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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur Herstellung von verstärkten Mehrfachgrad-Bitumen/Polymerzusammensetzungen.
Sie bezieht sich ferner auf die Verwendung der erhaltenen Zusammensetzungen
zur Herstellung von Bitumen/Polymer-Bindemitteln für Beschichtungen
und insbesondere für
Straßenbeschichtungen
oder für
dichte Beschichtungen.
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Unter verstärkten Mehrfachgrad-Bitumen/Polymer-Beschichtungen
werden gemäß der Erfindung
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen verstanden, die ein großes Plastizitätsintervall
zeigen. Dieses Intervall ist definiert als dem Unterschied zwischen
der Kugel/Ring-Erweichungstemperatur (abgekürzt TBA), die einen Aufschluß gibt über Wärmeeigenschaften
des Bindemittels oder der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung, und dem
Fraass-Brüchigkeitspunkt,
der einen Aufschluß gibt über Kälteeigenschaften
der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung. Das bituminöse Bindemittel, bestehend aus
oder basierend auf der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung, widersteht noch besser
den Belastungen bei Wärme
und bei Kälte,
da das Plastizitätsintervall
größer ist.
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Die Werte der Kugel/Ring-Erweichungstemperatur
(TBA) und der Fraass-Brüchigkeitspunkt,
die oben erwähnt
sind, werden durch Standardprozeduren wie nachfolgend angegeben
bestimmt:
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- – Kugel/Ring-Erweichungstemperatur: bestimmt
gemäß der Norm
NF T 66 008 und in °C
ausgedrückt;
- – Fraass-Brüchigkeitspunkt:
bestimmt gemäß der Norm
NF T 66026 und in °C
ausgedrückt.
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Ein Verfahren zur Herstellung von
verstärkten
Mehrfachgrad-Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen ist
in der französischen
Patentanmeldung Nr.
94 04577 vom 18.04.1994 im
Namen der Anmelderin beschrieben worden. Dieses Verfahren besteht
darin, unter der Wirkung von Temperaturen von 100°C bis 230°C und unter
Bewegung während
einer Dauer von mindestens 10 Minuten ein Bitumen oder eine Mischung
von Bitumen in Kontakt gebracht wird mit, bezogen auf das Gewicht
des Bitumens oder des Bitumengemisches, 0,5% bis 20% und vorzugsweise
0,7% bis 15% eines mit Schwefel vernetzbaren Elastomers und einem
Schwefeldonor-Kopplungsmittel
in einer Menge, die zur Lieferung einer freien Schwefelmenge, die
0,1% bis 20% und vorzugsweise 0,5% bis 10% des Gewichts des mit
Schwefel vernetzbaren Elastomers entspricht, geeignet ist, im Reaktionsmedium,
welches aus den Bestandteilen des Bitumens oder Bitumengemisches,
des Elastomers und des Kopplungsmittels gebildet wird, um eine mit
Schwefel vernetzte Zusammensetzung herzustellen, dann in das Reaktionsmedium,
welches aus der Vernetzung mit Schwefel resultiert und bei einer
Temperatur von 100°C
bis 230°C
und unter Bewegung gehalten wird, 0,005% bis 5% und vorzugsweise
0,01% bis 2,5%, bezogen auf das Gewicht des Bitumens, ein Säuremittel
einzubringen, welches mindestens aus einer Verbindung zusammengesetzt
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
wird, die gebildet ist aus Phosphorsäuren, Borsäuren, Schwefelsäuren, den
Anhydriden der besagten Säuren
und der Chlorschwefelsäure
besteht, und das das Säuremittel
umfassende Reaktionsmedium bei einer Temperatur von 100°C bis 230°C und unter
Bewegung während
einer Dauer von mindestens 20 Minuten zu halten. Das Säuremittel,
welches im Verfahren der französischen
Patentanmel dung Nr.
94 04577 verwendet wurde, kann
insbesondere aus einer oder mehreren Verbindungen bestehen, die
unter H
3PO
4, P
2O
5, H
3PO
3, B
2O
3,
H
2SO
4, SO
3 und HSO
3Cl ausgewählt sind
.
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Im Verlauf weitere Forschungen hat
die Anmelderin festgestellt, daß das
Verfahren der zuvor zitierten Patentanmeldung ebenfalls wirksam
umgesetzt werden kann und gleichfalls zu verbesserten Leistungsmerkmalen
führt,
indem als Säuremittel
spezielle Säureverbindungen
verwendet werden, die in der besagten Patentanmeldung nicht offenbart
sind.
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Die Erfindung hat somit zum Gegenstand
ein Verfahren zur Herstellung von verstärkten Mehrfachgrad-Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen,
in dem unter der Wirkung von Temperaturen zwischen einschließlich 100°C und 230°C und unter
Bewegung während
einer Dauer von mindestens 10 Minuten ein Bitumen oder ein Bitumengemisch
mit, bezogen auf das Gewicht des Bitumens oder des Bitumengemisches,
0,5% bis 20% eines mit Schwefel vernetzbaren Elastomers und einem
Schwefeldonor-Kopplungsmittel in einer Menge, die geeignet ist zur
Lieferung einer freien Schwefelmenge, die 0,1% bis 20% des Gewichts
des mit Schwefel vernetzbaren Elastomeren entspricht, im Reaktionsmedium,
welches aus den Bestandteilen des Bitumens oder Bitumengemisches,
des Elastomeren und des Kopplungsmittels gebildet wird, in Kontakt
gebracht wird, um eine mit Schwefel vernetzte Zusammensetzung herzustellen,
dann 0,005% bis 5%, bezogen auf das Gewicht des Bitumens oder des
Bitumengemisches, eines Säuremittels
in das Reaktionsmedium, welches aus der Vernetzung mit Schwefel
resultiert und bei einer Temperatur von zwischen 100°C und 230°C und unter
Bewegung gehalten wird, eingebracht werden, und daß das Säuremittel
umfassende Reaktionsmedium bei einer Temperatur von zwischen einschließlich 100°C und 230°C und unter
Bewegung während
einer Dauer von mindestens 10 Minu ten gehalten wird, wobei das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Säuremittel
ausgewählt
wird unter Polyphosophorsäuren,
Säuren
der Formel R-(COO)t-S03H,
wobei t 0 oder 1 ist und R ein C1-C12-Kohlenwasserstoffradikal ist, Mischungen
aus mindestens einer Polyphosphorsäure und Schwefelsäure, Mischungen
aus mindestens einer Polyphosphorsäure und mindestens einer der
besagten Säuren R-(COO)t-SO3H, Mischungen
aus Schwefelsäure
und mindestens einer der Säuren
R-(COO)t-SO3H, und
Mischungen aus Schwefelsäure
mit mindestens einer Polyphosphorsäure und mindestens einer der
Säuren R-(COO)t-SO3H.
