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Hintergrund
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Diese
Erfindung betrifft ein Mehrzweckreagenzsystem und ein Verfahren
für eine
schnelle Analyse von Vollblutproben. Genauer betrifft die vorliegende
Erfindung ein Mehrzweckreagenzsystem, das in der Lage ist, rote
Blutkörperchen
schnell zu lysieren und gleichzeitig weiße Blutkörperchen zu fixieren, nützlich zur
Durchführung
von Differenzialanalysen weißer
Blutkörperchen
und quantitativer Analysen von nukleierten roten Blutkörperchen
oder einer Lymphozytensubklassifikation unter Verwendung von immunophänotypisierender
Techniken auf einem automatisierten klinischen Hämatologieanalysator oder Durchflußzytometer.
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Das
periphere Blut einer normalen Person enthält rote Blutkörperchen,
auch bekannt als Erythrozyten, und fünf Hauptklassen von reifen
weißen
Blutkörperchen,
auch bekannt als Leukozyten. Es gibt mindestens fünf Klassen
von Leukozyten, bekannt als Neutrophile, Eosinophile, Monozyten,
Lymphozyten und Basophile. Jeder Typ von reifen Blutkörperchen übernimmt
spezialisierte Funktionen, die notwendig sind bei der Aufrechterhaltung
der Homöostase
des Wirts. Die Konzentration von jeder Klasse von peripheren Blutkörperchen
wird straff reguliert und überwacht
durch einen dynamischen Prozess, der eine Vielzahl von Faktoren
einschließt, die
in der Mikroumgebung des Knochenmarks vorhanden sind. Unter bestimmten
Krankheitszuständen
kann das Knochenmark entweder eine erhöhte oder eine verminderte Anzahl
von bestimmten Klassen von weißen Blutkörperchen
freisetzen. In anderen Zuständen
ist die gesamte Regulation der Anzahl von peripheren Blutkörperchen,
die aus dem Knochenmark freigesetzt werden, gestört, und eine unkontrollierte
Anzahl von unreifen weißen
oder roten Blutkörperchen
wird in das periphere Blut freigesetzt.
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Deshalb
ist die Überwachung
der Konzentration der fünf
normalen Klassen von Leukozyten und die Identifizierung des Vorhandenseins
von unreifen Erythrozyten und Leukozyten in dem peripheren Blut
ein wichtiges diagnostisches Werkzeug für Ärzte. Typischerweise wurden
diese Funktionen durchgeführt
durch Differentialzählungen
von weißen
Blutkörperchen,
wodurch die relativen Proportionen der fünf normalen Klassen von Leukozyten
und jeglichen abnormalen Zellen mikroskopisch bestimmt werden. Die
manuelle Prozedur ist sehr zeitraubend, subjektiv und arbeitsintensiv.
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In
jüngster
Zeit wurden automatisierte Verfahren und automatisierte Durchflußsystemapparate
entwickelt, um die Last der Differenzialanalyse von weißen Blutkörperchen
zu erleichtern. Verschiedene dieser Systeme sind beschrieben in
U.S. Patent Nummern 4,099,917; 4,617,275; 4,521,518; und 4,801,549.
Einige dieser Systeme basieren auf zytochemischen Verfahren, um
einzelne Zelltypen spezifisch zu identifizieren; einige dieser Systeme
unterscheiden drei Leukozytentypen durch elektronische Impedanzmessungen
des Zellvolumens; und andere Verfahren verwenden eine Kombination
aus optischen und elektronischen Impedanzmessungen, um die fünf Klassen
von peripheren weißen
Blutkörperchen
zu unterscheiden.
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Jüngste Fortschritte
in der Zellimmunologie und der Durchflußzytometrie wurden verwendet,
um Lymphozytenunterklassen wie zum Beispiel Helfer T-Zellen zu identifizieren
und zu quantifizieren. Die Lymphozytensubklassifikation wurde ein
wichtiges diagnostisches Werkzeug, insbesondere hinsichtlich der
wachsenden AIDS Epidemie. Die konventionelle Lymphozytensubklassifikation
involviert die folgenden Schritte:
(1) die Trennung der Lymphozyten
von anderen peripheren Blutkörperchen
durch Dichtegradientenzentrifugation; (2) die Reaktion der Lymphozyten
mit Fluorochrom-markierten monoklonalen Antikörpern, die auf spezifische
Lymphozyten-Oberflächenantigene
gerichtet sind; und (3) die Analyse von Lymphozyten-Antikörperreaktionsprodukten
unter Verwendung der Durchflußzytometrie.
Derzeit richtet sich ein großer
Fortschritt auf die Entwicklung von Vollblutmethoden, die die Notwendigkeit
der Dichtegradientenzentrifugation umgehen. Die in jüngster Zeit
entwickelten Vollblutmethoden für
die Lymphozytensubklassifikation umfassen das Lysieren der roten
Blutkörperchen,
das Entfernen von Spuren roter Blutkörperchen und von Zelldebris
durch Zentrifugation, und das Erhalten der Morphologie der restlichen
weißen
Blutkörperchen
durch Suspendieren der weißen
Blutkörperchen
in einer isotonischen Salzlösung,
die geeignete Fixiermittel enthält.
Obwohl diese Methodiken die Notwendigkeit der Dichtegradientenzentrifugation
vermeiden, sind sie immer noch inkompatibel mit verfügbaren automatisierten
klinischen Hämatologieanalysatoren,
da sie immer noch einen Zentrifugationsschritt erfordern.
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Allgemein
gesprochen sind die Reagenzsysteme, die für die Verwendung während der
Analyse von nukleierten roten Blutkörperchen (NRBC) erhältlich sind,
bisher nicht in der Lage, eine Differenzierung und Zählung von
NRBC Signalen aus roten Blutkörperchen-Stroma
oder großen
Plättchen
zu erlauben, und sie erlauben dem Instrument lediglich mögliche NRBC
Signale zu markieren.
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Es
ist unerlässlich
in Leukozytenanalysen, daß alle
der roten Blutkörperchen
vollständig
lysiert werden. Da rote Blutkörperchen
den weißen
Blutkörperchen
zahlenmäßig um ungefähr 700 zu
1 überlegen
sind, können
sogar ein Prozent an unlysierten roten Blutkörperchen die Zählungen
der weißen
Blutkörperchen
verzerren. Einige Reagenzien, die verwendet werden, um rote Blutkörperchen
zu Lysieren, erfordern einen zu langen Inkubationszeitraum, um in
einem automatisierten klinischen Analysator praktikabel zu sein.
Zum Beispiel braucht die Trisgepufferte Ammoniumchloridlösung, die
von K.A. Murihead in Clinical Cytometry, Ann. N.Y. Acd. Sci., Band
468, Seiten 113-127
(1986) empfohlen wird, 5 bis 10 Minuten, um rote Blutkörperchen
zu lysieren, was für
eine Automatisierung zu unpraktisch ist.
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Desweiteren
kann eine unvollständige
Hämolyse
mit bestimmten lytischen Reagenzien zu roten Blutkörperchen-Stroma
führen,
welche ausreichend Hämoglobin
zurückhalten,
um hohe Hintergrundzählungen
in automatisierten klinischen elektrooptischen Systemen zu erzeugen.
Deshalb müssen
die weißen
Blutkörperchen,
die analysiert werden sollen, zuerst aus dem roten Blutkörperchen-Stroma
durch Zentrifugation entfernt werden, eine Prozedur, die ein begrenzender
Faktor ist, wenn ein Reagenzsystem für die Automatisierung angepaßt wird.
