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Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung betrifft die Isolierung
und Reinigung von Paclitaxel aus verschiedenen Quellen, die Paclitaxel
enthalten, einschließlich
organischen Materialien wie Pflanzenmaterialien, Kulturen und Pilzen
und insbesondere aus T. brevifolia, der Rinde des Pazifischen Eibenbaums
und von T. baccata, T. yunnanensis, T. walichiana. Insbesondere
bezieht sich diese Erfindung auf die Abtrennung und Reinigung von
Paclitaxel aus Mischungen von Taxanen, die verschiedene Konzentrationen
an Paclitaxel und anderen Taxanan enthalten, einschließlich in
naher Beziehung stehenden Taxanen, die ungesättigte Seitenketten aufweisen
wie Cephalomannin.
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Hintergrund
der Erfindung
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Paclitaxel ist ein gut bekanntes
Chemotherapeutikum für
die Behandlung von verschiedenen metastatischen Krebstypen. Es wurde
genehmigt von der Food and Drug Administration (FDA) für die Behandlung von
Eierstock- und Brustkrebs und befindet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt
in klinischen Tests für
die Behandlung von Lungen- und Dickdarmkrebs.
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Die Verbindung ist ein natürliches
Produkt, das primär
extrahiert wird aus der Rinde des Pazifischen Eibenbaumes, Taxus
brevifolia und findet sich ferner in T. baccata, T. walichiana und
T. yunnanensis und anderen Biomassen-Extrakten von Pflanzenmaterialien,
einschließlich
T. hicksii, T. densiformis, T. gem, T. wardii, T. cuspidata, T.
capitata, T. brownii und T. dark green spreader, die eine Mischung
von Molekülen
vom Taxan-Typ enthalten. Paclitaxel ist ferner erhältlich aus
kultivierten Pflanzenzellen und Pilzen. Die Verbindung ist im Handel
erhältlich
in Reagenzreinheit, beispielsweise von der Firma Aldrich Chemical
Co., Produkt Nr. 41,701-7, von der Firma Sigma Chemical Company,
Produkt Nr. T 7402 und T 1912, in Abhängigkeit von der Quelle, aus
der es stammt, von der Firma Fluka Chemie AG, Produkt Nr. 86346
und von der Firma ICN Biomedicals als Produkt Nr. 193532.
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Die Konzentration von Paclitaxel
in verschiedenen Rohmaterialien ist typischerweise niedrig und liegt beispielsweise
in der Größenordnung
zwischen 0,0004–0,08%
(w/w) in der Rinde der Pazifischen Eibe. Derart niedrige Konzentrationen
machen die Extraktion und Reinigung der Verbindung zu klinischen
Standards, ausgehend von den Rohmaterialien, sehr aufwendig und
infolgedessen unpraktisch auf kommerzieller Basis.
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Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind verschiedene
Verfahren zur Extraktion und Reinigung von Paclitaxel bekannt. Wani
u. A. beschreiben in J. Am. Chem. Soc. 93,9: 2325–2327 (1971)
die Extraktion von der Stammrinde von T. brevifolia mit Ethanol,
das dann konzentriert und extrahiert wird mit Chloroform und Wasser, wobei
sich das Paclitaxel in der Chloroform-Phase findet. Das Paclitaxel
wird weiter gereinigt durch Kolonnenchromatographie über Florisil,
Sephadex und über
Silicagelkolonnen.
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Eine Methode (1983) des National
Cancer Institute (NCI) beruht auf der Extraktion von der Stammrinde
von T. brevifolia mit Methanol, worauf sich eine Extraktion mit
Methylenchlorid anschließt.
Der Methylenchloridextrakt wird getrocknet und dann gelöst in Aceton,
worauf sich eine Ausfällung
von Verunreinigungen mit n-Hexan anschließt. Die lösliche Fraktion wird weiter
durch Kolonnenchromatographie gereinigt.
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Beide Verfahren, das Verfahren von
Wani u. A. und das NCI-Verfahren, sind jedoch nicht sehr effizient oder
kommerziell praktisch, da sie zu sehr niedrigen Ausbeuten in der
Größenordnung
von etwa 0,02% oder darunter führen.
Dies ist zurückzuführen auf
das Vorhandensein von anderen Taxanen, wie einem sehr engen Analogen
des Paclitaxels, dem Cephalomannin mit sehr ähnlichen Strukturen und sehr ähnlichen
physikalischen Eigenschaften gegenüber Paclitaxel. Verwiesen wird
auf 1, die die chemischen
Strukturen von Paclitaxel und Cephalomannin veranschaulicht.
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In einem Verfahren, entwickelt von
Potier u. A., beschrieben in J. Nat. Prod., 47,1: 131–137 (1984), wird
die Fällungsstufe
in dem NCI-Verfahren ersetzt durch eine Stufe, bei der eine Lösungsmittelpaar-Extraktionsmethode
angewandt wird, d. h. eine Methode, bei der sukzessive Extraktionen
durchgeführt
werden mit polaren Lösungsmitteln,
deren Polarität
progressiv ansteigt. Nach weiteren Stufen der Chromatographie über Aluminiumoxid-
und Silicakolonnen wird das Paclitaxel zu einer Mischung aus Paclitaxel
und Cephalomannin konzentriert. Das Paclitaxel wird dann von dem
Cephalomannin durch HPLC getrennt, mit einer Ausbeute an Paclitaxel,
die beträchtlich
höher ist
als jene, die erhalten wird nach dem Verfahren von Wani u. A. oder
nach dem NCI-Verfahren.
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Das Verfahren von Potier u. A. leidet
jedoch in ähnlicher
Weise wie das Verfahren von Wani u. A. und das NCI-Verfahren an
dem Hauptnachteil des Erfordernisses der Abtrennung von multiplen
Taxanen mit ähnlichen
Trennungsparametern in einem Endkonzentrat durch Verwendung von
multiplen konventionellen chromatographischen Trennungen, um ein
gereinigtes Paclitaxelprodukt zu erhalten. Da die kommerzielle Gewinnung
von Paclitaxel im großen
Maßstab
unter Verwendung von mehrfachen üblichen
chromatographischen Trennungen zur Erzielung eines klinisch akzeptablen
reinen Paclitaxels derartiger Methoden bedarf, ist diese kommerzielle
Gewinnung vom praktischen Standpunkt aus unpraktisch, aufgrund der
großen
Kosten, die mit derartigen multiplen chromatographischen Trennungen
verbunden sind.
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Mehrfache Trennungen sind für den größten Teil
notwendig, aufgrund der Ähnlichkeit
sowohl der Struktur als auch der Eigenschaften von Paclitaxel und
Cephalomannin. Wie in 1 dargestellt,
besteht die einzige Differenz in ihren Strukturen darin, dass die
Aminogruppe in der Seitenkette des Paclitaxels mit Benzoesäure acyliert
ist und darin, dass im Falle des Cephalomannins die Aminogruppe
der Seitenkette mit Tiglinsäure
acyliert ist, die eine Doppelbindung aufweist.
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Es sind Methoden bekannt, die sich
von einer chromatographischen Trennung von Paclitaxel von Cephalomannin
unterscheiden, wie eine chemische Modifizierung der Seitenketten-Doppelbindung
im Cephalomannin. Beispielsweise beschreiben Kingston u. A. in J.
Nat. Prod., 55: Nr. 2, 259 261 (1992) die katalytische Oxidation
der Doppelbindung in der Seitenkette des Cephalomannins in Gegenwart
von OsO4 unter Gewinnung eines Diols, das
dann von Paclitaxel nach chromatographischen Verfahren abgetrennt
und umkristallisiert wird. Im Falle dieses Verfahrens besteht jedoch
ein Problem bei Verwendung von ungereinigten Taxanmischungen, da
die Oxidation, die durch OsO4 katalysiert
wird, nicht anwendbar ist auf rohe Extrakte aufgrund einer geringen
Selektivität
bezüglich
der Doppelbindung der Seitenkette des Cephalomannins, das, wenn
es verwendet werden könnte,
die Kosten der Extraktion und Reinigung beträchtlich reduzieren würde. Zusätzlich ist
die Verwendung von OsO4 bei der Herstellung
von Pharmazeutika nicht wünschenswert,
aufgrund der starken Toxizität
der Verbindung.
