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Die
Erfindung betrifft D-Ring-modifizierte Gibberellinverbindungen und
Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung.
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Wie
in der zum Stand der Technik gehörenden
internationalen Patentanmeldung PCT/AU92/00426 (WO93/03616) offenbart,
sind zahlreiche phytoaktive Substanzen bekannt, einschließlich C-16,17-Dihydrogibberellinen,
die in der Landwirtschaft und im Gartenbau verwendet werden können, um
in höheren
Pflanzen erwünschte
physiologische Wirkungen zu verstärken. Solche Wirkungen umfassen
Verstärkung
und Hemmung des Blühens,
Hemmung der Samenkornbildung, Unkrautbekämpfung, Hemmung des Stängellängenwachstums
(Zwergenwuchs), Erhöhung
der Härte,
Verstärkung
der Wurzelbildung und Hemmung des Wurzel- oder Sprosslängenwachstums
in keimenden Samen. Leider haben die meisten zur Verfügung stehenden
phytoaktiven Substanzen unerwünschte
Nebenwirkungen und können
toxische Rückstände hinterlassen,
die zur Umweltverschmutzung beitragen.
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Gibberelline
(GAs) sind dafür
bekannt, dass sie sowohl das Wachstum als auch Blühen vieler
Pflanzen beeinflussen, insbesondere solcher, die zum Blühen lange
Tage brauchen (Lang, 1965; Zeevaart, 1983; Pharis & King, 1985).
Der Taumellolch (Lolium temulentum) ist eine solche Langtag-(LT-)Pflanze
(Evans, 1964, 1969), und jüngere
Studien mit dieser Spezies haben recht unterschiedliche strukturelle
Anforderungen an die Verstärkung
des Stängellängenwachstums
einerseits und des Auslösens
der Blüte
andererseits gezeigt (Evans et al., 1990). Die verschiedenen strukturellen
Anforderungen an diese zwei Vorgänge
wurden noch deutlicher in Versuchen mit C-16,17-Dihydro-Derivaten
einiger GAs, insbesondere GA5 und GA20, die bei optimalen Dosen das Blühen fördern, aber
das Stängellängenwachstum
um bis zu 40 % (Evans et al., 1994b) hemmen. Eine solche Wirkungskombination
ist auch von gartenbaulicher Bedeutung. Weiterhin ist mitgeteilt
worden, dass C-16,17-Dihydrogibberelline das Blattscheiden- und
Blattlängenwachstum
bei Reis (Takagi et al., 1994) verringern können.
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Bei
Dosen, die eine gute Hemmung des Stängellängenwachstums bewirkten, wurde
das Blühen
von Lolium durch C-16,17-Dihydrogibberelline (Evans et al., 1994b)
nicht gehemmt und konnte sowohl von diesen Gibberellinen als auch
von dem Gibberellin-Biosynthese-Inhibitor
CGA 163935 verstärkt
werden. Wie bei CGA 163935 (Adams et al., 1992) festgestellt, wirken
diese C-16,17-Dihydrogibberelline
offensichtlich so, dass sie die letzten Stufen der Gibberellinsynthese
blockieren (Takagi et al., 1994).
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Über die
Unterdrückung
von Rasengras durch verschiedene das Wachstum verzögernde Chemikalien ist
für Grasmischungen
sowohl für
die warme als auch die kalte Jahreszeit in großem Umfang berichtet worden (Kaufman,
1990). Jedoch waren die Reaktionen nicht immer konsistent, eine
Gelbfärbung
konnte resultieren (Sander und Hensley, 1993) und der Wachstumsverzögerer konnte
nicht umweltverträglich
sein. Dabei variiert die Art und Weise der Wachstumshemmung mit
der verwendeten Chemikalie, Maleinsäurehydrazid und Mefluidid verursachen das
Absterben der Sprosse mit schneller Vermehrung neuer Schösslinge,
während
Flurprimidol und Paclobutrazol nur das Blattlängenwachstum unterdrücken (Spak
et al., 1993). Eine Unterdrückung des
Samenkorns ist auch erwünscht,
und Johnson (1990, 1993) berichtete vorteilhafte Reaktionen auf
Imazethapyn, Mefluidid und Prinexapacethyl (PrimoTM oder
CGA 163935) bei Centipede grass (Eremochloa optiuroides). Bei CGA
163935 waren hohe Dosen erforderlich, die zur Blattschädigung führten.
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Ziel
vieler Rasenbesitzer ist es, einen dichten Rasen mit aktiver Photosynthese,
Blatt- und Schösslingsbildung,
aber mit verringertem Blattlängenwachstum
und Verhinderung der Blütenbildung
zu erhalten. Häufiges
Rasenmähen
ist eine teure – und
manchmal gefährliche – Lösung, und
eine Verbindung, welche das Stängel-
und Blattlängenwachstum
ohne Beeinträchtigung
von Photosynthese, Blattbildungsgeschwindigkeit, Lebensdauer der
Blätter
und Lebensfähigkeit
der Pflanze verringert, ist sehr erwünscht.
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In
der internationalen Patentanmeldung PCT/AU92/00426 des Standes der
Technik ist ein Behandlungsverfahren offenbart, das die Anwendung
von C-16,17-Dihydrogibberellin oder einem C-16,17-Dihydrogibberellin-Vorläufer, das/der
die Bildung von Effektorgibberellinen wenigstens teilweise hemmt,
die das Pflanzenwachstum und die Pflanzenentwicklung auslösen, auf
eine Pflanze oder ein Pflanzengewebe (einschließlich Setzlingen, Wurzeln,
Zwiebeln, Körnern,
Knollen, Rhizomen und Samen), um eine gewünschte Gewebemorphologie und/oder
einen erwünschten
physiologischen Zustand zu bewirken, umfasst. Wirkungen, die bei
Verwendung dieser Verbindungen erhalten werden, umfassen Zwergenwuchs,
Verzögerung
von Stängel-
und Spross- und/oder Wurzellängenwachstum,
Blühen,
verbesserte Fruchtqualität,
gehemmte Fruchtreifung, verbesserten Fruchtstand, Unkrautbekämpfung,
induzierte männliche
Unfruchtbarkeit, verzögertes
Aufbrechen der Knospen und verringertes Schösslingslängenwachstum.
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Die
Erfindung betrifft neue D-Ring-modifizierte Gibberellinverbindungen,
von welchen festgestellt worden ist, dass sie beim Auslösen einer
erwünschten
Gewebemorphologie und/oder eines erwünschten physiologischen Zustands
in Pflanzen Verwendung finden können,
wodurch sich die zuvor beschriebenen Wirkungen ergeben.
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Entsprechend
einem erfindungsgemäßen Merkmal
werden D-Ring-modifizierte Gibberellinverbindungen mit der allgemeinen
Formel 1A oder 1B bereitgestellt: 1A
1B
wobei
– R
1 H oder OH bedeutet und R
2 und
R
3, die gegebenenfalls voneinander verschieden
sein können,
jeweils H, F, Cl, Br, einen niederen C
1-
bis C
6-Alkyl-, niederen C
2-
bis C
6-Alkenyl- oder niederen C
3-
bis C
6-Cycloalkylrest bedeuten, und
– R
4 bedeutet, dass der A-Ring (I) nicht funktionalisiert
sein kann, (II) eine 1,2- bzw. 2,3-Doppelbindung enthält, (III)
eine 3α-
bzw. 3β-OH-,
F-, Cl- oder Br-Gruppe,
gegebenenfalls mit einer 1,2-Doppelbindung, enthält oder (IV) eine 1α- bzw. 1β-OH-, F-,
Cl- oder Br-Gruppe, gegebenenfalls mit einer 2,3-Doppelbindung,
enthält.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal
werden auch D-Ring-modifizierte Gibberellinverbindungen mit der
allgemeinen Formel 1C bereitgestellt: 1C
– wobei
R
1 H oder OH bedeutet und R
2 und
R
3, die gegebenenfalls voneinander verschieden
sein können, jeweils
H, F, Cl, Br, einen niederen C
1- bis C
6-Alkyl-, niederen C
2-
bis C
6-Alkenyl-, niederen C
3-
bis C
6-Cycloalkyl- oder CH
2X-Rest
(worin X F, Cl oder Br bedeutet) bedeuten, und
– R
4 bedeutet, dass der A-Ring (I) nicht funktionalisiert
sein kann, (II) eine 1,2- bzw. 2,3-Doppelbindung enthält, (III)
eine 3α-
bzw. 3β-OH-,
F-, Cl- oder Br-Gruppe,
gegebenenfalls mit einer 1,2-Doppelbindung, enthält oder (IV) eine 1α- bzw. 1β-OH-, F-,
Cl- oder Br-Gruppe, gegebenenfalls mit einer 2,3-Doppelbindung,
enthält,
unter
der Voraussetzung, dass
(I) R
2 und
R
3 nicht beide H bedeuten, (II) wenn R
2 H bedeutet, R
3 nicht
den Methylrest bedeutet, und wenn R
3 H bedeutet,
R
2 nicht den Methylrest bedeutet und
(III)
R
2 nicht Cl oder Br bedeutet, wenn R
3 den Chlormethyl- oder Brommethylrest bedeutet
und der A-Ring 3β-OH
enthält,
und R
3 nicht Cl oder Br bedeutet, wenn R
2 den Chlormethyl- oder Brommethylrest bedeutet
und der A-Ring 3β-OH
enthält.
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Die
Erfindung erstreckt sich auch auf einfache Ester (beispielsweise
Ester niederer Carbonsäuren) und
Ether (beispielsweise niedere Alkyl- oder substituierte niedere
Alkylether) von Verbindungen mit den allgemeinen Formeln 1A bis
1C mit 1-OH-, 3-OH- und/oder 13-OH-Gruppen und/oder auf einfache
Ester (beispielsweise niedere Alkyl- und substituierte niedere Alkylester)
und Salze (beispielsweise Alkali- und Erdalkalimetallsalze) von
Verbindungen mit den allgemeinen Formeln 1A bis 1C mit 7-COOH-Gruppen.
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Während die
erfindungsgemäßen Verbindungen
in eine Anzahl der Gibberellin-Reihen fallen, einschließlich der
GA1-, GA4-, GA7- und GA9-Reihe,
sind besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen Verbindungen
der GA5-, GA20- und GA3-Gibberellin-Reihe,
einschließlich
der folgenden:
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
insbesondere solche, die zur GA3-, GA5- und GA20-Gibberellin-Reihe
gehören,
können
im Allgemeinen aus einem Stammalken wie Gibberellinsäure (GA3) durch ein zweistufiges Verfahren hergestellt
werden, das eine Dihalogencarben-Addition mit anschließender reduzierender Dehalogenierung
wie folgt umfasst:
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Die
Teilreduzierung von Dihalogencyclopropanen zu Monohalogencyclopropanen
ist eine bekannte Reaktion (beispielsweise unter Verwendung von
Tributylzinnhydrid) während
die vollständige
Reduzierung der Dihalogencyclopropane leicht Cyclopropylderivate
ergibt (insbesondere bei Verwendung von Dibromcyclopropanen). Die
Cyclopropylderivate können
durch Hydrogenolyse gespalten werden.
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Ein
wirkungsvolles Gesamtreaktionsschema umfasst die Herstellung eines üblichen
Zwischenprodukts aus GA3, das sowohl zur
Herstellung von GA3- als auch GA5- (und GA20-)Verbindungen
genommen werden kann. Eine einfache Entfernung der Schutzgruppe
ergibt dann die GA3-Derivate. Die Stufen
in der bekannten Umwandlung von GA3 zu GA5 (und GA20) werden
dann in die Synthese der erforderlichen GA5- (und GA20-)Derivate
eingebaut:
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Die
Beispiele weiter unten veranschaulichen typische Reaktionsschemata
zur Herstellung von Verbindungen der GA3-
und GA5-Gibberellin-Reihe mit den allgemeinen
Formeln 1A bis 1C. Weitere Verbindungen mit diesen allgemeinen Formeln
können
durch analoge Reaktionsschemata und/oder durch dem Fachmann auf
diesem Gebiet per se bekannte Reaktionen hergestellt werden.
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Wie
weiter oben erwähnt,
ist festgestellt worden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen Verwendung
bei der Induzierung einer erwünschten
Gewebemorphologie und/oder eines erwünschten physiologischen Zustands
in Pflanzen finden können.
Beispielhaft ist nachgewiesen worden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
das Sprosswachstum von Rasengräsern
in gemäßigten Klimaten,
einschließlich
Kentucky Blue Grass, feinblättrigen
Roggen und Wiesenschwingel, hemmen. Sie können auch bei der selektiven
Entfernung von einjährigen
grasartigen Unkräutern
(wie Poa annua) in Rasen aus mehrjährigen Rasengräsern wirksam
sein, wobei sie den Rasen in der ersten Jahreszeit grün halten,
wenn die Samenkornbildung verhindert und/oder Unfruchtbarkeit ausgelöst wird.
Es ist weiterhin nachgewiesen worden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
Wirkungen auf die Entwicklung der Blüte und/oder das Stängellängenwachstum
im Taumellolch (Lolium temulentum) zeigen und das Blattscheiden-
und Blattlängenwachstum
von Reis hemmen. Allgemein können
die Wirkungen dieser Verbindungen als herbizid und sterilisierend
angesehen werden. Sie können auch
Spezifität
zwischen einkeimblättrigen
und zweikeimblättrigen
Pflanzen aufweisen.
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Deshalb
wird in einem anderen erfindungsgemäßen Merkmal ein Verfahren zur
Verstärkung
oder Auslösung
einer erwünschten
Gewebemorphologie und/oder eines erwünschten physiologischen Zustands
in einer Pflanze bereitgestellt, welches das Aufbringen einer wirksamen
Menge einer Verbindung mit der weiter oben definierten allgemeinen
Formel 1A bis 1C auf die Pflanze oder das Pflanzengewebe (einschließlich Setzlingen,
Wurzeln, Zwiebeln, Körnern,
Knollen, Rhizomen oder Samen) umfasst.
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In
diesem Merkmal erstreckt sich die Erfindung auch auf eine Zusammensetzung
zur Behandlung von Pflanzen oder Pflanzengewebe, die einen wirksamen
Anteil einer Verbindung mit der allgemeinen Formel 1A bis 1C wie
weiter oben definiert zusammen mit einem landwirtschaftlich oder
gartenbaulich verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel
umfasst.
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Dabei
bedeutet der hierin benutzte Begriff "wirksamer Anteil" einen Anteil, der beim Verstärken oder Auslösen einer
erwünschten
Gewebemorphologie und/oder eines erwünschten physiologischen Zustands
in der zu behandelnden Pflanze oder dem zu behandelnden Pflanzengewebe
wirksam ist.
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Weiterhin
erstreckt sich dieses erfindungsgemäße Merkmal auch auf die Verwendung
einer Verbindung mit der allgemeinen Formel 1A bis 1C wie weiter
oben definiert zum Verstärken
oder Auslösen
einer erwünschten
Gewebemorphologie und/oder eines erwünschten physiologischen Zustands
in einer Pflanze.
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Dabei
ist das Verfahren zum Aufbringen der erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die Pflanze oder das Pflanzengewebe nicht besonders kritisch
und kann beispielsweise durch Aufsprühen einer Lösung oder Suspension der Verbindung
auf die gesamte Pflanze oder durch Aufbringen auf Samen, Wurzeln,
Zwiebeln, Körner
oder Rhizome zusammen mit einem geeigneten Träger durchgeführt werden.
Dabei kann sich die Zugabe herkömmlicher
Zusatzstoffe wie Benetzungs- und Dispergiermittel in manchen agronomischen
Situationen als vorteilhaft erweisen.
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Erfindungsgemäß müssen nur
kleine Mengen der wirksamen Verbindung aufgebracht werden. Dabei ist
die genaue Dosis oder der wirksame Anteil von der gewünschten
Gewebemorphologie oder dem gewünschten
physiologischen Zustand, die/der ausgelöst werden soll, und der Pflanzenspezies
abhängig.
Bei einer gegebenen Spezies können
die erforderliche Dosierung und die erforderliche Behandlungsvorschrift
leicht mittels Durchführung
geeigneter Versuche, beispielsweise anhand der hierin beschriebenen,
ermittelt werden.
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Als
allgemeine Richtlinie können
Dosierungen von 0,01 bis 1 000 Mikrogramm Verbindung pro Gramm aktiv
wachsendes Pflanzengewebe, insbesondere 2 bis 100 Mikrogramm Verbindung
pro Gramm aktiv wachsendes Pflanzengewebe, nützliche Ergebnisse bringen,
obwohl zufriedenstellende Ergebnisse auch mit nicht mehr als 0,01
Mikrogramm pro Pflanze erhalten werden können. Wirkstoffmengen können 1 bis
1 000 Gramm pro Hektar betragen.
