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Diese Erfindung bezieht sich auf
die Erkenntnis, dass eine Gruppe von 2-Aryl-3-aroylbenzo[b]thiophenen
Calciumkanalantagonisten in vaskulärem Gewebe sind.
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Für
die Ersatztherapie mit Östrogen
wird allgemein anerkannt, dass sie vorteilhafte Effekte auf das
kardiovaskuläre
System bei postmenopausalen Frauen erzeugt. Siehe Knopt, Obstet.
Gynecol., 72, 23s–30s(1988).
Bei postmenopausalen Frauen, die Östrogene erhalten, ist die
kardiovaskuläre
Sterblichkeitsrate um ungefähr
30% bis ungefähr
50% reduziert, und die cerebrovaskuläre Sterblichkeitsrate ist um
ungefähr 50%
reduziert. Siehe Stampfer et al, N. Engl. J. Med., 325, 756–762(1991).
Obwohl diese vorteilhaften kardiovaskulären Effekte Schwankungen im
Lipidprofil umfassen können,
legen jüngste
Daten nahe, dass Östrogen auch
günstige
Effekte auf die vaskulären
Antworten von atheriosklerotischen Koronararterien besitzt. Siehe Gisclard
et al, J. Pharmacol. and Experimental Therapeutics, 244, 19–22(1988),
Williams et al, Circulation, 81, 1680–1687(1990), Gangar et al,
Lancet, 388, 839– 842(1991),
und Williams et al, JACC, 20, 452–457(1992). Sowohl endothelial
unabhängige
und endothelial abhängige
Wirkungen von Östrogen
wurden in vaskulärem Gewebe
beschrieben. Siehe Jiang et al, Br. J. Pharmacol., 104, 1033–1037(1991),
Jiang et al, American Journal of Physiology, 32, H271–H275(1992),
Cheng und Gruetter, European Journal of Pharmacol., 215, 171–176(1992),
Mügge et
al, Cardiovas. Res., 27, 1939–1942(1993),
Salas et al, European Journal of Pharmacol., 258, 47–55(1994),
Williams et al., Circulation, 81, 1680–1687(1990), Cheng et al, Life
Sciences, 10, 187–191(1994),
Gilligan et al, Circulation, 89, 2545–2551(1994), und Reis et al,
Circulation, 89, 52–60(1994). In
mehreren Berichten wurde auch vorgeschlagen, dass die vasodilatierenden
Wirkungen von Estradiol und/oder seine Fähigkeit, kontraktile Antworten
abzuschwächen,
durch die eine Inhibierung des Calciumzuflusses über spannungsabhängige Calciumkanäle vermittelt
werden kann. Siehe Jung et al, Br. J. Pharmacol, 104, 1033– 1037(1991),
Jiang et al, American Journal of Physiology, 32, H271–H275(1992),
Collins et al, Lancet, 341, 1264 (1993), Muck et al, Med. Sci. Res.,
22, 19(1994), und Salas et al, European Journal of Pharmacol., 258,
47–55
(1994). Andere haben postuliert, dass Estradiol den Gehalt an cyclischem
AMP und cyclischem GMP erhöhen
oder die ATP sensitiven Kaliumkanäle verstärken kann. Siehe Mügge et al,
Cardiovas. Res., 27, 1939–1942(1993).
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Die 2-Aryl-3-aroylbenzo[b]thiophenverbindungen,
die in den Verfahren dieser Erfindung verwendet werden, wurden zuerst
durch Jones und Suarez als Antifertilitätsmittel entwickelt. Siehe
US 4 133 814 A (erteilt am
09. Januar 1979). Diese Verbindungen sind allgemein beim Unterdrücken des
Wachstums von Brusttumoren hilfreich. Jones fand später, dass
eine Gruppe dieser Verbindungen insbesondere für eine antiöstrogene und antiandrogene
Therapie nützlich
sind, insbesondere bei der Behandlung von Brust- und Prostatatumoren. Siehe
US 4 418 068 A (erteilt
am 29. November 1983). Eine dieser Verbindungen, nämlich 6-Hydroxy-2-(4-hydroxyphenyl)-3-[4-(2-piperidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen
wurde klinisch auf die Behandlung von Brustkrebs untersucht. Diese
Verbindung wird Raloxifen genannt, früher Keoxifen.