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In den US-A-5 334 732 und 5 336 684
im Namen von Murray u. A. wird die Oxidation der Seitenkette des
Cephalomannins durch Ozon beschrieben. Diese Verfahren sind ebenfalls
nicht wünschenswert,
da die Verwendung von Ozon in einem Oxidationsprozess mit rohen
Extrakten zu vielen unerwünschten
Reaktionen mit Paclitaxel führt
und weil die Oxidation durch Ozonolyse stark und nicht selektiv
bezüglich
Verbindungen mit vielen funktionellen Gruppen ist wie Paclitaxel
und Cephalomannin und weil viele unerwünschte Oxidationen von anderen
funktionellen Gruppen auftreten können, wie Aldehyden, Ketonen,
Aminen usw. in dem Paclitaxelmolekül oder der Doppelbindung, die
sich in der Innenseite des Taxanringes von entweder Paclitaxel oder Cephalomannin
findet. Es besteht ferner das kostspielige Erfordernis eines Ozongenerators.
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Infolgedessen ist die Isolierung
und Reinigung von Paclitaxel aus einer rohen Biomasse, die eine
komplexe Mischung von Taxanen enthält oder im anderen Extrem aus
gereinigteren Mischungen, die primär Paclitaxel und Cephalomannin
enthalten, zum gegenwärtigen
Zeitpunkt beschränkt
auf die vorerwähnten nicht-ökonomischen
chromatographischen Trennmethoden und/oder die nicht-selektiven
Oxidationsmethoden, weshalb ein starkes und unerfülltes Bedürfnis nach
einem ökonomisch
praktizierbaren Verfahren zur Trennung der wertvollen Anti-Tumor-Verbindung
Paclitaxel von ihrem nahen Analogen Cephalomannin besteht wie auch
von anderen nahen verwandten Taxanen.
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Es ist infolgedessen ein Ziel dieser
Erfindung, ein einfacheres und kostengünstigeres Verfahren bereitzustellen
im Vergleich zu den zum gegenwärtigen
Zeitpunkt zur Ver fügung
stehenden Methoden für
die ökonomische
Isolierung und Reinigung der wichtigen chemotherapeutischen Verbindung
Paclitaxel.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Um das im Vorstehenden beschriebene
Ziel zu erreichen, stellt die vorliegende Erfindung ein neues und
besonderes Verfahren zur Isolierung und Reinigung von Paclitaxel
aus rohen Biomasse-Extrakten bereit, die eine komplexe Mischung
von Verbindungen vom Taxan-Typ enthalten, einschließlich Paclitaxel
und insbesondere von der rohen Rinde von T. brevifolia, T. baccata,
T. yunnanensis und T. walilichiana, wie auch von Pflanzenmaterial
wie den Nadeln und Zweigen von verschiedenen Taxus-Spezies und wozu
zur Erfindung weiterhin gehört
die Downstream-Reinigung von Paclitaxel, erzeugt aus Quellen, wie
Zellkulturen von Taxus-Spezies und Paclitaxel erzeugenden Pilzen.
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Infolgedessen stellt die vorliegende
Erfindung gemäß einem
Aspekt ein Verfahren für
die Isolierung und Reinigung von Paclitaxel aus organischem Material
bereit, das unter Anderem eine Mischung von Taxanen enthält, wobei
das Verfahren umfasst die Lösungsmittelextraktion
des organischen Materials unter Erzeugung einer Paclitaxel enthaltenden
Zusammensetzung, worauf aus der Zusammensetzung auf chromatographischem
Wege Paclitaxel und andere Taxane mittels eines chromatographischen
Lösungsmittels
abgetrennt werden. Vorzugsweise schließt sich hieran eine Stufe einer
Flash-chromatographischen Trennung von Paclitaxel und anderen Taxanen
auf einer Normal-Phasen-Chromatographie-Kolonne an, die Silicagel
als Absorbens enthält,
unter Erzeugung einer raffinierten Mischung, die Paclitaxel, Cephalomannin
und andere Taxane enthält.
Die erhaltene Mischung wird dann mit einem Halogen, vorzugsweise
Brom unter Bedingungen umgesetzt, die wirksam sind für die selektive
Halogenierung des ungesättigten
Seitenkettenrestes des Cephalomannins, unter Erzeugung einer diastereomeren
Mischung von Dihalocephalomanninen. Paclitaxel wird dann leicht
und einfach von der Mischung in hoher Ausbeute abgetrennt.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung kann jede Stufe in dem Verfahren der Isolierung und Reinigung
von Paclitaxel aus rohem organischen Material begleitet werden durch
die Stufe der selektiven Halogenierung von Cephalomannin, vor oder
nach Extraktion und Reinigung durch übliche chromatographische Techniken,
z. B. unabhängig
davon, ob die Mischung aus einem rohen Extrakt besteht oder aus
einer mehr raffinierten Mischung aus im Wesentlichen Paclitaxel,
Cephalomannin und anderen Taxanen.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung wird eine hochwirksame und ökonomische Methode zur Abtrennung
von Paclitaxel in praktisch quantitativer Ausbeute von dem nahen
Analogen Cephalomannin durch eine neue chemische Modifizierung des
Cephalomannins bereitgestellt.
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Die vorliegende Erfindung wird weiterhin
veranschaulicht durch Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung, Beispielen und Zeichnungen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
eine verallgemeinerte Darstellung der Strukturen von Paclitaxel
und Cephalomannin.
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2 veranschaulicht
eine verallgemeinerte Darstellung der Strukturen von verschiedenen
ungesättigten
Taxanen und funktionellen Gruppen, die hierin enthalten sind, mit
verschiedenen ungesättigten
Seitenketten, die gemäß dieser
Erfindung halogeniert werden können.
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3 ist
ein Arbeitsablaufprogramm einer bevorzugten Ausführungsform eines Aspektes der
Erfindung bezüglich
der Isolierung und Reinigung von Paclitaxel von T. brevifolia.
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4 veranschaulicht
ein bevorzugtes Reaktionsschema für die selektive Bromierung
von Cephalomannin.
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5 ist
ein UV-Spektrum von Paclitaxel, das gemäß dieser Erfindung erhalten
wurde.
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6 ist
ein IR-Spektrum von Paclitaxel, das gemäß dieser Erfindung erhalten
wurde.
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7a ist
ein Protonen-NMR-Spektrum von Paclitaxel, das gemäß dieser
Erfindung erhalten wurde.
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7b ist
ein Kohlenstoff-13-NMR-Spektrum von Paclitaxel, das gemäß dieser
Erfindung erhalten wurde.
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8a und 8b sind EI-MS von Paclitaxel,
das gemäß dieser
Erfindung erhalten wurde.
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9 ist
ein DCI-MS von Paclitaxel, das gemäß dieser Erfindung erhalten
wurde.
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10 ist
ein FAB-MS (positive Ionenart) von Paclitaxel, das gemäß dieser
Erfindung erhalten wurde.
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11 ist
ein FAB-MS (negative Ionenart) von Paclitaxel, das gemäß dieser
Erfindung erhalten wurde.
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12 ist
eine HPLC-Analyse von Paclitaxel, das gemäß dieser Erfindung erhalten
wurde.
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13 ist
ein TGA-Spektrum von Paclitaxel, das gemäß dieser Erfindung erhalten
wurde.
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14 ist
ein DSC-Spektrum von Paclitaxel, das gemäß dieser Erfindung erhalten
wurde.
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DETAILLIERTE DISKUSSION
VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein einfaches und ökonomisches
Verfahren für
die Extraktion von gereinigtem Paclitaxel aus Biomassen von verschiedenem
Ursprung bereitgestellt, wie aus Pflanzenmaterial, das eine Mischung
von Taxanen enthält,
z. B. aus der Rinde von T. brevifolia (Pazifische Eibe), T. yunnanensis,
aus Nadeln und Zweigen von anderen Taxus-Spezies und von anderen
Quellen von Paclitaxel wie jenen, die erzeugt werden aus Zellkulturen
der Taxus-Spezies
und von Paclitaxel erzeugenden Pilzen.
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Das Verfahren umfasst die selektive
Halogenierung, vorzugsweise Bromierung, von ungereinigten, teilweise
gereinigten oder gereinigten Mischungen aus Paclitaxel, Cephalomannin
und anderen Taxan-Derivaten, die ungesättigte Seitenketten aufweisen,
um bestimmte Taxane zu transformieren, ohne Paclitaxel zu zerstören.
