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Die
Erfindung betrifft Adjuvantien, die dazu bestimmt sind, mit einem
Molekül
assoziiert zu werden, um dessen Aktivität zu verbessern, insbesondere
um die Intensität
der Immunantwort zu erhöhen.
Sie betrifft gleichfalls Komplexe, die ein solches Adjuvans, welches
mit einem aktiven Molekül
assoziiert ist, enthalten.
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Das
aktive Molekül
kann insbesondere ein Protein, ein Peptid, ein Polysaccharid, ein
Oligosaccharid oder eine Nukleinsäure, DNA oder RNA sein.
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Die
Entwicklung von perfekt definierten und von ausgeprägten Nebenwirkungen
freien Impfstoffen erfordert den Einsatz von Impf-Antigenen mit niedriger
Molekülmasse,
wie von Peptiden oder Oligosacchariden. Diese Antigene von niedriger
Masse, aber auch bestimmte Antigene von höherer Molekülmasse, wie die Polysaccharide
der Bakterienwand, können
allein keine dauerhafte und intensive Immunantwort induzieren. Es ist
unabdingbar, diese Antigene auf chemischen Wege oder durch Gentechnologie
mit Trägerproteinen
zu verknüpfen.
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Die
gegenwärtig
eingesetzten Trägerproteine
gehören
zu zwei Arten:
- – die Tetanus- und Diphtherie-Anatoxine:
der zu häufige
Einsatz dieser Trägerproteine
birgt das Risiko in sich, einer intensiven Antwort gegen das Hapten
entgegenzuwirken, und birgt das Risiko in sich, dass Immuntoxikologie-Probleme
aufgeworfen werden;
- – ein
Membranproteinextrakt aus Neisseria meningitidis (OMPC) wird aus
einem durch Lipide und LPS verunreinigten Membranprotein gebildet.
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Das
Patent EP-267 204 schlägt
die Verwendung eines Trägermoleküls vor,
welches dazu bestimmt ist, mit einem Immunogen gekoppelt zu werden,
und welches in einem Membranprotein aus E. coli oder Salmonella
besteht.
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Das
Dokument Lawrence et al. (Journal of General Microbiology, 137,
8, 1911–1921,
1992) beschreibt die partiellen Nukleotidsequenzen des Genorts,
welcher das äußere Membranprotein
vom Typ A (OmpA) von verschiedenen Enterobakterien-Spezies, darunter
Klebsiella pneumoniae, kodiert, um zu ermöglichen, die phylogenetischen
Beziehungen zwischen diesen Spezies zu ermitteln.
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Die
Anmelderin hat gezeigt, dass ein aus der äußeren Membran von Klebsiella
pneumoniae extrahiertes Protein es erlaubt, die Immunantwort auf
ein Antigen oder ein Hapten beträchtlich
zu verbessern, wenn dieses zu der gleichen Zeit wie jenes an einen
Wirt verabreicht wird. Spezieller kann ein OmpA-Protein, das Protein
P40 von K. pneumoniae, als Adjuvans in immunogenen Komplexen, wo
es mit einem immunogenen Element assoziiert ist, eingesetzt werden.
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Die
aus einer Kopplung von Peptiden mit P40 hervorgehenden chemischen
Konjugate liefern gute Ergebnisse und eine Auswertung der Immunantwort
zeigt Antikörper-Antworten
gegen diese Peptide, die stärker sind
als jene, die bei Verwendung der Referenz-Trägerproteine
KLH oder TT beobachtet werden.
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Gleichwohl
werden die Peptidantigene bevorzugt auf den C-terminalen Abschnitt
der Sequenz, den am stärksten
immunogenen Teil des Moleküls,
aufgepfropft (Puohiniemi, R., et al., 1990, Infect. Immu. 58, 1691–1696. Dies
kann ein ernsthaftes Problem für
die Fusionsproteine, die die vollständige Sequenz von P40 enthalten,
aufwerfen. So wird die Verwendung eines Fragments der Sequenz, das
die Adjuvansaktivität
unterstützt,
die Immunogenität
des Trägerproteins
und die mit dieser Immunogenität
verbundenen Risiken besser minimieren.
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Aus
diesem Grund hat die Erfindung einen immunogenen Komplex des Typs,
welcher ein immunogenes Element umfasst, welches mit einem Adjuvans,
welches die Intensität
der Immunantwort erhöht,
assoziiert ist, zum Gegenstand, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass
das immunogene Element ein Antigen oder ein Hapten ist und dass
das Adjuvans wenigstens einen Teil des Proteins P40 von Klebsielle
pneumoniae umfasst, wobei der Teil aus der Sequenz zwischen den
Aminosäuren
1 bis 179, 108 bis 179 oder 127 bis 179 eingeschlossen der Sequenz
SEQ ID Nr. 2 besteht.
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Die
Erfindung beschreibt insbesondere ein Adjuvans, das aus einem Protein
oder Peptid gebildet wird, das die Sequenz von P40, welche im Wesentlichen
frei von den immunogenen Abschnitten ist, aufweist.
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Diese
Fragmente von P40 des erfindungsgemäßen Adjuvans sind insbesondere:
- – die
Sequenz von P40, der der C-terminale periplasmatische immunogene
Abschnitt fehlt,
- – eine
Sequenz, welche die 3. und 4. außerhalb der Membran befindliche
Schleife, welche eine innerhalb der Membran liegende Sequenz flankieren,
enthält,
- – eine
Sequenz, welche eine unveränderliche,
außerhalb
der Membran befindliche Schleife und die angrenzende innerhalb der
Membran liegende Sequenz enthält.
