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Hintergrund
der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine schmerzlindernde
Zusammensetzung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung
zur Linderung von Schmerzen, z. B. von arthritischen Schmerzen,
lumbosakralen Schmerzen, muskuloskeletalen Schmerzen, Halsentzündungsschmerzen
und dgl., wobei man einem Säugetier,
das einer Schmerzlinderung bedarf, ein nicht-narkotisches Analgetikum,
z. B. ein sogenanntes Kohleteer-Analgetikum, wie Acetaminophen,
oder einen nicht-steroidalen entzündungshemmenden Arzneistoff (NSAID),
wie Aspirin oder Ibuprofen, und als Analgesie-Verstärker einen
nicht-toxischen Antagonisten des N-Methyl-D-aspartat-Rezeptors,
z. B. ein Morphinan, wie Dextromethorphan oder Dextrorphan, oder
eine nicht-toxische Substanz, die eine hauptsächliche intrazelluläre Folge
der N-Methyl-D-aspartat-Rezeptoraktivierung
blockiert, z. B. ein Gangliosid, wie Gangliosid GM1 oder
Gangliosid GT1b, verabreicht.
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Die nicht-narkotischen Analgetika,
z. B. die NSAIDs, eine breite Gruppe von Arzneistoffen, zu denen Ibuprofen,
Flurbiprofen und dgl. gehören,
sind für
ihre analgetischen und entzündungshemmenden
Eigenschaften bekannt. Jedoch weisen sämtliche NSAIDs die Tendenz
zu gastrointestinalen Nebenwirkungen auf, die von relativ schwachen
Wirkungen (Dyspepsie und Sodbrennen) zu recht schweren Nebenwirkungen
(Geschwürbildung
im Magen und Duodenum) reichen. Acetaminophen ist ein übliches
Haushaltsanalgetikum. Jedoch ist bekannt, daß eine starke Überdosierung
dieses Arzneistoffes zu fatalen Leberschädigungen führen kann. Die Gefahr dieser
nachteiligen Wirkungen und deren Schwere kann sich bei Langzeitverabreichung
erheblich verstärken.
Dies ist insbesondere bei arthritischen Schmerzen der Fall, bei
denen möglicherweise
eine längere
Analgesiedauer erforderlich ist. Könnte man die analgetische Wirkung
eines nicht-narkotischen Analgetikums, wie NSAID oder Acetaminophen,
erheblich verstärken,
so könnten
die Konzentrationen dieser Arzneistoffe vermindert und dadurch ihre
Sicherheit verbessert werden, ohne daß ein Verlust an analgetischer Wirksamkeit
eintreten würde.
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Dextromethorphan ist das d-Isomere
des Codein-Analogen von Levorphanoh. Im Gegensatz zum 1-Isomeren
werden für
Dextromethorphan keine analgetischen oder süchtigmachenden Eigenschaften
angegeben (Goodman and Gilman's, "The Pharmacological
Basis of Therapeutics",
B. Auflage, McGraw-Hill,
Inc. (1990), S. 518). Die antitussive Aktivität von Dextromethorphan hat
dazu geführt,
daß es
in verschiedenen freiverkäuflichen,
oral verabreichten, therapeutischen Zusammensetzungen (Tabletten,
Sirups) zur Linderung von Erkältungen,
Grippe und/oder Husten verabreicht wird. Zahlreiche (wenn nicht
die meisten) dieser Therapeutika enthalten auch ein nicht-narkotisches
Analgetikum, z. B. ein NSAID. So beschreibt beispielsweise das US-Patent
5 164 398 verschiedene orale Dosierungsformen einer therapeutischen
Zusammensetzung mit einem Gehalt an (S)-Ibuprofen in Form seines
(S)-Lysinsalzes als analgetische Komponente und Dextromethorphan
in Form seines Hydrobromidsalzes als antitussive Komponente sowie
die Verwendung der Zusammensetzung zur Behandlung von Schmerzen
und/oder Entzündungen
bei Personen mit Erkältungen,
Grippe und/oder Husten.
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Das US-Patent 4 446 140 beschreibt
ein Verfahren zur Behandlung von Schmerzen im Mund, d. h. Schmerzen
oder Beschwerden in der Mundhöhle,
den Zähnen,
dem Zahnfleisch und anderen Schleimhautoberflächen von Lippen, Zunge und
Mund, aufgrund von Zahnschmerzen, Zahnreizungen, Lippengeschwüren, Reizungen
in Verbindung mit entzündeten
Zahnfleisch, orthodontischen Zahnbehandlungen und Geräten, oralen
chirurgischen Eingriffen und dgl., wobei Dextromethorphan allein
oder zusammen mit einem herkömmlichen
Analgetikum, wie Acetaminophen, Indomethacin, Ibuprofen oder Naproxen,
oder ein herkömmliches
Anästhetikum,
wie Benzocain oder Butacain, verabreicht werden.
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EP-A-0 081 823 beschreibt ein Verfahren
zur zeitweiligen Verringerung von Schmerzen und Beschwerden in Verbindung
mit Dysmenorrhoe durch Verabreichung von Dextromethorphan allein
oder in Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen Arzneistoffen, z.
B. einem Analgetikum, wie Acetaminophen, Indomethacin, Ibuprofen
oder Naproxen.
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Bisher wurde nicht erkannt, daß die analgetische
Wirkung eines NSAID oder von Acetaminophen in merklichem Umfang
durch Verabreichung eines NSAID oder von Acetaminophen vor, zusammen
mit oder im Anschluß an
die Verabreichung einer die Analgesie-verbessernden Menge an Dextromethorphan
verstärkt werden
kann. Somit beschreiben die US-Patente 5 164 398 und 4 446 140 sowie
EP-A-0 081 823 jeweils Dosierungsmengen an Dextromethorphan, die
keine Steigerung der analgetischen Wirksamkeit irgendeines der dort
erwähnten
Analgetika hervorrufen würden.
