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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen eine hydrophile, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse und
ein Verfahren zur Herstellung Letzterer. Insbesondere bezieht sich
die Erfindung auf eine hydrophile Kontaktlinse, deren Erscheinungsbild
durch eine Oberflächenbehandlung
für einen
hohen Grad an hydrophiler Eigenschaft der Linsenoberfläche nicht
beeinträchtigt
wird und die in der Lage ist, die hohe hydrophile Eigenschaft über eine
lange Zeitspanne hinweg aufrechtzuerhalten, sogar nach wiederholtem
Waschen oder Säubern
der Kontaktlinse mittels eines Wasserstrahls. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Herstellung solch einer hydrophilen Kontaktlinse.
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Besprechung
des Stands der Technik
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Gewöhnlich wurden
durch Wasser nicht quellbare oder nicht wasserabsorbierende Kontaktlinsen
wie harte Kontaktlinsen aus einem Polymer, das im Wesentlichen aus
Methylmethacrylat besteht, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen aus einem
Polymer, das im Wesentlichen aus Siloxanylmethacrylat und/oder Fluoralkylmethacrylat
besteht, oder beispielsweise eine durch Wasser nicht quellbare oder
nicht wasserabsorbierende weiche Kontaktlinse, die hauptsächlich aus
einem Siliconkautschuk, der im Wesentlichen aus Polydimethylsiloxan
besteht, oder aus einem Butylkautschuk, der im Wesentlichen aus
Butylacrylat besteht, gebildet wird, eingesetzt. Die Oberfläche dieser
nicht wasserabsorbierenden Kontaktlinsen ist hydrophob. Insbesondere weist
die sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse, die erst jüngst
das Interesse der Konsumenten erweckte, eine hochgradige hydrophobe
Eigenschaft auf. Um die Sauerstoffdurchlässigkeit einer Kontaktlinse
zu verbessern, wird tendenziell ein Material zur Herstellung der
Kontaktlinsen eingesetzt, das eine erhöhte Menge an Silicium- oder Fluor-hältigen Komponenten
enthält.
In anderen Worten enthält
eine Kontaktlinse, die einen höheren Grad
an Sauerstoffdurchlässigkeit
aufweist, eine vergleichs weise große Menge an Silicium- oder
Fluro-hältigen
Komponenten. Demgemäß weist
die Oberfläche
der so gebildeten Kontaktlinse mit höherem Grad an Sauerstoffdurchlässigkeit
eine beträchtlich
hochgradige hydrophobe Eigenschaft auf.
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Im
Allgemeinen wird die zuvor beschriebene, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse
während
Transport oder Aufbewahrung in eine Aufbewahrungs- oder Konservierungslösung eingetaucht.
Hierbei ist es möglich, dass
Bakterien in der Aufbewahrungslösung
entstehen oder dass die Aufbewahrungslösung während des Verfahrens der Herstellung
oder des Transports der Kontaktlinse ausläuft. Um diesem Nachteil beizukommen, wird
erwogen, die Kontaktlinse aufzubewahren oder zu transportieren,
ohne sie permanent in die Aufbewahrungslösung zu tauchen, in anderen
Worten, die Kontaktlinse in trockenem Zustand zu halten. Wird die
sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse jedoch für
relativ lange Zeit in trockenem Zustand gehalten, bevor sie im menschlichen
Auge getragen wird, so neigt die Linse aufgrund ihres niedrigen
Grades an Hydrophilie dazu, übermäßig auszutrocknen.
Demgemäß neigt
die Kontaktlinse, die wie zuvor beschrieben in trockenem Zustand
gehalten wurde dazu, die Sicht eines Linsenträgers zu verschleiern, wenn
die Linse anfänglich
im Auge des Benutzers getragen wird und die Tränenflüssigkeit rasch von der Oberfläche der
Kontaktlinse zurückweicht,
wodurch die Sehkraft des Linsenträgers in gewisser Weise variieren
kann.
