DE2458142C2 - p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums - Google Patents

p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums

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DE2458142C2 DE19742458142 DE2458142A DE2458142C2 DE 2458142 C2 DE2458142 C2 DE 2458142C2 DE 19742458142 DE19742458142 DE 19742458142 DE 2458142 A DE2458142 A DE 2458142A DE 2458142 C2 DE2458142 C2 DE 2458142C2
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C57/00Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C57/52Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms containing halogen
    • C07C57/58Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms containing halogen containing six-membered aromatic rings
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A01N37/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
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Description

2. Verfahren zur Herstellung der p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurederivate gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man an sich bekannter Weise 2-Brom-2-methyl-p-chlor-propiophenon in Gegenwart von Wasser entweder mit einfachen anorganischen Basen oder mit Silbernitrat bei mäßiger Temperatur behandelt und die so erhaltene p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure in an sich bekannter Weise in die entsprechenden Salze oder Ester überfuhrt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit Silbemitrat in Gegenwart eines wäßrigen niedermolekularen einwertigen Alkohols durchführt.
4. Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff mindestens ein p-Chlorphenvl-dimethylessigsäurederivat gemäß Anspruch 1 für sich allein oder gegebenenfalls in Kombination mit üblichen anorganischen oder organischen Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, Wachstumsregulatoren, Dispergiermitteln, Streckungsmitteln und/oder Bodenverbesserungsmitteln enthalten.
5. Mittel gemäß Anspruch 4 als Hemmstoffe des Mycelwachstums niederer Pilze.
6. Mittel gemäß Anspruch 4 zur Verkürzung und Stabilisierung der Halme von Getreide.
Die Erfindung betrifft p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurederivate der allgemeinen Formel I
(I)
CH3
in der X bedeutet:
a) die Gruppe COOMe mit Me = NH4, Li, Na, K, Ca, Mg oder
b) die Gruppe COOR1 mit R1 = Alkyl von Ci bis Ci0, ausgenommen C2, oder Dimethylaminoäthyl und dessen Salze,
Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind bisher nicht bekannt.
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure wurde bereits aus p-Chlorphenyl-dimethylacetonitril durch Verseifung mit wäßrigem Kaliumhydroxid in Diäthylenglykol erhalten. Der Äthylester dieser Säure wurde aus der Säure und Alkohol unter Einwirkung von Schwefelsäure hergestellt (M. Julia und M. Baillarge, Bull. Soc. Chim. Fr. 1957, 928).
Zahlreiche ähnlich substituierte Essigsäuren, die über Friedel-Crafts-Alkylierung, Faworsky-Reaktion bzw. andere spezielle Synthesen dargestellt werden können, sind in der Literatur bechrieben.
Seit längerer Zeit kennt man synthetische Substanzen zur Beeinflussung des Wachstums von Pflanzen. Dazu gehören u. a. synthetische Auxine, z. B. 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, die in der Praxis als Herbizid Verwendung findet.
Unter den ertragslimitierenden Faktoren in der modernen Getreideproduktion spielt das Problem der sog. Lagerung des Getreides eine entscheidende Rolle. Eine Ertragssteigerung z. B. mittels hoher Stickstoffdüngemittelgaben ist mit einem erhöhten Risiko bezüglich Lagerschäden verbunden. Darüber hinaus besteht ganz allgemein das Bedürfnis, Wachstumsvorgänge bei Pflanzen kontrolliert ablaufen zu lassen sowie bestimmte Phasen der pflanzlichen Entwicklung entweder abzukürzen oder zu verlängern.
Von einer Vielzahl chemischer Stoffe, die sehr unterschiedlichen Strukturtypen angehören, ist bekannt geworden, daß sie Wachstum und/oder Entwicklung von Pflanzen in retardierendem Sinne beeinflussen. Von den wenigen Verbindungen, die bereits agrotechnische Bedeutung erlangt haben, sei als Beispiel das Chlorcholinchlorid (CCC) genannt. Als nachteilig erwies sich beim CCC, daß seine Wirkung im wesentlichen auf
Weizen beschränkt ist und eine gewisse Rückstandsproblematik besteht Bei den obengenannten sowie weiteren Herbiziden steht einer Anwendung als Agrochemikalien die außerordentlich hohe Phytotoxizität entgegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bislang unbekannte substituierte Essigsäurederivate darzustellen, um neue Substanzen mit günstiger biologischer Aktivität im Sinne der dargelegten Problematik zu erhalten.