Obgleich diese Veröffentlichungen
auch Dosiskonzentrationen von Dextromethorphan beschreiben, die,
wie nunmehr festgestellt wurde, zu einer verstärkten Wirksamkeit von NSAID
oder Acetaminophen führen
würden,
ist ein derartiges Ergebnis vollkommen unbeabsichtigt und zufällig.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine Zusammensetzung
zur Verwendung bei einem Verfahren zur Linderung von Schmerzen bereitgestellt,
das die Verabreichung von (a) einer Analgesie induzierenden Menge
eines nicht-narkotischen Analgetikums, wie ein NSAID, oder von Acetaminophen
und (b) einer die Analgesie verbessernden Menge mindestens eines
Analgesie-Verstärkers,
der aus der Gruppe der nicht-toxischen Antagonisten für den N-Methyl-D-aspartat-Rezeptor
und der nicht-toxischen Substanzen, die eine hauptsächliche
intrazelluläre
Folgeerscheinung der N-Methyl-D-aspartat-Rezeptoraktivierung blockieren,
ausgewählt
ist, an ein Schmerzen empfindendes Säugetier umfaßt, wobei
(a) vor, gleichzeitig mit und im Anschluß an die Verabreichung von
(b) verabreicht wird.
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Die therapeutische Zusammensetzung
ist für
die Behandlung sämtlicher
Arten von Schmerzen anwendbar und nicht wie im Stand der Technik
nur auf Schmerzen in Verbindung mit Erkältung, Grippe, Husten, oralen
Schmerzzuständen
und/oder Dysmenorrhoe beschränkt.
Somit läßt sich
bei einem Säugetier,
das einer Schmerzlinderung bedarf, aber keinen der vorerwähnten Zustände aufweist,
ein verstärkter
Grad an Analgesie bei einer gleichwertigen Dosierung eines nichtnarkotischen
Analgetikums oder ein gleichwertiger Grad an Analgesie bei einer
verringerten Dosierung eines nichtnarkotischen Analgetikums erreichen,
wenn das nichtnarkotische Analgetikum vor, gleichzeitig mit oder
im Anschluß an
die Verabreichung des Analgesie-Verstärkers verabreicht wird. Ferner
ergeben das erfindungsgemäße Verfahren
zur Schmerzlinderung und die in der Praxis verwendete therapeutische
Zusammensetzung eine wirksame Analgesie bei einer Anzahl von Schmerzzuständen, wobei
sich hierfür
im Stand der Technik keinerlei Hinweis findet. Somit wird erfindungsgemäß beispielsweise
eine erheblich stärkere
Schmerzlinderung bei einer gegebenen Dosierung eines nicht narkotischen Analgetikums
erzielt, verglichen mit der Wirkung eines derartigen Analgetikums
allein, und zwar bei Schmerzzuständen,
wie arthritischen Schmerzen, lumbosakralen Schmerzen, muskuloskeletalen
Schmerzen, Halsschmerzen und dgl., bei denen jeweils eine aktive
Entzündungsstelle
vorliegt.
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Der Ausdruck "N-Methyl-D-aspartat-Rezeptor" bezieht sich auf
alle Unterkategorien von Bindungsstellen in Verbindung mit dem NMDA-Rezeptor,
z. B. mit der Glycin-Bindungsstelle, der Phenylcyclidin (PCP)-Bindungsstelle
und dgl. sowie dem NMDA-Kanal.
Somit kommt erfindungsgemäß die Verwendung
von nichttoxischen Substanzen in Betracht, die eine NMDA-Rezeptorbindungsstelle
blockieren, z. B. Dextrorphan oder den NMDA-Kanal, z. B. eine Quelle
für Magnesium,
wie Magnesiumsulfat.
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Der hier verwendete Ausdruck "nicht-toxisch" ist relativ zu verstehen
und soll beliebige Substanzen bezeichnen, die von der United States
Food and Drug Administration ("FDA") zur Verabreichung
an Menschen zugelassen sind oder für die unter Berücksichtigung
anerkannter Regeln und Praktiken eine Zulassung durch das FDA für die Verabreichung
an Menschen zu erwarten ist. Der Ausdruck "nicht-toxisch" wird hier auch verwendet, um die NMDA-Rezeptor-Antagonisten
oder -Blocker, die für
die erfindungsgemäße Praxis
geeignet sind, von NMDA-Rezeptor-Antagonisten,
wie MK 801 (5-Methyl-10,11-dihydro-SHdibenz [a,d] cyclohepten-5, 10-imin)
, CPP (3-[2-CarboxYPiperazin-4-yl]-propyl-1-phosphonsäure) und
PCP(1-(1-Phenylcyclohexyl)-piperidin),
deren Toxizitäten
ihre therapeutische Anwendung tatsächlich ausschließen, zu
unterscheiden.
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Der Ausdruck "schmerzlindernd" bezieht sich auf die Ausdrücke "Schmerzunterdrückung" und "Schmerzhemmung", da die Erfindung
auf die Linderung von vorhandenen Schmerzen sowie zur Unterdrückung oder
Hemmung von Schmerzen, die sich ansonsten aufgrund eines drohenden,
Schmerzen verursachenden Ereignisses ergeben würden, anwendbar ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Balkendiagramm zum Vergleich der unterschiedlichen Bewertungen
auf mechanische Hyperalgesie, einen Indikator von arthritischen
Schmerzen, die bei Labortieren mit induzierter Arthritis vor und nach
Verabreichung der einzelnen Testsubstanzen durch perkutane Injektion
beobachtet werden.
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2 ist
ein Balkendiagramm zum Vergleich der spontanen, schmerzbezogenen
Verhaltensbewertung (Dauer des Anhebens der betroffenen Pfote),
einem weiteren Indikator für
arthritische Schmerzen, bei Versuchstieren vor und im Anschluß an die
Injektion der einzelnen Testsubstanzen.
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3 ist
ein Balkendiagramm, in dem der Median der Gelenksteifheitsbewertung,
einem weiteren Indikator für
arthritische Schmerzen, bei den Tieren vor und nach Injektion der
einzelnen Testsubstanzen verglichen wird.