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Andere
Reagenzsysteme, wie zum Beispiel diejenigen, die in U.S. Patent
Nummern 4,902,613 und 4,654,312 beschrieben sind, welche verwendet
werden, um rote Blutkörperchen
zu lysieren, enthalten Lösungsmittel
mit hohem Brechungsindex. Ein Zellsuspendierendes Medium, welches
einen hohen Brechungsindex hat, hat zwei Nachteile: (1) der Brechungsindex
kann zu hoch sein für
eine gemeinsame Durchflußzellensalzlösunghülle; und
(2) der hohe Brechungsindex des Suspendiermediums kann Signale von
kleinen zellulären
Komponenten, wie zum Beispiel kleinen Lymphozyten und Cytoplasma-lysierten
nukleierten roten Blutkörperchen
maskieren. Somit müssen,
bevor die Zellen in einer Durchflußzelle analysiert werden können, die Zellen
aus dem Medium mit hohem Brechungsindex durch Zentrifugation entfernt
werden und in einer isotonischen Lösung resuspendiert werden.
Solche manuellen Prozeduren sind nicht wünschenswert oder anpassbar für die Verwendung
auf einem vollautomatisierten klinischen Analysator.
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Zusätzlich sind
lytische Reagenzien, wie zum Beispiel diejenigen, die in U.S. Patent
Nummer 5,155,044 beschrieben sind, zu hypoton und/oder sauer. Solche
lysierenden Reagenzien erfordern die schnelle "nach-" Zugabe einer Lösung mit hohem Salzgehalt und/oder
einer alkalischen Salzlösung,
um die Morphologie der weißen
Blutkörperchen
für die
Analyse zu bewahren. In ähnlicher
Weise werden lytische Reagenzien, wie zum Beispiel diejenigen, die
in U.S. Patent Nummer 4,751,179 beschrieben sind, nicht nur rote
Blutkörperchen
lysieren, sondern werden auch weiße Blutkörperchen lysieren, so lange
nicht ein separates Fixiermittel zu der geeigneten Zeit und in der
geeigneten Konzentration hinzugefügt wird, um die Lyse der weißen Blutkörperchen
zu verhindern. Diese Reagenzien eröffnen das Potential der Schädigung der
weißen
Blutkörperchen, insbesondere
in abnormalen Blutproben, die fragile weiße Blutkörperchen enthalten (wie zum
Beispiel in Blutproben von Patienten mit chronischer lymphozytischer
Leukämie
[CCL]).
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Desweiteren
erfordern Reagenzsysteme, wie zum Beispiel diejenigen, die in U.
S. Patent Nummern 4, 099, 914, 4, 801, 549 und 4,978,624 beschrieben
sind, Inkubationen bei hohen Temperaturen, zum Beispiel über 50°C, um die
roten Blutkörperchen
vollständig
zu lysieren. Temperaturen über
45°C werden
im allgemeinen beginnen, die meisten Zelloberflächenantigene zu denaturieren
und werden die Hämoglobinverklumpung in
dem Verfahren bewirken. Obwohl diese Systeme verwendet werden können, um
Differenzialanalysen von weißen
Blutkörperchen
durchzuführen,
zerstören
sie das Mittel zur Differenzierung von Subpopulationen von Lymphozyten
und können
nicht für
die immunophänotypische
Lymphozytenklassifikation verwendet werden.
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Viele
der derzeit verwendeten Reagenzsysteme erfordern die cytochemische
Anfärbung
von fixierten weißen
Blutkörperchen,
bevor sie der Differentialanalyse unterworfen werden. Diese Systeme
erfordern die zeitlich abgestimmte Zugabe von vielfachen Reagenzien
und Inkubationszeiträumen
und sind im allgemeinen nicht anpassbar für die Quantifizierung von nukleierten
roten Blutkörperchen
oder für
die immunophänotypische
Lymphozytenklassifikation. Desweiteren vermindert jeder Schritt
der Reagenzienzugabe oder der anderen Manipulation einer Blutprobe
die Präzision
der endgültigen
Zählungen,
die aus der Probe erhalten werden.
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Basierend
auf dem vorhergehenden ist ein Bedürfnis nach einem Mehrzweckreagenzsystem
entstanden, welches rote Blutkörperchen
schnell und vollständig
lysieren kann, während
gleichzeitig die Morphologie der weißen Blutkörperchen und die Lymphozytenzelloberflächenantigene
erhalten bleiben.
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EP-A-0
430 750 offenbart ein Reagenz, das ein ternäres oder quaternäres Ammoniumsalz,
Glutaraldehyd oder Formaldehyd, einen physiologischen Puffer, Saponin,
SDS, umfaßt.
Der lysierende Wirkstoff ist Saponin und/oder Dodecylnatriumsulfat.
Das Reagenz enthält
weiterhin ein physiologisches Salz oder eine Kombination von Salzen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
oben diskutierten Probleme wurden in der vorliegenden Erfindung
gelöst.
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Dementsprechend
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Mehrzweckreagenzsystem
oder Blutverdünnungsmittel
bereitzustellen, das rote Blutkörperchen
schnell und vollständig
lysiert, während
gleichzeitig die Morphologie der weißen Blutkörperchen und die Lymphozytenzelloberflächenantigene
für die
automatisierten elektro-optischen Analysen von peripheren Vollblutzellen
erhalten bleiben.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mehrzweckreagenzsystem
bereitzustellen, das die schnelle Differenzierung von weißen Blutkörperchen
auf einem automatisierten klinischen hämatologischen Analysator erlaubt.
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Wiederum
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mehrzweckreagenzsystem
bereitzustellen, welches die Identifizierung und Quantifizierung
von nukleierten roten Blutkörperchen
(NRBCs) auf einem automatisierten klinischen hämatologischen Analysator erlaubt.
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Wiederum
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mehrzweckreagenzsystem
bereitzustellen, das die Notwendigkeit der Zentrifugation von Lymphozyten-Antikörper-Reaktionsprodukten
vor der Zählung
der Fluorochrom-konjugierten Antikörper gebundenen Lymphozytensubklassen
auf einem automatisierten klinischen Durchflußzytometer eliminiert.
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Das
Mehrzweckreagenzsystem der vorliegenden Erfindung umfaßt ein nicht-quaternäres Ammoniumsalz,
ein aliphatisches Aldehyd mit eins bis vier Kohlenstoffen, einen
nicht-Phosphatpuffer,
der im wesentlichen inert ist gegenüber dem aliphatischen Aldehyd,
und Wasser, um einen effektiven pH von zwischen ungefähr 5,5 und
ungefähr
7,5, und eine Osmolarität
von zwischen ungefähr
160 bis ungefähr
310 mOsm/L (Milliosmol pro Liter) zu ergeben. Verschiedene optionale
Reagenzien für
die vorliegende Erfindung schließen einen oberflächenaktiven
Wirkstoff, wie zum Beispiel Saponin, ein Antikoagulans, ein Alkalisalz
von Bicarbonat, ein nukleares Färbemittel
oder einen Antikörper,
der gegen spezifische Zelloberflächenantigene
gerichtet ist, ein.
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Ein
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfaßt die Herstellung eines Mehrzweckreagenzsystems, Mischen
des Mehrzweckreagenzsystems mit einer Vollblutprobe, Inkubieren
der Reagenzsystem-Blutmischung für
mindestens 10 Sekunden, und Analysieren der Blutprobe auf einem
automatisierten Hämatologieanalysator.
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Ein
Merkmal und ein technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist,
daß das
offenbarte Mehrzweckreagenzsystem schnell und vollständig rote
Blutkörperchen
lysieren kann, während
gleichzeitig die Morphologie der weißen Blutkörperchen bewahrt wird, während die
Notwendigkeit für
die Zugabe eines zweiten Reagenzes oder Fixiermittels eliminiert
wird. Das offenbarte Verfahren der Lyse von roten Blutkörperchen
kann in weniger als 20 Sekunden stattfinden.