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Gemäß einer Ausführungsform
dieses Verfahrens wird eine Biomasse, die eine komplexe Mischung von
verschiedenen Taxanen enthält,
falls dies der Fall ist, vorzugsweise verarbeitet zu einem Medium
von einem hohen Verhältnis
von Oberflächenbereich
zu Volumen, um die Massenübertragung
von Paclitaxel während
einer anfänglichen
Extraktionsphase zu erhöhen,
vorzugsweise mit einem kurzkettigen Alkohol, wie Methanol, Ethanol
usw.. Beispielsweise wird bei Verwendung der Rinde von T. brevifolia
als Lieferant, in der die Konzentration an Paclitaxel in typischer
Weise geringer als 0,1% w/w ist, die Rinde zu einer feinen Mischung vermahlen,
worauf sie mit Methanol extrahiert wird über einen Zeitraum, der als
ausreichend angesehen wird, dass praktisch sämtliches Paclitaxel in der
Probe extrahiert wird. Der Methanolextrakt wird dann konzentriert, beispielsweise
mittels eines Rotationsverdampfers, zu einem Konzentrat, das vorzugsweise
ein etwa 20-fach geringeres Volumen hat als der Originalextrakt.
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Eine weitere Extraktion kann durchgeführt werden
beispielsweise durch Aufteilung des Methanolkonzentrates zwischen
einem geeigneten Lösungsmittel
wie Methylenchlorid, Chloroform oder Ethylendichlorid und Wasser,
vorzugsweise in einem Verhältnis
von 1 : 1 v/v, wobei die in Wasser löslichen Komponenten in die wässrige Phase
extrahiert werden. Derartige Komponenten können beispielsweise bestehen
aus in Wasser löslichen
Glycosiden von Paclitaxel und anderen mehr polaren Verbindungen
der Mischung, die für
eine zusätzliche
Aufarbeitung von potentiell wertvollen Komponenten aufbewahrt werden
kann. Im Falle dieser Ausführungsform
wird die Paclitaxel enthaltende organische Lösungsmittelphase eingedampft
zu einem Paclitaxel enthaltenden Rückstand und kann weiter gereinigt
werden durch Sedimentation der Verunreinigungen. Beispielsweise
werden durch Auflösen
des Rückstandes
in Aceton teerige, nicht-polare Verunreinigungen ausgefällt bei
Zugabe eines gleichen Volumens von Hexanen, worauf sie abfiltriert
werden können.
Das Aceton-Hexanlösliche
Filtrat wird dann konzentriert und der Rückstand wird aus frischen Hexanen
ausgefällt.
Der erhaltene Niederschlag wird dann unter hohem Vakuum getrocknet
(1 mm bis 2 mm) bei 40°C.
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Im Falle dieser Ausführungsform
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Rückstand als nächstes gelöst wird
in einer minimalen Menge eines chromatographischen Lösungsmittels,
wie Methylenchlorid oder Ethylendichlorid, worauf er einer Flash-Chromatographie über einer
Silicagelkolonne unterworfen wird. Die mobile Phase kann z. B. eine
Mischung aus Aceton und Methylenchlorid oder Ethylendichlorid in
einem Volumenverhältnis
von 1 : 9 bis 3 : 7 v/v sein. Die ersten wenigen Fraktionen der
Kolonne enthalten niedrig-polare Verbindungen, worauf Fraktionen
folgen, die verschiedene Konzentrationen an Paclitaxel und Cephalomannin enthalten.
Nachdem die Fraktionen aus der Kolonne eluiert wurden, wird das
Silicagel gewaschen, beispielsweise mit Aceton und Methanol und
das Eluierungsprodukt wird verworfen.
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Fraktionen, die Paclitaxel und Cephalomannin
enthalten, werden darauf miteinander vereinigt und eingedampft,
um wiederum einen Paclitaxel enthaltenden Rückstand zu erzeugen. Dieser
Rückstand
wird danach vorzugsweise in einem chlorierten Lösungsmittel gelöst, wie
Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid, Chloroform oder Ethylendichlorid,
unter Erzeugung einer Lösung,
in der verschiedene ungesättigte
Taxane halogeniert werden unter Bedingungen, die wirksam sind für die selektive
Halogenierung der ungesättigten
Seitenketten-Doppelbindung im Cephalomannin (und anderen Taxanen,
die eine ungesättigte
Seitenkette aufweisen) unter Erzeugung einer diastereomeren Mischung
von Dihalocephalomanninen in Lösung
mit Paclitaxel und anderen in der Seitenkette halogenierten Taxanverbindungen.
Obgleich sämtliche
Halogene für
die Verwendung im Rahmen dieser Erfindung empfohlen werden, wird
Brom bevorzugt verwendet aufgrund seiner hohen Wirksamkeit und niedrigen
Kosten. Vorzugsweise wird sämtliches
Cephalomannin, das vorhanden ist, praktisch vollständig in
die diastereomere Mischung von Dihalocephalomanninen überführt, um
eine leichte Abtrennung von Paclitaxel aus der Mischung zu erzielen.
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Die Taxane in dem chlorierten Lösungsmittel
werden ebenfalls vorzugsweise unter Bedingungen der Dunkelheit bromiert
unter kräftigem
Rühren
und bei einer Temperatur nahe 0°C.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist wünschenswert niedrig derart,
dass die Geschwindigkeit der Erzeugung von Bromwasserstoffsäure beschränkt ist
und derart, dass eine geringe oder keine Hydrolyse von Resten des
Paclitaxels stattfindet. Nach der chromatographischen Analyse, beispielsweise
durch HPLC, um zu bestimmen, ob sämtliches oder praktisch sämtliches
des vorhandenen Cephalomannins vollständig umgesetzt wurde, wird
die Zugabe von Brom beendet und die bromierte Lösungsmittellösung, enthaltend
unter Anderem Paclitaxel und Dibromocephalomannin-Isomere wird vorzugsweise
gewaschen, beispielsweise zunächst
mit einer verdünnten
Lösung
von Natriumsulfat, worauf sich eine Wäsche mit Natriumbicarbonat
anschließt,
um jegliches Brom oder Bromwasserstoffsäure, die während der Reaktion gebildet
wurde, zu entfernen oder zu neutralisieren.
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Die organische Schicht wird ferner
gewaschen mit Wasser und getrocknet mit wassertreiem Natriumsulfat
und danach zur Trockene eingedampft und der feste Rückstand
wird in einer kleinen Menge eines Lösungsmittels gelöst, z. B.
Methylenchlorid, und Fraktionen, die Dibromocephalomannin-Isomere
enthalten, können
auf chromatographischem Wege abgetrennt werden von Fraktionen, die
Paclitaxel enthalten, beispielsweise durch Kolonnenchromatographie über einer
Silicagelkolonne, vorzugsweise mit einer Aceton- und Ethylendichloridmischung
im Verhältnis
von 1 : 9 v/v. Eluierte Fraktionen, die Paclitaxel enthalten, aufgrund
einer TLC- und HPLC-Analyse werden miteinander vereinigt und dann
zu einem trockenen festen Rückstand eingedampft,
aus dem gereinigtes Paclitaxel gewonnen werden kann durch Auflösen der
festen Masse in Aceton und Auskristallisation von Paclitaxel mit
Hexanen. Die Kristalle werden abfiltriert, gewaschen und zu dem Endprodukt
getrocknet.
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Das Verfahren ist einfach und leicht
durchzuführen.
Vorzugsweise werden Analysen des Produktstromes und von Nebenproduktströmen bezüglich Paclitaxel
und Cephalomannin durchgeführt
durch HPLC und TLC derart, dass jeglicher Verlust an Produkt vermieden
werden kann. Wie gezeigt, ist die Halogenierung, vorzugsweise Bromierung
von Cephalomannin ein neuer und zweckmäßiger Weg zur Erhöhung der
Selektivität von
Paclitaxel während
der chromatographischen Trennung von Mischungen, die sowohl Paclitaxel
als auch Cephalomannin enthalten, und ungleich verschiedenen berichteten
chemischen Modifizierungen von Taxanen können die Bedingungen der Bromierung
gesteuert werden derart, dass kein beträchtlicher Verlust an Paclitaxel
während
des Prozesses auftritt. 3 veranschaulicht
ein bevorzugtes Verfahrensschema für die Isolierung und Reinigung
von Paclitaxel von T. brevifolia und 4 veranschaulicht
ein bevorzugtes Reaktionsschema für die selektive Bromierung
von Cephalomannin.