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Die Erfindung bezieht sich auf die
Verwendung einer Verbindung der Formel I zur Herstellung eines Artneimittels
zum Antagonisieren oder Blockieren von Calciumkanälen in vaskulärem Gewebe
in einem Warmblüterlebewesen
wobei R
1 und
R
3 unabhängig
für Wasserstoff,
C
1-C
4Alkyl, -CO-(C
1-C
6Alkyl), -CH
2Ar oder -CO-Ar stehen, wobei Ar für Phenyl
oder substituiertes Phenyl steht,
R
2 ausgewählt ist
aus der Gruppe, die besteht aus Pyrrolidino, Hexamethylenimino und
Piperidino, oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon. Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung von Verbindungen
der Formel I oder pharmazeutisch annehmbarer Salze davon zur Herstellung
eines Arzneimittels zum Antagonisieren oder Blockieren von Calciumkanälen in vaskulärem Gewebe
bereit.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Erkenntnis, dass eine ausgewählte
Gruppe von 2-Aryl-3-aroylbenzo[b]thiophenen(Benzo[b]thiophenen),
nämlich
die Verbindungen der Formel I, Calciumkanalantagonisten sind. Deshalb
betrifft die Erfindung die Verwendung von Verbindungen der Formel
I zur Herstellung eines Arzneimittels zum Antagonisieren oder Blockieren
von Calciumkanälen
in vaskulärem
Gewebe. Ein Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen
der Formel I zur Herstellung eines Arzneimittels zum Behandeln von
Herzstörungen
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf variante Angina pectoris, Belastungsangina, instabile Angina
pectoris, Ischämie-Reperfusionsschaden
an dem Myolcard und Rhythmusstörungen. Ein
anderer Aspekt betrifft die Verwendung der Verbindungen der Formel
I zur Herstellung eines Arzneimittels zum Behandeln cerebraler vaskulärer Störungen einschließlich aber
nicht beschränkt
auf cerebralen Vasospasmus aufgrund von Arterienruptur, Schlaganfall
und Migränekopfschmerzen.
Ein anderer Aspekt betrifft die Verwendung von Verbindungen der
Formel I zur Herstellung eines Arzneimittels zum Behandeln renaler Störungen durch
Vergrößern der
renalen Ausscheidung aufgrund von Erhöhungen des renalen Blutflusses nützlich zum
Verlangsamen eines renalen Fehlers. Ein anderer Aspekt betrifft
die Verwendung von Verbindungen der Formel I zur Herstellung eines
Arzneimittels zu Behandlung gastrointestinaler Störungen einschließlich aber
nicht beschränkt
auf Krankheiten, die sich beziehen auf Dianhö, wie IBS und IBD und Diarrhö praedominans.
Ein anderer Aspekt betrifft die Verwendung von Verbindungen der
Formel I zur Herstellung eines Arzneimittels zum Behandeln von Hypertension.
Eine pharmazeutisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon muss an ein Warmblüterlebewesen
verabreicht werden, das es benötigt.
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In der oben genannten Formel bedeutet
der Begriff „C1-C6 Alkyl" eine gerade, cyclische
oder verzweigte Alkylkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Typischerweise
umfassen C1-C6 Alkylgruppen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl,
t-Butyl, n-Pentyl, Isopentyl, n-Hexyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl und dergleichen. Der Begriff „C1-C4 Alkyl" repräsentiert
eine gerade oder verzweigte Alkylkette mit 1 oder 4 Kohlenstoffatomen.
Typische C1-C4 Alkylgruppen
umfassen Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl,
Isobutyl und t-Butyl.