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Der
Anteil der erfindungsgemäß aufgebrachten
wirksamen Verbindung kann auch als Anteil am Gewicht des frischen
oder getrockneten Pflanzengewebes ausgedrückt werden. Auf diese Weise
ausgedrückt, kann
der aufgebrachte Anteil bis zu 1 000 Mikrogramm/Gramm Frischgewicht
und insbesondere 1 bis 1 000 Mikrogramm/Gramm Frischgewicht betragen.
Am meisten bevorzugt betragen die aufgebrachten Anteile 2 bis 1
000 Mikrogramm/Gramm Frischgewicht und insbesondere 2 bis 500 Mikrogramm/Gramm
Frischgewicht. Optimalerweise betragen die aufgebrachten Anteile
2 bis 333 Mikrogramm/Gramm Frischgewicht und insbesondere 2 bis
100 Mikrogramm/Gramm Frischgewicht. (Bei den meisten Pflanzenspezies
beträgt
das Verhältnis von
frischem : trockenem Gewicht 10 : 1 bis 6 : 1).
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Die
Verbindungen können
für eine
erfindungsgemäße Verwendung
mit Konzentrationen von bis zu 5 000 ppm (1,51012 M) formuliert
werden. Am meisten bevorzugt beträgt die Mindestkonzentration
vorzugsweise 0,1 ppm (wenn sie zum Einweichen von Samen oder zum
Bewässern
von Erde verwendet werden, können, wie
weiter unten erläutert
werden wird, niedrigere Konzentrationen verwendet werden). Ein bevorzugter
Konzentrationsbereich ist 1 bis 1 000 ppm.
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Konzentrationen
von 1 bis 500 ppm und vorzugsweise 1 bis 350 ppm können zufriedenstellende
Ergebnisse liefern, insbesondere wenn sie als Blatt-Spray aufgebracht
werden. Bei bestimmten Spezies können beim
Aufbringen Anteile erforderlich sein, die 10 bis 100 Mal höher als
die zuvor genannten sind. Es ist festgestellt worden, dass niedrigere
Konzentrationen wirkungsvoll sein können, wenn sie zum Einweichen
von Samen oder Bewässern
von Erde verwendet werden, beispielsweise molare Konzentrationen
von 10–14 bis
10–7, obwohl
vorzugsweise die Mindestkonzentration mindestens 10–10 M
beträgt.
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Obwohl
das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung einer Verbindung mit der allgemeinen Formel 1A
bis 1C wie weiter oben definiert als einziges das Pflanzenwachstum modifizierende
Mittel durchgeführt
werden kann, können
andere Pflanzenwachstumsregulatoren wie Cytokinine oder sogar das
Sprosslängenwachstum
verstärkende
Gibberelline wie Gibberellin A1, A3, A4, A7 und/oder
A9 zusätzlich
verwendet werden.
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Dabei
ist in dieser Beschreibung, sofern der Kontext nichts anderes erfordert,
der Begriff "umfassen" oder Konjugationen
davon wie "umfasst" oder "umfassend" so zu verstehen,
dass er den Einschluss einer genannten ganzen Zahl oder einer Gruppe
ganzer Zahlen, aber nicht den Ausschluss einer anderen ganzen Zahl oder
Gruppe ganzer Zahlen bedeutet.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
und Verfahren zu ihrer Herstellung und zu ihrer Verwendung werden
anschließend
beispielhaft erläutert.
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Beispiel
1: Gibberelinsäure-3-acetat
(2)
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Gibberellinsäure ist
von kommerziellen Anbietern erhältlich.
Das 3-Acetat (2) wurde wie von B.E. Cross (J. Chem. Soc., 4670 (1954))
beschrieben hergestellt.
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Beispiel
2: ent-3α-Acetoxy-13-hydroxy-20-norgibberell-1,16-dien-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(3)
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Eine
Lösung
von Gibberellinsäure-3-acetat
(2) (23 g, 0,06 mol) in Dichlormethan (250 ml) wurde mit Diisopropylethylamin
(14 ml, 0,08 mol) und Methoxymethylchlorid (4,5 ml, 0,06 mol) behandelt
und das Gemisch 14 h lang bei 4°C
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten. Es wurde eine gesättigte
Natriumhydrogencarbonatlösung
zugegeben und das Produkt in Dichlormethan extrahiert. Die organische
Schicht wurde mit 2N HCl, Wasser, Natriumhydrogencarbonatlösung und
konzentrierter Kochsalzlösung
gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Nach Entfernung des Lösungsmittels wurde der Rückstand über Silicagel
chromatographiert und das Acetat (3) (22 g, 86 Ausbeute) mit Ethylacetat/Hexan
(1 : 1) eluiert.
1H-NMR (CDCl3) : 1, 16 (3H, s, H18); 2, 10 (3H, s, OCOCH3); 2,79 (1H, d, J6,5 =
10, 9 Hz, H6) ; 3, 33 (1H, d, J5,6 = 10,
9 Hz, H5) ; 3, 47 (3H, s, CO2CH2OCH3) ; 4, 96 (1H, s, H17) ; 5, 26 (1H, d, J
= 5, 4 Hz CO2CH2OCH3) ; 5, 27 (1H, S, H17) ; 5, 29 (1H, d, J
= 6, 1 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5, 33 (1H, d, J3,2 =
3, 8 Hz, H3) ; 6, 38 (1H, d, J1,2 = 9, 3
Hz, H1).
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Beispiel
3: ent-3α-Acetoxy-16β,17-dichlormethano-13-hydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(4)
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Zu
einer Lösung
des Esters (3) (5,3 g, 0,012 mol) in Chloroform (100 ml) unter einer
Stickstoffatmosphäre
wurde schnell pulverförmiges
Natriumhydroxid (4,0 g, 0,1 mol) und anschließend Benzyltriethylammoniumchlorid
(100 mg) zugegeben und 40 min lang gerührt. Durch gelegentliches Abkühlen durch
ein äußeres Eiswasserbad
wurde die Temperatur des Gemischs auf unter 30°C gehalten. Es wurde weiteres
pulverförmiges
Natriumhydroxid (2,6 g, 0,05 mol) zugegeben und weitere 40 min lang
gerührt.
Das Gemisch wurde durch Celite filtriert, mit Natriumdihydrogenphosphatlösung (20
%) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, über Silicagel
auf konzentriert und chromatographiert und mit Ethylacetat/Petroleumether
(40 bis 60°C)
(1 : 1) eluiert, um das Addukt (4) (4 g, 63 % Ausbeute) als weißen Schaum
zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3)
: 1, 17 (3H, s , H18) ; 1,39 (1H, d, J17,17 =
7, 5 Hz, H17) ; 1, 74 (1H, d, J17,17 = 7,
5 Hz, HO17) ; 2, 09 (3H, s, OCOCH3) ; 2,
81 (1H, d, J6,5 = 10, 5 Hz, H6) ; 3, 31
(1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz, H5) ; 3, 52 (3H,
s, CO2CH2OCH3) ; 5, 28 (1H, d, J = 6, 1 Hz, CO2CH2OCH3)
; 5, 33 (1H, d, J = 6, 1 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5, 34 (1H, s,
H3) , 5, 88 (1H, dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6, 39 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz, H1) .
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Beispiel
4: ent-3α,13-Diacetoxy-16β,17-dichlormethano-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(5)
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Eine
Lösung
des Esters (4) (8,6 g, 16,7 mmol) in Dichlormethan (45 ml) und Triethylamin
(5,07 g) wurde in einem Eisbad abgekühlt und anschließend tropfenweise
mit Essigsäureanhydrid
(5,1 g) und anschließend
mit 4-N,N'-Dimethylaminopyridin
(150 mg) behandelt. Diese Lösung
wurde 48 h lang bei 5°C
aufbewahrt. Nach Abkühlung
im Eisbad wurde eine kleine Eismenge zum Reaktionsgemisch zugegeben
und 5 min lang gerührt.
Diese Zugabe wurde einmal wiederholt, und es wurden danach einige
Gramm Eis hinzugegeben. Es wurde das Rühren 15 min lang bei Raumtemperatur
fortgesetzt, das Meiste des Dichlormethans in einem Rotationsverdampfer
entfernt und anschließend
Ethylacetat zugegeben. Die organische Schicht wurde mit kalter 2N
HCl, Wasser, Natriumhydrogencarbonatlösung und konzentrierter Kochsalzlösung gewaschen
und über Natriumsulfat
getrocknet. Die Entfernung des Lösungsmittels
ergab das Diacetat (5) als kristallinen Feststoff (9,2 g, 100 %).
1H-NMR (CDCl3) :
1, 16 (3H, s, H18) ; 1, 39 (1H, d, J17,17 =
7, 4 Hz, H17) ; 1, 81 (1H, d, J17,17 = 7,
4 Hz, HO17) ; 1, 98 (3H, s, OCOCH3) ; 2,
09 (3H, s, OCOCH3) ; 2, 81 (1H, d, J6,5 = 10, 8 Hz, H6) ; 3, 32 (1H, d, J5,6 = 10, 8 Hz, H5) ; 3, 56 (3H, s, CO2CH2OCH3)
; 5, 23 (1H, d, J = 6, 0 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5, 32 (1H,
d, J3,2 = 3, 85 Hz, H3) ; 5, 38 (1H, d,
J = 6, 0 Hz) , CO2CH2OCH3) ; 5, 88 (1H, dd, J2,1 =
9, 4 Hz, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6,38 (1H,
d, J = 9,3 Hz, H1).
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Beispiel
5: ent-13-Acetoxy-16β,17-dichlormethano-3α-hydroxy-20-norgibberellan-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(6)
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Eine
Lösung
von Diacetat (5) (2 g, 3,34 mmol) in Methanol (130 ml) wurde mit
einer Lösung
von Kaliumcarbonat (0,75 g) und Kaliumhydrogencarbonat (0,63 g)
in Wasser (25 ml) behandelt und das resultierende trübe Gemisch
30 min lang bei Raumtemperatur gerührt, wonach eine klare Lösung erhalten
wurde. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von Essigsäure auf 7 gebracht und das überschüssige Lösungsmittel
in einem Rotationsverdampfer entfernt. Der Rückstand wurde mit Ethylacetat
extrahiert und die erhaltene Lösung
mit einer wässrigen
Kaliumcarbonatlösung
und einer konzentrierten Kochsalzlösung gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Die Entfernung des Lösungsmittels
ergab ent-13-Acetoxy-16β,17-dichlormethano-3α-hydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
als weißen
kristallinen Feststoff (1,8 g). 1H-NMR:
1,27 (3H, s, H18); 1, 41 (1H, d, J17,17 =
7, 3 Hz, H17) ; 1, 81 (1H, d, J17,17 = 7,
3 Hz, HO17) ; 2, 00 (3H, s, OCOCH3) ; 2,
83 (1H, d, J6,5 = 10, 8 Hz, H6) ; 3, 21
(1H, d, J5,6 = 10, 8 Hz, H5) ; 3, 60 (3H,
s, CO2CH2OCH3) ; 4,16 (1H, d, J3,2 =
3,7 Hz, H3) ; 5,23 (1H, d, J = 6, 0 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5, 38 (1H,
d, J = 6, 0 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5, 92 (1H, dd, J 2,1 =
9, 3 Hz, J2,3 = 3, 7 Hz, H2) ; 6, 32 (1H,
d, J1,2 = 9, 3 Hz, H1).
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Dieses
Material wurde in Ethylacetat (50 ml) gelöst, 5% Rhodium-Aluminiumoxid
(0,25 g) zugegeben und das Gemisch 16 h lang in einer Wasserstoffatmosphäre gerührt. Das
filtrierte Gemisch wurde bis zur Trockne eingeengt, über Silicagel
chromatographiert und mit Ethylacetat/Petroleumether (40 bis 60°C) (1 : 1) eluiert,
was das 3β-Carbinol (6) (65
% Ausbeute) ergab.
1H-NMR (CDCl3) : 1,13 (3H, s, H18) ; 1,39 (1H, d, J17,17 = 7, 3 Hz, H17) ; 1, 76 (1H, d, J17,17 = 7, 3 Hz, HO17) ; 1, 96 (3H, s, OCOCH3); 2,70 (1H, d, J6,5 =
10,3 Hz, H6); 3,19 (1H, d, J5,6 = 10, 3
Hz, H5) ; 3, 52 (3H, s, CO2CH2OCH3) ; 3, 81 (1H, br s, H3); 5,18 (1H, d, J
= 6,0 Hz, CO2CH2OCH3); 5,32 (1H, d, J = 6, 0 Hz, CO2CH2OCH3).
-
Beispiel
6: ent-13-Acetoxy-16β,17-dichlormethano-3α-mesyloxy-20-norgibberellan-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(7)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
des Carbinols (6) (5,2 g, 10 mmol) in trockenem Dichlormethan (30
ml) bei 4°C
unter einer Stickstoffatmosphäre
wurde Triethylamin (2,79 ml, 20 mmol) und anschließend Methansulfonylchlorid
(1,54 ml, 20 mmol) tropfenweise zugegeben. Nach 30 min wurde ein
Eiswürfel
zugegeben und das Gemisch 15 min lang gerührt. Anschließend wurde
weiteres Eis zugegeben, weitere 10 min lang gerührt und die Temperatur auf
Umgebungstemperatur ansteigen gelassen. Das Gemisch wurde mit Ethylacetat
verdünnt, mit
Kaliumdihydrogenphosphat (20 %), konzentrierter Kochsalzlösung und
Kaliumcarbonatlösung
(10 %) gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Entfernung des Lösungsmittels, Chromatographieren über Silicagel
und Eluieren mit Ethylacetat/Petroleumether (40 bis 60°C) (1 : 1,5)
ergab das Mesylat (7) (5,1 g, 85 Ausbeute).
1H-NMR
CDCl3) : 1, 19 (3H, s, H18) ; 1, 39 (1H,
d, J17,17 = 7, 3 Hz, H17) ; 1, 77 (1H, d,
J17,17 = 7, 3 Hz, HO17) ; 1, 96 (3H, s,
OCOCH3) ; 2, 71 (1H, d, J6,5 =
10, 3 Hz, H6) ; 3, 07 (3H, s, OSO2CH3) ; 3, 13 (1H, d, J5,6 =
10, 3 Hz) ; 3, 54 (3H, s, CO2CH2OCH3); 4,74 (1H, br d, J = 2,2 Hz, H3); 5,21
(1H, d, J = 5, 5 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5, 35 (1H, d, J = 5, 5 Hz, CO2CH2OCH3)
.
-
Beispiel
7: ent-13-Acetoxy-16β,17-dichlormethano-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(8)
-
Das
Mesylat (7) (5,1 g, 8,56 mmol) wurde in Toluol (100 ml, destilliert über Calciumhydrid)
gelöst,
DBU (6,52 g, 42,8 mmol) zugegeben und die Lösung 34 h lang unter einer
Stickstoffatmosphäre
bei 120°C
erhitzt. Die abgekühlte
Lösung
wurde mit einer Kaliumcarbonatlösung
extrahiert, die Extrakte wurden mit 1N HCl angesäuert und das Produkt wurde
in Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wurde gewaschen,
bis das Wasser neutral geworden war, getrocknet (über Natriumsulfat)
und bis zur Trockne eingeengt, was die Säure (8) (2,77 g, 71 %) ergab.
1H-NMR (CDCl3) :
1, 27 (3H, s, H18) ; 1, 38 (1H, d, J17,17=
7, 3 Hz, H17) ; 1, 78 (1H, d, J17,17 = 7,
3 Hz, H17) ; 1, 97 (3H, s, OCOCH3) ; 2,
68 (1H, d, J6,5 = 9, 4 Hz, H5) ; 2, 73 (1H,
d, J5,6 = 9, 4 Hz, H6) ; 5, 67 (1H, br d,
J = 9, 3 Hz, H3 ) ; 5, 80 (1H, d tr, J = 9,3 Hz, J = 2,9 Hz, H2).
-
Beispiel
8: ent-16β,17-Dichlormethano-13-hydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(9)
-
Acetat
(8) (2,25 g, 4,94 mmol) wurde in Methanol (100 ml) gelöst und Kaliumcarbonat
(3,4 g, 24,7 mmol) zugegeben und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Der pH-Wert wurde durch Zugabe von Essigsäure auf 4 gebracht, das überschüssige Lösungsmittel
in einem Rotationsverdampfer entfernt, Kaliumdihydrogenphosphatlösung (gesättigt) hinzugegeben
und das Gemisch durch Ethylacetat extrahiert. Nach Trocknung über Natriumsulfat
und Entfernung des Lösungsmittels
wurde die Säure
(9) (1,9 g, 93 % Ausbeute) erhalten.
