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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Impfstofflehre und
insbesondere den Mehrkomponentenimpfstoff, der rekombinante Haemophilus
influenzae-Proteine umfasst, welcher beim Schützen vor einer Krankheit, die
durch Haemophilus influenzae verursacht wird, einschließlich Otitis
media, nützlich
ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Haemophilus
influenzae ist die Ursache mehrerer ernster Krankheiten des Menschen
wie z.B. Meningitis, Epiglottitis, Septikämie und Otitis media. Es gibt
sechs Serotypen von H. influenzae, welche mit a bis f bezeichnet
werden, die über
deren Kapselpolysaccharid identifiziert werden. H. influenzae Typ
b (Hib) war bis zu der Einführung
mehrerer Hib-Konjugat-Impfstoffe in den 1980ern eine Hauptursache
der bakteriellen Meningitis (Ref. 1). Impfstoffe, welche auf H.
influenzae Typ b-Kapselpolysaccharid basieren, welches mit Diphtherietoxoid
(Ref. 2), Tetanustoxoid (Ref. 3 und US-Patent 4,496,538) oder einem
Außenmembranprotein
von Neisseria meningitidis (Ref. 4) konjugiert ist, waren darin
wirksam, eine von H. influenzae Typ b hervorgerufene Meningitis
zu verringern. Die anderen Serotypen von H. influenzae sind mit
invasiven Krankheiten mit geringen Häufigkeiten verbunden, auch
wenn es eine Zunahme bei dem Vorkommen von Krankheiten zu geben
scheint, welche durch diese Stämme
verursacht werden, wenn das Vorkommen der Hib-Krankheit abnimmt
(Refs. 5, 6). Nicht eingekapselte oder nicht typisierbare H. influenzae
(NTHi) sind ebenfalls für
einen weiten Bereich menschlicher Krankheiten, einschließlich Otitis
media, Epiglottitis, Pneumonie und Tracheobronchitis, verantwortlich.
Das Vorkommen einer von NTHi hervorgerufenen Krankheit wurde durch
die Einführung
der Hib-Impfstoffe nicht beeinflusst (Ref. 7).
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Otitis
media ist die häufigste
Krankheit in der frühen
Kindheit, wobei 60 bis 70% aller Kinder mit einem Alter von weniger
als 2 Jahren zwischen einer und drei Ohreninfektionen durchmachen
(Ref. 8). Chronische Otitis media ist verantwortlich für das Hören betreffende,
sprachliche und kognitive Beeinträchtigungen bei Kindern. H.
influenzae-Infektionen machen ca. 30% der Fälle von akuter Otitis media
und ca. 60% von chronischer Otitis media aus. Allein in den Vereinigten
Staaten kostet die Behandlung von Otitis media zwischen 1 und 2 Milliarden
Dollar pro Jahr für
Antibiotika und chirurgische Eingriffe wie z.B. Tonsillektomien,
Adenoidektomien und die Einführung
von Tympanostomie-Röhrchen.
Es wird geschätzt,
dass zusätzliche
30 Milliarden $ pro Jahr für
Begleittherapien wie z.B. Sprachtherapie und spezielle Schulungsklassen
ausgegeben werden. Weiterhin werden viele der verursachenden Organismen
der Otitis media resistent gegenüber
einer Antibiotika-Behandlung. Ein wirksamer prophylaktischer Impfstoff
gegen Otitis media ist somit wünschenswert.
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Während einer
natürlichen
Infektion durch NTHi sind an der Oberfläche exponierte Außenmembranproteine,
welche eine Antikörperantwort
stimulieren, potentiell wichtige Targets für bakterizide und/oder schützende Antikörper und
daher potentielle Impfstoffkandidaten. Barenkamp und Bodor (Ref.
9) haben gezeigt, dass Rekonvaleszentenseren von Kindern, die an
Otitis media aufgrund von NTHi litten, Antikörper gegen Proteine mit hohem
Molekulargewicht (HMW) enthielten. Ca. 70 bis 75% der NTHi-Stämme exprimieren
die HMW-Proteine, und die meisten dieser Stämme enthalten zwei Gencluster,
die hmw1A8C und hmw2A8C genannt werden (Refs. 10, 11). Von den HMWA-Proteinen
wurde gezeigt, dass diese Adhäsine
sind, welche eine Befestigung an menschlichen Epithelzellen vermitteln
(Ref. 12). Eine Immunisierung mit einer Mischung von nativen HMW1A-
und HMW2A-Proteinen führte
zu einem partiellen Schutz in dem intrabullaren Herausforderungs-Chinchillamodell
von Otitis media (Ref. 13).
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Das
US-Patent Nr. 5,603,938 (Barenkamp), welches der St. Louis University
und der Washington University übertragen
wurde, beschreibt die Klonierung, Expression und Sequenzierung der
Gene, welche die HMW1- und HMW2-Proteine aus dem Stamm 12 des nicht
typisierbaren Haemophilus codieren. Die HMW-Proteine sind eine Familie
von Proteinen aus nicht typisierbaren Haemophilus mit einem Molekulargewicht
von ca. 100 bis 125 kDa, welche in nicht typisierbaren Haemophilus-Stämmen gefunden
werden. Die HMW-Proteine fehlen bei eingekapselten Stämmen von
Haemophilus.
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Die
Produktion nativer HMW-Proteine aus H. influenzae-Stämmen ist
sehr gering, und eine Methode zur Produktion protektiver rekombinanter
HMW (rHMW)-Proteine wurde in der WO 00/20609 beschrieben. Ein Chinchillamodell
der nasopharyngealen Kolonisation wurde speziell entwickelt, um
die Impfstoffwirksamkeit von Adhäsinen
zu zeigen (Ref. 14), und die rHMW-Proteine sind in diesem Modell
protektiv, wie in der WO 00/20609 beschrieben wird. Es wurde gezeigt,
dass die rHMW1A- und rHMW2A-Proteine einen zueinander gleichwertigen
Schutz bieten, und das rHMW1A-Protein wurde fürweitere Impfstoffstudien ausgewählt. In
dieser Anmeldung bezieht sich rHMW auf das rekombinante HMW1A-Protein
aus dem NTHi-Stamm
12, auch wenn das entsprechende rekombinante HMW1A-Protein aus anderen
NTHi-Stämmen
und das entsprechende rHMW2A-Protein aus NTHi-Stämmen für das rHMW eingesetzt werden
kann. Die entsprechenden natürlich vorkommenden
Proteine können
ebenfalls eingesetzt werden.
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Wenn
sie sich unter Umweltstress wie z.B. hoher Temperatur befinden, überproduzieren
Organismen Stressantwort- oder Hitzeschockproteine (hsps). Es wurde
gezeigt, dass bakterielle hsps wichtige Immunogene sind, welche
sowohl B-Zellen als auch T-Zellen stimulieren (Ref. 16). Die bakteriellen
HtrA- oder DegP-Hitzeschockproteine werden unter Stressbedingungen
exprimiert, und von dem H. influenzae-HtrA-Protein wurde gezeigt,
dass es ein partiell protektives Antigen in dem intrabullaren Herausforderungsmodell
von Otitis media ist (Ref. 17). Die HtrA-Proteine sind Serinproteasen,
und deren proteolytische Aktivität
macht sie instabil. Zusätzlich
bauen die Wildtyp-HtrA-Proteine als Komponenten eines Mehrkomponentenimpfstoffes
beigemischte Antigene ab. Die gezielte Mutagenese des H. influenzae-htrA-Gens (hin47 genannt)
und die Eigenschaften der Mutanten sind vollständig in dem US-Patent Nr. 5,506,139
(Loosmore et al.) beschrieben worden, welches dem Rechtsinhaber
hiervon übertragen
wurde. Von dem nicht proteolytischen HtrA-Analogen, H91A Hin47, wurde
gezeigt, dass dieses ein protektives Antigen gegenüber Bakterämie, welche
von H. influenzae Typ b verursacht wird, und gegenüber Otitis
media, welche von nicht typisierbaren H. influenzae verursacht wird,
ist (Ref. 17). Ein solches Analoges wird hierin verwendet, auch
wenn jedes andere nicht proteolytische Analoge des Hin47-Proteins
eingesetzt werden kann. HtrA wurde in allen untersuchten Stämmen, einschließlich aller eingekapselten
Stämme
von H. influenzae, gefunden.