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Der Begriff „Ar" repräsentiert Gruppen, wie Phenyl
und substituiertes Phenyl. Der Begriff „substituiertes Phenyl", wie hier verwendet,
repräsentiert
eine Phenylgruppe, die mit einem oder mehreren Teilen substituiert ist,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus Halogen, Hydroxy, Cyano, Nitro, C1-C4 Alkyl, C1-C4Alkoxy, Acetyl, Formyl, Trichlormethyl oder
Trifluormethyl. Beispiele einer substituierten Phenylgruppe umfassen
4-Chlorphenyl, 2,6-Dichlorphenyl,
2,5-Dichlorphenyl, 3,4-Dichlorphenyl, 3-Chlorphenyl, 3-Bromphenyl,
4-Bromphenyl, 3,4-Dibromphenyl,
3-Chlor-4-fluorphenyl, 2-Fluorphenyl, 4-Hydroxyphenyl, 3-Hydroxyphenyl,
2,4-Dihydroxyphenyl,
3-Nitrophenyl, 4-Nitrophenyl, 4-Cyanophenyl, 4-Methylphenyl, 4-Ethylphenyl,
4-Methoxyphenyl,
4-Propylphenyl, 4-n-Butylphenyl, 4-t-Butylphenyl, 3-Fluor-2-methylphenyl,
2,3-Difluorphenyl, 2,6-Difluorphenyl, 2,6-Dimethylphenyl, 2-Fluor-5-methylphenyl,
2,4,6-Trifluorphenyl, 2-Trifluormethylphenyl, 2-Chlor-5-trifluomethylphenyl, 3,5-Bis(trifluormethyl)phenyl,
2-Methoxyphenyl, 3-Methoxyphenyl, 3,5-Dimethoxyphenyl, 4-Hydroxy-3-methylphenyl,
3,5-Dimethyl-4-hydroxyphenyl, 2-Methyl-4-nitrophenyl, 4- Methoxy-2-nitrophenyl,
2,4-Dinitrophenyl und dergleichen. Der Begriff „C1-C4 Alkoxy" repräsentiert
Gruppen, wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, t-Butoxy
und dergleichen. Der Begriff „Halogen" repräsentiert Fluor,
Chlor, Brom und Iod.
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Der Begriff „Blockieren" oder „Antagonisieren" zeigt an, dass die
Verbindungen der Formel I an die Calciumkanäle in dem vaskulären Gewebe
binden und dadurch den Fluss von Calcium inhibieren.
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Der Begriff „pharmazeutisch wirksame Menge" wird hier verwendet,
um eine Menge der Verbindung der Formel I zu repräsentieren,
die fähig
ist, Calciumkanäle
in vaskulärem
Gewebe zu antagonisieren oder zu blockieren. Die besondere Dosis
der Verbindung der Formel I wird natürlich durch die besonderen
Umstände, die
den Fall umgeben, bestimmt, einschließlich der verabreichten Verbindung,
des Verabreichungsweges, des besonderen behandelten Zustands und ähnlicher
Betrachtungen.
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Der Begriff „Warmblüterlebewesen", wie hier verwendet,
umfasst Menschen, Kleintiere, wie Hunde und Katzen, und Haustiere,
wie Pferde, Rind, Schaf, Schwein, Ziegen und Hühner. Bevorzugt ist das Warmblüterlebewesen
ein Mensch oder ein Kleintier. Bevorzugter ist das Warmblüterlebewesen
ein Mensch.
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Während
all die Verbindungen der Formel I zum Antagonisieren oder Blockieren
von Calciumkanälen in
vaskulärem
Gewebe nützlich
sind, sind bestimmte Verbindungen bevorzugt. Bevorzugt sind R1 und R3 unabhängig Wasserstoff,
C1-C4 Alkyl, -CO-(C1-C6 Alkyl) oder
Benzyl und R2 ist Piperidino oder Pyrrolidino.
Repräsentative
Verbindungen aus dieser bevorzugten Gruppe umfassen 6-Hydroxy-2-(4-hydroxyphenyl)-3-[4-(2-pyrrolidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen,
6-Methoxy-2-(4-methoxyphenyl)-3-[4-(2-piperidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen,
6-Acetoxy-2-(4-acetoxyphenyl)-3-[4-(2-pynolidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen
und 6-Benzyloxy-2-(4-benzyloxyphenyl)-3-[4-(2-piperidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen.
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Bevorzugter sind R1 und
R3 unabhängig
Wasserstoff oder C1-C4Alkyl
und R2 ist Piperidino oder Pyrrolidino.
Repräsentative
Verbindungen aus dieser bevorzugteren Gruppe umfassen 6-Hydroxy-2-(4-hydrophenyl)-3-[4-(2-pyrrolidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen,
6-Hydroxy-2-(4-hydroxyphenyl)-3-[4-(2-piperidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen,
6-Methoxy-2-(4-methoxyphenyl)-3-[4-(2-pyrrolidinoethoxy)benzoyl]-benzo[b]thiophen
und 6-Methoxy-2-(4-Methoxyphenyl)-3-[4-(2-piperidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen.
Am bevorzugtesten sind R1 und R3 Wasserstoff
und R2 ist Pyrrolidino. Die am meisten bevorzugte
Verbindung ist 6-Hydroxy-2-(4-hydroxyphenyl)-3-[4-(2-pyrrolidinoethoxy)benzoyl]benzo[b]thiophen.
