DE69504797T2 - Verfahren zur herstellung von urantrioxid durch direkte thermische denitration von uranylnitrate - Google Patents

Verfahren zur herstellung von urantrioxid durch direkte thermische denitration von uranylnitrate

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Urantrioxid aus Uranylnitrat durch thermische Zersetzung des Nitrat-hexahydrats.
  • In seinen Brennstoffzyklus kann das Uran insbesondere die Verbindung UF&sub4; durchlaufen, die zu zwei Zwecken benutzt wird. Das Urantetrafluorid erlaubt, Uranmetall für die Versorgung der Natururanreaktoren herzustellen. Es erlaubt ebenso die Gewinnung von Uranhexafluorid UF&sub6;, welches das Material zur Versorgung der Fabriken zur Anreicherung über Gasdiffusion oder Ultrazentrifugation ist.
  • Die Umwandlung des Urans in UF&sub4; erfordert infolge des Umstandes, daß die an die Raffinierfabriken gelieferten Urankonzentrate noch viele Verunreinigungen enthalten, einen Schritt der Reinigung. Bei diesem Reinigungsschritt wird das Urankonzentrat in Salpetersäure in Lösung gebracht, um ein unreines Uranylnitrat zu ergeben, das durch Tributylphosphat (TBP) gereinigt wird. TBP erlaubt es, reines Uranylnitrat aus der sauren Lösung zu extrahieren.
  • Einmal im Besitz des reinen Urans im Zustand des Nitrats in wäßriger Lösung, muß man es wieder in feste Form überführen, um es je nach den Anforderungen in Dioxid, Tetrafluorid oder Metall umzuwandeln. Da sich das Uran auf der Oxidationsstufe VI befindet, ist UO&sub3; das obligatorische Zwischenprodukt. Durch Reduktion geht man anschließend zu UO&sub2; über, und durch Einwirkung von Flußsäure gelangt man zu UF&sub4;.
  • Es gibt zwei Wege, um vom Uranylnitrat in Lösung zum Oxid UO&sub3; zu gelangen. Eine erste Lösung besteht darin, Ammoniak hinzuzufügen, um durch Ausfällung Ammoniumdiuranat (ADU) zu erhalten, das man thermisch zu UO&sub3; zersetzt. Eine zweite Lösung besteht darin, Uranylnitrat nach Dehydratation thermisch zu zersetzen.
  • Das Oxid UO&sub3; besitzt unterschiedliche Eigenschaften, je nachdem, ob es auf dem ersten oder dem zweiten Lösungsweg erhalten wurde. Die erste Lösung liefert ein sehr reaktives Oxid, d. h. mit einer spezifischen Oberfläche der Größenordnung 15 m²/g. Die zweite Lösung liefert ein Oxid, das wenig reagiert, wobei seine spezifische Oberfläche 1 bis 2 m²/g beträgt.
  • Die Gewinnung der Verbindung UF&sub4; aus dem Oxid UO&sub3; kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen. Ein besonders interessantes Verfahren ist dasjenige, das einen Ofen mit Fließbett benutzt. Dieser Ofen, der einen Ofen zur Reduktion und einen Ofen zur Hydrofluorierung kombiniert, erlaubt es, nacheinander zwei Reaktionen auszuführen. Zunächst reagiert das Oxid UO&sub3; in der Wärme mit thermisch gecracktem Ammoniak, um zum Oxid UO&sub2; reduziert zu werden, welches anschließend in Kontakt mit gasförmiger Flußsäure gebracht wird, die im Gegenstrom injiziert wird. Am Ausgang des Ofens erhält man die Verbindung UF&sub4;. Die spezielle Anordnung des Kopfs des Hydrofluorierungsofens erlaubt eine Verschiebung der Gleichgewichtsreaktion durch fortschreitende Absenkung der Temperatur, und als Folge davon wird die Flußsäure vollständig absorbiert. Zu den Vorteilen dieses Ofens kann man die Beseitigung des Überschusses von Flußsäure rechnen, den man nicht mehr in den Abwässern finden wird.