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Ein
anderes Merkmal und ein technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, daß das
offenbarte Mehrzweckreagenzsystem weiße Blutkörperchen adäquat fixiert und fragile Lymphozyten,
wie zum Beispiel CLL Lymphozyten nicht lysieren wird. Desweiteren
hat das Mehrzweckreagenzsystem gezeigt, daß es weiße Blutkörperchen, die dem Reagenz über verlängerte Zeiträume ausgesetzt
sind, stabilisiert.
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Wiederum
ein anderes Merkmal und ein anderer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß das
offenbarte Mehrzweckreagenzsystem einen Brechungsindex ähnlich zu
dem von isotonischer Salzlösung,
welche in anderen hämatologischen
Messungen verwendet wird, hat.
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Ein
anderes Merkmal und ein anderer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß die
Lyse-Kraft des offenbarten Mehrzweckreagenzsystems stark genug ist,
um rote Blutkörperchen
in einer so gering wie 16 mal verdünnten Vollblutprobe vollständig und
schnell zu lysieren, womit eine ausreichende Dichte an weißen Blutkörperchen
erhalten wird, um eine genaue und schnelle Zellanalyse zu erlauben.
Dies erlaubt eine automatisierte Analyse in einem klinischen Multiparameterinstrument.
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Wiederum
ein anderes Merkmal und ein anderer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß das
offenbarte Mehrzweckreagenzsystem Lymphozytenzelloberflächenantigene,
zum Beispiel CD3, CD4, CD8 und CD19 bewahrt.
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Wiederum
ein anderes Merkmal und ein anderer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß das
offenbarte Verfahren rote Blutkörperchen
so gründlich
lysiert, daß Signale
von roten Blutkörperchenschatten
ausreichend klein sind, um klar von denjenigen der Lymphozyten abgetrennt
zu werden, ohne Auswaschen oder anderweitiges Entfernen der roten
Blutkörperchen-Stroma,
während
immer noch eine verbesserte Abtrennung der Subpopulation bereitgestellt
wird.
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Wiederum
ein anderes Merkmal und ein anderer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß das
offenbarte Verfahren der peripheren Blutanalyse die Notwendigkeit
für entweder
konventionelle oder Dichtegradienten-Zentrifugationsschritte umgeht.
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Wiederum
ein anderes Merkmal und ein anderer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß das
offenbarte Verfahren die Quantifizierung von nukleierten roten Blutkörperchen
auf einem klinischen Durchflußcytometer
erlaubt.
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Ein
weiteres Merkmal und ein weiterer technischer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß das
offenbarte Mehrzweckreagenzsystem eine schnelle, Ein-Reagenz, Ein-Röhrchen,
automatisierte Differenzialanalyse von peripheren weißen Blutkörperchen
ermöglicht.
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Ein
zusätzliches
Merkmal und ein zusätzlicher
technischer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß das Verfahren
eine schnelle Differenzialanalyse von Lymphozyten-Unterklassen auf
einem automatisierten Durchflußzytometer
erlaubt.
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Diese
und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung ihrer bevorzugten Ausführungsformen ersichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Für ein vollständigeres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung und ihrer Vorteile wird nun auf die folgenden
Beschreibungen Bezug genommen, die zu den begleitenden Zeichnungen
gemacht werden, worin:
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1 die Verteilung der weißen Blutkörperchen
einer normalen Blutprobe zeigt, verarbeitet wie in Beispiel 1 beschrieben.
Die hergestellte Zellsuspension wurde direkt durch ein CD3500TM Analysator optisches System geführt, wobei
die Hydraulik des Systems umgangen wurde.
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2 zeigt die Verteilung der weißen Blutkörperchen
einer normalen Blutprobe, verarbeitet wie in Beispiel 12 beschrieben.
Die verarbeitete Zellsuspension wurde direkt durch ein CD3500TM Analysator optisches System geführt, wobei
die Hydraulik des Systems umgangen wurde. Jeder Cluster repräsentiert
eine Subpopulation der weißen
Blutkörperchen,
wie markiert;
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3a zeigt einen FACScanTM Displayausdruck
einer normalen Blutprobe, verarbeitet wie in Beispiel 5 beschrieben,
mit einer nuklearen Färbung,
aber ohne Hühnererythrozytennuklei
(CEN);
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3b zeigt einen FACScanTM Displayausdruck
einer normalen Blutprobe, ergänzt
mit Hühnererythrozytennuklei,
die wie in Beispiel 5 beschrieben mit einer nuklearen Färbung verarbeitet
war. Eine FL3 gefärbte CEN
Population erscheint an der oberen linken Ecke;
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4a, 4b, 4c und 4d zeigen
FACScanTM Displayausdrucke einer normalen
Blutprobe, die wie in Beispielen 2, 3 und 4 verarbeitet wurde.
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5b, 5d, 5f und 5h zeigen
FACScanTM Displayausdrucke einer normalen
Blutprobe, die wie in Beispielen 2, 3 und 4 für die immuno-Phänotypisierung
verarbeitet wurde, und 5a, 5c, 5e und 5g zeigen FACScanTM Displayausdrucke derselben
Probe, hergestellt in derselben Weise, aber lysiert mit Becton Dickinson
FacsLyseTM.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Im
weiteren Sinne betrifft die vorliegende Erfindung ein Mehrzweckreagenzsystem,
oder ein Blutverdünnungsmittel,
das geeignet ist für
die schnelle Analyse von nukleierten peripheren Blutkörperchen.
Das Mehrzweckreagenzsystem kann rote Blutkörperchen vollständig und
schnell lysieren, während
gleichzeitig die Morphologie der weißen Blutkörperchen und die Antigenität von Lymphozytenoberflächenantigenen
bewahrt wird.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Mehrzweckreagenzsystem,
umfassend von ungefähr
3 bis ungefähr
7 Gramm pro Liter eines nicht-quaternären Ammoniumsalzes, von ungefähr 0,04
bis ungefähr
0,1 Volumenprozent (d.h. Gramm pro 100 ml) eines aliphatischen Aldehyds
mit eins bis vier Kohlenstoffen, von ungefähr 10 bis ungefähr 20 mM
eines nicht Phosphatpuffers, welcher im wesentlichen inert ist gegenüber dem aliphatischen
Aldehyd und Wasser. Der pH des Reagenzsystems liegt innerhalb eines
pH Bereichs von ungefähr
5,5 bis ungefähr
7,5, und die Osmolalität
des Reagenzsystems ist zwischen ungefähr 160 bis 310 mOsm/L. Der
Brechungsindex des Reagenzsystems kann ähnlich sein zu dem einer Salzlösung und
wäre innerhalb
des Bereiches von ungefähr
1,333 bis ungefähr
1,336. Der nicht Phosphatpuffer, welcher keine primäre Aminogruppe
enthält,
ist gegenüber
dem aliphatischen Aldehyd inert. Somit sollte im allgemeinen der
nicht Phosphatpuffer keine primäre
Aminogruppe enthalten.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet ein Mehrzweckreagenzsystem,
das ungefähr
95 mM Ammoniumchlorid (5g/l), ungefähr 0,075 Volumenprozent Formaldehyd
von ungefähr
10 mM bis ungefähr
20 mM Acetadpuffer, ungefähr
10 mM Kaliumbicarbonat, und ungefähr 0,01 pro Gewicht Volumen
(d.h., Gramm pro 100 ml) Saponin umfaßt. Der pH des Reagenzsystems
wird auf einen Bereich von ungefähr
6,2 bis ungefähr
6,5 eingestellt, und die Osmolalität des Reagenzsystems ist von
ungefähr
215 bis ungefähr
270 mOsm/L.
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Die
Osmolalität
ist definiert als die Anzahl an gelösten Partikeln in einem Einheitsvolumen
einer wässerigen
Lösung.