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Die Verbindungen der Formel I, die
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können gemäß etablierter
Prozeduren erzeugt werden, wie jene, die in
US 4 133 814 A ,
US 4 418 068 A und
US 4 380 635 A beschrieben
sind. Im Allgemeinen beginnt das Verfahren mit 6-Hydroxy-2-(4-hydroxyphenyl)benzo[b]thiophen. Diese
Ausgangsverbindung wird geschützt,
acyliert am C-3 mit einer 4-(2-Aminoethoxy)benzoylgruppe und optional
vom Schutz entfernt, um Verbindungen der Formel I zu bilden. Beispiele
der Herstellung derartiger Verbindungen sind in den oben diskutierten
US-Patenten angegeben.
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Die Verbindungen, die in den Verfahren
dieser Erfindung verwendet werden, bilden pharmazeutisch annehmbare
Säure und,
wobei R1 und/oder R3 Wasserstoff
ist, Basenadditionssalze mit einer breiten Vielfalt organischer
und anorganischer Säuren
und Basen einschließlich
der physiologisch annehmbaren Salze, die oft in der pharmazeutischen
Chemie verwendet werden. Typische anorganische Säuren, die zum Bilden derartiger
Salze verwendet werden, umfassen Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Iodwasserstoffsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Hypophosphorsäure und
dergleichen. Salze, die von organischen Säuren abgeleitet werden, wie
aliphatische Mono- und Dicarbonsäuren,
phenylsubstituierte Alkansäuren,
Hydroxyalkansäuren,
Hydroxyalkandisäuren,
aromatische Säuren,
aliphatische und aromatische Sulfonsäuren, können auch verwendet werden.
Derartige pharmazeutisch annehmbare Salze umfassen daher Acetat,
Phenylacetat, Trifluoracetat, Acrylat, Ascorbat, Benzoat, Chlorbenzoat,
Dinitrobenzoat, Hydroxybenzoat, Methoxybenzoat, Methylbenzoat, o-Acetoxybenzoat,
Naphthalin-2-benzoat, Bromid, Isobutyrat, Phenylbutyrat und b-Hydroxybutyrat,
Butin-1,4-dioat,
Hexin-1,6-dioat, Caprat, Caprylat, Chlorid, Cinnamat, Citrat, Formiat, Fumarat,
Glycolat, Heptanoat, Decanoat, Hippurat, Lactat, Malat, Maleat,
Hydroxymaleat, Malonat, Mandelat, Mesylat, Nicotinat, Isonicotinat,
Nitrat, Oxalat, Phthalat, Terephthalat, Phosphat, Monohydrogenphosphat,
Dihydrogenphosphat, Metaphosphat, Pyrophosphat, Propiolat, Propionat,
Phenylpropionat, Salycylat, Sebacat, Succinat, Suberat, Sulfat,
Bisulfat, Pyrosulfat, Sulfat, Bisulfat, Sulfonat, Benzolsulfonat,
p-Bromphenylsulfonat, Chlorbenzolsulfonat, Ethansulfonat, 2-Hydroxyethansulfonat,
Methansulfonat, Naphthalin-1-sulfonat, Naphthalin-2-sulfonat, p-Toluolsulfonat,
Xylolsulfonat, Tartrat und dergleichen. Das am meisten bevorzugte
Salz ist das Chlorwasserstoffsalz.
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Die pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze
werden typischerweise durch Umsetzen einer Verbindung der Formel
I mit einer äquimolaren
oder überschüssigen Menge
von Säure
gebildet. Die Reaktanten werden generell in einem organischen Lösemittel,
wie Methanol, Diethylether oder Benzol kombiniert. Das Salz präzipitiert
normalerweise aus der Lösung
innerhalb ungefähr
1 h bis 10 Tagen und kann durch Filtration isoliert werden, oder
das Lösemittel
kann durch herkömmliche
Mittel ausgetrieben werden.
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Basen, die üblicherweise für die Bildung
von Salzen verwendet werden, umfassen Ammoniumhydroxid und Alkali-
und Erdalkalimetallhydroxide, Carbonate, wie auch aliphatische primäre, sekundäre und tertiäre Amine
und aliphatische Diamine. Basen, die bei der Herstellung von Additionssalzen
besonders nützlich
sind, umfassen Ammoniumhydroxid, Kaliumcarbonat, Methylamin, Dimethylamin,
Ethylendiamin und Cyclohexylamin. Diese Salze werden allgemein durch
Umsetzen einer Verbindung der Formel I hergestellt, wobei R1 und/oder R3 Wasserstoff
sind, mit einer der oben genannten Basen in einem organischen Lösemittel,
wie Methanol, Diethylether oder Benzol. Die Salze werden, wie in
dem vorstehenden Absatz beschrieben, isoliert.