  • Der Fließbett-Ofen ist unter der Voraussetzung, daß man ihn mit möglichst reaktionsfähigem Oxid UO&sub3; versorgt, eine wirksame Vorrichtung. Ein Urantrioxid, das eine spezifische Oberfläche zwischen 12 und 15 m²/g hat, liefert am Ausgang des Ofens ein Produkt mit zufriedenstellenden Eigenschaften. Dieses Produkt wird typischerweise die folgende Zusammensetzung haben: 96% UF&sub4;, 2% UO&sub2; und 2% UO&sub2;F&sub2;. Behandelt in einem Flammenreaktor in Gegenwart von Fluor, wird es ein Uranhexafluorid zufriedenstellender Qualität ergeben.
  • Der Fließbett-Ofen muß also mit einem Oxid UO&sub3; von genügender Reaktivität versorgt werden. Beispielsweise führt ein Oxid UO&sub3; mit 5 m²/g spezifischer Oberfläche zur Ausarbeitung eines Uranhexafluorids, das nicht den industriellen Normen entspricht. Unter diesen Umständen werden die Fließbett-Öfen bis jetzt mit einem Oxid UO&sub3; versorgt, das auf dem ersten angeführten Lösungsweg erhalten wurde, d. h. demjenigen, der Am moniak benutzt, um durch Ausfällung Ammoniumdiuranat zu erhalten.
  • Diese Lösung hat jedoch mehrere Nachteile. Einerseits macht sie einen Verbrauch von Ammoniak nötig. Andererseits liefert die Ausfällungsreaktion ebenso - und in bedeutenden Mengen - eine zweite Verbindung, nämlich Ammoniumnitrat. Für eine Jahresproduktion von 10000 t Uran gewinnt man 4500 t Ammoniumnitrat. Bis heute wird dieses Ammoniumnitrat als Dünger verkauft, doch da es ein Nebenprodukt der Nuklearindustrie ist, wenn es auch nur einige ppm Uran enthält, so ist es gut möglich, daß es in den nächsten Jahren nicht mehr vertrieben werden kann.
  • Die Aufgabe, die sich nun stellt, um die Fließbett-Öfen weiterhin benutzen zu können, Öfen, die völlig zufriedenstellen, ist, ein Verfahren zur Gewinnung von sehr reaktionsfähigem UO&sub3; (d. h. mit spezifischer Oberfläche zwischen 12 und 15 m²/g) zu finden, das kein Nebenprodukt bildet. Dieses Verfahren sollte auch keine anderen Verbindungen verbrauchen, und es sollte insbesondere kein Ammoniak-Verbraucher sein.
  • Wie oben gesagt wurde, führt die zweite bekannte Lösung, Uranylnitrat in Lösung in das Oxid UO&sub3; zu überführen, zu einem Produkt, das für die Fließbett-Öfen unbrauchbar ist. Die thermische Zersetzung des Uranylnitrats benötigt Energie in Form von Wärme, aber kein Reagens. Dieses Verfahren erlaubt sogar, durch Wiederverbindung der nitrosen Gase mit dem von der Dehydratation stammenden Wasserdampf die Salpetersäure zurückzugewinnen. Es umfaßt zwei Stadien: Die Verdampfung der Lösung bis zur Gewinnung des Hexahydrat-Salzes UO&sub2;(NO&sub3;)&sub2;. 6H&sub2;O und die Nitrat-Zersetzung oder Denitration bei 500-600ºC.
  • Der Anmelder unternahm Arbeiten, um zu versuchen, das Stadium der Denitration zu verbessern, damit ein Trioxid erhalten werden kann, das genügend reaktionsfähig ist, um anschließend in einem Fließbett-Ofen behandelt zu werden. Bei dieser Gelegenheit wurden die grundlegenden Mechanismen der thermischen Denitration eines Uranylnitrat-hexahydrats zur Gewinnung von sehr reaktivem UO&sub3; untersucht. Unter den angewandten milden Bedingungen, die zu niedrigen Reaktionsgeschwindigkeiten führen, zeigt sich, daß die Reaktivität von UO&sub3; direkt mit dem über dem Feststoff herrschenden Partialdruck des Wassers zusammenhängt. Ein niedriger Partialdruck bei niedriger Temperatur erlaubt die notwendige Entkopplung der Schritte der Dehydratation und der Calcination. Die "aktive" blättrige Struktur von UO&sub3; bildet sich sich bereits bei der Dehydration aus, deren Ende (Übergang des Dihydrats zum wasserfreien Uranylnitrat) bestimmend ist und mit Vorsicht ausgeführt werden muß, da sonst das gut aufgebaute Dihydrat sich in seinem Kristallwasser auflöst.