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Man
definiert als unveränderliche,
außerhalb
der Membran befindliche Schleifen die Sequenzen von P40, die zu
den Sequenzen der Schleifen, die zwischen verschiedenen Enterobakterien-Spezies
konserviert sind, homolog sind. Die Sequenzen der während der
Evolution nicht konservierten, außerhalb der Membran befindlichen
Schleifen werden als variable Schleifen bezeichnet. Die Lokalisierung
der außerhalb
der Membran befindlichen Schleifen erfolgt nach dem Modell von VOGEL
und JAHNIG (1986, J. Mol. Biol., 190: 191–199), betreffend OmpA von
E. coli.
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Die
Wahl der Fragmente und insbesondere die dritte Sequenz (Aminosäuren 127
bis 179 eingeschlossen) gründet
auf der Hypothese, gemäß welcher
die unveränderlichen,
außerhalb
der Membran befindlichen Schleifen (die zwischen den OmpA der verschiedenen Enterobakterien
konserviert sind) Sequenzen enthalten, die durch immunkompetente
Zellen erkannt werden, wobei diese Letzteren Rezeptoren aufweisen
können,
die diese Sequenzen erkennen.
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Die
spezifische Erkennung dieser Sequenzen durch Antigenpräsentierende
Zellen wird erlauben, Antigene zielgerichtet in Richtung dieser
Zellen zu dirigieren und so eine Adjuvans-Wirkung zu induzieren.
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Aus
diesem Grund besteht einer der Gegenstände der Erfindung in einem
Adjuvans-Erzeugnis, welches aus der Sequenz zwischen den Aminosäuren 1 bis
179 eingeschlossen des Proteins P40 von K. pneumoniae oder einer
Sequenz, welche wenigstens 80% Homologie und vorzugsweise wenigstens
90% Homologie zu der Sequenz zwischen den Aminosäuren mit den Nummern 1 und
179 eingeschlossen der Sequenz des Proteins P40 von K. pneumoniae
mit der Sequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist, besteht.
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Ein
anderer Gegenstand der Erfindung ist ein Adjuvans, welches aus der
Sequenz zwischen den Aminosäuren
108 bis 179 eingeschlossen des Proteins P40 von K. pneumoniae oder
einer Sequenz, welche wenigstens 80% Homologie und vorzugsweise
wenigstens 90% Homologie zu der Sequenz zwischen den Aminosäuren mit
den Nummern 108 und 179 eingeschlossen des Proteins P40 von K. pneumoniae
mit der Sequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist, besteht.
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Gemäß einem
anderen Aspekt hat die Erfindung ein Adjuvans zum Gegenstand, welches
aus der Sequenz zwischen den Aminosäuren 127 bis 179 eingeschlossen
des Proteins P40 von K. pneumoniae oder einer Sequenz, welche wenigstens
80% Homologie und vorzugsweise wenigstens 90% Homologie zu der Sequenz
zwischen den Aminosäuren
mit den Nummern 127 und 179 eingeschlossen des Proteins P40 von
K. pneumoniae mit der Sequenz SEQ ID Nr. 2 aufweist, besteht.
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Die
Sequenzen ID Nr. 2, ID Nr. 4, ID Nr. 6 und ID Nr. 8 entsprechen
Adjuvantien gemäß der Erfindung. Dieses
Adjuvans-Protein und diese Adjuvans-Peptide können insbesondere ausgehend
von Mem branen von Bakterien der Gattung Klebsiella pneumoniae hergestellt
werden. Das Verfahren umfasst dann die folgenden Schritte:
- a) Ausfällung
der Lipopolysaccharide durch Zugabe von Detergens und eines Salzes
eines zweiwertigen Kations und Gewinnung des Überstands,
- b) Ausfällung
der Proteine des Überstands
und Resuspendierung des Bodensatzes,
- c) Chromatographie der Suspension mittels eines Anionenaustauschers
und Gewinnung der Fraktionen, welche das Adjuvans-Erzeugnis enthalten,
- d) Chromatographie mittels eines Kationenaustauschers und Gewinnung
der Fraktion, welche das Adjuvans-Erzeugnis enthält,
- e) Aufkonzentrierung der am Ende von Schritt d) erhaltenen Fraktion,
um ein Adjuvans-Erzeugnis in Form von Protein oder Peptid, welches
im Wesentlichen frei von Lipopolysacchariden ist, zu gewinnen.
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Zwischen
die Schritte b) und c) bzw. die Schritte c) und d) können vorteilhafterweise
Dialyseschritte zwischengeschaltet werden.
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Die
Erfindung hat gleichfalls die immunogenen Komplexe, die ausgehend
von den verschiedenen Adjuvantien erhalten werden können, zum
Gegenstand.
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Das
Adjuvans kann mit dem immunogenen Element durch chemische Kopplung
assoziiert werden.
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Diese
kovalente Kopplung des peptidischen Haptens mit dem Adjuvans kann
auf eine in diesem Fachgebiet wohlbekannte Weise ausgeführt werden.
Zu diesem Zweck geeignete Reagenzien umfassen insbesondere die Ester
von N-Succinimid, die Carbodiimide, EEDQ (N-Ethoxycarbonyl-2-ethoxy-1,2-dihydrochinolin) und ähnliche
Reagenzien.
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Man
kann das fragliche Fragment des Proteins P40 und das immunogene
Element gleichfalls durch Gentechnologie fusionieren.
