Keilkante um 3 mm geringer ist, als bei der zuvor eingesetzten
Sägelehre.
Wird nun entlang der Seitenflächen
dieser (zweiten) Sägelehre der
Knochen durchtrennt, so er hält
man ein Knochenzwischenstück
mit einer Axialerstreckung bzw. Dickenerstreckung von exakt 3 mm.
Der Knochen wurde also um exakt 3 mm verkürzt. Nun können die verbleibenden beiden
Knochensegmente aneinandergeführt
und entlang der schrägen
Keilkante relativ zueinander verschoben werden, bis die gewünschte Position
eingestellt ist. Daraufhin erfolgt die rotationsstabile Fixation
der Knochensegmente mit Hilfe einer Knochenschraube, die bevorzugt
vom proximalen Knochensegment zum distalen Knochensegment reicht.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Sägelehrensatzes,
bei der die Abstandsabstufung (Stufung der Abstände zwischen dem Durchgangsloch
und der Keilkante) zwischen den einzelnen Sägelehren konstant ist. Vorzugsweise
beträgt sie
1 mm.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1:
eine Ansicht einer chirurgischen Sägelehre von unten,
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2:
eine Seitenansicht der Sägelehre
gemäß 1,
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3:
eine Ansicht der Sägelehre
gemäß den 1 und 2 von
oben,
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4:
eine Längsschnittansicht
der Sägelehre
gemäß den 1 bis 3,
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5:
eine Ansicht der Sägelehre
gemäß den 1 bis 3 von
hinten,
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6:
eine Ansicht der Sägelehre
von vorne
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7:
zwei unterschiedliche perspektivische Ansichten einer Sägelehre
von einem Typ A,
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8:
zwei perspektivische Ansichten einer Sägelehre vom Typ B,
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9:
eine mögliche
Anordnung der beiden Sägelehretypen,
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10:
zwei Draufsichten auf unterschiedliche Typen von Sägelehren,
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11:
einen ersten Operationsschritt bei der Verkürzung eines Fuß-Metatarsalknochens,
wobei bei diesem Schritt der Metatarsalknochen freigelegt wird,
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12:
ein zweiter Operationsschritt, bei dem Fixierlöcher zur lösbaren Fixierung der Sägelehre
in den Metatarsalknochen eingebracht werden,
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13:
einen dritten Operationsschritt, bei dem eine Sägelehre von einem Typ A aus
einem Sägelehrensatz
mit Hilfe von Kirchnerdrähten
am Metatarsalknochen festgelegt wird,
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14:
einen vierten Operationsschritt bei dem der Metatarsalknochen entlang
einer ersten Seitenfläche
der Sägelehre
durchtrennt wird,
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15:
einen fünften
Operationsschritt, bei dem der Metatarsalknochen entlang der zweiten
Seitenfläche
der Sägelehre
durchtrennt wird,
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16:
zwei um 90° gedrehte
Ansichten der Sägelehre
am Metatarsalknochen, wobei aus den Ansichten die Schnittführung zu
ersehen ist,
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17:
einen sechsten Operationsschritt, bei dem die Sägelehre vom Typ A von den Kirchnerdrähten entfernt
wird,
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18:
einen siebten Operationsschritt, bei dem auf die im Metatarsalknochen
verbliebenen Kirchnerdrähte
eine Sägelehre
vom Typ B aufgeschoben und dadurch lösbar am Knochen fixiert wird,
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19:
zwei schematisierte, um 90° gedrehte
Ansichten der Vorgänge
bei den in den 17 und 18 gezeigten
Operationsschritten,
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20:
einen achten Operationsschritt, bei dem der Metatarsalknochen entlang
der ersten Seitenfläche
der Sägelehre
vom Typ B durchtrennt wird,
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21:
einen neunten Operationsschritt bei dem der Metatarsalknochen entlang
der zweiten Seitenfläche
der Sägelehre
vom Typ B durchtrennt wird,
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22:
zwei schematisierte um 90° gedrehte
Ansichten der Vorgehensweise bei den in den 20 und 21 gezeigten
Operationsschritten,
