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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Thrombin,
ein Schlüsselenzym
bei der Hämostase,
besitzt basierend auf seinen unterschiedlichen Substratspezifitäten sowohl
prokoagulatorische als auch antikoagulatorische Eigenschaften. Thrombin
wird von der Leber als Prothrombin, ein inaktives Zymogen, sezerniert,
das durch die Gerinnnungsfaktoren Va und Xa zum Erhalt des maturen α-Thrombins
aktiviert wird. Dieser Vorgang kann in vitro durch die proteolytische Spaltung
von Prothrombin mit verschiedenen Schlangengiften, wie zum Beispiel
dem Gift von Echis carinatus, nachgeahmt werden.
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Thrombin
wirkt durch die proteolytische Spaltung von Fibrinogen als ein Prokoagulans,
das letztendlich zur Bildung eines unlöslichen Fibringerinnsels, der
Aktivierung der Gerinnungscofaktoren Faktor V und Faktor VIII bis
FVa und FVIIIa, der Spaltung von Faktor XI zum aktivierten Faktor
XIa (der zur weiteren Aktivierung der Faktoren IX und X und der
Aufrechterhaltung der Gerinnung führt) und der Spaltung des Thrombozyten-Thrombinrezeptors
führt,
was in der Thromozytenaktivierung resultiert. Wenn andererseits
Thrombin an Thrombomodulin (TM), ein integrales Membranprotein an
vaskulären
Endothelzellen, bindet, unterliegt das Thrombin einer Konformationsänderung
dergestalt, dass Thrombin seine prokoagulatorische Aktivität verliert und
anstelle dessen die Fähigkeit
erwirbt, ein als Protein C (PC) bezeichnetes Plasmaprotein in aktiviertes
Protein C (aPC) umzuwandeln. aPC, eine Serinprotease, wirkt durch
Inaktivierung von aktiviertem FV (FVa) und FVIII (FVIIIa), zwei
essenziellen Cofaktoren in der Gerinnungskaskade, als ein potentes
Antikoagulans. aPC inaktiviert auch den Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1),
den bedeutenden physiologischen Hemmer des tPA (Gewebsplasminogenaktivators),
wobei es folglich die normale Fibrinolyse potenziert. Dieser Mechanismus
kann der Gewährleistung
dienen, dass die Blutkoagulation an der Verletzungsstelle lokalisiert
bleibt. Kleinkinder mit vollkommenem PC-Mangel sind mit einer als Purpura fulminans
des Neugeborenen bezeichneten zum Tode führenden thrombotischen Erkrankung
im Wesentlichen nicht lebensfähig;
einige Patienten mit einer partiellen PC-Defizienz leiden an rezidivierender
Thrombose. Viele neuere Tiermodelle, die sich aPC-Infusionen zunutze
machten, haben darauf hingewiesen, dass exogenes aPC ein antithrombotisches
und antiinflammatorisches Molekül
darstellt.
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Humanes
Thrombin wird aus einem Präkursor-Polypeptid,
Prothrombin, mit ca. 579 maturen Aminosäuren (vorbehaltlich der potenziellen
allelen Variation oder N-terminalen Mikroheterogenität), einschließlich einer
Präsequenz
von ca. 43 Resten gebildet (Degen et al., „Biochemistry" 22:2087 [1993]).
Die Präsequenz wird
während
des Expressions- und Sekretionsvorgangs von Prothrombin von der
Zelle proteolytisch entfernt. Prothrombin ist ein Zymogen oder eine
inaktive Protease, das durch proteolytische Spaltung aktiviert wird.
Mindestens drei basische Orte unterliegen der Spaltung. Prothrombin
wird in vivo zwischen den Resten R271 und T272 (Degen et al., Restenummern)
durch Faktor Xa bei Vorliegen von Faktor Va, Phospholipid und Calciumionen
gespalten, um Präthrombin
2 und Fragment 1.2 zu ergeben. Prothrombin wird vom gleichen System
zwischen R320 und I321auch proteolytisch gespalten, um Meizothrombin
zu ergeben, das wiederum zwischen R155 und S156 zur Bildung von
Fragment 1 (1–155)
und Meizothrombin-des-1 (einem Disulfid-verknüpften Dipeptid, das sich von
Rest 156 bis zum Carboxy-Terminus
von Prothrombin, gespalten an R323, erstreckt) autolytisch gespalten
wird. Thrombin wird schließlich
durch proteolytische Spaltung zwischen R320 und I321aus Präthrombin
2 oder aus Meizothrombin-des-1 durch proteolytische Spaltung zwischen
R271 und T272 gebildet. Thrombin autolysiert dann selbst die Spaltung
zwischen T284 und T285, um den maturen N-Terminus der A-Kette herbeizuführen. Für die Zwecke
hierin wird der mature N-terminale Rest der Thrombin-A-Kette (Degen,
T285) als „T1a" bezeichnet und wird
dann bis zum Argininrest an R36a konsekutiv durchnummeriert. Die B-Kette
wird von ihrem N-terminalen Rest I1 (Degen, I321) bis E259 durchnummeriert.
Die beiden Thrombinpeptide sind durch eine Disulfid-Verküpfung zwischen
C9a und C119 kovalent gebunden.
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Für Thrombin
sind außer
dem auf DNA-basierenden System von Degen et al. zwei distinkte Nummerierungssysteme
in Gebrauch. Eines basiert auf der Alignment mit Chymotrypsinogen
(Bode et al., „EMBOJ" 8:3467 (1989). Ein
zweites wird von Sadler und Mitarbeitern an der University of Washington
bevorzugt. In dieser Beschreibung findet das Nummerierungsschema
nach Sadler Verwendung. Unter diesem Protokoll beginnt die B-Kette
des Thrombins mit I1 und erstreckt sich bis E259, während die
A-Kette, die mit „a"-Postskripta, wie vorstehend
in T1a bis R36a angemerkt, bezeichnet wird. Dieses Thrombin wird
als „Bezugssequenzthrombin" bezeichnet, und
seine vollständige
Sequenz ist in 1 ersichtlich. Wu et al., („PNAS USA" 88:6775, (1991)) offenbaren
zum Beispiel mehrere Thrombin-Mutanten,
die gemäß dem Sadler-Schema
nummeriert sind. Die Mutanten nach Wu et al. und das entsprechende
Chymotrypsinogen bzw. die Restenummern nach Degen et al. werden
sequenziell wie folgt gezeigt: H43 (57, 363), K52 (60f 372), N53
(60g, 373), R62 (67,382), R68 (73,388), R70 (75, 390), D99 (102,
419) und S205 (195, 525).
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Es
ist aus der Literatur bekannt, dass die Thrombin-Bindungsorte für die Aktivierung
von Fibrinogen und Protein C überlappen,
aber nicht identisch sind. Dies beruht auf einer kleinen Anzahl
von Thrombin-Mutanten (Wu et al., op. cit.). Wu et al. berichteten,
dass ein Polypeptid, das die Sequenz des Thrombins, aber mit der
Glutaminsäure
an der Stellung 52 (K52E) substituiert aufwies, bei der Bildung
von aktiviertem PC um das ca. 2,5fache aktiver war als das Wildtyp-Thrombin
und nur ca. 17 % der normalen Fibrinogengerinnungsaktivität des Wildtyp-Thrombins
besaß.
Umgekehrt besaß ein
Polypeptid mit der Sequenz von Thrombin, aber mit der Glutaminsäure an der
Stellung 70 (R70E) substituiert, Berichten zufolge die Fibrinogengerinnungsaktivität des Wildtyp-Thrombins,
aber nur ca. 7 % der PC-Aktivierungsfähigkeit des Wildtyp-Thrombins.
Nach Wu et al. verlor das R68E-Protein weitgehend beide Funktionen.
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Für andere
Polypeptide mit einer Sequenzhomologie zu Thrombin siehe: Le Bonniec
et al., „JBC" 268(25):19055 (1993);
Le Bonniec et al., „JBC" 266(21):13796 (1991);
Le Bonniec et al., „PNAS
USA" 88:7371 (1991);
Sheehan et al., „JBC" 268(5):3639 (1993);
Horrevoet et al., „JBC" 268(2):779 (1993);
Suzuki et al., „JBC" 266(28):18498 (1991);
Sheehan et al., „Thrombosis
and Haemostasis" 69:
Abstract 1784 (1993); Gan et al., „Thrombosis and Haemostasis" 69:Abstract 1783
(1993); Gan et al., „Thrombosis
and Haemostasis" 69:Abstract
1787 (1993) und Naray-Szabo et al., „Theochem" 59:401 (1989).
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Die
pivotale Rolle von Thrombin bei der Blutgerinnung hat dieses Protein
zu einem Target bei der Entwicklung von Mitteln zur Behandlung von
Thrombose gemacht. Die meisten Bemühungen haben sich auf die direkte
Hemmung der proteolytischen Aktivität des Thrombins konzentriert,
und zahlreiche Hemmer der prokoagulatorischen Aktivitäten von
Thrombin weisen faktisch eine antikoagulatorische Wirkung auf (Hirsh,
1991; Hirsh, 1991a). Die Potenz dieser Hemmer könnte jedoch durch die konkomitierende
Hemmung der antikoagulatorischen Aktivität von Thrombin begrenzt sein.
Im Gegensatz dazu wurde eine antikoagulatorische Wirkung durch Augmentierung
oder Stimulierung dieses antikoagulatorischen Thrombinpfades, d.
h. durch Verabreichung von löslichem
TM (Gomi, et al., „Blood" 75:1396–1399, 1990;
and Light, D., WO 93/15755) oder aktiviertem Protein C („aPC") Dreyfus et al.,
1991; Gruber et al., 1990; Gruber et al., 1991; Taylor et al., 1987)
erreicht. Diese Strategie blockiert nicht die laufende Koagulation,
die sich aus dem zuvor aktivierten Thrombin ergibt.
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Bode
et al., EMBO J8:3467 (1989), vorstehend, offenbaren die gereinigte
Kristallstruktur (1,9 Ångstrom)
von humanem α-Thrombin
in Relation zu einem zwischen humanem α-Thrombin und D-Phe-Pro-Arg-Chlormethylketon
gebildeten stöchiometrischen
Komplex, womit folglich die Signifikanz eines Tyr-Pro-Pro-Trp-Insertionssegments
gezeigt werden konnte.
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Padmanabhan
et al., J. Biol. Chem. 268/24, (1993) 17651–17654, offenbaren die Struktur
von α-Thrombin, das durch
ein 15-mer einsträngiges
DNA-Aptamer bei einer Auflösung
von 2,9 Ångstrom
gehemmt wurde, und offenbaren gemäß dem Chymotrypsinogen-Nummerierungssystem
von Bode et al., 1992, vorstehend, Arg75- zu Glu- und Lys149E- zu
Ala-Mutanten.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist die Herstellung neuer Polypeptide, die verbesserte
physiochemische oder biologische Aktivitäten besitzen.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist weiter die Herstellung neuer Polypeptide, bei
denen die prokoagulatorischen und antikoagulatorischen Aktivitäten von
Thrombin im Wesentlichen segregiert wurden und die auch optional
gegen die Heparin-vermittelte Antithrombin III-Hemmung (AT-III-Hemmung) beständig sind.
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Ein
anderer Gegenstand dieser Erfindung ist der Erhalt solcher Polypeptide,
die in der rekombinanten Zellkultur in gesteigerten Ausbeuten exprimiert
werden können.
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Ein
zusätzlicher
Gegenstand dieser Erfindung ist die Bereitstellung neuer Polypeptide,
die für
die Protein C-Aktivierung oder Fibrinogen substratspezifisch sind,
aber Poplypeptide, bei denen es sich in der Regel nicht um Thrombinsubstrate
handelt, im Wesentlichen nicht proteolysieren.
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Ein
anderer Gegenstand dieser Erfindung ist die Bereitstellung neuer
kovalent modifizierter Polypeptide, die beim Screening auf Substanzen,
bei denen es sich um Agonisten oder Antagonisten der prokoagulatorischen
oder antikoagulatorischen Aktivitäten des Thrombins handelt,
nützlich
sind.
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Ein
weiterer Gegenstand ist die Bereitstellung neuer Polypeptide, die
Protein-C aktivieren, aber im Wesentlichen keine oder eine reduzierte
proteolytische Aktivität
gegen jedwedes eine oder mehr von Fibrinogen, dem Thrombin-Thrombozytenrezeptor
und/oder Faktoren XIII, V, XI oder VIII besitzen.
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Ein
noch weiterer Gegenstand ist der Erhalt neuer Polypeptide, die bei
der Reinigung von Thrombin-interaktiven Polypeptiden, wie zum Beispiel
TM oder aPC aus Zellkulturen oder nativen Quellen, nützlich sind.
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Ein
anderer Gegenstand ist die Identifikation neuer Polypeptide, die
mindestens einen wesentlichen Grad der gewünschten proteolytischen Aktivität von Thrombin,
einschließlich
der kcat und Km von Thrombin für
das gewünschte
Substrat beibehalten.
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In
einem weiteren Gegenstand sind neue Polypeptide bereitgestellt,
die im Vergleich zum Wildtyp-Thrombin
eine verbesserte PAI-1-Inaktivierungsaktivität aufweisen.
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Ein
weiterer Gegenstand ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Identifikation von Defizienzen in der Thrombomodulinfunktion bei
Patienten mit Gerinnungsstörungen.
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In
anderen Gegenständen
werden neue Polypeptide zur Behandlung von Thrombose, insbesondere von
mit septischem Schock einhergehender Thrombose, zur Therapie von
soliden Tumoren und zur Herstellung von verbesserten Wundverbänden oder
für Therapien
und diagnostische Verwendungszwecke, die sich auf eine Eigenschaft
des Thrombins verlassen, bereitgestellt.
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Ein
anderer Gegenstand ist die Identifikation neuer Analoga des Thrombins,
die eine verbesserte oder reduzierte Fähigkeit hinsichtlich der Stimulation
der Zellproliferation aufweisen (Ben-Sharit et al., „PNAS USA" 83:976–980 (1986)).
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Diese
und andere erfindungsgemäße Gegenstände werden
erkannt werden, wenn man diese Beschreibung als ein Ganzes in Erwägung zieht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
dieser Erfindung sind neue Polypeptide (hierin nachstehend „NPs"), worin die Eigenschaften
von Thrombin segregiert sind, d. h. worin die Polypeptide keinen
erheblichen Grad von einer oder mehr unerwünschten Eigenschaft(en) des
Thrombins besitzen, aber dennoch eine oder mehr erwünschte Eigenschaften
des Thrombins beibehalten. Ein erfindungsgemäßer Gegenstand ist außerdem NPs,
bei denen targetierte Thrombinreste mutagenisiert wurden.
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Aus
dem Umfang der NPs spezifisch ausgeschlossen sind bekannte Aminosäuresequenz-Varianten von
Thrombin, spezifisch von Thrombin R70E, Thrombin R68E, Thrombin
K154A, Thrombin K252E, Thrombin K174E, Thrombin R180E, Thrombin
D99A, Thrombin D99N, Thrombin E202Q, Thrombin E25K, Thrombin R245E,
Thrombin S205A, R197E, D199E, Thrombin N151D, K154E, Thrombin des-P48,P49,W50,
Thrombin des-E146,T147,W148, Thrombin des-T147-S158, die Thrombine
von WO 93/13208, worin mindestens ein Aminosäurerest in der Thrombin-Aktivierungsstelle
mutiert wurde, und Thrombin, worin Schleifen F19-E25 durch eine äquivalente
Schleife aus dem Gewebsplasminogenaktivator ersetzt werden. Thrombin
K52E ist jedoch lediglich in dem Ausmaß ausgeschlossen, dass seine
Herstellung auf dem Stand der Technik ermöglicht wird. Variante Thrombine
am Aktivierungsort sind lediglich in dem Ausmaß ausgeschlossen, wie durch
den Begriff „Aktivierungsort" definiert und in
WO 93/13208 offenbart ist. Auch ausgeschlossen aus dem Umfang der erfindungsgemäßen neuen
Polypeptide sind die Fusionen solcher bekannten Thrombine mit einem
Nichtthrombin-Polypeptid oder einem Präprothrombin- oder Prothrombin-Polypeptid.
Nicht ausgeschlossen aus dem Umfang der NPs sind jedoch NPs, die
bekannte Thrombine darstellen, worin zusätzliche Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen vorgenommen wurden.
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Auch
ausgeschlossen aus dem Umfang der neuen Polypeptide sind natürlich vorkommende
Thrombine, einerlei ob von Menschen oder Tieren (einschließlich natürlich vorkommender
Allele), die nicht aus Blut oder anderem Körpergewebe isoliert oder gereinigt
wurden, d. h. bei denen es sich um natürliche vorkommende Produkte
handelt. Man muss jedoch zur Kenntnis nehmen, dass die erfindungsgemäßen NPs
allele Variationen aus der Thrombin-Bezugssequenz zusätzlich zu
den hierin in Betracht gezogenen Mutationen einschließen.
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In
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
stellen wir neue, proteolytisch aktive Polypeptide bereit, die ein
Verhältnis
von Protein C-Aktivierung zu Fibrinogengerinnung aufweisen, das
sich vom Wildtyp-Thrombin unterscheidet. Es werden insbesondere
zwei allgemeine Klassen neuer Polypeptide bereitgestellt. In der
ersten Klasse, als „Protein
C-Aktivatoren" oder „PCA" bezeichnet, werden
neue Polypeptide bereitgestellt, die ein Verhältnis von antikoagulatorischer
Aktivität
zu prokoagulatorischer Aktivität
von größer als 2
besitzen. PCA-Polypeptide sind zur Aktivierung von Protein C in
der Lage, sind aber weitgehend unfähig, Fibrinogen zu spalten.
Unsere experimentellen Studien an Tieren weisen überraschend nach, dass selbst
restliche Spiegel der prokoagulatorischen Aktivität im PCA
gut vertläglich
sind und nicht zu irgendwelchen Hinweisen einer disseminierten intravasalen
Koagulation oder anderen klinisch unerwünschten prokoagulatorischen Responses
führen.
Wir waren überdies
unerwartet dazu in der Lage, PCA zu definieren, denen es in unserem Assay
an jeglicher nachweisbarer prokoagulatorischer Aktivität mangelt,
die aber noch zu einer erheblichen Protein C-Aktivierung fähig sind.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform
umfasst folglich die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Dosis eines PCA an einen Patienten mit Bedarf an einer antikoagulatorischen Therapie.