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Das Säuremittel besteht vorteilhafterweise
aus einer Zusammenlagerung, die in Gewicht 5% bis 100% und insbesondere
20% bis 100% einer oder mehrerer Polyphosphorsäuren und 95% bis 0% und insbesondere 80%
bis 0% mindestens einer Verbindung, die aus der Gruppe ausgewählt wurde,
die durch Schwefelsäure und
den besagten Säuren
R-(COO)t-SO3H gebildet
ist, umfaßt.
Ganz speziell besteht das Säuremittel
aus einer Zusammenlagerung, die sich, in Gewicht, aus 20% bis 95%
und insbesondere 40% bis 90% einer oder mehrerer Polyphosphorsäuren und
80% bis 5% und insbesondere 60% bis 10% Schwefelsäure und/oder
Methansulfonsäure
zusammensetzt.
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Da sich das Säuremittel zusammensetzt aus
einer Mehrzahl von Säureverbindungen,
zum Beispiel der Zusammenlagerung einer Polyphosphorsäure und
der Schwefelsäure,
können
die besagten Zusammensetzungen, sei es im Gemisch oder darauffolgend,
in das Reaktionsmedium eingebracht werden, welches aus der Schwefelvernetzung
resultiert.
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Die im Verfahren gemäß der Erfindung
verwendbaren Polyphosphorsäuren
sind Verbindungen der Summenformel PqHrOs, in welcher q,
r und s positive Zahlen sind, wobei q ≥ 2 ist und ins besondere von 3
bis 20 oder mehr läuft,
und wobei 5q + r – 2s
= 0.
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Insbesondere können die besagten Polyphosphorsäuren lineare
Verbindungen der Bruttoformel P
qH
q2O
3q+1 sein, entsprechend
der Strukturformel
wobei q die obige Bedeutung
aufweist, oder auch zweidimensionale oder sogar dreidimensionale
Strukturprodukte sein können.
Alle diese Polyphosphorsäuren
können
als Produkte der Polykondensation der wäßrigen Metaphosphorsäure in Hitze
betrachtet werden.
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Die Säuren der Formel R-(COO)tSO3H sind entweder
Sulfonsäuren
der Formel R-SO3H, wenn t = 0, oder Säuren der
Formel R-COO-SO3H, wenn t = 1. Die Säuren der Formel R-COO-SO3H können
als Zusammenführungen
(Produkte) von Monocarboxylsäuren
R-COOH und von SO3 oder gleichfalls als
gemischte Anhydride der Monocarboxylsäuren der Formel R-COOH und
der Schwefelsäure
betrachtet werden. In diesen Säuren
der Formel R-(COO)tSO3H
ist der Rest R ein Kohlenwasserstoffrest aus C1 bis
C12 und speziell aus Cl bis
C8. Der Rest R kann insbesondere aus einem
linearen oder verzweigten Alkylrest aus Cl bis
C12 und noch spezieller aus C1 bis
C8, speziell Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl,
Hexyl, Octyl, einem Cycloalkylrest aus C4 bis
C12 und insbesondere aus C6 bis
C8 und ebenfalls einem monovalenten aromatischen
Rest aus C6 bis C12 und
speziell aus C6 bis C8,
speziell Phenyl, Tolyl für
den aromatischen Rest und Cyclohexyl, Cyclopentyl oder Cycloheptyl
für den
Cycloalkylrest bestehen. Beispiele von Schwe felsäuren der Formel R-SO3H, die im Verfahren gemäß der Erfindung verwendbar
sind, sind Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Propansulfonsäure,
Benzolsulfonsäure
und Toluolsulfonsäure,
und speziell die Methansulfonsäure
und die Ethansulfonsäure.
Als Säuren
der Formel R-COO-SO3H können die Säuren CH3-COO-SO3H
und CH3-CH2-COOSO3H erwähnt
werden, die Addukte von SO3 mit jeweils
Essigsäure
bzw. Propionsäure
sind.
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Der Bitumen oder die Mischung der
Bitumen, der bzw. die zur Ausführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendbar ist, wird vorteilhafterweise unter unterschiedlichen
Bitumen ausgewählt,
die eine kinematische Viskosität
bei 100°C
von 0,5 × 10-4 m2/s bis 3 × 10-2 m2/s und vorzugsweise
von 1 × 10-4 m2/s bis 2 × 10-2 m2/s besitzt.
Diese Bitumen können
Bitumen aus der Direktdestillation oder der Destillation unter vermindertem
Druck, oder aber verblasene oder halb-verblasene Bitumen, Propan-
oder Pentan-Entasphaltierungsrückstände, Viskoreduktions-Rückstände, sogar bestimmte Erdölverschnitte
oder Bitumengemische und Vakuum-Destillate, oder aber Mischungen
von mindestens zwei der bereits aufgezählten Produkte sein. Das Bitumen
oder das Bitumengemisch, welches im Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet wird, welches überdies
eine kinematische Viskosität
im zuvor zitierten Bereich aufweist, zeigt eine Durchdringbarkeit
bei 25°C, bestimmt
nach der Norm NF T 66004, von 5 bis 800 und vorzugsweise von 10
bis 400.
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Das Elastomer, welches im Verfahren
gemäß der Erfindung
verwendet wird, besteht aus einem oder mehreren elastomeren Polymeren,
wie Polyisopren, Polynorbornen, Polybutadien, Butylkautschuk, statistische
Ethylen/Propylen(EP)-Copolymere und statistische Ethylen/Propylen/Dien(EPDM)-Terpolymere.