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Auch
wenn es das Hauptziel eines prophylaktischen Impfstoffes gegen eine
H. influenzae-Krankheit, einschließlich Otitis media, ist, die
Etablierung einer nasopharyngealen Kolonisation durch Einschließen eines Adhäsins als
Immunogen zu verhindern, sind die HMW-Proteine in eingekapselten
H. influenzae oder in ca. 25% der NTHi-Stämme nicht vorhanden. Daher
wird ein Kombinationsimpfstoff, welcher aus wenigstens einem Adhäsinmolekül und einem
zusätzlichen
protektiven Antigen, das in allen H. influenzae-Stämmen gefunden wird,
zusammengesetzt ist, eine bessere Absicherung gegenüber der
Krankheit und ein breites Spektrum an Schutz vor der Krankheit liefern.
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Es
wäre wünschenswert,
wirksame Kombinationsimpfstoffe bereit zu stellen, welche H. influenzae-Komponenten
umfassen, die ausgewählte
relative Mengen an ausgewählten
Antigenen enthalten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Bereitstellung eines Mehrkomponentenimpfstoffes
gerichtet, um gegenüber
einer Krankheit, welche durch Infektion mit Haemophilus influenzae
verursacht wird, einschließlich Otitis
media, zu schützen.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine immunogene Zusammensetzung
zum Verleihen von Schutz in einem Wirt gegenüber einer Krankheit, welche
durch Infektion mit Haemophilus influenzae verursacht wird, einschließlich Otitis
media, bereitgestellt, welche wenigstens zwei verschiedene Antigene
von Haemophilus influenzae umfasst, wobei wenigstens eines dieser
Antigene ein Adhäsin
ist und das andere dieser Antigene kein Adhäsin ist.
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Das
Antigen, welches ein Adhäsin
ist, kann ein Protein mit hohem Molekulargewicht (HMW) eines nicht
typisierbaren Stammes von Haemophilus, insbesondere ein HMW1- oder
HMW2-Protein des nicht typisierbaren Stammes sein, welches rekombinant
erzeugt werden kann.
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Das
Antigen von Haemophilus influenzae, welches kein Adhäsin ist,
kann ein nicht proteolytisches Hitzeschockprotein eines Stammes
von Haemophilus influenzae sein. Das nicht proteolytische Hitzeschockprotein
eines Stammes von Haemophilus influenzae kann ein Analoges des Haemophilus
influenzae Hin47-Proteins mit einer verminderten Proteaseaktivität, welche
weniger als ca. 10% von der des Wildtyp-Hin47-Proteins beträgt, sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspektes der Erfindung wird eine immunogene Zusammensetzung
zum Verleihen von Schutz in einem Wirt gegenüber einer Krankheit, welche
durch Haemophilus influenzae verursacht wird, einschließlich Otitis
media, bereitgestellt, welche umfasst:
ein Analoges des Haemophilus
influenzae Hin47-Proteins mit einer verminderten Proteaseaktivität, welche
weniger als ca. 10% von der des Wildtyp-Hin47-Proteins beträgt, und
ein
Protein mit hohem Molekulargewicht (HMW) eines Stammes eines nicht
typisierbaren Haemophilus influenzae.
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In
einer solchen Zusammensetzung kann das HMW-Protein in einer Menge
vorliegen, welche die Immunantwort in dem Wirt auf das Hin47-Proteinanaloge
verstärkt,
während
es keine Störung
zwischen den Komponenten in Bezug auf denen individuelle Immunogenitäten gibt.
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Das
Analoge des Hin47-Proteins kann ein solches sein, bei welchem wenigstens
eine Aminosäure
des Wildtyp-Hin47-Proteins, die zu der Proteaseaktivität beiträgt, entfernt
wurde oder durch eine andere Aminosäure ersetzt wurde, und welches
im Wesentlichen dieselben immunogenen Eigenschaften wie das Wildtyp-Hin47-Protein
aufweist.
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Eine
solche wenigstens eine Aminosäure
kann ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus den Aminosäuren 91, 121 und 195 bis 207
des Wildtyp-Hin47-Proteins. Spezielle Mutanten, die verwendet werden
können,
beinhalten Serin-197, ersetzt durch Alanin, Histidin-91, ersetzt
durch Alanin, Lysin oder Arginin, und Asp-121, ersetzt durch Alanin.
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Das
HMW-Protein des nicht typisierbaren Stammes von Haemophilus influenzae
kann ein HMW1- oder HMW2-Protein sein und kann rekombinant erzeugt
werden. Die HMW1- und HMW2-Proteine werden von den entsprechenden
Stämmen
des nicht typisierbaren Haemophilus influenzae abgeleitet und besitzen
die entsprechenden Molekulargewichte, wie sie in der folgenden Tabelle
I angegeben sind: TABELLE
I
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Die
immunogene Zusammensetzung der Erfindung kann weiterhin mit einem
Hilfsmittel formuliert werden. Ein solches Hilfsmittel zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung kann beinhalten (ist aber nicht beschränkt auf):
Aluminiumphosphat, Aluminiumhydroxid, QS21, Quil A, Derivate und
Komponenten von diesen, ISCOM-Matrix,
Calciumphosphat, Calciumhydroxid, Zinkhydroxid, ein Glycolipid-Analoges,
einen Octadecylester einer Aminosäure, ein Muramyldipeptid, Polyphosphazen,
ISCOPREP, DC-chol, DDBA und ein Lipoprotein und andere Hilfsmittel,
einschließlich
bakterieller Toxine, Komponenten und Derivate von diesen, wie beispielsweise
in der WO 95/34323 beschrieben wird. Unter besonderen Umständen sind
Hilfsmittel, welche eine Th1-Antwort hervorrufen, wünschenswert.
Vorteilhafte Kombinationen von Hilfsmitteln werden in der WO 95/34308
beschrieben. Das Hilfsmittel kann vorzugsweise Aluminiumphosphat
oder Aluminiumhydroxid (zusammen als Alaun bekannt) umfassen.
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Die
Komponenten der immunogenen Zusammensetzung können in geeigneten Mengen,
um die gewünschte
Immunantwort zu liefern, vorliegen. Die Komponenten kön nen als
ein Impfstoff zur in vivo-Verabreichung an den Wirt formuliert sein.
Die Impfstoffzusammensetzung kann ca. 25 bis ca. 100 μg der Hin47-Proteins
und ca. 25 bis ca. 100 μg
des HMW-Proteins enthalten.
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Die
immunogenen Zusammensetzungen können
mit anderen antigenen Komponenten formuliert sein, um einen multivalenten
Impfstoff bereit zu stellen, bei welchem die zusätzliche(n) antigene(n) Komponente(n) Schutz
gegenüber
einer Krankheit verleihen, welche durch ein anderes Pathogen(e)
verursacht wird. Solche zusätzlichen
Antigene sollten derart sein und sollten in Mengen vorliegen, dass
die Immunogenität
der einzelnen Komponenten des resultierenden Impfstoffes durch die
anderen individuellen Komponenten der Zusammensetzung nicht beeinträchtigt wird.
Solche zusätzlichen
Antigene sind vorzugsweise gereinigte Antigene in definierten Mengen,
um einen Komponentenimpfstoff zu erzeugen.
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Solche
zusätzlichen
Antigene können
jene sein, die traditionell in multivalenten Schutzimpfstoffen gefunden
werden, wie z.B. Diphtherietoxoid, Tetanustoxoid und Pertussisantigene,
einschließlich
Pertussistoxoid, filamentösem
Hämagglutinin,
Pertaktin und/oder Agglutinogenen.