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In
einer Erweiterung der vorstehenden Ausführungsform wird ein PCA hergestellt
und verabreicht, dessen antikoagulatorische Aktivität durch
einen prädeterminierten
Thrombinhemmer, wie zum Beispiel Heparin und AT-III, im Wesentlichen
hemmungsresistent ist. In einer Ausführungsform wird der PCA in
vivo zusammen mit Heparin verabreicht. Heparin hemmt die prokoagulatorische
Aktivität
des endogenen Thrombins ohne Auswirkung auf die antikoagulatorische
Aktivität
des PCA, was in einer potenten antikoagulatorischen Wirkung resultiert.
Diese erfindungsgemäße Ausführungsform
weist einen zusätzlichen
Vorteil insofern auf, dass erwartet wird, dass der verabreichte
PCA gegen die AT-III-Heparin-Clearance
in vivo resistent ist und folglich eine längere biologische Halbwertzeit
aufweist.
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In
anderen Ausführungsformen
sind PCAs bereitgestellt, die eine reduzierte proteolytische Aktivität gegenüber dem
Thrombozyten-Thrombinrezeptor aufweisen und folglich keine Thrombozyten
in therapeutischen Dosen aktivieren. Es werden PCAs bereitgestellt,
die eine EC50 zur Stimulation der Thrombozytenaggregation von größer als
10 nM, im Allgemeinen größer als
20 nM aufweisen. EC50, die größer als
die des Wildtyp-Thrombins sind, reduzieren oder eliminieren nachweislich
die Thrombozytenaggregation durch den PCA, wenn der PCA in Dosen
angewendet wird, die zur Aktivierung von Protein C fähig sind.
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Eine
zweite Gruppe erfindungsgemäßer neuer
Polypeptide wird als „Fibrinogenggerinnungsproteine" oder „FCP" bezeichnet. Diese
Polypeptide besitzen ein Verhältnis
von antikoagulatorischer Aktivität
zu prokoagulatorischer Aktivität
von weniger als 0,5. Diese NPs enthalten Mutationen in den Protein
C-aktivierenden Domänen
von Thrombin, welche die antikoagulatorische Aktivität des sich
ergebenden Polypeptids auf weniger als ca. die Hälfte der des Wildtyp-Thrombins
reduzieren, aber die Fähigkeit
zum Koagulieren des Fibrinogens beibehalten. Diese Polypeptide sind
zum Beispiel in der Diagnostik, bei Präparationsverfahren und für hämostatische
chirurgische Gegenstände
nützlich.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
umfasst die Verabreichung eines FCP in einer therapeutisch wirksamen
Dosis an einen Patienten mit Bedarf an einer prokoagulatorischen
Therapie.
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Insofern,
dass eine vollständige
Offenbarung („enabling
disclosure") eines
FCP oder eines PCA in der Literatur aus dem Stand der Technik erschienen
ist, sind solche Polypeptide aus dem Stand der Technik in den vorstehenden
erfindungsgemäßen therapeutischen
Verfahren nützlich.
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Folglich
wird gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Aspekt
ein proteolytisch aktives neues Polypeptid (NP) bereitgestellt,
das mindestens eine ca. 80%ige Aminosäuresequenz-Homologie mit Bezugssequenzthrombin
aufweist und ein Verhältnis
von Protein C-aktivierender Aktivität zu Fibrinogengerinnungsaktivität aufweist,
das ca. um Zweifache größer als
das für
Bezugssequenzthrombin ist, worin mindestens ein Aminosäurerest
für mindestens
einen der folgenden Thrombin-Aminosäurereste substituiert wurde,
oder mindestens einer der folgenden Thrombin-Aminosäurereste
deletiert wurde, oder ein Aminosäurerest
unmittelbar benachbart zu mindestens einem der folgenden Thrombin-Aminosäurereste
insertiert wurde: W50, D51 R93, E94, R98, D122, R123, E124, S128,
Q131, E169, K174, D175, S176, T177, D183, D193, K196, A200, N216, W227,
E229, D232, R233, D234, G235, K236, Y237, F239 oder W249, jedoch
vorausgesetzt, dass das NP nicht Thrombin K174E oder Thrombin des-P48P49W50
darstellt.
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In
weiteren erfindungsgemäßen Aspekten
ist auch eine das NP kodierende Nukleinsäure, ein die Nukleinsäure umfassender
replizierbarer Vektor, eine den Vektor umfassende rekombinante Zelle
und ein Verfahren, umfassend das Kultivieren der Zelle und Rückgewinnung
des NP aus der Zellkultur bereitgestellt.
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Es
ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, welche
ein proteolytisch aktives NP zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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In
einem noch weiteren erfindungsgemäßen Aspekt ist eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung
thrombotischer Erkrankungen oder Zustände bereitgestellt, umfassend
eine therapeutisch wirksame Menge eines proteolytisch aktiven NP
und proteolytisch aktiven NP zur Anwendung in der Therapie oder
zur Anwendung bei der Behandlung thrombotischer Erkrankungen oder Zustände.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist in einem weiteren Aspekt auch die
Verwendung eines proteolytisch aktiven NP zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung thrombotischer Erkrankungen oder Zustände.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 erläutert die
Nukleotidsequenz für
DNA, kodierend das Bezugssequenzthrombin (auf das auch als auf Wildtyp-Thrombin
verwiesen wird), seine komplementäre Sequenz und die abgeleitete
Aminosäuresequenz
des Bezugssequenzthrombins (Sadler-System).
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2A und 2B vergleichen
die Aktivitäten
von rekombinantem humanem Wildtyp-Thrombin (2A) und
dem K52A-PCA (2B) in Kaninchen. Diese
Studie zeigt, dass das neue Polypeptid im Vergleich zu humanem Wildtyp-Thrombin
keine signifikante Reduktion des zirkulierenden Fibrinogens herbeiführt, aber
zur Induktion von Antikoagulation, wie anhand der aktivierten PTT-Bestimmung
gemessen, fähig
ist.
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3 zeigt, dass der K52A-PCA eine signifikante
Halbwertzeit in vivo aufweist, die eine antikoagulatorische Aktivität für eine Dauer
bis zu ca. 150 Minuten nach der Verabreichung verleiht.
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4 vergleicht die antikoagulatorischen
Aktivitäten
von zwei Dosen eines erfindungsgemäßen neuen Polypeptids (PCA-2,
E229A-PCA) bei Cynomolgus-Affen.
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5 vergleicht die antikoagulatorischen
Aktivitäten
von zwei erfindungsgemäßen PCAs
(K52A und E229A) bei Cynomolgus-Affen.
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6 erläutert
die fortgesetzte Thrombomodulin-Abhängigkeit von zwei erfindungsgemäßen NPs, K52A
und E229A.
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7 veranschaulicht die im Wesentlichen
reduzierte Potenz zur Thrombozytenaktivierung von zwei der erfindgunsgemäßen NPs
im Vergleich zum Wildtyp-Thrombin.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäßen neuen
Polypeptide weisen eine Polypeptidsequenz auf, die mindestens eine ca.
80%ige Aminosäuresequenz-Homologie
(im Allgemeinen mindestens ca. 90%ig und bevorzugt mindestens ca.
95%ig) mit Bezugssequenzthrombin aufweist, aber eine signifikante
qualitative oder quantitative Eigenschaft besitzt, die das Bezugssequenzthrombin,
wie hierin an anderer Stelle beschrieben, nicht besitzt.
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„Homologie" ist als der prozentuale
Anteil von Resten in einer Kandidaten-Aminosäuresequenz definiert, die mit
den Resten im Bezugssequenzthrombin nach dem Aligning der beiden
Sequenzen und gegebenenfalls Einführen von Gaps zum Erreichen
der maximalen prozentualen Homologie identisch sind. Verfahren und
Computer-Programme zum Alignment sind aus dem Stand der Technik überall bekannt.
Ein Computer-Programm, das verwendet oder für die Zwecke der Bestimmung
angepasst werden kann, ob eine Kandidatensequenz in diese Definition
fällt,
stellt „Align
2" dar, erstellt
von Genentech, Inc., das am 10. Dezember 1991 mit der Gebrauchsdokumentation
beim United States Copyright Office, Washington, DC 20559, angemeldet
wurde.
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Bei
der Berechnung der Aminosäuresequenz-Homologie
werden die Kandidaten- und Bezugssequenzen auf eine Weise aligned,
die die maximale Anzahl an aligned Resten, mit Insertionen und Deletionen
von Resten herbeiführt,
die durch Gaps in den aligned Sequenzen dargestellt sind. So wird
zum Beispiel berechnet, dass ein aus 120 Resten bestehendes Polypeptid,
enthaltend ein Thrombin-Bezugssequenzfragment
mit 100 Resten, das an seinem N-Terminus an eine heterologe Bakteriensignalsequenz
mit 20 Resten, aber mit einer einzelnen Substitution im Thrombinfragment
fusioniert ist, zu 99% homolog mit der Thrombin-Bezugssequenz ist,
da die Sequenz des Fragments, mit Ausnahme einer Substitution eines
einzelnen Restes und der N-terminalen Fusion der 20 Reste genau
der maximal aligned Thrombin-Bezugssequenz entspricht. Wenn folglich
der Alignment-maximierende Vergleich der Kandidaten- und Bezugssequenzen
eine Insertion (oder Deletion) von einem oder mehr Aminosäurerest(en)
zu erkennen gibt, dann bleiben diese Reste zum Zweck der Berechnung der
Homologie unberücksichtigt.
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In
einem anderen Beispiel versteht man unter der Bezeichnung „E202A
NP", wie hierin
verwendet, dass das so bezeichnete Polypeptid eine Alanin-Substitution
an der B-Kettenstelle 202 des Thrombins, einschließlich jedwedes
des Folgenden einschließt:
eine mature humane Thrombin-B-Kette (A-kettenfrei), humanes Prothrombin,
enthaltend sowohl eine A- als auch eine B-Kette, eine Fusion eines
Bakterien-Polypeptids mit dem humanen B-Ketten-Thrombin oder eine
Stelle mit 202-enthaltendem Fragment der humanen Thrombin-B-Kette,
so lange jedes dieser Derivate die Fähigkeit beibehält, zur
Bildung eines Gerinnsels Protein C zu aktivieren oder Fibrinogen
zu spalten oder verarbeitet werden kann, um dazu in der Lage zu
sein. Fragmente der A- oder B-Ketten des Thrombins, insbesondere
der B-Kette, sind auch eingeschlossen, wiederum vorausgesetzt, dass
das Polypeptid in seiner Ganzheit mindestens fähig ist, ein Gerinnsel zu bilden,
Protein C zu aktivieren oder Fibrinogen zu spalten. Die Thrombinfragmente
liegen in einem Bereich von ca. 10, 20, 30, 50, 100 oder mehr Resten.
NPs, die mehr als eine Substitution in der Thrombinsequenz enthalten,
schließen
im Allgemeinen auch die intervenierende Thrombinsequenz ein.
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Die
Analyse der Homologie basiert auf einer oder mehr der Sequenzen,
die der zum Exprimieren des NP verwendeten Nukleinsäure, der
Sequenz des als ersten in vitro hergestellten Produktes, oder der
Sequenz nach jeder posttranslationalen Modifikation zugeschrieben
werden. Wenn folglich die Bezugs- und Kandidatensequenzen beim Exprimieren
identisch sind, ein Glutaminrest aber später zu Glutaminsäure desaminiert wird,
ist der erste Kandidat 100%ig homolog, während dies bei der desaminierten
Sequenz nicht der Fall ist.
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Für die Zwecke
hierin ist „prokoagulatorische
Aktivität" als die Aktivität definiert,
die anhand des Fibrinogengerinnungsassays von Beispiel 2.3 bestimmt
und zur Normalisierung der Konzentration von NP und des entsprechenden
Wildtyp-Thrombins bereinigt wird.
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Für die Zwecke
hierin wird „antikoagulatorische
Aktivität" als die Aktivität definiert,
die anhand des Protein C-Aktivierungsassays von Beispiel 2.4 bestimmt
und zur Normalisierung der Konzentration von NP und des entsprechenden
Wildtyp-Thrombins bereinigt wird.
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Die
Konzentration von NP und Thrombin wird anhand von jeglichem geeignetem
Assay bestimmt. Tabelle 1a nachstehend berichtet Ergebnisse, worin
die Konzentrationen von NP und Thrombinproteinen aus der amidolytischen
Aktivität
gefolgert werden. Ein Immunassay ist jedoch für diesen Zweck auch zufriedenstellend. So
kann zum Beispiel immobilisiertes PPAK zum Capturing von NP und
Thrombin verwendet werden, und die gebundenen Proteine mittels eines
markierten gegen Thrombin gerichteten Antikörpers nachgewiesen werden.
Wenn das NP oder Thrombin im Wesentlichen homogen ist, dann können makroskopische
Protein-Assays, wie zum Beispiel das überall bekannte Lowry-Verfahren,
zur Bestimmung ihrer Konzentration in der Testprobe verwendet werden.
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Unter
dem „entsprechenden" Wildtyp-Thrombin
versteht man ein Protein, das weitgehend nach dem gleichen Verfahren
wie der Analyt NP hergestellt wurde und die gleiche Sequenz wie
das NP mit der Ausnahme aufweist, dass im NP gefundene Mutationen
zurück
zur Sequenz mutieren, die im Bezugssequenzthrombin gefunden wird.
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In
einigen Ausführungsformen
besitzen neue Polypeptide (a) mindestens ein Immunepitop, das im Wesentlichen
zur Kreuzreaktion mit einem gegen das Bezugssequenzthrombin gebildeten
Antikörper
fähig ist, (b)
zwei mit den A- und B-Ketten des Bezugssequenzthrombin homologe
Ketten, die durch eine einzelne Disulfidverknüpfung gebunden sind, (c) die
Reste S205, H43 und D99 am aktiven Thrombinort, (d) gegebenenfalls
ein kcat für
Fibrinogen oder Protein C, das mindestens 20%, bevorzugt mindestens
ca. 75% und am bevorzugtesten größer als
das oder gleich dem der Bezugssequenz ist, (e) gegebenenfalls eine
Km für
Fibrinogen oder Protein C, die höchstens
ca. 150 %, bevorzugt ca. 100 % und am bevorzugtesten höchstens
ca. 50 % und bevorzugt mindestens ca. 75 %, von derjenigen der Bezugssequenz
beträgt,
(f) proteolytische Aktivität, wie
anhand der S-2238-Hydrolyse gemessen, die größer als ca. 50 % des Bezugssequenzthrombins,
bevorzugt größer als
ca. 75 % und am bevorzugtesten größer als ca. 90 % des Bezugssequenzthrombins
ist und/oder (g) das im Wesentlichen keine breitere Substratspezifität als das
Bezugssequenzthrombin besitzt, das z. B. zum Spalten humaner Proteine
mit Ausnahme der nativen Thrombinsubstrate in vivo bei einer Rate von
nicht mehr als ca. 150 % und bevorzugt nicht mehr als 120 % der
Bezugssequenz fähig
ist.
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Der
erfindungsgemäße PCA besitzt
in der Regel (a) prokoagulatorische Aktivität, die gleich der oder weniger
als ca. 50, 25, 15, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 oder 1 % der des
Bezugssequenzthrombins ist, (b) ein Verhältnis von antikoagulatorischer
Aktivität
zu prokoagulatorischer Aktivität,
die im Vergleich zu Bezugssequenzthrombin größer als ca. 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, 15, 25 oder 50 ist und (c) antikoagulatorische Aktivität, die gleich
der oder größer als
ca. 5, 10, 15, 25, 50, 75 oder 100 % der antikoagulatorischen Aktivität des Bezugssequenzthrombins
ist.
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Das
erfindungsgemäße FCP besitzt
in der Regel (a) antikoagulatorische Aktivität, die gleich der oder weniger
als ca. 50, 25, 15, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 oder 1 % der des
Bezugssequenzthrombins ist, (b) ein Verhältnis von antikoagulatorischer
Aktivität
zu prokoagulatorischer Aktivität,
die im Vergleich mit dem Bezugssequenzthrombin weniger als 0,5;
0,25; 0,15; 0,10; 0,09 oder 0,08 ist und (c) prokoagulatorische
Aktivität,
die gleich der oder größer als
ca. 5, 10, 15, 25, 50, 75 oder 100 % der prokoagulatorischen Aktivität des Bezugssequenzthrombins
ist.
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Die
erfindungsgemäßen neuen
Polypeptide umfassen Substitutionen für Deletionen oder Insertionen von
jedwedem Aminosäurerest,
der sich unmittelbar benachbart zu jedweder der in Tabelle 1 oder
1b nachstehend gezeigten Orte von Aminosäureresten der Bezugssequenz
befindet. Tabelle 1 erläutert
die Ergebnisse einer Studie, in der Thrombinreste mit Alanin substituiert
wurden. Bei Substitutions-NPs handelt es sich um diejenigen, bei
denen mindestens ein Aminosäurerest
in der Bezugssequenz entfernt und eine unterschiedliche Aminosäure an der
gleichen Position anstelle dessen insertiert wurde. Die Substitutionen
können
einzeln sein, wobei nur eine Aminosäure im Molekül substituiert
wurde, oder sie können
mehrfach sein, wobei zwei oder mehr Aminosäuren an zwei oder mehr Thrombinorten
substituiert wurden. Die Spalten von Tabelle 1, von links nach rechts,
erläutern
unsere Code-Nummer, die substituierten Reste, zwei Spalten mit S2238-Hydrolysedaten
(ein Maß der
proteolytischen Aktivität
von Thrombin und ein Beleg für
die durch die Substitution herbeigeführte Konformationsdisruption),
Fibrinogengerinnung (ein Maß der
prokoagulatorischen Aktivität),
Protein C-Aktivierng (ein Maß der
antikoagulatorischen Aktivität),
das Verhältnis
von Protein C-Aktivierung zu Fibrinogengerinnungsaktivität und Heparin-abhängige AT-III-Hemmung
(ein Maß der
Fähigkeit
des NP, sich der Inaktivierung durch AT-III in Gegenwart von Heparin zu widersetzen).
In unserem System konnte die Expression von NPs Mt3 und Mt37c nicht
nachgewiesen werden.
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Den
hervorstechendsten Parameter in Tabelle 1 stellt das PA/FC-Verhältnis dar.