Es wurde gefunden, daß sich die Verbindungen der Formel I synthetisch gewinnen lassen. s
Die den Substanzen der Formel I zugrundeliegende Säure wird durch Einwirkung von wäßrigem Alkali oder Silbernitrat bei mäßiger Temperatur auf 2-Brom-2-methyl-p-chlor-propiophenon unter Umlagerung (Faworsky-Umlagerung) hergestellt Eine vorteilhafte Variante des Verfahrens besteht darin, daß man die Umsetzung mit Silbemitrat in einem wasserhaltigen niederen einwertigen Alkohol durchführt, der dabei sowohl als Lösungsmittel als auch als Reaktionskomponente dient Hierbei entstehen als Reaktionsprodukte nicht nur p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure, sondern auch der entsprechende Alkylester.
Erfindungsgemäß können aus der Säure Q, X- COOH) Salze und weitere Ester dargestellt werden.
p-Cblorphenyl-dimethylessigsäurederivate zeigen überraschend einen Einfluß auf das Wachstum von Pflanzen und Mikroorganismen sowie eine Wirkung auf die Gibberellinbildung in diesen Objekten.
Zu den Wirkungen, die bei Pflanzen hervorgerufen werden, die man mit den erfindungsgemäßen Verbindungen behandelt, zählen Wachstumshemmung bei Pflanzen und niederen Pilzen, Verzögerung des Spitzenwachstums, auxinähnliche Wirkungen sowie Beeinflussung der Gibberellinbiosynthese.
Unter den wirksamen Verbindungen befinden sich solche, die in den getesteten Aufwandmengen und -konzentrationen nicht phytotoxisch sind. Die Wirkung dieser Substanzen ist nicht auf nur eine Pflanzenart beschränkt, sis -stellen somit eine wertvolle Bereicherung der landwirtschaftlichen Technik dar. Die nach dem erfindungsgemSSen Verfahren hergestellten Stoffe können als flüssige Zubereitungen, beispielsweise in Form von wäßrigen Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen, angewendet werden, welche den aktiven Bestandteil in Anwesenheit eines oder mehrerer oberflächenaktiver Mittel enthalten. Zur Bereitung der Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen des aktiven Bestandteiles können Wasser oder organische Flüssigkeiten verwendet werden, wobei wäßrige Lösungen besonders bevorzugte Zubereitungen sind. Die oberflächenaktiven Zusatzstoffe, die in den erfindungsgemäßen Zubereitungen verwendet werden, können kationisch, anionisch oder nichtionisch sein.
Die auf die beschriebene Weise gewonnenen Mittel können auch als feste Zubereitungen in Form von Stäuben oder Granulaten vorliegen, wobei der aktive Bestandteil mit einem festen Streckmittel bzw. Träger vermischt ist Feste Zubereitungen können aber auch dispergierbare Pulver oder Körner sein, die zusätzlich zum Wirkstoff ein Netzmittel enthalten, um die Dispergierung der Pulver bzw. Körner in Flüssigkeiten zu erleichtern. Solche Pulver oder Körner können Füllstoffe oder Suspendiermittel aufweisen.
Die Mittel können nichi nur fit sich allein, sondern auch in Kombination mit anderen Stoffen, wie anorganischen oder organischen Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, Wachstumsregulatoren und/oder Bodenverbesserungsmitteln, angewendet werde u
Die nach den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Stoffe können auf Getreide (beispielsweise Weizen, Roggen, Gerste, Reis) aufgebracht werden, damit die Halme kürzer und kräftiger werden, se daß deren Standfestigkeit erhöht wird. Die Wirkstoffmenge, die auf die Pflanzen aufzubringen ist, um deren Wachstum zu regulieren, hängt von einer Anzahl Faktoren ab, beispielsweise von dem verwendeten, ganz bestimmten aktiven Bestandteil und von der Pflanzengattung, deren Wachstum beeinflußt werden soll. Im allgemeinen können jedoch 0,1 bis 10 kg/ha des aktiven Bestandteils verwendet werden, wobei 0,5 bis 3 kg/ha bevorzugt sind.
Das Herstellungsverfahren wird durch die Beispiele 1-4 erläutert.