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Der
resultierende multivalente Impfstoff kann ebenfalls nicht virulenten
Poliovirus wie z.B. inaktivierten Poliovirus enthalten, welcher
Poliovirus vom Typ 1, Typ 2 und/oder Typ 3 sein kann. Der Mehrkomponentenimpfstoff
kann weiterhin ein Konjugat eines Tetanus- oder Diphtherietoxoids
und eines Kapselpolysaccharids von Haemophilus influenzae, vorzugsweise
PRP-T, umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich weiterhin auf die immunogene
Zusammensetzung der Erfindung, wenn diese als ein Impfstoff verwendet
wird. Zusätzlich
umfasst die vorliegende Erfindung die Verwendung von wenigstens
zwei verschiedenen Antigenen von Haemophilus influenzae, von denen
wenigstens eines ein Adhäsin
ist und von denen das andere dieser Antigene kein Adhäsin ist,
bei der Herstellung eines Impfstoffs zum Verleihen von Schutz gegenüber einer
Krankheit, einschließlich
Otitis media, die durch eine Infektion mit Haemophilus influenzae
hervorgerufen wird.
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Vorteile
der vorliegenden Erfindung beinhalten einen Mehrkomponentenimpfstoff,
welcher in einer sicheren und wirksamen Weise Schutz gegenüber Krankheiten
durch eingekapselte und nicht eingekapselte Haemophilus influenzae
verleihen kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird besser verstanden werden anhand der folgenden
Beschreibung in Bezug auf die Zeichnungen, in welchen:
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1,
welche die Felder A bis E aufweist, die anti-H91A Hin47-Immunantworten
für H91A
Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffe in Mäusen zeigt. Feld A, kein zugegebenes
rHMW; Feld B, 0,3 μg
zugegebenes rHMW; Feld C, 1,0 μg
zugegebenes rHMW; Feld D, 3,0 μg
zugegebenes rHMW; Feld E, 10 μg
zugegebenes rHMW. Die Pfeile zeigen die zeitliche Einteilung der
Immunisierungen an;
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2 ein
Balkendiagramm ist, welches die synergistische Wirkung auf die primäre Immunantwort
auf eine niedrige Dosis von (0,3 μg)
von H91A Hin47 durch die Zugabe von rHMW zeigt;
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3,
welche die Felder A bis D aufweist, die anti-rHMW-Immunantworten
für H91A
Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffe in Mäusen zeigt. Feld A, kein zugegebenes
H91A Hin47; Feld B, 0,3 μg
zugegebenes H91A Hin47; Feld C, 1,0 μg zugegebenes H91A Hin47; Feld
D, 3,0 μg
zugegebenes H91A Hin47. Die Pfeile zeigen die zeitliche Einteilung
der Immunisierungen an;
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4 ein
Balkendiagramm ist, welches die synergistische Wirkung auf die primäre Immunantwort
in Mäusen
auf eine hohe Dosis (10 μg)
von rHMW durch die Zugabe von H91A Hin47 zeigt;
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5,
welche die Felder A bis D aufweist, die anti-H91A Hin47-Immunantworten
für H91A
Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffe in Meerschweinchen zeigt. Feld
A, kein zugegebenes rHMW; Feld B, 25 μg zugegebenes rHMW; Feld C,
50 μg zugegebenes
rHMW; Feld D, 100 μg
zugegebenes rHMW. Die Pfeile zeigen die zeitliche Einteilung der
Immunisierungen an;
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6,
welche die Felder A bis D aufweist, die anti-rHMW-Immunantworten
für H91A
Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffe in Meerschweinchen zeigt. Feld
A, kein zugegebenes H91A Hin47; Feld B, 25 μg zugegebenes H91A Hin47; Feld
C, 50 μg
zugegebenes H91A Hin47; Feld D, 100 μg zugegebenes H91A Hin47. Die
Pfeile zeigen die zeitliche Einteilung der Immunisierungen an;
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7 den
Schutz des H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffes in dem Chinchillamodell
von Otitis media zeigt;
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8 den
Schutz des H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffes in dem Chinchillamodell
der nasopharyngealen Kolonisation zeigt;
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9,
welche die Felder A und B aufweist, SDS-PAGE-Analysen sind, welche
das Stabilitätsprofil
des H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffes am Tag 0 (Feld A)
und 14 (Feld B) im Vergleich zu den einzelnen Komponenten zeigen;
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10A ein Balkendiagramm der Immunantwort auf H91A
und rHMW in der Gegenwart und Abwesenheit von Pentacel® ist;
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10B, welche die Felder A und B aufweist, Balkendiagramme
der Immunantwort auf Pertussistoxoid (PT), filamentöses Hämagglutinin
(FHA), Pertaktin (69 kDa), Fimbrien-Agglutinogene (Feld A), Tetanustoxoid
(TT), Diphtherietoxoid (DT), Polio Typ 1, Polio Typ 2 und PRP-T
(Feld B) in Pentacel® enthält, wenn das Pentacel® allein
oder mit dem Zweikomponenten-H91A + rHMW-H. influenzae-Impfstoff
verabreicht wird;
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11 ein Konstruktionsschema für die Herstellung
des Plasmids DS-2150-1 zeigt, welches das Mutanten-H91A hin47-Gen
unter der Kontrolle eines T7-Promoters enthält; und
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12 ein
Konstruktionsschema für
die Herstellung des Plasmids BK-76-1-1 zeigt, welches das hmw1ABC-Gen
unter der Kontrolle des T7-Promoters enthält.
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ALLGEMEINE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Kolonisation des Nasopharynx ist der erste Schritt in der Krankheitsentwicklung
für viele
bakterielle oder virale Pathogene, einschließlich Haemophilus influenzae,
und Impfstoffe, welche Adhäsinmoleküle enthalten,
sollten gegen diesen ersten Schritt im Krankheitsverlauf schützen. Von
den Proteinen mit hohem Molekulargewicht (HMW), welche in ungefähr 75% der
nicht typisierbaren H. influenzae gefunden werden, wurde gezeigt,
dass diese Adhäsine
sind, welche gegen eine Kolonisation schützen, wenn sie in einer Impfstoffzusammensetzung
verabreicht werden. Die HMW-Proteine liegen in eingekapselten H.
influenzae-Stämmen
oder in ca. 25% der nicht typisierbaren H. influenzae-Stämme nicht
vor, und somit sind sie allein nicht ausreichend für einen
Impfstoff, der einen Schutz vor allen Stämmen bietet.
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Das
HtrA-Protein oder Hin47 wird in allen eingekapselten und nicht typisierbaren
H. influenzae-Stämmen
gefunden. Hin47 schützt
gegen Bakterämie,
welche von H. influenzae Typ b verursacht wird, und Otitis media,
welche von nicht typisierbaren H. influenzae verursacht wird, aber
es verhindert selbst nicht die Kolonisation. Hin47 ist proteolytisch
und kann selbst nicht in Proteinformulierungen verwendet werden.
Ein Kombinationsimpfstoff, welcher HMW und nicht proteolytische
Hin47-Antigene umfasst, kann formuliert werden, um gegen wesentliche
H. influenzae Krankheiten, einschließlich Otitis media, zu schützen. Die
vorliegende Erfindung stellt einen solchen Kombinationsimpfstoff
bereit.
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Das
US-Patent Nr. 5,506,139 (Loosmore et al.) beschreibt die Herstellung
von Analogen des Haemophilus influenzae Hin47-Proteins, welche eine
verringerte Proteaseaktivität
aufweisen, welche weniger als ca. 10% von der des natürlichen
Hin47-Proteins beträgt und welche
vorzugsweise im Wesentlichen dieselben immunogenen Eigenschaften
wie natürliches
Hin47-Protein aufweisen. Das Patent beschreibt ebenfalls die Isolierung,
Reinigung und Charakterisierung von Nukleinsäuremolekülen, welche die Hin47-Analogen
codieren. Das natürliche
Hin47-Protein ist immunologisch bei den nicht typisierbaren und
Typ b-Isolaten von H. influenzae konserviert. Die Aminosäuresequenz
des natürlichen
Hin47-Proteins und die Nukleotidsequenz des codierenden hin47-Gens
werden in der WO 94/00149, welche am 6. Januar 1994 veröffentlicht
wurde, beschrieben.