Vorteilhafterweise setzt sich das besagte Elastomer aus Teilen zusammen,
wobei der restliche Teil besteht aus einem oder mehreren Polymeren,
wie die genannten oder anderen oder aus einer Gesamtheit von einem
oder mehreren statistischen oder geordneten Copolymeren von Styrol
und einem konjugierten Dien wie Butadien, Isopren, Chloropren, carboxyliertes
Butadien, carboxyliertes Isopren und insbesondere einem oder mehreren
Copolymeren, welche unter geordneten Copolymeren, mit oder ohne
statistischer Verbindungsstelle, von Styrol und Butadien, Styrol
und Isopren, Styrol und Chloropren, Styrol und carboxyliertem Butadien
oder auch Styrol und carboxyliertem Isopren ausgewählt sind.
Das Copolymer von Styrol und dem konjugierten Dien und insbesondere
jedes der vorgenannten Copolymere besitzt vorteilhafterweise einen
Gewichtsgehalt an Styrol im Bereich von 5% bis 50%. Das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht des Copolymers des Styrol und des konjugierten
Diens, und insbesondere dasjenige der oben bezeichneten Copolymere,
kann zum Beispiel zwischen 10.000 und 600.000 Dalton liegen und
beläuft
sich vorzugsweise auf zwischen 30.000 und 400.000 Dalton. Das Copolymere
des Styrols und des konjugierten Diens wird vorzugsweise unter den
Dioder Trisequenz-Copolymeren von Styrol und Butadien, Styrol und
Isopren, Styrol und carboxyliertem Butadien oder auch Styrol und
carboxyliertem Isopren ausgewählt,
die Styrolgehalte und gewichtsgemittelte Molokulargewichte aufweisen,
die in die zuvor definierten Bereiche fallen.
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Das Schwefeldonor-Kopplungsmittel,
welches bei der Herstellung der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
verwendet wird, kann aus einem Produkt bestehen, welches aus der
Gruppe ausgewählt
wird, die aus elementarem Schwefel, polysuffierten Kohlenwasserstoffen,
Schwefeldonor-Vulkanisationsbeschleunigern, Mischungen dieser Produkte
untereinander und/oder Nichtschwefeldonor-Vulkanisationsbeschleunigern
gebildet ist. Das Schwefeldonor-Kopplungsmittel wird insbesonde re
ausgewählt
aus den Produkten M, die, in Gewicht, 0% bis 100% einer Komponente
A, bestehend aus einem oder mehreren Schwefeldonor-Vulkanisationsbeschleunigern,
und 100% bis 0% einer Komponente B, bestehend aus einem oder mehreren
Vulkanisationsmitteln, die unter elementarem Schwefel und polysulfierten
Kohlenwasserstoffen ausgewählt
werden, umfassen, sowie aus den Produkten M, die eine Komponente
C, bestehend aus einem oder mehreren Nichtschwefeldonor-Vulkanisationsbeschleunigern,
und ein Produkt M mit einem Gewichtsverhältnis der Komponente C im Produkt
M, welches von 0,01 bis 1 und vorzugsweise von 0,05 bis 0,5 reicht,
umfassen.
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Der elementare Schwefel, der zur
Verwendung für
den teilweisen oder gesamten Aufbau des Kopplungsmittels geeignet
ist, besteht vorteilhafter Weise aus Schwefelblumen bzw. -blüten und
vorzugsweise aus kristallinem Schwefel unter orthorhombischer Form,
der unter der Bezeichnung alpha-Schwefel bekannt ist.
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Die polysulfierten Kohlenwasserstoffe,
die zur Anwendung für
die Bildung eines Teils oder das Gesamte des Kopplungsmittels geeignet
sind, können
unter jenen ausgewählt
werden, die in dem Dokument FR-A-2528439 definiert sind und die
der allgemeinen Formel R1--(S)m--(R5--(S)m)x-R2 entsprechen, in der R1 und
R2 jeweils ein monovalenter, gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenwasserstoffrest aus C1 bis C20 bezeichnen oder untereinander verbunden
sind zum Aufbau eines divalenten Kohlenwasserstoffrests aus Cl bis C20, gesättigt oder
ungesättigt,
dabei einen Zyklus mit den anderen Atomgruppierungen bildend, die
in der Formal assoziiert sind, R5 ein divalenter,
gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenwasserstoffrest aus C1 bis C20 ist, –(S)m- divalente Gruppierungen bezeichnen, die
jeweils aus m Schwefelatomen gebildet sind, wobei m sich in einer der
Gruppierungen von einer anderen unterscheiden kann und eine ganze
Zahl von 1 bis 6 bezeichnet mit mindestens einem m gleich oder mehr
als 2, und wobei x eine ganze Zahl wiedergibt, die Werte von Null
bis 10 annimmt. Die bevorzugten Polyschwefelverbindungen entsprechen
der Formel R3-(S)P-R3, worin R3 einen
Alkylrest aus C6 bis C16 bezeichnet,
zum Beispiel Hexyl, Oktyl, Dodezyl, Tertiododezyl, Hexadezyl, Nonyl,
Dezyl, und -(S)p- eine divalente Gruppierung
angibt, die aus einer Verkettung von p Schwefelatomen gebildet ist,
wobei p eine ganze Zahl von 2 bis 5 ist.
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Wenn das Kopplungsmittel einen Schwefeldonor-Vulkanisationsbeschleuniger
umfaßt,
kann letzterer insbesondere unter Thiurampolisulfid der Formel
ausgewählt werden, in welcher R
4 gleich oder unterschiedlich jeweils einen
Kohlenwasserstoffrest aus C
1 bis C
12 und vorzugsweise aus C
1 bis
C
8 darstellen, insbesondere Alkyl-, Zykloalkyl-
oder Arylrest, oder wobei zwei R
4-Reste, die an einem
gleichen Stickstoffatom gebunden sind, untereinander verknüpft sind
zum Bilden eines divalenten Kohlenwasserstoffrests aus C
2 bis C
8, und u ist
eine Zahl von 2 bis 8. Als Beispiele dieser Vulkanisationsbeschleuniger
können
insbesondere die Verbindungen Dipentamethylenthiuramdisulfid, Dipentamethylenthiuram tetrasulfid,
Dipentamethylenthiuramhexasulfid, Tetrabutylthiuramdisulfid, Tetraetylthiuramdisulfid und
Tetramethylthiuramdisulfid genannt werden.