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23:
einen zehnten Operationsschritt, bei dem die Sägelehre vom Typ B sowie die
Kirchnerdrähte
vom Metatarsalknochen entfernt werden und ein heraus gesägtes Knochenzwischenstück entfernt wird,
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24:
einen elften Operationsschritt, bei dem die verbleibenden beiden
Knochensegmente des Metatarsalknochens aneinandergefügt werden,
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25:
in zwei um 90° gedrehten
Ansichten die Relativpositionen der verbleibenden Knochensegmente
des Metatarsalknochens vor dem Zusammenfügen,
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26:
einen zwölften
Operationsschritt, bei dem ein das proximale Knochensegment durchsetzendes,
sich schräg
im distalen Knochensegment fortsetzendes Aufnahmeloch gebohrt wird,
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27:
einen dreizehnten Operationsschritt, bei dem die Knochensegmente
temporär
mit Hilfe von Kirchnerdraht aneinander fixiert werden,
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28:
einen vierzehnten Operationsschritt, bei dem der Kirchnerdraht mit
einem Kopfraumfräser überbohrt
wird, um die Aufnahmebohrung in einem oberen Bereich zu vergrößern, damit
ein Kopf einer Knochenschraube vollständig im Knochen versenkbar
ist,
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29:
in zwei um 90° ineinander
verdrehten Ansichten die Operationsschritte gemäß den 27 und 28,
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30:
einen fünfzehnten
Operationsschritt, bei dem die Knochenschraube in das Aufnahmeloch zur
rotationsstabilen Fixation der Knochensegmente eingeschraubt wird,
wobei die Knochenschraube entlang des Kirchnerdrahtes geführt wird,
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31:
die Knochenschraube in einer vergrößerten Ansicht, wobei ein zentrischer
Kanülenkanal
zu erkennen ist,
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32:
einen sechzehnten Operationsschritt, bei dem der Kirchnerdraht aus
dem Kanülenkanal
der Knochenschraube entfernt wird,
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33:
die im Knochen aufgenommene Knochenschraube in zwei um 90° zueinander
gedrehten Ansichten.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In
den Figuren sind bevorzugte Abmessungen der Sägeplatte angegeben. Die Abmessungen und
die sich daraus ergebenden Abmessungsverhältnisse sollen als offenbart
gelten und beanspruchbar sein. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
eine Sägelehre
mit den gezeigten Abmessungen beschränkt.
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Im
Folgenden werden als Ausführungsbeispiele
eine fußchirurgische
Sägelehre
sowie ein Fußchirurgieoperationsverfahren
beschrieben. Die Erfindung ist hierauf jedoch nicht beschränkt. Insbesondere
bei einer entsprechenden Dimensionierung der Sägelehre kann diese zum Durchtrennen
und/oder Kürzen
anderer Knochen, wie beispielsweise von Unterarmknochen, etc. eingesetzt
werden.
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In
den 1 bis 6 ist die chirurgische Sägelehre 1 gezeigt.
Die Sägelehre 1 weist
eine untere Anlagefläche 2 auf,
sowie zwei im Wesentlichen senkrecht zu der Anlagefläche 2 angeordnete
Seitenflächen 3, 4,
die eine gemeinsame Keilkante 5 aufweisen bzw. bilden.
Die ebenen Seitenflächen 3,4 dienen
zur Führung
einer Säge
zum Durchtrennen eines Knochens. Die Keilkante 5 erstreckt
sich, wie aus 4 ersichtlich ist, unter einem
Winkel α von
120° zur
Längserstreckung
L der Anlagefläche 2.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Anlagefläche 2 eben
ausgebildet. Alternativ sind an die Oberflächenkontur angepasste Formgebungen
der Anlagefläche 2 realisierbar.
Wesentlich ist, dass die Keilkante 5 nicht senkrecht, sondern
unter einem von 90° abweichenden
Winkel α zur
Längserstreckung
L der Anlagefläche 2,
also in diesem Ausführungsbeispiel
unter einem Winkel α von
120° verläuft. Anders
ausgedrückt
ist die Keilkante 5 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
um 30° zur
Normalen auf der Längserstreckung
L der Anlagefläche 2 abgewinkelt.
Die gezeigte Sägelehre
weist im vorderen Bereich eine Schiffsbugform auf.
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Wie
sich aus den 1 bis 6 ergibt,
ist eine parallel zur Anlagefläche 2 verlaufende
Oberfläche 6 vorgesehen.