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Die
Hin47-Analogen des US-Patents Nr. 5,506,139 werden hergestellt,
indem wenigstens eine Aminosäure
des natürlichen
Hin47, die zu der Proteaseaktivität beiträgt, entfernt oder durch eine
andere Aminosäure ersetzt
wird oder indem wenigstens eine Aminosäure in das natürliche Hin47-Protein
eingefügt
wird, wie hierin speziell beschrieben wird. Die wenigstens eine
entfernte oder ersetzte Aminosäure
kann aus den Aminosäuren 195
bis 201 von Hin47 ausgewählt
werden und kann insbesondere Ser-197 sein, welches entfernt oder
durch Alanin ersetzt werden kann. Zusätzlich kann die wenigstens
eine entfernte oder ersetzte Aminosäure His-91 sein und kann entfernt
oder durch Alanin, Lysin oder Arginin ersetzt werden. Weiterhin
kann die wenigstens eine entfernte oder ersetzte Aminosäure Asp-121
sein und kann entfernt oder durch Alanin ersetzt werden.
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In
dem Patent der Vereinigten Staaten Nr. 5,869,302, welches dem Rechtsinhaber
hiervon übertragen wurde,
werden mehrfache Mutationen beschrieben, welche an verschiedenen
Aminosäuren
des natürlichen Hin47-Proteins
ausgeführt
wurden, um das nicht proteolytische Hin47-Analoge bereit zu stellen.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Mutation von Histidin 91 zu
Alanin (manchmal hierin als „H91A" bezeichnet) zur
Veranschaulichung des mutierten Hin47-Proteins eingesetzt, auch
wenn andere Hin47-Mutanten mit verringerter Proteaseaktivität, wie sie
in dem vorstehend erwähnten
Patent und der Anmeldung beschrieben werden, verwendet werden können.
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Die
Herstellung des HMW-Proteins in rekombinanter Weise (rHMW) wird
in der vorstehend erwähnten WO
00/20609 beschrieben.
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Die
Zusammensetzung der Mehrkomponentenimpfstoffe ist kritisch. Die
Impfstoffkomponenten müssen
kompatibel sein und sie müssen
in geeigneten Verhältnissen
kombiniert werden, um eine antigene Störung zu vermeiden und jegliche
möglichen
Synergien zu optimieren. Wenn sie mit anderen etablierten Impfstoffen verabreicht
werden, dürfen
sie den Schutz nicht behindern, der von dem Impfstoff gegenüber einer
anderen Krankheit(en) geboten wird.
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In
speziellen Experimenten, die hierin durchgeführt werden, wurden verschiedene
Antigenverhältnisse für einen
Zweikomponenten-H91A Hin47 + rHMW-Impfstoff in zwei Tierarten verglichen.
Eine antigene Störung wurde
für steigende
Mengen von H91A Hin47 beobachtet, wenn sie mit einer niedrigen Dosis
von rHMW kombiniert wurden, jedoch verschwand diese Wirkung bei
höheren
Dosen von rHMW. Es wurde eine synergistische Wirkung beobachtet
für steigende
Mengen von rHMW auf die primäre
Antikörperantwort
auf eine niedrige Dosis von H91A Hin47, und H91A Hin47 verbesserte
die primäre
Antwort auf rHMW, wenn das rHMW nicht in niedrigen Dosen vorlag.
Diese Funde sind darin überraschend,
dass ein einzelnes Antigen (H91A Hin47) sowohl eine unterdrückende als
auch eine verstärkende
Wirkung auf ein anderes Antigen (rHMW) in Abhängigkeit von der vorliegenden
Dosis des rHMW haben kann. Es war ebenfalls überraschend, dass rHMW die
heftige Antikörperantwort
auf H91A Hin47 verstärkte,
da es ein schwächeres
Immunogen ist.
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Was 1 betrifft,
so wird dort die Immunantwort in Mäusen auf das H91A Hin47-Antigen eines Zweikomponenten-H91A
Hin47 + rHMW-Impfstoffes dargestellt. Hohe Antikörpertiter werden mit allen
Impfstoffkombinationen bei der letzten Blutentnahme erreicht, aber
für die
primäre
Antwort bei einer niedrigen Dosis von H91A Hin47 scheint es einen
Unterschied zwischen den Proben mit oder ohne rHMW zu geben. Was 2 betrifft,
so wird dort die statistische Analyse der synergistischen Wirkung,
welche bei der primären
Immunantwort auf H91A Hin47 beobachtet wurde, wenn steigende Mengen
an rHMW zu einer 0,3 μg-Dosis
von H91A Hin47 zugegeben werden, dargestellt.
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Was 3 betrifft,
so wird dort die Immunantwort in Mäusen auf das rHMW-Antigen des
Zweikomponenten-H91A Hin47 + rHMW-Impfstoffes dargestellt. Hohe
Antikörpertiter
werden mit allen Impfstoffkombinationen außer jenen, welche die niedrigste
Dosis von rHMW enthalten, bei der letzten Blutentnahme erreicht. Es
gibt eine dramatische Abnahme bei der anti-HMW-Antikörperantwort,
wenn die 0,3 μg-Dosis
von rHMW mit steigenden Mengen von H91A Hin47 kombiniert wird. Es
scheint einen Unterschied zu geben bei der primären Antikörperantwort, wenn die höchste Dosis
von rHMW mit steigenden Mengen von H91A Hin47 kombiniert wird. Was 4 betrifft,
so wird dort die statistische Analyse der synergistischen Wirkung
auf die pri märe
Immunantwort auf eine 10 μg-Dosis
von rHMW, kombiniert mit steigenden Mengen von H91A Hin47, dargestellt.
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Was 5 betrifft,
so wird dort die Immunantwort in Meerschweinchen auf die H91A Hin47-Komponente
von H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffen dargestellt. Es gibt
keinen statistischen Unterschied bei der anti-H91A Hin47-Antwort
auf irgendeinen der Impfstoffe. Was 6 betrifft,
so wird dort die Immunantwort in Meerschweinchen auf die rHMW-Komponente
von H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoffen dargestellt. Es gibt
keinen statistischen Unterschied bei der anti-HMW-Antwort auf irgendeinen
der Impfstoffe.
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Was 7 betrifft,
so wird dort der Schutz, welcher von einem H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoff
in dem intrabullaren Herausforderungsmodell von Otitis media geboten
wird, im Vergleich zu dem Schutz, welcher durch die H91A Hin47-Komponente
allein geboten wird, dargestellt. Beide Impfstoffe sind partiell
protektiv. Was 8 betrifft, so wird dort der
Schutz, welcher von einem H91A Hin47 + rHMW-Kombinationsimpfstoff in dem nasopharyngealen
Kolonisationsmodell geboten wird, im Vergleich zu dem Schutz durch die
rHMW-Komponente allein dargestellt. Beide Impfstoffe sind in hohem
Maße protektiv.
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Was 9 betrifft,
so wird dort das Stabilitätsprofil
eines H91A Hin47 + rHMW-Impfstoffes an den Tagen 0 und 14 dargestellt.
Die zwei Antigene bleiben an dem letzteren Zeitpunkt an dem Alaun
adsorbiert und werden nicht abgebaut.
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Was
die 10A und 10B betrifft,
so wird dort die Immunantwort in Meerschweinchen auf die H91A Hin47-
und rHMW-Antigene des Zweikomponenten-H. influenzae-Impfstoffes,
welcher allein oder zusammen mit Pentacel® (Diphtherietoxoid
+ Tetanustoxoid + Polio Typ 1 + Polio Typ 2 + Polio Typ 3 + PRP-T
+ azellulärer
Pertussisimpfstoff, der aus Pertussistoxoid + filamentösem Hämagglutinin
+ 69 kDa/Pertaktin + Fimbrien-Agglutinogenen zusammengesetzt ist)
verabreicht wird, dargestellt. Es wird ebenfalls die Immunantwort
auf die Pentacel®-Antigene, welche allein
gegeben oder zusammen mit dem Zweikomponenten-H. influenzae-Impfstoff
verabreicht werden, dargestellt. Es gibt keine signifikante synergistische
oder suppressive Wirkung der zusammen verabreichten Mehrkomponentenimpfstoffe.