Beispi el 1
Zu 32 g ^-Brom^-methyl-p-chlorpropiophenon in 100 ml Äthanol werden 25 g Silbernitrat in 50 ml Wasser und 50 ml Äthanol gegeben. Diese Mischung schüttelt man kräftig 5 Std. bei Raumtemperatur (Reaktionsansatz ist vor Lichteinwirkung zu schützen). Nach Abfiltrieren des entstandenen Silberbromids wird die Lösung weitgehend im Vakuum eingeengt, mit Salzsäure angesäuert, ausgeäthert und die ätherische Lösung mit Alkalilauge (1%) extrahiert. Die abgetrennten Extrakte werden mit Salzsäure angesäuert. p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure fällt als weiße kristalline Substanz aus. Ausbeute: 7 g (29%), F. 128°C.
Beispiel 2
Eine nach Beispiel 1 verbleibende, bereits mit Alkalilauge extrahierte Ätherlösung enthält u. a. als Hauptbestandteil den Äthylester der p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure. Nach Entfernung des Äthers kann der Äthylcster durch Vakuumdestillation als ölige Flüssigkeit erhalten werden; Kp. 150°C bei 25 Torr; Ausbeute: 4 g (15%).
Der obige Ätherextrakt kann auch eingeengt und mit wäßriger Kalilauge (10%ig) bei 1000C innerhalb von 2 h verseift werden. Nach Ansäuern mit Salzsäure wird mit Äther extrahiert und weiter wie unter Beispiel 1 zur p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure aufgearbeitet.
Beis piel 3
1 Mol Säurechlorid, dargestellt aus 1,1 Mol p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure und 1,2 MoI Thionylchlorid, wird mit 1,2 Mol Methanol versetzt und 10 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Die Mischung nimmt man mi t Äther auf und extrahiert mit l%iger Natronlauge (geringe Mengen Säure sind aus der Natronlauge zurückgewinnbar). Nach Entfernen des Äthers im Vakuum wird der Methylester durch Vakuumdestillation isoliert.
Ausbeute: 0,75 Mol (75%), Kp.: 145°C bei 28 Torr. Nach diesem Verfahren sind auch die anderen Ester zugänglich.
Beisp iel 4
Zu 3 g jS-Dimethylaminoäthanol werden 3 g p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurechlorid unter Rühren bei Raumtemperatur zugetropft, und anschließend wird überschüssiges Dimethylaminoäthanol im Vakuum entfernt Der Ester wird in Wassar aufgenommen, danach wird mit Natriumhydrogenkarbonat alkalisiert und mehrmals ausgeäthert. Die gesammelten Ätherextrakte werden mit Natriumsulfat getrocknet, und der Ester wird mit ίο Chlorwasserstoffgas ausgefallt, abgetrennt und über Phosphorpentoxid getrocknet. Danach liegen 2,5 g (54%) p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure-jS-dimethylaminoäthylester · HCl vor, F. 130°C.
Nach dem erßndungsgemäßen Verfahren wurden folgende neue Stoffe hergestellt:
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure-methylester Kp28 145°C
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure-butylester Kp25 176°C
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure-hexylester Kp27 2020C
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure-^S-dimethylaminoäthylester-hydrochiorid F. 1300C
Die Wirkung der erfindungsgemäß dargestellten Stoffe geht aas den Versuchsergebnissen der folgenden Beispiele 5-13 hervor.
Beispie 1 5
Wachstumshemmung/Weizen-Keimlingstest
Lösungsmittel: 10 ml H2O
Emulgator: 0,15 ml Tween 20
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 x 10"5 Mol Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, das die angegebene Menge Emulgator enthält. Von der Soinmerweizensorte cv. »Remo« werden nach 3tägiger Keimung in Dunkelheit bei 2O0C auf befeuchtetem Fließpapier Keimlinge mit einheitlicher Koleoptilenlänge von 3-5 mm ausgewählt und mit den Wurzeln in die Testlösung eingestellt. Von der Testlösung befindet sich jeweils 1 ml in einem zylinderförmigen Versuchsglas von 2,2 cm Durchmesser und 7 cm Höhe. Für jeden Versuch werden mindestens 2 Versuchsgläser mit jeweils 5 Keimlingen ausgewertet. Nach 5tägigem Wachstum in Dunkelheit bei 20° und 100% rel. Feuchte wird die Sproßlänge (Blattscheide) gemessen und in % ausgedrückt. Das Wachstum der Pflanzen in der Lösungsmittelkontrolle wird = 100% gesetzt. Als Vergleich dient der bekannte Wirkstoff Chlorcholinchlorid (CCC) in 2,5 x 10"3 rnol Konzentration.