  • Eine Testvorrichtung wurde auf der Basis dieser Ergebnisse errichtet. Die Komplexität und die Kosten der Anlage waren jedoch so, daß auf die industrielle Ausnutzung verzichtet wurde.
  • Man kennt andererseits das Patent US-A-3 041 136, angemeldet am 8. April 1960, das ein in der Flamme ausgeführtes Verfahren zur Denitration und Reduktion von wäßrigem Uranylnitrat zu Urandioxid bekanntmacht. Das Verfahren wird in einem Reaktionsraum durchgeführt, und es führt die Umwandlung zum Dioxid in einem einzigen Schritt aus. Die Flamme wird in einem Brenner erzeugt, der am höchsten Punkt des Reaktionsraums aufgestellt ist, und sie ist Resultat der unvollständigen Verbrennung eines gasförmigen Kohlenwasserstoffs wie etwa Propan. Sie breitet sich in dem Reaktionsraum aus. Eine Versorgungsvorrichtung durchzieht den Brenner in der Achse der Flamme, um zu dem Reaktionsraum zu führen und das Uranylnitrat in der Flamme zu zerstäuben. Das Uranylnitrat wird erst hinzugelassen, wenn die Temperatur am unteren Teil des Reaktors (d. h. an seinem Ausgang) 982ºC (1800ºF) erreicht. Die sehr einfache Apparatur wirkt verlockend, aber ihre Ausführung muß schwierig sein, denn es scheint nicht, daß die Versuche das experimentelle Stadium in der Versuchswerkstatt überschritten haben. Ein sich auf dieses Patent beziehender Artikel mit dem Titel "Production of Uranium Dioxide by Flame Denitration" von W. H. Hedley, R. J. Roehrs und W. T. Trask Jr., einige Jahre später in I&EC Process Design and Development, Bd. 3, Nr. 1, Januar 1964, erschienen, erwähnt übrigens, daß ergänzende Arbeiten einzuplanen sind, um verschiedene Probleme zu lösen, darunter das Vorhandensein des Oxids U&sub3;O&sub8; in dem gebildeten Produkt.
  • Man kennt ebenfalls nach dem Dokument DE-A-38 02 047 ein Verfahren zur Trennung eines radioaktiven Metalls (beispielsweise Uran), das in einer Uranverbindung enthalten ist. Nach diesem Verfahren verwendet man einen Brenner mit Flamme. Die Flamme ist Resultat der Verbrennung eines brennbaren Gases in Luft. Eine wäßrige Lösung, die einen Urankomplex enthält, wird in der Flamme zerstäubt. Man gewinnt einen Niederschlag von Uranoxid, dessen Typ nicht genauer angegeben wird.
  • Auf einem ganz anderen Gebiet hat die Firma VICARB Verfahren entwickelt, an denen zwei Hauptphasen beteiligt sind: einerseits eine gasförmige Phase, die ein großes Volumen einnimmt und leicht eine große thermisch-mechanische Energie besitzt, andererseits eine dichte, im allgemeinen flüssige Phase mit kleinem Volumen. Anstatt die flüssige Phase in dem Gas zu zerstäuben und unabhängig von diesem wie in den klassischen Zerstäubern und Brennern, wird die durch die Gasphase zugeführte thermische und mechanische Energie in Form einer symmetrischen wirbelförmigen Strömung eingesetzt, um zu dem gleichen Resultat zu führen. Die Trajektorien der elementaren Mischungen (wobei eine elementare Mischung aus einem Flüssigkeitströpfchen und dem es umgebenden Gas besteht), die daraus resultieren, bilden während der ersten Augenblicke des "Flash- Kontakts" die Erzeugenden eines einflächigen Hyperboloids, divergente und sich nicht schneidende Trajektorien. Die charakteristischen Eigenschaften der Zone dieses Flash-Kontakts können unter dem Namen des Isoflash-Effekts zusammengefaßt werden.