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Gemäß dieser Erfindung ist das
Trennungsverfahren weder abhängig
von der Konzentration des vorhandenen Paclitaxels noch von der Zusammensetzung
der komplexen Mischungen, die die Ausgangspunkte für die Isolierung
und Reinigung des Paclitaxels darstellen. Infolgedessen kann das
vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
in geeigneter Weise angewandt werden auf die Downstream-Isolierung
und Reinigung von Paclitaxel von anderen Quellen von Paclitaxel
wie kultivierten Pflanzenzellen und Paclitaxel erzeugenden Pilzen,
mit der Stufe der selektiven Halogenierung, die empfohlen wird zur
Anwendung in jeder Stufe des Verfahrens zur Erleichterung der Isolierung
und Reinigung von Paclitaxel.
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Im Falle von Mischungen, die Cephalomanin
enthalten sowie Mengen von etwa 1 bis etwa 99,9% Paclitaxel ist
das Halogenierungsverfahren ähnlich
dem oben beschriebenen Verfahren. Die Mischung wird vorzugsweise
in einer großen
Menge an chloriertem Lösungsmittel,
beispielsweise CCl4 oder CHCl3 gelöst, und nach
Abkühlung
auf nahe 0°C
unter Rühren
wird eine stoichiometrische Menge an Brom (1,2 molare Äquivalente
relativ zu Cephalomannin), verdünnt
mit CCl4 oder CHCl3 zugegeben,
bis das Cephalomannin vollständig bromiert
ist. Die vollständige
Reaktion sollte im Dunkeln durchgeführt werden bei Temperaturen,
die nicht über 20°C an steigen
sollten, vorzugsweise 5°C,
und das Verfahren sollte überwacht
werden, z. B. durch HPLC-Analyse. Nachdem die Bromierung beendet
ist, wird die Reaktionsmischung gewaschen, um überschüssiges Brom zu entfernen.
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In sämtlichen Fällen werden das Cephalomannin
und andere ungesättigte
Taxane bromiert, bei einer hohen Wiedergewinnung des Paclitaxels.
Die erhaltenen Mischungen, die Paclitaxel und bromierte Verbindungen
enthalten, werden getrennt und gereinigt, unter Anwendung von unterschiedlichen
Methoden wie einer Chromatographie und Umkristallisation. Die Transformation
des Cephalomannins in das weniger polare Dibromoderivat führt zu Möglichkeiten
einer leichteren Abtrennung von Paclitaxel aus der Mischung.
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Die Anzahl an molaren Äquivalenten
von Brom, die der Mischung zugegeben wird, hängt hauptsächlich ab von der Konzentration
an dem Cephalomannin und den anderen ungesättigten Verbindungen. Im Allgemeinen
erfordert eine weniger reine Mischung (die eine hohe Menge an ungesättigten
Taxanen relativ zu Cephalomannin enthält) mehr molare Äquivalente
von Brom, um die ungesättigten
Taxane vollständig
zu bromieren als eine reinere Mischung. 2 veranschaulicht die Struktur von verschiedenen
ungesättigten
Taxanen. Enthält
die Mischung einen hohen Gehalt an ungesättigten Verbindungen wie Taxicin,
Taxicin-1, Taxinin und/oder Brevifoliol, so sind die molaren Äquivalente
höher,
da sie mehr als 1 molares Äquivalent
an Brom absorbieren.
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Lösungsmittel,
die im Rahmen des Verfahrens der Halogenierung verwendet werden
können,
müssen inert
gegenüber
dem Halogen sein, das verwendet wird, insbesondere gegenüber dem
bevorzugten Brom. Geeignete und bevorzugt verwendete Lösungsmittel
gemäß dieser
Erfindung sind chlorierte Lösungsmittel
wie CCl4, CHCl3,
CH2Cl2, C2H4Cl2,
wobei CCl4 das am meisten bevorzugte Lösungsmittel
ist. Das Halogenierungsverfahren ist am meisten effektiv innerhalb
eines Temperaturbereiches von etwa –20°C bis etwa +20°C, vorzugsweise
von etwa –5°C bis etwa
5°C bei
Verwendung von Brom. Ein bevorzugtes Reagenz für die obigen Reaktionen ist
0,01 M bis 0,1 M Brom in Tetrachlorkohlenstoft oder Chloroform,
die im Handel erhältlich
sind.
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Ein üblicher Erfahrungsschatz würde lehren,
dass bei Verwendung eines Halogens, wie Brom zur Bromierung von
Taxan-Verbindungen, die verschiedene funktionelle Gruppen aufweisen,
die empfindlich sind gegenüber
Brom oder anderen Halogenen, verschiedene unerwünschte Reaktionen des Paclitaxels
stattfinden würden
oder im Falle der anderen Verbindungen, die in 2 aufgelistet sind. Im Gegensatz hierzu
wurde jedoch gefunden, dass die Selektivität der Seitenketten-Doppelbindung
des Cephalomannins in unerwarteter Weise sehr hoch ist, wie auch
im Falle der selektiven Bromierung von anderen Taxanen, die exocyclische
Doppelbindungen enthalten. Im Falle des Verfahrens dieser Erfindung
wird Paclitaxel weder in ins Gewicht fallender Weise abgebaut noch
während
der Reaktion bromiert. Paclitaxel kann jedoch zu verschiedenen nicht
identifizierten Verbindungen abgebaut werden, wenn die Reaktion
einer großen
Lichtmenge ausgesetzt wird oder falls ein großer Überschuss an Halogen verwendet
wird. Jeglicher Abbau von Paclitaxel während der Halogenierungs-(Bromierungs-)reaktion
kann jedoch leicht vermieden werden durch periodische Überwachung
der Reaktion durch HPLC.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele beziehen
sich auf die Reinigung von Paclitaxel nach einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Prozesses.
Sämtliche
Chemikalien wurden verwendet, wie sie vom Hersteller/Lieferanten
erhalten wurden. Das Paclitaxel und das Cephalomannin, die erhalten
wurden von sämtlichen
Produkt- und Nebenproduktströmen
wurden überwacht
durch Dünnschicht-Chromatographie
unter Verwendung von Merck #5554, F254 Silicagelplatten
und durch HPLC. Das HPLC-System
bestand aus einer Waters 510-Pumpe, einem 660E-System-Kontroller,
einem 712 WISP- oder 710E WISP-Autoinjektor, einem Waters 490-Programm-Multiwellenlängen-Detektor,
einem Waters 990-Photodioden-Array-Detektor und einem NEC APCIV-Computer
sowie einem Waters LambdaMax Model 481-Spektrophotometer und Datamodul.
Die verwendeten HPLC-Kolonnen umfassten eine 3,9 mm × 300 mm
Phenyl-Umkehr-Phasen Waters μbondapak Kolonne
sowie eine Phenyl-Guard-Kolonne.
Das Silicagel für
die Flash-Chromatographie bestand aus einem Silicagel mit einer
Maschengröße von 32–63 mm,
erhalten von ICN Biomedicals.
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BEISPIEL 1
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Reinigung von Paclitaxel
aus einer rohen Biomasse
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Stufe 1
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Rinde von der Pazifischen Eibe, Taxus
brevifolia, wurde zerschreddert auf eine Größe zwischen 2 bis 4 mm. Die
Konzentration von Paclitaxel in der Rinde lag zwischen 0,03–0,1% w/w.
45 kg der Rinde wurden in einen Tank aus rostfreiem Stahl eingeführt. Die
Rinde wurde dreimal mit 150 l Methanol extrahiert. Jede Extraktion
erfolgte während
eines Zeitraumes von 5 Tagen unter häufiger Rezirkulation des Extraktes,
um die Vermischung zu fördern.
Der Extrakt wurde konzentriert durch Rotationsverdampfung auf ein
Konzentrat eines Volumens zwischen 10–15 l. Die Temperatur des Extraktes überschritt
nicht 40°C.
Nahezu 99% des Paclitaxels wurden in die Methanolphase nach dieser
Methode extrahiert.