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Um
dieses Problem zu lösen,
wurden verschiedene Versuche gemacht, um die Hydrophilie der sauerstoffdurchlässigen Linsen
zu verbessern. Die JP-A-4-104.220 beispielsweise offenbart ein Verfahren
zum Beschichten der Oberfläche
einer Kontaktlinse mit einer hydrophilen Verbindung. Genauer beschrieben
wird ein wasserlösliches
Polymer mit einer Aminogruppe durch einen geeigneten Vernetzer vernetzt
und wird anschließend
auf die Linsenoberfläche
aufgetragen, um der Linsenoberfläche
eine hydrophile Beschichtung zu verleihen. Die Kontaktlinse, deren
Oberfläche
mit der hydrophilen Verbindung gemäß dem zuvor genannten Verfahren
beschichtet wurde, ist jedoch nicht in der Lage, die hydrophile
Eigenschaft über
längere
Zeit hinweg auf einem zufrieden stellenden Niveau zu halten, und
die hydrophile Eigen schaft der Kontaktlinse verschlechtert sich
leicht, wenn die Kontaktlinse wiederholt mittels eines Wasserstrahls
gewaschen oder gereinigt wird.
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Die
US-A-5.002.582 beschreibt die Beschichtung der Kontaktlinsenoberfläche mit
einer Anzahl an verschiedenen Polymeren, umfassend derivatisiertes
Collagen, insbesondere Collagen vom Human-Placenta-Typ IV gebunden
an photomarkierte Polymere.
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Als
ein anderer Versuch, die Hydrophilie der sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinsen
zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinsen
einer Plasmaoberflächenbehandlung
unterzogen werden. Die Kontaktlinsen, die solch einer Plasmaoberflächenbehandlung
unterzogen wurden, würden
jedoch keine zufrieden stellende hydrophile Eigenschaft an ihren
Linsenoberflächen
aufweisen, wenn die Kontaktlinse längere Zeit in trockenem Zustand
aufbewahrt werden, bevor sie vom Benutzer getragen werden. Hierbei
tritt eine in Folge der Plasmabehandlung an der Linsenoberfläche gebildete
Schicht unerwünschterweise
in die Zusammensetzung der Kontaktlinse ein. Somit besteht schon
seit langem der Wunsch, eine sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse zu bilden,
die ausgezeichnete Dauerhaftigkeit ihrer hydrophilen Eigenschaften
an ihrer Linsenoberfläche
sicherstellt.
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Es
wurde ebenfalls vorgeschlagen, Plasmapolymerisation eines hydrophilen
Monomers zur Verbesserung der Hydrophilie der Kontaktlinse durchzuführen. Gemäß diesem
Vorschlag wird eine Plasma-polymerisierte Schicht an der Oberfläche der
Linse gebildet, wodurch die Kontaktlinse verbesserte Hydrophilie
aufweist. Es ist jedoch im Allgemeinen schwierig, die Bildung der
Plasma-polymerisierten Schicht an der Linsenoberfläche zu steuern.
Die Linsenoberfläche
neigt beispielsweise dazu, übermäßig Plasma-polymerisiert
zu werden, um den erwünschten
Grad an Hydrophilie an der Linsenoberfläche zu erhalten. Folglich erhält die Kontaktlinse
eine ungünstige
Färbung,
oder ein verbleibendes Monomer irritiert das Auge des Linsenträgers. So
ist die gemäß diesem
Verfahren hergestellte Kontaktlinse nicht für den Gebrauch geeignet.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Daher
ist ein erstes Ziel der vorliegenden Erfindung, eine hydrophile,
sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse bereitzustellen, bei der die zuvor genannten Probleme
mittels Beschichten einer Linsenoberfläche mit einem geeigneten Beschichtungsmaterial
umgangen oder vermindert werden können. Durch die Erfindung kann dies
erreicht werden, ohne das Erscheinungsbild der Kontaktlinse zu beeinträchtigten,
sodass die Kontaktlinse über
längere
Zeit hinweg, und auch nach wiederholtem Waschen oder Reinigen mit
einem Wasserstrahl, eine hochgradige hydrophile Eigenschaft aufweist
und somit in trockenem Zustand aufbewahrt oder transportiert werden
kann.