  • Eine erste Vorrichtung zur Anwendung dieses Verfahrens, vertrieben von der Firma VICARB, enthält einen Raum, in dem der Isoflash-Effekt ausgenutzt wird, und einen Kopf zur Injektion der Reaktionsprodukte. Eine vertikale Leitung erlaubt, am Eingang des Raums die flüssige Phase zu injizieren. Um diese vertikale Leitung ist ein gelochter Korb mit einem einzigen tangentialen Eingang für die Gasphase vorgesehen. Die Löcher des Korbs bilden im Innern des Injektionskopfs eine große Anzahl von elementaren tangentialen Eingängen, die regelmäßig verteilt sind und ein System zur Gleichverteilung des injizierten heißen Gases bilden. Dieser gelochte Korb endet am Eingang des Raums, wo die Zone des Flash-Kontakts zwischen den beiden Phasen beginnt. Der Flash-Kontakt ist dann sehr schnell (Bruchteile einer Sekunde).
  • Eine zweite Vorrichtung wurde von der Firma VICARB entworfen. Um die heißen Wände zu vermeiden, werden alle Wände gekühlt, der Kopf wird mit kalter Luft versorgt und enthält einen mit brennbarem Gas versorgten Kranz. Die Verbrennung dieses Gases wird ganz in dem Injektionskopf durchgeführt, der die Rolle eines Brenners spielt. Die gebildeten Verbrennungsgase dringen in symmetrischer wirbelförmiger Strömung in den Raum ein, um den Flash-Kontakt mit der flüssigen Phase herzustellen.
  • Die Gesamtheit der physikalischen Phänomene in diesen Vorrichtungen, die in ungefähr einer tausendstel Sekunde innerhalb des Paars aus "Geber" und "Empfänger" der thermischmechanischen Energie ablaufen, umfaßt insbesondere die Erzeugung und das Verschwinden eines Mikrotropfens, Stoß durch Transfer kinetischer Energie, Eigenschwingung, Rotation, wobei alle Effekte eine Anregung des Transfers von Masse und Wärme und selbstverständlich die Flash-Verdampfung verursachen, deren lokal endotherme Wirkung das resultierende trockene Produkt schützt. Als Beispiel können die Verbrennungsgase auf 30 cm Strecke 1000ºC verlieren, und die dichte Phase kann sich um 60ºC erwärmen. Diese Vorrichtungen sind besonders gut an die Trocknung von Nahrungsmitteln und Pharmazeutika angepaßt. Sie gestatten, ein sehr feines Pulver zu erhalten, und degradieren nicht die biologischen Produkte.
  • Die Erfinder haben nun gedacht, den Isoflash-Effekt für die Herstellung von Urantrioxid zu benutzen, obwohl ihr technisches Gebiet von der Trocknung von Nahrungsmitteln und Pharmazeutika weit entfernt ist.
  • Die von dem Anmelder zur Denitration betriebenen Studien zeigten, wie oben gesagt, daß die Schritte der Dehydratation und der Calcination von Uranylnitrat normalerweise sehr vorsichtig ausgeführt werden müssen, wenn man eine reaktive Struktur erhalten will. In der Tat war die Idee der Erfinder, die eine der oben beschriebenen Vorrichtungen der Firma VICARB zu benutzen, um einfach das Uranylnitrat-hexahydrat zu dehy dratisieren, bevor man es mit einer anderen Methode calciniert. Nach Experimenten bemerkten die Erfinder, daß nicht allein die Dehydratation korrekt abläuft, sondern daß sie darüber hinaus im Verlauf derselben Operation die Umwandlung zu Urantrioxid durchführen konnten und daß dieses Trioxid sehr reaktiv war. Es scheint nun festzustehen, daß unter Berücksichtigung der besonderen Bedingungen für den Isoflash-Effekt die Wiederauflösung des Urantrioxids in seinem Kristallwasser (mit Zerstörung der aktiven Struktur) während des Schlüsselschritts der Beendigung der Dehydratation nicht stattfinden kann. Die Kinetik dieser Wiederauflösung ist zu langsam, als daß sie stören könnte.