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Diese pharmazeutisch annehmbaren
Salze besitzen allgemein Eigenschaften einer erhöhten Löslichkeit im Vergleich zu der
Verbindung, von der sie abgeleitet sind, und sind daher oft einer
Formulierung als Flüssigkeiten
oder Emulsionen zugänglicher.
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Die Verbindungen der Formel I werden
bevorzugt vor der Verabreichung formuliert, wie in einer pharmazeutischen
Formulierung, die eine Verbindung der Formel I und einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger,
Verdünnungsmittel
oder Bindemittel umfasst. Diese pharmazeutischen Formulierungen
werden durch bekannte Prozeduren unter Verwenden gut bekannter und
einfach erhältlicher
Ingredienzien hergestellt. Beim Erzeugen dieser Zusammensetzungen
wird das aktive Ingredienz üblicherweise
mit einem Träger
gemischt, durch einen Träger
verdünnt
oder innerhalb eines Trägers
eingeschlossen werden, der in der Form einer Kapsel, eines Beutels,
eines Papiers oder eines Containers sein kann. Wenn der Träger als
ein Verdünnungsmittel dient,
kann er ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
ein Vehikel, Bindemittel oder Medium für das aktive Ingredienz wirkt.
Die Zusammensetzungen können
in der Form von Tabletten, Pillen, Pudern, Pastillen, Beuteln, Stärkekapseln,
Elixieren, Suspensionen, Emulsionen, Lösungen, Sirupen, Aerosolen,
Salben, die z. B. bis zu 10 Gew.-% der aktiven Verbindung enthalten,
Weich- und Hartgelatinekapseln, Hautpflastern, Suppositorien, sterilen
injizierbaren Lösungen
und steril verpackten Pulvern vorliegen.
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Einige Beispiele von nützlichen
Trägern,
Bindemitteln und Verdünnungsmitteln
umfassen Lactose, Dextrose, Sucrose, Sorbitol, Mannit, Stärken, Gummi,
Gummi arabicum, Calciumphosphat, Alginate, Traganth, Gelatine, Calciumsilicat,
mikrokristalline Cellulose, Polyvinylpyrrolidon, vernetztes Polyvinylpynolidon, Cellulose
oder Derivate davon, Wassersirup, Methylcellulose, Methyl- und Propylhydroxybenzoate,
Talk, Magnesiumstearat und Mineralöl. Die Formulierungen können zusätzlich Schmiermittel,
Benetzungsmittel (z. B., oberflächenaktives
Mittel), Emulgatoren und suspendierende Mittel, Sprengmittel, Konservierungsmittel,
Süßungsmittel
und Aromastoffe umfassen. Zusammensetzungen der Erfindungen können so
formuliert sein, dass sie eine schnelle, lang anhaltende oder verzögerte Freisetzung
des aktiven Ingredienz nach der Verabreichung an den Patienten bereitstellen,
durch Verwenden von in der Technik gut bekannten Prozeduren.
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Die besondere Dosierung einer Verbindung
der Formel I, die zum Antagonisieren oder Blockieren von Calciumkanälen in vaskulärem Gewebe
gemäß dieser
Erfindung erforderlich ist, wird von der Ernsthaftigkeit des Zustands,
des Verabreichungsweges und verwandter Faktoren abhängen, über die
der behandelnde Arzt entscheiden wird. Allgemein werden wirksame
tägliche
Dosen etwa 0,1 bis etwa 1.000 mg/Tag sein und typischer etwa 50
bis etwa 250 mg/Tag. Derartige Dosierungen werden an ein Subjekt,
das es benötigt,
einmal bis ungefähr
dreimal pro Tag verabreicht werden oder öfter, wie benötigt, um
den Zustand oder das Symptom wirksam zu behandeln.
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Es ist üblicherweise bevorzugt, eine
Verbindung der Formel I in der Form eines Säureadditionssalzes zu verabreichen,
wie es bei der Verabreichung von Pharmazeutika, die eine basische
Gruppe, wie die Piperidinogruppe, tragen, üblich ist. Für derartige
Zwecke sind die folgenden oralen Dosierungsformen verfügbar.