1H-NMR
(CDCl3-MeOH, 4 : 1): 1,27 (3H, s, H18);
1,38 (1H, d, J17,17 = 7 , 3 Hz , H17) ;
1, 7 0 (1H, d, J17,17 = 7 , 3 Hz , HO17)
; 2, 64 (1H, d, J6,5 = 9, 0 Hz, H5) ; 2,
72 (1H, d, J5,6 = 9,0 Hz, H6); 5,67 (1H,
br d, J = 9,2 Hz, H3); 5,79 (1H, d tr, J = 9,2 Hz, J = 3,0 Hz, H2).
-
Beispiel
9: ent-16β,17-Dichlormethano-13-hydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(10)
-
Eine
Lösung
von 13-Hydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(GA5) (MacMillan et al., Tetrahedron, 11,
60 (1960)) (194 mg, 0,59 mmol) in Dichlormethan (10 ml) und Triethylamin
(250 μl,
0,18 mmol) wurde mit Methoxymethylchlorid (54 μl, 7,2 mmol) behandelt und das
Gemisch 15 min lang bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung zugegeben
und das Produkt in Ethylacetat extrahiert. Nach Trocknung über Natriumsulfat
wurde das Lösungsmittel
entfernt und die Hälfte
des Rückstands
(99 mg) in Chloroform (3 ml) gelöst.
Pulverförmiges
Natriumhydroxid (0,4 g, 0,01 mol) wurde schnell unter einer Stickstoffatmosphäre und anschließend Benzyltriethylammoniumchlorid
(6 mg) zugegeben und 8,5 h lang gerührt. Das Gemisch wurde durch
Celite filtriert, mit Natriumdihydrogenphosphatlösung (20 %) gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, über
Silicagel aufkonzentriert und chromatographiert und eluiert mit Ethylacetat/Petroleumether
(40 bis 60°C)
(1 : 2), um das Addukt (10) (81 mg, 67 % Ausbeute) als weißen Schaum
zu liefern.
1H-NMR (CDCl3)
: 1, 28 (3H, s, H18) ; 1, 42 (1H, d, J17,17 =
7, 3 Hz , H17) ; 1, 73 (1H, d, J17,17 =
7 , 3 Hz , HO17) ; 2 , 71 (1H, d, J6,5 =
9, 0 Hz, H5) ; 2, 79 (1H, d, J5,6 = 9, 0
Hz, H6) ; 5, 70 (1H, br d, J = 9,2 Hz, H3); 5,82 (1H, d tr, J =
9,2 Hz, J = 3,0 Hz, H2).
-
Beispiel
10: ent-16β,17-Chlormethano-13-hydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(11)
-
Eine
Lösung
des Esters (10) (40 mg, 0,087 mmol) in Benzol (2 ml) wurde mit Tri-n-butylstannan
(26 μl,
0,096 mmol) und einem AlBN-Kristall behandelt. Das Gemisch wurde
1 h lang unter einer Stickstoffatmosphäre und unter Rückfluss
erhitzt. Nach Entfernung des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
in Ether gelöst und
mit Ammoniakwasser (× 3)
gewaschen. Die getrocknete organische Schicht wurde bis zur Trockne
eingeengt und über
Silicagel chromatographiert. Das Monochlorprodukt (11) (35 mg, 95
Ausbeute, ein einzelnes Epimer mit unspezifischer Konfiguration)
wurde mit Ethylacetat/Hexan (1 : 2) eluiert.
1H-NMR
(CDCl3) : 0, 73 (1H, m, H17) ; 1, 27 (1H,
dd, J = 6, 6, 8, 1 Hz, HO17) ; 1, 28 (3H, s, H18) ; 2, 69 (1H, d,
J6,5 = 9, 0 Hz, H5) ; 2,81 (1H, d, J5,6 = 9,0 Hz, H6) ; 3,43 (1H, dd, J = 8,1,
4,1 Hz, CHCl); 3,50 (3H, s, OMe); 5,28 (2H, s, OCH2O);
5,69 (1H, br d, J = 9,2 Hz, H3); 5,82 (1H, d tr, J = 9,2 Hz, J =
3,0 Hz, H2).
-
Beispiel
11: ent-16β,17-Chlormethano-13-hydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(12)
-
Eine
Lösung
des Esters (11) (17 mg, 0,040 mmol) in Dichlormethan (2 ml) wurde
mit Trifluoressigsäure (0,2
ml) behandelt und das Gemisch 1 h lang unter einer Stickstoffatmosphäre bei Raumtemperatur
gerührt. Nach
Entfernung des Lösungsmittels
wurde die Säure
(12) als farbloses Glas erhalten.
1H-NMR
(d8-THF) : 0, 63 (1H, m, H17) ; 1, 10 (1H,
dd, J = 6, 6, 8,1 Hz, HO17); 1,18 (3H, s, H18); 2,53 (1H, d, J6,5 = 9, 1 Hz, H5) ; 2, 71 (1H, d, J5,6 = 9, 1 Hz, H6) ; 3, 37 (1H, dd, J = 8,1,
4,1 Hz, CHCl); 5,65 (1H, br d, J = 9,2 Hz, H3); 5,79 (1H, d tr,
J = 9,2 Hz, J = 3,0 Hz, H2).
-
Beispiel
12: ent-3α-Acetoxy-16β,17-dibrommethano-13-hydroxy-20-norgibbere11-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(13)
-
Zu
einer Lösung
von Ester (3) (173 mg, 0,40 mmol), Cholinchlorid (11 mg, 0,08 mmol)
und Bromoform (70 μl, 0,8
mmol) in Dichlormethan (4 ml) unter einer Stickstoffatmosphäre wurde
eine Natriumhydroxidlösung (50
%, 2 ml) zugegeben und das Gemisch 2,5 h lang kräftig gerührt. Es wurde weiteres Bromoform
(50 μl)
zugegeben und das Rühren
0,5 h lang fortgesetzt. Es wurde Ethylacetat zugegeben und die organische
Schicht mit Wasser und anschließend
mit gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen. Die Chromatographie über
Silicagel ergab das Addukt (13) (103 mg, 43 % Ausbeute).
1H-NMR (CDCl3) :
1, 19 (3H, s, H18) ; 1, 65 (1H, d, J17,17=
7, 6 Hz, H17) ; 2, 02 (1H, d, J17,17 = 7,
6 Hz, HO17) ; 2, 10 (3H, s, OCOCH3) ; 2,84
(1H, d, J6,5 = 10,5 Hz, H6) ; 3,34 (1H,
d, J5,6 = 10, 5 Hz, H5) ; 3, 54 (3H, s, CH2OCH3) ; 5, 30, 5,
38 (2H, ABd, J = 6, 1 Hz, CH2OCH3) ; 5, 34 (1H, br s, H3) ; 5, 89 (1H, dd,
J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 =
3, 8 Hz, H2) ; 6, 39 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz,
H1).
-
Beispiel
13: ent-16β,17-Dibrommethano-3α,13-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(14)
-
Zu
einer Lösung
von Ester (13) (20 mg) in Tetrahydrofuran (2,0 ml), die Methanol
(20 μl)
enthielt, wurde Trimethylsilylchlorid (40 μl) zugegeben und die Lösung 20
h lang gerührt.
Nach Verdünnung
mit Ethylacetat wurde das Produkt in einen Phosphatpuffer (5× 2 ml),
pH 8,5, extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Phosphatpuffer,
pH 4, auf pH 6 angesäuert
und mit Ethylacetat/2-Butanol (3x) extrahiert, um ent-3α-Acetoxy-16β,17-dibrommethano-13-hydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(18,3 mg) zu ergeben, das in Methanol (1 ml) gelöst und mit einer Lösung von
KHCO3 (3,3 mg) und K2CO3 (9,1 mg) in Wasser (0,50 ml) behandelt
wurde. Nach 2 h langem Rühren
wurde ein Phosphatpuffer, pH 4, hinzugegeben und das Gemisch mit
Ethylacetat (2x) extrahiert. Trocknen und Entfernen des Lösungsmittels
ergab das gewünschte
Produkt (14) (17 mg).
1H-NMR (CDCl3-d4-MeOH, 4 : 1)
: 1, 19 (3H, s, H18) ; 1, 58 (1H, d, J17,17 =
7 , 4 Hz , H17) ; 1 , 94 (1H, d, J17,17 =
7 , 4 Hz , HO17) ; 2, 69 (1H, d, J6,5 =
10, 08 Hz, H6) ; 3, 31 (1H, d, J5,6 = 10,
08 Hz, H5) ; 4, 0 (1H, d, J = 3, 6 Hz, H3) ; 5, 82 (1H, dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 =
3, 8 Hz, H2) ; 6, 23 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz,
H1) .
-
Beispiel
14: ent-3α-Acetoxy-13-hydroxy-16,17-methano-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methoxymethylester
(15)
-
Tri-n-butylstannan
(0,13 ml) und AlBN (ein Kristall) wurden zu einer Lösung von
Ester (13) (120 mg, 0,2 mmol) in Benzol (10 ml) gegeben. Nach 2
h langem Rühren
unter einer Stickstoffatmosphäre
und Rückfluss wurde
ein weiterer AlBN-Kristall hinzugegeben und weitere 1 h lang unter
Rückfluss
gekocht. Danach wurde mehr Tri-n-butylstannan
(65 μl)
hinzugegeben und die Umsetzung weitere 2 h lang fortgesetzt, an
welchem Punkt die DC nur noch eine Spur von zurückgebliebenem Ausgangsstoff
anzeigte. Das Gemisch wurde bis zur Trockne eingeengt (Rotationsverdampfer),
der Rückstand
in Ethylacetat gelöst
und die Lösung
mit verdünntem Ammoniak
(3x) gewaschen. Nach Trocknen und Aufkonzentrieren wurde das Produkt über Silicagel
chromatographiert und mit Ethylacetat/Hexan (1 : 2, anschließend 1 :
1) eluiert, um den entbromten Ester (15) (63 mg, 71 % Ausbeute)
zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3):
0,32 (1H), 0,56 (2H), 0,89 (1H), (3×m, H16, H17); 1,17 (3H, s,
H18); 2,11 (3H, s, OCOCH3); 2,79 (1H, d,
J6,5 = 10, 7 Hz, H6) ; 3, 32 (1H, d, J5,6 = 10, 7 Hz, H5) ; 3, 50 (3H, s, OCH2OCH3) ; 5, 22, 5,
33 (2H, ABd, J = 6, 1 Hz, OCH2OCH3) ; 5, 34 (1H, s, H3) ; 5, 88 (1H, dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 =
3, 8 Hz, H2) ; 6, 43 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz,
H1).
-
Beispiel
15: ent-3α-Acetoxy-13-hydroxy-16,17-methano-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(16)
-
Die
wie bei Ester (13) durchgeführte
Hydrolyse des Esters (15) (21 mg) ergab die Säure (16) (11 mg).
1H-NMR CDCl3-d4-MeOH, 4 : 1): 0,28 (1H), 0,49 (2H), 0,83
(1H), (3×m,
H16, H17); 1,19 (3H, s, H18); 2,67 (1H, d, J6,5 =
10, 4 Hz, H6) ; 3, 11 (1H, d, J5,6 = 10,
7 Hz, H5) ; 4, 02 (1H, d, J = 3, 6 Hz) ; 5, 84 (1H, dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 =
3, 8 Hz, H2) ; 6, 28 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz,
H1) .
-
Beispiel
16: ent-13-Hydroxy-16,17-methano-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(17)
-
Zu
einer Lösung
von GA5-Methylester (94 mg, hergestellt
wie beschrieben von MacMillan et al., Tetrahedron, 11, 60 (1960))
in Toluol (5,0 ml) wurden Diiodmethan (0,330 ml), Iod (52 mg) und
Kupferpulver (520 mg) zugegeben und wurde das Gemisch 21 h lang
unter Rückfluss
und einer Stickstoffatmosphäre
erhitzt. Nach Filtrieren durch Celite mit Ether-Wäsche wurde
das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand über Silicagel
chromatographiert. ent-13-Hydroxy-16,17-methano-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methylester
(62 mg, 63 %) wurde mit Ethylacetat/Hexan (1 : 2) eluiert und langsam
aus Ethylacetat auskristallisiert. Eine Suspension dieses Produkts
(32,6 mg) in Methanol (2,0 ml) wurde mit 2N Natriumhydroxid (2,0
ml) behandelt und das Gemisch 15 h lang unter Rückfluss erhitzt. Der pH-Wert
wurde durch Zugabe von 5N Salzsäure
auf 5 gesenkt und das Produkt in Ethylacetat extrahiert. Nach Waschen
mit konzentrierter Kochsalzlösung
und Trocknen über
Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand
in Eisessig (0,5 ml) gelöst.
Die Lösung
wurde 10 min lang auf 100°C
erhitzt, das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand über Silicagel
chromatographiert. Die Säure
(17) wurde mit Ethylacetat/Hexan (7 : 3) eluiert und als weißer Feststoff
(25,6 mg, 81 % Ausbeute) erhalten.
1H-NMR
(CDCl3-d4-MeOH,
4 : 1) : 0, 23 (1H) , 0, 46 (2H) , 0, 82 (1H), (3×m, H16,
H17); 1,19 (3H, s, H18); 2,52 (1H, d, J6,5 =
9, 0 Hz, H5) ; 2, 66 (1H, d, J5,6 = 9, 0
Hz, H6) ; 5, 61 (1H, br d, J = 9,3 Hz, H3); 5,77 (1H, d tr, J = 9,3
Hz, J = 2,9 Hz, H2.
-
Beispiel
17: ent-13-Acetoxy-16,17-methano-3α-hydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methylester (18,
R = H)
-
ent-3α,13-Diacetoxy-16β,17-dibrommethano-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methylester
(260 mg, 0,42 mmol) wurde durch das für das 3-Acetat (13) beschriebene
Verfahren aus ent-3α,13-Diacetoxy-20-norgibberella-1,16-dien-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methylester (B.E.
Cross, J. Chem. Soc., 4670 (1954)) mit einer Ausbeute von 45 % hergestellt
und in Benzol (10 ml) gelöst.
Tri-n-Butylstannan (340 μl,
1,26 mmol) und AlBN (10 mg, 63 μmol)
wurden zugegeben, und das Gemisch wurde 3,5 h lang unter Rückfluss
und einer Stickstoffatmosphäre
erhitzt. Es wurde weiteres Stannan (350 μl) hinzugegeben und der Rückfluss
18 h lang fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit Ether verdünnt, mit
verdünntem
Ammoniakwasser und mit konzentrierter Kochsalzlösung gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Chromatographieren über
Silicagel und Eluieren mit Ethylacetat/Hexan (1 : 3) ergab das Diacetat
(18) (R = Ac) (74 mg). Eluieren mit Ethylacetat/Hexan (1 : 1) ergab das
13-Monoacetat (18) (R = H) (64 mg). Das Diacetat wurde wie zur Herstellung des
Esters (6) beschrieben in das 13-Monoacetat umgewandelt und ergab
weitere 89 mg des Produkts (18) (R = H) (Gesamtausbeute für die beiden
Stufen : 51 %) .
1H-NMR CDCl3): 0,38 (1H), 0,49 (1H), 0,80 (1H), 0,96
(1H), (4×m,
H16, H17); 1,22 (3H, s, H18); 1,96 (3H, s, OCOCH3)
; 2, 79 (1H, d, J6,5 = 10, 7 Hz, H6) ; 3,
19 (1H, d, J5,6 = 10,7 Hz, H5); 3,70 (3H,
s, CO2Me); 4,15 (1H, m, H3); 5, 92 (1H,
dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 =
3, 8 Hz, H2) ; 6, 36 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz,
H1) .
-
Beispiel
18: ent-13-Acetoxy-3α-hydroxy-16-methyl-20-norgibberellan-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methylester (19)
-
Eine
Lösung
von Ester (18) (89 mg, 0,21 mmol) in Ethylacetat (5 ml), die 5 %
Rh-Al2O3 (6 mg)
erhielt, wurde 22 h lang bei Raumtemperatur unter einer Wasserstoffatmosphäre gerührt. Es
wurde eine weitere Katalysatorprobe (6 mg) zugegeben und die Umsetzung
50 h lang fortgesetzt. Nach Filtration wurde das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand
in Essigsäure
(3 ml) gelöst.
Es wurde Platinoxid (10 mg) hinzugegeben und das Gemisch 16 h lang
bei 50°C
unter einer Wasserstoffatmosphäre
gerührt.
Das filtrierte Gemisch (Celite, Dichlormethan-Wäschen)
wurde bis zur Trockne eingedampft, der Rückstand über Silicagel chromatographiert und
mit Ethylacetat/Hexan (1 : 1) eluiert. Ester (19) wurde als farbloser
Feststoff (78 mg, 87 % Ausbeute) erhalten.