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Stufe 2
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Das Methanolkonzentrat aus der Stufe
1 wurde aufgeteilt, beispielsweise zwischen Methylenchlorid oder
Ethylendichlorid und dergleichen sowie Wasser. Zu 15 l des Methanolextraktes
wurden gleiche Volumina an Methylenchlorid und Wasser zugegeben.
Die Mischung wurde langsam 15 Minuten lang gerührt und danach 2 Stunden lang
stehen gelassen. Die zwei Phasen trennten sich. Die Methylenchloridphase
wurde weiter zur Isolierung des Paclitaxels verarbeitet. Wenn nach
einer Analyse Paclitaxel in der wässrigen Phase zurückgeblieben
war, wurde diese mit Methylenchlorid reextrahiert und die Methylenchloridfraktion
wurde mit der Fraktion von der ersten Extraktion vereinigt. Methanol
(0,5–1
l) wurde zu der Mischung zugegeben, wenn sich Emulsionen während des
Vermischens bildeten, um sie aufzubrechen. Der Methylenchlorid-Extrakt
wurde durch Rotationsverdampfung zur Trockene eingedampft. Der feste
Rückstand
lag zwischen 0,9–1,1
kg, enthaltend 1,8–2,2%
w/w Paclitaxel. Die Temperatur des Produktes während der Verarbeitung wurde
nicht auf über 40°C ansteigen
gelassen.
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Stufe 3
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Die wässrige Fraktion von der Stufe
2 enthielt Glycoside des Paclitaxels, 10-Deacetylbaccatin III, Baccatin
III und andere polare Verbindungen. Zu 35 l der wässrigen
Fraktion wurden 5 l Salzlösung
zugegeben. Diese Fraktion wurde dann mit 20 l Ethylacetat extrahiert.
Die zwei Phasen wurden voneinander getrennt. Die obere, die Ethylacetatschicht,
enthielt Glycoside und Paclitaxel, 10-Deacetylbaccatin III, Baccatin
III und andere polare Verbindungen. Die untere Phase, die wässrige Phase,
wurde mit Ethylacetat reextrahiert und die Ethylacetatfraktion wurde
mit der gleichen Fraktion von der früheren Extraktion vereinigt.
Die vereinigte Ethylacetatfraktion, die zwischen 30–35 l lag,
wurde dann durch Rotationsverdampfung konzentriert auf eine viskose
dunkelbraune Lösung
eines Volumens von 2,8–3,2
l. Dieses Produkt wurde für
eine weitere Verarbeitung zur Isolierung von Glycosiden aufbewahrt.
-
Stufe 4
-
Der feste Methylenchloridrückstand
der Stufe 2 wurde in 2 l Aceton gelöst. Ein gleiches Volumen von Hexanen
wurde unter Bedingungen einer intensiven Bewegung zugesetzt. Polare
Verunreinigungen wurden unter diesen Bedingungen ausgefällt. Sie
wurden absitzen gelassen und die überstehende Flüssigkeit
wurde für
eine weitere Verarbeitung abdekantiert. Der Niederschlag wurde gewaschen
mit Aceton/Hexanen (1/1 v/v) und das Filtrat wurde mit der vorerwähnten überstehenden
Flüssigkeit
vereinigt. Die überstehende
Flüssigkeit wurde
auf ein Drittel (1/3) des Volumens durch Rotationsverdampfung eingedampft.
Der viskose Rückstand lag
bei 1,5 l–3,0
l und hatte eine gelblich-braune Farbe.
-
Stufe 5
-
Der Aceton/Hexan-Rückstand
aus der Stufe 4 wurde tropfenweise zu 10 ~ 15 l Hexanen zugegeben unter
kräftigem
Rühren.
Ein hellgelbes Material begann sich auszuscheiden. Nach ungefähr 8 Stunden
wurde dieses Material abfiltriert und unter hohem Vakuum getrocknet
(1 mm bis 2 mm) bei 40°C
unter Gewinnung von etwa 0,5– 0,6
kg Material.
-
Stufe 6
-
Der feste Rückstand von der Stufe 5 wurde
danach in 0,5 l einer Mischung aus Aceton-Methylenchlorid, 1 : 9
v/v gelöst
und einer Flash-Chromatographie unterworfen unter Verwendung einer
Silicagelkolonne unter Verwendung des gleichen Lösungsmittels wie in der mobilen
Phase. Die Menge an verwendetem Silicagel lag zwischen 3,5–4 kg. Die
Fraktionen wurden in Volumen von 1 l aufgefangen. Jede Probe wurde
durch TLC und HPLC analysiert. Cephalomannin wurde mit Paclitaxel
co-eluiert. Die Fraktionen, die Paclitaxel und Cephalomannin enthielten,
wurden miteinander vereinigt und durch Rotationsverdampfung zur
Trockene eingedampft. Der feste Rückstand bestand aus einer rohen
Mischung von Paclitaxel und Cephalomannin zwischen 55 g bis 70 g
mit 45–55%
w/w Paclitaxel oder etwa 36 g–40
g Paclitaxel.
-
Stufe 7
-
Eine rohe Mischung aus Paclitaxel
und Cephalomannin aus Stufe 6, von der gefunden wurde, dass sie
nach Analyse 28,8% w/w Cephalomannin und 51,1% w/w Paclitaxel enthielt,
wurde daraufhin chemisch modifiziert, um das Paclitaxel von dem
Cephalomannin zu trennen. 10 g der rohen Mischung wurden in 1 l
eines chlorierten Lösungsmittels
gelöst,
wie beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Methylenchlorid oder
Ethylendichlorid. Im Falle dieser bevorzugten Ausführungsform
wird eine 0,01 M Lösung
von Brom in Tetrachlorkohlenstoff sehr langsam mit der rohen Lösung unter
Bedingungen der Dunkelheit und bei einer Temperatur von 0°C unter kräftigem Mischen
umgesetzt. Der Reaktionsverlauf wurde durch HPLC überwacht.
Die Bromierungsreaktion wurde beendet, wenn das Cephalomannin vollständig umgesetzt
war. Spurenmengen von Brom wurden durch Waschen mit einer wässrigen
Lösung
von Natriumsulfit entfernt. Bromwasserstoffsäure, die sich während der
Reaktion bildete, wurde mit einer verdünnten Lösung von Natriumbicarbonat
(0,5%, w/w) ausgewaschen. Der erhaltene organische Extrakt wurde
dann mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und auf einem Rotationsverdampfer
zu einem festen Rückstand
konzentriert, der 13,2 g wog.
-
Stufe 8
-
Der bromierte Rückstand von Stufe 7 wurde in
einer Aceton/Methylenchloridmischung gelöst, 1 : 9 v/v, und chromatographisch über einer
Silicakolonne getrennt. Die Fraktionen wurden aufgefangen und durch
TLC und HPLC analysiert. Die Paclitaxel enthaltenden Fraktionen
wurden zusammengegeben und zur Trockene durch Rotationsverdampfung
eingedampft. Der feste Rückstand
war weiß und
wog 6,1 g.
-
Stufe 9
-
Der feste Rückstand von Stufe 8 wurde danach
in Aceton gelöst
und mit einem gleichen Volumen von n-Hexan oder Hexanen zur Kristallisation
gebracht. Die Kristalle wurden mit kalter Aceton/Hexanlösung, 1/1 v/v,
gewaschen und dann unter Vakuum bei 40°C getrocknet. Die festen Kristalle
wogen 4,84 g und enthielten > 97%
w/w Paclitaxel, wie durch HPLC gemessen wurde.
-
BEISPIEL 2
-
Bromierung
von teilweise gereinigtem Cephalomannin
-
Eine Lösung von 0,63 g 91,5%igem Cephalomannin
(0,0007 Mole), enthaltend etwa 6–7% Paclitaxel, gelöst in 150
ml Tetrachlorkohlenstoff, wurde in einen 500 ml fassenden Dreihals-Rundkolben
gegeben, der ausgerüstet
war mit einem 250 ml fassenden Trenntrichter. Der Kolben wurde in
ein Eis-Salzbad getaucht. Erreichte die Temperatur –5°C, so wurde
ein Lösung
von Brom (0,1221 g) in Tetrachlorkohlenstoff (76,31 ml, 0,01 M)
langsam unter Rühren
mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben, dass die Reaktionstemperatur
nicht über
5°C anstieg.