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Das
aus dem Fragment des Proteins 40 und dem immunogenen Element erhaltene
Fusionsprotein kann gleichfalls durch Gentechnologie mit einem Protein
fusioniert werden, das ein Rezeptor für ein Serumprotein, insbesondere
für humanes
Serumalbumin, ist.
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Das
immunogene Element, ein Antigen oder Hapten, kann insbesondere von
einem Virus stammen; man kann die Proteine des RSV (Respiratory-Syncytial-Virus)
oder deren Fragmente, beispielsweise das Protein G des RSV, oder
das Hepatitis B-Antigen aufführen.
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In
dem Falle des Proteins G des RSV kann man das gesamte Protein oder
dessen Fragmente, die gegebenenfalls durch Punktmutation oder Deletion
modifiziert worden sind, einsetzen.
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Die
Anmelderin hat gezeigt, dass die Verabreichung eines an ein Fragment
des Proteins P40 gekoppelten Haptens gemäß der Erfindung eine substantielle
Erhöhung
der Immunantwort mit sich bringen wird, wobei die Risiken von Reaktionen
gegen das Adjuvans selbst begrenzt werden.
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Ein
Verfahren zur Erhöhung
der Immunogenität
eines Antigens oder eines Haptens, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass man das Antigen oder Hapten mit einem Adjuvans, das die
Gesamtheit oder einen Teil der Sequenz des Proteins P40 von Klebsiella
pneumoniae umfasst, in Form eines Komplexes assoziiert, wie zuvor
definiert, bildet ebenfalls einen Teil der Erfindung.
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Die
Erfindung hat folglich gleichfalls einen Impfstoff zum Gegenstand,
welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass er ein immunogenes Element
enthält,
welches mit einem Fragment des Proteins P40 assoziiert ist, welches
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt werden kann.
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Sie
umfasst gleichfalls pharmazeutische Zusammensetzungen, die einen
zwischen einem Adjuvans und einem immunogenen Element gebildeten
Komplex, wie zuvor definiert, und pharmazeutisch an nehmbare Trägersubstanzen,
die für
dessen Verabreichung auf parenteralem und/oder oralem Wege angepasst
sind, enthalten.
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Die
folgenden Beispiele sind dazu bestimmt, die Erfindung zu veranschaulichen,
ohne deren Umfang in irgendeiner Weise zu beschränken.
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In
diesen Beispielen wird Bezug genommen auf die folgenden Figuren:
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1:
Klonierungsstrategie durch Genamplifizierung von P40.
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2:
Klonierung von P40 in pVABBG2ΔC.
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3:
Auswahl der verschiedenen Fragmente von P40
-
4:
Klonierung von ΔP40G2ΔC in pVABB.
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5:
Anti-Peptid-G1ΔC-Antikörperantwort
nach Immunisierungen mit verschiedenen Konzentrationen von P40ext-G1ΔC.
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6:
Anti-Peptid-G1ΔC-Antikörperantwort,
die mit verschiedenen Immunisierungsschemata erhalten wurde.
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Beispiel 1: Isolierung
und Reinigung des Proteins P40.
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Material und
Methoden
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Die
Biomasse von Klebsiella pneumoniae (Stamm 1–145, 40 g trockene Zellen)
wird mit Hilfe von reiner Essigsäure
auf pH 2,5 eingestellt.
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Nach
Zugabe von ½ Volumen
einer 6% Cetrimid, 60% Ethanol, 1,5 M CaCl2 enthaltenden
Lösung,
deren pH mit Essigsäure
auf pH 2,5 eingestellt ist, wird die Mischung 16 h bei Umgebungstemperatur
bewegt.
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Nach
20-minütiger
Zentrifugation bei 15000 g bei 4°C
werden die Proteine des Überstands
mit Ethanol ausgefällt.
Es werden zwei aufeinanderfolgende Ausfällungen mit zwischengeschalteter
Zentrifugation (10 min, 10000 g, 4°C) ausgeführt: von 20 bis 50%, dann 50
bis 80%.
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Die
nach der zweiten Ausfällung
erhaltenen Bodensätze
werden in einer 1%-igen Lösung
von Zwittergent 3–14
resuspendiert.
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Nach
vierstündiger
Bewegung bei Umgebungstemperatur wird der pH mit Hilfe von 1 N NaOH
auf 6,5 eingestellt.
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Eine
Zentrifugation der Mischung während
20 min bei 10000 g bei 4°C
erlaubt es, eine an Membranproteinen angereicherte Fraktion (MP-Fraktion)
zu erhalten.
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Die
Proteine der MP-Fraktion werden gegen einen 20 mM Tris/HCl-Puffer, pH 8,0, 0,1%
Zwittergent 3–14
dialysiert. Das Dialysat wird auf eine mit dem oben beschriebenen
Puffer äquilibrierte
Säule aufgeladen, welche
einen Träger
vom Typ starker Anionenaustauscher enthält (Säule mit ∅ = 50 mm × H = 250
mm, Gel Biorad Macroprep High Q). Das Protein P40 wird bei einer
NaCl-Konzentration
von 50 mM in dem Äquilibrierungspuffer
eluiert.
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Die
das P40 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und gegen einen
20 mM Citratpuffer, pH 3,0, 0,1% Zwittergent 3–14 dialysiert. Das Dialysat
wird auf eine mit dem 20 mM Citratpuffer, pH 3,0, 0,1% Zwittergent
3–14 äquilibrierte
Säule aufgeladen,
welche einen Träger
vom Typ starker Kationenaustauscher enthält (Abmessungen der Säule: ∅ =
25 mm × H
= 160 mm, Gel Biorad Macroprep High S). Das Protein P40 wird bei einer
NaCl-Konzentration
von 0,7 M eluiert. Die das P40 enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und durch Ultrafiltration mit Hilfe eines Minitan Millipore-Tangentialfluss-Filtrationssystems,
welches mit Membranplatten, die einen Ausschlussschwellenwert von
10 kDa aufweisen, verwendet wird, aufkonzentriert.
