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Sammelvorrichtung einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine mit Kontaktanschlag
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Überwachen der gesetzten Zeilenlänge
bei Matrizensetz- und Zeilengießmäschinen, deren Matrizen durch Betätigen von Elektromagneten
ausgelöst und vor dem Abgießen in einem Sammler zu einer Zeile vereinigt werden.
Es ist bisher üblich, den Setzer durch ein akustisches oder optisches Signal bzw.
durch beide Einrichtungen auf das nahezu erreichte Füllungsmaß einer beabsichtigten
,Zeilenlänge aufmerksam zu machen. Danach hat, der Setzer noch ein feststehendes
oder auch seinem Wunsche entsprechend einstellbares Maß zur Verfügung, um das begonnene
Wort bezw. die begonnene Silbe zu vollenden und einen möglichst engen Zeilenausschluß
zu erzielen. Bei den bekannten Einrichtungen ist der Setzer auf Schätzung angewiesen,
um das noch zur Verfügung stehende Längenmaß mit den etwa noch zu setzen möglichen
Matrizen in Einklang zu bringen. Sind zuviel Matrizen in der Zeile, so zeigt sich
das später an dem Aussetzen des Gießvorganges, und der Setzer muß die zuviel sowie
die inzwischen gesetzten Matrizen wieder zurücknehmen oder die beiden Zeilen nutzlos
zu den Magazinen zurückbringen; dies ist wegen der dadurch verlorenen Zeit ein sehr
unangenehmer Fehler. Weniger nachteilig sind von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet
die nicht genügend mit Matrizen gefüllten Zeilen. Bei diesen versagt derAusschließ-
und Gießvorgang, der Setzer muß hier nur noch eine ausreichende Anzahl von Matrizen
nachschicken; andernfalls entsteht eine nicht eng genug ausgeschlossene und daher
vom buchdrucktechnischen Gesichtspunkt aus unschöne Zeile. Es wurde schon vorgeschlagen,
durch eine besondere Anzeigevorrichtung dem Setzer eine genaue Kontrolle des ihm
nach Auslösen des Signals noch zum Setzen verfügbaren Raumes zu ermöglichen. Die
Bewegung dieser erwähnten Anzeigevorrichtungen wird von der mechanischen Matrizenvorschubeinrichtung
abgeleitet, und außerdem wird die Aufmerksamkeit des Setzers zur Beobachtung der
Anzeigevorrichtung in Anspruch genommen.
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Vorliegende Erfindung bezweckt in Ergänzung solcher bekannten Einrichtungen
zu verhindern, daß trotz des vorangegangenen Zeichens noch zuviel
Matrizen
ausgelöst werden. Es ist zwar schon bekannt, mittels eines von der gesetzten Zeile
mitgenommenen Anschlages an einem der beabsichtigten Zeilenlänge entsprechend vorher
vom Setzer eingestellten Punkt des Samm-lkanals einen Kontakt zu betätigen, und
es ist auch schon vorgeschlagen worden, bei Setzmaschinen, deren Matrizen elektrisch
ausgelöst werden, die Maschine abzustellen, wenn die Zeile im Sammler nicht ordnungsgemäß,
zum Beispiel zu voll, gesetzt ist. Gemäß der Erfindung wird nunmehr selbsttätig
und unbedingt zuverlässig an einem bestimmten, der beabsichtigten Zeilenlänge entsprechend
vom Setzer vorher einstellbaren Punkt des Sammelkanals zwangsläufig das Auslösen
weiterer -Matrizen verhindert, indem der durch den von der gesetzten Matrizenzeile
mitgenommenen Anschlag betätigte Kontakt innerhalb des zu den die Matrizenauslösevorrichtungen
bedienenden Elektromagneten führenden Stromkreises angeordnet ist, so daß beim Betätigen
dieses Kontaktes durch selbsttätiges Unterbrechen des Stromkreises die elektromagnetische
Matrizenauslösung zwangsläufig gesperrt wird, während nach dem Einbringen der gesetzten
Matrizenzeile in die Gießstelle der Kontakt selbsttätig von der Maschine wieder
in seine den zuvor unterbrochenen Stromkreis schließende, das Setzen der nächsten
Zeile ermöglichende Anfangsstellung zurückgebracht wird.