Das Verhältnis
von Cephalomannin zu Brom lag bei 1 : 1,1 Molen. Für die Zugabe
wurden etwa 3 Stunden benötigt
und die erhaltene Lösung
war hellbraun und wolkig.
-
Die Bromierung wurde durch HPLC-Analyse
jede Stunde überwacht.
Die Reaktion war vollständig, wenn
sämtliches
vorhandenes Cephalomannin in das 2'',3''-Dibromoderivat überführt worden war, wozu, bezogen
auf HPLC ungefähr
8 Stunden erfor derlich waren. Die Reaktionsmischung war hellgelb
bis farblos, aufgrund des Verbrauches des Broms.
-
Die Reaktionsmischung wurde dann
in einen 1 l fassenden Trenntrichter überführt und zunächst mit einer 0,5%igen wässrigen
Natriumsulfitlösung
(300 ml), einer 0,5%igen wässrigen
Natriumbicarbonatlösung (300
ml) und danach zweimal mit deionisiertem Wasser (jeweils 200 ml)
bis zu einem End-pH-Wert von 6,5 gewaschen. Die vereinigte wässrige Schicht
wurde einmal mit GH2Cl2 extrahiert
und die CH2Cl2-Schicht
wurde mit dem zuvor gewonnenen organischen Extrakt vermischt. Die
Mischung wurde dann über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und zur Trockene eingedampft. Die Ausbeute lag bei 0,76
g einer leicht cremig gefärbten
festen Masse, was ungefähr
einer 100% Ausbeute, bezogen auf das Ausgangsmaterial entsprach.
-
Das cremefarbene feste Material wurde
auf einer Kolonne aus Silicagel (50 g, ICN Silitech, 32–63 D, 60
A) chromatographiert, unter Verwendung von Aceton/CH2Cl2 (10 : 90) als Eluierungsmittel. 50 ml-Fraktionen wurden
aufgefangen und untersucht durch TLC (Silicagel 60 F254,
Merck #5554, entwickelt mit Aceton/CH2Cl2 (20/80) und ermittelt unter Verwendung
von Vanillin-Schwefelsäure
in Methanol-Sprühreagens).
Die Fraktionen mit einem einzelnen Spot bei Rf =
0,64 (Fraküonen
#26–#38)
wurden vermischt, zur Trockene konzentriert unter Gewinnung von
0,485 g einer hell cremefarbenen bis weißen kristallinen festen Masse,
Fp.: 158°C,
identifiziert als 2'',3''-Dibromocephalomannin. Die Ausbeute
wurde bestimmt zu 70% auf Basis des Ausgangs-Cephalomannins.
-
BEISPIEL 3
-
Bromierung einer rohen
Mischung, enthaltend Cephalomannin, Paclitaxel und andere Verbindungen
vom Taxan-Typ
-
Unter Verwendung einer ähnlichen
Vorrichtung wie im Falle des Beispiels 2 wurde eine Probe von rohem
Paclitaxel (2,0 g) von einer Mischung von 51,2% Paclitaxel, 28,8%
Cephalomannin und etwa 20% anderer Taxane oder von Nicht-Taxan-Verunreinigungen,
bezogen auf HPLC in 150 ml Tetrachlorkohlenstoff und 150 ml CH2Cl2 gelöst, unter
Gewinnung einer klaren, hellgelben Lösung. Der Kolben wurde in ein
Eis-Salzbad getaucht und der Inhalt wurde gerührt. Erreichte die Temperatur –5°C, wurde
eine Lösung
von 0,1332 g von 100% Brom in 83,13 ml (0,01 M) Tetrachlorkohlenstoff
(1 M Cephalomannin : 1,2 M Brom) zu der Lösung mit einer solchen Geschwindigkeit
zugegeben, dass die Temperatur der Reaktionsmischung nicht auf über 5°C anstieg. Die
Zugabe erforderte etwa 3 Stunden und führte zu einer wolkigen, bräunlich-gelben
Lösung.
Nachdem die Zugabe des Broms beendet war, wurde die Reaktion weiter
ablaufen gelassen unter den gleichen Bedingungen für weitere
8 Stunden, wobei jede Stunde HPLC-Analysen auf Paclitaxel und Cephalomannin
durchgeführt wurden.
Die Reaktion war beendet, wenn die Lösung farblos war oder hellgelb
und wenn sämtliches
Cephalomannin in das Dibromo-Derivat überführt worden war. Wenn nach den
zusätzlichen
8 Stunden die Lösung
immer noch mehr als 1–2%
Cephalomannin enthielt, so wurden unter Beibehaltung der Ausgangsbedingungen 10
ml von 0,01 M Brom in Tetrachlorkohlenstoft tropfenweise zugegeben
und 1 Stunde lang reagieren gelassen, bevor eine neue Analyse mit
HPLC durchgeführt
wurde.
-
Überschüssiges Brom
von der Reaktionsmischung wurde entfernt durch Waschen mit 0,5%iger
wässriger
Na2SO3 (300 ml),
0,5%iger wässriger
NaHCO3 (200 ml) und deionisiertem Wasser
(2 × 200
ml). Die Reaktionsmischung wurde getrocknet unter Verwendung von
wasserfreiem Na2SO4 und
zur Trockene konzentriert unter hohem Vakuum, unter Gewinnung von
2,35 g eines trockenen, leicht cremefarbigen bis weißen kristallinen
Rückstandes.
Das trockene Material wurde dann gereinigt unter Verwendung einer
Silicagelkolonne unter den Bedingungen, die in Beispiel 2 angegeben
sind. Das Verhältnis
zwischen der Mischung, die getrennt werden sollte und dem Silicagel
lag bei 1 : 60, so dass 120 g Silicagel verwendet wurden. Jede Fraktion
wurde durch TLC überprüft und jede
dritte Fraktion durch HPLC. Fraktionen mit dem gleichen Rf-Wert bei der TLC-Analyse und der gleichen
Retentionszeit in HPLC wurden miteinander vermischt unter Gewinnung
von zwei kombinierten Fraktionen. Die Fraktionen (#41–#39), die
einen einzelnen TLC-Spot mit einem Rf-Wert
von 0,64 zeigten, stellten Dibromocephalomannin dar und die Fraktionen
(#41–#81
), die einen einzelnen TLC-Spot bei Rf0,49
zeigten, stellten Paclitaxel dar.
-
Die Fraktionen #25–#39 führten bei
der Konzentration bis zur Trockene bei ca. 40°C unter hohem Vakuum zu einer
weißen
bis hellgelben festen Masse (0,460 g, 66,6% theoretische Ausbeute).
-
Die Analyse des erhaltenen Dibromocephalomannins
ergab:
Fp. 158–160°C (chromatographische
Reinheit 96,19%)
Rf = 0,64 (einzelner
Spot) auf Silicagel 60 F254 Platte (Merck,
#5554)
Lösungsmittelsystem:
Aceton : CH2Cl2 (20
: 80)
Sprüh-Reagens:
Vanillin/Schwefelsäure
in Methanol
Massen-Spektrum [FAB]+:
[M + H]+ = 990, 992, 994
[M + Na]+ = 1014
[M + K]+ =
1030
-
Eine Konzentration der zweiten vereinigten
Fraktionen (#41 – #81)
ergab 1,16 g (> 100%
der theoretischen Ausbeute) an Paclitaxel, das umkristallisiert
wurde unter Verwendung einer Mischung von Aceton/Hexan im Verhältnis 50
: 50, worauf gefiltert, mit dem gleichen Verhältnis von gekühltem Lösungsmittel
gewaschen und dann unter hohem Vakuum bei 40°C 24 Stunden lang getrocknet
wurde. Die Ausbeute lag bei 0,902 g (45,11% der theoretischen Ausbeute,
bezogen auf das Gewicht des Ausgangsmaterials oder bei 88,1%, bezogen
auf die HPLC-Analyse von Paclitaxel in dem Ausgangsmaterial) an
weißem
kristallinem Material.
-
Die Analyse des abgetrennten und
gereinigten Paclitaxels war wie folgt:
Fp. 214–216°C
Rf = 0,49 in Gegenwart einer authentischen
Probe auf Silicagel 60 F254 Platte (Merck,
#5554)
Lösungsmittelsystem:
Aceton : CH2Cl2 (20
: 80)
Sprüh-Reagens:
Vanillin/Schwefelsäure
in Methanol
UV-Spektrum in CH3OH(λmax in
nm, (ε)):
228,4 (297146,8) 206,6 (26540,1)
IR-Spektrum in KBr (cm–1)
3500, 1105, 1070 (tert. & sek.