  • Die an einer Testvorrichtung ausgeführten Experimente erwiesen sich als vollkommen überzeugend, denn das erhaltene Oxid UO&sub3; ist mindestens so reaktionsfähig wie das auf dem Lösungsweg gebildete, welcher die Ausfällung von Ammoniumdiuranat erfordert.
  • Die Erfindung hat somit zum Gegenstand ein Verfahren zur Gewinnung von Urantrioxid aus einer Lösung von Uranylnitrat, wobei das erhaltene Urantrioxid eine im wesentlichen zwischen 12 und 15 m²/g liegende spezifische Oberfläche aufweisen soll, das darin besteht, in einem Bereich eines Reaktionsraums, Kontaktzone genannt, einen thermisch-mechanischen Kontakt herzustellen zwischen der Uranylnitratlösung, die in Richtung einer in der Kontaktzone vorgegebenen Achse in feine Tröpfchen zerstäubt wird, und einem gasförmigen Fluid, das in die Kontaktzone in Form einer Strömung, die um genannte Achse der Zerstäubung der Uranylnitratlösung einen Wirbel bildet; zugeführt wird, wobei das gasförmige Fluid auf einer genügend hohen Temperatur ist und eine genügend hohe mechanische Energie besitzt, um in der Kontaktzone die Dehydratation und Calcination des Uranylnitrats zu bewirken, wobei die zerstäubte Uranylnitratlösung niemals mit einer Flamme in Kontakt ist.
  • Die Experimente haben gezeigt, daß das Verfahren für Lösungen funktioniert, die eine Uranylnitrat-Konzentration zwischen 350 und 1200 g/l besitzen.
  • Das gasförmige Fluid kann aus Verbrennungsgasen bestehen, beispielsweise aus Gasen, die aus der Verbrennung eines gas förmigen Kohlenwasserstoffs und der Luft hervorgehen.
  • Die Erfindung wird besser verstanden und andere Vorteile und Besonderheiten werden hervortreten bei der Lektüre der nun folgenden Beschreibung, die als nicht begrenzendes Beispiel gegeben wird, begleitet von den beigefügten Zeichnungen. Darunter stellt:
  • - Fig. 1 eine Vorrichtung dar, die es gestattet, das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Urantrioxid durch direkte thermische Denitration von Uranylnitrat auszuführen,
  • - Fig. 2 ist eine Schnittansicht im Detail eines Elements der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung,
  • - Fig. 3 ist eine Schnittansicht entlang der Achse III- III der Fig. 2.
  • Als Beispiel wird sich die weitere Beschreibung auf eine Uranylnitratlösung beziehen, die aus Uranylnitrat-hexahydrat besteht.
  • Nach der Erfindung zersetzt man thermisch das Uranylnitrat-hexahydrat zu Urantrioxid in folgender Weise:
  • UO&sub2;(NO&sub3;)&sub2; 6H&sub2;O -> UO&sub3; + 1,86 NO&sub2; + 0,14 NO + 0,57 O&sub2; + 6 H&sub2;O
  • Die für die Reaktion erforderliche Wärme kann beispielsweise durch die Verbrennung von Propan und Luft zugeführt werden:
  • C&sub3;H&sub8; + 5 O&sub2; -> 3 CO&sub2; + 4 H&sub2;O
  • Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Reaktionsraum 1, der begrenzt wird von einer zylindrischen Hülle, die an jedem Ende durch einen Kegel verlängert ist, der die Querschnitte des Eingangs 2 bzw. des Ausgangs 3 des Reaktionsraums reduziert. Der Eingang 2 ist mit einem Brenner 4 verbunden, der durch die Leitung 5 mit Luft und durch die Leitung 6 mit brennbarem Gas versorgt wird. Eine Leitung 7 erlaubt, den Reaktionsraum 1 mit Uranylnitrat-hexahydrat zu versorgen.
  • Der Ausgang 3 des Reaktionsraums 1 ist über eine Leitung 9 mit einem Zyklon 8 verbunden. Die größten gebildeten UO&sub3;-Partikel werden über die Leitung 10 gewonnen, die an dem unteren Ausgang des Zyklons 8 angeschlossen ist. Die feinen Partikel werden durch die Gas-Abzugslöcher oben am Zyklon be fördert und durch die Leitung 11 zu einem Sackfilter 12 geschickt. Die feinen Partikel werden über die Leitung 13 gewonnen. Die entstaubten Gase werden mit Hilfe eines Ventilators, der sich am Ausgang des Filters befindet, durch eine Leitung 14 abgesaugt.