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4 ist
ein Balkendiagramm, bei dem die Bewertungsunterschiede bei den Tieren
in bezug auf eine mechanische Hyperalgesie sowohl vor als auch während einer
oralen Verabreichung der einzelnen Testsubstanzen verglichen werden.
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5 ist
ein Balkendiagramm, in dem die spontanen, schmerzbezogenen Verhaltensbewertungen
für Tiere
vor und nach oraler Verabreichung der einzelnen Testsubstanzen verglichen
werden.
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6 ist
ein Balkendiagramm, in dem der Median der Gelenksteifheitsbewertungen
bei den Tieren vor und nach oraler Verabreichung der einzelnen Testsubstanzen
verglichen wird.
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7 ist
ein Balkendiagramm, in dem die Bewertungsunterschiede für mechanische
Hyperalgesie bei Labortieren mit induzierter Arthritis vor und nach
oraler Verabreichung mehrerer zusätzlicher Testsubstanzen verglichen
werden.
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8 ist
ein Balkendiagramm, in dem die spontanen, schmerzbezogenen Verhaltensbewertungen
für die
Tiere vor und nach oraler Verabreichung einzelner zusätzlicher
Testsubstanzen verglichen werden.
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9 ist
ein Balkendiagramm, in dem der Median der Gelenksteifheitsbewertungen
bei den Tieren vor und nach oraler Verabreichung einzelner zusätzlicher
Testsubtanzen verglichen wird.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Es können beliebige nicht-narkotische
Analgetika verwendet werden. Wie bereits erwähnt, stellen NSAIDs eine Klasse
von wertvollen nicht-narkotischen Analgetika dar, die hier verwendet
werden können.
Bezüglich
einer ausführlichen
Auflistung von NSAIDs wird beispielsweise auf Goodman and Gilman's, "The Pharmacological
Basis of Therapeutics",
B. Auflage, McGraw-Hill, Inc. (1990), S. 638–670; "Remington's Pharmaceutical Sciences", 17. Auflage, Mack
Publishing Company (1985), S. 1116–1122; und US-Patent 4 777 174,
verwiesen. Zu speziellen NSAIDs, die hier verwendet werden können, gehören Diclofenac,
Diflusinal, Etodolac, Fenbufen, Fenoprofen, Flufenisal, Flurbiprofen,
Ibuprofen, Indomethacin, Ketoprofen, Ketorolac, Meclofenaminsäure, Mefenaminsäure, Nabumeton,
Naproxen, Oxaprozin, Phenylbutazon, Piroxicam, Sulindac, Tolmetin,
Zomepirac, Gemische davon und pharmazeutisch verträgliche Salze
davon. Kohleteer-Analgetika, insbesondere Acetaminophen, stellen
eine weitere Klasse von nichtnarkotischen Analgetika dar, die hier
verwendet werden können.
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Unter den nicht-toxischen Substanzen,
die den NMDA-Rezeptor blockieren und die sich hier als Analgesie-Verstärker für NSAID
oder Acetaminophen eignen, gehören
Dextromethorphan ((+)-3-Hydroxy-N-methylmorphinan) und dessen Metabolit
Dextrorphan ((+)-3-Hydroxy-N-methylmorphinan), Gemische davon und pharmazeutisch
verträgliche
Salze davon. Zu weiteren wertvollen nicht-toxischen Substanzen,
die den NMDA-Rezeptor blockieren, gehören Memantin, Pyrrolochinolinchinon
und cis-4-(Phosphonomethyl)-2-piperidincarbonsäure. Von
dem NMDA-Rezeptor-Antagonisten
wird Dextromethorphan in Form seines Hydrobromidsalzes zur erfindungsgemäßen Verwendung
bevorzugt, und zwar aufgrund seiner erwiesenen hochgradigen Sicherheit
und seiner leichten Verfügbarkeit.
Während
Dextrorphan und dessen pharmakologisch verträgliche Salze ebenfalls zu hervorragenden
Ergebnissen führen,
ist derzeit eine gewerbliche Herstellung dieser Verbindung nicht
bekannt.
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Zusätzlich oder anstelle eines
Blockers für
den NMDA-Rezeptor kann hier als Analgesie-Verstärker mindestens eine nichttoxische
Substanz verwendet werden, die eine hauptsächliche intrazelluläre Folgeerscheinung
der NMDA-Rezeptoraktivierung blockiert. Eine Aktivierung des NMDA-Rezeptors,
eines Untertyps von exzitatorischen Aminosäure-Rezeptoren, induziert eine
Anzahl von Veränderungen
in der funktionellen Aktivität
von Nervenzellen und insbesondere von deren Fähigkeit, in Gegenwart einer
süchtigmachenden
Substanz über
einen Anstieg der intrazellulären
Ca++-Konzentration angeregt oder gehemmt
zu werden. Zu den hauptsächlichen Folgeerscheinungen
der NMDA-Rezeptoraktivierung gehören
die nachstehenden Sequenzen oder Kaskaden von Ereignissen, die innerhalb
von Nervenzellen ablaufen:
- a) Translokation
und Aktivierung von Protein-kinasen, wie Protein-kinase C → Phosphorylierung
von Substratproteinen, wie Cytosolenzymen, Kanalproteinen, Rezeptorproteinen
und dgl. → Veränderungen
der funktionellen Aktivität;
- b) Initiation des frühen
Gens (c-fos, c-jun, zif-268 und dgl.), Expression entweder durch
erhöhtes
intrazelluläres
Ca++ oder Ca++-aktivierte
Protein-kinasen → Expression
von funktionellen Genen, die für
die Bildung von zellulären
Enzymen (z. B. Protein-kinasen), Rezeptorproteinen (wie dem NMDA-Rezeptor),
Ionenkanalproteinen (wie den K+-, Na+-, Ca++-Kanälen), Neuropeptiden
(wie Dynorphin) und dgl. verantwortlich sind → Veränderungen der funktionellen
Aktivität;
