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Die Erfindung bezieht sich auf eine Nadeleinheit in erster
Linie zur Verwendung in einer Kulierwirkmaschine.
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Fig. 6 zeigt eine herkömmliche Nadeleinheit mit einem
Nadelkörper 72, der einen Haken 70 und einer Zunge bzw.
Klinke 71 zum Öffen und Schließen des Hakens 70 hat, einem
Stößer 73, der mit dem Boden des Nadelkörpers 72 verbunden ist
und an einer Seite mit einem Nadelfuß 75 versehen ist, und
einem Drücker 74, der gegen eine Seite des Stößers 73
gedrückt wird und mit einem Nadelfuß 76 versehen ist, der in
dieselbe Richtung wie der Nadelfuß 75 hervorsteht. Diese
Nadeleinheit ist in jede Rille einer Vielzahl paralleler
Nadelrillen D2 eingefügt, die in einem Nadelbett B2
ausgebildet sind.
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Ein Schlitten C2 ist vorgesehen, um sich entlang des
Nadelbetts B2 in der Richtung zu bewegen, in der die Nadelrillen
D2 angeordnet sind. Er hat eine Referenzfläche 81, die zu
dem Nadelbett B2 weist und zwei Arten von Nocken 82 und 83,
die dafür ausgelegt sind, um mit dem Nadelfuß 75 in
Eingriff zu gelangen. Die Nocken 82 und 83 unterscheiden sich
voneinander im Ausmaß ihres Hervorstehens und der Form der
Führungsflächen. D. h., der Nocken 83 steht von der
Referenzfläche 81 weiter hervor als der Nocken 82. Der
Schlitten C2 ist mit einem Elektromagnet 84 versehen, der dazu
dient, gegen den Nadelfuß 76 zu drücken.
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Wenn der Schlitten C2 in der Richtung bewegt wird, in der
die Nadelrillen D2 angeordnet sind, wobei durch den
Elektromagnet 84 nicht gegen den Nadelfuß 76 gedrückt wird, wie
in Fig. 6 gezeigt, wird der Nadelfuß 75, der nun aus der
Nadelrille D2 maximal hervorsteht, durch den Nocken 82
geführt, so daß sich der Nadelkörper 72 mit dem Stößer 73
nach oben und nach unten bewegt.
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Wenn der Schlitten C2 bewegt wird, wobei der Nadelfuß 76
durch den Elektromagnet 84 in einem Schritt geschoben wird,
wie in Fig. 7 gezeigt, führt der Nocken 83 den Nadelfuß 75,
um den Nadelkörper 72 zusammen mit dem Stößer 73 nach oben
und nach unten zu bewegen. Wegen der unterschiedlichen
Formen der Nocken 82 und 83 wird der Nadelkörper 72 in dem in
Fig. 7 gezeigten Zustand unterschiedlich weit und zu
anderen Zeiten nach oben und nach unten bewegt als in dem in
Fig. 6 gezeigten Zustand.
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Wenn der Nadelfuß 76 durch den Elektromagneten 84 weiter
hineingeschoben wird, bis er sich vollständig in die
Nadelrille D2 zurückzieht, bewegt sich der Nadelkörper 72 nicht
nach oben und nach unten, weil der Nadelfuß 75 mit keinem
der Nocken 82 und 83 in Eingriff ist.
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Indem man das Ausmaß des Herausragens des Nadelfußes 76 aus
der Nadelrille D2 mit dem Elektromagnet 84 ändert, ist es
möglich, die Bewegung der Nadeleinheit zu steuern und somit
jedes beliebige Stickmuster zu bilden.
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Bei der herkömmlichen Nadeleinheit besteht ein Problem
darin, daß wegen dem Auf- und Abbewegen des Nadelkörpers 72
mit dem gegen den Stößer 73 gedrückten Drücker 74 viel
Energie benötigt wird, um den Schlitten C2 zu bewegen und
den Reibungswiderstand zwischen dem Stößer 73 und dem
Drücker 74 zu überwinden.