  • Die Fig. 2 und 3 zeigen den Aufbau des Brenners 4. Alle Wände des Brenners werden durch eine nicht dargestellte Umwälzung von Wasser gekühlt. Der Brenner enthält eine zylindrische äußere Hülle 20, die an ihrem oberen Teil geschlossen ist und an ihrem unteren Teil eine Öffnung 28 aufweist, die mit dem Eingang 2 des Reaktionsraums 1 in Verbindung steht (siehe Fig. 1). Er enthält ebenso eine innere Hülle oder Korb 21, die zusammen mit der äußeren Hülle einen ringförmigen Bereich 22 begrenzt. Der Korb 21 ist in seinem oberen Teil mit einer Reihe von Löchern 23 versehen, die ganz um den Korb herumgeht. Die Leitung 5 steht tangential mit dem ringförmigen Bereich 22 in Verbindung.
  • Die Leitung 7 durchquert den Brenner in seiner ganzen Länge, um an seiner Öffnung 28 zu endigen, d. h. am Eingang des Reaktionsraums. Ein nach unten zeigender Kegelstumpf 24 verbindet den oberen Teil der Hülle 20 mit dem in der Öffnung 28 gelegenen Ende der Leitung 7. Er trägt zusammen mit dem düsenförmigen Teil 25 der inneren Hülle 21 dazu bei, den Verbrennungsgasen die gewünschte Bewegung zu geben.
  • Die obere Fläche 26 der äußeren Hülle 20 enthält einen Kranz 27 zur Versorgung mit brennbarem Gas, wobei die Leitung 6 am Boden dieses Kranzes mündet.
  • Es wird nun eine Art und Weise der Herstellung von Urantrioxid aus Uranylnitrat-hexahydrat mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung der durch die Fig. 1 bis 3 beschriebenen Vorrichtung beschrieben.
  • Das Uranylnitrat-hexahydrat ist in einem wärmeisolierten Tank enthalten, wo es unter Rühren gehalten wird. Da seine Schmelztemperatur gleich 65ºC ist, wird der Tank mit einer inneren Kühlschlange erwärmt, die mit Dampf oder mit gekühltem Wasser versorgt werden kann. Das Uranylnitrat-hexahydrat wird den folgenden Eigenschaften entsprechend hergestellt: Urankonzentration bei 1200 g/l, Dichte bei 2400 kg/m³, Temperatur bei 80ºC. Die Dichte der Lösung wird mit einem Dichtemesser kontrolliert. Eine Zufuhr von demineralisiertem Wasser in den Tank ist möglich, um die Lösung zu verdünnen, wenn die Dichte zu hoch ist. Alle Leitungen zur Zufuhr des Nitrats zum Brenner sind wärmeisoliert und für Dampf entworfen, um die Kristallisation des Nitrats auszuschließen.
  • Das benutzte brennbare Gas kann Propan sein, das den Brenner unter einem Druck von ungefähr 1,4 bar versorgt. Die Luft wird durch einen Verdichter mit einem Relativdruck zwischen 0,3 und 0,6 bar zugeführt.
  • Der Brenner stellt die Verbrennung des Propans (ungefähr 5 kg/h) in der verdichteten Luft (ungefähr 150 kg/h) durch Zündung einer in den Figuren nicht dargestellten Zündkerze sicher. Die Verbrennung erfolgt ganz in dem Brenner, was zur Folge hat, daß das injizierte Uranylnitrat niemals mit der Flamme in Kontakt ist. Wie die Pfeile in den Fig. 2 und 3 zeigen, gewinnt die in den Brenner injizierte Luft eine wirbelförmige Bewegung. Dies beruht auf der besonderen Geometrie des Brenners: tangentiale Versorgung mit Luft, Anwesenheit eines gelochten Korbs und konische Form gewisser Bauelemente. Diese von der Luft gewonnene Bewegung wird ebenso dem brennbaren Gas und den Verbrennungsgasen gegeben, die durch den Ausgang 28 entweichen und in den Reaktionsraum eintreten. Die aus der Verbrennung hervorgehenden Gase mit einer Temperatur von ungefähr 1400ºC werden in dem Brenner beschleunigt, um in dem oberen konischen Teil des Reaktionsraums 1, der die Reaktionszone ist, eine Geschwindigkeit von ungefähr 300 m/s zu erreichen. Der Teil der Leitung 7 innerhalb des Brenners wird mit Wasser unter Druck mit ungefähr 1,5 m³/h Durchsatz gekühlt. Die Temperatur des Kühlwassers erhöht sich so beim Durchgang durch den Brenner von 25ºC auf 32ºC.