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Als andere Beispiele von Schwefeldonor-Vulkanisationsbeschleunigern
können
des weiteren die Dischwefel-Alkylphenole und die Dischwefelverbindungen
wie das Dischwefel-Morpholin und das N,N'-Dischwefel-Caprolaktam genannt werden.
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Die Nichtschwefeldonor-Vulkanisationsbeschleuniger,
die zum Bilden der Komponente C der Kopplungsmittel vom Produkttyp
M verwendbar sind, können
Schwefelverbindungen sein, die insbesondere unter dem Mercaptobenzothiazol
und dessen Derivaten, insbesondere metallischen Benzothiazolthiolaten
und vor allem den Benzothiazolsulfenamiden, den Dithiocarbamaten
der Formel
worin R
4,
gleich oder verschieden, die oben angegebene Bedeutung haben, Y
ein Metall wiedergibt und v die Valenz von Y bezeichnet, und den
Thiurammonosulfide der Formel
worin R
4 die
oben angegebene Bedeutung haben, ausgewählt sind.
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Beispiele des Vulkanisationsbeschleunigers
vom Typ der Mercaptobenzothiazole können solche sein wie Mercaptobenzothiazol,
Benzothiazolthiolat eines Metalls wie Zink, Natrium, Kupfer, Dischwefel-Benzothiazyl,
2-Benzothiazolpentamethylensulfenamid, 2-Benzothiazolthiosulfenamid,
2-Benzothiazoldihydrocarbylsulfenamide,
deren Kohlenwasserstoffrest ein Ethyl-, Isopropyl-, Tertiärbutyl-,
Cyklohexyl-Rest ist, und N-Oxydiethylen-2-benzothiazolsulfenamid.
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Unter den Vulkanisationsbeschleunigern
vom Typ der Dithiocarbamate der vorangehenden Formel können die
Verbindungen Dimethyldithiocarbamate von Metallen wie Kupfer, Zink,
Blei, Wismut und Selen, Diethyldithiocarbamate von Metallen wie
Cadmium und Zink, Diamyldithiocarbamate von Metallen wie Cadmium,
Zink und Blei, und Pentamethylendithiocarbamat von Blei oder Zink
genannt werden.
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Als Beispiele von Thiurammonosulfide
mit der weiter oben angegebenen Formel können Verbindungen wie Dipentamethylenthiurammonosulfid,
Tetramethylthiurammonosulfid, Tetraethylthiurammonosulfid und Tetrabutylthiurammonosulfid
genannt werden.
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Andere Nichtschwefeldonor-Vulkanisationsbeschleuniger,
die den weiter oben definierten Klassen nicht angehören, können gleichfalls
verwendet werden. Diese Vulkanisationsbeschleuniger können solche sein
wie Diphenyl-l,3-guanidin,
Diorthotolylguanidin und Zinkoxid, wobei letztere Verbindung gegebenenfalls in
Gegenwart von Fettsäu ren
wie Stearinsäure,
Laurinsäure
und Ethylcapronsäure
verwendet werden.
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Für
weitere Einzelheiten über
die Schwefeldonor- und Nichtschwefeldonor-Vulkanisationsbeschleuniger,
die in der Zusammensetzung des Kopplungsmittels verwendbar sind,
kann auf die Dokumente EP-A-0360656 und EP-A-0409683 Bezug genommen
werden, deren Inhalt als Referenz in die vorliegende Beschreibung
aufgenommen ist, genauso wie der Inhalt der Dokumente FR-A-2528439.
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Bezüglich seiner Zusammensetzung,
wie sie weiter oben angegeben ist, kann das Kopplungsmittel vom
Monokomponententyp oder vom Multikomponententyp sein, wobei das
Kopplungsmittel vom Multikomponententyp vor seiner Verwendung gebildet
sein kann oder aber in situ in dem Milieu, in welchem es vorliegen soll,
erzeugt werden kann. Das Kopplungsmittel vom vorgebildeten Multikomponententyp
oder vom Monokomponententyp, oder die Zusammensetzungen des Kopplungsmittels
vom in situ gebildeten Multikomponententyp können so, wie sie sind, zum
Einsatz kommen, zum Beispiel in geschmolzenem Zustand oder auch
in Mischung, zum Beispiel als Lösung
oder als Suspension mit einem Verdünnungsmittel, zum Beispiel
einer Kohlenwasserstoffverbindung.
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Das Verfahren zur Herstellung der
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung wird vorteilhafterweise
ausgeführt,
indem zuerst das mit Schwefel vernetzbare Elastomer mit dem Bitumen
oder der Mischung von Bitumen in Kontakt gebracht wird, wobei ein
Elastomerenanteil im Verhältnis
zu dem Bitumen oder der Bitumenmischung verwendet wird, der ausgewählt wird,
wie vorher für
diesen Anteil definiert, wobei Temperaturen von 100°C bis 230°C, insbesondere
von 120°C
bis 190°C
unter Bewegung betrieben werden während einer ausreichenden Dauer,
im allgemeinen in der Größenordnung
von einigen zig Minuten bis mehreren Stunden und beispielsweise
in der Größenordnung
von 1 Stunde bis 8 Stunden, um eine homogene Mischung zu bilden,
dann in diese Mischung das Schwefeldonor-Kopplungsmittel in einer
Menge, die aus den Bereichen ausgewählt ist, die weiter oben für diese
Menge definiert sind, eingeführt
wird und das Ganze unter Bewegung bei Temperaturen von 100°C bis 230°C, insbesondere
von 120°C
bis 190°C,
und bei identischen oder nicht-identischen Temperaturen der Mischung
des Elastomers mit dem Bitumen oder dem Bitumengemisch während einer
Dauer von mindestens 10 Minuten und im allgemeinen von 10 Minuten
bis 5 Stunden, insbesondere von 30 Minuten bis 180 Minuten laufend,
gehalten wird, um ein Reaktionsprodukt zu bilden, welches sich aus
der Bitumen/Polymernetzwerk-Zusammensetzung aufbaut, und schließlich in
das besagte Reaktionsprodukt, welches auf eine Temperatur von 100°C bis 230°C, insbesondere
von 120°C
bis 190°C
und unter Bewegung gehalten wird, das Säuremittel in einer gewünschten
Menge, die aus den Bereichen ausgewählt wird, die vorher bezüglich dieser
Menge definiert sind, eingebracht wird, und daß das Säuremittel umfassende Reaktionsmedium
bei der Temperatur von 100°C
bis 230°C,
insbesondere von 120°C
bis 190°C
und unter Bewegung während
einer Dauer, die von 10 Minuten bis 5 Stunden, insbesondere von
30 Minuten bis 4 Stunden läuft,
gehalten wird, um die Bitumen/Polymer-Zusammensetzung mit vergrößertem Plastizitätsintervall
zu bilden.