- c) durch Ca++/Calmodulin (oder andere
Ca++-bindende Proteine) induzierte Aktivierung
von Enzymen und anderen zellulären
Komponenten → Aktivierung
von Ca++/Calmodulin-Protein-kinase-Systemen wie Ca++/Calmodulin-kinase II → Autophosphorylierung von Enzymen
(z. B. Ca++/Calmodulinkinase II) oder anderen
funktionellen Proteinen → Veränderungen
der funktionellen Aktivität;
- d) durch Ca++/Calmodulin induzierte Aktivierung von konstitutiver
Stickstoffoxid-synthase sowie Induktion von induzierbarer Stickstoffoxid-synthase → Bildung
von Stickstoffoxid → i)
Bildung von cyclischem Guanosinmonophosphat über Aktivierung von Guanosin-cyclase
unter Aktivierung von Protein-kinasen und früher Genexpression;
- ii) direkte Proteinmodifikation, z. B. von Enzymen, Rezeptoren
und/oder Kanalproteinen; iii) Lipidmembran-Modifikation und/oder
Nukleinsäure-Modifikation über den
Einfang von freien Radikalen; iv) Induktion von Neurotoxizität bei höheren Stickstoffoxid-Konzentrationen;
v) retrograde Wirkungen in benachbarten Neuronen oder glialen Zellen,
wie eine Erleichterung der Glutamat-Freisetzung/NMDA-Rezeptoraktivierung und/oder
Hemmung von postsynaptischen NMDA-Rezeptoren → Veränderungen der funktionellen
Aktivität;
- e) Wechselwirkungen mit dem cyclischen Adenosinmonophosphat/Protein-kinase
A-System, dem Phospholipase-C-Inosit-triphosphat-Ca++/Diacylglycerin-Protein-kinase-System,
dem Phospholipase A2-Arachidonsäure/Prostanoide/Leuktriene-System → Veränderungen
der funktionellen Aktivität,
induziert durch ein zweites Messenger-System, die von NMDA-Rezeptor/Ca++/Ca++-Calmodulin/Protein-kinase-Systemen
abweichen; und
- f) Wechselwirkungen mit anderen exzitatorischen Aminosäurerezeptor-Subtypen,
einschließlich Nicht-NMDA-Rezeptoren und metabotrope
Rezeptoren sowie intrazelluläre
Ereignisse im Anschluß an
die Aktivierung dieser exzitatorischen Aminosäurerezeptor-Subtypen → Veränderungen
der funktionellen Aktivität,
induziert durch die Nicht-NMDAund metabotrope Rezeptoraktivierung.
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Eine Substanz, die den NMDA-Rezeptor
blockiert, verhindert in wirksamer Weise das Ablaufen sämtlicher
vorstehender hauptsächlicher
intrazellulärer
Abfolgen von Ereignissen. Jedoch ist es bei Aktivierung des NMDA-Rezeptors
immer noch möglich,
Schmerzen erfindungsgemäß durch
Verabreichung des nicht-narkotischen Analgetikums und einer Substanz,
die mindestens eine der vorstehenden hauptsächlichen intrazellulären Abfolgen
von Ereignissen blockiert, zu behandeln. Somit eignet sich für die erfindungsgemäße Praxis
beispielsweise eine Substanz, die die Translokation und Aktivierung
von Protein-kinase C oder die durch Calmodulin induzierte Aktivierung
von konstitutiver Stickstoffoxid synthase sowie die Induktion von
induzierbarer Stickstoffoxid-synthase beeinträchtigt.
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Nicht-toxische Substanzen, die eine
hauptsächliche
intrazelluläre
Folge der NMDA-Rezeptoraktivierung blockieren und sich daher für die erfindungsgemäße Praxis
eignen, umfassen Inhibitoren von Protein-kinase C, z. B. Ganglioside,
wie Gangliosid GM1 (Monosialogangliosid)
und Gangliosid GT1b (Trisialogangliosid); amphipathische
langkettige Basen, wie Sphingosin, N,N,N-Trimethylsphingosin, Sphinganin
und Psychosin; Chinolyloxazol-2-one, wie 4-Methyl-5-(3-chinolinyl)-2-(3H)-oxazolon
und Phenyl-5-(2-chinolinyl)-2-3(3H)-oxazolon;
1,4-Bis-(aminohydroxyalkylamino)anthrachinone, wie 1,4-Bis-(3-propylamino-2-hydroxypropylamino)-9,10-anthracendion
und 1,4-Bis-(3-benzylamino-2-hydroxypropylamino)-9,10-anthracendion;
sowie Gemische und pharmazeutisch verträgliche Salze der vorstehenden
Verbindungen.
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Zu weiteren nicht-toxischen Substanzen,
die eine hauptsächliche
intrazelluläre
Abfolge der NMDA-Rezeptoraktivierung
blockieren und als solche für
die erfindungsgemäße Praxis
geeignet sind, gehören
Inhibitoren von Calmodulin, wie Phenothiazine, insbesondere Chlorpromazin,
Chlorpromazinsulfoxid, Prochlorperazindimaleat, Perphenazin, Trifluoperazin,
Fluphenazin, Fluphenazinönanthat,
Fluphenazindecanoat, Thioridazin, Mesoridazinbesylat, Piperacetazin,
Acetophenazindimaleat, Carphenazindimaleat, Butaperazindimaleat und
Phenothiazinsulfoxid; Naphthalinsulfonamide, wie N-(6-Aminohexyl)-5-chlor-1-naphthalinsulfonamid, N-(6-Aminohexyl)-5-chlor-2-naphthalinsulfonamid
und N-(6-Aminohexyl)-5-brom-2-naphthalinsulfonamid; 4-substituierte
4H,6H-Pyrrolo[1,2-a][4,1]benzoxazepine,
wie 1,3-Dihydro-1-{1-[(4-methyl-4H,6H-pyrrolo[1,2-a][4,1]benzoxazepin-4-yl)-methyl]-4- piperidinyl}-2H-benzimidazol-2-on;
Benzhydryle, wie N-[2](Diphenylmethylthioethyl]-2-(trifluormethyl) – benzolethanamin,
N-[2-(Bis-(4-fluorphenyl)-methylthio)ethyl]-2-(trifluormethyl)-benzolethanamin
und N-[2-(Bis-(4-fluorophenyl)-methylthio)-ethyl]-3-(trifluormethyl)benzolethanamin; tricyclische
antidepressive Arzneistoffe wie Imipramin, 2-Chlorimipramin und
Amitriptylin; Penfluridol; Haloperidol; Pimozid; Clozapin; Calmidazolin;
und Gemische und pharmazeutisch verträgliche Salze der vorstehenden
Verbindungen.