1H-NMR
(CDCl3) : 0, 98 (3H, s, 16-Me) ; 1, 11 (3H,
s, 16-Me) ; 1, 18 (3H, s, H18) ; 1, 99 (3H, s, OCOCH3)
; 2, 63 (1H, d, J6,5 = 11, 0 Hz, H6) ; 3,
14 (1H, d, J5,6 = 11, 0 Hz, H5) ; 3, 72
(3H, s, CO2Me) ; 3, 82 (1H, br s, H3) .
-
Beispiel
19: ent-13-Acetoxy-16-methyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton-7-methylester
(20)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Carbinol (19) (59 mg) in trockenem Dichlormethan (3 ml) bei
4°C unter einer
Stickstoffatmosphäre
wurde Triethylamin (78 μl)
und anschließend
Methansulfonylchlorid (95 μl)
zugegeben. Nach 1 h wurde ein Eisstückchen hinzugegeben und das
Gemisch 15 min lang gerührt.
Anschließend wurde
weiteres Eis zugegeben, 10 min lang weiter gerührt und die Temperatur auf
Umgebungstemperatur ansteigen gelassen. Das Gemisch wurde mit Ethylacetat
verdünnt,
mit Kaliumdihydrogenphosphat (20 %), konzentrierter Kochsalzlösung und
Kaliumcarbonatlösung
(10 %) gewaschen und über
Natriumsulfat getrocknet. Die Entfernung des Lösungsmittels ergab das rohe
3-Mesylat, das in Toluol (3 ml, destilliert über Calciumhydrid) gelöst wurde,
wonach DBU (105 μl)
hinzugegeben und die Lösung
12 h lang bei 120°C
unter einer Stickstoffatmosphäre
erhitzt wurde. Die abgekühlte
Lösung
wurde mit Kaliumcarbonatlösung extrahiert,
die Extrakte mit 1N HCl angesäuert
und das Produkt in Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht
wurde solange gewaschen, bis das Wasser neutral war, getrocknet
(Natriumsulfat) und bis zur Trockne eingedampft. Der Rückstand
wurde über
Silicagel chromatographiert und das Alken (20) mit Ethylacetat/Hexan
(3 : 1) (37 mg, 61 % Ausbeute) eluiert.
1H-NMR
CDCl3) : 0, 98 (3H, s, 16-Me) ; 1, 18 (3H,
s, 16-Me) ; 1, 19 (3H, s, H18) ; 1, 98 (3H, s, OCOCH3)
; 2, 36 (1H, d, J6,5 = 9, 4 Hz, H5) ; 2,
73 (1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz, H6) ; 3, 72
(3H, s, OMe) ; 5, 64 (1H, br d, J = 9, 3 Hz, H3) ; 5, 83 (1H, d
tr, J = 9,3 Hz, J = 2,9 Hz, H2).
-
Beispiel
20: ent-3α,13-Dihydroxy-16-methyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(21)
-
Eine
Suspension von Ester (20) (30 mg) in Methanol (2,0 ml) wurde mit
2N Natriumhydroxid (2,0 ml) behandelt und das Gemisch 15 h lang
unter Rückfluss
erhitzt. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von 5N Salzsäure auf
5 gesenkt und das Produkt in Ethylacetat extrahiert. Nach Waschen
mit konzentrierter Kochsalzlösung
und Trocknen über
Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand
in Eisessig (0,5 ml) gelöst.
Die Lösung
wurde 10 min lang auf 100°C
erhitzt, das Lösungsmittel
entfernt und der Rückstand über Silicagel
chromatographiert. Die Säure
(21) wurde mit Ethylacetat/Hexan (7 : 3) eluiert und als weißer Feststoff (23
mg, 80 % Ausbeute) erhalten.
1H-NMR
(d4-MeOH): 1,05 (3H, s, 16-Me); 1,08 (3H,
s, 16-Me) ; 1, 24 (3H, s, H18) ; 2, 50 (1H, d, J6,5 =
9, 3 Hz, H5) ; 2, 72 (1H, d, J5,6 = 9, 3
Hz, H6) ; 5, 74 (1H, br d, J = 9,3 Hz, H3); 5,90 (1H, d tr, J =
9,3 Hz, J = 2,9 Hz, H2) .
-
Beispiel
21: ent-16β,17-Dichlormethano-3α,13-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton (22)
-
Der
Acetoxyester (4) (50 mg) wurde zu der Säure (22) mit 72 % Ausbeute,
wie für
Ester 14 beschrieben, hydrolysiert.
1H-NMR
(CDCl3) : 1, 24 (3H, s, H18) ; 1, 39 (1H,
d, J17,17 = 7, 5 Hz, H17) ; 1, 71 (1H, d,
J17,17 = 7, 5 Hz, HO17) ; 2, 75 (1H, d,
J6,5 = 10, 5 Hz, H6) ; 3, 13 (1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz, H5); 4,09 (1H, d, J = 3,6
Hz, H3); 5,87 (1H, dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6, 28 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz, H1) .
-
Beispiel
22: ent-16β,17-Chlormethano-3α,13-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(23)
-
Der
Acetoxyester (4) (65 mg) wurde wie für die Herstellung des Esters
11 beschrieben mit einer Ausbeute von 75 % monodechloriert und anschließend wie
für Ester
(14) beschrieben mit einer Ausbeute von 83 % zur Säure (23)
hydrolysiert.
1H-NMR (CDCl3)
: 0, 69 (1H, m, H17) ; 1, 14 (1H, dd, J = 6, 6, 8,1 Hz, HO17); 1,24
(3H, s, H18); 2,74 (1H, d, J6,5 = 10, 5
Hz, H6) ; 3, 15 (1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz,
H5) ; 4, 07 (1H, d, J = 3, 6 Hz, H3) ; 5, 88 (1H, dd, J2,1 =
9, 3 Hz, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6, 30 (1H,
d, J1 = 9, 3 Hz, H1) .
-
Beispiel
23: ent-16β,17-Brommethano-3α,13-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(24)
-
Zu
einer Lösung
des Esters (13) (120 mg, 0,2 mmol) in Benzol (5 ml) wurden Tri-n-Butylstannan
(0,065 ml, 86%ige Reinheit, 0,21 mmol) und AlBN (ein Kristall) zugegeben.
Nach 5 h langem Rühren
unter einer Stickstoffatmosphäre
bei Raumtemperatur wurde das Gemisch bis zur Trockne eingedampft
(Rotationsverdampfer), der Rückstand
in Ether gelöst
und die Lösung
mit verdünntem
Ammoniakwasser (3×) gewaschen.
Nach Trocknen und Auf konzentrieren wurde das Produkt über Silicagel
chromatographiert und mit Ethylacetat/Hexan (1 : 2, anschließend 1 :
1) eluiert, um den monodebromierten Ester als ein einzelnes Epimer
mit unspezifischer Konfiguration (74 mg, 71 % Ausbeute) zu ergeben.
Ein Teil dieses Produkts (20 mg) wurde, wie für Ester (14) beschrieben, mit
einer Ausbeute von 62 % zur Säure
(24) hydrolysiert.
1H-NMR (CDCl3-d4-MeOH, 4 : 1)
: 0, 72 (1H, dd, J = 4, 6 Hz, 7, 5 Hz, H17) ; 1, 18 (3H, s, H18)
; 2, 69 (1H, d, J6,5 = 10, 5 Hz, H6) ; 3,
12 (1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz, H5) ; 3, 30
(1H, dd, J = 4,5 Hz, 6,3 Hz, CHBr); 4,0 (1H, d, J = 3,6 Hz, H3)
; 5, 82 (1H, dd, J2,1 = 9, 3 Hz, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6,24 (1H, d, J1 = 9 , 3 Hz , H1) .
-
Beispiel
24: ent-3α,13-Diacetoxy-10β-hydroxy-16β,17-epoxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(25)
-
Aus
einer Lösung
von m-Chlorperbenzoesäure
(28 g, 60 stabilisiert mit Wasser, 0,1 mol) in Dichlormethan (350
ml) wurde das Wasser entfernt und anschließend über Natriumsulfat getrocknet.
Danach wurde die Dichlormethanlösung
zu einer Lösung
des 3,13-Diacetats des Giberrellinsäuremethoxymethylesters (35
g, 0,0788 mol) in trockenem Dichlormethan (500 ml) unter Rühren und
einer Stickstoffatmosphäre
bei –15°C gegeben.
Anschließend
wurde das Gemisch langsam auf 4°C
erwärmen gelassen
und bei dieser Temperatur gehalten. Nach 4 Tagen wurde gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung (150
ml) zugegeben und die Umsetzung 1,5 h lang gerührt. Die Schichten wurden voneinander
getrennt, und die wässrige
Phase wurde mit Dichlormethan (2× 50 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Der ölige
Rückstand
wurde durch einen kurzen Stopfen aus Silicagel (Dichlormethan) geleitet.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt und der Rückstand
umkristallisiert (Hexan/Ethylacetat, 2 : 1, 180 ml), wobei das gewünschte α-Epoxid (25)
(29,1 g, 80 %) erhalten wurde.
-
Beispiel
25: ent-3α,13-Diacetoxy-10β-hydroxy-l7-oxo-20-nor-16ζ-gibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(26)
-
Zu
einer Lösung
von Titanocendichlorid (15 g, 0,06 mol) in trockenem THF (400 ml),
die unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt wurde, wurde Zinkpulver
(4,2 g, 0,064 mol) zugegeben. Nach 2 h Rühren bei Raumtemperatur wurde
das Reaktionsgemisch auf –15°C abgekühlt und
das Epoxid (25) (6,1 g, 0,013 mol), gelöst in trockenem THF (150 ml),
mit einer Spritze in das Reaktionsgemisch gefüllt. Die Umsetzung wurde sich
bis auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen, 1 h lang gerührt,
anschließend
auf 0°C
abgekühlt
und Schwefelsäure
(10 %, 100 ml) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde mit Ether (500
ml) verdünnt
und die Säure
mit festem Natriumhydrogencarbonat neutralisiert. Die Schichten
wurden abgetrennt, und die wässrige Schicht
wurde mit Ether (2× 100
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit konzentrierter Kochsalzlösung (2× 200 ml)
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und filtriert, und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Die Reinigung des Rückstands über Silicagel (Hexan/Ethylacetat,
3 : 1 bis 1 : 1) lieferte das Aldehyd (26) als ein 5:3-Gemisch aus
16β- und
16α-Epimer
(3,2 g, 56 % Ausbeute) . 1H-NMR δ9, 64 (d,
J = 2, 5 Hz, 16α-CH=O)
und 10, 02 (s, 16β-CH=O).
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Beispiel
26: ent-3α,13-Diacetoxy-10β-hydroxy-17-methylen-20-nor-16ζ-gibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(27)
-
Eine
Suspension von Natriumhydrid (1,12 g, 60 %) in Erdöl wurde
mit Petroleumether gewaschen und zu einer Suspension von Methyltriphenylphosphoniumbromid
in Tetrahydrofuran gegeben und das Gemisch 2 h lang bei Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlung
wurde die resultierende gelbe Lösung
portionsweise zu einer Lösung
der Aldehydepimeren (26) (2,75 g) in THF (16 ml) unter Rühren bei –78°C zugegeben,
bis die Gelbfärbung
im Reaktionsgemisch erhalten blieb. Das Gemisch wurde sich bis auf
Raumtemperatur allmählich
erwärmen
gelassen und anschließend
18 h lang gerührt.
Das überflüssige Lösungsmittel
wurde unter Unterdruck entfernt und der Rückstand über Silicagel chromatographiert.
Das Ethenaddukt (27) wurde mit 10 % Ethylacetat in Pentan eluiert,
was 1,23 g (45 % Ausbeute) ergab.
-
Unter
Befolgung der zuvor beschriebenen Vorgehensweise wurde das aus Ethyltriphenylphosphoniumiodid
erzeugte Ylid zum Aldehyd (26) gegeben, was das Propenanalogon ent-3α,13-Diacetoxy-10β-hydroxy-17-ethyliden-20-nor-16ζ-gibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton (28) mit einer Ausbeute
von 37 % ergab, während
das aus dem n-Propyltriphenylphosphoniumiodid erzeugte Ylid das
Butenanalogon ent-3α,13-Diacetoxy-10β-hydroxy-17-propyliden-20-nor-16ζ-gibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(29) mit einer Ausbeute von 53 % ergab.
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Beispiel
27: ent-13-Acetoxy-10β-hydroxy-l7-methyl-20-nor-16ζ-gibberell-2-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(30)
-
Das
Dien (27) (1,23 g) wurde in Methanol (12,5 ml) gelöst und mit
einer Kaliumcarbonatlösung
(23 %, 2,5 ml) behandelt und das Gemisch 30 Minuten lang gerührt. Das
Gemisch wurde mit Essigsäure
auf pH 5,5 angesäuert,
bis zur Trockne eingedampft und der Rückstand in Ethylacetat extrahiert.
Dieser Extrakt wurde mit Wasser, Kaliumcarbonatlösung und konzentrierter Kochsalzlösung gewaschen
und über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernung des Lösungsmittels wurde der Rückstand
erneut in Ethylacetat gelöst,
die Lösung entgast,
5 % Rhodium-Aluminiumoxid
(112 mg) zugegeben und die Suspension 17 h lang unter einer Wasserstoffatmosphäre gerührt. Nach
Filtration durch Celite, um den Katalysator zu entfernen, wurde
die Lösung
bis zur Trockne eingedampft, der Rückstand in trockenem THF gelöst, Triphenylphosphin
(759 mg) und anschließend
Diethylazodicarboxylat (504 mg) zugegeben und das erhaltene Gemisch
20 Minuten lang unter Rückfluss
erhitzt. Danach wurde das Gemisch auf konzentriert und der Rückstand über Silicagel
chromatographiert. Das GA5-Analogon (30)
wurde mit Gemischen von 10 % und 20 % Ethylacetat in Hexan eluiert.
Insgesamt 701 mg (69 %) Ausbeute wurden nach drei Stufen erhalten.
Eine Wiederholung dieses Vorgangs unter Verwendung des Propensubstrats
(28) ergab das GA5-Analogon (31) (72 % Ausbeute
nach drei Stufen), während
das Butensubstrat (29) das GA5-Analogon
(32) (64 % Ausbeute nach drei Stufen) ergab.
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Beispiel
28: ent-13-Acetoxy-10β-hydroxy-17-methyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(33b) und das 16-Epimer (33a)
-
Zu
dem in Methanol (6,75 ml)-Wasser (1,35 ml) suspendierten Ester (30)
(701 mg) wurde das Harz Dowex W50 × 2 (H+)
zugegeben und das Gemisch 1 h lang unter Rückfluss erhitzt. Nach Abfiltrieren
des Harzs wurde das Lösungsmittel
entfernt und wurden die 16-Epimere (33a) und (33b) durch präparative
HPLC über einer
Cis-Umkehrphasensäule (Waters
Nova-Pak HR C18 6 Mikrometer) aufgetrennt, mit Wasser-Methanol (70
: 30, enthielt 0,05 % Essigsäure)
eluiert und durch NMR-Spektren charakterisiert. 33a (16α-Ethyl) wurde als
erstes eluiert: 1H-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) : 80,76 (3H, t, J = 7, 3 Hz,
CH2CH3) , 1, 22
(3H, s, H-18) , 2, 00 (3H, s, OAc), 2,32, 2,58 (2× 1H, ABd,
J = 16,1 Hz, H-1), 2,67, 2, 72 (1H, ABd, J = 9, 4 Hz, H-5, 6) ,
5, 65 (1H, br d, J = 6,4 Hz, H-3), 5,70 (1H, dt, J = 6,4, 3,5 Hz,
H-2), 33b (16β-Ethyl)
: 1H-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) δ0, 87 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH3) , 1, 22 (3H,
s, H-18) , 1, 96 (3H, s, OAc), 2,32, 2,57 (2× 1H, ABd, J = 16,1 Hz, H-1),
2,63, 2,71 (1H, ABd, J = 9,4 Hz, H-5, 6), 5,64 (1H, br d, J = 6,4
Hz, H-3), 5,78 (1H, dt, J = 6,4, 3,5 Hz, H-2), 13C-NMR
(CDCl3) δ12,9,
15,3, 17,1, 22,1, 24,1, 26,2 (C-12), 35,3, 40,4, 42,2, 47,9, 48,2,
51,6, 55,1, 56,9, 85,8, 91,4, 127,7, 132,1, 170,4, 177,5.