Die Osmolarität
ist definiert als die Anzahl von gelösten Partikeln in einem Einheitsgewicht einer
Wasserlösung.
In der Praxis haben Osmolalität
und Osmolarität
numerische Werte, welche sehr nahe sind in den Bereichen, die in
die vorliegende Erfindung involviert sind. Eine Lösung, die
1/1000 eines Osmols aufgelöst
pro Kilogramm hat, hat eine Konzentration von 1 Milliosmol ("mOs") pro Kilogramm.
Ein Osmol ist die Anzahl von Partikeln in 1 Gramm Molekulargewicht
von undissoziiertem gelösten
Stoff. Die Tonizität
ist ein Maß des
osmotischen Drucks einer Lösung
relativ zu dem osmotischen Druck der Blutflüssigkeiten. Eine hypotone Lösung ist
eine Lösung
mit niedrigerem osmotischem Druck der Tonizität als dem von Blut. Die Osmolalität einer
hypotonen Lösung
ist üblicherweise
in dem Bereich von ungefähr
80-250 mOs/l. Eine isotonische Lösung
hat dieselbe Tonizität
wie Blut. Hier liegt die Osmolalität üblicherweise in Bereichen von
ungefähr
280 bis ungefähr
310 mOs/l. Eine hypertone Lösung
ist eine Lösung
mit größerer Tonizität als Blut,
welche normalerweise einen Osmolalitätsbereich von ungefähr 310-440
mOs/l hat. Wasser hat die Osmolalität von ungefähr 10-20 mOs/l.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des Mehrzweckreagenzsystems
in der automatisierten Bestimmung von Differenzialzählungen
weißer
Blutkörperchen,
nukleierter roter Blutkörperchen, und
der Lymphozytenphänotypisierung.
Das Verfahren für
die schnelle Analyse von peripheren nukleierten Vollblutzellen schließt die folgenden
Schritte ein: Mischen des Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung
mit einer antikoagulierten Vollblutprobe (wobei das Blut 16- bis
100-fach verdünnt
ist), Inkubieren der Verdünnungsmittel-Blutmischung
bei Temperaturen von ungefähr
25°C bis
46°C für mindestens
10 Sekunden, und Analysieren der peripheren nukleierten Blutzellen
mit einem automatisierten Hämatologieinstrument.
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Das
Verfahren unter Verwendung des Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden
Erfindung in der Differenzialanalyse von peripheren weißen Blutkörperchen
ist ein schnelles, Ein-Reagenz-Verfahren
der gleichzeitigen Lysierung von roten Blutkörperchen und der Fixierung
von weißen
Blutkörperchen,
worin die weißen
Blutkörperchen
ihre lichtstreuenden Charakteristika behalten. Beispiel 1 veranschaulicht
die Anwendung einer bevorzugten Ausführungsform des offenbarten
Mehrzweckreagenzsystems in einem schnellen Verfahren für die Differenzialanalyse
von weißen
Blutkörperchen. 1 zeigt die Differenzialanalyse von weißen Blutkörperchen
in einer normalen Blutprobe (verarbeitet wie in Beispiel 1 beschrieben)
durch Lichtstreuung. Im allgemeinen fließen die Zellen durch eine optische
Sichtkammer, wo ein photoelektrischer Meßprozess das absorbierte Licht
oder die Art von Licht, die durch jede Zelle bei ausgewählten Winkeln
gestreut wird, aufzeichnet. Elektronische Signale, gesammelt von
gestreutem Licht bei unterschiedlichen Winkeln, werden als zweidimensionale
Punktplots wie in 1 gezeigt, graphisch
dargestellt. Granulozyten werden zuerst auf dem Zytogramm identifiziert,
10 deg vs 90 deg Streuungsplot durch Ziehen der Schwelle zwischen
den Granulozyten und dem Rest der weißen Blutkörperchenpopulation, wie in 1c gezeigt.
Eosinophile werden als nächstes auf
dem ORTHOGONAL vs DEPOL Zytogramm identifiziert, wie in 1b gezeigt.
Dann werden Monozyten und Lymphozyten auf dem SIZE vs COMPLEXITY
Zytogramm (1a) entlang der Y Achse identifiziert,
weil Monozyten größer als
Lymphozyten sind. Die Signale, die zwischen Lymphozyten und Granulozyten
entlang der X Achse (COMPLEXITY) fallen, und die geringer sind als
die der Monozyten entlang der Y Achse, die nicht zu irgendeiner
der bereits identifizierten Populationen gehören (Neutrophile und Eosinophile),
sind Basophile, wie markiert (1a).
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Ein
erster Inhaltsstoff des Mehrzweckreagenzsystems ist ein nicht quaternäres Ammoniumsalz.
Vorzugsweise sollten weder di-noch
tri-Ammoniumsalze verwendet werden. Eine Vielfalt von mono-Ammoniumsalzen, insbesondere
die halogenierten Salze, können
von ungefähr
drei bis ungefähr
sieben Gramm pro Liter und vorzugsweise bei 5 Gramm pro Liter verwendet
werden. Beispiele für
solche nicht quaternären
Ammoniumsalze schließen
NH4X ein, worin X ein Halogen ist. Vorzugsweise
ist ein solches nicht- quaternäres Ammoniumsalz
NH4Cl.
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Ein
zweiter Inhaltsstoff des Mehrzweckreagenzsystems ist ein kurzkettiges
aliphatisches Aldehyd. Vorzugsweise haben solche aliphatischen Aldehyde
von eins bis vier Kohlenstoffe. Beispielhafte Aldehyde schließen Formaldehyd
und das Polymer, Paraformaldehyd, ein. In den richtigen Verhältnissen
und Konzentrationen wird das Aldehyd, im Zusammenhang mit dem nicht-quaternären mono-Ammoniumsalz,
und dem Puffer, die roten Blutkörperchen
schnell und vollständig
lysieren. Zusätzlich
wird das Aldehyd weiße
Blutkörperchen
fixieren und ihre Membranintegrität bewahren. Formaldehyd oder
ein vergleichbares Aldehyd, wird in der vorliegenden Erfindung in
Mengen von ungefähr
0,04 Volumenprozent bis ungefähr
0,10 Volumenprozent, und vorzugsweise von ungefähr 0,08 Volumenprozent bis
ungefähr
0,1 Volumenprozent vorhanden sein.
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Ein
dritter Inhaltsstoff des Mehrzweckreagenzsystems ist ein nicht-Phosphatpuffer,
der im wesentlichen inert ist gegenüber der Aldehydkomponente des
Reagenzsystems. Somit darf der Puffer keine primäre Amminogruppe enthalten.
Der Puffer sollte auch eine effektive Pufferkapazität zwischen
pH Werten von ungefähr
5,5 und ungefähr
7,5 haben. Beispiele für
effektive organische Puffer sind Acetatpuffer, Succinatpuffer, Maleatpuffer
und Citratpuffer. Beispiele für
effektive biologische Puffer sind 2-(N-Morpholin)ethansulfonsäure (MES)
Puffer, 3-(N-Morpholin)propansulfonsäure (MOPS) und N-(2-Hydroxyethyl)piperazin-N'-(2-ethansulfonsäure) (HEPES)
Puffer. Ein Acetat, oder ein anderer geeigneter Puffer wird in der
vorliegenden Erfindung in Mengen von ungefähr 10 mM bis ungefähr 20 mM
Konzentrationen, und vorzugsweise bei einer ungefähr 20 mM
Konzentration vorhanden sein. Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung von MES Puffer, MOPS Puffer und HEPES
Puffer sind in Beispielen 6, 7 bzw. 8 beschrieben.
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Eine
optionale Komponente des Mehrzweckblutverdünnungsmittels ist ein oberflächenaktives Reagenz.