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Aus der DE-C1-3523989 und der WO-A-9004669 sind
Nadeleinheiten mit Federschaftnadeln bekannt. Ein federelastischer
Nadelschaft ist zum Boden der entsprechenden Nadelrille hin
vorgespannt und ist an der zu den Stricknocken weisenden
Seite mit einem Nadelfuß versehen. Dieser Nadelfuß ragt aus
der Nadelrille hervor und gelangt mit den Stricknocken in
Eingriff, und zwar in Abhängigkeit von der Bewegung eines
Nadelstößers, der mit dem unteren Ende des federelastischen
Nadelschaftes in Eingriff ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nadeleinheit
bereitzustellen, deren Bewegung veränderbar ist und die
frei von Reibungsverlusten ist, während sich der
Nadelkörper auf und ab bewegt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß dieser Erfindung wird eine Nadeleinheit zur
Verwendung in einer Strickmaschine bereitgestellt mit einem
Auswahlstößer, einem Nadelstößer und einem Nadelkörper, die in
dieser Reihenfolge von unten nach oben in einer Nadelrille
angeordnet sind, wobei der Nadelstößer so ausgelegt ist,
daß er durch Anheben des Auswahlstößers hochgehoben wird,
und wobei der Nadelkörper an seinem unteren Teil einen
gegabelten Abschnitt mit einem Stützteil und einem
federelastischen Teil hat, wobei das obere Ende des Nadelstößers
zwischen dem Stützteil und dem federelastischen Teil
verschiebbar eingefügt ist und das federelastische Teil gegen
den Nadelstößer vorgespannt ist, wobei das federelastische
Teil an seiner inneren Fläche mit zwei Vertiefungen mit
unterschiedlichen Tiefen und an seiner äußeren Fläche mit
einem Nadelfuß versehen ist, wobei der Nadelstößer auf einer
Seite einen Vorsprung hat, der so ausgelegt ist, daß er mit
einer der Vertiefungen in und außer Eingriff gelangen kann,
wenn der Nadelstößer auf- und abwärts gleitet.
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Weitere Merkmale und Aufgaben der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der
begleitenden Zeichnung, wobei:
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Fig. 1 eine partielle vertikale seitliche Schnittansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen, in einer Strickmaschine montierten
Nadeleinheit ist;
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Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II von
Fig. 1 ist;
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Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III von
Fig. 2 ist;
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Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV von
Fig. 2 ist;
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Fig. 5 eine Schnittansicht entlang der Linie V-V von
Fig. 2 ist;
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Fig. 6 eine partielle vertikale Schnittansicht einer
herkömmlichen, in einer Strickmaschine montierten
Nadeleinheit ist;
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Fig. 7 ihren Betriebszustand zeigt;
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Fig. 8 ihren anderen Betriebszustand zeigt;
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Fig. 9 eine partielle Seitenansicht eines zweiten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Nadeleinheit
ist;
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Fig. 10 eine partielle Seitenansicht eines dritten
Ausführungsbeispiels ist;
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Fig. 11 eine ähnliche Ansicht eines vierten
Ausführungsbeispiels ist.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Es werden nun Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
begleitenden Zeichnung beschrieben.
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In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Nadeleinheit in jede
Rille einer Vielzahl paralleler Nadelrillen D1 eingefügt,
die in einem Nadelbett B1 ausgebildet sind, und umfaßt
einen Auswahlstößer 1, einen Nadelstößer 2 sowie einen
Nadelkörper 3, die in dieser Reihenfolge von unten nach oben
angeordnet sind.
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Der Auswahlstößer 1 hat einen unteren, einen mittleren und
einen oberen Nadelfuß 4, 5 bzw. 6 an seiner einen Seite.
Die Nadelfüße 5 des Auswahlstößers 1 in benachbarten
Nadelrillen D1 sind in der Längsrichtung voneinander
beabstandet.
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Auf einer Seite des Nadelstößers 2 sind ein Nadelfuß 7 und
ein Vorsprung 8 in der Nähe seines unteren Endes bzw. an
seinem mittleren Abschnitt vorgesehen.
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Der Nadelkörper 3 hat einen gegabelten unteren Abschnitt
mit einem Stützteil 9 und einem federelastischen Teil 10.
Das obere Ende des Nadelstößers 2 ist zwischen dem
Stützteil 9 und dem federelastischen Teil 10 verschiebbar
eingefügt. Das federelastische Teil 10 ist zu dem Nadelstößer 2
hin vorgespannt und mit Vertiefungen 11 und 12 in der
inneren Fläche bei seinem unteren Ende ausgebildet. Wenn der
Nadelstößer 2 nach oben und nach unten bewegt wird, dient
der Vorsprung 8 dazu, in die Vertiefung 11 oder 12
einzugreifen.