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Dieser Erfindungsgedanke läßt sich auf jede Setzmaschinenbauart mit
von Elektromagneten betätigten Matrizenauslösevorrichtungen anwenden; auf der Zeichnung
ist die Erfindung jedoch an einem Sammelkanal für schmale Matrizen schematisch veranschaulicht,
und zwar zeigen Fig. i eine Draufsicht auf die neue Überwachungs- und Schaltvorrichtung
in ihrer Anfangsstellung' bei Beginn des Setzvorganges, Fig. 2 dieselbe Ansicht
wie Fig. i, jedoch in der dem Ende des Setzvorganges entsprechenden Stellung der
Teile nach Unterbrechung des Stromkreises für die Matrizenauslösevorrichtungen,
Fig. 3 dieselbe Draufsicht wie die Fig. i und :z nach dem Einschieben der gesetzten
Matrizenzeile aus der Sammel- in die Gießstelle bei Beginn der den in seiner Endstellung
befindlichen Anschlagschalter nach seiner Anfangsstellung zurückführenden Bewegung,
Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig. i, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der
Fig. 3 und Fig.6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 4.
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Der Sammelkanal i zur Aufnahme der ausgelösten Matrizen 2 wird seitlich
etwa von zwei mit dem Maschinenrahmen 3 verbundenen Wänden 4, 5 begrenzt, und zwischen
diesen ragt ein der zuerst gesetzten Matrize 2 als Wider-Mager dienender, mit ihr
von der Kraft der maschinellen Vorschubeinrichtung vorgeschobener Anschlag 6 in
die Matrizenbahn innerhalb des Sammelkanals i. Der Anschlag 6 liegt dabei mittels
einer drehbar gelagerten Rolle 7 gegen eine neben der Wand 4. des Sammelkanals i
und parallel zu dieser angeordnete Führungsschiene 8 an und ist mittels eines auch
seine Führungsrolle 7 tragenden. Armes g um -einen Zapfen io begrenzt schwenkbar
an einem neben der Führungsschiene 8 und parallel zu dieser längsverschiebbar geführten
Bock ii gelabert. Der Bock ii läuft leicht verschiebbar und parallel zum
Sammelkanal i bzw. zur Führungsschiene 8, etwa mittels dreier an ihm drehbar gelagerter
Führungsrollen 12, die auf einer am Maschinenrahmen 3 festen und parallel zur Schiene
8 angeordneten Schiene 13 geführt werden, wie dies aus den Figuren 4 und 6 erkennbar
ist. Neben dieser Schiene 13 und parallel zu ihr verläuft über die ganze Länge des
Sammelkanals i eine ebenfalls schwenkbar im Maschinenrahmen 3 gelagerte Stange z4,
an deren einem, z. B. dem Setzer zugewandten Ende eine Kontakt- bzw. Schaltwalze
15 befestigt ist. In der Anfangsstellung der Überwachungsvorrichtung befindet sich
die Sclialtwalze 15 in ihrer in den Figuren i, 4. und 6 angedeuteten, die federnden
Kontakte 16 zusammenpressenden Lage, so daß beim Niederdrücken der nicht dargestellten
Setztasten der Stromdurchgang zu den ebenfalls nicht dargestellten Matrizenauslösevorrichtungen
ermöglicht ist. Auf der Stange 14 ist ferner ein an ihr län=gs verschiebbarer und
an jeder Stelle, etwa mittels einer Schraube 17, feststellbarer Anschlag 18 geführt,
der mit einer Nase ig längs einer den im Buchdruckgewerbe üblichen Zeilenlängenmaßen
entsprechend eingeteilten Skala 2o in den Weg einer am Bock ii befestigten Nase
21 ragt. Die beiden Nasen ig und 21 sind an ihren beim Vorschieben bzw. Vorwandern