Der bevorzugte oberflächenaktive
Wirkstoff ist Saponin, ein Pflanzenextrakt der in einem Pulver von
handelsüblicher
Qualität,
isoliert aus Qullaja Baumrinde, ebenso wie aus anderen Quellen erhältlich ist.
Obwohl die chemische Reinheit von kommerziellen Saponin von Charge
zu Charge variiert, ist es selektiver gegenüber roten Blutkörperchen
als die quaternären
Ammoniumsalze. Saponin, oder ein anderes oberflächenaktives Reagenz, ist in
der vorliegenden Erfindung in Mengen von ungefähr 10 bis ungefähr 200 mg/l,
und vorzugsweise bei ungefähr
100 mg/l vorhanden. Saponin lysiert gemeinsam mit den anderen Inhaltsstoffen
des Mehrzweckreagenzsystems die roten Blutkörperchen, die in Vollblut vorhanden
sind, vollständig.
Die Erythrozytenfraktion (d.h. die roten Blutkörperchen) von normalen Blutproben
werden innerhalb von 20 Sekunden bei Raumtemperatur lysiert. Jedoch
erfordern schwierig zu lysierende Blutproben (wie zum Beispiel Blutproben
von Babys, Nierendialysepatienten, Multiple Myloma Patienten, Diabetikern
oder Patienten mit Uraemie), die Inkubation des Blutes mit dem Reagenzsystem
bei Temperaturen von ungefähr
38°C bis
ungefähr
43°C für bis zu
20 Sekunden für
eine vollständige
Erythrozytenlyse. Die Inkubation von Blutproben mit dem Mehrzweckreagenzsystem,
sogar bei diesen leicht erhöhten
Temperaturen, bewahrt effektiv die Membranintegrität der weißen Blutkörperchen
und erhält
die Antigenität
der Lymphozytenoberflächenantigene.
Im Gegensatz dazu muß,
wenn Saponin selbst verwendet wird, um die roten Blutkörperchen
zu lysieren, es bei einer Konzentration 10 bis 20 mal höher als
diejenige, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, verwendet
werden. Solche Konzentrationen sind extrem schädlich für die Integrität der weißen Blutkörperchen
und erfordern ein schnelles Ablöschen
der lytischen Aktivität
des Reagenzes, um die Morphologie der weißen Zellen zu bewahren. Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß die kombinierten Bestandteile
des Mehrzweckreagenzsystems dazu dienen, um die weißen Blutkörperchen
zur selben Zeit vorsichtig zu fixieren, während welcher die roten Blutkörperchen
lysiert werden. Deshalb wird die Integrität der weißen Blutkörperchen sogar bei relativ langen
Inkubationsperioden bewahrt. Tatsächlich werden sogar fragile
weiße
Blutkörperchen
wie zum Beispiel diejenigen, die in chronischer lymphozytischer
Leukämie
beobachtet werden, in dem Mehrzweckreagenzsystem der vorliegenden
Erfindung für
Inkubationszeiträume
von bis zu 20 Minuten stabilisiert.
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2 zeigt die Verteilung von weißen Blutkörperchen
in einer normalen Blutprobe, verarbeitet wie in Beispiel 12 beschrieben,
und laufen gelassen auf dem CD3500TM Analysator
(Abbott Diagnostic, Mountain View, CA) System, direkt durch sein
optisches System, aber unter Umgehung der Systemhydraulik. Granulozyten
werden zuerst aus dem Rest der weißen Blutkörperchenpopulationen identifiziert,
wie auf dem 10 deg vs 90 deg Streuungsdiagramm markiert, durch Setzen
der Schwelle wie in 2c gezeigt. Eosinophile werden als
nächstes
auf dem ORTHOGONAL vs DEPOL Streuungsdiagramm (2b)
identifiziert, wie markiert, durch Setzen der Schwelle zwischen
Eosinophilen und Neutrophilen wie in 1b gezeigt.
Dann werden Monozyten und Lymphozyten auf dem COMPLEXITY vs SIZE
Streuungsdiagramm identifiziert, wie markiert (2a).
Die Signale, die zwischen Lymphozyten und Granulozyten entlang der
X Achse (COMPLEXITY) fallen und welche geringer sind als diejenigen
der Monozyten entlang der Y Achse, die nicht zu irgendeiner der bereits
identifizierten Populationen gehören
(Neutrophile und Eosinophile) sind Basophile, wie markiert (2a).
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Ein
bevorzugter, aber optionaler Inhaltsstoff des Mehrzweckreagenzsystems
gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Alkalisalz, vorzugsweise ein monovalentes Alkalisalz von
Bicarbonat. Obwohl ein monovalentes Alkalisalz von Bicarbonat keine
wesentliche Komponente des Verdünnungsmittels
ist, kann es zu dem Verdünnungsmittel
hinzugefügt
werden, um seine Osmolalität
zu erhöhen,
ohne die Lysierfähigkeit
der roten Blutkörperchen
des Reagenzsystems zu reduzieren. Viele andere Verbindungen, wie
zum Beispiel Natriumchlorid, Kaliumchlorid oder Phosphatpuffer werden
die Lysierfähigkeit
des Reagenzsystems vermindern, wenn sie dazu verwendet werden, um die
Osmolalität
des Reagenzsystems zu erhöhen.
Beispielhafte monovalente Alkalisalze von Bicarbonat sind Kaliumbicarbonat,
Natriumbicarbonat oder Lithiumbicarbonat. Kaliumbicarbonat oder
ein anderes Alkalibicarbonatsalz kann in der vorliegenden Erfindung
in Mengen von ungefähr
0,005% bis ungefähr
0,15% Gewicht/Volumen (d.h. Milligramm pro 100 ml) und vorzugsweise
bei ungefähr
0,01% Gewicht/Volumen vorhanden sein.
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Ein
weiterer optionaler Inhaltsstoff des Mehrzweckreagenzsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Plättchen-Anti-Verklumpungsmittel.
Zum Beispiel kann ein Ethylendiamintetraacetat (EDTA)-Salz zu dem
Reagenzsystem hinzugefügt
werden, um die Plättchenaggregation
in der Probe/der Reagenzmischung zu verhindern. Tetranatrium EDTA
oder andere EDTA Salze werden in der vorliegenden Erfindung in Mengen von
ungefähr
20 bis ungefähr
200 mgs pro Liter, und vorzugsweise bei 100 mgs pro Liter vorhanden
sein.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erlaubt die quantitative Analyse von
nukleierten roten Blutkörperchen
auf automatisierten Hämatologieanalysatoren.
Um den Prozentsatz von nukleierten roten Blutkörperchen zu analysieren, die
in einer Vollblutprobe vorhanden sind, wird ein Nuklearfarbstoff, zum
Beispiel Ethidiumhomidimer, zu dem Mehrzweckreagenzsystem hinzugefügt, bevor
es zu der Blutprobe hinzugegeben wird. In dieser Ausführungsform
wird der Nuklearfarbstoff zu dem Reagenzsystem hinzugefügt in einer
Menge von zwischen ungefähr
0,05 mg% bis ungefähr
0,15 mg% Gewicht/Volumen (d.h. Milligramm pro 100 ml) und vorzugsweise
bei 0,1 mg% Gewicht/Volumen. Das Reagenzsystem lysiert die roten
Blutkörperchen
vollständig.
Während
es gleichzeitig die Integrität
der Membranen der weißen
Blutkörperchen
bewahrt. In dem Mehrzweckreagenzsystem reagiert der hinzugefügte Nuklearfarbstoff
mit den exponierten Nuklei von unreifen roten Zellen, der kann jedoch
intakte weiße
Blutkörperchen
nicht durchdringen. Da das einzige nukleare Material, das erhältlich ist,
um mit dem Nuklearfarbstoff wechselzuwirken, das von den nukleierten roten
Blutkörperchen
ist, ist das gefärbte
nukleare Material proportional zu der nukleierten Erythrozytenfraktion der
Blutprobe und kann auf einem automatisierten elektrooptischen Analysator
quantitativ bestimmt werden. Dieser Ein-REagenzprozess der vorliegenden Erfindung
erlaubt es jemandem, die verschiedenen Leukozytenpopulationen von
nukleierten Erythrozyten schnell zu unterscheiden, und es ist insbesondere
nützlich
für bestimmte
Veterinäranwendungen.
