DE695819C

DE695819C - Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels aus Sulfitcelluloseablauge

Info

Publication number: DE695819C
Application number: DE1934S0116271
Authority: DE
Original assignee: HOLZHANDELSGESELLSCHAFT SILVAN
Current assignee: HOLZHANDELSGESELLSCHAFT SILVAN
Priority date: 1934-11-28
Filing date: 1934-11-28
Publication date: 1940-09-04

Description

Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels aus Sulfitcelluloseablauge Die Erfindung besteht in einem neuen Verfahren zur Verwertung von Sulfitcelluloseablaugen, die noch immer ein schwer verwertbares und häufig störendes Abfallprodukt darstellen. Die Sulfitcelluloseablaugen sind u. a. auch schon als Bindemittel benutzt worden. Für manche Zwecke macht sich aber hierbei die Hygroskopizität der Sulfitcelluloseablaugen störend bemerkbar.
Erfindungsgemäß erhält man aus Sulfitcelluloseablaugen ein als Bindemittel besonders geeignetes Produkt, wenn man die Sulfitoelluloseablaugen unter Zusatz von Lederabfällen, wie beispielsweise Chromlederfalzspänen,eindickt und von den ungelöst gebliebenen Anteilen der Lederabfälleabfiltriert. Die hierbei benutzte Menge der Lederabfälle ist vorzugsweise etwa r o % der Menge der Sulfitcelluloseablauge, und die Eindickung wird zweckmäßigerweise so weit getrieben, daß eine Verminderung der ursprünglichen Flüssigkeitsmenge auf etwa 1/1o erzielt wird. Die Endickungszeit beträgt hierbem durchschnittlich 8 bis r o Stunden, und zur Eindickung wird zweckmäßgerweise als Wärmequelle Abwärme, oder Mehrfachverdampfer bzw. eine Wärmepumpe verwendet. Die abfiltrierten ungelöst gebliebenen Lederreste können nach dem Vermahlen als Kunstdünger verwendet werden.
Die erfindungsgemäß erhaltene eingedickte Lauge oder Stoffbrühe enthält nicht nur die bei der Celluloseherstellung in Lösung gegangenen organischen Aufbaubestandteile des Holzes Ligninstoffe, Eiweißkörper, leicht k Lösung gehende Kohlehydrate und ihre Abbauprodukte, Tannin usw.), sündern außerdem aus dem Leder stammende Fett- und Leimkörper von kolloidaler Form. Durch die aus dem Lederstammenden Bestandteile wird das Bindungsvermögen der - Sulfitcelluloseablaugen stark erhöht und außerdem die Hygroskopizität des Produktes herabgesetzt. Der Gehalt an aus dem Holz stammenden Stoffen bedingt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Produkte ein sehr viel stärkeres Bindungsvermögen besitzen als die durch Auskochen von Lederabfällen mit Wasser herstellbaren Stoffe.
Infolge des erwähnten starken Bindungsvermögens und der gegenüber den eingedickten Sulfitcelluloseablaugen stark herabgeminderten Hygroskopizität stellen die erfindungsgemäß gewonnenen Produkte ein als Bindemittel besonders geeignetes Erzeugnis dar. Dieses kann in verschiedener Weise Benutzung finden, z. B. in der Bauindustrie zu Verputz-und Ansitreichzwecken, ferner bei der Herstellung von Briketts soiwie von Kunstmassen.
Bei .allen, diesen Verwendungszwecken ist ,es von Bedeutung, daß infolge der starken Eindickung die erfindungsgemäß hergestellten Produkte praktisch frei von ischweifliger Säure sind. Die zur Herstellung der erfindungsgemäBen Produkte verwandte Arbeitsweise ergibt sich aus folgendem Beispiel: Ioo kg Lederabfälle werden mit Iooo kg Sulfitcelluloseablauge in einem offenen Gefäß bis Io Stunden lang verkocht; hierbei tritt eine Eindickung der Stoffbrühe auf I oo bis' I 2o 1 ein. Nach Abfiltrierung der ungelöst gebliebenen Anteile der Lederabfälle erhält man die erfindungsgemäße Stoffbrühe.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels aus Sulfitcelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, daß Sulfitcelluloseablauge unter Zusatz von Lederabfällen, wie beispielsweise Chromlederfalzspänen, vorzugsweise von etwa I o %, auf etwa 1/1o der ursprünglichen Flüssigkeitsmenge eingekocht und von den ungelöst gebliebenen Anteilen der Lederabfälle abfiltriert wird.