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Ein
zweites Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung solch
einer hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse bereitzustellen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine hydrophile, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse
nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Bei
der hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse der Erfindung
ist zumindest die Vorderfläche
der Linse mit einem geeigneten Material, das hydrophile Eigenschaft
verleiht, beschichtet. Wird die Kontaktlinse vom Benutzer getragen,
so ist die Vorderfläche
der Kontaktlinse umgebender Luft ausgesetzt und trocknet demgemäß in Abwesenheit
einer erforderlichen wässrigen
Flüssigkeit
aus. Angesichts dessen ist die Vorderfläche der Kontaktlinse mit dem
Material, das Hydrophilie verleiht, beschichtet, um der Vorderfläche ausreichend
Hydrophilie zu verleihen, sodass die Vorderfläche der Kontaktlinse gute Benetzbarkeit
aufweist.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird hier ein Verfahren zur Herstellung
einer hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse nach Anspruch
2 bereitgestellt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des zweiten Aspekts der Erfindung kann die wässrige Lösung, die das hydrophile Eigenschaft
verleihende Material enthält,
weiters Alkohol, vorzugsweise Ethanol, enthalten. Der in der wässrigen
Lösung
enthaltene Alkohol, der vorzugsweise Ethanol ist, ist wirksam, um
die erforderliche Zeit für
das zuvor beschriebene Trocknungsverfahren zu reduzieren.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
obigen und optionale Ziele, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden anhand der folgenden, detaillierten Beschreibung
der vorliegend bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung besser verstanden werden.
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Die
sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse, deren Vorderfläche
mit dem geeigneten Beschichtungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung
zu beschichten ist, wird geeigneterweise aus jeglichen bekannten
Kontaktlinsen ausgewählt.
Eine sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse, die beispielsweise aus einem Polymer gebildet ist,
das Komponenten laut der U.S.P. Nr. 4.594.401 (JP-B-62-55.122) enthält, wird
geeigneterweise eingesetzt. Genauer beschrieben wird die dort offenbarte,
sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse aus dem Polymer gebildet, das durch Copolymerisieren
eines Silicium-hältigen
Monomers, wie nachstehend angegeben, mit einem anderen Monomer,
wie z. B. Methylacrylat, Methylmethacrylat, Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat,
erhalten wird. Beispiele für
Silicium-hältige
Monomere umfassen: Trimethylsilylstyrol, Pentamethyldisiloxanylstyrol, Tris[trimethylsiloxy]silylstyrol,
Trimethylsilylacrylat, Trimethylsilylmethacrylat, Pentamethyldisiloxanylacrylat, Pentamethyldisiloxanylmethacrylat,
Pentamethyldisiloxanylpropylacrylat, Pentamethyldisiloxanylpropylmethacrylat,
Tris[trimethylsiloxy]silylpropylacrylat, Tris[trimethylsiloxy]silylpropylmethacrylat.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die wie zuvor beschrieben gebildete, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse
mit dem Hydrophilie verleihenden Material in Form des denaturierten
Collagenderivats beschichtet.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte denaturierte Collagen
ist hydrophil und hat ein mittleres Molekulargewicht im Bereich
von 400~100.000. Beispiele für
solch denaturiertes Collagen umfassen: wasserlösliches Collagen, erhalten
durch Extrahieren von unlöslichem
Collagen mittels einer geeigneten Säure; Atelocollagen, erhalten
durch Hydrolysieren und Entfernen von Telopeptid; Geratin; hydrolysiertes
Collagen; und ein durch Zersetzung von methyliertem Collagen, das
chemisch modifiziert ist, erhaltenes Produkt. Liegt das mittlere
Molekulargewicht des denaturierten Collagens unter 400, so ist es
schwierig, einen erwünschten Grad
an Hydrophilie für
die Kontaktlinse zu erhalten. Liegt das mittlere Molekulargewicht über 100.000,
so ist die Viskosität
der Beschichtungsflüssigkeit
zu hoch und verschlechtert die Arbeitseffizienz beim Beschichten der
Linse mit der Beschichtungsflüssigkeit.