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Pentacel®-Formulierungen
werden in der WO 98/00167 beschrieben, welche dem Rechtsinhaber
hiervon übertragen
wurde.
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Biologische
Hinterlegungen
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Gewisse
Vektoren, die eine Nukleinsäure
enthalten, welche für
ein Protein mit hohem Molekulargewicht eines nicht typisierbaren
Stammes von Haemophilus codiert, die hierin beschrieben werden und
auf welche Bezug genommen wird, wurden bei der America Type Culture
Collection (ATCC), welche am University Boulevard 10801, Manassas,
Virginia 20110-2209, USA, ansässig
ist, gemäß dem Budapester
Vertrag und vor der Einreichung dieser Anmeldung hinterlegt. Proben
der hinterlegten Vektoren werden der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen
und alle verhängten
Restriktionen oder der Zugang zu den Hinterlegungen werden bei der Erteilung
eines Patents auf der Basis dieser US-Patentanmeldung erhalten werden.
Zusätzlich
wird die Hinterlegung ausgetauscht werden, wenn lebensfähige Proben
von der Hinterlegungsstelle nicht abgegeben werden können.
-
Zusammenfassung
der Hinterlegung
-
BEISPIELE
-
Die
obige Offenbarung beschreibt die vorliegende Erfindung allgemein.
Ein vollständigeres
Verständnis
kann durch Bezug auf die folgenden speziellen Beispiele erhalten
werden.
-
Methoden
der molekularen Genetik, Proteinbiochemie, Immunologie und Fermentationstechnologie, die
verwendet werden, aber in dieser Offenbarung und diesen Beispielen
nicht explizit beschrieben werden, sind in der wissenschaftlichen
Literatur reichlich beschrieben und liegen ganz innerhalb der Fähigkeiten
der Fachleute auf dem Gebiet.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung der H91A Hin47-Impfsstoffkomponente.
-
Die
H91A Hin47-Mutante wurde wie in dem US-Patent Nr. 5,506,139 beschrieben
hergestellt. Kurz gesagt wurde ein Oligonukleotid 5' ATCAATAACAGCATTATTGGT
3' (SEQ ID NO: 1)
synthetisiert, welches den Histidinrest an Position 91 in dem Hin47-Protein
zu Alanin ändern
würde (Ref.
17).
-
Das
Plasmid JB-1276-1-2 ist ein auf pUC basierendes Plasmid, welches
das T7/hin47-Gen auf einem EcoR I-Fragment enthält und verwendet wurde, um
das hin47-Gen zur gezielten Mutagenese mit dem In Vitro Site-Directed
Mutagenesis Kit von Amersham in M13mp18 zu klonieren. Die Herstellung
des Plasmids JB-1276-1-2 wird in dem USP 5,506,139 beschrieben.
Die Mutation des His91-Codons zu Ala91 wurde durch lokale Sequenzierung
bestätigt.
Das H91A-Mutanten-hin47-Gen wurde in pT7-7 subkloniert, um das Plasmid DS-1277-19
zu erzeugen (11).
-
Das
H91A Hin47-Expressionsplasmid (DS-1277-19) benutzt eine Ampicillin-Selektion.
Das T7/H91A hin47-Gen wurde in pBR328 kloniert, so dass eine Tetracyclin-Selektion verwendet
werden konnte. Der Vector DS-1312-12 war somit ein auf pBR328 basierendes
Plasmid, welches die T7/H91A hin47-Gensequenzen zwischen EcoR I-
und Cla I-Stellen enthielt, funktionale Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenzgene
aufwies und eine Wiederholung der Hind III – BamH I-Sequenzen, welche
sowohl in pBR328 als auch pEVvrfl gefunden werden, enthielt.
-
Ein
neues Plasmid, welches auf DS-1312-12 basierte, wurde konstruiert,
welches eine Kanamycin-Selektion benutzt. Das Konstruktionsschema
ist in 11 gezeigt. Plasmid-DNA von
DS-1312-12 wurde mit Hind III verdaut, was zwei Fragmente erzeugte.
Das größere 5,9
kb-Fragment enthielt ein promoterloses tetR-Gen, das ampR-Gen und
das T7/H91A hin47-Gen und wurde wieder mit sich selbst ligiert,
was den Vektor DS-2140-3 erzeugte. Das Plasmid DS-2140-3 wurde mit
Pst I verdaut, und das kanR-Gen aus dem Plasmid pUC-4K (P-L Biochemicals)
wurde in die Pst I-Stelle
eingefügt,
was das DS-2150-1 erzeugte, welches kanR und empfindlich gegenüber sowohl
Ampicillin als auch Tetracyclin ist.
-
Plasmid-DNA
von DS-2150-1 wurde aus einer 50 ml-Kultur präpariert, wobei eine Vorschrift
verwendet wurde, die auf dem Verfahren von Holmes und Quigley (Ref.
18) basierte und Extraktionen mit Phenol und Chloroform einschloss.
E. coli BL21(DE3)-Zellen wurden wie folgt elektrokompetent gemacht.
Kurz gesagt wurden 10 ml einer Übernachtkultur
in 500 ml YT-Medium inokuliert, und die Zellen wurden bei 37°C unter Schütteln wachsen
gelassen, bis sie ein A620 = 0,540 erreichten.
Die Kultur wurde für
30 min auf Eis abgeschreckt, für
15 min bei 5 K Upm abzentrifugiert und das Zellpellet in 500 ml
eiskaltem sterilen Wasser resuspendiert. Die Zellsuspension wurde
wie vorher zentrifugiert und das Zellpellet in 250 ml eiskaltem
sterilen Wasser resuspendiert. Die Zellsuspension wurde wieder abzentrifugiert,
und die Zellen wurden in 10 ml 10% Glycerol resuspendiert. Die Glycerolsuspension
wurde abzentrifugiert, und die Zellen wurden in 1,5 ml 10% Glycerol
resuspendiert, als 40 μl-Proben
aliquotiert und bei –70°C gelagert.
-
Ein
Aliquot elektrokompetenter BL21(DE3)-Zellen wurde auf Eis aufgetaut
und ungefähr
9 ng DS-2150-1-DNA wurden zugegeben. Die Proben wurden für 3 min
auf Eis inkubiert, dann in eine –20°C BioRad Gene Pulser-Elektrodenküvette überführt und
einem elektrischen Impuls ausgesetzt. 900 μl SOC-Medium wurden zugegeben
und die Mischung auf ein Kulturröhrchen überführt, wo
sie bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert wurde, bevor sie auf YT-Agar, welcher 25 μg/ml Kanamycin
enthielt, plattiert wurde. Die Platte wurde über Nacht bei 37°C inkubiert,
und einzelne Kolonien wurden für
Expressionsstudien verwendet.
-
Einzelne
Klone wurden in NZCYM-Medium bis zu einem A600nm von
ungefähr
0,3 wachsen gelassen, und Lactose wurde bis auf 1 % zugegeben, um
die Expression zu induzieren. Die Zellen wurden für 4 Stunden wachsen
gelassen, dann geerntet und durch SDS-PAGE analysiert. Der Klon
DS-2171-1-1 wurde als ein repräsentativer
Klon ausgewählt,
welcher hohe Spiegel von H91A Hin47 exprimierte.