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Die Reaktionsmischung, die aus dem
Bitumen oder dem Bitumengemisch, dem mit Schwefel vernetzbaren Elastomer
und dem Schwefeldonor-Kopplungsmittel gebildet ist, welche beim
anschließenden
Unterziehen der Wirkung des Säuremittels
zur vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung führt, kann noch zusätzlich mit
1% bis 40% und insbesondere 2% bis 30%, bezogen auf das Gewicht
des Bitumens, eines Verdünnungsmittels
versetzt werden, welches insbesondere aus einem Kohlenwasserstofföl bestehen
kann, welches einen Destillationsbereich bei Atmosphärendruck,
bestimmt gemäß der Norm
ASTM D 86-67, von 100°C bis
600°C und
insbesondere von 150°C
bis 400°C
zeigt. Dieses Kohlenwasserstofföl,
welches insbesondere ein aromatischer Erdölverschnitt, ein Naphten-aromatischer
Erdölverschnitt,
ein Naphten-paraffinischer Erdölverschnitt,
ein paraffinischer Erdölverschnitt,
ein Kohleöl
oder auch ein aus Pflanzen stammendes Öl sein kann, ist ausreichend "schwer", um die Verdampfung
im Moment seiner Zugabe zu dem Bitumen zu begrenzen, und gleichzeitig
ausreichend "leicht" ist, um maximal
nach der Ausbreitung der es enthaltenden Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
eliminiert zu werden, derart, daß die gleichen mechanischen
Eigenschaften wiedergefunden werden, die die Bitumen/Polymer-Zusammensetzung,
die ohne Verwendung des Verdünnungsmittels
hergestellt ist, nach der Ausbreitung in Wärme aufweisen würde. Das
Verdünnungsmittel
kann in das Reaktionsmedium, welches ausgehend vom Bitumen, vom
mit Schwefel vernetzbaren Elastomeren und vom Schwefeldonor-Kopplungsmittel gebildet
wurde, bei irgendeinem Moment des Aufbaus des besagten Reaktionsmediums
hinzugegeben werden, wobei die Menge des Verdünnungsmittels ausgewählt wird
aus den weiter oben definierten Bereichen, um mit der gewünschten
Endverwendung auf dem Bau kompatibel zu sein.
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In das Reaktionsmedium, welches durch
das Bitumen oder das Bitumengemisch, das mit Schwefel vernetzbare
Elastomer, das Schwefeldonor-Kopplungsmittel und gegebenenfalls
das Verdünnungsmittel
gebildet ist, welches zur Herstellung der vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
dient, wenn es anschließend
durch das Säuremittel
behandelt wird, können
ferner zu irgendeinem Zeitpunkt der Bildung des besagten Reaktionsmediums
unterschiedliche Additive hinzugefügt werden und insbesondere
Stickstoffverbindungen vom Amin- oder Amid-Typ wie solche, die im
Dokument EP-A-0409683 definiert sind, als ein Haftverstärker der fertigen
Bitumen/Polymer-Zusammensetzung an Mineraloberflächen, wobei die besagten Stickstoffverbindungen
in das Reaktionsmedium vorzugsweise vor der Zugabe des Schwefeldonor-Kopplungsmittels
in dieses Reaktionsmedium einbracht werden, damit diese Stickstoffverbindungen
auf das vernetzte Elastomere, welches in der fertigen Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
vorliegt, gepfropft werden.
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Das Medium, welches aus dem Bitumen
oder dem Bitumengemisch, dem mit Schwefel vernetzbaren Elastomeren,
dem Schwefeldonor-Kopplungsmittel und gegebenenfalls dem Verdünnungsmittel
zusammengesetzt ist, von dem aus durch anschließendes Unterziehen der Wirkung
des Säuremittels
die vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung gebildet wird, kann
ebenfalls, in Bezug auf das Gewicht des Bitumens oder des Bitumengemisches,
0,1 bis 5% und vorzugsweise 0,2% bis 3 eines Antigelier-Zusatzstoffs
umfassen, welches in das Medium vorteilhafterweise vor dem Einführen des
Schwefeldonor-Kopplungsmittels hinzugegeben wird, wobei der Antigelier-Zusatzstoff
der Formel R
6-X entspricht, in welcher R6
ein gesättigter
oder ungesättigter,
monovalenter Kohlenwasserstoffrest aus C
2 bis
C
50 und insbesondere aus C
2 bis
C
40 ist, zum Beispiel ein Alkyl-, Alkenyl-,
Alkylaryl-, Alkadienyl-, Alkatrienylrest, oder auch ein polycyclischer
Rest mit kondensierten Cyclen ist, und X eine funktionelle Gruppe
wiedergibt mit Z, welches
ein Wasserstoffatom oder einen R
6-Rest bezeichnet.