-
Beispiel
29: ent-10β,13-Dihydroxy-17-methyl-20-nor-16-epi-gibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(36a)
-
Zu
einer Lösung
von Acetat (33a) (60 mg) wurde Kaliumhydroxid (120 mg) zugegeben
und das Gemisch 2 h lang unter Rückfluss
und einer Stickstoffatmosphäre
erhitzt. Der pH-Wert wurde mit Essigsäure auf 5,5 gesenkt und es
wurde bis zur Trockne eingedampft. Das Produkt wurde in Ethylacetat
extrahiert und danach mit konzentrierter Kochsalzlösung gewaschen,
anschließend über Natriumsulfat
getrocknet und über
Silicagel chromatographiert. Die Säure (36a) (16α-Ethyl) wurde
mit Ethylacetat/Dichlormethan/Hexan (3 : 1 : 6), das 0,5 Essigsäure enthielt,
eluiert. 1H-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) : δ0, 75 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH3) , 1, 22 (3H,
s, H-18), 2,26,
2,52 (2× 1H,
ABd, J = 16,1 Hz, H-1), 2,48, 2,65 (1H, ABd, J = 9,3 Hz, H-5, 6),
5,58 (1H, br d, J = 6,4 Hz, H-3), 5,73 (1H, dt, J = 6,4, 3,5 Hz,
H-2), 13C-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) 811,8, 14,9, 17,1, 24,8, 34,9,
39,6 (C-12), 42,8, 43,8, 47,5, 51,0, 52,3, 55,5, 77,4, 92,37, 127,7,
132,3, 174,3, 178,7.
-
Die
Analogen (36b) , (37a) , (37b) , (38a) und (38b) wurden auf ähnliche
Weise hergestellt und durch ihre NMR- Spektren charakterisiert. Typischerweise
wurden die 16α(exo)-Epimere
vor den 16β(endo)-Epimeren
eluiert, wobei alle sechs Verbindungen in den NMR-Spektren bei etwa δ1,24 Resonanzfrequenzen,
die mit der C4-Methylgruppe verknüpft waren,
und bei etwa δ5,65
Resonanzfrequenzen, die mit der A-Ring-Doppelbindung verknüpft waren,
zeigten (br d, J = 6,4 Hz, H-3) und 5,77 (dt, J = 6,4, 3,5 Hz, H-2), δ127,8 (C-3)
und 132,1 (C-2), mit H-5 und H-6 bei etwa δ2,57 und 2,70 (ABd, J = 9,4
Hz), mit H, H'-1
bei etwa δ2,32
und 2,38 (ABd, J = 16 Hz). Die terminale Methylgruppe für jede Seitenkette
wurde als Triplett (J = 7,3 Hz) im Bereich von 0,6 bis 0,9 ppm beobachtet.
Für jedes
Epimer-Paar trat die 1H-Resonanz, die mit
der terminalen Methylgruppe in der Seitenkette verknüpft ist,
bei einer niedrigeren Frequenz für
das 16α(exo)-Epimer
im Vergleich mit dem 16β(Endo)-Epimer
auf. Auch wurde bei jedem Epimer-Paar die mit C-12 verknüpfte 13C-Resonanz bei einer höheren Frequenz für das 16α(exo)-Epimer
(ca. 37 bis 39 ppm) im Vergleich mit dem 16β(Endo)-Epimer (etwa 26 bis 30
ppm) beobachtet.
-
ent-10β,13-Dihydroxy-17-methyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(36b) (16β-Ethyl): 1H-NMR (CDCl3/d4-MeOH,
4 : 1) δ0,
81 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH3)
, 1, 16 (3H, s, H-18), 2,26, 2,47 (2× 1H, ABd, J = 16,1 Hz, H-1),
2, 48, 2, 65 (1H, ABd, J = 9, 3 Hz, H-5, 6) , 5, 57 (1H, br d, J
= 6,4 Hz, H-3), 5,72 (1H, dt, J = 6,4, 3,5 Hz, H-2), 13C-NMR
(CDCl3/d4-MeOH,
4 : 1) δ12,9,
15,3, 17,1, 22,1, 24,1, 26,2 (C-12), 35,3, 40,4, 42,3, 47,9, 48,2,
51,6, 55,1, 56,9, 85,8, 91,4, 127,7, 132,1, 170,1, 177,5.
-
ent-10β,13-Dihydroxy-17-ethyl-20-nor-16-epi-gibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(37a) (16α-n-Propyl):
0,79 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH2CH3) , 1, 17 (3H, s, H-18) , 2, 26, 2,52 (2× 1H, ABd,
J = 16,1 Hz, H-1), 2,55, 2,69 (1H, ABd, J = 9,4 Hz, H-5, 6), 5,63
(1H, br d, J = 6,4 Hz, H-3), 5, 74 (1H, dt, J = 6, 4, 3, 5 Hz, H-2)
, 13C-NMR (CDCl3/d4-MeOH,
4 : 1) δ14,1,
15,0, 17,2, 20,6, 34,3, 35,1, 39,7 (C-12), 43,2, 44,1, 45,3, 48,0, 50,9, 52,5,
55,6, 92,2, 127,8, 132,5, 174,7, 178,4.
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ent-10β,13-Dihydroxy-17-ethyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(37b) (16β-n-Propyl)
; 0, 87 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH2CH3) , 1, 22 (3H,
s, H-18) , 2, 29, 2, 55 (2× 1H,
ABd, J = 16, 1 Hz, H-1) , 2, 57, 2, 70 (1H, ABd, J = 9, 4 Hz, H-5,
6), 5,65 (1H, br d, J = 6,4 Hz, H-3), 5,77 (1 H, dt, J = 6,4, 3,5
Hz, H-2), 13C-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) δ14,4, 15,3, 16,9, 22,0, 30,4
(C-12), 33,4, 35,2, 41,9, 46,7, 46,9, 48,2, 51,9, 52,0, 55,4, 55,6,
78,8, 91,9, 127,7, 132,4, 175,6, 177,9.
-
ent-10β,13-Dihydroxy-17-n-propyl-20-nor-16-epi-gibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(38a) (16α-n-Butyl):
0,84 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH2CH2CH3) , 1, 23 (3H,
s, H-18), 2,32, 2,54 (2× 1H,
ABd, J = 16,1 Hz, H-1), 2,57, 2,70 (1H, ABd, J = 9,4 Hz, H-5, 6),
5,65 (1H, br d, J = 6,4 Hz, H-3), 5,77 (1H, dt, J = 6,4, 3,5 Hz,
H-2), 13C-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) δ (13-OAc) 14,0, 15,3, 17,4,
21,7, 22,6, 29,2, 32,1, 35,3, 37,3 (C-12), 40,0, 42,5, 46,4, 48,1,
50,0, 51,5, 54,7, 55,0, 85,3, 91,5, 127,8, 132,1, 170,5, 177,0,
177,5.
-
ent-10β,13-Dihydroxy-17-n-propyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(38b) (16β-n-Butyl):
0,86 (3H, t, J = 7, 3 Hz, CH2CH2CH2CH3) , 1, 22 (3H,
s, H-18) , 2, 33, 2, 52 (2x 1H, ABd, J = 16,1 Hz, H-1), 2,57, 2,70
(1H, ABd, J = 9,4 Hz, H-5, 6), 5,65 (1H, br d, J = 6,4 Hz, H-3),
5,78 (1H, dt, J = 6,4, 3,5 Hz, H-2), 13C-NMR
(CDCl3/d4-MeOH,
4 : 1) δ (13-OAc)
14,0, 15,3, 17,1, 22,1, 23,0, 26,2 (C-12), 30,6, 31,0, 35,3, 40,8, 42,2, 46,1,
48,2, 51,7, 55,1, 56,9, 85,8, 91,5, 127,7, 132,1, 170,4, 177,5.
-
Beispiel
30: ent-3α-Acetoxy-10β,13-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(3)
-
Gibberellinsäure (GA3) (250 g, 722 mmol) wurde in Dichlormethan
(DCM) (1 095 ml AR) unter einer Atmosphäre aus trockenem Stickstoff
suspendiert. Die Suspension wurde in einem Eis-Salz-Bad abgekühlt und
Triethylamin (115,7 ml, 1,15 Äquiv.)
tropfenweise mit Überkopf-Rühren zugegeben.
Methoxymethyl-(MOM-)chlorid (63 ml, 1,15 Äquiv.) wurde anschließend tropfenweise
zugegeben und das erhaltene Gemisch 45 min lang bei Raumtemperatur
gerührt.
DC zeigte das Vorhandensein von etwas Ausgangsstoff an, sodass Triethylamin
(7 ml, 0,07 Äquiv.)
und anschließend
weiteres MOM-Chlorid (3,8 ml, 0,07 Äquiv.) zugegeben wurden, wonach
nach weiteren 10 min DC nur eine schwache Spur des Ausgangstoffs
anzeigte.
-
Das
Gemisch wurde in einem Eis-Salz-Bad abgekühlt und Triethylamin (503 ml,
5 Äquiv.)
unter Überkopf-Rühren tropfenweise
zugegeben, wobei sich ein Niederschlag bildete. Danach wurde Essigsäureanhydrid (340,5
ml, 5 Äquiv.)
tropfenweise zugegeben und das Gemisch sich unter 16 h langem Rühren (magnetisch) bis
auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Danach wurde das Gemisch in einem Eis-Salz-Bad abgekühlt und
Wasser (100 ml) 90 min lang mit Überkopf-Rühren allmählich zugegeben.
Das Gemisch wurde bis auf etwa die Hälfte seines Volumens eingedampft
und mit Ethylacetat (700 ml), DCM (700 ml) und Wasser (350 ml) verdünnt. Die
Schichten wurden voneinander getrennt und die wässrige Schicht mit Ethylacetat
(3× 100 ml)
extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit eiskalter
1N HCl (3× 170
ml), Wasser (6× 200 ml),
K2CO3 (2 %, 3× 170 ml,
danach 24 %, 2× 120
ml), Wasser (2× 200
ml bis zur Neutralität)
und konzentrierter Kochsalzlösung
(2× 100
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, was
(3) als kristallinen Feststoff (297,36 g, 95 %) ergab. 1H-NMR:
1,16 (3H, s, H18); 2,10 (3H, s, OCOCH3)
; 2, 79 (1H, d, J6,5 = 10, 9 Hz, H6) ; 3,
33 (1H, d, J5,6 = 10, 9 Hz, H5) ; 3, 47
(3H, s, CO2CH2OCH3) ; 4, 96 (1H, s, H17) ; 5, 26 (1H, d, J
= 5, 4 Hz CO2CH2OCH3) ; 5, 27 (1H, S, H17); 5,29 (1H, d, J =
6,1 Hz, CO2CH2OCH3); 5,33 (1H, d, J3,2 =
3, 8 Hz, H3) ; 6, 38 (1H, d, J1,2 = 9, 3
Hz, H1).
-
Beispiel
31: ent-3α-Acetoxy-16β,17-dichlormethano-10β,13-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(4)
-
Das
zuvor hergestellte geschützte
Gibberellin (3) (100 g, 231 mmol) wurde in Chloroform (2 310 ml) gelöst, und
zu der wirksam gerührten
Lösung
unter einer Atmosphäre
aus trockenem Stickstoff wurde pulverförmiges Natriumhydroxid (87,49
g, 9,47 Äquiv.)
und eine Lösung
von Benzyltriethylammoniumchlorid (859 mg, 2 Mol-%) in Chloroform
(10 ml) allmählich
zugegeben. Es wurde diskontinuierlich in Eis abgekühlt, um
die Temperatur auf unter 30°C
zu halten. Nach 2 h wurde pulverförmiges Natriumhydroxid (30,88
g, 3,34 Äquiv.) und
eine Lösung
von Benzyltriethylammoniumchlorid (PTC) (429 mg, 1 Mol-%) in Chloroform
(5 ml) allmählich zugegeben.
Nach 3 h wurde pulverförmiges
Natriumhydroxid (27,34 g, 2,95 Äquiv.)
und eine Lösung
von Benzyltriethylammoniumchlorid (429 mg, 1 Mol-%) in Chloroform
(5 ml) zugegeben. Nach 3,5 h wurde durch DC angezeigt, dass die
Umsetzung bis zu einem etwa 95%igen Umsatz fortgeschritten war,
wonach das Gemisch durch einen Frittentrichter abfiltriert und der
Filterkuchen mit Chloroform (400 ml) gewaschen wurde. Das Filtrat wurde
mit KH2PO4 (20 %,
2× 80
ml) und konzentrierter Kochsalzlösung
(100 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, was das rohe Reaktionsgemisch
ergab. Das erhaltene Öl
wurde durch Säulenchromatographie über Silicagel
unter Verwendung von 25 % Ethylacetat in Leichtpetroleum (40 bis
60°C) als
Elutionsmittel, erhöht
bis auf 50 % Ethylacetat als Elutionsmittel, gereinigt. Dies lieferte
das gewünschte
Produkt (4) als einen Schaum (80,44 g, 75 %, bei 90 Umsatz). 1H-NMR: 1, 17 (3H, s, H18) ; 1, 39 (1H, d,
J17,17 = 7, 5 Hz, H17) ; 1, 74 (1H, d, J17,17 = 7, 5 Hz, HO17) ; 2, 09 (3H, s, OCOCH3) ; 2, 81 (1H, d, J6,5 =
10, 5 Hz, H6) ; 3, 31 (1H, d, J5,6 = 10,
5 Hz, H5) ; 3, 52 (3H, s, CO2CH2OCH3) ; 5, 28 (1H, d, J = 6, 1 Hz, CO2CH2OCH3)
; 5, 33 (1H, d, J = 6, 1 Hz, CO2CH2OCH3) ; 5,34 (1H,
s, H3) ; 5,88 (1H, dd, J2,1 = 9,3 Hz, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6, 39 (1H, d, J1 = 9, 3 Hz, H1) .
-
Beispiel
32: ent-16β,17-dichlormethano-3α,10β-dihydroxy-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(4a)
-
Das
zuvor hergestellte cyclopropanierte Derivat (4) (156,7 g, 304 mmol)
wurde in Methanol gelöst
(was eine Suspension ergab) und eine wässrige Carbonatlösung (7,
21 g K2CO3, 64,
76 g KHCO3 in Wasser 313 ml; pH 8, 5) in
drei gleichen Teilen in Abständen
von 10 min zugegeben, wodurch sich ein Niederschlag bildete. Nach
einer Gesamtreaktionszeit von 50 min war die Reaktion vollständig, nachgewiesen
durch DC. Es wurde Essigsäure
(53 ml, 3,05 Äquiv.)
zugegeben und das Gemisch gerührt,
bis die Gasentwicklung aufhörte
(zu welcher Zeit der pH-Wert
5,5 betrug). Das Methanol wurde verdampft und der Rückstand
in Ethylacetat (500 ml) und Wasser (200 ml) aufgenommen. Die organische
Schicht wurde abgetrennt und die wässrige Schicht mit Ethylacetat
(3× 100
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit
wässriger
K2CO3 (10 %, 3× 150 ml)
und konzentrierter Kochsalzlösung
(2× 80
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, was das 3,13-Diol (4a)
als einen Schaum mit quantitativer Ausbeute ergab. 1H-NMR:
1,22 (3H, s, H18) ; 1, 39 (1H, d, J17,17 =
7, 5 Hz, H17) ; 1, 69 (1H, d, J17,17 = 7,
5 Hz, HO17) ; 2, 80 (1H, d, J6,5 = 10, 5
Hz, H6) ; 3, 18 (1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz,
H5) ; 3, 50 (3H, s, CO2CH2OCH3) ; 4, 12 (1H, br s, H3) ; 5,28 (2H, s CO2CH2OCH3)
; 5, 88 (1H, dd, J2,3 = 3, 8 Hz, H2) ; 6,
30 (1H, d, J1 = 9, 3. Hz, H1).
-
Beispiel
33: ent-16β,17-Dichlormethano-3α,10β-dihydroxy-20-norgibberellan-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(4b)
-
Der
Ausgangsstoff (4a) aus der vorhergehenden Umsetzung (114 mmol) wurde
in Ethylacetat (380 ml) gelöst
und die Lösung
entgast. Es wurde ein Rhodium-auf-Aluminiumoxid-Katalysator (5 % Rh, 5,63 g, 10 % Gew./Gew.)
zugegeben und die Suspension mit Wasserstoff gesättigt. Das Gemisch wurde in
einem Wasserstoffkolben 48 h lang gerührt, wonach die Umsetzung durch
Protonen-NMR als beendet nachgewiesen wurde. Etwas Produkt war auskristallisiert,
sodass DCM (300 ml) zugegeben wurde, um es zu lösen, und das Gemisch vor dem
Dekantieren absetzen gelassen wurde. Die Lösung wurde durch eine Celiteschicht
filtriert und eingedampft. Der resultierende Feststoff wurde in
Ethylacetat (80 ml aufgenommen und das Produkt abfiltriert). Das Filtrat
wurde eingedampft und über
Silicagel unter Verwendung von 25 % Ethylacetat in Leichtpetroleum
(40 bis 60°C),
erhöht
auf 35 % und anschließend
40 % Ethylacetat als Elutionsmittel, chromatographiert. Dies ergab
das gewünschte
Produkt (4b) (25,95 g, kristallisiert, und 17,74 g, chromatographiert;
81 %) . 1H-NMR: 1, 18 (3H, s, H18) ; 1,
39 (1H, d, J17,17 = 7, 5 Hz , HO17) ; 1,
70 (1H, d, J17,17 = 7 , 5 Hz , H17) ; 2
, 72 (1H, d, J6,5 = 10, 5 Hz, H6) ; 3, 20
(1H, d, J5,6 = 10, 5 Hz, H5) ; 3, 48 (3H,
s, CO2CH2OCH3) ; 3, 83 (1H, br s, H3) ; 5, 27, 5, 28
(2H, ABd, J = 6 , 3 Hz , CO2CH2OCH3) .