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In den Formulierungen, die folgen,
bedeutet „aktives
Ingredienz" eine
Verbindung der Formel I.
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Formulierung 1: Gelatinekapseln
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Hartgelatinekapseln werden unter
Verwendung des Folgenden hergestellt:
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Die Ingredienzien werden gemischt,
durch ein Nr. 45 Mesh US-Sieb geleitet und dann in Hartgelatinekapseln
gefüllt.
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Beispiele von speziellen Kapselformulierungen
von Raloxifen, die erzeugt wurden, umfassen jene, die unten gezeigt
sind:
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Formulierung
2: Raloxifenkapsel
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Formulierung
3: Raloxifenkapsel
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Formulierung
4: Raloxifenkapsel
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Formulierung
5: Raloxifenkapsel
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Die oben genannten speziellen Formulierungen
können
in Übereinstimmung
mit den vernünftigen
bereit gestellten Variationen geändert
werden.
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Eine Tablettenformulierung wird unter
Verwenden der unten angegebenen Ingredienzien hergestellt:
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Formulierung
6: Tabletten
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Die Komponenten werden gemischt und
komprimiert, um Tabletten zu bilden.
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Alternativ werden Tabletten, die
jeweils 0,1 bis 1.000 mg aktives Ingredienz enthalten, wie folgt
zubereitet:
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Formulierung
7: Tabletten
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Das aktive Ingredienz, Stärke und
Cellulose werden durch ein Nr. 45 Mesh US Sieb geleitet und gründlich gemischt.
Die Lösung
von Polyvinylpynolidon wird mit den resultierenden Pulvern gemischt,
die dann durch ein Nr. 14 Mesh US Sieb geleitet werden. Die so erzeugten
Granulate werden bei 50°C
bis 60°C
getrocknet und durch ein Nr. 18 Mesh US Sieb geleitet. Die Natriumcarboxymethylstärke, Magnesiumstearat
und Talk, die zuvor durch ein Nr. 60 Mesh US Sieb geleitet wurden,
werden dann zu den Granulaten gegeben, die nach dem Mischen auf
einer Tablettenmaschine komprimiert werden, um Tabletten zu ergeben.
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Suspensionen, die jeweils 0,1 bis
1.000 mg aktives Ingredienz pro 5 ml Dosis enthalten, werden wie folgt
erzeugt:
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Formulierung
8: Suspensionen
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Das aktive Ingredienz wird durch
ein Nr. 45 Mesh US Sieb geleitet und mit der Natriumcarboxymethylcellulose
und dem Sirup gemischt, um eine glatte Paste zu bilden. Die Benzoesäurelösung, der
Aromastoff und die Farbe werden mit etwas Wasser verdünnt und
unter Rühren
zugegeben. Ausreichend Wasser wird dann zugegeben, um das erforderliche
Volumen zu erzeugen.
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Veranschaulichende Verbindungen,
die in den Verfahren der vorliegenden Erfindung benutzt werden können, sind
in Tabelle 1 gezeigt.
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Der Nutzen der Verbindungen der Formel
I wird durch die positive Wirkung, die sie in mindestens einem der
unten beschriebenen Experimente haben, veranschaulicht.
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Verfahren
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Männliche
Wistar-Ratten (250 bis 350 g, Charles River Laboratories, Portage,
MI) wurden durch Köpfen
getötet.
Die Aorta wurde entfernt und von inelevantem Gewebe gereinigt und
in Ringsegmente geschnitten, jeweils annähernd 4 bis 5 mm lang. In einigen
Geweben wurde das Endothelium durch 10 maliges Rotieren des Ringsegments
um die Spitze einer Zange entfernt. Das Fehlen von Geweberelaxation
auf Acetylcholin (10–6 M) nach der Kontraktion
mit Norepinephrin (10–7 M) wurde als ein Beweis
für freigelegtes
Endothelium verwendet. Gewebe mit einem intakten Endothelium relaxierten
auf Acetylcholin mit 88,5 ± 1,6%
(n = 11) Relaxation.