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Von den beiden Gruppen von Analgesie-Verstärkern werden
die NMDA-Rezeptor-Antagonisten bevorzugt und darunter wird aus den
vorstehend angegebenen Gründen
Dextromethorphan bevorzugt.
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Um seine die analgetische Aktivität verstärkende Wirkung
zu entfalten, müssen
der nicht-toxische NMDA-Rezeptor-Antagonist und/oder die Substanz,
die eine hauptsächliche
intrazelluläre
Folge der NMDA-Rezeptoraktivierung blockiert, in einer die Analgesie
verstärkenden
Menge vorhanden sein. Diese Menge läßt sich experimentell vom Fachmann
für eine
gegebene Substanz dieses Typs durch routinemäßige Dosisbestimmungsverfahren
unter Berücksichtigung
der hier vorgelegten experimentellen Daten festlegen. Im Fall des
NMDA-Rezeptor-Antagonisten Dextromethorphan beträgt eine übliche empfohlene Dosis für erwachsene
Personen mindestens etwa 15 mg und vorzugsweise mindestens etwa
20 mg. Einheitsdosen können selbstverständlich weniger
als diese Mengen an Dextromethorphan enthalten, wobei ausreichende
Mehrfache der Einheitsdosen zu einem Zeitpunkt verabreicht werden,
um die vorerwähnte
minimale Dosis an Dextromethorphan bereitzustellen. Somit können beispielsweise
eine oder zwei Tabletten, die jeweils 325 mg Aspirin oder Acetaminophen
(oder ein anderes nicht-narkotisches Analgetikum) und 15 mg Dextromethorphan
enthalten, zu einem Zeitpunkt (bis zu 4-mal täglich innerhalb eines Zeitraums
von 24 Stunden) verabreicht werden, um eine erfindungsgemäße verstärkte Analgesie
zu erreichen.
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Die Dosierungen für das nicht-narkotische Analgetikum
sind selbstverständlich
ausreichend, um einen wirksamen Grad an Analgesie herbeizuführen. Somit
können
beispielsweise bei erwachsenen Personen typische Einheitsdosen 125
bis etwa 500 mg Diflunisal, 25 bis etwa 100 mg Zomepiracnatrium,
50 bis etwa 400 mg Ibuprofen, 125 bis etwa 500 mg Naproxen, 25 bis
etwa 50 mg Flurbiprofen, 60 bis etwa 200 mg Fenoprofen, 10 bis etwa
20 mg Piroxicam, 125 bis etwa 250 mg Mefanaminsäure, 100 bis 400 mg Fenbufen,
25 bis etwa 50 mg Ketoprofen und 50 bis etwa 650 mg Acetaminophen
betragen. Dosierungen für
das nicht-narkotische Analgetikum, die darüber oder darunter liegen, können selbstverständlich gegebenenfalls
angewandt werden.
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Das nicht-narkotische Analgetikum
und der Analgesie-Verstärker müssen zwar
nicht gemeinsam verabreicht werden, müssen aber beide im Patienten
gleichzeitig in wirksamen Konzentrationen vorliegen. Obgleich es
unter den Umfang der Erfindung fällt,
die Analgetika und den Analgesie-Verstärker aus Zweckmäßigkeitsgründen getrennt
zu verabreichen, ist es bevorzugt, sie gemeinsam in einer einzigen
therapesutischen Zusammensetzung zu verabreichen. Es kommen sämtliche
Verabreichungsarten in Betracht, z. B. kann die Verabreichung oral
oder rektal oder durch intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, intrathekale, epidurale oder intrazerebroventrikuläre Injektion
erfolgen.
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Die therapeutische Zusammensetzung,
die das nicht-narkotische Analgetikum und den Analgesie-Verstärker enthält, wird üblicherweise
mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen Bestandteilen gemäß bekannter
und eingeführter
Praxis zubereitet. Somit kann die Zusammensetzung als Flüssigkeit, Pulver,
Elixier, injizierbare Lösung
und dgl. zubereitet werden. Zubereitungen für die orale Verwendung können in
Form von Tabletten oder harten Kapseln bereitgestellt werden, wobei
die pharmakologischen Wirkstoffe mit einem inerten festen Verdünnungsmittel,
wie Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin, vermischt werden,
oder als weiche Gelatinekapseln, wobei die Wirkstoffe mit einem ölartigen
Medium, z. B. flüssigem
Paraffin oder Olivenöl,
vermischt werden.
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Wäßrige Suspensionen
können
pharmazeutisch verträgliche
Trägerstoffe
umfassen, wie Suspendiermittel, z. B. Natriumcarboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon.
Tragacanth-Gummi und Gummi arabicum; Dispergier- oder Netzmittel,
wie natürlich
vorkommende Phosphatide, z. B. Lecithin, oder Kondensationsprodukte
eines Alkylenoxids mit Fettsäuren,
z. B. Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, z. B. Heptadecaethylenoxycetanol,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit partiellen Estern,
die sich von Fettsäuren
und einem Hexit ableiten, z. B. Polyoxyethylensorbitmonooleat, oder
Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit partiellen Estern, die
sich von Fettsäuren
und Hexitanhydriden ableiten, z. B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat.
Die wäßrigen Suspensionen
können
auch einen oder mehrere Konservierungsmittel, z. B. Ethyl- oder
n-Propyl-p-hydroxybenzoat, ein oder mehr farbgebende Mittel, einen
oder mehrere Aromastoffe und eines oder mehrere Süßungsmittel,
wie Saccharose, Saccharin oder Natrium- oder Calciumcyclamat, enthalten.