OH) 3430, 1650, 1580 (-CONH-) 3070, 1610, 1520, 780, 710 (monosub.
aromatische Ringe) 3920, 2910, 1480, 1450, 1370 (CH3 CH2, CH) 2950, 1315, 980 (Doppelbindung) 1730,
1270 (aromatische Ester) 1715, 1240 (>C=O) 1730, 1180 (Acetate) 850 (Epoxyring)
Sowohl das UV-Spektrum wie auch das IR-Spektrum entsprachen reinem
Paclitaxel.
-
BEISPIEL 4
-
Trennung und
Reinigung von Paclitaxel aus einer rohen Mischung von Taxanen und
Analyse hiervon
-
Eine Lösung von 10,00 g rohem Paclitaxel
(auf Basis der HPLC-Analyse lag der Gehalt bei 28,8% Cephalomannin,
51,2% Paclitaxel und ungefähr
20% anderen Taxanen oder Nicht-Taxan Verunreinigungen) wurde in
1,5 l Tetrachlorkohlenstoff in einem 2,0 l fassenden Dreihals-Rundkolben
gelöst,
der ausgerüstet
war mit einem 500 ml fassenden Trenntrichter, einem Rückfluss-Kondensor,
einem Thermometer und einem Magnetrührer und der in ein Eis-Salzbad
getaucht war. Die Reaktionsmischung wurde gerührt, bis die Temperatur 5°C erreicht
hatte, worauf 41,2 ml von 0,1 M Brom (0,665 g Brom) in Tetrachlorkohlenstoff
tropfenweise während
etwa 3 Stunden zugegeben wurden. Das molare Verhältnis zwischen Cephalomannin
und Brom lag bei 1 : 1,2. Die Reaktionstemperatur stieg nicht über 5°C an. Nachdem
die Bromzugabe beendet war, wurde weiter gerührt, wobei die Temperatur bei –1 bis 5°C gehalten
wurde. Die Reaktion wurde durch HPLC jede Stunde überwacht,
bis sämtliches
Cephalomannin in die Dibromoderivate überführt worden war (ungefähr 8 Stunden). Die
endgültige
Farbe der 1500–1600
ml Lösung
war hellgelb bis cremefarbig, je nach der Farbe der Ausgangsmischung
und dem möglichen
Vorhandensein eines geringen Überschusses
an Brom.
-
Um Bromspuren zu entfernen, wurde
die Reaktionsmischung mit einer 0,5%igen wässrigen Na2SO3-Lösung
(500 ml), einer 0,5%igen wässrigen
NaHCO3-Lösung
(500 ml) und deionisiertem Wasser (2 500 ml) gewaschen. Die Reaktionsmischung
wurde mit wasserfreiem Na2SO4 getrocknet
und unter Vakuum zur Trockene konzentriert, unter Gewinnung von
13,20 g eines hell-cremefarbigen bis weißen kristallinen Materials.
-
Dieses Material wurde chromatographisch
getrennt auf einer Silicagelkolonne unter den Bedingungen, die oben
in den Beispielen 2 und 3 angegeben wurden. Eine 100 × 5 cm große Glaskolonne
wurde hergestellt nach der Aufschlämmungs-Methode mit 600 g Silicagel
(Verhältnis
1 : 50). Die Kolonne wurde eluiert mit Aceton/CH2Cl2 (10 : 90). Eine Menge von 1 l Aceton/CH2Cl2 (25 : 75) wurde
als abschließende
Kolonnenwäsche verwendet.
Jede Fraktion wurde analysiert durch TLC und jede dritte Fraktion
durch HPLC. Die Fraktionen #11–#22
zeigten einen einzelnen Spot bei Rf = 0,64, und nach der Vereinigung,
Konzentration und Trocknung auf einem Buchi-Rotationsverdampfer (40°C, hohes
Vakuum), wurden 3,25 g (95%)von 2'',3''-Dibromocephalomannin als weiße bis hellgelbe
feste Masse erhalten.
-
Die Analyse des Produktes war wie
folgt:
Fp.: 158–160°C
Rf = 0,64 (einzelner Spot) auf Silicagel 60
F254 Platte (Merck, #5554)
Lösungsmittelsystem:
Aceton : CH2Cl2 (20
: 80)
Sprüh-Reagens:
Vanillin/Schwefelsäure
in Methanol
-
Elementar-Zusammensetzung
und Molekulargewicht (auf Basis von HR FAB+)
-
- C45H54NO14
79Br2[M
+ H]+:
Berechnet: 990,191000
Gefunden:
990,191103 (Δm
= 0,1 ppm)
- C45H54NO14
79Br81[M
+ H]+:
Berechnet: 992,181000
Gefunden:
992,189057 (Δm
= 8,1 ppm)
- C45H54NO14
81Br2[M
+ H]+:
Berechnet: 994,175000
Gefunden:
994,187011 (Δm
= 12,1 ppm)
- C45H53NO14
79Br81[M
+ H]+:
Berechnet: 1014,161000
Gefunden:
1014,171002 (Δm
= 9,9 ppm)
- C45H53NO14
79Br81Br[M
+ H]+:
Berechnet: 1030,097000
Gefunden:
1030,144940 (Δm
= 46,5 ppm)
UV-Spektrum in CH3OH: [λmax nm,
(ε)] 274,2
(1550,8); 227,1 (18610,4); 221,8 (18325,1)
IR-Spektrum in KBr
(cm–1)
3500, 1105, 1070 (tert. & sek.
OH) 3420, 1670, 1580 (-CONH-) 3310, 3060, 1605, 1505, 770, 710 (monosub.
aromatische Verbindungen) 3060, 2960, 2915, 2870, 1465, 1370 (-CH3-CH2, =CH-) 3020,
1670, 1310, 980 (Doppelbindung) 1730, 1270 (aromatische Ester) 1715,
1240 (>C=O) 1730,
1180 (Acetate) 855 (Epoxyringe) 520 (Bromoverbindungen)
- 1H-NMR in CDCl3 (300
MHz): 1,94 (d, 3H, -COC(Br) CH3 -5") (ppm; Seitenketten
nur Protonen) 1,98 (d, 3H, -HC(Br) CH3 -4") 4,63 (qt, 1H, 1CH(Br) –3'')
- 13C-NMR (300 MHz) (in ppm; Seitenkette
nur C): 170,21 und 170,25 (C-1')
172,26 und 172,32 (C-1'') 72,76 und 72,90
(C-2') 69,71 und
69,88 (C-2'') 54,34 und 54,52
(C-3) 55,13 und 55,35 (C-3'') 30,39 und 30,77
(C-4'') 27,21 und 27,62
(C-5'')
- EIMS; [M]+ (m/z) 568, 551, 509, 491,
449, 431, 405, 391, 386, 329, (die Hauptfragmente) 326, 308, 278,
264, 245, 217, 200, 188, 159, 149, 122, 105, 91, 83, 77, 55, 43.
- DCIMS; [M + H]+ (m/z) 569, 552, 510,
492, 474, 450, 432, 424, 392, 387, (die Hauptfragmente) 370, 329,
327, 309, 279, 265, 264, 246, 218, 200, 188, 167, 149, 125, 124,
106, 101, 100, 91, 83, 69.
- FAB+ -MS: (m/z) 1030 [M + K]+; 1014 [M + Na]+;
992 [M + H]+ (siehe Elem. Anal.); 974 [M-H2O]+; 932 [M-AcOH]+; 914 [M-AcOH-H2O]+; 912 [M-HBr]+;
870 [M-BzOH]+; 854 [870-H2O-2H];
832 [M-2HBr]+; 705 [M-243-Ac]+;
569 [T]+; 551 [T-H2O];
509 [T-AcOH]+; 491 [T-AcOH-H2O]+; 448 [T-BzOH]+;
429, 424 [SH2]+;
413; 405 [S-H2O]+;
391 [S-O-H2O]+;
387 [T-AcOH-BzOH]+; 376; 347 [S-O-CO-HCHO]+; 338; 327 [387-AcOH]+;
315; 284 [327-Ac]+; 279; 264 [832-T]+ oder [424-2HBr]+;
246 [264-H2O]+;
231; 218 [264-HCOOH]+; 188; 167 [S-C5H8ONBr2]+; 149 [167-H2O]+; 133; 122 [BzOH]+;
113; 105 [Bz]+; 91 [C7H7]+; 83; 77 [C6H6]+;
76; 57; 55; (T = Taxanring in der Verbindung; S – Säure (Seiten)kette in der Verbindung).