Wie sich weiter aus 1 ergibt, weist die Anlagefläche 2 einen
vorderen, keilförmig konturierten
Anlageflächenabschnitt 7 auf.
Dieser wird seitlich begrenzt von zwei Seitenkanten 8, 9 die gleichzeitig
die Unterkanten der Seitenflächen 3, 4 bilden.
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Wie
sich aus 3 ergibt weist die Oberfläche 6 einen
keilförmigen,
vorderen Oberflächenabschnitt 10 auf,
der begrenzt wird von zwei winklig zueinander angeordneten Seitenkanten 11, 12.
Die Seitenkanten 11, 12 bilden zugleich Oberkanten
der Seitenflächen 3, 4.
Wie sich insbesondere aus den 1, 2 und 3 ergibt,
ist der vordere Oberflächenabschnitt 10 in
Richtung der Längserstreckung
der Sägelehre 1 betrachtet
zu dem Anlageflächenabschnitt 7 versetzt
angeordnet, derart, dass sich die Spitze 13 des Oberflächenabschnittes 10 vor der
Spitze 14 des Anlageflächenabschnittes 7 befindet.
Die beiden Spitzen 13, 14 werden von der Keilkante 5 linear
miteinander verbunden. Dabei ist die Keilkante 5 in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel
in einer nicht eingezeichneten, gedachten eine Längsmittelachse aufnehmende
Symmetrieebene der Sägelehre 1 angeordnet.
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Wie
sich aus den 1 und 3 ergibt,
beträgt
der Keilwinkel β in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
60°. Der
Keilwinkel β ist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
entlang der Längserstreckung der
Keilkante 5 konstant, sodass sowohl der Winkel zwischen
den Seitenkanten 8, 9 als auch der Winkel zwischen
den Seitenkanten 11, 12 sowie sämtliche
in Schnittebenen dazwischen befindlichen Keilwinkel 60° betragen.
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Wie
sich aus 2 ergibt, beträgt ein Winkel γ zwischen
der Keilkante 5 und der Seitenkante 11 des Oberflächenabschnittes 10 60°. Analog
beträgt auch
der nicht eingezeichnete Winkel γ zwischen
der Keilkante 5 und der Seitenkante 12 des Oberflächenabschnittes 10 60°.
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Jede
Seitenfläche 3, 4 geht
an einer schrägen
Hochkante 15, 16 in axialer Richtung über in eine hintere
Seitenfläche 17, 18.
Die hinteren Seitenflächen 17, 18 sind,
wie sich aus 5 ergibt parallel zueinander
angeordnet und 10 mm voneinander beabstandet. Ebenfalls aus 5 ergibt
sich der Abstand zwischen der Anlagefläche 2 und der Oberfläche 6 von
8 mm. Die Gesamtlänge
der Sägelehre 1 beträgt 25 mm.
Die Anlagefläche 2 weist
eine entsprechend kürzere
Längserstreckung
auf.
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Entgegen
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist eine Ausführungsform
realisierbar, bei der die Keilkante 5 nicht nach vorne,
sondern nach hinten geneigt ist. Hierdurch wird eine Sägelehre
mit einer inneren V-Form bzw. einen nach hinten bzw. innen weisenden
Keil erhalten. Die Keilkante 5 ist dann keine vordere Kante,
sondern eine zurückversetzte Kante.
Die Vorderkanten der Sägelehre
werden dann von den Hochkanten 15,16 entsprechenden
Kanten gebildet.
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Wie
sich aus 2 ergibt, beträgt der Winkel 6 zwischen
der Hochkante 15 und einer oberen Seitenkante 19 der
Oberfläche 6 50°. Aufgrund
der symmetrischen Ausbildung beträgt auch der nicht eingezeichnete
Winkel 6 zwischen der Hochkante 16 und einer parallel
zur oberen Seitenkante 19 verlaufenden oberen Seitenkante 20 ebenfalls
50°.
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Insbesondere
aus den 3 und 4 ist ersichtlich,
dass ausgehend von der Oberfläche 6 in die
Sägelehre 1 ein
Loch 21 mit einem Durchmesser von 3,0 mm und einer Tiefe
von 2,5 mm eingebracht ist. Die Längsmittelachse des Loches 21 ist
2,5 mm von einer rechteckig konturierten Rückseite 25 der Sägelehre 1 beabstandet.