-
Beispiel
34: ent-16β,17-Dichlormethano-10β,13-dihydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(10)
-
Das
zuvor hergestellte 3-Hydroxy-Derivat (4b) (61,15 g, 129 mmol) und
Triphenylphosphin (37,11 g, 1,1 Äquiv.)
wurden in trockenem THF (430 ml) gelöst. Es wurde Diethylazodicarboxylat
(22,3 ml, 1,1 Äquiv.) zugegeben
und das Gemisch unter Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch dunkelte beträchtlich und wurde nach etwa 25
min durch DC als vollständig
nachgewiesen. Die Lösung
wurde abkühlen
gelassen und bis auf die Hälfte ihres
Volumens eingedampft. Es wurde Siliciumdioxid (150 g) zugegeben
und die Verdampfung fortgesetzt, um das Reaktionsgemisch auf dem
Siliciumdioxid vorzuadsorbieren. Der voradsorbierte Rückstand
wurde auf eine Siliciumdioxidschicht aufgebracht und mit 15 Ethylacetat
in Leichtpetroleum (40 bis 60°C),
das bis auf 30 % Ethylacetat erhöht
wurde, und schließlich
mit 35 Ethylacetat als Elutionsmittel eluiert. Dies ergab das Produkt (10)
(mit einigen geringen Verunreinigungen versehen), das am Ende ohne
weitere Reinigung für
die Entfernung der Schutzgruppen verwendet wurde.
-
Beispiel
35: ent-16β,17-Dichlormethano-3α,10β-dihydroxy-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton (9)
-
Das
aus der Eliminierungsstufe erhaltene Rohprodukt (10) (129 mmol)
wurde in Methanol (360 ml) gelöst
und Dowex in der Form W50 × 2
H+ (43,66 g, 74 % Gew./Gew.) zugegeben.
Es wurde Wasser (72 ml) zugegeben und das Gemisch 2,5 h lang unter
Rückfluss
erhitzt. Nach diesem Zeitraum wurde durch DC nachgewiesen, dass
die Umsetzung vollständig
war. Das Gemisch wurde abkühlen
gelassen und das Harz abfiltriert. Die Lösung wurde eingedampft, um
das Methanol zu entfernen, und Ethylacetat (30.0 ml) zugegeben. Die
Suspension wurde mit wässriger
K2CO3 (10 %, 3× 130 ml)
gewaschen und die wässrige
Schicht mit Ethylacetat (3× 30
ml) extrahiert. Die wässrige
Schicht wurde sorgfältig
mit konzentrierter HCl angesäuert,
bis der pH-Wert 3 betrug, bei welchem Punkt sich ein Niederschlag
bildete. Der Feststoff wurde abfiltriert und bis zur Neutralität gewaschen,
was das gewünschte
Produkt liefert, das keine weitere Reinigung benötigte (28,3 g, 53 % über 2 Stufen).
Die wässrige
Schicht wurde mit Butan-2-ol (3× 70
ml) extrahiert und die organische Schicht mit KH2PO4 (20 %, 2× 50 ml) und konzentrierter
Kochsalzlösung
(2× 50
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, was ein unreines Produkt
lieferte, das chromatographiert wurde. Der größte Teil des Produkts wurde
nach Filtration und etwas mehr aus der Extraktion erhalten. 1H-NMR (CDCl3-MeOH,
4 : 1): 1,27 (3H, s, H18); 1, 38 (1H, d, J17,17 =
7, 3 Hz, H17) ; 1, 70 (1H, d, J17,17 = 7,
3 Hz, HO17) ; 2, 64 (1H, d, J6,5 = 9, 0 Hz,
H6) ; 2, 72 (1H, d, J5,6 = 9, 0 Hz, H5)
; 5, 67 (1H, br d, J = 9, 2 Hz, H3) ; 5, 79 (1H, d, tr, J = 9,2
Hz, J = 3,0 Hz, H2).
-
Beispiel
36: ent-16β,17-Dichlormethano-10β,13-dihydroxy-20-norgibberellan-7,19-disäure-19,10-lacton
(9a)
-
Eine
Lösung
von Dichlormethano-GA5 (10) (2,0 g) in Ethylacetat
(50 ml), die Rhodium-Aluminiumoxid (5 %, 50 mg) enthielt, wurde
16 h lang unter einer Wasserstoffatmosphäre gerührt. Nach Filtration, um den
Katalysator zu entfernen, wurde das Lösungsmittel entfernt, um das
Dichlormethano-GA20-Derivat (9a) (2, 0 g)
zu ergeben. 1H-NMR (CDCl3-MeOH,
4 : 1): 1,12 (3H, s, H18); 1, 38 (1H, d, J17,17 =
7, 3 Hz, H17) ; 1, 70 (1H, d, J17,17= 7,
3 Hz, HO17) ; 2, 46 (1H, d, J6,5 = 9, 0
Hz, H5) ; 2, 70 (1H, d, J5,6 = 9, 0 Hz,
H6).
-
Beispiel
37: ent-3α,13-Diacetoxy-10β-hydroxy-17-methyl-17-oxo-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(39)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
des Aldehyds (26) (4,26 g) in THF bei –110°C wurde eine Lösung von
Methyllithium (6,95 ml, 1,25 M in Hexan) zugegeben. Nach 30 Minuten
wurde die Lösung
sich auf –60°C erwärmen gelassen,
anschließend
Essigsäure
(1,5 ml) zugegeben und die Lösung
sich auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Es wurde Ethylacetat zugegeben und nach Waschen mit konzentrierter
Kochsalzlösung
die Lösung über Natriumsulfat
getrocknet, bis zur Trockne eingeengt und der Rückstand über Silicagel chromatographiert.
Ent-3α,13-Diacetoxy-10β,17-dihydroxy-17-methyl-20-norgibberell-1-en-7,19-disäure-7-methoxymethylester-19,10-lacton
(2,2 g, 50 % Ausbeute) wurde mit 35 % Ethylacetat in Pentan eluiert.
Dieses Material wurde direkt zu dem Methylketon (39) durch Behandlung
einer Lösung
in Dichlormethan (305 ml) mit Pyridiniumdichromat (5,2 g) und 22
h langes Rühren
in der Dunkelheit bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre oxidiert.
Das Lösungsmittel
wurde unter Unterdruck entfernt und der Rückstand wiederholt mit Ethylacetat
extrahiert, auf konzentriert und direkt über Silicagel chromatographiert.
Das Keton (39) (1,76 g, 66 % Ausbeute) wurde mit 25 % Ethylacetat
in Pentan eluiert.
-
ent-10β,13-Dihydroxy-17,17-dimethyl-20-norgibberell-2-en-7,19-disäure-19,10-lacton
(40)
-
-
Aus
dem Keton (39) wurde durch Wittig-Methylenierung, Hydrierung, Dehydratation
und Entfernung der Schutzgruppen durch die für die Umwandlung von Aldehyd
(26) über
(27) , (30) und (33) in Gibberellin (36) beschriebenen Vorschriften
die Säure
(40) hergestellt. Nach Reinigung durch präparative HPLC über einer C18-Umkehrphasensäule (Waters
Nova-Pak HR C18 6 Mikrometer) und Eluieren mit Wasser-Methanol (70
: 30, enthielt 0,05 % Essigsäure)
zeigte die 1H-NMR (CDCl3/d4-MeOH, 4 : 1) δ0, 85, 0,
99 [2× 3H,
d, J = 5, 9 Hz, CH (CH3)2],
1,20 (3H, s, H-18), 2,31 (1H, dt, J = 18,77, 2,6 Hz, H-1); 2,57
(1H, ddd, J = 18,7, 3,4, 1,6 Hz, H'-1), 2,58, 2,74 (1H, Ab d, J = 9 , 8
Hz , H-5 , 6) , 5 , 64 (1H, br d, J = 6 , 4 Hz , H-3), 5,79 (1H,
dt, J = 6,4, 3,5 Hz, H-2).
-
Beispiel 38
-
Allgemeine
Verfahren, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen D-Ring-modifizierten Gibberellinverbindungen
angewendet werden können,
umfassen folgende:
- (I) Gibberellinmoleküle, die
eine 1,2-Doppelbindung und eine 3-β-Hydroxylgruppe enthalten, können direkt in 1α-, 1β-, 3α- und 3β-Halogenderivate
durch Behandlung mit Triphenylphosphin-Tetrachlormethan-, Triphenylphosphin-Tetrabrommethan-
oder Triphenylphosphin-Hexachloracetongemische umgewandelt werden
(Dur et al., 1981a, 1981b; Banks und Cross, 1977; Cross und Simpson,
1981; Bearder et al., 1981),
- (II) verschiedene 1- und 3-Halogenide können auch durch Substitution
von 3α-
und 3β-Methylsulfonyloxygibberellinen,
die auch eine 1,2-Doppelbindung
enthalten, hergestellt werden (Duri und Hanson, 1984; Corey et al.,
1971),
- (III) 1β-Fluor-
und 3β-Fluor-Gibberelline
können
durch Behandlung von Gibberellinsäure-(GA3-)Derivaten mit
2-Chlor-N,N-diethyl-1,1,2-trifluorethylamin hergestellt werden (Bakeson
und Cross, 1974).
-
Beispiel 39: Wirkung auf
Stängellängenwachstum
und Blütenbildung
bei Lolium temulentum (siehe Mander et al., 1995)
-
Materialien und Verfahren
-
Pflanzen
-
Die
Pflanzen des Ceres-Stamms von Lolium temulentum wurden in Blumentöpfen mit
Perlit/Vermiculit gezüchtet,
die jeden Morgen mit einer Nährlösung und
jeden Nachmittag mit Wasser gegossen wurden. Die ersten 5 Wochen
nach der Aussaat wurden sie bei kurzen Tagen (KT) mit 8 h Sonnenlicht
in mit Jalousien versehenen Gewächshausabteilen
gehalten, die tagsüber
auf 25°C
und nachts auf 20°C
geregelt wurden. Danach wurden alle Schösslinge und unteren großen Stängelblätter abgeschnitten
und die Pflanzen in künstlich
beleuchtete Abteile mit ebenfalls 25°C/20°C, aber mit 8 h Licht aus Leuchtstoff-
und Glühlampen
mit einer Strahlungsdichte von 250 μmol photosynthetisch wirksamer
Strahlung (PAR) m–2s–1,
gestellt.
-
Nach
45 bis 50 Tagen Wachstum der Pflanzen wurden diese üblicherweise
langen Tagen (LT) ausgesetzt, indem die Beleuchtung mit Glühlampen
(≈ 12 μmol m–2S–1 PAR
auf Pflanzenhöhe)
auf 16 h verlängert wurde,
was ausreicht, um in allen Pflanzen die Blüte auszulösen. Danach wurden sie weitere
3 Wochen KT ausgesetzt, bevor sie zerschnitten und bewertet wurden.
Es gab 14 gleiche Proben pro Behandlung in 10 verschiedenen Versuchen.
-
Aufbringen
der Testverbindung
-
Die
Gibberellin-Derivate (GAs) wurden in 95 Ethanol/Wasser in einem
10-μl-Tropfen
auf das oberste vollständig
ausgewachsene Blatt am Nachmittag des LT aufgebracht. Die Dosen
betrugen 1,5 und 25 μg
pro Pflanze, wurden aber in manchen Fällen von 0,2 bis 250 μg pro Pflanze
erhöht.
Kontrollpflanzen wurden nur mit 95 Ethanol/Wasser behandelt.
-
Bewertung
-
Drei
Wochen nach den kombinierten LT/GA-Behandlungen wurden die Pflanzen
zerschnitten und Sprosslänge
und Blütenstand
unter einem Binokularmikroskop bestimmt und die Stängellänge gemessen.
Die Bewertung der Blüten
wies in allen Fällen,
wie in früheren
Studien, eine enge Beziehung zur Sprosslänge auf, wobei letztere als
das objektivere Maß als
der Blütenstand
genommen wurde.
-
Ergebnisse
-
- A. Nicht-halogenierte Derivate von 16,17-Dihydro-GA5
16-Methyl -16,17-dihydro-GA5 Diese Verbindung bewirkte eine sehr deutliche
Hemmung des Stängellängenwachstums,
sogar mit 1-μg-Dosen,
kombiniert mit einer nur mäßigen Verstärkung des
Blühens
bei höheren
Dosen.
17-Methyl-16,17-dihydro-GA5 16-Ethyldihydro-GA5 war der wirksamste Inhibitor des Stängellängenwachstums,
obwohl nicht signifikant stärker
als Dihydro-GA5 oder dessen 13-Acetat. Auf
das Blühen
hatte es nur eine geringe verstärkende
Wirkung.
17-n-Propyl-16,17-dihydro-GA5 Basierend
auf den Ergebnissen von nur einem Versuch, hatte diese Verbindung
keine Wirkung auf das Stängellängenwachstum
und nur eine geringe verstärkende
Wirkung auf das Blühen.
16,17-Methano-16,17-dihydro-GA5 In zwei von drei Versuchen mit dieser Verbindung
wirkte sie auf das Stängellängenwachstum
fast so hemmend wie Dihydro-GA5, aber weniger
verstärkend
auf das Blühen, während sie
im dritten Versuch so verstärkend
wie GA5 und Dihydro-GA5 auf
das Blühen
wirkte, aber auf das Stängellängenwachstum
weniger hemmend als letzteres einwirkte.
- B. Halogenierte Derivate von Methano-C-16,17-dihydro-GA5
Monochlormethano-C-16,17-dihydro-GA5 Basierend auf den Ergebnissen von nur einem
Versuch hemmte diese Verbindung das Stängellängenwachstum nach Behandlung
(um 58 %) mit einer 25-μg-Dosis
(verglichen mit 36 % bei 25 μg
Dihydro-GA5) stark. Nur mit der 25-μg-Dosis hatte
sie eine geringe verstärkende Wirkung
auf die Sprosslänge.
Dichlormethano-C-16,17-dihydro-GA5 Diese Verbindung wurde in 4 Versuchen ausgebracht.
Sie ist insoweit ein einzigartiges Gibberellin-Derivat, da sie sowohl Stängellängenwachstum
als auch das Blühen
stark hemmt. Bei der 25-μg-Dosis
wurde das Stängellängenwachstum
nach Behandlung um 70 verringert, verglichen mit der Kontrolle,
während
Dihydro-GA5 es in einem Versuch nur um 46
verringerte.
Dichlormethano-C-16,17-dihydro-GA5-Acetat Diese
Verbindung, hergestellt bei der Synthese der vorhergehenden Verbindung,
wurde nur in einem Versuch verwendet, wobei sie das Längenwachstum
mit vergleichbarer Wirkung auf das Blühen wie Dichlormethanodihydro-GA5 hemmte.
Dibrommethano-C-16,17-dihydro-GA5 Es wurde ebenfalls in nur einem Versuch
verwendet, in welchem es das Stängellängenwachstum
wie das Dichlorderivat hemmte, und seine Wirkung auf das Blühen vergleichbar
war.
- C. C-16,17-Dihydro-GA3-Derivate
16,17-Methano-C-16,17-dihydro-GA3 Während
Methanodihydro-GA5 das Stängellängenwachstum
deutlich hemmte, verstärkte
Methanodihydro-GA3 es, obwohl in geringerem
Maße als
Dihydro-GA3. Die Ergebnisse in Tabelle 1
betreffen unter KT gehaltene Pflanzen, wobei aber vergleichbare
Ergebnisse mit einem LT ausgesetzten Pflanzen erhalten wurden. Sie
zeigen auch, dass Methanodihydro-GA3 beim
Auslösen
des Blühens
bei KT so wirkungsvoll war, wie es Dihydro-GA3, GA5 und GA3 bei LT
waren. Tabelle
1 Wirkung
einiger GAs und Derivate mit einer Dosis von 25 μg auf Stängel- und Sprosslänge und
Bewertung bei L. temulentum, ständig
unter kurzen Tagen gehalten, ± Standardabweichung MonoChlormethano-C-16,17-dihydro-GA3 In
zwei Versuchen war diese Verbindung beim Stängellängenwachstum unwirksam, weder
verstärkte noch
hemmte sie bei irgendeiner Dosierung, aber förderte das Blühen stark.