Die hierin verwendete Bezeichnung "denaturiert" bedeutet im Allgemeinen, dass die Eigenschaft
oder der Zustand einer Substanz aufgrund von unterschiedlichen Faktoren
so verändert
wird, dass die biologische Aktivität der Substanz reduziert wird
oder ganz verloren geht. Genauer beschrieben wird das Collagen aufgrund
physikalischer Faktoren, wie Hitze oder Druck, oder aufgrund chemischer
Faktoren, in anderen Worten durch eine chemische Substanz wie Säuren, Basen,
Aceton, Alkohol oder Acetamid, denaturiert.
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Als
denaturiertes Collagen wird eine oberflächenaktive Substanz vom Collagentyp
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt, um bessere Benetzbarkeit
der Kontaktlinse sicherzustellen sowie die Arbeitseffizienz im Beschichtungsverfahren
zu verbessern. Die oberflächenaktive
Substanz vom Collagentyp ist ein Derivat von wasserlöslichem
Collagen oder hydrolysiertem Collagen, insbesondere ein Derivat,
das durch Umsetzen einer Seitenkettenaminogruppe oder einer Seitenkettencarboxygruppe
des wasserlöslichen
Collagens mit Carbonsäureanhydrid
oder Alkohol erhalten wird, oder ein Derivat (acyliertes Peptid),
erhalten durch chemisches Binden einer endständigen Aminogruppe des hydrolysierten
Collagens an ein Fettsäurechlorid
unter Einsatz von Alkali.
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Zumindest
die Vorderfläche
der hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse gemäß dem ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung (die nicht mit der Hornhaut des menschlichen
Auges in Kontakt stehen soll, wenn die Kontaktlinse im Auge getragen
wird) wird mit dem Material, das Hydrophilie verleiht, wie zuvor
beschrieben beschichtet, wodurch die Vorderfläche der Kontaktlinse eine ausgezeichnete
hydrophile Eigenschaft aufweist.
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Die
hydrophile, sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse wird günstigerweise
auf folgende Weise gemäß dem obigen,
zweiten Aspekt der Erfindung hergestellt.
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Zuerst
wird eine wässrige
Lösung,
die das hydrophil machende Material enthält, durch Lösen oder Dispergieren des Hydrophilie
verleihenden, denaturierten Collagenmaterials in einem wässrigen
Medium wie destilliertem Wasser, enthärtetem Wasser oder Reinwasser
hergestellt, sodass die wässrige
Lösung
eine Konzentration von 0,05~25 Gew.-% des Materials, das Hydrophilie
verleiht, aufweist. In einem Versuch, die erforderliche Zeit für das Trocknungsverfahren
zum Trocknen der Kontaktlinse, das später durchzuführen ist,
zu verkürzen,
kann der wässrigen
Lösung
ein Alkohol wie Methanol oder Ethanol zugesetzt werden. Insbesondere
wenn der wässrigen
Lösung
Ethanol zugesetzt wird, kann die Kontaktlinse von der antibakteriellen
Aktivität des
Ethanols profitieren. Die Konzentration des Materials, das Hydrophilie
verleiht, in der wässrigen
Lösung wird
hinsichtlich der Tatsache, dass es schwierig sein würde, die
Linsenoberfläche
gleichförmig
mit dem Material, das Hydrophilie verleiht, zu beschichten, wenn
die Konzentration nicht in diesen Bereich fällt, im Bereich von 0,05~25
Gew.-% gehalten.
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Die
so hergestellte wässrige
Lösung,
die das Material, das Hydrophilie verleiht, enthält, wird auf die wie zuvor
beschrieben hergestellte, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse aufgetragen,
sodass zumindest die Vorderfläche
der Kontaktlinse mit dem Material der vorliegenden Erfindung, das
Hydrophilie verleiht, beschichtet ist. Die Art des Auftragens der
wässrigen
Lösung
des Materials, das Hydrophilie verleiht, kann aus allen bekannten
Verfahren ausgewählt
werden, solange die Kontaktlinse gleich förmig mit dem Material, das
Hydrophilie verleiht und in der wässrigen Lösung enthalten ist, beschichtet
werden kann. Die Kontaktlinse kann beispielsweise in die wässrige Lösung eingetaucht
werden. Alternativ dazu kann die wässrige Lösung auf die Kontaktlinse,
die gedreht wird, gesprüht
oder getropft werden.