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Ergebnisse
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Die
nach jedem Chromatographieschritt erhaltenen Fraktionen werden durch
SDS-PAGE analysiert, um jene zu vereinigen, die das Protein P40
enthalten.
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Die
Mengen von Proteinen werden durch die Lowry-Methode gemessen (Tabelle
1).
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Tabelle
1: Rekapitulationstabelle der Mengen von Protein und LPS der bei
den verschiedenen Schritten des Verfahrens zur Reinigung des Proteins
P40 erhaltenen Fraktionen (n.b. = nicht bestimmt).
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Die
Reinheit und die Homogenität
des Proteins P40 werden anhand von SDS-PAGE abgeschätzt.
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Nach
dem Kationenaustauschchromatographieschritt ist das Protein P40
frei von der in der MP-Fraktion vorhandenen Hauptverunreinigung
(dem Protein, welches eine apparente Molekülmasse von 18 kDa aufweist)
und weist einen Reinheitsgrad über
95% auf. Andererseits erlaubt dieser Reinigungsschritt die Entfernung
der Lipopolysaccharide. Diesen Reinigungsschritt gibt es in dem
zuvor präsentierten
Reinigungsverfahren nicht.
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Das
elektrophoretische Profil des P40 enthüllt mehrere Banden. Diese Banden
werden nach Immunoblot durch monoklonale anti-P40-Antikörper, die
aus der Maus erhalten werden, erkannt. Die obere Hauptbande entspricht
dem denaturierten Protein (durch Behandlung bei 100°C, 15 min,
in Gegenwart von SDS), und die untere, geringfügigere Bande dem Protein in
seiner nativen Form.
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P40
ist tatsächlich
ein sogenanntes Wärme-modifizierbares
(„heat-modifiable") Protein und diese
Eigenschaft wurde mit Hilfe einer Erwärmungskinetik bei 100°C in Gegenwart
von SDS verifiziert. Ohne Erwärmung
weist das Protein in seiner nativen Form eine β-Faltblattstruktur auf, die
mehr SDS bindet und folglich weiter in Richtung der Anode wandert
als die denaturierte Form (vollständige Denaturierung nach 5
min bei 100°C),
welche eine α-Helix-Struktur aufweist
(KELLER, K. B., 1978, J. Bacteriol., 134, 1181–1183).
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Die
Verunreinigung durch die Lipopolysaccharide (LPS) wird anhand einer
quantitativen Bestimmung von β-Hydroxymyristinsäure, der
Marker-Fettsäure
der LPS von Klebsiella pneumoniae, durch Gasphasenchromatographie
abgeschätzt
(Tabelle 1).
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Diese
Methode kann lediglich dazu verwendet werden, den Gehalt an LPS
der aus den verschiedenen Reinigungsschritten stammenden Proben
näherungsweise
abzuschätzen.
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Da
die in der P40-Fraktion nach der Kationenaustauschchromatographie
vorhandene Menge von β-Hydroxymyristinsäure unter
dem Quantifizierungsschwellenwert der quantitativen Bestimmung liegt,
kann man abschätzen,
dass die restliche LPS-Menge unter 1% liegt.
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Beispiel 2: Klonierung
und Expression des Proteins P40
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72%
der Sequenz des OmpA-Gens von Klebsiella pneumoniae sind von LAWRENCE
et al., 1991, J. Gen. Microbiol., 137: 1911–1921) veröffentlicht worden.
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Die
Eigentümlichkeit
unserer Arbeiten liegt in der Bestimmung der Gesamtheit der Sequenz,
nämlich von
jener, die den 83 N-terminalen
Aminosäuren
und den 11 C-terminalen Aminosäuren
(bei einer Gesamtzahl von 335 Aminosäuren) entspricht. Material
und Methode
Bakterienstämme
– E. coli: | RV
308: Stamm ATCC 31608 (Maurer, R., et al., 1980, J. Mol. Biol.,
139, 147–161) |
– K. pneumoniae: | IP
145: Stamm C. I. B. P. F.-Erfindungspatent, eingereicht am 19. Januar
1981. |
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Vektoren
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- – pRIT
28 (Hultman, T., et al., 1988, Nucleosides Nucleotides, 7: 629–638): Klonierungs-
und Sequenzierungsvektor, welcher das Ampicillinresistenzgen, die
Replikationsstartpunkte von E. coli und des Phagen F1 sowie einen
Abschnitt des lac-Z-Gens von E. coli (p-Galactosidase) aufweist.
- – pVABB:
Genfusions-Expressionsvektor
-
Lösungen
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– Genamplifizierung
-
- Lysepuffer: 25 mM Taps, pH 9,3
2 mM MgC 12
-
Amplifizierungspuffer:
25 mM Taps, pH 9,3
2 mM MgC 12
0,1%
Tween 20
200 mM dNTP
-
-
Synthese der
Oligonukleotide
-
Die
Nukleotidprimer wurden ausgehend von dem Abschnitt der veröffentlichten
Sequenz von OMPA von Klebsiella pneumoniae (Lawrence, J. G., et
al., 1991, J. Gen. Microbiol., 137: 1911–1921), ausgehend von der Consensus-Sequenz,
die aus dem Alignment der Sequenzen von 5 OMPA von Enterobakterien
(E. coli, S. typhimurium, S. marcescens, S. dysenteriae, E. aeroginosae)
hervorgeht, sowie ausgehend von durch manuelle Sequenzierung erhaltenen
Sequenzen von Peptiden bestimmt.