Je mehr dieses Verhältnis
von 1,0 variiert, um so größer ist
die Segregation der prokoagulatorischen und PC-aktivierenden Eigenschaften
der Mutanten. Die mit dem höchsten
arithmetischen Wert sind insbesondere nur für den Zweck der PC-Aktivierung
bestimmt, während
die mit dem niedrigsten Wert nur für den Zweck der prokoagulatorischen Funktion
bestimmt sind. Es ist jedoch im erfindungsgemäßen Umfang, zusätzlich zu
jedweden Aminosäurerest mit
Ausnahme von Alanin, an den Orten von Tabelle 1 z. B. einen der
nachstehend offenbarten 20 natürlich vorkommenden
Reste zu substituieren. Zu optimalen antikoagulatorischen therapeutischen
Verwendungszwecken sollten die PC-aktivierenden Fähigkeiten
des NP, ungeachtet des PA/FC-Verhältnisses, mindestens ca. 5
%, gewöhnlich
10 %–30
% des Bezugssequenzthrombins betragen, so dass man gewährleisten
kann, dass eine ausreichende Aktivität des Enzyms zum Ausüben eines
physiologischen oder diagnostischen Effekts vorhanden ist. Die absolute
Fibringerinnungsaktivität
des PCA sollte idealerweise außerdem
weniger als ca. 10 % des Bezugsthrombins, im Allgemeinen weniger
als ca. 5 % und im Allgemeinen weniger als ca. 3 % und bevorzugt
weniger als ca. 1 % des Wildtyps betragen, um bei der Gewährleistung
der klinischen Sicherheit zu helfen. Es ist nicht notwendig, dass
das NP den gleichen Spiegel der Protein C-aktivierenden Aktivität als Bezugssequenzthrombin
beibehält,
weil der niedrigeren Potenz bei der Therapie durch einfache Verabreichung einer
größeren Menge
des Enzyms ohne weiteres begegnet werden kann. Besonders attraktiv
sind in dieser Hinsicht die E229- and R233-PCAs.
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Außer den
in Tabelle 1 gezeigten Alanin-Substitutionen fällt die Substitution anderer
Reste in die Thrombin-Bezugssequenz in diesen erfindungsgemäßen Umfang.
Die in die Sequenz insertierten Reste stellen im Allgemeinen natürlich vorkommende
Aminosäuren,
häufig
G, A, Y, V, L, I, S, T, D, E, Q, C, M, N, F, P, W, K, R oder H (unter
Verwendung eines üblichen
einbuchstabigen Codes;
EP 323,149 )
dar. Geeignete Reste zur Insertion schließen auch Hydroxyprolin, β-Hydroxyasparaginsäure, γ-Carboxyglutaminsäure, Hydroxylysin oder
Norleucin ein, die als Alternativen für ihre „Namensvettern" eingesetzt werden
können.
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Diese
Substitutionen können
insofern konservativ sein, dass der substituierende Rest strukturelle
oder funktionelle Ähnlichkeit
mit dem substituierten Rest aufweist. Andere Substitutionen sind
insofern weniger konservativ, indem sie einen Austausch zwischen
verschiedenen strukturellen oder funktionellen Resteklassen konstituieren.
Für die
Zwecke hierin sind diese Klassen wie folgt: 1. Elektropositiv: R,
K, H; 2. Elektronegativ: D, E; 3. Aliphatisch: V, L, I, M; 4. Aromatisch:
F, Y, W; 5. Klein: A, S, T, G, P, C; 6. Geladen: R, K, D, E, H;
7. Polar: S, T, Q, N, Y, H, W; und 8. Klein, hydrophil: C, S, T.
Intergruppen-Substitutionen
weisen im Allgemeinen größere Wirkungen
auf die Proteinfunktion als konservative (Intraklassen)-Substitutionen
auf. Folglich befindet sich die Einführung konservativer Substitutionen
in die Stellen von Tabelle 1 oder 1b und, wenn die Ergebnisse nicht
zufriedenstellend sind, eine Einführung nicht konservativer Substitutionen
an diesen Stellen, insbesondere im erfindungsgemäßen Umfang. Prolin, -Glycin-
und Cystein-Substitutionen oder -Insertionen in die Sequenz sind
in der Regel jedoch nicht bevorzugt.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist der Erhalt von NPs, die bei Menschen minimal
immunogen oder nicht immunogen sind. In dieser Beziehung sind Substitutionen
oder Insertionen von K- oder R-Resten in die Sequenz nicht bevorzugt.
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Substitutionen
werden bevorzugt an in Tabelle 1aufgelisteten Orten vorgenommen,
wo die Alanin-Substitution zu einem PA/FC-Verhältnis führt, das größer als 2,0 oder weniger als
0,5 (W50, K52, E229, R233, D234 und R98) ist.
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Vier
dieser Orte werden zur Sättigungsmutagenese
(E229, R233, W50 und K52) ausgewählt.
Außerdem
wurden Doppel- und Dreifachmutationen abwechselnd in die Orte W50,
K52, R233, E229, E202, K106, K107, D193 und K196 eingeführt. Diese
NPs wurden hergestellt und in einer rekombinanten Zellkultur auf
die gleiche Weise wie die Mutanten von Tabelle 1 exprimiert und
dann auf Expressionsspiegel, amidolytische Aktivität, aPC und
die Fibrinogengerinnungsaktivität
analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1a („INF" = annähernde Unendlichkeit; NP-Leerwerte
wurden bisher noch nicht charakterisiert).
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Die
Daten in Tabelle 1a wurden wie in Tabelle 1 bereitgestellt erhalten,
und dann wurden die Aktivitäten (Protein
C-Aktivierung und Fibrinogengerinnung) durch die amidolytische Aktivität, außer denen
in Tabelle 1a, wenn die spezifische amidolytische Aktivität von NP
weniger als 75 % des entsprechenden Wildtyp-Thrombins betrug, normalisiert;
die NP-Aktivitätswerte
für die
Protein C-Aktivierung und die Fibrinogengerinnung wurden durch Multiplizieren
mit der entsprechenden amidolytischen Aktivität des NP (ausgedrückt als
% des Wildtyps) bereinigt. Es sollte zur Kenntnis genommen werden,
dass sich die Zahlenwerte für
die PA- und FC-Aktivität zwischen
Tabellen 1 und 1a für
in beiden Tabellen erscheinende NPs unterscheiden. Hierbei handelt
es sich um das Ergebnis von zwei Faktoren. Erstens, die Ergebnisse
in Tabelle 1a stellen im Allgemeinen das Ergebnis von nur 1 oder
2 Wiederholungsassay(s) dar, wohingegen die von Tabelle 1auf bis
zu 4 Wiederholungen basieren. Da der Variationskoeffizient von den
PA- und FC-Assays im Bereich von ca. 10–20 % liegt, kann erwartet
werden, dass die Ergebnisse in Tabelle 1a von denen in Tabelle 1
für die
gleichen NPs variieren. Zweitens, die Ergebnisse in Tabelle 1a werden
für die
auf dem Western-Blotting basierende Proteinkonzentration bereinigt,
wenn die amidolytische Aktivität,
wie vorstehend beschrieben, weniger als 75 % des Wildtyp-Thrombins beträgt. Dies
ermöglicht
einen sinnvolleren Vergleich unter den verschiedenen NPs in Tabelle
1a, da die Ergebnisse auf die, wie durch den Western-Blot bestimmt,
gleiche Proteinkonzentration bereinigt werden. Die Bereinigung war
mit den NPs von Tabelle 1 größtenteils
unnötig,
weil die Alanin-Mutanten den größten Teil
der proteolytischen Aktivität
des Bezugssequenzthrombins beibehielten.
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Bemerkenswerte
PCAs wurden insbesondere in Tabelle 1a identifiziert; die Daten
deuten auf die Retention von mindestens etwas aPC-Aktivität, weitgehend
aber die vollständige
Elimination nachweisbarer FC-Aktivität in unserem Assay (600 Sekunden
ohne Gerinnung) hin. Bei diesen handelte es sich um die Doppelmutanten
W50A,E229A und E229A,R233A; und die Einzelmutanten E229D (die sich
in bemerkenswerter Weise nur vom Wildtyp-Enzym durch eine einzelne
Methylengruppe unterscheiden), E229F, E229S, E229W, E229Y, R233E,
R233G, R233M, R233N, R233S, W50E, W50K, W50C und K52C.
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Die
PCAs von Tabellen 1 und 1a sind nur für NPs repräsentativ, in denen Thrombinreste
mutiert sind, um besonders sichere und potente PCAs herzustellen.
Andere solcher PCAs werden ohne weiteres anhand der hierin beschriebenen
Verfahren oder anderen vom Durchschnittsfachmann erkannten Verfahren
identifiziert. So werden zum Beispiel multiple Variationsorte durch
die Additivität
von Aktivitäten
ausgewählt
und andere vielversprechende Orte, die anhand des Alanin-Scannings
identifiziert werden, werden zur Auswahl der optimalen Modifikation
der Sättigungsmutagene
unterzogen. Da erkannt werden wird, dass andere NPs mit den gewünschten
prokoagulatorischen und antikoagulatorischen Eigenschaften erfolgreich
identifiziert werden können,
wäre ihre
Identifikation und Isolation lediglich eine Angelegenheit der Routineexperimentierung.
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Es
ist aus Tabellen 1 und 1a ersichtlich, dass E229 und R233 wichtige
Reste für
PCAs darstellen. Die Modifikation von Thrombinresten in van der
Waals-Kontakt mit E229 oder R233, Resten in der Nähe von E229 oder
R233 und Resten in Kontakt mit der Domäne, enthaltend R233 und die
Schleife, die E229 enthält,
kann sich auf die Fibringerinnung und Protein C-Aktivierung auf
eine Weise auswirken, die zur direkten Substitution von E229 oder
R233 durch Veranlassung der Änderung
der Stellung oder Richtung von E229 oder R233 oder durch Unterbrechung
von in der Regel mit E229 oder R233 assoziierten intramolekularen
Interaktionen analog ist. Zur Identifikation von Resten, deren Substitution
die Substitution von E229 nachahmen könnte, wurden die Reste in enger
Annäherung
zu E229 in der dreidimensionalen Struktur von Thrombin (Bode, W.
et al, EMBO J. 8:3467:3475 (1989)) kartiert. Reste, deren Ca sich
innerhalb von einer Ca von E229 umgebenden 10-Å-Sphäre befinden, sind in der nachstehenden
Tabelle 1b aufgelistet.
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Bei
einem der durch diese Analyse unabhängig identifizierten Ort handelt
es sich um R233, von dem durch die in Tabelle 1 berichteten Ergebnisse
nachgewiesen wird, dass er eine signifikante Rolle bei der PCA-Spezifität spielt.
Drei andere Orte wurden im in Tabelle 1 berichteten Original-Screen
berichtet, und alle drei von ihnen ergaben ein PA/FC-Verhältnis von
größer als
1, wodurch wiederum die entscheidende Rolle dieser Domäne beim
Segregieren der Substratspezifität
des Thrombins in Richtung der aPC-Aktivität bestätigt wurde. Demgemäß liegt
die Herstellung von NPs im erfindungsgemäßen Umfang, bei denen der Rest
an jedwedem einen oder mehr der in Tabelle 1 geplanten Reste unmittelbar
benachbart dazu insertiert, substituiert oder deletiert wird. Von
besonderem Interesse sind insbesondere Reste, die innerhalb von
10 Ångstrom
des E229 Cα oder
R233 Cα,
und noch mehr die, die innerhalb von 8 Ångstrom liegen. C201 und C231
sind jedoch keine bevorzugten Orte, da sie zur Bildung einer Disulfid-Bindung
in nativem Thrombin gepaart sind. G228, G230, G235 und G238 sind
ebenfalls nicht bevorzugt. Bevorzugte Reste in Tabelle 1b zur Substitution,
Insertion oder Deletion sind demgemäß S176, T177, W227, D232, K236,
Y237 und G239. Substitutionen für
die Reste von Tabelle 1b sind gegenüber Deletionen oder Insertionen
bevorzugt und werden aus Gliedern der Klasse mit Ausnahme des einen
hergestellt, zu dem der native Rest gehört, oder die Substitutionen
können aus
anderen Gliedern aus der Klasse der nativen Reste bestehen. Im Allgemeinen
werden Cystein, Prolin und Glycin jedoch nicht anstelle von irgendwelchen
Resten in Tabelle 1b substituiert. Die 10-Ångstrom-Reste für R233 überlappen
viele der proximalen E229-Reste
und zusätzliche,
die nicht überlappen,
werden ohne weiteres unter Verwendung der dreidimensionalen Struktur
von Bode identifiziert (op. cit.).
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PCA-Polypeptide
sind im Allgemeinen Polypeptide, in denen Reste an einem oder mehr
der folgenden Thrombinorte für
die entsprechenden Bezugssequenzreste substituiert wurden: K52,
W50, E229, D234 und R233. Die unabhängig bevorzugten Reste K52
und/oder K196 werden mit einem natürlich vorkommenden Aminosäurerest,
wie z. B., G, A, V, L, I, S, T, D, N, E, Q, C, M, F, Y, P, W, R
oder H substituiert. K52 wird gewöhnlich mit Cystein, Glycin,
Alanin, Glutaminsäure,
Asparaginsäure,
Asparagin oder Glutamin, in einigen Fällen mit jedwedem natürlich vorkommenden
Aminosäurerest
mit Ausnahme von Glutaminsäure,
oder in anderen Ausführungsformen
mit einem Rest mit Ausnahme von Glutaminsäure oder Asparaginsäure substituiert, während K196
in der Regel mit Alanin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Asparagin,
Glutamin, Arginin oder Histidin subsitutiert wird.
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W50
wird bevorzugt mit einem natürlich
vorkommenden Aminosäurerest,
wie z. B. G, A, V, L, I S, T, D, E, Q, C, M, F, P, N, K, R, Y, oder
H, in der Regel Cystein, Alanin, Phenylalanin, Lysin, Arginin oder
Histidin substituiert.
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R233
wird bevorzugt mit einem natürlich
vorkommenden Aminosäurerest,
z. B. G, A, V, L, I, S, T, W, D, Q, C, M, F, P, N, K, E, Y oder
H, in der Regel Alanin, Lysin, Asparagin, Glutamin, Glutaminsäure, Threonin, Histidin
oder Serin substituiert.
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NPs,
die Kombinationen aus dem Vorstehenden darstellen, befinden sich
im erfindungsgemäßen Umfang.
2, 3, 4, 5 oder mehr Substitutionen aus dem Vorstehenden werden
wie hierin definiert in das Thrombin eingeführt. Die Ergebnisse individueller
Aminosäuresubstitutionen
sind im Allgemeinen additiv, außer
wenn die Reste mit jedem anderen direkt oder indirekt interagieren.
Wir erwarten, dass zusätzliche
PCAs aus mehrfachen Substitutionen bei Kombinationen der vorstehend
beschriebenen wichtigsten Reste (W50, K52, D193, K196, E229, R233,
D234) erhalten werden. Sie werden ohne weiteres unter Verwendung
der nachstehend beschriebenen gleichen Verfahren zur Identifikation
derjenigen mit verbesserten Eigenschaften, insbesondere einer verstärkten Reduktion
der prokoagulatorischen Aktivität
relativ zur antikoagulatorischen Aktivität gescreent. Sie schließen zum
Beispiel E229,R233,D234; E229,R233; E229,D234; R233,D234; E229,K52; R233,K52;
D234,K52; E229,R233,K52; E229,D234,K52; R233,D234,K52; E229,R233,D234,K52;
W50,D58; W50,K52; W50,E229; W50,R233; W50,D234; W50,E229,R233,D234;
W50,E229,R233; W50,E229,D234; W50,R233,D234; W50,E229,K52; W50,R233,K52;
W50,D234,K52; W50,E229,R233,K52; W50,E229,D234,K52; W50,R233,D234,K52;
W50,E229,R233,D234,K52 ein.
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Beispielhafte
Ausführungsformen
von mehrfach substituierten NPs fallen in das Folgende (die Substitutionsklasse
wird durch die die vorstehende Klassenkennnummer gekennzeichnet,
z. B. bedeutet W50.3 W50 substituiert mit jedwedem von V, L, I oder
M): W50.1,.2,.3,.5,.6,.7 oder .8,K52.2,.3,.4,.5,.6,.7 oder .8; W50.1,.2,.3,.5,.6,.7
oder .8,E229.1,.3,.4,.5,.6,.7 oder .8; K52.2,.3,.4,.5,.6,.7 oder
.8,R233.2,.3,.4,.5,.6,.7 oder .8.
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Spezielle
mehrfach substituierte NPs sind W50F, Y oder H,E229D, N oder Q;
W50F,Y oder H,R233K oder H; E229D, N oder QR233K oder H; W50A,K52A;
W50A,E229A; W50A,R233A; K52A,D193A,K196A; K52A,E229A; K52A,K233A;
E229L,R233E; E229L,R233N; E229L,W50K; E229L,K52W; E229A,W50L; E229L,W50M;
R233E,W50G; R233E,W50K; R233E,W50K; R233E, W50L; R233E,W50M; R233E,W50R; R233E,W50T;
R233E,K52W; W50L,K52A; W50L,K52W; und E229A,R233A.
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Weitere
beispielhafte mehrfach substituierte NPs sind aus dem Folgenden
ausgewählt:
K52G,E229G, A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder
H; K52A,E229G, A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K
oder H; K52V,E229G, A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W,
R, K oder H; K52L,E229G, A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y,
P, W, R, K oder H; K52I,E229G, A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M,
F, Y, P, W, R, K oder H; K52S,E229G, A, V, I, L, S, T, D, N, C,
Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52T,E229G, A, V, I, L, S, T, D,
N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52D,E229G, A, V, I, L, S,
T, D, N, C, Q M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52N,E229G, A, V, I, L,
S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52E,E229G, A, V,
I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52Q,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52M,E229G;
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52F,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52Y,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52P,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52W,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52R,E229G, A,
V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; K52H,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, C, Q, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50G,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50A,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50V,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50L,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50I,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50S,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50T,E229G, A,
V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50D,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50N,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50E,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50Q,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50M,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50F,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50Y,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50P,E229G, A,
V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50K,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50R,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K or H; W50H,E229G,
A, V, I, L, S, T, D, N, Q, C, M, F, Y, P, W, R, K oder H; W50G,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50A,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50V,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50L,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50I,R233G, A,
V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50S,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50T,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50D,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50N,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50E,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50Q,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50M,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50F,R233G, A,
V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50Y,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50P,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50K,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50R,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; W50H,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229G,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229A,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229V,R233G, A,
V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229L,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229I,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229S,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229T,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229D,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229N,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229Q,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229M,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229F,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229Y,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229P,R233G, A,
V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229K,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229R,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; E229H,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y, P, N, K, E oder H; und E229W,R233G,
A, V, I, L, S, T, W, D, Q, C, M, F, Y; P, N, K, E oder H.