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Der Nadelkörper 3 hat einen Nadelfuß 13 an der äußeren
Fläche des federelastischen Teils 10 bei seinem unteren Ende
und einen Nadelfuß 14, der etwas oberhalb der Basis des
federelastischen Teils 10 vorgesehen ist und in derselben
Richtung hervorsteht wie der Nadelfuß 13. Die Vertiefung 11
ist tiefer als die Vertiefung 12, so daß, wenn der
Vorsprung 8 des Nadelstößers 2 in der Vertiefung 11
aufgenommen wird, der Nadelfuß 13 eine Stufe aus der Nadelrille D1
herausragt, und wenn der Vorsprung 8 in der Vertiefung 12
ist, der Nadelfuß 13 zwei Stufen aus der Nadelrille D2
herausragt. Wenn der Vorsprung 8 in keine der Vertiefungen 11
und 12 eingeführt ist, ist der Nadelfuß 13 vollständig in
die Nadelrille D1 zurückgezogen. Der Nadelkörper 3 trägt an
seinem oberen Ende einen Haken 15 und eine Zunge 16 zum
Öffnen und Schließen des Hakens 15.
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Ein Schlitten C1 ist vorgesehen, um sich entlang des
Nadelbetts B1 in der Richtung zu bewegen, in der die Nadelrillen
D1 angeordnet sind. Er hat eine zum Nadelbett B1 weisende
Referenzfläche 21 mit Nocken 22-38, wie in Fig. 2 gezeigt.
Die Nocken 24, 28, 35 und 38 können von der Referenzfläche
21 hervorstehen. Bei den Nocken 31 und 32 ist das Ausmaß
des Hervorstehens von der Referenzfläche 21 veränderbar.
Der Nocken 34 ist beweglich entlang einer Führungsrille 39,
die in der Referenzfläche 21 ausgebildet ist. Ein
Elektromagnet 40 ist an dem Abschnitt zwischen den Nocken 22 und
25 vorgesehen, um gegen jeden Nadelfuß 5 zu drücken.
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In Fig. 2 zeigen durchgezogene Linien, gestrichelte Linien
und strichpunktierte Linien die Wege der Nadelfüße 4, 6, 7,
13 und 14, wenn die Nadeleinheit einen Strickvorgang
(Schleifenbildung), einen Fangvorgang bzw. keine
Schleifenbildung durchführt, wobei der Schlitten C1 nach rechts
bewegt wird und der linke Nocken 24, der rechte Nocken 28
sowie der Nocken 38 vollständig in die Referenzfläche 21
eingezogen sind und wobei die Nocken 31 und 32 eine Stufe
weniger als die anderen Nocken hervorstehen.
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Im Falle des Strickens, wie in Fig. 3 gezeigt, führt der
rechte Nocken 23 den Nadelfuß 4, um den Auswahlstößer 1 und
somit den Nadelstößer 2 anzuheben, bis der Vorsprung 8 in
die Vertiefung 11 eingreift. Der Nadelfuß 13 ragt somit
eine Stufe aus der Nadelrille D1 hervor. Wenn sich der
Schlitten C1 weiter nach rechts bewegt, wird der Nadelfuß 4
durch den rechten Nocken 24 geführt (Fig. 4), so daß der
Auswahlstößer 1 weiter nach oben gelangt und den
Nadelstößer 2 schiebt, bis der Vorsprung 8 in die Vertiefung 12
eingreift. Der Nadelfuß 13 ragt somit zwei Stufen aus der
Nadelrille D1 hervor.
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Wenn sich der Schlitten C1 weiter nach rechts bewegt,
gelangt der Nadelkörper 3 zusammen mit dem Nadelstößer 2
weiter nach oben, wobei der Nadelfuß 13 durch die Nocken 31
und 32 geführt wird. Die gebildete Schleife bewegt sich
also an der Zunge 16 vorbei nach unten, und es wird dem Haken
15 ein Garn zugeführt.
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Der Nadelfuß 13 wird dann durch die Nocken 35 und 34
geführt, so daß der Nadelkörper 3 und der Nadelstößer 2 sich
nach unten bewegen, wobei der Vorsprung 8 mit den
Vertiefungen 11, 12 außer Eingriff gebracht wird.