Dichlormethano-C-16,17-dihydro-GA3 Im Gegensatz zum Monochlorderivat hatte
die Dichlor-Form
keinen Einfluss auf das Blühen
und auch keinen auf das Stängellängenwachstum.
Monobrommethano-C-16,17-dihydro-GA3 Wie ihr chloriertes Gegenstück, hatte
diese Verbindung keine signifikante Wirkung auf das Stängellängenwachstum,
unterschied sich aber darin, dass sie keine verstärkende Wirkung
auf das Blühen
hatte (Tabelle 1).
Dibrommethano-C-16,17-dihydro-GA3 Diese Verbindung hatte, wie ihr chloriertes
Gegenstück,
keine Wirkung auf die Länge
des Stängels
oder der Sprossspitze (Tabelle 1).
- D. Dichlormethano-C-16,17-dihydro-GA20
In
einem Versuch hatte diese Verbindung eine nur gering verstärkende Wirkung
auf das Blühen,
hemmte aber das Stängellängenwachstum
fast in demselben Maße
wie Dichlormethanodihydro-GA5 und mehr als Dihydro-GA5.
- E. Reis
Hemmende Wirkungen auf das GA20-induzierte
Sprosslängenwachstum
durch drei der vorhergehenden Verbindungen, 16,17-Dichlormethano-C-16,17-dihydro-GA5,
16,17-Methano-C-16,17-dihydro-GA5 und 16-Methyl- 16,17-dihydro-GA5, ergaben Ergebnisse wie bei Lolium (siehe
weiter oben).
- F. Wilder Hafer
Hemmende Wirkungen auf das Sprosslängenwachstum
und eine verzögerte
Blüte durch
Dichlormethano-C-16,17-dihydro-GA5 und sein C-13-Acetat sind gleich denen
bei Lolium (siehe weiter oben).
-
Diskussion
-
Die
Ergebnisse bestätigen
die ganz anderen strukturellen Eigenheiten beim Stängellängenwachstum gegenüber dem
Blühen,
die schon früher
bei GAs (Evans et al., 1990) gefunden wurden. Einige der hier untersuchten
GA-Derivate wie Dichlor- und Dibrommethanodihydro-GA3 (Tabelle
1) hatten weder auf das Stängellängenwachstum
noch auf das Blühen
eine Wirkung.
-
Einige
Verbindungen, wie Monochlormethanodihydro-GA3,
förderten
das Blühen
stark, hatten aber auf das Stängellängenwachstum
keinen Einfluss. Dies ist ein wichtiger Punkt in Bezug auf die Rolle
endogener Gibberelline beim Blühen
von L. temulentum, da, wenigstens bis 3 Wochen nach der Behandlung,
die Pflanzen, die einem auslösenden
LT ausgesetzt waren, eine deutliche Vergrößerung der Länge der
Sprossspitze und der Blütenzahl
ohne deutliche Vergrößerung der
Stängellänge zeigten
(beispielsweise Tabelle 1).
-
Eine
neue und potenziell nützliche
Kombination von Wirkungen von GA-Derivaten in dieser Studie ist die
stark hemmende Wirkung sowohl auf das Stängellängenwachstum als auch die Blütenbildung
in diesem Gras durch Dichlormethanodihydro-GA5.
-
Wenn
man nur die Wirkung der Dihydro-GA5-Derivate
auf Lolium betrachtet, waren 17-Methyldihydro-GA5 und
16-Methyldihydro-GA5 auf das Stängellängenwachstum
hemmender als 16,17-Methanodihydro-GA5,
das in dieser Hinsicht mit Dihydro-GA5 selbst
vergleichbar ist. Beim Blattscheidenwachstum von Zwergreis, das
durch einige Gibberelline ohne einen C-13β-Hydroxylrest ausgelöst wurde,
trat eine vergleichbare Größenordnung
in der Wachstumsverringerung auf, außer dass alle neuen D-Ring-modifizierten Gibberelline
wirksamer als C-16,17-Dihydrogibberelline
waren. Jedoch wurde durch Hinzufügen
von einem Chloratom zu Methanodihydro-GA5 die
Verringerung des Stängellängenwachstums
nach Behandlung auf 58 (siehe 36 % bei Dihydro-GA5)
vergrößert, während Dichlormethanodihydro-GA5 das Längenwachstum
um 70 % oder mehr hemmte. Vergleichbare Wachstumsverringerungen
wurden auch mit Dichlormethanodihydro-GA5 auf das
Blattscheidenwachstum von Zwergreis (siehe unten) und die Höhe von wildem
Hafer und Sprossbiomasse (die Werte sind nicht gezeigt) erhalten.
-
Die
Blütenbildung
reagierte unterschiedlich auf Veränderungen bei den Dihydro-GA5-Derivaten. Sie wurde durch eine 13-Acetat-Gruppe
(die das Stängellängenwachstum
nicht beeinflusste) verringert, wie es durch die verstärkende Wirkung
von C-13-Hydroxyl (Evans et al., 1990) erwartet werden konnte. Die
Blütenbildung
bei Dihydro-GA5 war bei den Methano-Derivaten nicht merklich
vermindert, während
sie es mit den 16-Methyl-, 17-Methyl- und 17-n-Propyl-Derivaten
von Dihydro-GA5 war. Durch das Hinzufügen eines
Chloratoms zu Methanodihydro-GA5 wurde die
Blüh-Reaktion
nur leicht verringert, wobei aber durch Zusatz von zwei Chloratomen
eine verstärkende
Wirkung in eine streng hemmende Wirkung umgewandelt wurde, was eine Verbindung
mit potenziellem Wert sowohl als Wachstums- als auch Blühhemmer,
wenigstens für
Rasengras für
die kalte Jahreszeit und Grasunkräuter, ergibt.
-
Beispiel 40: Wirkung auf
Rasengras (siehe Mander et al., 1995)
-
Die
Wirkungen der GA-Verbindungen 16,17-Dihydro-GA5,
17-Methyl-16,17-dihydro-GA5 und 16α,17-Dichlormethanodihydro-GA5 (als DCM-GA5 bezeichnet)
auf den Rasen betreffende Aspekte des Wachstums von Poa pratensis
und Lolium perenne und einen Rasen, der sich überwiegend aus diesen zwei Spezies
zusammensetzte, wurde untersucht.
-
A. Materialien und Verfahren
-
a) Feldversuche
-
1994
wurden zwei Versuche mit einem handelsüblichen Rasen durchgeführt, die
von Canturf mit einem gesprengten Rasen auf ihrer Farm in der Nähe von Bungendore
ermöglicht
wurden, der erste Versuch im Herbst (März – April) und der zweite im
Frühjahr – frühen Sommer
(September – Dezember).
In beiden Fällen wurden
die Versuche mit einem einheitlichen und gleich hohen ausgewachsenen
Rasen durchgeführt,
der mit einer 20:80-Mischung aus Poa pratensis cv. Bronco und Lolium
perenne cv. SR4100 gesät
und regelmäßig gedüngt und
gesprengt worden war. Die Wachstumsgeschwindigkeit des Rasens in
den Kontrollen des Herbstversuchs betrug nur 2 bis 5 g m–2 d–1,
erreichten jedoch 10 , 2 g m–2 d–1 im
Frühjahrsversuch.
-
In
beiden Versuchen wurden 10 Behandlungen 5 Mal in einer 10-x-5-Anordnung
derart wiederholt, dass jede Spalte eine sich wiederholende Probe
bildete und Reihen-Paare sich wiederholende Proben bildeten. Zwischen
den Rasenstücken
wurden 0,5 m breite Wege geschnitten, niedriger als die Rasenstücke, die dann
in etwa wöchentlichen
Abständen
auf eine Standardhöhe
von 55 mm gemäht
wurden. Die abgeerntete Fläche
eines Rasenstücks
betrug 0,845 m2. Das Rasenwachstum wurde
aus dem ofentrockenen Gewicht des Rasenschnitts bestimmt, das hier
als Prozentsatz desjenigen der Kontrollrasenstücke ± Standardabweichung angegeben
ist.
-
Die
Rasenstücke
wurden nur einmal mit 300 ml m–2 5 Ethanol in Wasser
plus 0,1 % Agral auf den Kontrollen oder mit dem zugesetzten Gibberellinderivat
in den Behandlungen mit Lösungen,
die auf einen pH-Wert von 6,8 gebracht worden waren, besprüht. Im ersten
Versuch enthielten die Behandlungslösungen 2, 7, 20, 70 oder 200
ppm DCM-GA5, 125 ppm 16,17-Dihydro-GA5 (exo) oder 30, 200 bzw. 700 ppm PrimoTM. Im zweiten Versuch wurden die Behandlungen
mit 10, 33, 100 oder 330 ppm DCM-GA5, 100
ppm 17-Methyl-16,17-dihydro-GA5 oder 33,
330 bzw. 700 ppm PrimoTM (Trinexapac-ethyl;
Ciba-Geigy, Australien) durchgeführt
(100 ppm entsprechen 300 g ha–1). Im ersten Versuch
wurden alle Rasenstücke
unter Schutzfolie am 15. März
1994 bei schönem
Wetter besprüht.
Im zweiten Versuch waren alle Rasenstücke dreimal vor dem Sprühen am 19.
Oktober 1994 abgemäht
und abgeerntet worden. Einige Stunden später fiel 4 mm Regen.
-
b) Phytotronversuche mit
Poa pratensis
-
Es
wurden fünf
Versuche in CERES, dem Phytotron von Canberra, mit Pflanzen durchgeführt, die
einzeln in 8-cm- Kunststoffblumentöpfen mit
einem 1:1-Gemisch aus Perlit und Vermiculit unter kontrollierter
Temperatur und Tageslänge
gezüchtet
wurden. Die Pflanzen wurden jeden Morgen mit Nährlösung und jeden Nachmittag mit
Wasser gegossen. Alle Pflanzen wurden 8 h lang jeden Tag natürlichem
Tageslicht ausgesetzt, bis das sechste Blatt zu sehen war, wonach
sie bei verschiedenen Tageslängen
durch Verlängerung
der 8-h-Periode Tageslicht mit niedriger Strahlungsdichte (~ 16 μmol PAR m–2 s–1)
aus Glühlampen
ausgesetzt wurden. Es gab 3 Lichtperioden in 3 Versuchen, und 2
in den anderen 2. Die Abteiltemperaturen wurden auf 18°C in der
Tageslichtperiode und auf 13°C
bei Verlängerung
der Lichtperiode und in der Dunkelheit eingestellt.
-
In
allen Versuchen wurde Saatgut von Poa pratensis cv. Holt, Herkunft
69°N, vom
Norwegian Basic Seed Centre verwendet und das Verhalten dieser Linie
mit demjenigen von cv. Bronco im letzten Versuch verglichen. Bei
jeder Ernte wurden 12 bis 14 der Probepflanzen von jeder Behandlung
in Abständen
von einer Woche oder länger
zur Messung von Pflanzenhöhe,
Blattlänge
und ausgewählten
Blättern
am Hauptstängel, Anzahl
der Hauptstängelblätter, Anzahl
der Schösslinge,
Länge der
Sproßspitze
und Stadium, Trockengewicht des Sprosses und (in einem Versuch)
Trockengewicht der Wurzeln entnommen.
-
Alle
Behandlungen mit den GA-Derivaten wurden nur einmal zum Übergangszeitpunkt
der verschiedenen Lichtperioden durchgeführt. Das Ausbringen von 1,
5 oder 25 μg
von GA in einem einzelnen 10-μl-Tropfen
aus 95 % Ethanol/Wasser wurde auf die Mitte des obersten Blatts
der Pflanzen durchgeführt.
Die Kontrollen wurden mit 10 μl
Ethanol/Wasser behandelt.
-
c) Phytotronversuch zum
Wasserverbrauch von Loliumperenne-Rasen
-
Samen
von mehrjährigem
Weidelgras cv. SR4100 wurden in großen (12,5 cm Durchmesser) Blumentöpfen mit
1 : 1 Perlit/Vermiculit mit einer Dichte gesät, die ausreichte, um einen
geschlossenen Rasen bis zu der Zeit sicherzustellen, zu welcher
jede Pflanze 3 Schösslinge
hatte, und in einem Gewächshaus
bei 24°C/19°C (Tag/Nacht)
und mit einer Tageslänge
von 16 h gezüchtet.
Täglich
wurde mit Nährlösung und
Wasser gegossen. Zum Zeitpunkt der Behandlung wurde der Rasen auf
eine Höhe
von 35 mm über
dem Kulturmedium abgeschnitten, das dann auf Feldkapazität gebracht
wurde. Anschließend
wurde jeder Blumentopf mit 5 ml entweder von 5 % Ethanol/95 % Wasser
plus 0,1 % Agral-Benetzungsmittel oder mit derselben Lösung, die
350 mg 1–1 DCM-GA5 enthielt, besprüht und zurück ins Gewächshaus gebracht. Es gab 8
gleiche Rasenproben pro Behandlung. Der Wasserverbrauch wurde gravimetrisch
verfolgt, und die Blumentöpfe
wurden alle 24 h bis auf ihr Anfangsgewicht gegossen.
-
B. Ergebnisse
-
a) Rasen-Feldversuche
-
Die
zwei Feldversuche mit einem kommerziellen Rasen in Bungendore, der
erste im Herbst und der zweite im Frühjahr, ergaben ungefähr ähnliche
Ergebnisse. Im zweiten Versuch wurden direkter vergleichbare Dosierungen
für DCM-GA5 und PrimoTM eingesetzt.
Vor den Sprühbehandlungen
war das wöchentliche Wachstum
in allen Rasenstücken
vergleichbar, wobei aber innerhalb einer Woche Besprühen eine
sehr deutliche Hemmung des Wachstums stattfand, die 4 bis 6 Wochen
stark blieb, worauf eine Periode beschleunigten Wachstums folgte.
In allen Fällen
war die Hemmung durch DCM-GA5 und PrimoTM viel größer als die Erholung danach,
dennoch gab es eine recht enge Beziehung zwischen den maximalen
% Wachstumshemmung und den maximalen % Verstärkung quer durch Dosen und
Hemmstoffe, insbesondere bei DCM-GA5.
-
Für beide
Wachstumshemmer gilt, dass mit größer werdender Dosis der maximale
Hemmungsgrad des erneuten Wachstums und die Länge der andauernden Hemmung
größer werden.
Eine Erholung zurück auf
das Niveau der Kontrollen trat nach 34 und 44 Tagen mit 33 ppm Sprühungen von
DCM-GA5 bzw. PrimoTM und
nach 45 bzw. 50 Tagen mit 330 ppm Sprühungen ein. Eine Woche nach
dem Besprühen
wirkten die zwei Wachstumshemmer noch in einem vergleichbaren Maße hemmend,
wobei die Hemmung durch DCM-GA5 über die
nächsten
2 bis 4 Wochen nicht so sehr zunahm, wie das bei PrimoTM der
Fall war.
-
Der
Einfluss der Konzentration der zwei Verbindungen auf das erneute
Wachstum in der zweiten Woche nach dem Abschneiden in den zwei Rasenexperimenten
wurde auch verglichen. Für
beide Wachstumshemmer war die Wachstumshemmung mehr oder weniger
mit der Dosis logarithmisch linear. Im zweiten (Frühlings-)Versuch
waren die zwei Wachstumshemmer in ihrer Wirksamkeit sehr vergleichbar,
während
in dem früheren
(Herbst-)Versuch etwa 7 Mal mehr PrimoTM erforderlich
war, um eine Hemmung zu erhalten, die mit derjenigen von DCM-GA5 vergleichbar war. Diese Inkonsistenz zwischen
den zwei Versuchen kann eine jahreszeitliche Wirkung sein: Die Wachstumsgeschwindigkeit
des Rasens war im Frühjahrsversuch
viel höher.
Jedoch könnte
sie auch mit der Tatsache zusammenhängen, dass im ersten Versuch während und
einige Tage nach dem Sprühen
schönes
Wetter herrschte, während
im zweiten Versuch nur ein Besprühen
unter bewölkten Bedingungen
stattfand, auf welches einige Stunden später 4 mm Regen folgte.
-
Die
Blütenentwicklung
beim wöchentlichen
Mähen war
in beiden Versuchen zu gering, um Unterschiede in ihrer Hemmung
durch PrimoTM und DCM-GA5 beobachten
zu können,
obwohl gemäß den Versuchen
mit Lolium (siehe Beispiel 37) DCM-GA5 wirksamer
sein sollte. Ein Unterschied, der zwischen den zwei Verbindungen
in beiden Versuchen offensichtlich war, war die Tendenz bei PrimoTM, ein Braunwerden (Verfärbung) des Rasens bei höheren Dosen
zu verursachen.