-
Im
erfindungsgemäßen Umfang
eingeschlossen sind NPs mit einer oder mehr Aminosäure(n),
die unmittelbar benachbart zu einer Thrombin-Aminosäure an jedweder
der in Tabelle 1, 1a oder 1b bezeichneten Positionen in der Bezugssequenz
insertiert sind. Insertions-NPs weisen im Allgemeinen eine Polypeptidstruktur,
umfassend die Sequenz NH2-PP-A-(X)n1-B-PP-COOH auf worin X den/die insertierten
Rest(e) (der/die gleich oder verschieden sein kann/können) darstellt,
n1 eine ganze Zahl darstellt, entweder A oder B die gekennzeichneten
Orte zur Insertion der Reste darstellt und PP den Rest des NP oder
eine Bindung am N- oder C-Terminus des NP darstellt. Beispiele schließen K52AA,
R233RA, K52KA, K52AK, E229AE, E229EW, E229WE, E229EY, E229YE und
E229EA (zu lesen in der N- zur C-terminalen Richtung) ein. Insertionen
werden in der Regel innerhalb von ca. 10 Ångstrom von E229 und benachbart
zu jedwedem Rest in Tabelle 1b gefunden. Insertionen schließen Thrombin
oder Nichtthrombin-Polypeptide
im Bereich von 1 bis ca. 1000 oder mehr Reste ein, obwohl diese
in der Regel an den N- oder C-terminalen Enden der A- und/oder B-Ketten
von NP eingeführt
werden. Diese Polypeptide schließen Prothrombinsequenzen oder
-fragmente davon (ob von Menschen oder Tieren), Antigensequenzen
zur Immunaffinitätsreinigung
der NP-Produkte aus der Zellkultur, Signalsequenzen und dergleichen
ein, die nachstehend ausführlicher
beschrieben werden.
-
Auch
eingeschlossen im erfindungsgemäßen Umfang
sind NPs, worin ein Glycosylierungsort eingeführt oder aus der Bezugssequenz
entfernt wird, ob durch Substitution, Insertion oder Deletion von
einem oder mehr Aminosäurerest(en).
Derartige Änderungen
führen
zur Installation oder Entfernung der Sequenz NXS oder NXT, worin
X für jedweden
Rest stehen kann. Asparagin kann folglich für jedweden Rest substituiert
werden, der 2 Reste N-terminal zum Serin oder Threonin zum Einführen eines
Glycosylierungsortes lokalisiert ist.
-
Auch
eingeschlossen in den erfindungsgemäßen Umfang sind Deletions-NPs,
d. h. NPs, worin ein oder mehr Aminosäurerest(e) der Bezugssequenz
an der gekennzeichneten Stelle entfernt wurden, wobei flankierende
Reste nun durch eine Peptidbindung auf übliche Weise miteinander verbunden
werden. Jedweder der in Tabellen 1 oder 1b dargelegten Orte sind
zur Deletion geeignet, obwohl die Deletion von P-, C- oder G-Resten
im Allgemeinen nicht bevorzugt ist. Außerdem wird die Thrombin-A-Kette
in einigen NP-Ausführungsformen
optional vollständig
deletiert. In den erfindungsgemäßen Ausführungsformen
können
Deletionen innerhalb von ca. 10 Ångstrom von E229 vorgenommen
werden und schließen
jedwede der Reste in Tabelle 1b, bevorzugt A200 ein.
-
Deletionen
oder Insertionen sind in der Regel relativ klein, in der Größenordnung
von 1 bis 10 Resten und im Allgemeinen nicht mehr als 2, obwohl
Deletionen oder Insertionen recht groß sein können, wenn sie nicht in Anteilen
der Bezugssequenz vorliegen, die gegebenenfalls für die prokoagulatorische
oder antikoagulatorische Aktivität
erforderlich sein können,
oder die zusätzliche
Sequenz an einem Punkt während
des posttranslationalen oder dem Processing nach der Rückgewinnung
entfernt werden soll. Die Anzahl der Reste, die teilweise deletiert
oder insertiert werden, hängt
davon ab, ob sie in sekundären
strukturellen Komponenten, wie zum Beispiel Helices oder Sheets
(worauf nur 1 oder bevorzugt 2 Rest(e) insertiert oder deletiert
werden) gefunden werden, oder sich in weniger strukturell begrenzten
Domänen,
wie zum Beispiel Schleifen, befinden, wo eine größere Anzahl von Resten, ohne übermäßige Störung der
Thrombin-Struktur, deletiert oder insertiert werden können.
-
Auch
eingeschlossen in den erfindungsgemäßen Umfang sind NPs, die Kombinationen
aus Deletionen, Insertionen und/oder Substitutionen aufweisen. Eine
Deletion aus einem einzelnen Rest ist in der Regel von einer Insertion
in 1 bis ca. 3 Rest(en) des Deletionsortes begleitet; Deletionen
größerer Domänen, die
für die
prokoagulatorische oder aPC-Aktivität gegebenenfalls nicht notwendig
sind, brauchen von keiner Insertion begleitet zu sein.
-
Die
erfindungsgemäßen NPs
können
der posttranslationalen kovalenten Modifikation unterliegen, wie z.
B. Desamidierung von Asparagin oder Glutamin, oder Oxidation von
Cysteinresten, und abwesender oder varianter Glycosylierung an N53
in Abhängigkeit
von der zum Exprimieren der Varianten verwendeten Wirtszelle. NPs,
die derartige Modifikationen enthalten, sind im erfindungsgemäßen Umfang
eingeschlossen. Wenn N53 glycosyliert wird, wird es bevorzugt mit
für Säugerzellen
charakteristischen Kohlenhydraten glycosyliert, obwohl sie auch
fungale (wie zum Beispiel Hefe) Glycosylierungsmuster tragen können. Eine
für die
Expression des NP aus Fibroblasten-, Nieren-, Lungen-, Haut-, Nerven-,
Leber- oder Knochenmarkszellen
oder Zelllinien, oder aus jedweder Säugerzelllinie, wie zum Beispiel
CHO- oder embryonalen Nierenzellen charakteristische Glycosylierung
ist zulässig.
-
Ein
bedeutender Mechanismus der Thrombin-Clearance in vivo besteht in
der Bildung eines Thrombin-AT-III-Komplexes, der größtenteils
von Heparin-ähnlichen
Molekülen
auf der Zelloberfläche
abhängig
ist. Wir erwarten, dass die Mutation des Heparin-Bindungsortes von
Thrombin die Heparinbindung verhindert und dadurch die Plasmahalbwertzeit
des Proteins verlängert.
Hierdurch wird klinisch die Proteinmenge reduziert, die zum Erreichen
einer antithrombotischen Wirkung erforderlich ist. In dieser Ausführungsform
ist der Heparin-Bindungsort mutagenisiert, damit das NP nicht mehr
fähig ist,
im Wesentlichen an Heparin zu binden. Dies wird durch Deletion,
Substitution oder Insertion von einem oder mehr Rest(en) mindestens
in der bekannten Heparin-Bindungsdomäne (einschließlich R89,
R180, R245, K248 und K252) erreicht. Resistente NPs schließen Substitutionen
oder Insertionen ein, die in der Einführung eines neuen O- oder N-verknüpften Glycosylierungsortes
(NXS/T) in die Bindungsregion (zum Beispiel R180N) resultieren.
-
Aus
Tabelle 1 ist ersichtlich, dass zwei Mutanten, die jeweils dreifache
Alanin- Substitutionen beinhalten, resistent gegen eine Heparin-vermittelte
Hemmung durch AT-III waren, die im Vergleich zu 18 % für das Wildtyp-Thrombin
eine größere als
50%ige Fibrinogengerinnungsaktivität in Gegenwart von Heparin
aufwiesen. Einer dieser Mutanten, der eine simultane Substitution
von R178, R180 und D183 beinhaltet, wies keine Reduktion der prokoagulatorischen
oder antikoagulatorischen Aktivität auf. Optimale Mutanten werden
durch Screening auf diejenigen identifiziert, die am resistentesten
gegen die Heparin- vermittelte
Hemmung, insbesondere in Gegenwart von Antithrombin III sind. Mutationen
dieses Typs werden optional kombiniert mit vorstehend beschriebenen
Variationen, wie z. B. denjenigen, die eine Reduktion der prokoagulatorischen
Aktivität relativ
zur antikoagulatorischen Aktivität
aufweisen. Solche NPs werden in Kombination mit Heparin verabreicht,
um eine potente antikoagulatorische Wirkung zu erreichen, wobei
der antikoagulatorische Pfad durch das NP aktiviert und die prokoagulatorische
Aktivität
des endogenen Thrombins durch Heparin-vermittelte Hemmung durch
AT-III gehemmt wird.
-
HERSTELLUNG
UND AUSWAHL VON NPS
-
Optimale
NPs, die eine ausgewogene Fibrinogengerinnung oder aPC, reduzierte
Heparinhemmung, eine modifizierte Fähigkeit zum Spalten der Thrombozyten
des Thrombinrezeptors, und andere erwünschte Eigenschaften aufweisen,
werden durch das Screening von Kandidaten gegen die relevanten in-vitro-Assays, wie hierin
beschrieben, dann gegebenenfalls das Testen an Tieren, gefolgt von
der Bestimmung der Wirksamkeit an Thrombose- oder Blutungsmodellen
identifiziert. Exogenes aPC kann als eine positive Kontrolle verwendet
werden. Die ausgewählten
NPs werden dann optional in Tiermodellen, bei denen gezeigt wurde,
dass eine Infusion mit aPC wirksam war, wie z. B. an Kaninchen,
Meerschweinchen, oder Pavian-Modellen mit septischem Schock oder
Modellen mit arterieller Thrombose, direkt getestet. Die antikoagulatorische
Potenz solcher NPs kann zusätzlich
an kardiopulmonalen Bypass-Modellen getestet werden. Diese Assays
sind üblich und
im Stand der Technik weithin bekannt. Es würde zur Herstellung und Testen
anderer NPs, mit Ausnahme der hierin spezifisch offenbarten, keiner übermäßigen Experimentierung
bedürfen.
-
Die
erfindungsgemäßen NPs
werden anhand von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt.
Im Allgemeinen wird Nukleinsäure,
die NP kodiert, mittels PCR, in vitro-Synthese, Klonieren oder Kombinationen
der drei, einschließlich
gegebenenfalls der ortsgerichteten Mutagenese von Thrombin-kodierender Nukleinsäure hergestellt.
Sie wird in in vitro-Systemen oder in rekombinanten Wirtszellen
exprimiert. Ein Verfahren zur Expression stellt die Ribosomen-basierende
Synthese unter Verwendung von dedizierten tRNAs dar (Benner, „TIBTECH" 12:158–163 [1994]
und Robertson et al., „J.
Am. Chem. Soc." 113:2722–2729 [1991]),
im Allgemeinen wird die NP-kodierende Nukleinsäure (im Allgemeinen DNA) jedoch
in einen geeigneten Expressionsvektor insertiert, die Wirtszellen
werden mit dem rekombinanten Vektor transfiziert, die rekombinanten
Wirtszellen werden in einem geeigneten Kulturmedium gezüchtet, und
die erwünschte
Aminosäuresequenz
NP wird aus der rekombinanten Zellkultur anhand chromatographischer
oder anderer Reinigungsverfahren zurückgewonnen. Die teilweise Synthese
des NP in der rekombinanten Zellkultur oder durch in vitro-Verfahren
und dann Ligieren der Polypeptidfragmente durch Peptidligase (reverse
proteolytische Synthese) fällt
auch in den erfindungsgemäßen Umfang.
-
Die
Nukleinsäure
zur Expression des NP, die in der Regel ein Präprothrombin kodiert, enthaltend
die gewünschte
Mutation, da dies eine einfache Expression und Processing anhand
von Verfahren erlaubt, die bisher mit Thrombin verwendet wurden.
Außerdem
werden bekannte Verfahren zur rekombinanten Expression von „gla-domänenlosem" Prothrombin zur
Herstellung der erfindungsgemäßen NPs
ohne weiteres angepasst. Die Expression von Nukleinsäure, die
NP-Analoga von jedwedem/r von (a) Präthrombin-2 (α-Thrombin)
oder Präthrombin-1,
(b) der Sequenz von beiden Ketten von Meizothrombin-des-1 (die entweder
als eine einzelne Kette exprimiert werden, die sich von S156 [Degen
et al.] bis zum 3'-Ende
der Nukleinsäure,
kodierend die B-Kette erstreckt, oder coexprimiert als Nukleinsäuren, die
das S156-Fragment und die Thrombin-B-Kette getrennt kodieren), (c)
Thrombin (das als eine Einzelkette exprimiert wird, kodierend sowohl
die A- als auch B-Ketten oder in der gleichen Zelle als Nukleinsäuren, die
getrennt die A- und B-Ketten kodieren, coexprimiert wird) oder (d)
der Thrombin-B-Kette frei von der A-Kette exprimiert, fällt in den
erfindungsgemäßen Umfang. Unter „getrennt
kodierend" versteht
man, dass die A- und B-Ketten-kodierenden Nukleinsäuren durch
mindestens ein Stopcodon getrennt sind und die unterstromige Nukleinsäure (gewöhnlich die
B-Kette) gegebenenfalls mit einem Startcodon beginnt. Es ist jedoch
zu beachten, dass bakterielle polycistronische Expressionskassetten
für die
unterstromige Kodierungssequenz kein Startcodon benötigen könnten. Geeignete
Vektoren und Wirtszellen zur unabhängigen Expression der beiden
Ketten sind in US-Patent 4,923,805 beschrieben. Derartige heterodimere
Expressionssysteme sind im Allgemeinen Säuger.
-
Polycistronische
Expressionssysteme sind für
die Einzelzell-Coexpression von Sequenzen nützlich, die die beiden vorstehend
beschriebenen Thrombinketten umfassen. Diese Systeme sind als solches
bekannt und sind besonders nützlich,
wenn es, wie hier, erwünscht
ist, die A- und B-Ketten von NP unabhängig in der Zellkultur herzustellen
und dadurch die Notwendigkeit des posttranslationalen Processing
zu vermeiden. In diesem Fall werden beide Ketten im Allgemeinen
unter der Leitung der gleichen Expressionskontrollsequenz exprimiert
(welche Ketten und Expressionskontrollsequenzen sich auf dem gleichen
oder einem anderen Vektor befinden können). Die Nukleinsäure, die
jede Kette kodiert, enthält
jedoch gegebenenfalls ihr eigenes Startcodon and jede Nukleinsäure kodiert
bevorzugt ihre eigene Signalsequenz.
-
Das
NP wird optional als Präthrombin
eines α-Thrombins
oder der A- oder B-Ketten getrennt exprimiert, wobei das NP als
ein Präkursor
exprimiert wird, das heißt
zum maturen NP verarbeitet wird und von der Wirtszelle sezerniert
wird. Die Präsequenzen
oder Signalsequenzen zur Verwendung hierin schließen die
native Präsequenz
ein, die in der Regel mit der Quelle des Thrombin-Gens, z. B. der
humanen Präsequenz
für Präprothrombin,
assoziiert sind oder Präsequenzen,
die Aminosäuresequenzen
aufweisen, die nach Sequenz oder Herkunft des Prothrombinsignals
heterolog sind. Geeignete Präsequenzen
schließen
die von (a) mikrobiellen Proteasen, wie zum Beispiel Subtilisin,
(b) Säuger-Proteasen,
wie zum Beispiel Trypsin, Chymotrypsin, fibrinolytische Enzyme,
einschließlich
Urokinase oder tPA, und Blutgerinnungsfaktoren, wie zum Beispiel
Faktoren V, X, IX, VII, VIII oder Fibrinogen, (c) Zytokine, wie
zum Beispiel γ-Interferon
oder ein Interleukin, (d) Wachstumsfaktoren, wie zum Beispiel Wachstumshormon
oder TGF-α,
(e) Polypeptide oder Proteine mit N-terminalen maturen Sequenzen,
die mit humanen Thrombin-A- oder -B-Ketten homolog sind, (f) Immunglobuline,
(g) Rezeptoren, (h) andere Präsequenzen
von sezernierten oder Zellmembran-gebundenen Proteinen oder (i)
zur Richtung der Sekretion von gla-domänenlosem Prothrombin verwendeten
bekannten Präsequenzen
(Seiten 11, Zeile 30 - Seite 12, Zeile 21 von WO 93/13208) ein.
Signalsequenzen leiten sich optional her von der oder sind homolog
zur Wirtszelle, oder mindestens dem phylogenetischen Zweig, zu dem
die Wirtszelle gehört.
So würde
man zum Beispiel gewöhnlich
eine Präsequenz
eines Hefeproteins, wie zum Beispiel einen Paarungsfaktor, in einem
Hefeexpressionssystem, oder ein Bakterium, wie zum Beispiel ST-II
oder β-Lactamase,
in Bakterienzellkultursystemen verwenden. Es wäre wünschenswert, Signale von heterologen Polypeptiden
zu wählen,
die mature N-terminale Reste aufweisen, bei denen es sich um die
gleichen wie die maturen Thrombin-A- oder B-Ketten handelt, and
diese Signale mit der N-terminal-homologen Thrombin-Kette zu verwenden.
Es sind eine große
Reihe verschiedener geeigneter Signalsequenzen bekannt und können in Verfahren
zur Herstellung der hierin beschriebenen NPs verwendet werden.
-
Die
Nukleinsäure-Konstrukte,
die das sezernierte NP kodieren, kodieren im Allgemeinen die Thrombin-A-
oder B-Ketten, die an ihren N-Termini an den normalen C-Terminus
der gleichen oder unterschiedlichen Signalsequenzen fusionieren.