  • In dem Reaktionsraum, der auch noch Bikonus genannt wird, werden die heißen Verbrennungsgase und das Uranylnitrat-hexahydrat in Kontakt gebracht. Das Nitrat wird oben im Bikonus zu feinen Tröpfchen zerstäubt, und die Reaktion erfolgt, sobald die Tröpfchen mit den Gasen in Kontakt gebracht sind. Das restliche Volumen des Bikonus erlaubt die Verdampfung des Wassers und die Bildung von UO&sub3;-Partikeln.
  • Die Geschwindigkeit des Motors der volumetrischen Pumpe, die zur Injektion des Nitrats verwendet wird, wird auf die Innentemperatur unten am Bikonus geregelt. Auf dieser Höhe liegt diese Temperatur zwischen 350ºC und 500ºC. Der Temperaturanstieg der heißen Gase bei der Verbrennung löst also die Pumpe aus.
  • Die größten gebildeten UO&sub3;-Partikel werden durch eine Zyklon-Absaugung am Ausgang des Bikonus gewonnen. Die feinen Partikel werden durch die Leitung 11 zu dem Sackfilter 12 übertragen. Da die maximale Temperatur der mit Feststoffen beladenen Gase, die für die Filtersäcke zulässig ist, 140ºC beträgt, werden die Gas-Abzugslöcher am Oberteil des Zyklons 8 mit Luft gekühlt (ungefähr 300 kg Luft pro Stunde). Die entstaubten und am Ausgang des Filters 12 angesaugten Gase werden in Abtreib-Türmen behandelt, wo die nitrosen Gase mit Wasser gewaschen und in Natronlauge neutralisiert werden.

Claims (8)

1. Verfahren zur Gewinnung von Urantrioxid aus einer Lösung von Uranylnitrat, wobei das erhaltene Urantrioxid eine im wesentlichen zwischen 12 und 15 m²/g liegende spezifische Oberfläche aufweisen soll, darin bestehend, in einem Bereich eines Reaktionsraums (1), Kontaktzone genannt, einen thermisch-mechanischen Kontakt herzustellen zwischen der Lösung von Uranylnitrat, in Richtung einer in der Kontaktzone vorgegebenen Achse in feine Tröpfchen zerstäubt, und einem gasförmigen Fluid, das in die Kontaktzone in Form einer Strömung, die um genannte Achse der Zerstäubung der Uranylnitratlösung einen Wirbel bildet, zugeführt wird, wobei das gasförmige Fluid auf einer genügend hohen Temperatur ist und eine genügend hohe mechanische Energie besitzt, um in der Kontaktzone die Dehydratation und Calcination des Uranylnitrats zu bewirken, und wobei die zerstäubte Uranylnitratlösung niemals mit einer Flamme in Kontakt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Lösung eine Konzentration von Uranylnitrat zwischen 350 und 1200 g/l besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Lösung aus Uranylnitrat-hexahydrat besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Fluid aus Verbrennungsgas besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Fluid das Produkt einer vollständigen Verbrennung ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Fluid aus Gasen besteht, die aus der Verbrennung eines gasförmigen Kohlenwasserstoffs und der Luft hervorgehen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Kohlenwasserstoff Propan ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgung des Reaktionsraums mit Uranylnitratlösung in Abhängigkeit von der Innentemperatur geregelt wird, welche in einem von der Kontaktzone verschiedenen Bereich des Reaktionsraums herrscht.
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