- HPLC:
Bedingung 1: Kolonne CN 10 μ (250 × 4,6 mm) Lösungsmittelsystem: CH3CN : H2O (40 : 60)
Strömungsgeschwindigkeit
1 ml/Min. Detektor-Wässer
490 bei 227 nm Injektionsvolumen 20 μl RT2'',3''-Dibromocephalomannin 26,06 Min.
Bedingung
2: Kolonne: Curosil G 6 μ (250 × 3,2 mm)
Lösungsmittelsystem:
CH3CN : H2O (45
: 55) Strömungsgeschwindigkeit
0,75 ml/Min. Detektor-Wässer
490 bei 227 nm Injektionsvolumen 20 μl RT2'',3''-Dibromocephalomannin 2
Diastereomere Formen:
RTI = 23,53
RTII = 24,50
- Thermogravimetrische Analyse (TGA):
Temperatur (Stabilität%): 28,04°C (100,0%),
100,00°C
(99,64%), 150,00°C
(98,88%), 175,00°C
(95,35%), 180,00°C
(86,74%), 200,00°C
(60,38%), 250,00°C
(45,03%)
- Differential-Abtast-Kalorimetrie (DSC):
173,76°C, 187,73°C.
-
Die Fraktionen von #26 bis #68, die
einen einzelnen Spot in TLC (Rf = 0,49, gleich der authentischen Probe
von Paclitaxel) sowie eine einzelne Spitze im Falle der HPLC-Analyse
hatten, wurden miteinander vereinigt, konzentriert und auf einem
Buchi-Rotationsverdampfer getrocknet (40°C, hohes Vakuum), unter Gewinnung
von 6,10 g einer weißen
festen Masse. Dieses Material wurde aus 60 ml einer Mischung aus
Aceton/Hexan (50 : 50) auskristallisiert, filtriert, gewaschen mit
dem gleichen Verhältnis
von gekühlten
Lösungsmitteln und
getrocknet unter hohem Vakuum bei 40°C (24 Stunden), unter Gewinnung
von 4,84 g (92%) einer weißen festen
kristallinen Masse, die identifiziert wurde durch Vergleich mit
einer authentischen Probe von Paclitaxel.
-
Analyse des gereinigten Paclitaxels
wie folgt:
Fp.: 214°C–216°C
TLC:
Rf = 0,49 (in Gegenwart der authentischen Probe)
Silicagel
60 F254 Platte (Merck, #5554)
Lösungsmittelsystem:
Aceton/CH2Cl2 (20
: 80)
Sprüh-Reagens:
Vanillin/Schwefelsäure
in Methanol
-
-
5
-
- UV-Spektrum in CH3OH(λmax in
nm, (ε)):
227,2
(29824,1)
208,0 (26256,3)
-
6
-
- IR-Spektrum (KBr) (cm–1) 3500, 1105, 1070
(tert. & sek.
OH) 3430, 1650, 1580 (-CONH-) 1610, 1520, 780, 710 (monosub. aromatische
Ringe) 2950, 2910, 1480, 1450, 1370 (-CH3-,
-CH2-, >CH-Gruppen)
3020, 1315, 980 (Doppelbindung) 1725, 1270 (aromatische Ester) 1710,
1240 (>C=O) 850 (Epoxyringe)
-
7a
-
- 1H-NMR-Spektrum 1,88 (S, 1 OH, C-1
); 5,66 (d, 1H, C-2); 3,82 (dd, (300 MHz; CDCl3)
(ppm) 1H, C-3); 2,38 (S, 3H, Ch3COO bei
C-4); 4,94 (dd, 1H, C-5); 1,88 (ddd, 1H, C-6); 2,48 (ddd, 1H, C-6);
2,53 (d,1OH, C-7); 4,38 (dd, 1H, C-7); 6,27 (S, 1H, C-10); 2,23
(S, 3H, CH3COO bei C-10); 6,20 (qt, 1H,
C-13); 2,27 (ddd, 1H, C-14); 2,33 (dd, 1H, C-14); 1,13 (S, 3H, C-17);
1,23 (S, 3H, C-18); 1,78 (S, 3H, C-18); 1,68 (S, 3H, C-19); 4,20
(dd, 1H, C-20); 4,30 (S, 1H, C-20); 3,77 (S, 1H, C-2'); 4,78 (ddd, 1H,
C-2'); 5,20 (ddd,
1H, C-3); 7,10 (d, 1H, N-1); 7,30 + 7,53 (m, 10H, p- & m-Protonen bei aromatischen
Ringen A1, B1 & C1);
7,64 (t, 1H, A1-p); 7,72 (dd, 2H, C1-o); 8,11 (dd, 2H, A1-o).
-
7b
-
- 13C-NMR-Spektrum (300 MHz, CDCl3) 79,1 (C-1); 75,1 (C-2); 45,8 (C-3); 81,2
(C-4); (ppm) 84,4 (C-5); 35,6 (C-6); 72,1 (C-7); 56,7 (C-8); 203,6
(C-9); 75,6 (C-10); 133,3 (C-11); 141,9 (C-12); 72,3 (C-13); 35,7
(C-14); 43,2 (C-15); 21,8 (C-16); 26,9 (C-17); 14,7 (C-18); 9,5
(C-19); 76,5 (C-20); 73,3 (C-2');
55,1 (C-3'); 20,7 (CH3CO) bei C-10); 22,6 (CH3CO)
bei C-4); 170,3 (CH3CO bei C-10); 171,1
(CH3CO bei C-4); 167,0 (ArCO-A1); 167,0
(ArCO-C1); 172,7 (PhlSCO-); 129,3 (aC-C1); 133,8 (aC-B1 );
138,1 (aC-C1 ); 130,3 (o-C, A1);
127,0 (o-C, B1); 127,0 (o-C, C1);
128,7 (m-C, A1); 128,6 (m-C, B1);
129,0 (m-C, C1); 133,6 (p-C, A1);
131,9 (p-C, B1); 128,3 (p-C, C1).
-
8a und 8b
-
- EIMS: [M]+ = 853 (m/z, die Hauptfragmente)
568 [T]+; 550 [T-H2O]+; 508 [T-AcOH]+;
490 [T-AcOH-H2O]+;
448 [T-2AcOH]+ oder (T-BzOH)+;
386 [T-AcOH-BzOH]+; 326 [T-BzOH-2AcOH]+; 308 [326-H2O]+; 286 [M-T]+; oder [S]+; 280; 268 [S-O]+;
240 [S-O-CO]+; 210 [S-O-CO-HCOH]+; 122 [BzOH]+; 105
[Bz]+; 91 [C7H7]+; 77 [C6H6]+;
51; 43 [Ac]+.
-
9
-
- DC/MS: [M + H]+ = 854 (m/z, die
Hauptfragmente) 569; 551; 509; 492; 449; 387; 327; 311; 287; 269;
240; 224; 222; 210; 165; 149; 123; 105; 92; 71.
-
10
-
- FAB+ MS (m/z, die Hauptfragmente)
892 [M + K]+; 876 [M + Na]+;
854 [M + H]+; 569; 551; 523; 509; 495; 369; 327;
286; 240; 210; 277; 155; 149; 119; 105; 85; 69.
-
11
-
-
12
-
- HPLC
Kolonne: μBondapak
Phenyl
Lösungsmittelsystem:
CH3CN : CH3OH :
H2O-32 : 20 : 48
Strömungsgeschwindigkeit:
1 ml/Min.
Detektor-Wässer:
490 bei 227 nm
Injektionsvolumen: 20 μl
-
13
-
- TGA: Temperatur (Stabilität): 50,00°C (100,0%), 205,00°C (99,86%),
215,00°C
(99,10%), 220,00°C
(92,19%), 250,00°C
(56,66%), 275,00°C
(45,92%).
-
14
-
- DSC: 210,85°C
- Wassergehalt (% H2O): 0,90% (Karl Fischer)