des Bockes ii miteinander in Verbindung tretenden Kanten so abgeschrägt bzw. abgerundet,
daß die Nase 21 des Bockes ii die Nase ig des auf der Stange 14 festen Anschlages
18 zur Seite drängt, wodurch dieser in seine in den Figuren 2, 3 und 5 dargestellte,
den Weg der Nase 21 freigebende Lage geschwenkt wird. Dabei dreht sich auch die
Stange 14 sowie die auf dieser feste Schaltwalze 15 entsprechend mit, so daß letztere
in ihre ebenfalls in den Figuren 2, 3 und 5 dargestellte Lage gelangt und mit einer
auf ihr vorgesehenen Abflachung 22 unter die Kontakte 16 tritt,, die infolgedessen
auseinanderfedern können und so den zu den Matrizenauslösevorrichtungen führenden
Stromkreis unterbrechen. Danach wird die Matrizenzeile 2 von einem Matrizenschieber
23 aus dem Sammelkanal i nach der hinter diesem befindlichen, nicht dargestellten
Gießstelle
geschoben, wobei natürlich der gegen die erste Matrize 2 anliegende, mit seiner
Rolle 7 an der Schiene 8 geführte Anschlag 6 mitwandert und auch den Bock =i längs
dessen Führungsschiene 13 an das Ende des Sammelkanals i mitnimmt. Um für die Matrizen
2 den Weg nach der Gießstelle freizugeben, ist am Ende des Sammelkanals i die Fiihrungsschiene
8 für die Rolle 7 des Anschlagarmes 9 nach außen abgekröpft, so daß dieser beim
Überschieben der. Matrizenzeilg 2 um seinen Drehzapfen =o in seine aus Figur 3 erkennbare,
rückwärtige, durch einen nicht dargestellten Anschlag gesicherte Endlage geschwenkt
wird, wobei die Rolle 7 an der Abkröpfung 24 der Schiene 8 entlanggleitet und der
Anschlag 6 aus der Bahn der Matrizen 2 gelangt. Danach bringt der Matrizenschieber
23 die gesetzte Matrizenzeile 2 vollends aus dem Sammelkanal i in die Gießstelle,
und auf seinem Rückwärtsgang trifft er mit einem etwa an seinem unteren Ende befindlichen
nachgiebigen Anschlag 25, der etwa als von einer Feder 26 gehaltener Indexbolzen
ausgebildet sein kann, gegen eine in dessen Weg ragende, am Bock =i befestigte Mitnehmernase
27, die ihm in dieser Bewegungsrichtung kein Ausweichen ermöglicht. Auf diese Weise
führt der Matrizenschieber 23 über seinen Indexstift 25 die Nase 27 mit dem Bock
=i und sämtlichen daran befestigten Teilen wieder in ihre in den Figuren i und q.
gezeichnete Anfangslage zurück, wobei auch der Anschlag 6 bzw. dessen Arm 9 wieder
mit seiner Rolle 7 längs der Abkröpfung 24. um den Drehzapfen =o geschwenkt und
entlang der Schiene 8 in seine Anfangsstellung an den Eingang zum Sammelkanal i
zurückgebracht wird. Auf diesem Wege trifft bei Erreichen der Anfangslage eine ebenfalls
am Bock =i befestigte Anschlagnase 28 gegen einen in ihre Bahn ragenden Anschlagstift
29 der Schaltwalze 15 und drängt diesen aus seiner bei dem zwecks Kontaktunterbrechung
vorangegangenen Umschwenken der Schaltwalze 15 eingenommenen Lage so zur Seite,
daß er die Schaltwalze 15 wieder in ihre ursprüngliche, die Kontakte 16 zusammenpressende
und damit den Stromkreis für das erneut mögliche Matrizenauslösen schließende Stellung
zurückschwenkt, wie dies aus Fig. 6 erkennbar ist. Zweckmäßigerweise wird die dabei
mit dem Stift 29 in Eingriff gelangende Seite der Anschlagnase 28 als Kurve bzw.