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Ringsegmente wurden zwischen zwei
Edelstahlhaken angeordnet und in isolierten Organbädern, die 10
ml eines modifizierten Krebs-Bicarbonatpuffers der folgenden Zusammensetzung
(mM) enthielten, angeordnet: NaCl, 118,2; KCl, 4,6; CaCl2·2H2O, 1,6; KHP2O4, 1,2; MgSO4, 1,2;
Glucose, 10; und NaHCO3, 24,8. Organbadlösungen wurden
mit 95% O2/5% CO2 begast
und bei 37°C
gehalten. Gewebe wurden unter einer optimalen Kraft von 4 g angeordnet
und 1 h lang mit Wäschen
alle 15 min ins Gleichgewicht gebracht. Änderungen in der Kraft wurden
durch ein Biopak MP100 (World Precision Instruments, Sarasota, FL)
-Datenakquisitionssystem über
Sensotec (Modell MBL 5514-02) -Transducer (Sensotec Inc., Columbus,
OH) aufgenommen und analysiert.
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Alle Gewebe wurden anfänglich mit
KCl (67 mM) angeregt, um die Lebensfähigkeit zu etablieren. Konzentrations-Antwort-Kurven
wurden in einer kumulativen Weise erzeugt und werden als ein Prozentsatz
einer anfänglichen
KCl-Kontraktion (67 mM), die in jedem Gewebe erzeugt wurde, berichtet.
Vehikel, β-Estradiol,
14 oder 16 wurden zu den Geweben 60 min vor dem Initiieren der Konzentration-Antwort-Kurven
zu Agonisten gegeben. In Studien mit BayK 8644 wurden Gewebe 10
mM KCl vor dem Initiieren der Konzentration-Antwort-Kurven für BayK 8644
ausgesetzt. Nur eine Agonisten-Konzentrations-Antwort-Kurve wurde
in jedem Gewebe erzeugt. Alle Ergebnisse werden als ein Mittel ± SE ausgedrückt, wobei
n die Anzahl von untersuchten Ringen repräsentiert.
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Chemikalien
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5-HT, Acetylcholin, Norepinephrin,
U46619 und β-Estradiol
wurden von Sigma Chemical Co. (St. Louis, MO) erworben. BayK 8644
wurde Research Biochemicals Inc. (Wayland, MA) erworben. Diltiazem,
Nifedipin, Nitrendipin und Verbindungen Nr. 14 und 16 (im Folgenden
14 und 16) wurden in den Lilly Research Laboratories (Indianapolis,
IN) synthetisiert.
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Ergebnisse
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Die kontraktile Antwort einer Rattenaorta
auf Norepinephrin, Serotonin und das Thromboxanmimetikum U46619
waren klar von dem Endothelium abhängig. Für jeden Agonisten war die kontraktile
Antwort in Abwesenheit des Endotheliums größer, was darauf hinweist, dass
die kontraktile Antwort durch (einen) relaxante(n) Agonist(en),
die von dem Endothelium freigesetzt wurden, moduliert wurde.
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Das nicht steroidale Benzothiophenderivat
16 (10–6 und
10–5 M)
inhibierte wirksam die kontraktilen Antworten auf Norepinephrin,
Serotonin und U46619 in der Rattenaorta, und die Inhibierung der
kontraktilen Antwort erschien von dem Endothelium unabhängig. Wie
zuvor mit β-Estradiol
gesehen, war 16 wirksamer beim Inhibieren der kontraktilen Antwort
auf Serotonin relativ zu Norepinephrin oder U46619.
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Wie mit 16 inhibierte auch 14 kontraktile
Antworten auf Serotonin, eine Inhibierung war größer als mit Norepinephrin;
Wirkungen, die von einem intakten Endothelium unabhängig waren.
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Die Serotonin-induzierte Kontraktion
ist dafür
bekannt, dass sie extracelluläres
Calcium über
spannungsabhängige
Calciumkanäle
nutzt, wohingegen vaskuläre
Kontraktion auf Norepinephrin stärker
von der Aktivierung des Phosphoinositiddwchsatzes und der Nutzung
von intracellulären
Speichern von Calcium abhängig
ist. Daher sind Kontraktionen auf Serotonin sensitiver gegenüber der
Inhibierung durch Calciumkanalantagonisten, als Kontraktionen auf
Norepinephrin. Cohen und Berkowith, Blood Vessels, 13, 139–154(1976),
und Gouw et al, Naunyn-Schmiedeberg's Arch. Pharmacol.,
339, 533–539(1989).