Der Antigelier-Zusatzstoff kann insbesondere unter den Carboxylsäuren mit
gesättigter
oder ungesättigter
Fettkette, insbesondere Pelargonsäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, den
Alkylarensulfonsäuren,
die eine oder zwei gesättigte
oder ungesättigte
Fettketten beim Kern tragen, insbesondere Wonylbenzolsulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure, Didodecylbenzolsulfonsäure, den
polycyclischen Säuren
mit kondensierten Cyclen, insbesondere Abietinsäure, und Harzsäurederivaten,
den Monohydrocarbylestern und Dihydrocarbylesthern der Phosphorsäure, die
auch Monohydrocarbylphosphorsäuren
und Dihydrocarbylphosphorsäuren
genannt werden, insbesondere Monoalkylphosphorsäuren und Dialkylphosphorsäuren, deren
Alkylrest aus C
2 bis C
18 besteht, zum
Beispiel Ethyl, Ethyl-2-hexyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Dodecyl, Hexadecyl,
Oktadecyl, den Mischungen von Carboxylsäuren mit Fettketten und den
Mischungen der Abietinsäure
oder Harzsäuren
und Carboxylsäuren
mit Fettkette ausgewählt
werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung,
bei der ein Kohlenwasserstofföl
wie das weiter oben definierte als Verdünnungsmittel verwendet wird,
werden das mit Schwefel vernetzbare Elastomer und das Schwefeldonor-Kopplungsmittel
in das Bitumen oder das Bitumengemisch eingeführt in Form einer Mutterlösung dieser
Produkte im Kohlenwasserstofföl,
welches das Verdünnungsmittel
darstellt.
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Die Mutterlösung wird hergestellt, indem
die Bestandteile, die sie enthält,
nämlich
das als Lösungsmittel
dienende Kohlenwasserstofföl,
das Elastomere und das Kopplungsmittel unter Bewegung bei Temperaturen
von 10°C
bis 170°C
und insbesondere von 40°C
bis 120°C
während
einer ausreichenden Dauer, zum Beispiel ungefähr 30 Minuten bis ungefähr 90 Minuten,
in Kontakt gebracht werden, um eine vollständige Lösung des Elastomeren und des
Kopplungsmittels im Kohlenwasserstofföl zu erhalten.
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Die jeweiligen Konzentrationen des
Elastomeren beziehungsweise des Kopplungsmittels in der Mutterlösung können ziemlich
stark variieren, insbesondere je nach der Natur des zur Auflösung des
Elastomeren und des Kopplungsmittels verwendeten Kohlenwasserstofföls. So können die
jeweiligen Mengen des Elastomeren beziehungsweise des Kopplungsmittels
vorteilhafterweise 5% bis 40% beziehungsweise 0,02% bis 15% des
Gewichts des Kohlenwasserstofföls
annehmen. Eine bevorzugte Mutterlösung umfaßt, gerechnet in Gewicht des
als Lösungsmittel
verwendeten Kohlenwasserstofföls,
10% bis 35% des Elastomeren und 0,1% bis 5% des Kopplungsmittels.
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Zum Herstellen der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
durch Produktion, mittels der Technik der Mutterlösung, der
mit Schwefel vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung, welche
anschließend
der Wirkung des Säuremittels
unterzogen wird, wird die Mutterlösung des Elastomeren und des
Kopplungsmittels mit dem Bitumen oder dem Bitumengemisch beim Betreiben
einer Temperatur von 100°C
bis 230°C
und unter Bewegung vermischt werden, wobei dies zum Beispiel bewirkt
wird, indem die Mutterlösung
dem Bitumen oder dem Bitumengemisch, welches unter Bewegung bei
einer Temperatur von 100°C bis
230°C gehalten
wird, hinzugegeben wird, dann die resultierende Mischung unter Bewegung
bei einer Temperatur von 100°C
bis 230°C,
zum Beispiel bei der Temperatur, die zur Vermischung der Mutterlösung mit
dem Bitumen oder dem Bitumengemisch verwendet wurde, während einer
Dauer von mindestens 10 Minuten, und im allgemeinen von 10 Minuten
bis 90 Minuten laufend, gehalten wird, um ein Reaktionsprodukt zu
bilden, welches aus der vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
aufgebaut ist, und schließlich
in dieses Reaktionsprodukt, welches bei einer Temperatur von 100°C bis 230°C und insbesondere
von 120°C
bis 190°C
unter Bewegung gehalten wird, das Säuremittel in einer gewünschten
Menge, die aus den zuvor für
die besagte Menge definierten Bereichen ausgewählt wurde, eingebracht wird,
und das das Säuremittel
umfassende Reaktionsmedium bei der Temperatur von 100°C bis 230°C, insbesondere
von 120°C
bis 190°C
und unter Bewegung während
einer Dauer von 10 Minuten bis 5 Stunden, insbesondere von 30 Minuten
bis 4 Stunden, gehalten wird, um die Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
mit vergrößertem Plastizitätsintervall
zu bilden.
-
Die mit dem Bitumen oder, der Bitumenmischung
vermengte Menge der Mutterlösung
wird zum Einführen
der gewünschten
Mengen im Verhältnis
zum Bitumen oder der Bitumenmischung, des Elastomeren und des Kopplungsmittels
ausgewählt,
wobei die Mengen zwischen den zuvor definierten Grenzwerten liegen.
-
Eine Ausführungsform, die besonders bevorzugt
ist zur Herstellung der mit Schwefel vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung,
die dann der Wirkung des Säuremittels
unterzogen wird, durch die Technik der Mutterlösung besteht darin, bei einer
Temperatur von 100°C
bis 230°C
und unter Bewegung 80 Gewichts-Prozent bis 95 Gewichts-Prozent des
Bitumens oder der Bitumenmischung mit 20 Gewichts-Prozent bis 5
Gewichts-Prozent der Mutterlösung,
wobei letztere, bezogen auf das Gewicht des als Lösungsmittel
dienenden Kohlenwasserstofföls,
10% bis 35% des Elastomeren und 0,1% bis 5% des Kopplungsmittels
umfaßt,
in Kontakt gebracht wird, dann die so erhaltene Mischung unter Bewegung
bei einer Temperatur von 100°C
bis 230°C
und vorzugsweise bei der Temperatur, die beim Inkontaktbringen des
Bitumens oder der Bitumenmischung mit der Mutterlösung angewandt
wurde, während
einer Dauer von mindestens 10 Minuten und vorzugsweise von 10 Minuten
bis 60 Minuten gehalten wird.