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Im Falle des Fangens wird der Schlitten C1 in den in Fig. 3
gezeigten Zustand bewegt, wobei der Nadelfuß 13 durch den
Nocken 30 geführt wird, so daß sich der Nadelkörper 3
zusammen mit dem Nadelstößer 2 nach oben bewegt. Obwohl dem
Haken 15 ein Garn zugeführt wird, löst sich die gebildete
Schleife nicht von der Zunge 16 ab, da sich der Nadelkörper
3 relativ zum Nadelbett B1 nicht so weit nach oben bewegt
wie beim Stricken.
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Wenn keine Schleife gebildet wird, wird der Nadelfuß 5
durch den Elektromagnet 40 geschoben, wie in Fig. 5
gezeigt, um den Nadelfuß 4 vollständig in die Nadelrille D1
zurückzuziehen, so daß sich der Auswahlstößer 1 und damit
der Nadelstößer 2 nicht nach oben bewegen. Der Vorsprung 8
gelangt mit keiner der Vertiefungen 11 und 12 in Eingriff.
Der Schlitten C1 bewegt sich daher mit in die Nadelrille D1
versenktem Nadelfuß 13, so daß der Nadelkörper 3 aus dem
Nadelbett B nicht herausragt und dem Haken 15 kein Garn
zugeführt wird. Es wird also keine Schleife gebildet.
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Damit die Nadeleinheit dieselbe Funktion wie weiter oben
durchführt, wenn der Schlitten C1 nach links bewegt wird,
läßt man den linken Nocken 24 und den rechten Nocken 28 aus
der Referenzfläche 21 herausragen, wobei der rechte Nocken
24 und der linke Nocken 28 in die Referenzfläche 21
eingezogen sind.
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Indem man die Nocken 35 und 38 selektiv herausragen läßt
und zurückzieht, indem man das Ausmaß des Herausragens der
Nocken 31 und 32 aus der Referenzfläche 21 ändert durch
Ändern der Position des Nockens 34 und durch Ändern des
Betätigungszeitpunktes des Elektromagneten 40, wird ermöglicht,
die Bewegung der Nadeleinheit zu ändern und somit
unterschiedliche Stickmuster zu bilden.
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Wie in Fig. 9 gezeigt, kann der Nadelkörper 3 unterteilt
werden in ein Nadelelement 50 mit dem Haken 15 und der
Zunge 16 und ein Stützelement 51 mit dem Stützteil 9 und dem
federelastischen Teil 10. Wenn bei dieser Anordnung das
federelastische Teil 10 zerbricht bzw. beschädigt wird, muß
man nur das Stützelement 51 ersetzen. So ist es möglich,
die Wartungskosten zu verringern.
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Wie in Fig. 10 gezeigt, können das Stützteil 9 und das
federelastische Teil 10 gesonderte Elemente sein, so daß man
sich auf das Ersetzen nur des federelastischen Teils 10
beschränken kann. In der Anordnung von Fig. 11 ist das
federelastische Teil 10 durch ein bewegliches Gelenk 52 mit dem
Stützteil 9 gekoppelt und mittels eines Federstabs 53 zu
dem Nadelstößer 2 hin vorgespannt. Wenn der Federstab 53
zerbricht bzw. beschädigt wird, muß man nur den Federstab
53 ersetzen.
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Gemäß dieser Erfindung wird das Ausmaß bzw. der Betrag des
Herausragens jedes Nadelfußes aus der Nadelrille
eingestellt, indem man die Entfernung einstellt, um die der
Auswahlstößer 2 angehoben wird, um die mit den Nadelfüßen in
Eingriff zu bringenden Nocken zu tauschen und so die
Bewegung der Nadeleinheit zu ändern.
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Der Nadelkörper wird zusammen mit dem Nadelstößer
angehoben, indem man den Vorsprung mit einer der Vertiefungen in
Eingriff bringt. Da kein Reibungswiderstand erzeugt wird,
benötigt man keine große Kraft, um den Nadelkörper
anzuheben.
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Es ist nicht notwendig, den Schlitten mit irgendwelchen
zusätzlichen Mechanismen wie z. B. Nocken zum Führen des
Nadelstößers auszustatten, so daß die Strickmaschine mit
geringen Kosten hergestellt werden kann.
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Wenn in der Anordnung, bei der der Nadelkörper in ein
Nadelelement und ein Stützelement mit dem Stützteil und dem
federelastischen Teil unterteilt ist, das federelastische
Teil zerbricht bzw. beschädigt wird, braucht man nur den
Stützabschnitt zu ersetzen. Somit sind die Reparaturkosten
gering.