Beispiele für wirksame Substanzen enthält die Tabelle A.
Beispie 1 6
Wachstumshemmung/Roggen-Keimlingstest
Lösungsmittel: 10 ml H2O
Emulgator: 0,15 ml Tween 20 (Polyoxyäthylen(20)sorbitanmonolaurat)
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1X10"5 Mol Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, das die angegebene Menge Emulgator enthält. Von der Sommerroggensorte cv. »Petka« werden nach 2tägiger Keimung in Dunkelheit bei 200C auf befeuchtetem Fließpapier Keim-
Tabelle A % Wachstum p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure 45 CCC (bekannter
Wirkstoff Kaliumsalz 38 Wirkstoff)
Wachstumshemmung/Weizen-Keimlingstest Methylester 57 2,5 χ 10"3 mol Konz.
WirkstofTbeispiele 10"3 mol Konz. n-Propylester 100
100
77
77
Lösungsmittelkontrolle 77
linge mit einheitlicher Koleoptilenlänge von 3-5 mm ausgewählt und mit den Wurzeln in die Testlösung eingestellt. Von der Testlösung befindet sich jeweils 1 ml in einem zylinderförmigen Versuchsglas von 2,2 cm Durchmesser und 7 cm Höhe. Für jeden Versuch werden mindestens 2 Versuchsgläser mit jeweils 5 Keimlingen ausgewertet. Nach 5tägigem Wachstum in Dunkelheit bei 20° mit 100% rel. Feuchte wird die Sproßlänge (Blattscheide) gemessen und in % ausgedrückt. Das Wachstum der Pflanzen in der Lösungsmittelkontrolle wird = 100% gesetzt. Als Vergleich dient der bekannte Wirkstoff »CCC« in 2,5 x 10"3 mol Konzentration. Beispiele für wirksame Substanzen enthält die Tabelle B.
Tabelle B Wachstumshemmung/Roggen-Keimlingstest
Wirkstoffbeispiele % Wachstum CCC (bekannter
Wirkstoff Wirkstoff)
2,5 XlO"3 mol Konz.
ΙΟ"3 mol Konz. !00
Lösungsrnitielkontrcüc inn
■ w
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure 81
Kaliumsalz 50 81
Methylester 62 81
n-Propylester 53
Beispie 1 7 Wachstumshemmung/Gerste-Keimlingstest
Lösungsmittel: 10 ml H2O Emulgator: 0,15 ml Tween 20
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 x 10 s Mol Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, das die angegebene Menge Emulgator enthält. Von der Sommergerstensorte cv. »Elgina« werden nach 4tagiger Keimung in Dunkelheit bei 20°C auf befeuchtetem Fließpapier Keimlinge mit einheitlicher Koleoptilenlänge von 8-10 mm ausgewählt und mit den Wurzeln in die Testlösung eingestellt. Von der Testlösung befindet sich jeweils 1 ml in einem zylinderförmigen Versuchsglas von 2,2 cm Durchmesser und 7 cm Höhe. Für jeden Versuch werden mindestens 2 Versuchsgläser mit jeweils 5 Keimlingen ausgewertet. Nach Stägiger Kultur unter täglich 16stünd. Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren (Weißlicht) bei 25° und 8stiind. Dunkelheit bei 20° wird die Gesamtlänge (Primärblatt) gemessen und in % ausgedrückt. Das Wachstum der Pflanzen in der Lösungsmittelkontrolle wird = 100% gesetzt. Als Vergleich dient der bekannte Wirkstoff 2-Chloräthanphosphorsäure (Ethrel) in 10"4 mol Konzentration.
Tabelle C Wirkstoßbeispiel
% Wachstum
Kaliumsalz der p-Chlorphenyldimethylessigsäure
Ethrel (bekannter Wirkstoff; 10"" mol)
Beispie 1 8
Wachs tumshemmung/Gurken-Keinilingstest Lösungsmittel: 10 ml H2O + 0,2 g Nährsalzmischung »Wopil«
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1X 10~4 Mol Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und verdünnt erforderlichenfalls im Verhältnis 1:10 mit dem Lösungsmittel.