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Die
Oligonukleotide wurden gemäß der chemischen
Phosphoramidit-Methode
an dem „Gene
Assembler Plus"-Apparat
von Pharmacia synthetisiert.
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Genamplifizierung des
Gens P40 durch PCR
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Die
DNA von OMPA von Klebsiella pneumoniae wurde auf die folgende Weise
amplifiziert.
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Eine
Kolonie von Klebsiella pneumoniae wird in 10 μl Lysepuffer durch Erwärmen auf
95°C während 5
min lysiert.
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1 μl dieser
Lösung
dient als DNA-Quelle für
die Amplifizierungsreaktionen.
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Diese
werden in 100 μl
Amplifizierungspuffer mit 5 pmol von jedem Primer und einer Einheit
Taq-Polymerase-Enzym (Perkin Elmer Cetus) ausgeführt. Jeder Zyklus umfasst einen
Denaturierungsschritt von 30 s bei 95°C, gefolgt von einer Hybridisierung
des Primers mit der DNA und einer Verlängerung von einer Minute bei
72°C. Auf
diese Weise werden 30 Zyklen mit Hilfe eines „Gen Amp PCR" 9000-Thermocyclers
von Perkin Elmer Cetus ausgeführt.
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Die
folgenden PCRs werden ausgehend von zuvor amplifizierten DNA-Fragmenten
ausgeführt.
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Die
amplifizierten DNA-Fragmente werden dann verdaut und mit dem Vektor
pRIT 28 verknüpft.
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Sequenzierung
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Die
so klonierten Fragmente werden an einem automatischen 373 DNA Sequencer-Sequenziergerät von Applied
Biosystems sequenziert. Die Sequenzierungsreaktionen erfolgen mit
Hilfe des Kits „dye
Terminator" gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten (Applied Biosystems) entweder an der nach der Genamplifizierung
erhaltenen oder aus einer Maxipräp
hervorgehenden doppelsträngigen
DNA oder an der einzelsträngigen DNA,
die von denaturierten PCR-Fragmenten
stammt (Hultman, T., et al. 1989, Nucleic Acids Rev. 17: 4937–4946).
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Expression
des Proteins
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Das
vollständige
P40-Gen wird in den Expressionsvektor pVABB kloniert. Dieser Vektor
erlaubt, einen „BB"-Affinitätsschwanz
an P40 anzufügen,
wobei B der Abschnitt des Streptokokken-Proteins G ist, der Serumalbumin
bindet (Nygren, P. A., et al., 1988, J. Mol. Recognit. 1, 69–74).
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Die
E. coli-Stämme
RV308, die durch den Vektor pVABBP40 transformiert worden sind,
werden eine Nacht bei 37°C
unter Bewegung in 100 ml TSB, ergänzt mit Hefeextrakt, mit Ampicillin
(200 μg/ml),
mit Tetracyclin (8 μg/ml)
und mit Tryptophan (100 μg/ml),
kultiviert. Am folgenden Tag wird eine Kultur mit OD = 1 bei einer
Wellenlänge
von 580 nm in TSB + Hefeextrakte + ampi + tetra hergestellt.
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Nach
10 min Kultivierung wird die Expression des Proteins durch Zugabe
von IAA in einer Konzentration von (25 μg/ml) zu dem Medium induziert.
Die Kultur wird bei 4°C
bei 2460 g während
10 min zentrifugiert.
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Der
Bodensatz wird in 20 ml TST 1 × pH
7,4 aufgenommen und die Lösung
wird dann bei 4°C
bei 23000 g 30 min zentrifugiert.
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Der Überstand
wird über
HSA Sepharose geleitet, was es erlaubt, die sogenannten löslichen
Proteine zu isolieren. Der Bodensatz wird mit Waschpuffer gewaschen,
dann bei 23000 g bei 4°C
30 min zentrifugiert. Der die Einschlusskörper enthaltende Bodensatz
wird dann in 900 μl
einer Denaturierungslösung
+ 100 μl
10 mM Dithiothreitol wieder aufgenommen und 2 h bei 37°C inkubiert.
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Die
Lösung
wird dann 1 Nacht bei Umgebungstemperatur unter Bewegung in 100
ml Renaturierungspuffer inkubiert, dann bei 23000 g bei 4°C 30 min
zentrifugiert.
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Der Überstand
wird über
HSR Sepharose geleitet.
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In
den beiden Fällen
werden die gebundenen Proteine mit 0,5 M Essigsäure, pH 2,8, eluiert und in Fraktionen
von 1 ml gesammelt.
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Die
gesammelten Fraktionen werden dann auf einem SDS-PAGE-Elektrophoresegel
und durch Immunoblot analysiert.
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Ergebnisse
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Die
Klonierung des Gens erfolgte auf drei Mal gemäß der in der 1 aufgeführten Strategie.
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Zunächst haben
wir den Abschnitt der veröffentlichten
Sequenz mit Ausnahme eines T anstelle eines A an Position 103 bestätigt.
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Dann
haben wir die 3'-Sequenz
des Gens und schließlich
jene 5' bestimmt.
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Das
vollständige
Gen wurde durch Fusion der beiden Abschnitte 8/4 und 3/14 erhalten,
dann in den Vektor pRIT 28 kloniert. Die Sequenz ist die Sequenz
ID Nr. 1.
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Das
Protein wird in der BBP40-Form exprimiert.