-
Der
E. coli, welcher DS-2171-1-1 enthielt, wurde in 2 X 2 I-Kolben,
welche 250 ml ECGM (enthaltend 8 g/l Glucose, pH 6,5) enthielten,
wachsen gelassen und durch Schütteln
bei 37°C
für ungefähr 9 Stunden
im Dunkeln bei 250 Upm inkubiert. Die Kulturflüssigkeit (2 × 250 ml)
wurde in einem 10 I-Fermenter inokuliert und die Kultur bei 37°C wachsen
gelassen. Nach ungefähr
10 Stunden Inkubation wird 1 % Lactose (Endkonzentration) zur Induktion
zugegeben, worauf weitere 4 Stunden Inkubation folgten.
-
Die
Kulturflüssigkeit
wurde in sterilen Transferflaschen geerntet und durch Querstromfiltration
gegen 50 mM Tris/HCl-Puffer, pH 8,0, konzentriert und dialysiert.
Die Zellen in dem Konzentrat werden lysiert, indem ein Hochdruckhomogenisator
verwendet wird (2 Durchläufe
bei 15.000 psi), um das H91A Hin47-Protein freizusetzen. Die Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation bei 15.000 Upm für 1,5 Stunden entfernt. Der Überstand
wurde weiter durch Zentrifugation aufgeklart und durch einen 0,22 μm Dead-End-Filter
filtriert. Die Produkte können
bis zur Weiterverarbeitung eingefroren bei –70°C gelagert werden.
-
Natriumchlorid
(NaCl) wurde zu der aufgeklarten Probe bis zu einer Endkonzentration
von 100 mM zugegeben. Die Probe wurde dann auf einer Anionenaustauscherchromatographiesäule (TMAE-Fraktogel),
welche mit 50 mM Tris, pH 8,0, welcher 100 mM NaCl enthielt, äquilibriert
war, gereinigt. Das H91A Hin47-Protein wurde in dem Durchfluss erhalten.
-
Die
wässrige
Schicht wurde auf eine keramische Hydroxylapatit Typ 1 (CHTP-1)-Säule, welche mit 10 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 8,0, äquilibriert
war, geladen. Die Säule
wurde dann mit 150 mM Natriumphosphatpuffer, pH 8,0, gewaschen,
und H91A Hin47 wurde mit 175 mM Natriumphosphatpuffer, pH 8,0, welcher 1
M NaCl enthielt, eluiert.
-
Das
gereinigte H91A Hin47-Protein wurde konzentriert, indem eine Membran
mit einem Molekulargewichtscutoff von 10 kDa verwendet wurde, worauf
eine Diafiltration mit ungefähr
10 Volumina an phosphatgepufferter Salzlösung (PBS), pH 7,5, folgte.
-
Das
gereinigte H91A Hin47-Protein in PBS wurde durch einen Q600 Sartobind-Membranadsorber geleitet.
Nach Durchleiten der Lösung
wurde die Membran unter Verwendung von 1,0 M KCl/1,0 M NaOH regeneriert,
worauf Waschen mit 1 M KCl, dann Äquilibrieren mit PBS folgten.
Der Prozess wurde zweimal wiederholt. Das konzentrierte diafiltrierte
H91A Hin47-Protein wurde durch einen 0,22 μm-Membranfilter sterilfiltriert. Sterilem
H91A Hin47-Protein wurde Aluminiumphosphat als Hilfsmittel zugesetzt.
Das adsorbierte gereinigte Konzentrat wurde verdünnt, um die adsorbierte Rohmenge
(bulk) mit 100 μg/ml
zu erzeugen.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung der rHMW-Impfstoffkomponente.
-
Die
Produktion und Reinigung des HMW-Proteins wurde in der parallelen
US-Patentanmeldung
Nr. 09/167,568 beschrieben, welche am 7. Oktober 1998 eingereicht
wurde.
-
Kurz
gesagt enthält
das Plasmid pHMW1-15 (Ref. 10) eine Xba I-Stelle innerhalb der T7-Promotersequenz
und eine einzige BamH I-Stelle innerhalb der Codierungssequenz des
reifen HMW1A-Proteins des nicht typisierbaren Haemophilus-Stammes
12. Das 1,8 kb-Xba I-BamH I-Fragment von pHMW1-15 wurde entfernt und
durch ein Xba I-BamH I-Fragment mit ungefähr 114 kb, das aus Oligonukleotiden
erzeugt wurde, ersetzt. Das resultierende 11,3 kb-Plasmid, DS-1046-1-1,
enthält
somit den T7-Promoter im Raster verbunden mit dem hmw1A8C-Operon,
welches das reife HMW1A-Protein mit 125 kDa codiert (11).
-
Das
Plasmid DS-1046-1-1 enthält
die T7-hmw1A8C-Genkassette und weist eine einzige Bgl II-Stelle außerhalb
des Codierungsbereichs des reifen HMW1A-Gens auf. Das Plasmid DS-2224-1-4
enthält
das E. coli cer-Gen, welches auf einem BamH I-Fragment lokalisiert ist. Dieses Fragment
wurde isoliert und in die Bgl II-Stelle des Plasmids DS-1046-1-1
ligiert, um das Plasmid BK-35-4 zu erzeugen (11).
Die Kanamycinresistenz-Kassette wurde aus pUC 4K durch Sal I-Restriktion
ausgeschnitten und in das mit Sal I geschnittene BK-45-4-Plasmid
ligiert, um das Plasmid BK-76-1-1 zu erzeugen.
-
Die
Plasmide wurden durch Elektroporation unter Verwendung eines BioRad-Geräts in E.
coli BL21(DE3)-Zellen eingeführt.
Stämme
wurden bei 37°C
in NZCYM-Medium bis zu einer optischen Dichte von A578 =
0,3 wachsen gelassen, dann durch die Zugabe von Lactose bis auf
1,0% für
4 Stunden induziert. Proben wurden mit SDS-PAGE Lyse + Beladungspuffer auf 0,2
OD/μl eingestellt,
und dieselbe Menge an Proteinprobe wurde auf SDS-PAGE-Gele geladen.
-
Rekombinantes
HMW-Protein wurde in Form von Einschlusskörpern in E. coli exprimiert,
und diese wurden durch dasselbe Verfahren gereinigt (12).
E. coli-Zellpellets von einer 500 ml-Kultur wurden in 50 ml 50 mM
Tris-HCl, pH 8,0, welcher 0,1 M NaCl enthielt, resuspendiert und
durch Beschallung aufgebrochen. Der Extrakt wurde bei 20.000 g für 30 min
zentrifugiert, und der resultierende Überstand wurde verworfen. Das Pellet
wurde weiter in 50 ml 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, welcher 0,5% Triton
X-100 und 10 mM EDTA enthielt, extrahiert, dann bei 20.000 g für 30 min
zentrifugiert, und der Überstand
wurde verworfen. Das Pellet wurde weiter in 50 ml 50 mM Tris-HCl,
pH 8,0, welcher 1 % Octylglucosid enthielt, extrahiert, dann bei
20.000 g für 30
min zentrifugiert, und der Überstand
wurde verworfen.
-
Das
resultierende Pellet, das nach den obigen Extraktionen erhalten
wurde, enthält
die Einschlusskörper.
Das Pellet wurde in 6 ml 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, welcher 6 M Guanidin
und 5 mM DTT enthielt, solubilisiert. Zwölf ml 50 mM Tris-HCl, pH 8,0,
wurden zu dieser Lösung
zugegeben, und die Mischung wurde bei 20.000 g für 30 min zentrifugiert. Der Überstand
wurde mit Polyethylenglycol (PEG) 4000 bei einer Endkonzentration
von 7% ausgefällt.
Das resultierende Pellet wurde durch Zentrifugation bei 20.000 g
für 30
min entfernt, und der Überstand
wurde durch (NH4)2SO4 bei 50% Sättigung ausgefällt. Nach
der Zugabe von (NH4)2SO4 machte die Lösung eine Phasentrennung durch,
wobei das Protein in die obere Phase ging, welche dann einer Zentrifugation
bei 20.000 g für
30 min unterzogen wurde. Das resultierende Pellet wurde in 2 ml
50 mM Tris-HCl, pH 8,0, welcher 6 M Guanidin HCl und 5 mM DTT enthielt,
gelöst,
und die klare Lösung
wurde auf einer Superdex 200-Gelfiltrationssäule, die in 50 mM Tris-HCl,
pH 8,0, welcher 2 M Guanidin HCl enthielt, äquilibriert war, gereinigt.