Von der Gurkensorte cv. >'-Eva« werden nach 4tägiger Keimung der Samen auf befeuchtetem Filtrierpapier bei 25° in Dunkelheit jeweils 10 Keimlinge mittels geeigneter Lochplattenmit den Wurzeln in die Testlösung eingestellt Von der Testlösung befinden sich jeweils 40 ml in einer Petrischale, die mit der Lochplatte abgedeckt ist Nach 5tägigem Wachstum unter Dauer-Rotlicht von Leuchtstoffröhren bei 25° und 100% rel. Feuchte wird die Hypokotyllänge gemessen und in % ausgedrückt Das Wachstum der Pflanzen in der Lösungsmittelkontrolle
wird = 100% gesetzt. Als Vergleich dient der bekannte Wirkstoff »CCC« in 10~3 mol bzw. 10 2 mol Konzentration.
Beispiel für wirksame Substanzen enthält die Tabelle D.
Tabelle D
Wachstumshemmung/Gurken-Keimlingstest
Wirkitoffbeispiele % Wachstum
Wirkstoff (Konz.) CCC (bekannter Wirkstoff)
1(T4 mol 1(T3 mol IfT3 mol ICT2 mol
Lösungsmittelkontrolle 100 100 100 100
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure
Kaliumsalz 79 0 91 70
yj-Dimethylaminoäthylesterhydrochlorid 88 52 91 70 j]
I
Beispie 1 9 ]
2S Wachstumshemmung/Salat-Keimlingstest !
Lösungsmittel: H2O
Samen von Lactuca sativa L. cv. »Arctic« werden auf mit H2O befeuchtetem Filtrierpapier unter Dauer-Rot- J
licht (vgl. Beispiel 8) 2 Tage bei 25° zum Keimen ausgelegt. Jeweils 10 ausgewählte Keimlinge werden in eine
Schliffdeckel-Glasschalc von 4,5 cm Durchmesser und 3 cm Höhe eingesetzt Die Versuchsschalen enthalten
j weils 4 mit 2 ml wäßriger Testlösung befeuchtete Rundfilter. Nach 3tägiger Kultur in Dunkelheit bei 20° wird
die Hypokotyllänge gemessen und in % ausgedrückt. Das Wachstum der fyO-Kontrollen wird = 100% gesetzt.
Als Vergleich dient der bekannte Wirkstoff »CCC« in 10~3 mol bzw. 10~2 mol Konzentration.
Wirkstoffbeispiel »,»Wachstum !
Wirkstoff (Konz.) CCC (bekannter Wirkstoff) ■
10"4 mol 10"3 mol ÜT3 moi 10"2 moi fc
p-Chlorphenyl-dimethylessigsäure- 94 60 89 63 \!,
j8-dimethylaminoäthylester · HCl :i
Beispiel 10 ί
Wachstumshemmung/Tomaten-Keimlingstest ■'
Lösungsmittel: 10 ml H2O + 0,02 g Nährsalzmischung »Wopil« ί
so Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 x 10"5 Mol Wirkstoff mit der '■:■,
angegebenen Menge Lösungsmittel und verdünnt erforderlichenfalls im Verhältnis 1:10 mit dem Lösungs- χ
mittel. £
Von der Tomatensorte cv. »Hellperle« werden nach 5tägiger Keimung der Samen auf befeuchtetem Filtrier- I
papier bei 25° im Dauer-Rotlicht (vgl. Beisp. 8) jeweils 10' Keimlinge in Petrischalen von 5 cm Durchmesser h
eingesetzt. Die Petrischalen enthalten jeweils 3 mit 2 ml Testlösung befeuchtete Rundfilter. Nach 4tägigem |
Wachstum unter Dauer-Rotlicht (vgl. Beisp. 8) bei 25° und 100% rel. Feuchte wird die Hypokotyllänge gemessen |
und in % ausgedrückt Das Wachstum der Pflanzen auf der Lösungsmittelkontrolle wird = 100% gesetzt. Als si
Vergleich dient der bekannte Wirkstoff »CCC« in 10"3 mol bzw. 10"2 mol Konz. I
Wirkstoffbeispiel % Wachstum
Wirkstoff (Konz.) CCC
10"4 mol IfT3 mol IfT3 mol 1(T2 mol
Kaliumsalz der p-C-hlorphenyl-dimethyl- 88 33 86 68
essigsäure
Beispie 1 11
Halmstabilisierung (VerkürzungVGetreide-Topfversuche
Lösungsmittel: 90 ml H2O + 10 ml Aceton
Emulgator: 0,5 ml Tween 20
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 5 x 10"" Mol Wirkstoff mit der angegebenen Menge Aceton und setzt die angegebene Menge H2O zu, das den Emulgator enthält.