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Es
wird im Wesentlichen ausgehend von Einschlusskörpern erhalten. Bei einer Kultur
von 200 ml reinigt man ungefähr
15 Milligramm Protein.
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Das
Elektrophoreseprofil zeigt, dass nach Denaturierung erhaltenes BBP40
eine große
Reinheit aufweist. Das apparente Molekulargewicht entspricht dem
theoretischen berechneten Gewicht, welches 63 kDa beträgt.
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Die
Charakterisierung mittels Immunoblot zeigt, dass das gereinigte
Protein durch ein anti-P40-Kaninchen-Serum gut erkannt wird.
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Beispiel 3: Fusionsprotein
BBP40G2ΔC,
Untergruppe a
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Es
wurde ein dem N-terminalen Abschnitt, bei welchem das Stop-Codon des Gens deletiert
ist, entsprechendes Oligonukleotid synthetisiert.
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Der
5'-Abschnitt wurde
durch PCR amplifiziert, gereinigt, in den Vektor pRIT 28 kloniert
und sequenziert gemäß der in
Beispiel 2 beschriebenen Methodik.
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Als
Zweites wurden die beiden Abschnitte des Gens fusioniert und in
den Vektor pVABBG2ΔC
kloniert (Figur Nr. 2). G2ΔC
repräsentiert
die Sequenz eines 101 Aminosäuren
enthaltenden Fragments des Proteins G des Respiratory-Syncytial-Virus
G (130–230).
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Dann
werden E. coli-Bakterien des Stamms RV308 mit dem Vektor PVABBG2ΔC transformiert.
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Die
produzierten Proteine werden gereinigt, wie bereits für BBP40
beschrieben.
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Ergebnisse
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Das
Protein BBP40G2ΔC
wird im Wesentlichen ausgehend von Einschlusskörpern erhalten. Man reinigt
ungefähr
zwölf mg
Proteine ausgehend von 200 ml Kulturmedium.
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Anhand
von Elektrophorese ist das Protein ausreichend rein.
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Die
apparente Molekülmasse
entspricht der berechneten theoretischen Masse, die 75 kDa beträgt.
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Beispiel 4: Klonierung
und Expression von drei P40-Fragmenten.
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Material und
Methoden
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Die Oligonukleotide
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Es
wurden drei zu der P40-Sequenz komplementäre Oligonukleotide synthetisiert:
16-17-18 (siehe 3).
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Bestimmte
Abschnitte des Gens wurden dann mittels PCR ausgehend von der DNA
eines Minipräp (Protokoll
Applied) von pRIT 28 P40 amplifiziert.
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So
konnte der Abschnitt des Gens, welcher der Gesamtheit des Transmembrananteils
(8/17, als Nr. 8 bezeichnetes Fragment), zwei äußeren Schleifen-zwei Transmembranabschnitten
(16/17, als Nr. 16 bezeichnetes Fragment) und 1 äußeren Schleife-zwei Transmembranabschnitten
(18/17, als Nr. 18 bezeichnetes Fragment) entspricht, kloniert werden.
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Die
so amplifizierten DNA-Fragmente werden verdaut, dann isoliert und
mit dem Vektor pRIT 28 ligiert und sequenziert (siehe BBP40-Klonierung
von P40).
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Das Fusionsprotein BBΔP40G2ΔC
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Das
Gen G2ΔC
wird ausgehend von dem Vektor pRIT 28 G2ΔC verdaut, dann mit dem verdauten
Vektor pRIT 28 ΔP40
(ΔP40 repräsentiert
eines der Fragmente von P40) ligiert.
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Dann
wird die Gesamtheit ΔP40G2ΔC verdaut
und in pVABB kloniert (siehe 4).
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Die
drei hybriden Proteine werden gemäß dem für BBP40 beschriebenen Protokoll
exprimiert.
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Ergebnisse
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Genau
wie BBP40 und BBP40G2ΔC
wird BB8G2ΔC
im Wesentlichen ausgehend von Einschlusskörpern erhalten. Eine Kultur
von 900 ml liefert etwa zehn mg Proteine.
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Im
Gegensatz dazu finden sich die Proteine BB18G2ΔC und BB16G2ΔC hauptsächlich im Beschallungsschritt
in löslicher
Form. In den beiden Fällen
erhält
man ungefähr
10 mg/400 Kultur.
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Diese
Proteine wurden mittels SDS-PAGE-Elektrophorese charakterisiert.
Ihre Molekülmasse
entspricht der berechneten theoretischen Masse:
BB8G2ΔC | 58,03
kDa |
BB16G2ΔC | 46,5
kDa |
BB18G2ΔC | 45,5
kDa |
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Die
drei Hybride werden im Rahmen eines Western-Blot ebenso durch einen
polyklonalen anti-G2-Antikörper
wie durch einen anti-P40-Antikörper
erkannt.
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Beispiel 5
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1. Wirkungen des Proteins
P40 auf Zellen des Immunsystems
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1.a. B-Lymphozyten
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Man
injiziert BALB/c-Mäusen
(5 pro Gruppe) an den Tagen 0 und 21 subkutan 30 μg P40, erhalten durch
Extraktion der Membran (P40 ext) oder durch genetische Rekombination
(P40 rec, d.h. BBP40). Die Immunisierungen erfolgten ohne irgendwelches
Adjuvans. 10 Tage nach der letzten Immunisierung wurde die anti-P40ext-Antikörper-Antwort
an den individuellen Seren durch die ELISA-Methode ausgewertet. Die Tabelle 2 liefert
den Mittelwert der bei 5 Proben erhaltenen Titer. Die Negativkontrollen
enthalten keinen anti-P40ext-Antikörper.