Die Fraktionen wurden durch SDS-PAGE analysiert und jene, welche
das gereinigte rHMW1 enthielten, wurden gepoolt und über Nacht
bei 4°C
gegen PBS dialysiert, dann bei 20.000 g für 30 min zentrifugiert. Das
Protein blieb unter diesen Bedingungen löslich, und Glycerol wurde zu
der rHMW1-Präparation
bei einer Endkonzentration von 20% für eine Lagerung bei –20°C zugegeben.
-
Die
Konzentration der rHMW-Impfstoffkomponente wurde in PBS (pH 7,3)
auf 400 μg
ml–1 eingestellt und
wurde mit dem Hilfsmittel Aluminiumphosphat bis zu einer Endkonzentration
von 3 mg ml–1 versetzt.
Unterschiedliche Dosen wurden hergestellt, indem die Stammlösung mit
3 mg ml–1 Aluminiumphosphat
in PBS verdünnt
wurde. Beispiel 3 Dieses Beispiel beschreibt die Kombination von
H91A Hin47 und rHMW zu einem Zweikomponentenimpfstoff.
-
Impfstoffe
wurden hergestellt, welche Kombinationen von H91A Hin47 und rHMW
umfassten, wie in der folgenden Tabelle II angegeben ist: TABELLE
II
- Anmerkungen:
- m zeigt an, dass der Impfstoff verwendet wurde, um Mäuse zu immunisieren.
- gp zeigt an, dass der Impfstoff verwendet wurde, um Meerschweinchen
zu immunisieren.
-
Die
Impfstoffkomponenten wurden am Tag 0 kombiniert, über Nacht
bei 4°C
gemischt und am Tag 1 aliquotiert. Die kombinierten Impfstoffe wurden über den
gesamten Immunisierungszeitraum hinweg bei 4°C gelagert.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Analyse der Immunogenität der Mehrkomponentenimpfstoffe
in Tieren.
-
Gruppen
von fünf
BALB/c-Mäusen
(Charles River, Quebec) wurden subkutan (s.c.) an den Tagen 1, 29
und 43 mit einem der in Beispiel 3 beschriebenen Mäuseimpfstoffe
immunisiert. Blutproben wurden an den Tagen 0, 14, 28, 42 und 56
entnommen.
-
Gruppen
von 5 Hartley Outbred Meerschweinchen (Charles River, Quebec) wurden
intramuskulär (i.m.)
an den Tagen 1, 29 und 43 mit einem der in Beispiel 3 beschriebenen
Meerschweinchenimpfstoffe immunisiert. Blutproben wurden an den
Tagen 0, 14, 28, 42 und 56 entnommen.
-
Anti-H91A
Hin47- und anti-rHMW-IgG-Antikörpertiter
wurden durch antigenspezifische enzymverknüpfte Immunsorbenstests (ELISAs)
bestimmt. Mikrotitervertiefungen (NuncMAXISORB, Nunc, Dänemark) wurden
mit 50 μl
Proteinlösung
(0,4 μg
ml–1 für H91A Hin47
oder 0,4 μg
ml–1 für rHMW)
beschichtet. Die verwendeten sekundären Antikörper waren affinitätsgereinigte
F(ab')2-Fragmente
von Ziegen-anti-Maus-IgG (Fc-spezifischen)-
oder anti-Meerschweinchen-IgG (Fc-spezifischen)-Antikörpern, die
mit Meerrettichoxidase konjugiert waren (Jackson ImmunoResearch
Labs, Mississauga, Ontario). Die Reaktionen wurden unter Verwendung
von Tetramethylbenzidin (TMB/H2O2, ADI, Mississauga, Ontario) entwickelt,
und Extinktionen wurden bei 450 nm (unter Verwendung von 540 nm
als einer Referenzwellenlänge)
in einem Flow Multiskan MCC-Mikroplattenlesegerät (ICN Biomedicals, Mississauga,
Ontario) gemessen. Der reaktive Titer eines Antiserums wurde definiert
als der reziproke Wert der Verdünnung,
welche beständig
eine zweifache Zunahme in der Extink tion gegenüber der zeigte, die mit der
Serumprobe vor der Blutentnahme (pre-bleed) erhalten wurde.
-
Die
Ergebnisse der Immunogenitätsstudien
sind in den 1 bis 6 dargestellt.
Wie in 1 gezeigt ist, wiesen die Seren der letzen Blutentnahme,
die von Mäusen
erhalten wurden, welche mit 0,3, 1,0 oder 3,0 μg H91A Hin47 immunisiert wurden,
alle hohe Antikörpertiter
für H91A
Hin47 auf, unabhängig
von der vorliegenden Menge an rHMW (0 bis 10 μg). Jedoch gibt es einen statistisch
signifikanten Unterschied bei den primären anti-H91A Hin47-Antworten.
Wie in 2 gezeigt ist, gibt es eine verstärkte primäre Antwort
auf H91A Hin47 bei dem Vorliegen steigender Mengen an rHMW. Diese
Funde sind überraschend
und zeigen, dass rHMW eine synergistische Wirkung auf die primäre Immunantwort
auf H91A Hin47 zeigt.
-
Wie
in 3 gezeigt ist, wiesen die Seren der letzen Blutentnahme,
die von Mäusen
erhalten wurden, welche mit 1, 3 oder 10 μg rHMW immunisiert wurden, alle
hohe Antikörpertiter
für rHMW
auf, unabhängig
von der vorliegenden Menge an H91A Hin47 (0 bis 3 μg). Jedoch
gibt es bei der niedrigsten Dosis an rHMW (0,3 μg) eine statistisch signifikante
Hemmung der Immunantwort auf rHMW bei steigenden Mengen an zugegebenem
H91A Hin47. Dieser Fund ist überraschend
und legt nahe, dass H91A Hin47 als ein Immunsuppressor für niedrige
Dosen von rHMW wirkt. Im Gegensatz dazu verstärkt die Zugabe von H91A Hin47
bei der höchsten Dosis
von rHMW (10 μg)
signifikant die Immunantwort auf rHMW (4). Diese
Funde in Mäusen
zeigen, dass die relativen Mengen der zwei Komponenten, H91A Hin47
und rHMW, kritisch sind, um eine gute Immunantwort auf beide Antigene
zu erhalten.
-
Anhand
der hierin angegebenen Daten scheint es, dass ca. 3 bis ca. 10 μg an rHMW,
am meisten bevorzugt ca. 10 μg,
die verstärkte
Wirkung mit ca. 1 bis ca. 3 μg
H91A Hin47 zeigen.
-
5 zeigt
die anti-H91A Hin47-Antikörpertiter,
welche in Meerschweinchen erhalten wurden. Die Zugabe von rHMW wies
keine Auswirkung auf die anti-H91A Hin47-Antikörpertiter auf. In ähnlicher
Weise wies die Zugabe von H91A Hin47 keine Auswirkung auf die anti-rHMW-Antikörpertiter
in Meerschweinchen auf (6).
-
Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel beschreibt das Schutzvermögen eines Mehrkomponentenimpfstoffes
in Tiermodellen von Krankheiten.