Sie werden unter der Kontrolle der Expressionskontrollsequenzen
zu Expressionsvektoren, wie zum Beispiel Promotoren, Operatoren,
Enhancers und Polyadenylierungssequenzen gespleißt, wie aus dem Stand der Technik
im Allgemeinen bekannt ist. Die Konstruktion geeigneter Expressionsvektoren
für sezernierte
oder protoplasmatisch exprimierte erfindungsgemäße NPs ist für den Fachmann
eine Routineangelegenheit, und wird unter Verwendung der üblichen
Werkzeuge der Molekularbiologie, einschließlich der Nukleinsäuresynthese
in vitro, PCR, Adapters, Ligasen, Restriktionsenzyme, Expressions-
und Shuttle-Plasmide, Transfektionshilfsmittel und dergleichen erreicht,
die alle der Öffentlichkeit
(und größtenteils
gewerblich) zugänglich
sind.
-
Geeignete
Promotoren oder Enhancers, Terminierungssequenzen und andere Funktionalitäten zur Verwendung
bei der Expression von NP in gegebenen rekombinanten Wirtszellen
sind ebenso wie geeignete Wirtszellen zur Transfektion mit Nukleinsäure, die
das gewünschte
NP kodieren, von denen einige vorstehend erwähnt sind, während andere in WO 93/13208
auf Seite 12, Zeile 21 - Seite 19, Zeile 5, und
EP 319,312 B1 , Seite 16,
Zeilen 10–18
und Tabelle II davon beschrieben sind, weithin bekannt. Die Verwendung
von Wirtszellen, die zur Glycosylierung der NPs, die in der Regel
Säugerzellen,
wie zum Beispiel embryonale Nieren-293-Zellen, COS-Zellen, CHO,
BHK-21-Zellen und dergleichen fähig
sind, könnte
optional sein. Außerdem sind
Wirtszellen geeignet, die bisher zum Exprimieren proteolytischer
Enzyme oder Zymogenen in rekombinanter Zellkultur verwendet wurden,
oder von denen bekannt ist, dass sie bereits hohe Spiegel solcher
Enzyme oder Zymogene in nicht-rekombinanter Kultur exprimieren.
Im letzteren Fall, wenn das endogene Enzym oder Zymogen aus dem
NP schwer zu trennen ist, dann sollte das endogene Gen durch homologe
Rekombination entfernt oder seine Expression durch Cotransfektion
der Wirtszelle mit Nukleinsäure,
kodierend eine Antisense-Sequenz, die komplementär zur RNA ist, die das unerwünschte Polypeptid
kodiert, supprimiert wird. In diesem Fall werden die Expressionskontrollsequenzen
(z. B. Promotor, Enhancers usw.), die vom endogenen hoch exprimierten
Gen optimal zur Kontrolle der Expression des NP verwendet werden,
benutzt.
-
Das
Wirt-Vektor-System sollte dergestalt ausgewählt werden, um im Wesentlichen
ein homogenes NP zu ergeben, wodurch die Notwendigkeit zur Reinigung
einer einzelnen molekularen Spezies aus anderen Isoformen des NP
vermieden wird. Wenn die Zelle folglich zur Glycosylierung fähig ist,
sollten weitgehend alle NP-Moleküle
glycosyliert werden. Außerdem
werden Wirtszellen, denen es (im relevanten Zellkompartiment) an
proteolytischer Aktivität
mangelt, die zur Intrakettenspaltung der Thrombin-A- oder -B-Ketten
fähig sind,
optimal ausgewählt.
Es können
Zellen ausgewählt
werden, die keine Protease, wie z. B. im Periplasma, enthalten,
die nach Thrombin B R62, R123, R73, oder K154 spalten, die alle
als Orte des B-Kettenabbaus bekannt sind. So sind zum Beispiel E.
coli und andere Mikrobenstämme
bekannt, die wenig oder keine extrazelluläre oder periplasmatische proteolytische
Aktivität
(mit Ausnahme von Signalpeptidasen) enthalten. Solche Zellen würden in
Expressionssystemen, in denen die A- und B-Ketten in der gleichen
Wirtszelle, die zu den gleichen oder unterschiedlichen Signalsequenzen
fusioniert ist, optimal verwendet werden. Die A- und B-Ketten werden in
das Periplasma oder extrazelluläre
Medium cosezerniert, wo sie an Disulfid gebunden werden. Die Abwesenheit
schädlicher
Proteasen hilft bei der Gewährleistung,
dass das Produkt bezüglich
der Kettenlänge
durch Wirts-endogene Proteasen, die auf das NP-Produkt wirken, nicht
mikroheterogen gemacht wird; eine unabhängige A- und B-Kettensekretion
ist aber selbstverständlich
nicht abhängig
von der Verwendung solcher Zellen. Außerdem oder als Alternative
werden die basischen Reste der A- oder B-Ketten, bei denen es sich
um Orte der proteolytischen Spaltung handelt, mit Resten mit Ausnahme
von K oder R substituiert. So wurde zum Beispiel berichtet, dass
K154 einen der Orte darstellt, der bei der Umwandlung von γ-Thrombin
gespalten wird (Colman et al., „Hemostasis and Thrombosis", S. 154 (1987)).
Aus der vorstehenden Tabelle 1 ist ersichtlich, dass K154, ohne
signifikante Änderung
der Aktivität,
mit A substituiert werden kann. Folglich kann K154 mit einem anderen
Rest mit Ausnahme von R substituiert werden, um Widerstand gegen
den proteolytischen Abbau (zusätzlich
zu anderen Variationen, welche auch immer erwünscht sind) zu verleihen. Dies
kann auch die in vivo-Lebenszeit des NP verlängern.
-
Die
rekombinanten Zellen werden unter üblichen Bedingungen und unter
Verwendung üblicher
Kulturmedien, die bisher für
die zur Frage stehenden Zellen eingesetzt wurden, kultiviert. Diese
Bedingungen und Medien sind überall
bekannt. Frisch transfizierte Zellen können die NPs nur transient
exprimieren, stabile Transformanten werden jedoch ohne weiteres
gemäß der üblichen
praktischen Ausführung
unter Cotransformation mit einem Selektionsgen, wie zum Beispiel
DHFR oder Glutaminsynthetase und einer Serienkultur in Anwesenheit
eines Selektionsmittels, wie zum Beispiel Methotrexat bzw. Methioninsulfoximin,
ohne weiteres erhalten. Die Ausbeuten von NPs können sich trotz der geringfügigen Unterschiede
hinsichtlich des Merkmals der Substituenten oder Insertionen im
Wesentlichen unterscheiden. In solchen Fällen ist es wünschenswert, auf
ein Expressionssystem zu screenen, das eine Thrombinmenge ergibt,
die mindestens ca. 75 % derjenigen beträgt, die mit dem Bezugsthrombin
im gleichen Expressionssystem erhalten wird. Es ist gelegentlich
nützlich,
die Zellen bei niedriger als den üblichen 37 °C, in der Regel von ca. 10 °C bis 30 °C, optimal
von ca. 15 °C
bis 27 °C
zu kultivieren. Dies ist der Fall mit entweder Mikroben- oder Säugerzellen.
-
Das
NP wird bevorzugt als ein vorschriftsmäßig assembliertes, Disulfid-gebundenes
Thrombin-A- und -B-Kettenanalogon
oder als das B-Kettenanalogon allein exprimiert. Das NP ist im Allgemeinen
wasserlöslich. Es
kann in Bakterien in der Form von Einschlusskörperchen („refractile bodies") exprimiert werden,
in welchem Fall das unlösliche
NP zurückgewonnen
und unter Verwendung bekannter Verfahren, wie z. B. Auflösung in Guanidiniumhydrochlorid,
gefolgt von gradueller Entfernung des Denaturierungsmittels, rückgefaltet
wird. Direkt exprimierte erfindungsgemäße NPs können ein extra N-terminales
Methionin oder einen blockierten Methioninrest aufweisen, obwohl
Wirtszellen eingesetzt werden können,
die derartige überflüssige N-terminale Methioninreste
durch Spalten beseitigen.
-
Wenn
die A- und B-Ketten fusioniert sind, wenn zum Beispiel das NP als
das α-Thrombin-Analogon exprimiert
wird, dann kann posttranslationales proteolytisches Processing erforderlich
sein, um den Zymogen-Präkursor
zum proteolytisch aktiven NP zu aktivieren. Derartige Präkursoren
stellen Analoga für
die natürlich
vorkommenden Prothrombine dar oder es können Fusionen von einem oder
beiden NP-Ketten mit einem Thrombin-heterologen Polypeptid wie im
Falle der Signalsequenzen sein. Die proteolytische Aktivierung und/oder
das Processing werden in der Wirtszellkultur selbst erreicht oder
können
nach der Rückgewinnung des
NP-Präkursors
(mit oder ohne intervenierender Reinigung des NP-Präkursors)
durchgeführt
werden. Das posttranslationale proteolytische Processing (entweder
in der Wirtszellkultur oder nach der initialen Rückgewinnung des NP-Präkursors)
wird zur Entfernung von jeglichen Prothrombin-Sequenzen (oder Prothrombin-heterologen
Sequenzen), die mit dem N-Terminus an die A- oder B-Kette der NPs
fusioniert sein können, oder
das anderswo in einem NP-Präkursor
(z. B. zur Erleichterung der Reinigung verwendeten Antigen-Tags) insertiert
wird. Die NP-Präkursoren
werden durch ein Enzym oder Enzyme hydrolysiert, das/die dazu fähig ist/sind,
die korrekten Spaltungen ohne exzessive oder unerwünschte Hydrolyse
in den A- oder B-Ketten von NP durchzuführen. Ein allgemein geeignetes
Enzym zum Entfernen pro Sequenz und zum Aktivieren des nativen Prothrombins
wird im Gift von Echis carinatus (der Sandrasselotter) gefunden.
Faktor Xa ist auch zur Aktivierung von NP-Präkursoren nützlich. Eine proteolytische
Aktivierung wird von der maturen B-Kette des NP oder den coexprimierten
individuellen maturen A- und B-Ketten nicht benötigt.
-
Die
proteolytische Aktivierung des NP-Präkursors wird durch die Substitution
der Thrombin-Aktivierungsdomäne
(dem Spaltungsort des Faktors Xa) mit einer anderen Sequenz erleichtert,
die von einer anderen Protease oder durch Thrombin selbst erkannt
und gespalten wird. Geeignete substituierte Aktivierungsorte zum
Gebrauch mit den erfindungsgemäßen NPs
sind in WO93/13208, Seite 9, Zeile 21 - Seite 10, Zeile 17 beschrieben.
Wie in WO93/13208 angemerkt ist, ist die Substitution des Thrombin-Aktivierungsortes
in Prothrombin mit KEX2-Ort der Hefe attraktiv, weil Hefe KEX2 exprimieren
und folglich Thrombin-Präkursoren
am Aktivierungsort endogen spalten kann. Andere Sequenzen, die für die Thrombin-Aktivierungsdomäne geeignet substituiert
sind, sind in Tabelle 1 von
EP
319,312 B1 offenbart. Diese werden durch Zellmembran-assoziierte Proteasen
im Rahmen des Zekllkultur-Processing
von NPs oder ihren Präkursoren
gespalten.
-
Proteolytische
Aktivierung kann an jedem Punkt der Expression oder Reinigung von
NP oder seinen Präkursoren
erreicht werden, wird aber in der Regel nach der Reinigung von NP-Präkursoren
aus den Zellen und/oder dem Überstand
der Zellkultur durchgeführt.
Es wird erkannt werden, dass NPs, enthaltend einen neuen dibasischen
Ort, der sich aus einer Insertion oder Substitution eines R- oder
K-Rests in die Thrombinsequenz ergibt, für eine Hydrolyse durch Enzyme
anfällig
sein kann, die natives Thrombin anderweitig nicht spalten würden, wodurch
die Ausbeuten während
der Expression oder Aktivierung etwas reduziert werden. In diesem
Fall könnte
es wünschenswert
sein, dass man ein Expressionssystem und/oder ein Aktivierungsenzym auswählt, das
eine andere Substratspezifität
aufweist, um auf diese Weise die zufällige Spaltung zu reduzieren.
-
Die
Ausbeuten von NP aus einer rekombinanten Wirtszellkultur variieren,
abhängig
von einer Anzahl von Faktoren, einschließlich den Kulturbedingungen
und der Beschaffenheit von NP. Die gewichtsanteilmäßige Ausbeute
von NP aus der Kultur sollte optimal größer als ca. die Hälfte (und
bevorzugt größer als
75 %) der des Bezugsthrombins sein.
-
Es
ist möglich,
das NP-enthaltende aktivierte, konzentrierte, konditionierte Medium
der rekombinanten Zellen ohne weitere Reinigung zu diagnostischen
Zwecken zu verwenden. Zur therapeutischen Anwendung beabsichtigte
NPs sollten jedoch anhand von Verfahren, die bisher für Thrombin
oder andere Proteine eingesetzt wurden, z. B. native oder reduzierende/SDS-Elektrophorese,
isoelektrische Fokussierung, immobilisierte pH-Gradientenelektrophorese,
Salzfällung,
Lösungsmittelfraktionierung
(z. B. unter Verwendung von Ethanol) und Chromatographie, wie zum
Beispiel Gelfiltration, Ionenaustausch (Kationen oder Anionen),
Ligandenaffinität
(Cibacron-Blau F3GA oder p-Aminobenzamidin), Immunaffinität, Chromatofokussierung,
Umkehrphasen- oder hydrophobe Interaktionschromatographie, isoliert
oder gereinigt werden. Geeignete Verfahren sind in Colman et al., „Hemostasis
and Thrombosis",
S. 148 (1987) und hierin angegebenen Referenzen, in WO 93/13208 Seite
19, Zeile 33 - Seite 21, Zeile 25, und anderen üblichen Quellen offenbart.
Das aktivierende Enzym kann (gegebenenfalls) immobilisiert werden
oder es wird in sich anschließenden
Reinigungsschritten entfernt. Das NP wird in der Regel isoliert,
damit es > 95 Gew.-%
bezogen auf das Protein rein und bevorzugt größer als 99 % rein ist.
-
Die
NPs oder ihre Fragmente werden auch in vitro hergestellt, besonders
wenn sie relativ klein sind, wie z. B. in der Größenordnung von ca. 30 Resten
oder weniger. Größere und
intakte NPs werden jedoch auch durch in vitro-Verfahren hergestellt.
So werden zum Beispiel kleinere NPs durch Synthese unter Verwendung der
Standard-Festphasen-Syntheseverfahren wie von Merrifield „J. Am.
Chem. Soc.", 85:2149
(1963) beschrieben, hergestellt. Diese werden dann durch die Verwendung
von Peptidligase (reverse Proteolyse) zusammenligiert. In vitro-Proteinsyntheseverfahren
werden auch zur Herstellung von NPs ohne die Notwendigkeit für eine rekombinante
Zellkultur eingesetzt. Derartige Verfahren sind für Aufbereitungen
im kleinen Maßstab
nützlich
und weisen den Vorteil auf, dass sie den möglichen Effekt auf die Ausbeuten
von Wirtszellproteasen reduzieren. Die in vitro-NP-Proteinsynthese
weist einen zusätzlichen
recht erheblichen Vorteil dahingehend auf, dass sie die ortsspezifische
Einführung
eines nicht natürlich vorkommenden
Aminosäurerests
in NP zulässt
(Benner, und Robertson et al., vorstehend angegeben). Wenn demgemäß hierin
der Begriff „Aminosäurerest" (im Zusammenhang
mit der Thrombinmodifikation durch Substitution oder Insertion,
besonders durch eine einzelne Aminosäure) verwendet wird, muss man
zur Kenntnis nehmen, dass die Aminosäure nicht auf die natürlich vorkommenden
Reste, die mit nativen tRNAs assoziiert sind, begrenzt ist. Wie
von Robertson et al. angemerkt wurde, wird die Aminoacyl-tRNA effizient
unter Verwendung einer Reihe verschiedener nicht natürlich vorkommender
Aminosäurereste
(„nicht
natürlich
vorkommend" bedeutet,
sie werden nicht natürlich in
Proteinen gefunden, obwohl die Aminosäure in biologischen Systemen
in der Natur zu finden sein könnte) hergestellt
wird. Da die tRNA ausgewählt
wird, um an einem Codon inkorporiert zu werden, das von keinen der im
Allgemeinen an der Proteinsynthese beteiligten tRNAs erkannt wird,
wird der ausgewählte
nicht natürlich vorkommende
Aminosäurerest
nur an dem bestimmten Ort in die für das einzigartige Codon gewählte NP-Sequenz
inkorporiert. In diesem Fall wird das NP folglich durch eine Nukleinsäure mit
einem Nonsense-Codon, wie z. B. UAG, am gewünschten einzigartigen Insertions-
oder Substitutionsort kodiert. Die nicht natürlich vorkommenden Aminosäuren, die
auf geeignete Weise inkorporiert werden, sind zum Beispiel in Greenstein
et al., „Chemistry
of the Amino Acids" Vol.
1–3, 1986,
beschrieben. Im Allgemeinen verwendet man pharmazeutisch verträgliche L-Aminosäuren, die
in der Natur vorkommen, im Allgemeinen aber nicht in Proteine inkorporiert
werden. Solche Aminosäuren
sind in der Regel strukturell mit einem natürlich vorkommenden Rest verwandt,
der an einem gegebenen Ort die gewünschte Wirkung hervorruft und
zur weiteren Trennung und Optimierung der gewünschten Eigenschaft des NP
verwendet wird.
-
Die
erfindungsgemäßen NPs
schließen
auch Thrombine ein, die durch eine Nichtpeptidyl-Komponente substituiert wurden, entweder
anfänglich
zum Zweck der Herstellung des NP oder als eine sich anschließende Modifikation
des NP, das durch Aminosäuresubstitution,
-insertion oder -deletion, wie hierin anderswo beschrieben, hergestellt
wurde. NPs werden als solches durch kovalente Modifikation von Thrombin
oder seiner einzelnen Ketten oder Subfragmente hergestellt. Da wir
eine Anzahl von wichtigen Resten bestimmt haben, die an der prokoagulatorischen
und antikoagulatorischen Funktion des Thrombins beteiligt sind,
fällt die
Einführung
einer kovalenten Modifikation an solchen Orten, die im Wesentlichen
die gleichen Ziele wie der entsprechende ortsgerichtete Mutant mit
einem natürlich
vorkommenden Rest erreicht, in den erfindungsgemäßen Umfang. So werden zum Beispiel
Carboxyl-enthaltende Seitenketten von Resten, wie zum Beispiel E229, durch
Reaktion mit Carbodiimiden (R'-N=C=N-R', worin R und R' unterschiedliche
Alkylgruppen darstellen) derivatisiert oder werden durch Reaktion
mit Ammoniak oder substituierten Aminen amidiert.