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Die erfindungsgemäße schmerzlindernde therapeutische
Zusammensetzung wird vorzugsweise in einer Dosierungsform mit verzögerter Wirkstoffabgabe
bereitgestellt. Zahlreiche derartige Dosierungsformen sind bekannt
und beispielsweise in folgenden US-Patenten beschrieben: 4 788 055,
4 816 264, 4 828 836, 4 834 965, 4 834 985, 4 996 047, 5 071 646
und 5 133 974. Zusätzlich
zum nicht-narkotischen Analgetikum (a) und Analgesie-Verstärker (b)
kann die hier beschriebene therapeutische Zusammensetzung mindestens
einen weiteren pharmakologischen Wirkstoff (c), z. B. ein narkotisches
Analgetikum, wie Codein oder ein Lokalanästhetikum, wie Lidocain, Dibucain
oder Bupivicain (sofern die Zusammensetzung als injizierbares Präparat bereitgestellt
wird), enthalten.
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Nachstehend sind typische Einheitsdosisformen
der erfindungsgemäßen therapeutischen
Zusammensetzung aufgeführt.
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Die nachstehenden Beispiele erläutern das
Verfahren und die Zusammensetzung der Erfindung zur Linderung von
bei Sprague-Dawley-Ratten
induzierten arthritischen Schmerzen.
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A. Testverfahren
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Arthritische Schmerzen (Monoarthritis)
wurden bei Ratten durch intrakapsuläre Injektion von komplettem
Adjuvans (Butler et al., Pain, Bd. 48 (1992), S. 73–81) induziert.
Das komplette Adjuvans wurde aus 60 mg abgetötetem Mycobacterium butyricum
in einem Gemisch aus Paraffinöl
(6 ml), 0,9% NaCl (4 ml) und Tween 80 (1 ml) zubereitet. Die Ratten
wurden kurz mit Isofluran, das in einem Mischgas aus N2O/O2 verabreicht wurde, betäubt. Ein Tropfen komplettes
Adjuvans (etwa 0,05 ml) wurde in das (tarsotibiale) Knöchelgelenk
mit einer Nadel Nr. 26 injiziert. Monoarthritische Schmerzen entwickeln
sich innerhalb von etwa 7 Tagen nach der Injektion. Spitzenwerte
werden nach etwa zwei Wochen erreicht (Butler et al., a. a. O.).
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Die folgenden Verhaltenstests bezüglich arthritischer
Schmerzen wurden 12 Tage nach der Injektion von komplettem Adjuvans
durchgeführt,
um für
jeden Test gemäß den Literaturangaben
Grundlinienbewertungen aufzustellen (Butler et al., a. a. O.; Perrot
et al., Pain, Bd. 52 (1993), S. 41– 47).
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(1) Mechanische Hyperalgesie
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Der Randall-Selitto-Test wurde zur
Prüfung
der mechanischen Hyperalgesie herangezogen (Butler et al., a. a.
O.; Perrot et al., a. a. O.). Eine abgestufte mechanische Kraft
(in Gramm), die über
die Randall-Selitto-Vorrichtung ausgeübt wurde, wurde auf die betroffenen
und nicht-betroffenen Gelenkbereiche ausgeübt. Bei Erreichen der Schmerzschwelle
zog die Ratte die Hinterpfote zurück oder stieß einen
Schrei aus. Diese Kraft wurde als Maß für den Grad der mechanischen
Hyperalgesie aufgezeichnet.
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(2) Spontanes schmerzbezogenes
Verhalten (Anheben der Pfote)
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Man ließ die Ratten ohne Beschränkungen
sich frei in einem oben offenen Plexiglaszylinder (Durchmesser 19
cm × Höhe 30 cm)
bewegen, wobei die Tiere sich 5 min vor der Beobachtung im Zylinder
befanden. Innerhalb einer 10-minütigen Beobachtungsperiode
wurde die Gesamtdauer (in Sekunden), während der eine Ratte die arthritische
Pfote anhob, aufgezeichnet.
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(3) Bewertung der Gelenksteifigkeit
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Eine Einschränkung des vollständigen Flexions-
oder Extensionsbereiches des injizierten Gelenks wurde geprüft. Das
injizierte Gelenk wurde vorsichtig bis zu dem Punkt gebogen oder
gestreckt, bei dem sich die Ratte einer weiteren Bewegung des Testgelenks
widersetzte. Bei einer arthritischen Ratte beträgt die maximale Bewertung der
Gelenksteifigkeit zwei Punkte, wenn eine Einschränkung des vollständigen Bewegungsbereiches
sowohl der Flexion als auch der Extension des betroffenen Gelenks
vorliegt.
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Beispiel 1
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Nach Bestimmung der Grundlinienbewertungen
für jeden
dieser drei Tests erhielten die einzelnen Ratten eine intraperitoneale
oder orale einzige Verabreichung einer der folgenden Testsubstanzen:
(1) Ibuprofen allein, (2) Dextromethorphan-HBr allein, (3) eine
Kombination aus Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr oder (4) Kochsalzlösung (Kontrolle)
allein. Nach einer Stunde (intraperitoneal) oder zwei Stunden (oral)
im Anschluß an
die Verabreichung wurden die vorstehend beschriebenen Verhaltenstests
wiederholt, um die Einflüsse
der einzelnen Testsubstanzen auf die arthritischen Schmerzen zu
prüfen.
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B. Testergebnisse
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In den 1 bis 6 sind die Ergebnisse der
vorstehenden Tests aufgeführt.
Die 1 bis 3 und 4 bis 6 geben
die Ergebnisse einer intraperitonealen Injektion bzw, einer oralen
Verabreichung wieder (n = 5–6/Gruppe).