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Anschließend wird
die sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse, deren Vorderfläche
mit einem Film oder einer Schicht des Materials, das Hydrophilie
verleiht, beschichtet wurde, getrocknet, um unnötige wässrige Komponenten, die auf
der Linsenoberfläche
zurückgehalten
wurden, zu entfernen. Dieses Trocknungsverfahren der Kontaktlinse
vereinfacht das Herstellungsverfahren der Kontaktlinse insgesamt
und stellt eine gleichförmige
Beschichtung mit dem Material, das Hydrophilie verleiht, über die
gesamte Fläche
der Kontaktlinsenvorderfläche
sicher. Die Kontaktlinse kann auf verschiedene bekannte Arten getrocknet
werden. Beispielsweise kann sie in der Umgebungsluft oder unter
einem Luftstrom oder auch unter Einsatz eines geeigneten Trocknungsmittels
getrocknet werden. Es ist insbesondere vorzuziehen, die Kontaktlinse
in der Umgebungsluft zu trocknen, um das Herstellungsverfahren der
Kontaktlinse zu vereinfachen und um zu ermöglichen, dass das Material,
das Hydrophilie verleiht, gleichförmig über die gesamte Linsenoberfläche verteilt
wird.
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Die
Kontaktlinse kann vor dem obigen Trocknungsverfahren mit ultravioletten
Strahlen bestrahlt werden. Das denaturierte Collagen wird durch
Bestrahlung mit ultravioletten Strahlen polymerisiert, wodurch das denaturierte
Collagen wirksam eng an die Kontaktlinsenfläche gebunden oder fixiert wird.
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Aus
der obigen Beschreibung geht deutlich hervor, dass die hydrophile,
sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse mit ausgezeichneter Beständigkeit gemäß dem vorliegenden
Verfahren auf einfache Weise erhalten werden kann.
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Die
sauerstoffdurchlässige
Kontaktlinse wird mit dem Material, das Hydrophilie verleiht, gemäß dem zuvor
beschriebenen Verfahren direkt beschichtet. Die Kontaktlinse kann
jedoch verschiedenen Vorbehandlungen, die herkömmlich durchgeführt wur den,
unterzogen werden, wie beispielsweise einer Koronaentladungsbehandlung,
einer Plasmaentladungsbehandlung oder einer Behandlung unter Einsatz
einer starken Säure
wie Salzsäure
oder Salpetersäure,
bevor sie mit dem Material, das Hydrophilie verleiht, beschichtet
wird. Die hydrophile, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse kann noch
weitere ausgezeichnete hydrophile Eigenschaften und Beständigkeit
aufweisen, sofern solch eine Vorbehandlung in Kombination mit der
Beschichtungsbehandlung der Linsenoberfläche mit dem Material, das Hydrophilie
verleiht, durchgeführt
wird.
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Wird
die Plasmaentladungsbehandlung als Vorbehandlung angewandt, wird
diese Behandlung in geeigneter Atmosphäre wie Umgebungsluft, Stickstoff,
Argon, Helium oder einem Gasgemisch durch Vermischen dieser Gase
unter einem Druck von 0,1–10
Torr durchgeführt.
Die wie zuvor beschrieben durchgeführte Plasmaentladungsbehandlung
stellt eine weitere wirksame Beschichtung der Kontaktlinsenoberfläche mit
dem Material, das Hydrophilie verleiht, und verbesserte Beständigkeit
der hydrophilen Eigenschaft der Linsenoberfläche sicher.