Dieses Sackloch kann bei Bedarf mit einem Innengewinde ausgebildet
werden und dient zum Festlegen eines beispielsweise in 7 gezeigten
Griffes 22.
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Ferner
sind in der Sägelehre 1 zwei
Durchgangslöcher 23, 24 vorgesehen,
wobei die beiden Durchgangslöcher 24 in
der nicht mit einem Bezugszeichen versehenen Symmetrieebene der
Sägelehre 1 liegen.
Die Durchgangslöcher 23, 24 sind
parallel zur Keilkante 5 ausgebildet. Die Längsmittelachse des
vorderen Durchgangslochs 23 weist einen Abstand zur Keilkante 5 von
8 mm und die Längsmittelachse
des hinteren Durchgangsloches 24 zur Keilkante 5 einen
Abstand von 16 mm auf. Wie später noch
erläutert
werden wird, dienen die Durchgangslöcher 23, 24 zur
lösbaren
Fixierung der Sägelehre 1 an
einem Knochen.
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In 7 ist
in zwei perspektivischen Ansichten eine Sägelehre 1 gezeigt,
bei der die Längsmittelachse
des vorderen Durchgangslochs 23 einen Abstand von 5 mm
und die Längsmittelachse
des hinteren Durchgangslochs 24 einen Abstand von 13 mm von
der Keilkante 5 aufweisen. Die in den 7 gezeigte
Sägelehre 1 wird
im Folgenden als Typ A bezeichnet.
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In 8 ist
eine als Typ B bezeichnete Sägelehre 1 in
zwei unterschiedlichen perspektivischen Ansichten gezeigt. Die Sägelehre 1 gemäß 8 unterscheidet
sich von der Sägelehre
gemäß 7 (Typ
A) lediglich dadurch, dass der Abstand der Längsmittelachsen der Durchgangslöcher 23, 24 zur Keilkante 5 um
jeweils 3 mm geringer ist als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7.
Anders ausgedrückt
beträgt
der Abstand der Längsmittelachse
des vorderen Durchgangslochs 23 zur Keilkante 5 lediglich
2 mm und der Abstand der Längsmittelachse
des hinteren Durchgangslochs 24 10 mm zur Keilkante 5. Die
hinteren Seitenkanten 17, 18 sind also entsprechend
kürzer
ausgebildet.
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In 9 sind
die Sägelehren 1 von
Typ A und Typ B in einer Darstellung gezeigt, bei der die Längsmittelachsen
der vorderen Durchgangslöcher 23 sowie
die Längsmittelachsen
der hinteren Durchgangslöcher 24 miteinander
fluchten.
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In 10 sind
die Sägelehren 1 von
Typ A und B in einer Draufsicht von oben gezeigt.
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In 11 ist
ein erster Operationsschritt zur Verkürzung eines Metatarsalknochens 26 gezeigt. Zunächst wird
hierzu der Metatarsalknochen 26 mittels eines Skalpells 27 freigelegt.
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In 12 ist
ein Operationsschritt gezeigt, bei dem die Sägelehre 1 vom Typ
A nach einer Kapsulatomie und ggf. einer erfolgten Stecksehnenverlängerung
knapp hinter der Knorpel-Knochengrenze auf der Oberseite des Metatarsalknochens 26 angelegt
wird. Hierzu wird die Sägelehre 1 am
Griff 22 gegriffen. Daraufhin wird mittels eines Bohrers 28 durch die
Durchgangslöcher 23, 24 hindurch
in den Metatarsalknochen gebohrt, sodass zwei Aufnahmebohrungen
für Kirchnerdrähte 29 im
Metatarsalknochen 26 resultieren.
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Wie
aus 13 ersichtlich ist wird nach dem Einbringen der
Aufnahmebohrungen in diese jeweils ein Kirchnerdraht 29 eingebracht,
sodass die Sägelehre 1 positionsfest
auf dem Metatarsalknochen 26 angeordnet ist.
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Daraufhin
wird, wie aus den 14 bis 16 ersichtlich
ist, eine distale Osteotemie präzise
durchgeführt,
wobei hierzu mittels einer Knochensäge 30 entlang der
Seitenflächen 3, 4 der
Sägelehre 1 gesägt wird.