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Tabelle
2: anti-P40ext-Antikörperantwort
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Unter
diesen experimentellen Bedingungen ist P40rec ebenso immunogen wie
P40ext. Diese beiden Proteine enthalten folglich B-Epitope, die mit
den B-Lymphozyten interagieren.
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1.b. T-Lymphozyten
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Die
verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion
(HSR) auf P40ext wurde durch den Test des unterschiedlichen Anschwellens
des Sohlenballens gemessen. BALB/c-Mäuse (5 pro Gruppe) wurden auf
subkutanem Wege mit 100 μg
P40ext ohne jegliches Adjuvans sensibilisiert. Nach 6 bis 10 Tagen
wurden die Mäuse
auf subkutanem Wege mit 100 μg
P40ext/20 μl
in den rechten hinteren Sohlenballen stimuliert, wohingegen der linke
hintere Sohlenballen PBS erhielt. 24 h später wurde das Anschwellen des
Sohlenballens gemessen. Man beobachtet keine verzögerte Überempfindlichkeit
bei der Negativkontrolle (5 nicht-sensibilisierte Mäuse).
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Tabelle
3: Durch P40ext induzierte verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion,
gemessen durch Anschwellen des Sohlenballens (in mm)
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Die
in der Tabelle 3 gezeigten Ergebnisse zeigen, dass die mit P40ext
immunisierten Mäuse
hochquantitative verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen
im Sohlenballen erzeugen. Die HSR-Reaktion spiegelt die zellvermittelte
Immunantwort, welche Th1-Zellen
erfordert, wieder. Man kann daraus schließen, dass P40 ext wenigstens
ein T-Epitop enthält,
welches in der Lage ist, die Th1-Antwort zu begünstigen, ohne MHC-Restriktion.
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1.3. Makrophagen
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Die
Wirkung von P40ext auf Makrophagen wurde anhand von deren Nitrit-Produktion
bestimmt. RAW 264,7-Zellen, die Monozyten-Makrophagen aus der Maus sind, wurden
72 h bei 37°C
in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von P40ext inkubiert.
Die Menge von Nitriten im Überstand
der Zellkulturen wurde durch eine kolorimetrische quantitative Bestimmung
mit dem Griess-Ilosvay-Reagens
gemessen.
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Die
Nitrit-Produktion spiegelt die Aktivierung der Makrophagen wieder
und spielt eine entscheidende Rolle bei der antimikrobiellen Aktivität und Antitumor-Aktivität dieser
Zellen. Die erhaltenen Daten zeigen, dass P40ext die Produktion
von Nitrit der RAW 264,7-Zellen stimuliert, wodurch gezeigt wird,
dass P40ext die Makrophagen aktiviert.
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2. P40 ist ein Träger mit
Adjuvans-Wirkung für
ein Peptid (G1ΔC)
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2.1. Vergleich von P40ext
mit anderen Trägern
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Das
eingesetzte Peptid ist G1ΔC,
ein Peptid, das ausgehend von dem Protein G des RSV erhalten wird:
(G174–187 ΔC) Trudel
et al., 1991, J. Virol. 185: 749–757.
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Kinetik der Immunantwort
gegen G1 ΔC
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C57B1/6-Mäuse (5 pro
Gruppe) werden mit G1 ΔC
in verschiedenen Formen gemäß einem
identischen Immunisierungsschema immunisiert. Die durch die verschiedenen
Formen von G1 ΔC
induzierten Antikörperantworten
werden zu den Zeitpunkten: 7, 17, 28, 35, 42 Tage nach dem Beginn
des Experiments verglichen.
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Die
anti-G1 ΔC-Antwort
ist signifikant höher
und schneller, wenn die Mäuse
mit P40/G1 ΔC
immunisiert werden, als bei den klassischeren TT/G1 ΔC- und KLH/G1 ΔC + FA-Immunisierungen.
Eine einzige Injektion von P40/G1 ΔC erlaubt es, in 7 Tagen einen
anti-G1 ΔC-Antikörpertiter
von 1000 zu erhalten. Dieser Titer wird mit TT/G1 ΔC + FA in
28 Tagen erhalten. Die maximale Antwort (Titer = 1/380000), welche
nach drei Injektionen in 28 Tagen erhalten wird, ist ungefähr 30-mal
höher als
jene, die mit KLH/G1 ΔC
+ FA erhalten wird, und 70-mal höher
als jene, die mit TT/G1 ΔC
erhalten wird. Der anti-G1-Antikörpertiter
bleibt bis zum Tag 42 bestehen, ohne schwächer zu werden.
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Schlussfolgerung
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Die
chemische Kopplung des Peptids G1 ΔC an das Protein P40 hat erlaubt,
eine ebenso bedeutende anti-G1 ΔC-Antwort
zu induzieren wie die Referenzmodelle KLH/G1 ΔC + FA oder TT/G1 ΔC.
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Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass P40ext ein Trägermolekül mit Adjuvans-Wirkung für G1ΔC ist: P40ext
ist besser als das Tetanustoxin und ebenso gut wie die Kombination
aus KLH + Freund-Adjuvans.
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2.1. Isotypenverteilung
der anti-Peptid-G1 ΔC-Antikörper
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Die
Isotypen der während
der oben beschriebenen Experimente erhaltenen Seren wurden durch
ELISA bestimmt. Die Tabelle 4 gibt den Mittelwert der A450-Werte
von 5 individuellen Seren, die in einer Verdünnung von 1/250 getestet wurden,
an.