-
In
dem ersten Rasenversuch wirkte 16,17-Dihydro-GA5 viel
weniger hemmend bei der einen angewendeten Dosis als sein chloriertes
Derivat DCM-GA5, während im zweiten Versuch die
Wirksamkeit von 17-Methyl-16,17-dihydro-GA5 vergleichbar
mit derjenigen von PrimoTM und DCM-GA5 war.
-
b) Phytotronversuche mit
Poa pratensis
-
Die
Tageslänge
hatte auf die Blattlänge
in cv. Holt in allen 5 Versuchen einen großen Einfluss, das längste Blatt
in KT war im Durchschnitt nur 45 % so lang wie dasjenige in der
längsten
Lichtperiode. In cv. Bronco war das längste Hauptstängelblatt
in 10 h Lichtperioden 47 von demjenigen in 15 h Lichtperioden, verglichen
mit 44 in cv. Holt. Die entsprechenden Zahlen für die endgültige Pflanzenhöhe betrugen
44 % und 47 %. Somit sollte die Poa-pratensis-Komponente der Rasenversuche,
die sehr empfindlich gegenüber
der Tageslänge
bei dem Blattlängenwachstum
ist, auch gegenüber
dem GA-Status empfindlich sein.
-
Diese
zwei Kultivaren unterschieden sich jedoch in ihrem Wachstum und
ihren Reaktionen auf Wachstumshemmer, welche die GA1-Biosynthese
hemmen. Keine Verbindung verringerte die endgültige Blattzahl und die Geschwindigkeit
der Blattbildung am Hauptstängel
signifikant, obwohl sie bei KT größer als bei LT waren. Die Länge des
zehnten Hauptstängelblatts
wurde bei KT und durch die Anwendung eines Wachstumshemmers bei
LT in einem vergleichbaren Maße
verkürzt,
wobei PrimoTM wirksamer als DCM-GA5 bei einer Dosis von 25 μg pro Pflanze und auch bei einer
Dosis von 5 μg
pro Pflanze war. Die Pflanzenhöhe
wurde auch bei KT und in einem geringeren Maße durch die Wachstumshemmer
verkürzt,
wobei PrimoTM wirksamer als DCM-GA5 war.
Die Zunahmegeschwindigkeit der Pflanzenhöhe in der zweiten Woche nach
der Behandlung wurde bei KT und durch beide Verbindungen in LT stark
verringert, jedoch nur durch PrimoTM bei
KT bei cv. Bronco. Die Schösslinge
waren bei KT größer als
bei LT und durch beide Verbindungen bei LT signifikant größer. Das
Trockengewicht der Sprossen wurde nur bei der letzten Ernte 39 Tage
nach der Behandlung gewogen: Bei cv. Holt hatte DCM-GA5 keine
deutliche Wirkung auf das Trockengewicht des Sprosses, weder bei dem
Kultivar noch der Tageslänge,
während
PrimoTM in allen Fällen, außer bei cv. Bronco in LT, deutlich
verringerte.
-
In
allen Versuchen war die Reihenfolge der Wirksamkeit als Wachstumshemmer
bei einer Dosis von 25 μg
PrimoTM > DCM-GA5 > Dihydro-GA5, teilweise da PrimoTM seine
Hemmwirkung auf die Geschwindigkeit des Blattlängenwachstums einen größeren Zeitraum
lang als DCM-GA5 beibehielt (beispielsweise
zwei Wochen gegenüber
einer in 15-h-Lichtperioden) wie in den Rasenversuchen.
-
Bei
niedrigeren Dosen war jedoch DCM-GA5 genauso
wirkungsvoll wie PrimoTM in einigen Beispielen.
-
c) Phytotronversuch zum
Wasserverbrauch von Minirasen aus Lolium perenne
-
Es
wurde die Wirkung des Besprühens
von kurzem Rasen aus mehrjährigem
Weidelgras SR4100 entweder mit DCM-GA5 oder
PrimoTM auf ihren täglichen Wasserverbrauch in
einem Gewächshaus
mit kontrollierter Temperatur (24/19°C) in nur einem Versuch untersucht.
Beide Wachstumshemmer führten
zu einer sehr deutlichen Verringerung des Wasserverbrauchs bis zum
vierten Tag, nachdem der Rasen besprüht worden war, doch hielt dies
nur einige Tage an.
-
C. Diskussion
-
In
den hier mitgeteilten Versuchen, sowohl mit beiden einzelnen Pflanzen,
die in einer kontrollierten Umgebung gezüchtet wurden, als auch Rasen,
der in freier Umgebung wuchs, sowohl im Frühjahr als auch im Herbst, war
die Hemmung des Längenwachstums
des Rasens durch einige Derivate von 16,17-Dihydro-GA5 vergleichbar
mit derjenigen, die von dem handelsüblichen Wachstumshemmer PrimoTM (Trinexapac-Ethyl) erreicht wird. In den
Bungendore-Rasenversuchen war die anfängliche Hemmung des Längenwachstums
der Sprossen genauso groß oder
größer mit
DCM-GA5 als mit PrimoTM bei
derselben Dosis. Die Wirkung der einzelnen Sprühbehandlung dauerte etwas länger bei
PrimoTM, doch verringerte sie das Trockengewicht
der Pflanzen und verursachte eine geringe Braunfärbung des Rasens, was DCM-GA5 nicht tat. Beide Verbindungen verursachten
eine zeitweilige Verringerung des Wasserverbrauchs von Minirasen
im Phytotron. Beide Verbindungen verursachten auch eine substanzielle "Erholung" des Wachstums etwa
8 Wochen nach dem Besprühen,
die bei DCM-GA5 durch ein zweites Besprühen wieder
rückgängig gemacht
wurde.
-
Die
Feststellung, dass sowohl PrimoTM als auch
DCM-GA5 die Blattlänge bei LT auf etwa diejenige
der unbehandelten Blätter
in KT verkürzte,
legt nahe, dass das meiste des zusätzlichen Blattlängenwachstums
bei LT mit der 3β-Hydroxylierung
von GA20 zu GA1 verknüpft war.
Jedoch gab es ungeachtet der Ähnlichkeiten
in ihrer wahrscheinlichen Wirkungsweise durch Hemmung der 3β-Hydroxylierung von
Gibberellinen und in ihren Gesamtwirkungen und Reaktionen auf die
Dosis sowie, dass keine von ihnen die Geschwindigkeit der Blattbildung
verringerte, einige Unterschiede zwischen PrimoTM und
DCM-GA5 in
ihren Wirkungen. Weiterhin gab es Unterschiede in den Reaktionen
der zwei Kultivaren von Poa pratensis, die insgesamt ihre Nützlichkeit
als Wachstumshemmer beeinflussen können. So wurde beispielsweise,
obwohl die Tageslänge
eine ähnliche
Wirkung auf das Blattlängenwachstum
in den zwei Poa-pratensis-Kultivaren hatte, die Länge der
jüngsten
vollständig
ausgebildeten Blätter
bei KT von keinem Wachstumshemmer in cv. Holt beeinflusst, aber
bei cv. Bronco von beiden gehemmt, wie es auch das Trockengewicht
der Sprossen durch PrimoTM war.
-
Die
Versuchsergebnisse mit einzelnen Pflanzen unterschieden sich auch
in gewisser Weise von denjenigen mit Rasen in der freien Umgebung,
insbesondere in der größeren relativen
Hemmung durch PrimoTM, verglichen mit DCM-GA5, bei einzelnen Pflanzen, obwohl dies bei
niedrigeren Dosen weniger ausgeprägt war. Dennoch ist es recht
klar, dass die neuen 16,17-Diydro-GA5-Derivate
eine nützliche
Rolle als Wachstumshemmer von Rasengras spielen können, die
nicht nur das Blattlängenwachstum,
sondern auch die Blütenbildung im
Rasen ohne Verfärbung
oder Verlust an Trockengewicht und Dichte verringern können.
-
Beispiel 41: Wachstumsverzögerung der
zweiten Blattscheide in Reis (cv. Tan-ginbozu)
-
Das
endogene bioaktive Gibberellin in Zwergreis cv. Tanginbozu, dessen
Biosynthese-Reaktionsverlauf teilweise hinsichtlich der endogenen
Gibberellinsynthese sehr früh
blockiert worden war, wurde weiter durch Einweichen des Samens zuerst
in einem potenten chemischen Pflanzenwachstumshemmer (Uniconazole),
der auch sehr früh
im Gibberellin-Biosynthesereaktionsverlauf wirkt, verringert.
-
Danach
wurden auf diese Reispflanzen, die ein extremes Gibberellindefizit
hatten, verschiedene Gibberelline in Mikrotropfen von ½ Mikroliter
mit 1, 10 oder 100 Nanogramm pro Pflanze aufgebracht, um das Wachstum
der Blattscheide auszulösen.
Die verwendeten das Wachstum fördernden
Gibberelline umfassten:
- Gibberellin A1 – ein tatsächlicher "Auslöser" des Längenwachstums
der Reisblattscheide
- Gibberellin A20 – ein Vorläufer von Gibberellin A1 (Gibberellin A20,
das C-2,3-Dihydro ist, erfordert eine Hydroxylierung an C-3β, um Gibberellin
A1 zu bilden)
- Gibberellin A9 – ein Vorläufer von Gibberellin A4 (Gibberellin A4 kann
biologisch aktiv sein bei der Förderung des
Blattscheidenwachstums von Reis per se oder kann in Gibberellin
A1 umgewandelt werden)
- 2,3-Didehydro-Gibberellin
A9 – ein
wahrscheinlicher Vorläufer
von Gibberellin A7 (Gibberellin A7 kann bei der Förderung des Blattscheidenwachstums
von Reis per se biologisch aktiv sein, was bei bekannten Metaboliten davon
bisher in höheren
Pflanzen noch nicht festgestellt worden ist).
-
Die
zuvor genannten wachstumsfördernden
Gibberelline wurden dann mit einer D-Ring-modifizierten Gibberellintestverbindung
konfrontiert, was in der Hemmung des "Gibberellin-induzierten Wachstums" resultierte (bezogen
auf Kontrollpflanzen, die das Gibberellin allein erhielten). Dabei
scheint der Wirkungsmechanismus dieser Testverbindungen die kompetitive
Hemmung der C-3β-Hydroxylierung
zu sein, wodurch die Bildung des endgültigen Gibberellins verhindert
wird, das per se ein "Wachstumsauslöser" ist.
-
Ein
Vergleich der D-Ring-modifizierten Gibberellintestverbindungen mit
dem bereits bekannten endo-C-16,17-Dihydrogibberellin-A5 (siehe
Evans et al., 1994a und die internationale Patentanmeldung PCT/AU92/00426)
zeigt die deutliche Erhöhung
der Wirksamkeit bei einer Anzahl der Testverbindungen, bezogen auf
die C-16,17-Dihydrogibberelline.
-
1 zeigt
die Verwendung von zwei Testverbindungen, Dichlormethano-16,17-dihydrogibberellin-A5 (DCM-GA5) und endo-C-16,17-Dihydro-GA5, zur Konfrontation mit Gibberellin-A20-induziertem Wachstum.
-
Von
Gibberellin A20 ausgelöstes Wachstum ist in Vollkreisen
dargestellt. Die Messfehlerbalken entsprechen einer 95%igen Vertrauensintervall.
Die Testverbindung wurde auf mit Gibberellin A20 behandelte Reispflanzen
mit der einfachen oder zehnfachen Menge des aufgebrachten GA20 angewendet. Somit repräsentieren die vollen Quadrate
(1a) 1 ng oder 10 ng DCM-GA5,
das verwendet wurde, um auf 1 ng Gibberellin A20 usw.
zu wirken. Eine ähnliche
Versuchsvorschrift wurde für
den endo-16,17-Dihydrogibberellin-A5-Vergleich angewendet. In allen drei Versuchen
verhält
sich DCM-GA5 sehr wachstumshemmend gegenüber dem
GA20-induzierten Wachstum und ist bei den
meisten Dosen wachstumshemmender als es endo-C-16,17-Dihydrogibberellin-A5 ist.
-
Somit
zeigte Dichlormethano-16,17-dihydrogibberellin-A5 ein
bemerkenswertes und unerwartet hohes Vermögen zur Wachstumshemmung gegenüber dem
Gibberellin-A20-induzierten Wachstum, bezogen
auf die GA20-behandelten Kontrollen und
das endo-C-16,17-Dihydrogibberellin-A5.
-
Die
Reaktionen auf verschiedene Testverbindungen gegenüber Kontrollen,
die mit GA20, GA9,
2,3-Didehydro-GA9 und GA1 behandelt
worden waren, sind in der Tabelle zusammengefasst. Behandlungsverfahren, angewendete
Dosen und Messungen waren denjenigen weiter oben für GA20 identisch. Die Reaktion ist nur angegeben
für eine
Dosis von 10 ng des wachstumsfördernden
Gibberellins, das mit 100 ng der Testverbindung konfrontiert worden
war. Das Reaktionsmuster bei allen anderen Dosen entsprach der Reaktion
bei dieser Dosis.
-
Andere
D-Ring-modifizierte Gibberellintestverbindungen waren auch wachstumshemmender
als endo-C-16,17-Dihydro-GA5 bei den meisten
Dosen und wenn sie gegen GA20, GA9 oder 2,3-Didehydro-GA9 getestet
wurden (siehe Tabelle 2). Der Verlust an Hemmwirkung war offensichtlich
bei 16,17-Methano-16,17-dihydro-GA5 und Dichlormethano-16,17-dihydro-GA20 (der C-2,3-Dihydro-Form von DCM-GA5).
-
Die
Veränderung
in % Wachstumsbekämpfung
zwischen den Experimenten schließt Verallgemeinerungen aus,
was die Wirksamkeit betrifft, wenn DCM-GA5 mit
den Ethyl-, Propyl- oder
Butylformen und mit C-16-Gem-dimethyl-GA5 verglichen
wird. Sie alle hemmen das Wachstum in ähnlichem Maße. Die Acetatform von endo-C-16,17-Dihydro-GA5 war etwas wirksamer als endo-16,17-Dihydro-GA5.
-
Als
17-Methyl-16,17-dihydro-GA5 verwendet wurde,
um Gibberellin-Al-induziertes Wachstum zu
konfrontieren, war es unwirksam, obwohl es gegen Gibberellin-A20 wirksam war (siehe Tabelle 2). GA1 ist per se ein "Wachstumsauslöser" und besitzt bereits die wichtige C-3β-Hydroxygruppe.
Dies ist ein starker Beleg dafür,
dass der Wirkungsmechanismus von D-Ring-modifizierten Gibberellinen
beim Verzögern
des Sprosswachstums in der Hemmung der C-3β-Hydroxylierung besteht und
nicht im Wettbewerb mit der Wirkung eines "Auslöser-Gibberellins", wie auch von Evans
et al. (1994b) und Takagi et al. (1994) festgestellt.
-
Die
Unterschiede in der wachstumshemmenden Wirkung mit Varianten im
A-Ring zeigen den Vorteil von C-2,3-Didehydro gegenüber C-2,3-Dihydro. Jedoch waren
bei C-16,17-Dihydrogibberellinen sowohl C-16,17-Dihydro-GA5 als auch seine A-Ring-Variante C-16,17-Dihydro-GA20 gegenüber
Lolium wirksam (Evans et al., 1994b).
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Die
Wirksamkeit des Hinzufügens
der zwei Chloratome zu der C-16,17-Methanogruppe ist bemerkenswert
und unerwartet, da das Vermögen
zur Wachstumshemmung einige Male verstärkt wird (siehe Tabelle 2 und
die Feststellungen weiter oben zu Lolium).
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Beispiel 43: Wachstumshemmung
bei Rasengras
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Die
Wirksamkeit von DCM-GA5 als Regulator des
Pflanzenwachstums auf die Erträge
bei Kentucky bluegrass wurde in Feldversuchen in Ohio, USA, bewertet.
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Verfahren
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Der
experimentelle Pflanzenwachstumsregulator DCM-GA5 wurde
in Ethanol gelöst
und die Lösung anschließend mit
Wasser in einem Verhältnis
von einem Teil Lösung
auf 20 Teile Wasser vermischt. Die ausgebrachten Anteile des experimentellen
Pflanzenwachstumregulators betrugen 0,15, 0,3 und 0,75 Pfund Wirkstoff
pro Acre (W/A). Die Größe des Rasenstücks betrug
5 Fuß × 10 Fuß mit 3
identischen Proben und einem Volumen von 45 Gallonen/A.
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Zusammenfassung der Ergebnisse:
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Die
Wachstumshemmung bei Kentucky bluegrass war merklich, verglichen
mit den unbehandelten Kontrollrasenstücken (UKR) bei allen Anteilen
von DCM-GA5, wie in Tabelle 2 aufgeführt. Die
Hemmwirkung stieg mit zunehmender Dosis, verglichen mit UKR, wobei
eine Restwirksamkeit über
38 Tage lang nach der Behandlung (TNB) signifikant war.
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