-
Basische
Seitenketten, wie zum Beispiel die von R233 und K52, werden auch
derivatisiert. So sind zum Beispiel R233D und E sehr gute PCAs,
in denen eine positiv geladene Seitenkette mit einer negativ geladenen
Seitenkette substituiert wurde. Ähnliche
Ladungsumkehrungen werden durch Substitution eines Thrombin-R233
oder -K52 mit Chloressigsäure
erreicht. Lysinreste werden mit Essigsäureanhydrid acetyliert.
-
Tryptophan
ist eine relativ seltene Aminosäure
in Thrombin. Demzufolge ist W50 ein attraktiver Ort für die posttranslationale
kovalente Modifikation, da erwartet wird, dass die Substitution
an anderen Orten geringer ist als dies mit häufiger vorkommenden Resten
der Fall sein könnte.
Die Reaktion von W50 mit einem Oxidans, wie zum Beispiel einem Halogendonator,
wie z. B. Brom, ergibt die folgende Seitenkettenstruktur:
-
Diese
Reaktion sollte in einem wässrigen
Lösungsmittel
und bei niedrigen Halogenkonzentrationen durchgeführt werden.
-
Andere
kovalente Modifikationen von NPs oder von Thrombin zum Erhalt der
erfindungsgemäßen NPs,
werden vom Fachmann erkannt werden. Seitenketten, an denen eine
Reaktion unerwünscht
ist, werden durch ihre Maskierung mit gegen ein Epitop gerichtete
Antikörper
geschützt,
das den zu schützenden
Rest einschließt.
Reagenzien zum Erreichen solcher Modifikationen sind überall bekannt
und wurden in den diagnostischen und präparativen Bereichen verbreitet
verwendet. Siehe T. Creighton, Proteins: Structure and Molecular
Properties, 1983.
-
Kovalente
Modifikationen sind zum Erreichen der Ziele mit Ausnahme der Herstellung
von NPs mit segregierter Substratspezifität auch nützlich. So werden zum Beispiel
NPs durch ihre Vernetzung mit einer wasserunlöslichen Matrix unlöslich gemacht.
Dies wird durch zur Reaktion bringen des NP und der Matrix mit einem
bifunktionellen Mittel, das die kovalente Vernetzung bildet, erreicht.
Beispiele geeigneter Mittel stellen 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, zum Beispiel Ester mit
4-Azidosalicylsäure,
homobifunktionelle Imidoester, einschließlich Disuccinimidylester,
wie zum Beispiel 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat)
und bifunktioneller Maleimide, wie zum Beispiel Bis-N-maleimido-1,8-octan,
dar. Derivatisierende Mittel, wie zum Beispiel Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat
ergeben photoaktivierbare Intermediärprodukte, die in Anwesenheit
von Licht zum Bilden von Vernetzungen fähig sind. Als Alternative wird
NP auf reaktiven wasserunlöslichen
Matrices, wie zum Beispiel Cyanogenbromid-aktivierten Kohlenhydraten
und den in U.S. 3,969,287; 3,691,016; 4,195,128; 4,247,642; 4,229,537
und 4,330,440 beschriebenen reaktiven Substraten immobilisiert.
-
NPs
sind durch Verknüpfung
des NP mit verschiedenen Nichtprotein-Polymeren, wie z. B. Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylenen, in der Art, wie sie zum
Beispiel in
US 4,640,835 ; 4,496,689;
4,301,144; 4,670,417; 4,791,192 oder 4,179,337 angegeben sind, auch
kovalent modifiziert.
-
Die
Halbwertzeit von in vivo zirkulierendem NP wird durch Konjugation
des NP an ein Polymer, das eine verlängerte Halbwertzeit verleiht,
wie zum Beispiel Polyethylenglykol (PEG), verlängert. PEG stellt ein nicht
immunogenes, lineares, nicht geladenes Polymer mit drei Wassermolekülen pro
Ethylenoxid-Einheit
dar. (Maxfield, et al., „Polymer" 16:505–509 (1975);
Bailey, F. E. et al., in „Nonionic
Surfactants", Schick,
M. J., Hrsg., S. 794–821
(1967)). Es wurden mehrere therapeutische Enzyme zur Verlängerung
ihrer Halbwertzeit in vivo an PEG konjugiert (Abuchowski, A. et
al., „J.
Biol. Chem." 252:3582–3586 (1977);
Abuchowski, A. et al., „Cancer
Biochem. Biophys." 7:175–186 (1984).
Es wurde berichtet, dass ein IL-2- (Interleukin-2)-PEG-Konjugat die Lebensdauer
und Potenz im Kreislauf erhöht
(Katre, N.V. et al., „Proc.
Natl. Acad. Sci." 84:1487–1491 (1987);
Goodson, R. et al., „Bio/Technology" 8:343–346 (1990)).
Siehe auch Abuchowski, A. et al., „J. Biol. Chem." 252:3578–3581 (1977).
Jedwede der für
die PEG-Konjugation in diesen Angaben verwendeten Verfahren ist
zur Verwendung mir den erfindungsgemäßen NPs zulässig.
-
Wie
nachstehend ausführlicher
beschrieben wird, sind NPs letzten Endes zum Gebrauch in diagnostischen
Applikationen durch ihre Vernetzung an nachweisbare Gruppen, die
bisher in diagnostischen Assays eingesetzt wurden, kovalent modifiziert.
-
VERWENDUNGSZWECKE
FÜR DIE
ERFINDUNGSGEMÄSSEN
NPS
-
Die
erfindungsgemäßen NPs
sind in therapeutischen, diagnostischen und präparativen Verfahren nützlich.
Wie vom Durchschnittsfachmann erkannt werden wird, hängt ihre
Verwendung von den ihnen innewohnenden Eigenschaften ab. Größtenteils
erhalten alle NPs die Immunepitopen des Thrombins bei, so dass sie
bei den Immunassays auf Thrombin anstelle des Thrombins nützlich sind,
ungeachtet, ob sie in die hierin verwendete Definition von PCA oder
FCP fallen oder nicht und ob sie proteolytische Aktivität besitzen
oder nicht. Außerdem
besitzen PCAs und FCPs spezialisierte therapeutische Verwendungszwecke.
-
Antikoagulatorische
NPs, insbesondere PCAs, sind zur Verbesserung oder Verhinderung
von unerwünschter
Gerinnung nützlich.
Sie sind bei der Aktivierung des endogenen Protein C-Pfades wirksam,
wobei sie durch endogene Bildung von aPC zur Inaktivierung von FVa
und FVIIIa und durch Inaktivierung von PAI-1 der Verstärkung der
tPA-vermittelten Fibrinolyse als ein potentes Antikoagulans dienen.
Die klinischen Indikationen für
solche NPs und insbesondere PCAs schließen thrombotische Erkrankungen
oder Zustände,
wie zum Beispiel septischen Schock, unterstützende Therapie bei der koronaren
Thrombolyse und Angioplastie, pulmonalen Embolismus, transitorische
ischämische
Attacken und Schlaganfälle,
instabile Angina pectoris, MI, tiefe Venenthrombose und eine Reihe
verschiedener arterieller und venöser Thrombosen ein. In einem
Verfahren zur Behandlung des septischen Schocks wird das antikoagulatorische
NP an Patienten mit fortgeschrittener Sepsis (gramnegativ, grampositiv
oder fungal), die z. B. Symptome wie hohes Fieber, Hypotension,
disseminierte intravasale Koagulation, Niereninsuffizienz und/oder
ARDS aufweisen, verabreicht. Antikoagulatorische NPs, insbesondere
PCAs, sind für
jedwede der hierin zuvor für
aPC vorgeschlagenen Anwendungszwecke nützlich. In dieser Beziehung
siehe
EP 191 606 B1 ,
Seite 13, Zeile 52, Seite 15, Zeile 32. Für therapeutische Applikationen,
werden antikoagulatorische NPs und besonders PCAs folglich an einen
Säuger,
bevorzugt einen Menschen, in einer pharmazeutisch verträglichen
Dosierungsform und in einer therapeutisch wirksamen Dosierung verabreicht.
Das antikoagulatorische NP wird intravenös als ein Bolus oder durch
Dauerinfusion über
eine Zeitdauer, oder durch intramuskuläre, subkutane, intraartikuläre, intrasynoviale,
intrathekale, topische, oder über
Inhalationsrouten verabreicht. Die antikoagulatorischen NPs werden
auch über
einen Katheter zur Ausübung
einer primär
lokalen Antikoagulation geeignet verabreicht.
-
Antikoagulatorische
NPs sind auch nützlich
bei der Diagnose von Gerinnungserkrankungen. Ein erheblicher Anteil
von bei Patienten ermittelten Hyperkoagulationszuständen kann
keinem bestimmten Moleküldefekt
zugeschrieben werden. Viele Patienten, die zu Thrombose-Episoden
neigen, können
an einem angeborenen Fehler in einer Komponente des Protein C-Aktivierungspfades
leiden, es ist aber derzeit schwierig, solche Patienten zu diagnostizieren.
PCA sind besonders nützlich
bei der Diagnosestellung eines defektiven Pfades des aktivierten
Proteins C und der Komponente des Pfades, die defizient ist. In
dieser Ausführungsform benötigt der
Patient keine sofortige antikoagulatorische Therapie, es könnte aber
bekannt sein, dass er einer exzessiven Thrombose von unbekannter
Genese ausgesetzt gewesen sein könnte.
Antikoagulatorisches NP, wie zum Beispiel PCA, wird an den Patienten
verabreicht und der antikoagulatorische Zustand des Patientenblutes
wird bestimmt, nachdem der PCA Zeit zu wirken hatte. Die PCA-Dosis
ist im Wesentlichen die gleiche wie die PCA-Menge, die bei normalen
Patienten bei der Induktion einer nachweisbaren Antikoagulation
wirksam ist. Der Antikoagulationszustand des Patienten wird zu den
im Wesentlichen gleichen Zeitpunkten wie die gemessen, bei denen
eine nachweisbare Antikoagulation bei normalen Patienten induziert
wird. Jeder Blutgerinnungsassay ist geeignet, wie z. B. aPTT und
dergleichen. Wenn der PCA bei der nachweisbaren Antikoagulation
des Patientenblutes nicht erfolgreich ist, leidet der Patient möglicherweise
an einem Defekt im Thrombomodulin-Protein C-Antikoagulationspfad. In einer
weiteren Ausführungsform,
führt die
Verabreichung von löslichem
TM zusammen mit PCA und Bestimmung, ob das eine oder andere Protein
den Defekt behebt, zu Informationen über die Lokalisierung der Defizienz,
d. h. wenn TM und das NP Antikoagulation induzieren, aber Protein
C und das NP nicht, kann man daraus folgern, dass das TM des Patienten
für den
Defekt verantwortlich ist.
-
Prokoagulatorische
NPs sind therapeutisch nützlich
als Prokoagulanzien für
jedweden Zweck. Sie werden zum Beispiel in Verbände, Bandagen und dergleichen
imprägniert
oder anderweitig in Dosierungsformen eingeschlossen, die zur topischen
Verabreichung bestimmt sind. FCP sind auch als Thrombose-Akzelerator
bei der thrombotischen Behandlung von großen soliden Tumoren wirksam.
Die FCP werden anstelle des C4b-Bindungsproteins oder von Anti-aPC-Antikörpern, wie
in US-Patent 5,147,638 beschrieben, optimal in Kombination mit einem
Zytokin, wie zum Beispiel TNF-α oder
TNF-β, gamma-Interferon,
IL-1, IL-2 und/oder GM-CSF angewendet. Die FCP-Dosis wird zur Induktion
der Gerinnung in Tumoren, aber nicht zur Herbeiführung von klinisch signifikanter
Gerinnung anderswo, titriert. Vorformen von NPs, die von der endogenen
Aktivierung abhängig
sind, können
auch in diesem Verfahren eingesetzt werden.
-
Die
Dosierungsformen der erfindungsgemäßen NPs stellen die herkömmlich mit
anderen Proteintherapeutika verwendeten dar. Die NPs sind steril,
sind für
sterilen Zugang in der Regel in Behältnissen enthalten (Durchstichflaschen,
zum Beispiel verschlossen mit elastomeren Stopfen) und umfassen
pharmazeutisch verträgliche
Träger,
die nicht toxisch sind, einschließlich Salzen und Solvaten.
Zu Beispielen solcher Träger
gehören
Ionenaustauscher, Aluminiumoxid, Aluminiumstearat, Lecithin, Serumproteine,
wie zum Beispiel humanes Serumalbumin, Puffer, wie zum Beispiel
Phosphate, Glycin, Arginin, Lysin, Sorbinsäure, Kaliumsorbat, partielle
Glyceridgemische aus gesättigten
pflanzlichen Fettsäuren,
Wasser, Alkalimetallsalze oder Elektrolyte, wie zum Beispiel Protaminsulfat,
Disodiumhydrogenphosphat, Kaliumhydrogenphosphate, Natriumchlorid, Zinksalze,
kolloidales Siliciumdioxid, Magnesiumtrisilikat, Polyvinylpyrrolidon,
auf Zellulose basierende Substanzen und Polyethylenglykol. Träger für topische
oder Gelformen der NPs schließen
Polysaccharide, wie zum Beispiel Natriumcarboxymethylcellulose oder
Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylate, Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockpolymere,
Polyethylenglykol und Holzwachsalkohole ein. Übliche Depotformen können verwendet
werden und schließen
zum Beispiel Mikrokapseln, Nanokapseln, Liposomen, Pflaster, Inhalationsformen,
Nasensprays und Sublingualtabletten ein. Das NP wird in der Regel
in solche Vehikel in einer ca. 1–150 mikromolaren (1–200 mg/ml)
Konzentration formuliert. Der Einschluss eines Antioxidans, wie
zum Beispiel Ascorbat, ist erwünscht,
insbesondere wenn und wie dies allgemein der Fall sein wird, das
NP eine Disulfid-Bindung, welche die A- und B-Ketten miteinander
verbindet oder eine Disulfid-Bindung, die in der B-Kette zu finden
ist, einschließt.
Der pH der Formulierung sollte zur Minimierung der Desamidierung
und Autolyse ausgewählt
werden und liegt im Allgemeinen bei ca. 5 bis B. Die Formulierungen
werden bevorzugt lyophilisiert, können aber als wässrige Lösungen hergestellt
und gelagert werden.
-
Die
geeignete Dosierung von antikoagulatorischem NP zur Verhinderung
oder Behandlung von Thrombose hängt
(gegebenenfalls) von der Menge der restlichen prokoagulatorischen
Aktivität,
dem Sitz und der Beschaffenheit der zu behandelnden Thrombose oder
der erwarteten Thrombose, dem Schweregrad und dem Verlauf der Gerinnungsstörung, ob
das antikoagulatorische NP zur Prophylaxe oder Therapie verabreicht wird,
der Beschaffenheit und dem Verlauf der vorherigen Behandlung, der
Halbwertzeit des NPs im Kreislauf, der Anwendung anderer Therapeutika
oder Antikoagulanzien, dem Ort der NP-Verabreichung (lokale Dosen sind niedriger
als systemische Dosen), dem Ansprechen des Patienten auf NP, ob
das NP der Aktivierung durch endogene Prothrombin-Aktivierungspfade
bedarf (d. h. ob das Thrombin NP als das entsprechende Prothrombin
oder als nicht aktiviertes Fragment davon zugeführt wird) und anderen Erwägungen vom
Ermessen des behandelnden Arztes ab. Da der PCA ein aktives Enzym
darstellt, ist die für
eine antithrombotische Wirkung erforderliche Menge, im Bereich von
5–10 nM
(Endkonzentration im Plasma), recht klein, und unsere Studien mit
Kaninchen zeigen faktisch, dass der K52A-PCA eine therapeutische
Antikoagulation bei Plasmaspiegeln im Bereich von ca. 3–9 nM, mit ähnlichen
Ergebnissen für
den E229A-PCA herbeiführt.
Dies lässt
einen recht vorteilhaften Vergleich mit anderen antikoagulatorischen
Makromolekülen,
wie zum Beispiel Hirudin (100–800
nM) oder GS-522, einem Thrombin-bindenden DNA-Aptamer (2000–4000 nM;
PCT US 92/01367) zu. Unsere vorläufigen
Studien mit Affen deuten darauf hin, dass die PCA-Dosis in Primaten
im Bereich von ca. 0,05 U/kg/min bis 20 U/kg/min liegen, primär abhängig von
der Menge von restlicher Fibrinogenspaltungsaktivität (die zu
Gunsten niedrigerer Dosen zur Verhinderung des Fibrinogenverbrauchs
und der Thrombozytenaktivierung spricht) und der Potenz der aPC-Aktivität (PCA,
der einen erheblichen Anteil der Wildtyp-aPC-Aktivität beibehält, wird
im niedrigeren Dosisbereich eingesetzt). 1 U entspricht der amidolytischen Aktivität der S-2238-Menge in 1 NIH-Einheit
(Gerinnnungsaktivität)
des Wildtyp-Thrombins (siehe Beispiel 4).
-
Es
wird nicht erwartet, dass die erfindungsgemäßen NPs immunogen sind, da
in bevorzugten Ausführungsformen
nur wenige kritische Reste modifiziert werden (weniger als ca. 5),
oder mittels Glycosylierung maskiert sind. Dies ist insbesondere
der Fall mit einzelnen Substitutionen (z.B. E229D), die höchst konservativ sind.
Die Halbwertzeit bestimmter NPs kann sehr kurz sein, wobei erforderlich
ist, dass sie als eine Dauerinfusion verwendet werden (die Plasma-Halbwertzeit
des Wildtyp-Thrombins in vivo ist – wahrscheinlich im Bereich
von Sekunden – extrem
kurz). Dies kann jedoch unter Umständen klinisch vorteilhaft sein,
da dies die Notwendigkeit eines Thrombin-Hemmers überflüssig machen
würde,
sollte sich bei dem Patienten eine Blutungsepisode entwickeln. PCAs
weisen bei subhumanen Primaten und anderen Tieren für von ca.
90 bis 180 Minuten nach der Verabreichung in angemessenen Dosen
eine antikoagulatorische Wirkung auf, so dass die Verabreichung
von PCAs mittels einer Einzelinjektion oder einer kurzen Infusion
(z. B. 10 Minuten) möglich
ist. Die Verabreichung mittels Dauerinfusion fällt jedoch auch in den erfindungsgemäßen Umfang.