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1: Mechanische Hyperalgesie – intraperitoneale
Verabreichung
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Die Bewertungsdifferenzen (nicht
betroffene Hinterpfote minus betroffene Hinterpfote), die die auf
den Knöchelgelenkbereich
ausgeübte
Kraft (Gramm) widerspiegeln, die einen Schrei und eine Entfernung
der Pfote hervorruft, wurden zur Angabe des Grades der mechanischen
Hyperalgesie herangezogen. Die Bewertungsdifferenzen unterschieden
sich vor der Verabreichung der Testsubstanzen unter den Gruppen
nicht. Beim Test eine Stunde nach Verabreichung der Testsubstanzen
waren die Bewertungsdifferenzen bei Ratten mit einer einzigen intraperitonealen
Injektion von 25 mg/kg Ibuprofen oder 25 mg/kg Dextromethorphan-HBr
im Vergleich zu den Kochsalzkontrollen zuverlässig verringert. Eine kombinierte
intraperitoneale Injektion von Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr
(jeweils 25 mg/kg) bewirkte eine signifikant größere Verringerung der Bewertungsdifferenzen
als nach alleiniger Verabreichung von Ibuprofen oder Dextromethorphan-HBr,
was auf einen signifikant verstärkten
therapeutischen Effekt für
die Kombination aus Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr spricht.
* = P < 0,05, Waller-Duncan-K-Verhältnis-t-Test
("SAS Procedures
Guide", Version
6, 34. Auflage, SAS Institute Inc., Cary, NC (1990), S. 705 ff.,
Mao et al., Brain Res., Bd. 576 (1997), S. 254–262) im Vergleich zu den Kochsalzkontrollen.
(*) = P < 0,05,
Waller-Duncan-K-Verhältnis-t-Test,
verglichen mit der Gruppe mit Ibuprofen allein oder Dextromethorphan-HBr
allein und den Kochsalzkontrollen.
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2: Spontanes, schmerzbezogenes Verhalten – intraperitoneale
Verabreichung
-
Die Dauer (in Sekunden) des Anhebens
der betroffenen und der nicht-betroffenen Hinterpfote von der Oberfläche innerhalb
einer 10-minütigen
Beobachtungsperiode wurde aufgezeichnet.
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Sie ist ein Maß für das Vorliegen von spontanen
arthritischen Schmerzen. Während
die getesteten Ratten während
der Beobachtungsdauer, die nicht-betroffene Hinterpfote nicht anhoben,
hoben sie die betroffene Hinterpfote vor der Arzneistoffverabreichung
häufig
an. Eine kombinierte intraperitoneale Injektion von Ibuprofen und
Dextromethorphan-HBr (jeweils 25 mg/kg) verringerte signifikant
die Dauer des Anhebens der betroffenen Hinterpfote bei Beobachtung
eine Stunde nach der Verabreichung, während dies bei getrennter Verabreichung
der beiden Substanzen (jeweils 25 mg/kg) nicht der Fall war. * =
P < 0,05, Waller-Duncan
K-Verhältnis-t-Test,
verglichen mit der Gruppe mit alleiniger Verabreichung von Ibuprofen
oder Dextromethorphan-HBr und mit den Kochsalzkontrollen.
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3: Gelenksteifigkeit – intraperitoneale Verabreichung
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Die Einschränkung des vollen Bereiches
der Flexion oder Extension des betroffenen Gelenkes wurde als ein
Punkt bewertet. Bei einer arthritischen Ratte wurde die maximale
Gelenksteifigkeit mit zwei Punkten bewertet, wenn eine Einschränkung des
vollen Bewegungsbereiches sowohl der Flexion als auch der Extension
des betroffenen Gelenks vorlag. Der Median dieser Bewertungen ist
in 3 dargestellt. Eine
Gelenksteifigkeit wurde vor der Arzneistoffbehandlung sowohl während der
Flexion als auch während
der Extension der betroffenen Hinterpfote festgestellt. Eine kombinierte
intraperitoneale Injektion von Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr
(jeweils 25 mg/kg) verringerte in signifikanter weise die Bewertung
der Gelenksteifigkeit beim Test eine Stunde nach Verabreichung (jedoch
nicht bei getrennter Verabreichung der beiden Substanzen (jeweils
25 mg/kg)), was eine signifikante Verringerung der Gelenksteifigkeit
im betroffenen Gelenk bedeutet. * = P < 0,05, Mann-Whitney U-Test ("SAS Procedures Guide", a. a. O.; Mao et
al., a. a. O.), verglichen mit der Gruppe mit alleiniger Verabreichung
von Ibuprofen oder Dextromethorphan-HBr und den Kochsalzkontrollen.
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4: Mechanische Hyperalgesie – orale
Verabreichung
-
Die Bewertungsdifferenzen waren unter
sämtlichen
Gruppen vor Verabreichung der Testsubstanzen nicht signifikant.
Eine kombinierte einzelne orale Verabreichung von Ibuprofen und
Dextromethorphan-HBr (jeweils 50 mg/kg) (jedoch nicht der beiden
getrennt verabreichten Substanzen (jeweils 50 mg/kg)) führte zu
einer signifikanten Verringerung der Bewertungsdifferenzen beim
Test zwei Stunden nach Verabreichung, was für einen signifikant verstärkten Analgesiegrad
für die
Kombination von Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr, verglichen mit
den übrigen
Testsubstanzen spricht. * = P < 0,05,
Waller-Duncan K-Verhältnis-t-Test,
verglichen mit den Kochsalzkontrollen.
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5: Spontanes, schmerzbezogenes Verhalten – orale
Verabreichung
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Während
die getesteten Ratten während
der Beobachtungsdauer die nicht-betroffene Hinterpfote nicht anhoben,
hoben sie vor der Arzneistoffverabreichung häufig die betroffene Hinterpfote
an. Eine kombinierte einzelne Verabreichung von Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr
(jeweils 50 mg/kg) (jedoch nicht der beiden getrennt verabreichten
Substanzen (jeweils 50 mg/kg) verringerte in signifikanter Weise
die Dauer des Anhebens der betroffenen Hinterpfote zwei Stunden
nach der Verabreichung. * = P < 0,05,
Waller-Duncan K-Verhältnis-t-Test,
verglichen mit den Kochsalzkontrollen.