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Um
das Prinzip der vorliegenden Erfindung noch deutlicher darzulegen,
werden nun einige Beispiele der Erfindung beschrieben. Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die Details der veranschaulichten Beispiele
beschränkt,
sondern kann mit zahlreichen anderen Veränderungen, Modifikationen und
Verbesserungen ausgeführt
werden, die den Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung einfallen
könnten,
ohne jedoch über den
Schutzumfang der Erfindung hinauszugehen.
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In
den Beispielen werden manche andere Materialien von den Erfindern
der vorliegenden Beschreibung vorgeschlagen und sind hierin zum
Vergleich eingebunden.
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BEISPIELE
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Zuerst
wurde jedem der verschiedenen Materialien, die Hydrophilie verleihen
und die in der folgenden Tabelle angegeben sind, destilliertes Wasser
zugesetzt, um Muster von wässriger
Lösung
bereitzustellen, die die jeweiligen hydrophil machenden Materialien
enthielten, sodass jedes Muster der wässrigen Lösung eine wie in der Tabelle
angegebene Konzentration (Gew.-%) des hydrophil machenden Materials
aufweist. In Muster Nr. 9 wurde anstelle des destillierten Wassers
eine 70%ige Ethanollösung
eingesetzt. Anschließend
wurde jedes Muster der wässrigen
Lösung
einer Saugfiltration unter Einsatz eines Membranfilters mit einer
Porengröße von 0,45 μm etwa 19
Stunden lang bei einer Temperatur von 35°C unterzogen. Das Muster Nr.
9 wurde einer Saugfiltration unter einem Druck von 2 atm unterzogen.
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In
der Zwischenzeit wurde eine Vielzahl an Silicium-hältigen,
sauerstoffdurchlässigen
Kontaktlinsen hergestellt, die alle aus einem Polymer gebildet wurden,
das durch Copolymerisation von Tris[trimethylsiloxy]silylstyrol
als eine sauerstoffdurchlässige
Komponente mit Acrylmonomer produziert wurde.
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Die
hergestellten Silicium-hältigen,
sauerstoffdurchlässigen
Kontaktlinsen wurden in die zuvor hergestellten Muster der wässrigen
Lösung,
die das jeweilige, hydrophil machende Material enthielten, eingetaucht. Dann
wurden die Kontaktlinsen an Luft getrocknet, sodass die Proben Nr.
1–11 der
hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen
Kontaktlinsen erhalten wurden. Die Kontaktlinse der Probe Nr. 10
wurde mit ultravioletten Strahlen eine Minute lang bestrahlt, wobei
die Kontaktlinse 15 cm von der Ultraviolett-Entkeimungslampe entfernt angeordnet
wurde. Die Probe Nr. 11 wurde nicht mit dem hydrophil machenden
Material beschichtet.
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Die
für die
Proben Nr. 1–5
eingesetzten, hydrophilen Siliconöle (A), (B) und (C) sind jeweils
durch die folgenden Formeln (A)–(C)
dargestellt.
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Die
Viskositätswerte
dieser hydrophilen Siliconöle
(A), (B) und (C) bei einer Temperatur von 20°C lagen bei 100 cp, 700 cp bzw.
40 cp. Das mittlere Molekulargewicht des für die Probe Nr. 10 eingesetzten
denaturierten Collagens belief sich auf 1.000.
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Jede
Probe der so erhaltenen, hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinsen
wurde auf das äußere Erscheinungsbild
durch visuelles Betrachten hinsichtlich der Transparenz der Kontaktlinse
und der Gleichförmigkeit
der Beschichtung durch das hydrophil machende Material an der Linsenoberfläche geprüft. Die
Ergebnisse der Bewertung sind ebenfalls in der Tabelle ersichtlich.
Die Transparenz der Kontaktlinse wurde als "⊙" (hoch transparent),
als "O" (verhältnismäßig transparent)
und "x" (nicht transparent)
bewertet, während
die Gleichförmigkeit
der Beschichtung aus dem hydrophil machenden Material als "⊙" (sehr gleichförmig), "O" (fast
gleichförmig)
und "x" (nicht gleichförmig) bewertet
wurde.