-
Prokoagulatorische
oder antikoagulatorische NPs werden auf geeignete Weise als einmalige
Behandlung oder über
eine Reihe von Behandlungen an den Patienten verabreicht. Für wiederholte
Verabreichungen über
mehrere Tage hinweg oder länger,
wird die Behandlung in Abhängigkeit
von der Erkrankung fortgesetzt, bis die gewünschte antikoagulatorische
oder prokoagulatorische Wirkung erreicht ist.
-
Gemäß einer
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen als Prokoagulanzien
oder Antikoagulanzien durch Verabreichung der Verbindungen seriell
oder simultan mit einem anderen Mittel oder medizinischen Verfahren,
das für
die relevanten Zwecke wirksam ist, verbessert. Der PCA ist in Verbindung
mit bekannten Antikoagulanzien, wie zum Beispiel Heparin, Hemmern
des Faktors X, Thrombozytenaggregationshemmern und dergleichen nützlich.
Er ist auch nützlich in
Verbindung mit thrombolytischen Therapien unter Verwendung von zum
Beispiel tPA, Urokinase oder Streptokinase oder mit der Ballonangioplastie
oder anderen Verfahren, welche die Lyse von Gerinnseln, die Behandlung
atherosklerotischer Plaques oder die Manipulation des oder Kontakt
mit dem Gefäßendothel(s)
beinhalten.
-
Die
erfindungsgemäßen NPs
sind bei der Identifikation von Substanzen nützlich, die an Targetorten am
Thrombin (Thrombin-bindende Partner oder „TBP") binden. Von besonderem Interesse sind
Substanzen, die an der PC-aktivierenden Domäne von Thrombin, aber nicht
der prokoagulatorischen Domäne
oder umgekehrt binden. In bevorzugten Ausführungsformen sind sie fähig, an
Thrombin zu binden und die prokoagulatorische Aktivität von Thrombin
ohne vergleichsweise Hemmung seiner PC-aktvierenden Funktion weitgehend zu
hemmen. Dies bedeutet nicht, dass der TBP die PC-aktivierende Funktion
des Thrombins vollkommen ungehemmt lassen muss. In diesem Fall ist
es lediglich notwendig, dass der Hemmungsgrad der PC-Aktivierung weniger
als der der prokoagulatorischen Funktion sein muss. Der TBP hemmt
in der Regel die proteolytische Target-Aktivität des Thrombins dergestalt,
dass das Verhältnis
der PC-Aktivierung zu prokoagulatorischer Aktivität weniger
als ca. 0,5 oder mehr als ca. 2,0 beträgt. TBPs stellen im Allgemeinen
Polymere dar, die in zwei Klassen fallen: Polypeptide und Oligonukleotide,
aber weitgehend unbegrenzt sind und jedwede Substanz einschließen können, einschließlich Molekülen mit
einem Molekulargewicht von weniger als ca. 1500. TBPs werden in
diagnostischen Verfahren eingesetzt, um Thrombin indirekt zu markieren
oder um Thrombin von anderen in den Testproben vorliegenden Substanzen
zu trennen. Die Fähigkeit
von TBPs an Thrombin zu binden, ist auch in Verfahren zur Rückgewinnung
von Thrombin aus kontaminierten Gemischen, wie zum Beispiel Zellkulturüberständen aus
rekombinanten Thrombin-exprimierenden Zellen (einschließlich NPs
mit der Thrombin-Aminosäuresequenz
hierin) nützlich.
NPs können
in der Regel anstelle von Thrombin-Standards in Immunassays auf
Thrombin verwendet werden, wenn sie mindestens ein Thrombin-Epitop
besitzen, das von dem in dem zur Frage stehenden Thrombin-Immunassay
verwendeten Antikörper
erkannt wird, während
die TBPs anstelle von Antikörpern
auf Thrombin verwendet werden. Die NPs sind gegebenenfalls auch
in funktionellen Assays auf bestimmte individuelle Eigenschaften
des Thrombins, wie zum Beispiel seine prokoagulatorische Aktivität nützlich,
vorausgesetzt dass das NP seine prokoagulatorische Aktivität beibehält.
-
Polypeptid-TBPs
sind in der Regel Peptide oder Proteine, die zur spezifischen Bindung
von FCP, aber im Wesentlichen nicht zur Bindung an PCA und umgekehrt
fähig sind.
Sie sind folglich hochspezifische Hemmer entweder des prokoagulatorischen
oder der aPC-Funktion des Thrombins.
-
Peptid-TBPs
werden durch die Verwendung von in vitro gerichteten evolutionären Verfahren,
wie zum Beispiel denen, die fadenförmige Phagen zur Darstellung
von Kandidatensequenzen (anderweitig als Phagendisplay bekannt)
und ähnliche
Verfahren einsetzen, die als solches bekannt sind, die sich auf
die systematische Generierung und das Screening von Peptiden auf
Aktivität
verlassen. Bei diesen handelt es sich in der Regel um ziemlich kleine
Moleküle,
die in der Größenordnung
von ca. 5 bis 20 Reste enthalten. Die erfindungsgemäßen FCP-
und PCA-Polypeptide sind beim Screening auf solche Peptid-TBPs auf
die gleiche allgemeine Weise wie beim Screening auf Oligonukleotid-TBPs
nützlich.
-
Antikörper-TBPs
sind Immunglobuline, gewöhnlich
monoklonale Antikörper,
die zur spezifischen Hemmung der prokoagulatorischen oder aPC-Funktion
des Thrombins fähig
sind. Antikörper
werden gegen eine Proteinzusammensetzung, umfassend ein Bezugssequenzthrombin
gebildet. Zum Erhalt eines antikoagulatorischen Antikörpers wird
der Antikörper-Pool
an einen PCA adsorbiert, wobei Antikörper, die nicht weitgehend binden
(die aber eine Gerinnungshemmung nachweisen) zurückgewonnen werden. Diese Antikörper werden notwendigerweise
an die Fibrinogenspaltungsepitopen gerichtet. Eine analoge Strategie
wird zur Herstellung eines prokoagulatorischen Antikörpers verwendet.
-
Unter
dem Begriff „monoklonaler
Antikörper", wie hierin verwendet,
versteht man einen Antikörper,
der aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern, d.
h. den individuellen Antikörpern,
die die Population umfassen, die hinsichtlich der Spezifität und Affinität weitgehend
identisch sind, erhalten wird. Monoklonale Antikörper schließen hybride und rekombinante
Antikörper
(z. B. „humanisierte" Antikörper) ungeachtet
der Herkunftsspezies oder der Klassen- oder Unterklassenbezeichnung
von Immunglobulin, ebenso wie Antikörperfragmente (z. B. Fab, F(ab')2 und
Fv) ein. „Monoklonale" Antikörper werden
folglich durch jedwedes bestimmte Verfahren hergestellt, das eine
im Wesentlichen homogene Population ergibt. Monoklonale Antikörper können zum
Beispiel unter Verwendung der von Kohler & Milstein, „Nature" 256:495 (1975), Coding, Monoclonal
Antibodies: Principles and Practice, S. 59–103 (1986), Kozbor, „J. Immunol." 133:3001 (1984),
oder Brodeur, et. al., Monoclonal Antibody Production Techniques
and Applications, S. 51–63
(1987) beschriebenen Verfahren hergestellt werden, oder sie können durch
rekombinante DNA-Verfahren hergestellt werden. Cabilly, et al.,
US-Patent Nr. 4,816,567.
-
In
einer erfindungsgemäßen bevorzugten
Ausführungsform
weist der monoklonale Antikörper
eine Affinität
zum Bezugssequenzthrombin von mindestens ca. 109 Mole/Liter
auf, wie zum Beispiel mittels die Scratchard-Analyse von Munson
und Pollard, „Anal.
Biochem.", 107:220
(1980), bestimmt wurde. Die monoklonalen Antikörper hemmen in der Regel auch
die prokoagulatorische oder antikoagulatorische Aktivität des Thrombins
um mindestens 50 %, bevorzugt mehr als 80 % und am bevorzugtesten
mehr als 90 %, wie zum Beispiel durch den hierin offenbarten PC-Aktivierungsassay
oder die Thrombinzeit-Bestimmungen
bestimmt wurde.
-
Die
monoklonalen Antikörper
kodierende DNA wird unter Verwendung üblicher Verfahren (z. B. unter Verwendung
von Oligonukleotidsonden, die spezifisch zur Bindung an Gene fähig sind,
die die Schwer- und Leichtketten muriner Antikörper klonieren) ohne weiteres
isoliert und sequenziert. Hybridomzellen dienen als eine bevorzugte
Quelle von solcher DNA. Nach der Isolation kann die DNA in Expressionsvektoren
platziert werden, die dann in Wirtszellen, wie zum Beispiel Simian-COS-Zellen,
Ovarzellen vom Chinesischen Hamster (CHO-Zellen) oder Myelomzellen,
die nicht anderweitig Immunglobulin-Protein produzieren, transfiziert
werden, um die Synthese monoklonaler Antikörper in den rekombinanten Wirtszellen
zu erhalten.
-
Die
DNA kann optional modifiziert werden, um das Merkmal des durch ihre
Expression produzierten Immunglobulins zu erhalten. So werden zum
Beispiel die humanisierten Formen muriner Antikörper durch Substitution einer
die Komplementarität
bestimmenden Region (CDR) der variablen Domäne des murinen Antikörpers für die entsprechende
Region eines humanen Antikörpers
produziert. In einigen Ausführungsformen,
werden auch ausgewählte
Aminosäurereste
der Framework-Region (FR) des murinen Antikörpers für die entsprechenden Aminosäurereste
im humanen Antikörper
substituiert. Humanisierte Formen der murinen Antikörper können auch
durch Substitution der Kodierungssequenz für konstante humane Schwer-
und Leichtkettendomänen
anstelle der homologen murinen Sequenzen produziert werden. Morrison,
et al., „PNAS" 81:6851 (1984).
-
Evolutionäre Selektionsverfahren
für Oligonukleotide,
die an Target-Proteine binden, sind überall bekannt (WO 92/14843;
Ellington et al., „Nature" 355:850 (1992);
Bock et al., „Nature" 355:564 (1992);
Ellington et al., „Nature" 346:818 (1990);
Tuerk et al., „Science" 249:505 (1990).
Diese Oligonukleotide, die allgemein als Aptamere bekannt sind,
enthalten im Allgemeinen die üblichen
A-, T-, G-, C- oder U-Basen oder Derivative davon und umfassen Sequenzen,
die an einen prädeterminierten
Ort an ein Target-Protein
binden. In diesem Fall werden das FCP und der PCA in negativen (keine
Bindung vorhanden) und positiven (Bindung vorhanden) Selektionsprotokollen
verwendet, um TBPs, wie zum Beispiel Aptamere, zu ergeben, die für die Hemmung
von entweder Gerinnung oder aPC-Aktivität spezifisch sind. Ein Selektionsverfahren
für TBPs,
die die prokoagulatorische Funktion von Thrombin hemmen (aber nicht
weitgehend in seine antikoagulatorische Aktivität eingreifen), umfasst (a)
Herstellen eines Pools von Kandidaten (Oligonukleotiden, Peptiden,
Extrakten, Proteinen usw.), (b) Kontaktieren der Kandidaten mit
Thrombin mit prokoagulatorischer Aktivität (in der Regel Bezugssequenzthrombin)
(c) Isolieren aus dem Thrombin die Kandidaten, die zur Bindung an
Thrombin fähig
sind, (d) Kontaktieren der Kandidaten aus Schritt c) mit einem NP,
in dem die prokoagulatorische Funktion des Thrombins im Wesentlichen
aus dem NP, d. h. einem PCA, mutiert wurde und (e) Rückgewinnung
der Kandidaten, die nicht an PCA binden. Dies gewährleistet,
dass jedweder so ausgewählte
Kandidat zur Bindung an den/die Aminosäureort(e) fähig ist, die bei Ankunft am
PCA-Polypeptid, d. h. die bei der prokoagulatorischen Funktion des
Thrombins ausschlaggebenden Reste, variiert wurden. Als Alternative
wird ein Kandidat oder ein an potenziellem antikoagulatorischem
TBP angereicherter Pool ausgewählt
aus (a) Herstellen eines Pools aus Kandidaten-Bindungspartnern (wie vorstehend), (b)
Kontaktieren der Kandidaten mit Thrombin mit prokoagulatorischer
Aktivität
(in der Regel Bezugssequenzthrombin), (c) Isolieren aus dem Thrombin
der Kandidaten, die zur Bindung an Thrombin fähig sind, (d) Kontaktieren
der Kandidaten aus Schritt c) mit einem Thrombin-NP, worin die PC-aktivierende
Funktion im Wesentlichen aus dem NP, d. h. einem FCP, mutiert wurde
und (e) Rückgewinnung
der Kandidaten, die an FCP binden. Der sich ergebende Kandidaten-
Pool wurde folglich spezifisch mit Kandidaten angereichert oder
es wurde ein Kandidat ausgewählt,
der nicht an Thrombin an den mutierten Resten im PC-Aktivierungsort
bindet. Dieser Kandidaten-Pool wird dann auf antikoagulatorische
Aktivität,
z. B. durch weitere Auswahl auf TBPs, die nicht an PCA binden, ausgewählt. Letztlich
wird der Pool dadurch angereichert oder auf Kandidaten-TBPs ausgewählt, die
den PC-Aktivierungsort
nicht binden, die aber an die prokoagulatorischen Reste des Thrombins
binden. Schritte c) und d) werden optional wieder in eine der beiden Alternativen
zurückverwandelt.
-
TBPs,
die die Protein C-aktivierende Funktion von Thrombin hemmen, werden
anhand eines Verfahrens ausgewählt,
das der Anreicherung von TBPs analog ist, wobei sie die Fähigkeit
zum Hemmen der prokoagulatorischen Funktion, wie vorstehend beschrieben,
aufweisen, z. B. werden TBPs ausgewählt, die an Thrombin, aber
nicht an FCP binden.
-
Die
Bindungsschritte werden in den meisten Fällen unter Verwendung von immobilisiertem
NP, in der Regel NP erreicht, das durch seine Glycosylsubstituenten
oder seinen N- oder C-Terminus an einen unlöslichen Träger gemäß bekannten Verfahren (z. B.
Concanavalin A-Agarose-Immobilisierung, gefolgt von Elution mit α-Methylmannosid;
Bock et al., op. cit.) absorbiert wurde.
-
Wenn
es sich bei den Kandidaten um replizierbare Komponenten, z. B. einen
fadenförmigen
Displayphagen oder Oligonukleotide handelt, kann man optional einen
oder mehr Amplifikationsschritt(e) des ausgewählten oder isolierten Kandidaten-Pools
zwischen Schritten c) und d) dazwischen schalten. Die Kandidaten werden
im Allgemeinen zwischen diesen Schritten nicht amplifiziert. Es
ist außerdem
wünschenswert,
die Schritte a)–e)
zu wiederholen und in den meisten Fällen, zwischen Schritten e)
und a) einen Amplifikationsschritt dazwischen zu schalten. Eine
Amplifikation (wird im Allgemeinen im Fall von Oligonukleotid-Kandidaten durch
PCR erreicht) ist bei der Anreicherung der Pools nützlich,
die zum Nachweis der Funktion, auf die ausgewählt wurde, fähig sind.
-
FCP
und PCA sind insbesondere nützlich
als Intermediärprodukte
bei der Herstellung von TBPs.
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Für diagnostische
Applikationen sind die erfindungsgemäßen TBPs oder die NPs optional
mit einer nachweisbaren Komponente markiert. Die nachweisbare Komponente
kann jedweden Substituenten darstellen, der zur Produktion, entweder
direkt oder indirekt, eines nachweisbaren Signals fähig ist.
Die nachweisbare Komponente kann beispielsweise ein Radioisotop,
wie zum Beispiel 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine Fluoreszenz- oder Chemilumineszenz-Verbindung,
wie zum Beispiel Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin;
ein radioaktiv markiertes Isotop, wie zum Beispiel 125I, 32P, 14C oder 3H oder ein Enzym, wie zum Beispiel alkalische
Phosphatase, β-Galactosidase
oder Meerettich-Peroxidase darstellen.
-
Jedwedes
aus dem Stand der Technik per se bekannte Verfahren kann zur Konjugation
des TBP oder NP an die nachweisbare Komponente verwendet werden.
Siehe die vorstehend beschriebenen Verfahren und Hunter, et al., „Nature" 144:945 (1962);
David, et al., „Biochemistry" 13:1014 (1974);
Pain, et al., „J.
Immunol. Meth." 40:219
(1981); und Nygren, J. „Histochem.
and Cytochem." 30:407
(1982). Oligonucleotid-TBPs werden auf übliche Weise, wie hierin vorstehend
in diagnostischen Sonden aus dem Stand der Technik eingesetzt, markiert.
-
Die
markierten NPs werden beim Nachweis von zum Beispiel Proteinen,
die an Thrombin, z. B. Antikörper
binden, eingesetzt. Außerdem
werden die nicht markierten NPs mit Antianalyt-Antikörpern (entweder kovalent
oder durch Immunadsorption) oder mit Analyt-bindenden Rezeptoren
verknüpft
und werden aufgrund ihrer Fähigkeit,
markierte Peptide, die ohne weiteres durch Fluoreszenz- oder kolorimetrische
Verfahren nachgewiesen werden, selbst als Markierungen verwendet.
Typische Rezeptoren, die mit den nicht markierten NPs verknüpft sind,
schließen
Makromoleküle
an den Zelloberflächen,
z. B. LFA-1, VLA-4, mac-1, I-CAM1, I-CAM2, I-CAM3 oder V-CAM1 ein.
Typische Antikörper,
die mit den nicht markierten NPs verknüpft sind, schließen gegen
Proteine gerichtete Antikörper,
die an der Blutgerinnungskaskade beteiligt sind, ebenso wie Endothelzell-Antigene,
Tumor-Antigene oder andere Zelloberflächen-Makromoleküle ein.
Geeignete Verfahren zum Konjugieren von Proteinen oder zum Markieren
von Proteinen sind weithin bekannt und werden zweckmäßigerweise
für die
Konjugation oder Markierung von NPs angewendet. So wird zum Beispiel
die B-Kette von NP an ihrem N-Terminus mit dem C-Terminus einer
Immunglobulin-Schwerkette oder mit dem C-Terminus der extrazellulären Domäne eines
Zelloberflächen-Rezeptors
fusioniert.