Weil 14 und 16 die größte Wirksamkeit
zum Inhibieren von Serotonin-induzierten kontraktilen Antworten
auszuüben
schienen, können
14 und 16 als Calciumkanalantagonisten wirken. Aus diesem Grund
wurde die Wirksamkeit sowohl von 14 als auch 16, die kontraktilen
Antworten, die durch den Calciumantagonisten BayK 8644 induziert werden,
untersucht. Siehe Brown et al, Nature, 311, 570– 572(1984).
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In Abwesenheit eines intakten Endotheliums
trat eine Inhibierung der Kontraktion auf BayK 8644 mit 14 und 16
auf. Diese Daten mit BayK 8644 dokumentieren die Inhibierung der
kontraktilen Antwort auf diesen Calciumantagonisten sowohl durch
14 als auch durch 16.
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Diskussion
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Die Fähigkeit von Östrogen
Calciumkanäle
zu Blockieren, kann zu den vorteilhaften Wirkungen von Östrogen
beitragen, wenn es als Ersatztherapie bei postmenopausalen Frauen
verwendet wird. Östrogen
ist bekannt dafür,
dass es eine Calciumkanalantagonistenaktivität besitzt, eine Wirkung, die
in Kaninchen- und Schweinekoronararterien beobachtet wurde.
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Kürzlich
haben mehrere Gruppen versucht, Verbindungen zu identifizieren,
die die vorteilhaften hämodynamischen
Effekte von Östrogen
imitieren würden,
während
sie die auf den Uterus gerichteten oder unerwünschten Wirkungen des Östrogens,
wenn es als Ersatztherapie verwendet wird, minimieren. In dieser
Hinsicht wurde eine Reihe von partiellen Agonistenverbindungen der
Benzothiophenstruktur beschrieben, von denen 14 und 16 Beispiele
sind. Obwohl 14 und 16 ähnliche
Affinität
für den Östrogenrezeptor
wie 17-Hydroxy-β-estradiol
besaßen,
ist wenig bekannt im Hinblick auf vaskuläre Wirkungen. Uchiumi et al,
Intl. J. Cancer, 47, 80–85(1991).
Wir zeigen, dass 14 und 16 vaskuläre kontraktile Antworten antagonisieren
können,
die durch den Calciumantagonisten BayK 8644 induziert werden, was
eine Calciumkanalantagonistenaktivität dokumentiert. In dieser Beziehung
war 16 wirksamer als 14, ein Schluss der mit ihrer Fähigkeit,
eine Kontraktion auf den Calciumantagonisten BayK 8644 zu inhibieren,
und ihrem merklichen inhibitorischen Effekt auf kontraktile Antworten
auf Norepinephrin, Serotonin und U46619 konsistent ist.
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Die Calciumkanalantagonistenaktivität von 14
und 16 ist wahrscheinlich aus mehreren Gründen ohne Bezug zu ihrer Fähigkeit,
an den Östrogenrezeptor
zu binden. Erstens hatten beide Verbindungen eine ähnliche
Affinität
zum Östrogenrezeptor
(Uchiumi et al, 1991) und doch war 16 beträchtlich wirksamer als ein Calciumkanalantagonist
als 14. Zweitens trat die Fähigkeit
zum Inhibieren von kontraktilen Antworten in diesen Studien akut
auf, was darauf hinweist, dass ein Kern-Ereignis nicht erforderlich
war.
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Daher beweisen die vorliegenden Studien
eine akute in-vitro-Wirkung von 14 und 16, Calciumkanäle in vaskulärem Gewebe
zu inhibieren, unter Verwenden der Rattenaorta, durch Demonstrieren
der Inhibierung von mit BayK8644 induzierter Kontraktion, eine Wirkung,
die von dem Endothelium unabhängig
ist. Benzothiophenderivat 16, das mit ähnlicher Affinität an den Östrogenrezeptor,
wie 17-β-Estradiol,
bindet, ist ein wirksamerer Calciumkanalantagonist in vaskulärem Gewebe
als Östrogen.
Weiter liefern diese Vergleichsstudien zusätzliche Daten, um die Behauptung
zu stützen,
dass die Calciumkanalblockade durch 14 und 16 mit der Fähigkeit
dieser Mittel, an den Östrogenrezeptor
zu binden, nicht zusammen hängt.
Falls Calciumkanalinhibierung zu den klinischen Wirkungen von Östrogen
beiträgt,
können
14 und 16 einige wichtige Vorteile gegenüber Östrogen als Ersatztherapie
bei postmenopausalen Frauen haben.