Es entsteht ein aus 16 ersichtlicher V-förmiger Schnitt 31 mit
einer vorderen zur Keilkante 5 korrespondierenden schrägen Scheitellinie 32.
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Daraufhin,
wird, wie aus den 17 bis 18 ersichtlich
ist, die Sägelehre 1 vom
Typ A durch Abziehen von den Kirchnerdrähten 29 vom Metatarsalknochen 26 entfernt
und durch eine Sägelehre 1 vom
Typ B ersetzt. Diese wird auf die Kirchnerdrähte 29 aufgeschoben
und erhält
somit eine zur Positionierung der Sägelehre 1 vom Typ
A korrespondierende Position auf dem Metatarsalknochen 26.
Da der Abstand der Durchgangslöcher 23, 24 von der
Keilkante 5 bei der Sägelehre 1 vom
Typ B um jeweils 3 mm geringer ist als beim Typ A, kann in den 20 bis 22 ein
Knochenzwischenstück 33 bei der
proximalen Osteotemie (vgl. 32) herausgeschnitten
werden. In den gezeigten Ausführungsbeispielen
beträgt
die Abstandsdifferenz von der Keillinie zu den Durchgangsöffnungen
wie erläutert
3 mm. Welche der Sägelehren
eines Sägelehrensatzes
zum Einsatz kommen muss, also um welchen Betrag der Metatarsalknochen
gekürzt
werden muss, kann beispielsweise vor der Operation anhand eines
Röntgenbildes
ermittelt werden.
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Wie
erwähnt,
wird in den 20 bis 22 die
proximale Osteotemie durchgeführt.
Hierzu wird mittels der Knochensäge 30 entlang
der Seitenkanten 3, 4 der Sägelehre 1 vom Typ
B gesägt,
sodass ein zu dem Schnitt 31 paralleler Schnitt 34 erhalten wird
(vgl. 22).
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Wie
sich aus den 23 bis 25 ergibt, verbleiben
nach der proximalen Osteotemie zwei Knochensegmente 35, 36 des
Metatarsalknochens 26. Das Knochenzwischenstück 33 weist
eine Dickenerstreckung von 3 mm im Bereich der zueinander parallelen
Scheitellinien auf. Bevorzugt nach Entfernen der Kirchnerdrähte 29 und
der Sägelehre 1,
werden die Knochensegmente 35, 36 relativ zueinander positioniert,
bevorzugt derart, dass das distale Knochensegment 35 in
Hochrichtung zu dem proximalen Knochensegment 36 verschoben
und somit gleichzeitig in Längsrichtung
zu diesem verstellt wird und trotzdem noch eine Anlage der Knochensegmente 35, 36 aneinander
gewährleistet
ist.
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Daraufhin,
wird, wie aus 26 ersichtlich ist eine Aufnahmebohrung 37 gebohrt,
die von den proximalen Knochensegment 36 schräg nach vorne in
das distale Knochensegment 35 führt. Daraufhin erfolgt, wie
aus 27 ersichtlich ist, eine temporäre Bohrdrahtfixation
mit einem Kirchnerdraht 38, der in die Aufnahmebohrung 37 eingebracht
wird. Daraufhin wird, wie aus 28 ersichtlich
ist, der Kirchnerdraht 38 mit einem Kopfraumfräser 39 überbohrt,
sodass der Kopf einer noch einzubringenden Knochenschraube 40 im
Metatarsalknochen 26 vollständig versenkt werden kann.
Bevorzugt erfolgt vor dem Einbringen der Knochenschraube 40 noch
eine Längenbestimmung
mit einem Tiefenmessgerät.
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In 30 ist
das Einbringen einer Knochenschraube 40 zur Fixation der
Knochensegmente 35, 36 relativ zueinander gezeigt.
Die in 31 vergrößert dargestellte Knochenschraube 40 weist
einen inneren Durchgangskanal 41 (Kanülenkanal) auf, sodass die Knochenschraube 40 auf
den noch in der Aufnahmebohrung 37 befindlichen Kirchnerdraht 38 aufgeschoben
und relativ zu diesem verdreht werden kann. Nach Einbringen der
Knochenschraube 40 in die Knochensegmente 35, 36 wird
der Kirchnerdraht 38 entfernt.