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3a und 3b zeigen
einen FACScanTM Display einer normalen Blutprobe
mit Hühnererythrozytennuklei
(CEN), verarbeitet wie in Beispiel 5 beschrieben. Die Probe, die
in 3a gezeigt ist, wurde mit einem Nuklearfarbstoff
verarbeitet, aber ohne CEN und die Probe, die in 3b gezeigt
ist, wurde in der Anwesenheit von sowohl einem Nuklearfarbstoff
als auch CEN verarbeitet. Die zweidimensionalen Punktplots links
haben eine geplotete Seitenstreuung (SSC) versus einer Vorwärtsstreung
(FSC). Die zweidimensionalen Punktplots rechts haben SSC Signale,
geplottet versus roter Fluoreszenz (FL3) von allen den Zellen in
der Probe. Siehe das Erscheinen einer FL3 gefärbten CEN Population in 3b in der oberen linken Ecke.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erlaubt die quantitative Analyse von
Lymphozytensubpopulationen. Lymphozytensubklassifikation wird erreicht
durch Mischen von Fluorochrom-konjugierten monoklonalen Antikörpern, gerichtet
auf spezifische Lymphozytenoberflächenantigene, mit Vollblutproben
bevor das Mehrzweckreagenzsystem oder das Blutverdünnungsmittel
hinzugefügt
wird. Die Konzentration von markierten Antikörperfraktionen, die zu einer
Blutprobe hinzugefügt
werden, wird von der individuellen Antikörperzubereitung abhängen, ist
aber im allgemeinen ungefähr
die Hälfte
bis ein Zehntel des Volumens des Blutes für kommerzielle Antikörperzubereitungen.
Nachdem das Reagenzsystem hinzugefügt wurde und die roten Blutkörperchen
lysiert sind, können
die Lymphozyten-Antikörperreaktionsprodukte
auf einem automatisierten zytometrischen Durchflußsystem
analysiert werden. Das offenbarte Reagenzsystem "löscht" die Fluoreszenzmarker
nicht, wie zum Beispiel Fluoresceinisotiocyanat (FITC) oder Phycoerythrerin
(PE), welche häufig
verwendet werden, um Antikörperfluorochrom
zu markieren. Die Lymphozytenklassifikation wurde mit dem Aufkommen
der AIDS Epidemie zunehmend wichtig als ein diagnostisches Werkzeug.
Die Fähigkeit,
Oberflächenmarker
auf Blutzellpopulationen zu identifizieren, wird wahrscheinlich
zunehmend wichtig über
die Jahre, wenn die Forscher ihr Wissen über Oberflächenkomponenten und Charakteristika
von Subpopulationen von Lymphozyten und anderen Fraktionen von weißen Blutkörperchen
wie zum Beispiel Monozyten und Neutrophilen erhöhen.
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4a, 4b, 4c und 4d zeigen
FACScanTM Displays einer normalen Blutprobe,
verarbeitet wie in Beispielen 2, 3 und 4 beschrieben. 4a wurde ohne die Zugabe von irgendeinem
Antikörper
als eine negative Kontrolle der Donorprobe verarbeitet; 4b wurde wie in Beispiel 4 beschrieben,
verarbeitet, um Platte B Zellen (CD19+ Lymphozyten) und Platte T
Zellen (CD3+ Lymphozyten) zu identifizieren. Die Lymphozytenpopulation
wurde zuerst auf dem Vorwärtsstreungs-(FSC) vs Seitenstreuungs-(SSC)
Plot geführt
und wieder analysiert in den grüne
Fluoreszenz (FL1) vs orange Fluoreszenz (FL2)-Kanälen. Wie
in 4a, 4b, 4c und 4d gesehen
werden kann, waren unmarkierte Lymphozyten alle in dem unteren linken
Quadranten, während
die CD3-FITC Antikörper
markierten Platte T Zellen aus dem unteren rechten Quadranten herauswanderten
und die CD19-PE markierten Platte B Zellen wanderten hoch zu dem
oberen linken Quadranten. Die 4c Probe wurde
wie in Beispiel 2 beschrieben verarbeitet, um Helfer T Zellen (CD4+
Lymphozyten) zu identifizieren. Helfer T Zellen sind eine Subpopulation
von T Lymphozyten und haben sowohl CD3 als auch CD4 Antigene auf der
Zelloberfläche
und sie bewegten sich deshalb nach rechts hinaus, aufgrund der FITC
Markierung auf dem CD3 Antikörper
und sie bewegten sich nach oben zu dem oberen rechten Quadranten
aufgrund der PE Markierung auf dem anti-CD4 Antikörper. Die 4d Probe wurde wie in Beispiel 3 beschrieben
verarbeitet, um die Suppressor T Zellen (CD8+ Lymphozyten) zu identifizieren.
Suppressor T Zellen sind auch eine Subpopulation von T Lymphozyten
und haben sowohl CD3 als auch CD8 Antigene. Deshalb wurden die Zellen
mit beiden Antikörpern
markiert und fielen in den oberen rechten Quadranten.
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5b, 5d, 5f und 5h repräsentieren
FACScanTM Displayausdrucke einer normalen
Blutprobe, verarbeitet wie in Beispielen 2, 3 und 4 beschrieben. 5a, 5c, 5e und 5g repräsentieren
dieselbe Probe, verarbeitet wie in den gleichen Beispielen oben
beschrieben, außer
daß die
roten Blutkörperchen
mit einer kommerziellen Lyselösung,
Becton Dickinson's
FacscanTM wie in Beispiel 11 beschrieben
lysiert wurden. Säulen
1 und 3 sind FSC vs SSC Zytogramme, und Säulen 2 und 4 sind FL1 vs FL2
zweidimensionale Punktplots der geführten Lymphozyten. Dieselben
FSC, SSC, FL1 und FL2 Zunahmen wurden für die Analyse beider Proben zum
Vergleich verwendet.
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Wie
in den FSC vs SSC Zytogrammen gesehen werden kann, zeigen die rechten
wie in den FSC, SSC, Zytogrammen gesehen werden kann, zeigen die
Zytogramme der rechten Spalte gut definiert Cluster von neutrophieln,
Enosinophilen, Monozyten und Lymphozyten, welche alle gut abgetrennt
sind, vom Geräusch (den
Signalen, meistens von Stroma roter Blutkörperchen), was anzeigt, daß die weißen Blutkörperchen
in dem Mehrzweckblutverdünnungsmittel
gut erhalten waren. Dies erlaubt eine genauere Lymphozytenführung. Im
Vergleich dazu sind die Zellcluster der Zytogramme der linken Spalte
weniger gut definiert. Die Auflösung von
jeden Zellcluster ist weniger klar und die Signale der Granulozyten
sind viel geringer als diejenige der rechten Spalte, was eine Änderung
im Brechungsindex dieser Zellen nahe legt, welche aus dem Verlust
von einigen Proteinkomponenten herrühren könnte. Die Qualität der zweidimensionalen
FL1 vs FL2 Dotplots der geführten Lymphozyten
der letzten Spalte ist im wesentlichen äquivalent zu der der entsprechenden
Dotplots der zweiten Spalte deren rote Blutkörperchen mit FacsLyseTM lysiert wurden.