-
Die durch das Verfahren gemäß der Erfindung
erhaltenen Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen vom verstärkten Mehrfachgrad-Typ, das heißt mit vergrößertem Plastizitätsintervall,
können
als solche verwendet werden oder auch gut verdünnt werden mit unterschiedlichen
Anteilen eines Bitumens oder einer Bitumenmischung oder einer Zusammensetzung
gemäß der Erfindung,
die andere Charakteristika aufweist, um Bitumen/Polymer-Bindemittel
mit einem bezüglich
des vernetzten Elastomeren ausgewählten Gehalt zu bilden, welcher
gleich (nicht-verdünnte
Zusammensetzung) oder genauso gut geringer (verdünnte Zusammensetzung) sein
kann wie der Gehalt an vernetzten Elastomeren der entsprechenden,
anfänglichen
Bitumen/Polymer-Zusammenset zungen. Die Verdünnung der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung mit
dem Bitumen oder dem Bitumengemisch oder mit einer Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
anderer Charakteristika kann entweder direkt anschließend an
den Erhalt der besagten Zusammensetzungen, wenn eine quasi unmittelbare
Verwendung der resultierenden Bitumen/Polymer-Bindemittel erforderlich
ist, oder genauso gut nach einer mehr oder weniger ausgedehnten
Lagerungszeit der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen, wenn eine andere
Verwendung der resultierenden Bitumen/Polymer-Bindemittel ins Auge
gefaßt
wird, realisiert werden. Das Bitumen oder Bitumengemisch, das zur
Verdünnung
einer Bitumen/Polymer-Zusammensetzung gemäß der Erfindung verwendet wird,
kann unter den zuvor definierten Bitumen als zur Herstellung von
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen passenden ausgewählt werden.
Gegebenenfalls kann das Bitumen oder das Bitumengemisch, das zur
Verdünnung
verwendet wird, seinerseits vorher durch das Säuremittel gemäß der Erfindung
behandelt worden sein.
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Die Verdünnung einer Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
durch ein Bitumen oder eine Bitumenmischung oder durch eine zweite
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
mit einem geringeren Gehalt an vernetztem Elastomer, um ein Bitumen/Polymer-Bindemittel
mit einem gewünschten
Gehalt an vernetzten Elastomeren, und zwar geringer als derjenige
der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung zur Verdünnung, zu bilden, wird im allgemeinen
verwirklicht, indem unter Bewegung bei Temperaturen von 100°C bis 230°C und insbesondere
von 120°C
bis 190°C
passende Anteile der zu verdünnenden
Bitumen/Polymer-Zusammensetzung und des Bitumens oder der Bitumenmischung
oder der zweiten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung gemäß der Erfindung
in Kontakt gebracht werden. Die zur Verdünnung verwendete Menge des Bitumens
oder der Bitumenmischung oder der zweiten Bitu men/Polymer-Zusammensetzung
kann zum Beispiel so ausgewählt
werden, daß das
resultierende Bitumen/Polymer-Bindemittel der Verdünnung einen
Gehalt an vernetzten Elastomeren von 0,5% bis 5% und insbesondere
von 0,7% bis 3% des Gewichts an Bitumen und einem geringerem Gehalt
an vernetzten Elastomeren der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung gemäß der Erfindung,
die der Verdünnung
unterworfen wird, umfaßt.
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Die Bitumen/Polymer-Bindemittei,
die aus den Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
bestehen oder die aus der Verdünnung
der besagten Zusammensetzungen durch ein Bitumen oder eine Bitumenmischung
oder durch eine andere Bitumen/Polymer-Zusammensetzung gemäß der Erfindung
bis zum gewünschten
Gehalt an vernetztem Elastomeren in den besagten Bindemitteln resultieren,
sind direkt oder nach Bilden einer wäßrigen Emulsion zur Herstellung
von Straßenbeschichtungen
vom Typ einer Oberflächenlage,
zur Herstellung von in Wärme
oder in Kälte
aufgebrachten Umhüllungen
bzw. Mischgütern,
oder auch zur Herstellung von dichten Beschichtungen anwendbar.
-
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden
Beispiele veranschaulicht, die als nicht beschränkend gegeben werden.
-
In diesen Beispielen sind die Mengen
und Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt, wenn nicht anders angegeben.
-
Im übrigen sind die rheologischen
und mechanischen Eigenschaften von Bitumen oder Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen,
auf die in diesen Beispielen Bezug genommen werden, die folgenden:
-
- – Durchdringbarkeit,
ausgedrückt
in 1/10-tel mm und bestimmt gemäß der Norm
NF T 66004,
- – Kugel/Ring-Erweichungstemperatur,
ausgedrückt
in °C und
bestimmt durch den Kugel/Ring-Test, definiert durch die Norm NF
T 66008,
- – rheologische
Traktionseigenschaften, bestimmt gemäß der Norm NF T 46002 und sich
aus den Größen zusammensetzend:
- – Verlängerung
bei Bruch εr
in %,
- – Belastung
bei Bruch σr
in daN/cm2,
- – PFEIFFER-Index
(abgekürzt
IP), berechnet durch die Beziehung mitworin "pen" und "TBA" jeweils die Durchdringbarkeit
und die Kugel/Ring-Temperatur bezeichnen, was weiter oben definiert
wurde, wobei dieser Index eine Angabe der thermischen Eignung der
Zusammensetzung liefert.
-
BEISPIELE 1 BIS 10:
-
Es werden Bitumen/Polymer-Vergleichszusammensetzungen
(Beispiele 1, 2, 6 und 7) und Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
(Beispiele 3 bis 5 und 8 bis 10) hergestellt, um die physikomechanischen
Eigenschaften zu beurteilen und zu vergleichen.
-
Es wird unter den folgenden Bedingungen
gearbeitet.
-
Beispiel 1 (Vergleich):
Herstellung einer Bitumen/Polymer-Zusammensetzung, die mit Schwefel vernetzt
ist und nicht mit einem Säuremittel
behandelt ist.
-
In einen bei 175°C und unter Bewegung gehaltenen
Reaktor werden 964 Teile eines Bitumens mit einer Durchdringbarkeit,
die gemäß den Modalitäten der
Norm NF T 66004 bestimmt wurde, von 82 und 35 Teilen eines Blockcopolymeren
von Styrol und Buta dien mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht
von 100000 Dalton und 25% Styrol umfassend eingebracht. Nach 2,5
Stunden der Vermengung unter Bewegung bei 175°C wird eine homogene Masse erhalten.