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Tabelle
4: Isotypenverteilung der anti-Peptid- G1ΔC-Antikörper
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Es
wurde gezeigt, dass die Antikörper-Isotyp-Sekretion
durch Untergruppen von Th-Zellen, die für ein Antigen spezifisch sind,
reguliert wird, die in zwei Untergruppen Th1 und Th2 unterteilt
werden können.
Die Th1-Klone produzieren IL-2 und IFN-gamma und Lymphotoxine, wohingegen
die Th2-Klone IL-4 und IL-5 produzieren. Die Th1- und Th2-Klone
induzieren spezifisch die Sekretion von IgG2a + IgG3 bzw. von Ige1
+ IgG2b + IgE durch die für
ein Antigen spezifischen B-Zellen.
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Die
in der Tabelle 4 angegebenen Daten zeigen, dass IgG1 und IgG2b die
beiden Hauptisotypen der anti-G1ΔC-Antikörper sind,
wobei IgG2a gleichfalls repräsentiert
ist. Man kann daraus schließen,
dass bei den C57B1/6-Mäusen
P40-G1ΔC
eine Th2-Antwort, die stärker
als die Th1-Antwort ist, hervorruft.
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2.2. Dosis-Wirkungs-Untersuchung
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BALB/c-Mäusen (5
pro Gruppe) wurden subkutan unterschiedliche Konzentrationen von P40ext-G1ΔC an den
Tagen 0, 10 und 21 injiziert. Eine Woche nach der letzten Immunisierung
werden Blutproben abgenommen und die anti-Peptid-G1ΔC-Antikörperantwort
wird an den individuellen Seren durch ELISA abgeschätzt. Es
wird der Mittelwert der Titer von 5 Proben gebildet.
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Die 5 zeigt
das Dosis-Wirkungs-Verhältnis
von P40ext-G1ΔC.
Eine anti-Peptid-G1ΔC-Antikörperantwort
wird mit 1 μg
P40ext-G1ΔC
erhalten. Die höchsten
Antikörpertiter
werden mit 10 bis 50 μg P40ext-G1ΔC beobachtet.
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2.4. Bestimmung des optimalen
Immunisierungsschemas
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BALB/c-Mäusen (5
pro Gruppe) wurde subkutan P40ext-G1ΔC (äquivalent zu 10 μg G1 ΔC) an den in
der 6 angegebenen Tagen injiziert. Die anti-Peptid-G1ΔC-Antikörperantwort
wird an den individuellen Seren durch ELISA bestimmt. Es wurden
vier Immunisierungsschemata getestet: eine Injektion, zwei Injektionen
an den Tagen 0 und 14 oder an den Tagen 0 und 21 und drei Injektionen
an den Tagen 0, 21 und 90. Die stärkste anti-Peptid-anti-G1ΔC-Antikörperantwort
wird mit drei Injektionen erhalten.
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3. P40ext ist ein wirksames
Adjuvans für
ein Protein-Antigen (BBG2ΔC)
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BALB/c-Mäusen (5
pro Gruppe) wurde subkutan chemisch mit P40ext konjugiertes BBG2ΔC (äquivalent
zu 10 μg
G2ΔC) an
den Tagen 0 und 21 injiziert. Zehn Tage später wird die anti-G2ΔC-Antikörperant wort in
den individuellen Seren durch ELISA bestimmt. Die Mittelwerte der
Titer von 5 Proben sind in der Tabelle 5 angegeben. Die Negativkontrolle
enthält
keinen anti-G2ΔC-Antikörper.
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Tabelle
5: Adjuvans-Wirkung von P40ext bezüglich eines Protein-Antigens
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BBG2ΔC ist schwach
immunogen. Die Verwendung von Freund-Adjuvans erhöht den anti-G2ΔC-Antikörpertiter.
Wenn BBG2ΔC
auf chemischem Wege mit P40ext konjugiert wird, wird die anti-G2ΔC-Antikörperantwort
ungefähr
200-fach erhöht.
P40ext ist folglich ein gutes Adjuvans für ein Protein-Antigen.
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4. Adjuvans-Aktivität der P40-Fragmente
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BALB/c-Mäusen (5
pro Gruppe) wurden subkutan am Tag 0 die folgenden rekombinanten
Proteine injiziert und diese wurden am Tag 21 mit eben diesen rekombinanten
Proteinen stimuliert: das Fusionsprotein BBP40G2ΔC, das Fusionsprotein, welches
das P40-Fragment Nr. 8 enthält
(BB8G2ΔC),
das Fusionsprotein, welches das P40-Fragment Nr. 16 enthält (BB16G2ΔC), und das
Fusionsprotein, welches das P40-Fragment Nr. 18 enthält (BB18G2ΔC), (Äquivalent
zu 10 μg
G2ΔC).
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Am
Tag 31 werden die anti-G2ΔC-,
anti-P40- und anti-BB-Antikörperantworten
durch ELISA in den individuellen Seren bestimmt. Es wird der Mittelwert
der Titer von 5 individuellen Seren gebildet. Die Negativkontrollen
enthalten keinen anti-G2ΔC-Antikörper.
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Tabelle
6: Adjuvans-Wirkung der rekombinanten P40-Fragmente
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In
diesem Experiment wird gezeigt, dass die P40-Fragmente die Eigenschaften
des vollständigen
Proteins beibehalten. Dies ist besonders spektakulär, wenn
man die anti-BB-Antikörperantwort
untersucht.
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Die
anti-P40-Antikörperantwort
wird bei einer Verwendung der P40-Fragmente beträchtlich verringert.
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