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5a ist eine negative Kontrolle eines normalen
Blutes, verarbeitet wie in Beispiel 2 beschrieben, aber nicht mit
irgendeinem Antikörper
reagiert, lysiert mit FacsLyseTM; 5b ist auch eine negative Kontrolle der
gleichen Probe, aber rote Blutkörperchen
wurden mit dem Mehrzweckverdünnungsmittel
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung lysiert. 5c,
e und g stellen dieselbe Probe dar, verarbeitet wie in Beispielen
2, 3 und 4 beschrieben, aber die roten Blutkörperchen wurden mit FacsLyseTM wie in Beispiel 11 beschrieben lysiert. 5d, f und h sind dieselbe Probe, verarbeitet
wie in Beispielen 2, 3 und 4 beschrieben, in welchen rote Blutkörperchen
mit dem Mehrzweckverdünnungsmittel
von einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung lysiert wurden.
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Die
Erfindung wird weiter durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
definiert, welche veranschaulichend und nicht einschränkend sein
sollen.
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BEISPIEL 1
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WEISSE BLUTKÖRPERCHEN
DIFFERENZIALANALYSE
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Fünfzig Mikroliter
einer EDTA-antikoagulierten normalen Blutprobe wurden mit 1 ml des
Mehrzweckreagenzsystems gemischt, vorgewärmt auf 40°C, gemischt und bei Raumtemperatur
für 16
Sekunden inkubiert. Das Reagenzsystem enthielt 0,5% Gewicht/Volumen
Ammoniumchlorid 0,08% Gewicht/Volumen Formaldehyd,
0,01% Gewicht/Volumen Saponin, 0,1% Gewicht/Volumen Kaliumbicarbonat
und 20 mM Acetatpuffer. Das Reagenzsystem hatte einen pH von ungefähr 6,2 und
eine Osmolalität
von 267 mOsm/L. Diese Mischung wurde bei 38±2°C für 16 Sekunden inkubiert und
auf dem CD3500TM System direkt durch das
optische System unter Umgehung der Systemhydraulik laufen gelassen.
Die Zytogramme der Probe sind in 1 dargestellt.
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BEISPIEL 2
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LYMPHOZYTEN
IMMUNOPHÄNOTYPISIERUNG
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Fünfzig Mikroliter
von EDTA-anti-coaguliertem Vollblut wurden mit 10 Mikrolitern von
monoklonaler Antikörperlösung, die
anti-CD3-FITC und anti-CD4-PE enthielt, in einem Teströhrchen gemischt.
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Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 15 Minuten inkubiert, bevor
1,0 Milliliter des Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung
hinzugefügt
wurden, welches 0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid, 0,02%
Gewicht/Volumen von Tetranatrium EDTA, 0,1% Volumen Formaldehyd,
0,0075% Gewicht/Volumen Saponin, 0,01% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat
und 20 mM Acetatpuffer enthielt. Das Reagenzsystem hatte einen pH
von ungefähr
6,2 und eine Osmolalität
von 270 mOsm pro Liter, während
die Reagenzsystem-Blutlösung einen
pH um 7,0 hatte.
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Die
Reagenzsystem-Blutlösung
wurde von 20 Sekunden bis 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Diese Variation in der akzeptablen Inkubationszeit erlaubte die
Analyse von vielfachen Proben.
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Der
Prozentsatz von CD3+ und CD4+ Lymphozytensubpopulationen wurde auf
dem FACScanTM Durchflußzytometer, wie in 4a veranschaulicht, bestimmt.
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BEISPIEL 3
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LYMPHOZYTEN IMMUNOPHÄNOTYPISIERUNG
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Fünfzig Mikroliter
von EDTA-antikoaguliertem Vollblut wurden mit 10 Mikrolitern monoklonaler
Antikörperlösung, die
anti-CD3-FITC und anti-CD8-PE enthielt, in einem Teströhrchen gemischt.
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Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 15 Minuten inkubiert, bevor
1,0 Milliliter des Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung
hinzugefügt
wurden, welches 0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid, 0,02%
Gewicht/Volumen von Tetranatrium EDTA, 0,1% Volumen Formaldehyd,
0,075% Gewicht/Volumen von Saponin, 0,01% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat,
und 20 mM Acetatpuffer enthielt. Das Reagenzsystem, beschrieben
in Beispiel 1, hatte einen pH von ungefähr 6,2 und eine Osmolalität von 270 mOsm
pro Liter.
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Die
Vollblut-Reagenzsystemlösung
könnte
irgendwo von 20 Sekunden bis 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert
werden, was die Analyse von vielfachen Proben erlaubte.
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Der
Prozentsatz von CD3+ und CD8+ Lymphozytensubpopulationen wurde unter
Verwendung des FACScanTM Durchflußzytometers
bestimmt.
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BEISPIEL 4
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LYMPHOZYTEN IMMUNOPHÄNOTYPISIERUNG
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Fünfzig Mikroliter
von EDTA-antikoaguliertem Vollblut wurden mit 10 Mikrolitern monoklonaler
Antikörperlösung, die
anti-CD3-FITC und anti-CD19-PE enthielt, in einem Teströhrchen gemischt.
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Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 15 Minuten inkubiert, bevor
1,0 Milliliter eines Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung
hinzugefügt
wurden, welches 0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid, 0,02%
Gewicht/Volumen von Tetranatrium EDTA, 0,1%
Volumen von Formaldehyd, 0,0075% Gewicht/Volumen von Saponin, 0,01%
Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat und 20 mM Acetatpuffer enthielt.
Das Mehrzweckreagenzsystems, wie in Beispiel 1 beschrieben, hatte
einen pH von ungefähr 6,2
und eine Osmolalität
von 270 mOsm pro Liter.
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Die
Vollblut-Reagenzsystemlösung
konnte von 20 Sekunden bis 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert
werden. Diese Variation in der Inkubationszeit erlaubt die Analyse
von vielfachen Proben.
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Der
Prozentsatz von CD3+ und CD19+ Lymphozytensubpopulationen wurde
bestimmt unter Verwendung eines FACScanTM Durchflußcytometers
wie in 4b veranschaulicht.
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BEISPIEL 5
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BESTIMMUNG
VON NUKLEIERTEN ROTEN BLUTKÖRPERCHEN
-
Fünfzig Mikroliter
einer EDTA-antikoagulierten Vollblutprobe mit und ohne Hühnernuclei
wurde mit 950 Mikrolitern des Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden
Erfindung gemischt, das 0,1 mg% Gewicht/Volumen eines Nuklearfarbstoffs,
0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid, 0,075% Volumen von Formaldehyd,
0,01% Gewicht/Volumen von Saponin, 0,01% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat,
und 20 mM Acetatpuffer enthielt. Das Mehrzweckreagenzsystem hatte
einen pH von ungefähr
6,0 und eine Osmolalität
von 270 mOsm pro Liter.
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Die
ganze Blut-Reagenzsystemlösung
wurde bei 38±2°C für 20 Sekunden
inkubiert.
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Der
Prozentsatz an nukleierten roten Blutkörperchen in der Vollblutprobe
wurde auf einem FACScanTM Durchflußcytometer
wie in 3a und 3b veranschaulicht,
bestimmt.
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BEISPIEL 6
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DIFFERENZIALANALYSE WEISSER
BLUTKÖRPERCHEN
-
Fünfzig Mikroliter
von EDTA-anti-coaguliertem Vollblut wurden mit 950 Mikrolitern des
Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung gemischt, das
20 mM MES Puffer, 0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumfluorid 0,08%
Volumen von Formaldehyd und 0,01% Gewicht/Volumen von Saponin enthielt.
Das Reagenzsystem hatte einen pH von ungefähr 6,2 und eine Osmolalität von 280
mOsm pro Liter.
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Die
Vollblut-Reagenzsystemlösung
wurde bei 40°C
für 20
Sekunden inkubiert.