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Jede
Probe der erhaltenen hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse
wurde unter einem Wasserstrahl abgespült und anschließend auf
Benetzbarkeit der Kontaktlinsenoberfläche überprüft. Die Ergebnisse sind auch
in der Tabelle angegeben.
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Die
Benetzbarkeit wurde als "⊙" (ausgezeichnet), "O" (gut) und "x" (unzulänglich)
bewertet.
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Nach
der Bewertung der Benetzbarkeit wurde jede Probe der sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse
an Luft getrocknet. Hiernach wurde ein Kontaktwinkel in Bezug auf
die Linsenoberfläche
jeder Probe mittels eines Tröpfchen-
oder Titrierverfahrens unter Einsatz einer Messvorrichtung CA-A,
erhältlich
bei Kyowa Kagaku Kabushiki Kaisha, Japan, gemessen, und die Ergebnisse
der Messung sind in der Tabelle ersichtlich.
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Es
ist im Allgemeinen erforderlich, dass die hydrophile, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse
transparent ist und dass die Oberfläche der Kontaktlinse gleichförmig mit
dem hydrophil machenden Material beschichtet ist. Wie aus der obigen
Tabelle ersichtlich ist, weisen die erfindungsgemäßen hydrophilen,
sauerstoffdurchlässigen
Kontaktlinsen ein gutes Erscheinungsbild auf, in anderen Worten,
sie weisen einen hohen Grad an Transparenz auf, und die Oberfläche der
vorliegenden Kontaktlinse ist gleichförmig mit dem hydrophil machenden
Material beschichtet. Weiters weist die vorliegende Kontaktlinse
eine gute Benetzbarkeit auf, nachdem sie unter einem Wasserstrahl
gespült
wurde, wodurch die Kontaktlinse eine ausgezeichnete hydrophile Eigenschaft
an der Linsenoberfläche über eine
lange Zeit hinweg sicherstellt. In der vorliegenden hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse
ist der gemessene Kontaktwinkel der Linse, die an Luft getrocknet
wurde, relativ gering. Dies bedeutet, dass sich die hydrophile Eigenschaft
der Kontaktlinse, nachdem sie mit Wasser gespült und an Luft getrocknet wurde,
nicht verschlechtert hat, sondern tatsächlich über lange Zeit aufrechterhalten
wurde.
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An
der vorliegenden hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse ist zumindest
die Vorderfläche der
Kontaktlinse mit dem besonderen, hydrophil machenden Material gemäß der vorliegenden
Erfindung beschichtet, was der Vorderfläche der Kontaktlinse eine ausgezeichnete
hydrophile Eigenschaft verleiht, ohne das Erscheinungsbild der Linse
zu beeinträchtigen.
Die hydrophile Eigenschaft der Vorderfläche der Kontaktlinse kann für relativ
lange Zeit, nachdem die Kontaktlinse mit dem hydrophil machenden
Material beschichtet wurde, wirksam aufrechterhalten werden, wodurch
weiters, sogar nachdem die Kontaktlinse wiederholt gespült wurde,
die Beständigkeit
der hydrophilen Eigenschaft der Kontaktlinsenoberfläche wirksam
verbessert werden kann. So ist die vorliegende Kontaktlinse in der
Lage, die hydrophile Eigenschaft in ausreichendem Ausmaß aufzuweisen
und weist keineswegs schlechte Eigenschaften wie Verschleiern oder
Eintrüben
auf und weist auch nicht die Tränenflüssigkeit
von der Linsenoberfläche
ab, wie dies herkömmlich
bei anfänglichem
Tragen der Kontaktlinse am Auge des Benutzers erfahren werden musste,
sogar wenn die Kon taktlinse vor dem ersten Tragen über eine
relativ lange Zeit in trockenem Zustand gelagert wurde.
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Darüber hinaus
ermöglicht
das vorliegende Verfahren zur Herstellung der hydrophilen, sauerstoffdurchlässigen Kontaktlinse,
die zuvor beschriebene hydrophile, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinse
mit ausgezeichneter und gleichförmiger
Qualität
einfach herzustellen.