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6: Gelenksteifigkeit – orale Verabreichung
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Der Median dieser Bewertungen ist
in 6 dargestellt. Die
Gelenksteifigkeit zeigt sich sowohl während der Flexion als auch
der Extension der betroffenen Hinterpfote vor Verabreichung der
Testsubstanzen. Eine kombinierte einzelne orale Verabreichung von
Ibuprofen und Dextromethorphan-HBr (jeweils 50 mg/kg) (jedoch nicht
der beiden getrennt verabreichten Substanzen (jeweils 50 mg/kg))
verringerte in signifikanter Weise die Bewertungen der Gelenksteifigkeit
zwei Stunden nach der Verabreichung, was für eine signifikante Verringerung
der Gelenksteifigkeit im betroffenen Gelenk spricht. * = P < 0,05, Mann-Whitney-U-Test,
verglichen mit der Gruppe mit alleiniger Verabreichung von Ibuprofen
oder Dextromethorphan und den Kochsalzkontrollen.
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Beispiel 2
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Nach Bestimmung der Basislinienbewertungen
für die
einzelnen drei Tests A (1)–(3)
gemäß den vorstehenden
Angaben 14 Tage nach der Injektion des Adjuvans erhielten die einzelnen
Ratten eine orale Dosis der folgenden Testsubstanzen: (1) Acetaminophen
(ACE) allein in verschiedenen Mengen; (2) Dextromethorphan-HBr (DM)
allein in einer Menge von 50 mg/kg; (3) verschiedene Kombinationen
von ACE und DM; (4) Kochsalzlösung
allein (Kontrolle). 1,5 Stunden nach den jeweiligen Verabreichungen
wurden die vorstehend beschriebenen Verhaltenstests wiederholt,
um die Einflüsse
der einzelnen Testsubstanzen auf arthritische Schmerzen zu prüfen.
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B. Testergebnisse
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Die Ergebnisse der vorstehenden Tests
sind in den 7 bis 9 dargestellt.
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7: Mechanische Hyperalgesie
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Die prozentuale Veränderung
der Schwellenwerte für
das Wegziehen der Pfote vor und nach Verabreichung der einzelnen Testsubstanzen
wurde herangezogen, um den Grad der mechanischen Hyperalgesie auszudrücken. Beim
Test 1,5 Stunden nach Verabreichung der Testsubstanzen verringerten
sich die Schwellenwerte für
das Wegziehen der Pfote bei Ratten, die eine einzelne orale Verabreichung
von 50–400
mg/kg Acetaminophen oder 50 mg/kg Dextromethorphan-HBr erhalten
hatten, im Vergleich zu den Kochsalzkontrollen nicht. Eine kombinierte
orale Verabreichung von Acetaminophen (400 mg/kg) und Dextromethorphan-HBr (50
mg/kg) führte
zu einem signifikanten Anstieg der Schwellenwerte für das Wegziehen
der Pfote, was für
eine signifikant verstärkte
therapeutische Wirkung der Kombination aus Acetaminophen und Dextromethorphan-HBr
spricht. * = P < 0,05,
Waller-Duncan-K-Verhältnis-t-Test
("SAS Procedures
Guide", Version
6, 34. Auflage, SAS Institute Inc., Cary, NC (1990), S. 705 ff.;
Mao et al., Brain Res., Bd. 576 (1997), S. 254–262, verglichen mit den Kochsalzlösungskontrollen).
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8: Spontanes schmerzbezogenes Verhalten
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Die Dauer (in Sekunden) des Anhebens
sowohl von betroffenen als auch von nicht-betroffenen Hinterpfoten
von der Oberfläche
während
einer 10-minütigen
Beobachtungsperiode wurde aufgezeichnet. Sie stellt einen Hinweis
auf das Vorliegen von spontanen arthritischen Schmerzen dar. Während die
getesteten Ratten während
der Beobachtungsdauer die nicht-betroffene Hinterpfote nicht anhoben,
hoben sie vor der Arzneistoffverabreichung häufig die betroffene Hinterpfote
an. Eine kombinierte orale Verabreichung von Acetaminophen (400
mg/kg) und Dextromethorphan-HBr (50 mg/kg) (jedoch nicht der beiden
getrennt verabreichten Substanzen) verringerte in signifikanter
Weise die Dauer des Anhebens der betroffenen Hinterpfote 1,5 Stunden
nach der Verabreichung. * = P < 0,05,
Waller-Duncan K-Verhältnis-t-Test,
verglichen mit der Gruppe mit alleiniger Verabreichung von Acetaminophen
oder Dextromethorphan-HBr und den Kochsalzkontrollen.
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9: Gelenksteifigkeit
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Die Einschränkung des vollen Bereiches,
entweder der Flexion oder der Extension des betroffenen Gelenks
wurde mit einem Punkt bewertet. Bei einer arthritischen Ratte wurde
die maximale Gelenksteifigkeit mit zwei bewertet, wenn eine Einschränkung des
vollständigen
Bewegungsbereiches sowohl der Flexion als auch der Extension des
betroffenen Gelenks vorlag. Der Median dieser Bewertungen ist in 9 dargestellt. Eine Gelenksteifigkeit
ergab sich sowohl in bezug auf die Flexion als auch auf die Extension
der betroffenen Hinterpfote vor der Arzneistoffbehandlung. Eine
kombinierte orale Verabreichung von Acetaminophen (400 mg/kg) und
Dextromethorphan-HBr (50 mg/kg) (jedoch nicht eine getrennte Verabreichung
der beiden Substanzen) verringerte in signifikanter Weise die Bewertungen
der Gelenksteifigkeit 1,5 Stunden nach der Verabreichung, was für eine signifikante
Verringerung der Gelenksteifigkeit im betroffenen Gelenk spricht.
* = P < 0,05, Mann-Whitney
U-Test ("SAS Procedures
Guide", a. a. O.;
Mao et al., a. a. O.), verglichen mit Acetaminophen oder Dextromethorphan-HBr
allein und den Kochsalzlösungskontrollen.