In Topfen von 22 cm Durchmesser werden jeweils 10 Getreidepflanzen kultiviert und im 4-5-Blattstadium mit jeweils 10 ml Testlösung besprüht. Kontrollpflanzen werden mit dem Lösungsmittel bzw. dem bekannten Wirkstoff »CCC« in 5 X 1(T* mol Konz. behandelt.
Nach der Vollreife werden die Internodien- und Halmlängen bestimmt. Als weitere Faktoren der Halmstabilitat ermittelt man Halmdurchmesser, -Wandstärke und -knickbelastbarkeit im 2. bzw. 3. Intermodium. Als Ertrags-Parameter werden Kornzahl/Ähre und TKM berücksichtigt.
Beispiel eines Wirkstoffs, der eine signifikante Halmverkürzung bewirkt, ohne die Ertrags-Parameter und die übrigen Halmmerkmale nachteilig zu beeinflussen (Tabelle E).
Tabelle E
Wirkstoff Getreidesorte % Halmverkürzung
p-Chlorphenyl-dimethylessig- Winterroggen 12
säuremethylester cv. »Danae«
CCC (bekannter Wirkstoff) 5
Beispie 1 12
Hemmung des Mycelwachstums/Fusarium-Submerskultur
Lösungsmittel: Glucose-Ammoniumnitrat-Nährlösung
Fusarium moniliforme SHELD. wird in 50 ml einer Saccharose-Ammoniumcitrat-Nährlösung in 200-ml-Erlenmeyerkolben angezogen und nach 3 Tagen in 40 ml eines Glucose-Ammoniumnitrat-Nährmediums überimpft. Zu dieser Nährlösung, in der der Pilz Gibberelline synthetisiert, wird die Lösung des Wirkstoffs steril zugegeben. Die Bestimmung des Mycelgewichtes erfolgt 5 Tage nach dem Überimpfen. Jeder Versuch wird in mindestens zwei Parallelen durchgeführt. Das Mycelgewicht in Kontrollen wird gleich 100 gesetzt und das in wirkstoffbehandelten Kulturen in~% ausgedrückt (s. Tab. F).
Gibberellinbiosynthesehemmung/Fusarium-Submerkskultur Lösungsmittel: Glucose-Amnoniumnitrat-Nährlösung
Fusarium moniliforme SHELD. wird in 50 ml einer Saccharose-Ammoniumcitrat-Nährlösung in 200-ml-Erlenmeyerkolben angezogen und nach 3 Tagen in 40 ml eines Glucose-Ammoniumnitrat-Nährmediums überimpft Zu dieser Nährlösung, in der der Pilz Gibberelline synthetisiert, wird die Lösung des Wirkstoffs steril zugegeben. Die spektrophotometrische Bestimmung der Gibberellinkonzentration erfolgt 5 Tage nach dem Überimpfen.
Jeder Versuch wird in mindestens zwei Parallelen durchgeführt. Die Gibbereilinkonzentration in den Kontrollen wird gleich 100 gesetzt und die in den Wirkstoff-behandelten Kulturen in % ausgedrückt (s.
Tabelle F Konzentration
(moi)
% Mycelgewicht
Hemmung des Mycelwachstums io-5
ΙΟ"4
100
100
72
Wirkstoff io-3 0
Lösungsmittel
Kaliumsalz der p-Chlorphenyl-
dimethylessigsäure
Beispie 1 13
Tabelle G Gibberellinbiosynthesehemmung
Wirkstoff
Lösungsmittel
Kaliumsalz der p-Chlorphenyldimethylessigsäure
CCC (bekannter Wirkstoff)
Konzentration % Gibberellin
(rnol) konzentration
100
ΙΟ"5 65
ΙΟ"4 70
ΙΟ'3 0
ΙΟ"3 4

Claims (1)

Patentansprüche:
1. p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurederivate der allgemeinen Formel
CH3
Cl-
in der X bedeutet:
a) die Gruppe COOMe mit Me = NH4, Li, Na, K, Ca, Mg oder
b) die Gruppe COOR1 mit R1 = Alkyl von Ci bis C10, ausgenommen C2, oder Dimethylaminoäthyl und dessen Salze.
DE19742458142 1974-01-16 1974-12-09 p-Chlorphenyl-dimethylessigsäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums Expired DE2458142C2 (de)

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