-
Zu der vorgenannten, auf 175°C gehaltenen
homogenen Masse werden dann 1 Teil kristalliner Schwefel hinzugegeben,
und die Zusammenlagerung wird erneut bei dieser Temperatur während 3
Stunden bewegt, um eine vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
zu bilden.
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Beispiel 2 (Vergleich):
Herstellung einer Bitumen/Polymer-Zusammensetzung, die mit Schwefel vernetzt
und anschließend
durch H2SO4 behandelt
wird.
-
Eine Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
wird wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellt, und, sobald die
Vernetzungsreaktion durch den Schwefel beendet ist, es werden 10
Teile Schwefelsäure
zu 90% des Reaktorinhalts zugegeben, dann das so gebildete Reaktionsmedium
bei 175°C
und unter Bewegung während
einer Dauer von 2 Stunden gehalten.
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Beispiel 3 (gemäß der Erfindung):
Herstellung einer Bitumen/ Polymer-Zusammensetzung, die mit Schwefel vernetzt
und anschließend
durch eine Polyphosphorsäure
behandelt wird.
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Eine Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
wie im Beispiel 1 beschrieben wird hergestellt, und es werden, sobald
die Vernetzungsreaktion durch den Schwefel beendet ist, 10 Teile
einer Polyphosphorsäure
zu dem Reaktorinhalt zugegeben, dann wird das so gebildete Reaktionsmedium
bei 175°C
und unter Bewegung während
einer Dauer von 2 Stunden gehalten. Die verwendete Po- lyphosphorsäure entspricht
der Formel PnHn+2O3n+1, wobei n eine Zahl von ungefähr 3 ist.
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Beispiel 4 (gemäß der Erfindung):
Herstellung einer Bitumen/ Polymer-Zusammensetzung, die mit Schwefel vernetzt
und anschließend
durch eine Polyphosphorsäure
und H2SO4 behandelt
wird.
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Man arbeitet wie im Beispiel 3 beschrieben,
wobei jedoch die 10 Teile der Polyphosphorsäure durch 6 Teile einer Mischung,
die 85% Polyphosphorsäure
und 15% Schwefelsäure
umfaßt,
ersetzt werden, wobei die Mischung vor dem Hinzufügen in den
Reaktorinhalt vorgebildet wurde.
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Beispiel 5 (gemäß der Erfindung):
Herstellung einer Bitumen/ Polymer-Zusammensetzung, die mit Schwefel vernetzt
und anschließend,
aufeinanderfolgend hinzugefügt,
durch eine Polyphosphorsäure
und H2SO4 behandelt
wird.
-
Eine Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
wie im Beispiel 1 beschrieben wird hergestellt, und, sobald die
Vernetzungsreaktion durch den Schwefel beendet ist, 5 Teile einer
Polyphosphorsäure,
die der im Beispiel 3 verwendeten entspricht, dann 1 Teil 90%-ige
Schwefelsäure
werden zu dem Reaktorinhalt zugegeben, und das so gebildete Reaktionsmedium
wird während
2 Stunden bei 175°C
unter Bewegung gehalten.
-
Beispiele 6 bis 10: Herstellung
von Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen,
die gemäß Vergleich
und gemäß der Erfindung
verdünnt
werden.
-
Die Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen,
die wie in den Vergleichsbeispielen 1 und 2 sowie den Beispielen
3 bis 5 gemäß der Erfindung
beschrieben hergestellt wurden, wurden mit demselben Bitumen wie dem
im Beispiel 1 definierten bis auf einen Endgehalt von 1,5% an Polymer
in der verdünnten
Zusammensetzung verdünnt.
Der Verdünnungsschritt
wurde bei 175°C
und unter Bewegung bewirkt, und jede gebildete verdünnte Zusammensetzung
wurde am Ende der Zugabe des Verdünnungsbitumens weiter unter
Bewegung bei 175°C
während
einer Dauer von 1 Stunde gehalten, um ihre Homogenisierung zu vervollständigen.
Die verdünnten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen der Beispiele 6 bis 10 wurden
durch Verdünnung
jeweils der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
gemäß den Beispielen
1 bis 5 erhalten.
-
Für
jede der erhaltenen Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen, wie in den
Beispielen 1 bis 10 angegeben, wurden die folgenden Eigenschaften
bestimmt:
-
- – Durchdringbarkeit
bei 25°C
(Pen. 25),
- – Kugel/Ring-Erweichungstemperatur
(TBA),
- – Fraass-Punkt
(Fraass),
- – PFEIFFER-Index
(IPF),
- – rheologische
Traktionseigenschaften, und zwar:
- – Belastung
bei Bruch (σr)
- – Verlängerung
bei Bruch (εr).
-
Die erhaltenen Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle zusammengestellt.
-
-
Angesichts der in der Tabelle zusammengestellten
Eigenschaften wird deutlich:
-
- – die
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen, die nach Behandlung durch das
Säuremittel
erhalten wurden, weisen Eigenschaften auf, insbesondere eine durch
den PFEIFFER-Index beurteilte, thermische Eignung, die im Vergleich
zu denen der entsprechend nicht durch das Säuremittel behandelten Bitumen/
Polymer-Zusammensetzungen deutlich verbessert sind;
- – die
Verwendung eines Säuremittels
vom Typ einer Polyphosphorsäure
führt zum
Erhalt von nicht verdünnten oder
verdünnten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen bei großem Plastizitätsintervall
mit physikomechanischen Eigenschaften, die mit denen der nicht verdünnten oder
verdünnten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen vergleichbar sind, die entsprechend
durch Verwendung von H2SO4 als
Säuremittel
hergestellt wurden;
- – die
Verwendung eines Säuremittels,
welches aus der Zusammenlagerung einer Polyphosphorsäure und
der Schwefelsäure
resultiert, sei es vorvermengt oder aufeinanderfolgend in das Reaktionsmedium
gegeben, ist wirksamer in Bezug auf die physikomechanischen Eigenschaften
der hergestellten Bitumen/ Polymer-Zusammensetzungen, und dies bei
einem geringeren Gesamtgehalt als bei alleine verwendeten Polyphosphorsäure oder
Schwefelsäure.