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Eine
Differenzialanalyse der weißen
Blutkörperchen
wurde auf einem experimentellen klinischen Durchflußcytometer
durchgeführt.
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BEISPIEL 7
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DIFFERENZIALANALYSE WEISSER
BLUTKÖRPERCHEN
-
Fünfzig Mirkoliter
von EDTA-antikoaguliertem Vollblut wurden mit 1,0 Milliliter des
Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung gemischt, das
20 mM MOPS Puffer, 0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid, 0,1%
Volumen von Formaldehyd, 0,012% Gewicht/Volumen von Saponin und
0,01% Gewicht/Volumen von Tetranatrium EDTA enthielt. Das Mehrzweckreagenzsystem
hatte einen pH von ungefähr
7,0 und eine Osmolalität
von 280 mOSm pro Liter.
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Die
ganze Blut-Reagenzsystemlösung
wurde bei 42°C
für 20
Sekunden inkubiert.
-
Eine
Differenzialanalyse der weißen
Blutkörperchen
wurde auf einem experimentellen klinischen Durchflußcytometer
durchgeführt.
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BEISPIEL 8
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DIFFERENZIALANALYSE WEISSER
BLUTKÖRPERCHEN
-
Fünfzig Mikroliter
von EDTA-antikoaguliertem Vollblut wurden mit 1,0 Millilitern des
Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung gemischt, das
20 mM HEPES Puffer, 0,4% Gewicht/Volumen von Ammoniumfluorid, 0,08%
Volumen von Formaldehyd, 0,01% Gewicht/Volumen von Saponin, und
0,1% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat enthielt. Das Reagenzsystem
hatte einen pH von ungefähr
7,0 und eine Osmolalität
von 270 mOsm pro Liter.
-
Die
ganze Blut-Reagenzsystemlösung
wurde bei 40°C
für ungefähr 20 Sekunden
gemischt.
-
Eine
Differenzialanalyse der weißen
Blutkörperchen
wurde auf einem experimentellen klinischen Durchflußcytometer
durchgeführt.
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BEISPIEL 9
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DIFFERENZIALINKUBATIONSZEITEN
FÜR BESTIMMUNGEN
DER WEISSEN BLUTKÖRPERCHEN
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Fünfzig Mikroliter
von EDTA-antikoaguliertem Vollblut wurden mit 950 Mikrolitern des
Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung bei 38±2°C gemischt.
Das Reagenzsystem enthielt 0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid,
0,08% Volumen von Formaldehyd, 0,01% Gewicht/Volumen von Saponin,
0,01% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat, und 20 mM Acetatpuffer.
Das Reagenzsystem hatte einen pH von ungefähr 6,2 und eine Osmolalität von 267
mOsm pro Liter.
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Die
Mischung wurde bei 38±2°C inkubiert
und serielle Aliquote der Mischung wurden bei 14 Sekunden, 2 Minuten,
4 Minuten, 6 Minuten, 8 Minuten und 10 Minuten entnommen.
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Eine
fünfteilige
Differenzialanalyse der weißen
Blutkörperchen
wurde an jedem Aliquot auf einem experimentellen klinischen Durchflußcytometer,
der mit einem Argon-Ionenlaser ausgestattet war, durchgeführt.
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BEISPIEL 10
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VARIATIONEN
IN DER INKUBATIONSZEIT UND DER TEMPERATUR FÜR BESTIMMUNGEN VON WEISSEN
BLUTKÖRPERCHEN
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Fünfzig Mikroliter
von EDTA-anti-coaguliertem Vollblut wurden mit 950 Mikrolitern des
Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung gemischt, das
0,5% Gewicht/Volumen von Ammoniumchlorid, 0,08% Volumen von Formaldehyd,
0,01% Gewicht/Volumen von Saponin, 0,01% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat
und 20 mM Acetatpuffer enthielt. Das Reagenzsystem hatte einen pH
von ungefähr
6,2 und eine Osmolalität
von 267 mOsm/l.
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Aliquote
der resultierenden Mischung wurden bei 36°C, 38°C, 40°C, 42°C, 45°C bzw. 46°C für verschiedene Zeitintervalle
bis zu 10 Minuten inkubiert.
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Eine
fünfteilige
Differenzialanalyse von weißen
Blutkörperchen
wurde an Proben von jedem Aliquot unter Verwendung eines automatisierten
elektrischen optischen Systems bestimmt.
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BEISPIEL 11
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VERGLEICHSSTUDIEN
EINER KOMMERZIELLEN LYSELÖSUNG
UND DES MEHRZWECKREAGENZSYSTEMS DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Eine
kommerzielle Lyselösung
von Becton Dickinson (FacsLyseTM) wurde
mit einer Ausführungsform des
Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung (das "Mehrzweckverdünnungsmittel") in einem Immunophänotypisierungsexperiment
verglichen. Die Proben wurden verarbeitet, wie in Beispielen 2,
3 und 4 beschrieben, und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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In
dem Fall der kommerziellen FacsLyseTM, wurde
die Mischung der Testprobe und der FacsLyseTM zuerst
in der Dunkelheit bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert. Danach
wurde die resultierende Mischung für 5 Minuten bei 3000 g zentrifugiert.
Der Überstand
wurde abgetrennt und der Zellknopf wurde dann mit 1 ml von Phosphat
gepufferter Salzlösung
gewaschen. Die Zellsuspension wurde wiederum für 5 Minuten bei 3000 g zentrifugiert.
Danach wurde der Zellknopf in einer Phosphat-gepufferten Salzlösung, die
1 Gewichtsprozent Paraformaldehyd enthielt, resuspendiert. Der Assay
wurde dann auf einem FACScanTM durchgeführt.
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Im
Gegensatz zu dem umständlichen
und langwierigen Lyseverfahren roter Blutkörperchen wie oben beschrieben,
wurde in dem Fall einer Ausführungsform
des Mehrzweckreagenzsystems der vorliegenden Erfindung (des "Mehrzweckverdünnungsmittel") das gesamte Assayverfahren
in ungefähr
20 Sekunden vervollständigt.
Es war kein Waschschritt erforderlich.
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Die
Vergleichsdaten sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Wie aus dieser
Tabelle gesehen werden kann, sind die Ergebnisse, die von dem Verfahren
unter Verwendung einer kommerziellen Lyselösung erhalten werden, und diejenigen,
die von dem Verfahren unter Verwendung des Mehrzweckreagenzsystems
der vorliegenden Erfindung erhalten werden, im wesentlichen äquivalent.
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BEISPIEL 12
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DIFFERENZIALANALYSE WEISSER
BLUTKÖRPERCHEN
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Fünfzig Mikroliter
einer EDTA-antikoagulierten normalen Blutprobe wurden mit 1 ml des
Mehrzweckreagenzsystems gemischt, vorgewärmt auf 40°C, gemischt und bei Raumtemperatur
für 16
Sekunden inkubiert. Das Reagenzsystem enthielt 0,5% Gewicht/Volumen
von Ammoniumchlorid, 0,08% Volumen von Formaldehyd, 0,01% Gewicht/Volumen
von Saponin, 0,1% Gewicht/Volumen von Kaliumbicarbonat, und 10 mM Acetatpuffer.
Das Reagenzsystem hatte einen pH von ungefähr 6,2 und eine Osmolalität von 225
mOsm/l. Diese Mischung wurde bei 38±2°C für 16 Sekunden inkubiert und
auf dem CD3500TM Analysatorsystem direkt durch
das optische System, aber unter Umgehung der Systemhydraulik, laufen
gelassen. Die Zytogramme der Probe sind in 2 dargestellt.
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TABELLE
1. VERGLEICH VON LYMPHOZYTEN SUB-TYPISIERUNGSERGEBNISSEN FACS LYSE
TM VS OFFENBARTEM MEHRZWECKBLUTVERDÜNNUNGSMITTEL