-
H91A
Hin47 ist in dem Chinchillamodell von Otitis media partiell protektiv,
wie in dem vorstehend erwähnten
U.S.-Patent Nr. 5,506,139 beschrieben wird. In diesem Modell werden
1 bis 2 Jahre alte Chinchillas (Moulton Chinchilla Ranch, Rochester,
Minnesota) an den Tagen 0, 14 und 28 mit 30 μg H91A Hin47, adsorbiert auf
Alaun, i.m. immunisiert, und am Tag 44 mit 50 bis 350 cfu lebenden
Organismen herausgefordert, welche über die epitympanische Bulla
in den Mittelohrraum befördert
werden (Ref. 11). Die Tiere werden durch Tympanometrie überwacht,
und 4 Tage nach der Herausforderung wird Mittelohrflüssigkeit
gesammelt, mit 200 μl
BHI-Medium gemischt, und Verdünnungen
werden auf Schokoladenagarplatten plattiert, welche für 24 h bei 37°C inkubiert
werden. Rekonvaleszente Tiere oder jene, die nur mit Alaun allein
scheinimmunisiert wurden, werden als Kontrollen verwendet. Für die Studie
des Mehrkomponentenimpfstoffes wurden 50 μg H91A Hin47 mit 50 μg rHMW wie
in Beispiel 3 beschrieben gemischt, und Chinchillas wurden wie beschrieben
immunisiert. Die Ergebnisse der Schutzstudie sind in 7 gezeigt,
welche anzeigt, dass in dem intrabullaren Herausforderungsmodell
durch die Kombination von H91A Hin47 -rHMW immer noch ein partieller
Schutz geboten wird.
-
Bei
jungen Chinchillas wurde gezeigt, dass eine nasopharyngeale Kolonisation
mit nicht typisierbaren H. influenzae zu Otitis media führt (Ref.
14). rHMW ist in einem Chinchilla-Herausforderungsmodell der nasopharyngealen
Kolonisation partiell protektiv, wie in der vorstehend erwähnten WO
00/20609 beschrieben wird. In diesem Modell werden Tiere an den
Tagen 0, 14 und 28 mit 25, 50 oder 100 μg rHMW, adsorbiert auf Alaun, i.m.
immunisiert und am Tag 44 mit 108 cfu lebenden
Bakterien herausgefordert, welche intranasal abgegeben werden (50 μl per nares).
-
Eine
nasopharyngeale Spülung
wird 4 Tage nach der Herausforderung unter Verwendung von 1 ml steriler
Salzlösung
als Waschlösung
durchgeführt.
25 μl der
Waschlösung
werden in der Gegenwart von Streptomycin auf Schokoladenagar plattiert,
und die Platten werden bei 37°C
für 24
h inkubiert. (Der Herausforderungs stamm wurde durch serielle Passage
streptomycinresistent gemacht, um die Quantifizierung der zurück gewonnenen
Bakterien in der Gegenwart einer natürlichen Flora, welche durch
das Streptomycin getötet
wird, zu erleichtern). Rekonvaleszente Tiere oder jene, die mit
Alaun allein scheinimmunisiert wurden, werden als Kontrollen verwendet.
Für die
Mehrkomponentenimpfstoffstudie wurden 50 μg rHMW mit 50 μg H91A Hin47 wie
in Beispiel 3 beschrieben gemischt, und Chinchillas wurden wie beschrieben
immunisiert. Die Ergebnisse der Schutzstudie sind in 8 gezeigt,
welche anzeigt, dass in dem Herausforderungsmodell der nasopharyngealen
Kolonisation durch die Kombination von H91A Hin47 + rHMW immer noch
ein ausgezeichneter Schutz geboten wird.
-
Beispiel 6
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Analyse der Stabilität des Zweikomponentenimpfstoffes.
-
Das
adsorbierte H91A Hin47 (400 μg
Protein + 3 mg Aluminiumphosphat pro ml) und rHMW (400 μg Protein
+ 3 mg Aluminiumphosphat pro ml) wurden 1:1 bis zu einer Endkonzentration
von 100 μg
jedes Proteins + 3 mg Aluminiumphosphat pro ml wie in Beispiel 3
beschrieben gemischt. Die einzeln adsorbierten H91A Hin47- und rHMW-Proteine
wurden ebenfalls auf eine Endkonzentration von 100 μg Protein
+ 3 mg Aluminiumphosphat/ml eingestellt. Die Proben wurden bei 4°C gelagert,
und 0,5 ml-Aliquots wurden am Tag 0 und alle zwei Wochen zur Analyse
durch SDS-PAGE entnommen. Die Aliquots wurden bei 10.000 Upm für 10 min
mikrozentrifugiert, um den Überstand
von dem Alaunpellet zu trennen. Das Pellet wurde in SDS-PAGE-Probenpuffer gelöst, und
der Überstand
wurde zuerst mit Aceton ausgefällt,
dann in SDS-PAGE-Probenpuffer gelöst. Äquivalente Mengen an Überstand
und Pellet wurden analysiert, wobei angenommen wurde, dass das Protein entweder
zu 100% adsorbiert oder nicht adsorbiert war. Die Ergebnisse der
Stabilitätsstudie
sind in 9 gezeigt, welche anzeigt, dass
es nach zwei Wochen keinen Abbau der Proteine gibt und dass beide
immer noch vollständig
an dem Alaun adsorbiert sind.
-
Beispiel 7
-
Dieses
Beispiel stellt die Immunantwort auf eine gemeinsame Verabreichung
des Zweikomponenten-H. influenzae-Impfstoffes mit Pentacel® dar.
-
Gruppen
von 5 Hartley-Meerschweinchen (Charles River, Quebec) wurden an
den Tagen 1 und 21 mit einem von H91A Hin47 + rHMW-Zweikomponentenimpfstoff,
Pentacel-Impfstoff (ein kommerzieller Impfstoff der Connaught Laboratories
Limited, welcher PT + FHA + 69 kDa + Aggs in Gewichten von 20 :
20 : 5 : 3 μg; Diphtherietoxoid
mit 15 Lf; Tetanustoxoid mit 5 Lf; IPV, welcher inaktivierten Poliovirus
der Typen 1, 2 und 3 mit 40, 8 bzw. 32 D-Antigeneinheiten enthält; 10 μg PRP-T-Konjugat
von H. influenzae-Typ B-Polysaccharid, konjugiert mit Tetanustoxoid
mit 20 μg,
enthält)
oder H91A Hin47 + rHMW-Zweikomonentenimpfstoff + Pentacel i.m. immunisiert.
Der Zweikomponentenimpfstoff enthielt jeweils 50 μg von H91A
Hin47 und rHMW. Die Tiere, welche die Zweikomponenten + Pentacel-Impfstoffe
erhielten, bekamen eine Injektion an beiden Flanken. Blutproben
wurden am Tag 1, vor der Injektion und dann am Tag 28 entnommen.
-
Anti-H91A
Hin47- und anti-rHMW-IgG-Antikörpertiter
wurden wie in Beispiel 4 beschrieben durch ELISA bestimmt. Anti-Pentacel-Komponenten-IgG-Antikörpertiter
wurden durch ELISA, im Wesentlichen wie in Beispiel 4 beschrieben,
bestimmt. Mikrotiterplatten wurden mit 5 μg ml–1 Antigen
für PT,
FHA, 69 kDa, Aggs und PRP; 1/20-Verdünnung von 2,5 Lf ml–1 für Diphtherietoxoid;
1,3 Lf ml–1 für Tetanustoxoid;
1/50-Verdünnung von
25,6 EU ml–1 für Polio
Typ 1; oder 1/50-Verdünnung
von 15,1 EU ml–1 für Polio Typ 2 beschichtet.
Ein Signal-zu-Rauschen-Verhältnis
für Polio
Typ 3 konnte nicht ermittelt werden. Die verwendeten sekundären Antikörper waren
F(ab)'2-Fragmente
von Esel-anti-Meerschweinchen-IgG (H + L), konjugiert mit Meerrettichperoxidase
(Jackson ImmunoResearch Labs). Negative Kontrollen waren Seren vor
der Blutentnahme oder Antiserum gegen ein irrelevantes Antigen aus
RSV. Die Ergebnisse sieht man in den 10A und 10B.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER OFFENBARUNG
-
In
der Zusammenfassung dieser Offenbarung stellt die vorliegende Erfindung
einen Mehrkomponentenimpfstoff gegen Haemophilus influenzae mit
einem breiten Wirkungsspektrum und umfassend zwei verschiedene Antigene
von Haemophilus influenzae, wobei eines dieser Antigene ein Adhäsin ist
und das andere dieser Antigene kein Adhäsin ist, bereit.
-
REFERENZEN
-
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