Schrägfläche 3o ausgebildet. Um auch beim Überführen der gesetzten Matrizen 2 aus
dem Sammelkanal i nach der Gießstelle dem Matrizenschieber 23 bzw. seinem nachgiebigen
Anschlag oder Indexstift 25 ein leichtes, möglichst widerstandsloses Vorbeibewegen
an der Mitnehmernase 27 des am Ausgang des Sammelkanals i in seiner Endstellung
(Fig. 3) feststehenden Bockes r= zu ermöglichen, ist die dem Eingang zum Sammelkanal
i zugewandte Seite dieser Mitnehmernase 27 etwa in der aus den Fig. i, 2 und 3 erkennbaren,
das Ausweichen des Indexstiftes 25 begünstigenden Weise abgerundet, während - wie
bereits erwähnt - ihre dem Ausgang des Sammelkanals i zugewandte Seite kein Nachgeben
des Indexstiftes 25 ermöglicht, um so das zwangsläufige Zurückführen des Bockes
=i und der mit diesem verbundenen Teile durch den Matrizenschieber 23 in die Anfangsstellung
zu sichern.
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Durch die beschriebene Anordnung ist es also erreicht, daß an einem
bestimmten, mittels des Anschlages 18 bzw. der Nase =g an Hand der Schraube 17 vom
Setzer im voraus längs der Skala 2o einstellbaren Punkte des Sammelkanals i der
Stromkreis für den zum Setzen erforderlichen Strom selbsttätig unterbrochen wird,
mithin zwangsläufig ein weiteres Matrizenauslösen verhindert wird. Es ist demnach
unmöglich, daß der Setzer infolge von Unachtsamkeit zuviel Matrizen in die Gießstelle
bringen kann und dann nachher die gesamte nutzlose Arbeit wiederholen muß. Zweckmäßigerweise
wird auch in Verbindung mit der beschriebenen neuen Vorrichtung kurz vor Erreichen
der ein weiteres Matrizenauslösen verhindernden Endlage, wie üblich, ein den Setzer
auf das bevorstehende Zeilenende hinweisendes akustisches Signal ausgelöst, und
es ist weiterhin vorteilhaft, gleichzeitig mit diesem auch ein optisches Signal,
etwa eine im Blickfeld des Setzers aufleuchtende Lampe, auszulösen, deren ebenfalls
über die Kontakte 16 geführter Stromkreis folglich in demselben Augenblick wie der
für die Matrizenauslösevorrichtungen unterbrochen wird.
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Während somit das Ertönen eines Signals bzw. Aufleuchten einer Lampe
den Setzer darauf aufmerksam macht, daß er nur noch ein etwa begonnenes Wort oder
die begonnene Silbe beendigen kann, zeigt ihm das dann folgende Erlöschen der Signallampe
das nicht mehr überschreitbare Ende der Zeile, d. h. das Erreichen der höchstzulässigen
Zeilenfüllung an, und er kann dann, noch bevor er andernfalls nutzlose weitere Arbeit
leistet, den etwa erforderlichen Ausgleich sofort herbeiführen.
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Selbstverständlich kann die vorgeschriebene Einrichtung unabhängig
von und neben anderen Zeilenüberwachungseinrichtungen angebracht werden; etwa zusammen
mit solchen, die mittels eines Zeigers im Blickfeld des Setzers diesem genau das
Maß der Zeilenfüllung bzw. den bis zum Zeilenende noch verbleibenden Zwischenraum
veranschaulichen.
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Darüber hinaus läßt sich, wie schon eingangs erwähnt, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen, das hier beschriebene Prinzip auch bei anderen, insbesondere
bei mit kurzen plattenförmigen Matrizen ausgerüsteten Maschinen
verwirklichen,
gegebenenfalls mit nur geringfügigen, den verschiedenen Bauarten angepaßten konstruktiven
Abänderungen.