-
Die
erfindungsgemäßen TBPs
oder NPs werden optional in bekannten Immunassay-Verfahren, wie zum
Beispiel kompetitiven Bindungsassays, direkten und indirekten Sandwich-Assays
und Immunpräzipitationsassays
eingesetzt. Zola, Monoclonal Antibodies: A Manual of Techniques,
S.147–158
(1987).
-
Kompetitive
Bindungsassays verlassen sich auf die Fähigkeit eines markierten Standards
(bei dem es sich um Thrombin oder einen immunologisch reaktiven
Anteil davon, wie zum Beispiel ein markiertes erfindungsgemäßes NP handeln
kann), um mit dem Thrombin in der Testprobe um die Bindung mit einer
begrenzten TBP-Menge zu konkurrieren. Die Thrombinmenge in der Testprobe
ist umgekehrt proportional zu der Menge des Standards, die an den
TBP gebunden wird. Zur Erleichterung der Bestimmung der Standardmenge,
die gebunden wird, wird der TBP im Allgemeinen vor oder nach dem
Wettbewerb unlöslich
gemacht, damit der Standard und der Analyt, die an den TBP gebunden
sind, zweckmäßigerweise
vom Standard und Analyt, die ungebunden bleiben, getrennt werden.
-
Sandwich-Assays
beinhalten die Verwendung von zwei TBPs, wobei jeder zur Bindung
an einen unterschiedlichen Target-Anteil, oder ein Epitop, von Thrombin
fähig ist.
In einem Sandwich-Assay, ist der Analyt der Testprobe durch einen
ersten TBP gebunden, der auf einem festen Träger immobilisiert ist und danach
einen zweiten TBP an den Analyten bindet, wobei folglich ein unlöslicher
dreiteiliger Komplex gebildet wird. David & Greene, US-Patent Nr. 4,376,110.
Der zweite Antikörper
kann selbst mit einer nachweisbaren Komponente markiert sein (direkte
Sandwich-Assays) oder kann unter Verwendung eines Anti-TBP-Antikörpers, der mit
einer nachweisbaren Komponente markiert ist, gemessen werden (indirekter
Sandwich-Assay). Ein Typ eines Sandwich-Assays stellt der ELISA-Assay
dar, in welchem Fall die nachweisbare Komponente ein Enzym darstellt.
-
Die
erfindungsgemäßen TBPs
und NPs sind auch für
das in vivo-Imaging nützlich,
worin ein mit einer nachweisbaren Komponente markierter/s TBP oder
NP an einen Wirt, bevorzugt in den Blutstrom, verabreicht wird und
die Anwesenheit und der Ort des markierten TBP oder NP im Wirt bestimmt
wird.
-
Das
folgende beispielhafte Material wird lediglich mittels der Erläuterung
vorgelegt und ist in keiner Weise zur Einschränkung der Erfindung beabsichtigt.
Alle hierin angeführten
Patent- und Literaturhinweise sind ausdrücklich unter Bezugnahme eingeschlossen.
-
BEISPIEL 1
-
1.1 KONSTRUKTION VON EXPRESSIONSVEKTOREN
ZUR HERSTELLUNG VON REKOMBINANTEM HUMANEM PROTHROMBIN
-
Die
gesamten 1869 Basenpaare der Sequenz, die das humane Prothrombin
plus 12 Basenpaare von der 5' nicht
translatierten Sequenz und 97 Basen von der 3' nicht translatierten Sequenz kodiert,
wurden auf einem SmaI- bis XbaI-Fragment aus einem cDNA-Klon von
humanem Prothrombin, BS(KS)-hFII (bezogen von Ross T. A. MacGillivray,
Dept. of Biochemistry, Univ. of British Columbia, Vancouver, Kanada)
isoliert. Dieses Fragment wurde in den eukaryotischen Expressionsvektor,
pRc/CMV (Invitrogen Corp, San Diego, CA) kloniert. pRc/CMV wurde
mit Hind III aufgeschlossen und die 3' „recessed" Enden wurden durch
Ausfüllen
mit dem Klenow-Fragment von DNA-Polymerase I von E. coli stumpf
gemacht. Der Vektor wurde mit XbaI weiter aufgeschlossen und mit
dem SmaI- an das XbaI-Fragment ligiert, enthaltend die Prothrombin-Kodierungssequenz.
Das resultierende Konstrukt, pRc/CMV-hPT, enthält die Prothrombin-Kodierungsequenz,
die von Sequenzen flankiert ist, die für eine hochgradige Transkription
in Säugerzellen
erforderlich sind: der Promotor aus dem unmittelbar frühen Gen
des humanen Zytomegalievirus und die Transkriptionsterminierungssequenzen und
Polyadenylierungssignale aus dem bovinen Wachstumshormon-Gen. Dieser
Klon enthält
auch das β-Laktamase-Gen,
das Ampicillin-Resistenz verleiht und den ColE1-Replikationsstartpunkt
zur Propagierung und Erhaltung in E. coli. Auch anwesend ist der
Replikationsstartpunkt des fadenförmigen Bakteriophagen, f1,
zur Herstellung einer einsträngigen
DNA in E. coli, das mit dem defektiven Helferphagen, M13KO7, infiziert
ist (Vieira und Messing, 1987). Dieser Vektor kann zur Expression
von humanem Prothrombin in transient transfizierten Säugerzellen
verwendet werden, die Anwesenheit des Neomycin-Phosphotransferase-Gens
bedeutet jedoch, dass permanent transfizierte Zelllinien für eine Expression
in großem
Maßstab
durch Resistenz gegen das Antibiotikum, G418, ausgewählt werden
können.
-
1.2 MUTAGENESE-STRATEGIE
ZUR IDENTIFIKATION FUNKTIONELLER RESTE AUF DER OBERFLÄCHE VON
THROMBIN
-
Unsere
Mutagenese-Strategie wurde zum systematischen Scanning der Oberfläche von
humanem α-Thrombin
zur Identifikation von Resten ausgelegt, die für die Fibrinogengerinnung,
Thrombomodulin-abhängige Protein
C-Aktivierung und Gerinnungshemmung durch Heparin/Antithrombin III
und das Thrombin-Aptamer wichtig sind. Die Strategie wurde zur Maximierung
der Chancen zur Identifikation funktioneller Reste konzipiert, während die
Gelegenheiten für
die nicht spezifische Unterbrechung der Protein-Konformation minimiert wurde.
Die geladenen und polaren (R, K, D, E, H, S, T, Q, N, Y, W) Aminosäuren waren
von besonderem Interesse für
die Mutation, da diese Reste zur Teilnahme an Wasserstoffbindungen
und elektrostatischen Interaktionen fähig sind, die wahrscheinlich
für die
Bindung geladener Liganden wichtig sind. Zweitens wurden nur die
geladenen und polaren Reste, die dem Lösungsmittel auf der Oberfläche von α-Thrombin
stark ausgesetzt waren, auf Mutation ausgewählt. Die für das Lösungsmittel zugänglichen
Oberflächenreste
wurden targetiert, da diese Reste für Interaktionen mit Liganden
zur Verfügung
stehen und gegenüber
einer Sequenzvariation toleranter sind (Bowie et al., 1990). Die
fraktionelle Zugänglichkeit
(Rose et al., 1985) zu einer Lösungsmittelsonde
mit einem Radius von 1,4 Å wurde
für jeden
Rest im Thrombin in der Kristallstruktur (2,3 Å) von humanem α-Thrombin,
das mit dem Hemmer Hirudin komplexiert ist, bestimmt (Rydel et al.,
1990) und die 70 geladenen und polaren Reste mit einer fraktionellen
Zugänglichkeit
von > 35 % wurden
zur Mutation ausgewählt. Nur
ein einzelner Rest, R36a, wurde von dieser Liste ausgeschlossen.
R36a befindet sich an der Verbindungsstelle zwischen den A- und
B-Ketten von α-Thrombin
und ist für
das Processing von Prothrombin zu maturem, zweikettigem α-Thrombin
erforderlich. Es wurden der Liste jedoch mehrere Reste zugefügt, einschließlich fünf Resten
(R20, K65, H66, R68, K77), die sich im vermutlichen Fibrinogenbindungsexoort
befinden und zwei Resten (R98, W249), die sich im putativen Heparin-bindenden
Ort befinden. Folglich wurden durch die Oligonukleotid-gerichtete
Mutagenese insgesamt 76 Reste mit Alanin ersetzt. Alanin wurde für alle Substitutionen
verwendet, weil Alanin sowohl mit sekundären α- wie auch β-Strukturen kompatibel ist (Klapper,
1977), das sowohl in abgeschirmten als auch exponierten Orten in
Proteinen toleriert wird (Klapper, 1977; Rose et al., 1985) und
die Nichtpolarität
und die kleine Größe seiner
Seitenketten gewährleistet,
dass die Substitution mit Alanin mit geringerer Wahrscheinlichkeit
die Protein-Konformation unterbricht. Mehrfache Substitutionen wurden
simultan vorgenommen, wenn zwei oder drei targetierte Reste im Cluster
zusammengebündelt
wurden. Wenn solche mehrfachen Mutanten einen funktionellen Phänotyp aufwiesen,
dann wurden die individuellen Reste anschließend individuell substituiert.
Die vollständige
Liste mit Alanin-Ersatz-Mutanten ist in Tabelle 1 eingeschlossen.
Das Nummerierungssystem für
Reste im humanen α-Thrombin
ist das zuvor verwendete (Wu et al., 1991), wobei die Reste in der
B-Kette konsekutiv nummeriert (1–259) sind. Die Reste in der
A-Kette sind auch konsekutiv (1a–36a) nummeriert, weisen aber
einen Suffix mit dem Kleinbuchstaben ,a' auf, um die Identität mit der A-Kette anzuzeigen.
-
1.3 KONSTRUKTION VON ALANIN-SUBSTITUTIONEN
IN HUMANEM PROTHROMBIN DURCH DIE OLIGONUKLEOTID-GERICHTETE MUTAGENESE
-
Alanin-Substitutionen
wurden in das humane Prothrombin-Gen durch Oligonukleotid-gerichtete
Mutagenese an einer einsträngigen
DNA-Matrize eingeführt
(Zoller und Smith, 1982). Eine Uracil-enthaltende einsträngige DNA-Matrize wurde in
einem dut-ung-Stamm von of E. coli generiert (CJ236) (Kunkel et
al., 1987), die die Auswahl gegen den nichtmutanten Matrizen-Strang
in ung+-Stämmen
von E. coli nach der Verlängerung
und Ligation des mutagenen Oligonukleotid-Primers erlaubte. Synthetische
Oligonukleotid-Primer, die Alanin-Substitutionen kodieren, die von
Regionen aus 12 Nukleotiden flankiert sind, die komplementär zum Prothrombin-Kodierungsstrang
sind, wurden auf einem Festphasen-Synthesizer von der Applied Biosystems Inc.
unter Verwendung der Phosphoamidit-Chemie synthetisiert. Phosphorylierte
Primer wurden mit der pRc/CMV-hPT-Matrize hybridisiert, durch T7-DNA-Polymerase
verlängert
und an den neu synthetisierten Strang durch T4-DNA-Ligase ligiert.
Die Heteroduplex-DNA wurde zur Transformation des dut+ung+-Stammes von E. coli, XL1-Blue, verwendet,
um gegen den Uracil-enthaltenden Elternstamm auszuwählen. Einsträngige DNA
aus individuellen Transformanten wurden unter Verwendung der Didesoxy-Kettentermination
und Sequenase 2.0 (United States Biochemical) sequenziert, um die
Identität
von jeder Mutation zu bestätigen. 500-ml-Kulturen
von jedem pRc/CMV-hPT-Mutanten in XL1-Blue wurden zur Herstellung
von Plasmid-DNA zur Transfektion kultivierter COS-7-Zellen verwendet.
Circa 1 mg „closed
circular" Plasmid-DNA
wurde unter Verwendung des QIAGEN Maxi Plasmidpräparationskits isoliert. DNA,
die andere hierin beschriebene NPs kodiert, wird auf die gleiche
Weise unter Verwendung einer angemessenen Matrize hergestellt.
-
BEISPIEL 2
-
2.1 EXPRESSION UND AKTIVIERUNG
VON REKOMBINANTEN PROTHROMBINEN FÜR TRANSIENTE EXPRESSIONS-ASSAYS
-
Rekombinante
Prothrombin-Konstrukte (10–20 μg), enthaltend
die nicht modifizierte Prothrombin-cDNA (für Wildtyp-Thrombin), Thrombin
mutiert an S205A (für
eine negative Kontrolle) und die verschiedenen Mutanten wurden in
106 COS-7-Zellen, die in einer 35-mm-Well
gezüchtet
wurden, durch das DEAE-Dextran-Transfektionsverfahren getrennt eingeführt (Adams
und Rose, 1985). Zwei Tage nach der Transfektion wurde die Zellmonolayer
zweimal mit PBS gewaschen und 1 ml serumfreies DME-Medium wurde zurück an die
Monolayer zugefügt
und 24 h bei 37 °C
(gelegentlich war es vorteilhaft, bei Temperaturen unter ca. 30 °C, insbesondere
27 °C zu
kultivieren, wenn eine Expression nicht nachgewiesen wird oder bei
37 °C, d.
h. Mt 11, 12, 13, 34, 35, 14.5 und 37c schlecht ist) inkubiert.
Das konditionierte Medium wurde dann geerntet, zur Entfernung von
jeglichen Zelltrümmern
zentrifugiert und durch Ultrazentrifugation mit Centricon-30 um
das 20fache konzentriert. 50 μl
dieses konzentrierten Mediums wurden mit 1,5 μg Gift von Echis carinatus 45
min bei 37 °C
aktiviert. 25 μl
konzentriertes konditioniertes Medium wurde vor und nach der Aktivierung
mit Gift mittels Western-Blotting unter Verwendung gegen humanes
Thrombin gerichtete polyklonale oder monoklonale Antikörper analysiert.
Der Expressionsspiegel des Thrombins variiert von 0,12 bis 2,0 μg Thrombin
pro 106 Zellen, wie anhand der Western-Analyse
wie auch dem amidolytischen Assay bestimmt wurde.
-
2.1A QUANTIFIZIERUNG VON
REKOMBINANTEN PROTHROMBINEN IN KONDITIONIERTEM ZELLKULTURMEDIUM
MITTELS SLOT-BLOT
-
Die
Thrombinprotein-Konzentration wurde mittels des quantitativen Western-Blottings
unter Verwendung eines Minofold II Vakuum-Slot-Blot-Apparates von
Schleicher und Schüll
bestimmt. Prothrombin in 20fach konzentriertem konditioniertem Medium
und gereinigten Prothrombin-Standards (American Diagnostica) wurde,
wie vorstehend beschrieben, aktiviert. Die Proben und Standards
wurden mit PBS verdünnt
und auf die gleiche Konzentration des konditionierten Mediums von
scheintransfizierten Zellen angepasst. 100 μl Aliquote (zweifach), enthaltend
ca. 50 ng aktiviertes Prothrombin und Aliquote (zweifach) aus gereinigten,
aktivierten Prothrombin-Standards (1–200 ng) wurden durch ein Nitrocellulose-Filter
(0,45 μm)
im Slot-Blot-Apparat aspiriert. Jeder Slot wurde zweimal mit 200 μl Aliquoten
von PBS gewaschen. Das Filter wurde zweimal mit PBS gewaschen und
mit 5 % Magermilch (Carnation) in PBS blockiert. Der Blot wurde
mit 11 μg/ml
polyklonalen Immunglobulinen vom Kaninchen gegen humanes Prothrombin
(Dako) in 5 % Magermilch in PBS inkubiert. Der Blot wurde mit PBS,
enthaltend 0,05 % Tween-20 gewaschen und mit 1 μCi/ml mit 35S-markierten
gegen Kaninchen-Immunglobuline
gerichtete F(ab')2 vom Esel (Amersham) inkubiert. Der Blot
wurde mit PBS, enthaltend 0,05 % Tween-20 gewaschen und die Radioaktivität wurde
an jeder Position durch Scanning unter Verwendung eines Ambis 4000
radioanalytischen Imaging-Detektors bestimmt. Die Thrombin-Konzentration in
jeder Probe wurde anhand der Standardkurve, die über dem Bereich von 1–200 ng
Prothrombin linear war, bestimmt.
-
2.2 AMIDOLYTISCHER ASSAY
-
Die
Hydrolyse durch Thrombin des chromogenen Substrats S-2238 wurde
wie zuvor beschrieben durchgeführt
(Wu et al., 1991). Es wurde eine Standardkurve mit Plasmathrombin
erstellt, auf der 1 μg
Thrombin eine Hydrolyserate von 1220,5 mOD/min in 300 μl von 100 μM S-2238
ergibt. 20 μl
eines mit Gift aktivierten und um ein Drittel verdünnten, konditionierten
Mediums wurden zur Messung der Hydrolyserate von 300 μl von 100 μM S-2238
verwendet.
-
2.3 FIBRINOGENGERINNUNG
-
Bei
der Fibrinogengerinnung wurde die Menge des mit Gift aktivierten
konditionierten Mediums verwendet, das im amidolytischen Assay von
Beispiel 2.2 335 mOD/min (entspricht 0,2 μg Plasmathrombin) ergibt. Das
Reaktionsgemisch enthielt 20 μl
konditioniertes Medium und 180 μl
Selektionspuffer, enthaltend 20 mM Tris-Acetat, pH 7,5, 140 mM NaCl,
5 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM CaCl2.
Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl humanem Fibrinogen bei 2 mg/ml
frisch verdünntem
Selektionspuffer aus einer Stammlösung von 10 mg/ml, in calciumfreiem
PBS angesetzt, initiiert. Die Zeit in Sekunden von der Zugabe von
Fibrinogen zur Gerinnselbildung wurde mit einem Fibrometer gemessen.
Zur Umwandlung der Gerinnungszeiten in mg/ml Äquivalent des Plasmathrombins
wurde eine Standardgerinnungskurve für Plasmathrombin verwendet.
Die Ergebnisse sind als Wildtyp-Aktivität in ausgedrückt.
-
2.4 PROTEIN C-AKTIVIERUNG
-
Aus
TMnc-Zellen-exprimierendem rekombinantem humanem Thrombomodulin
bei einer Konzentration von 504 ± 34 fmol/106 Zellen
(Tsiang et al., 1992) wurden, wie zuvor beschrieben, Zelllysate
hergestellt (Tsiang et al., 1990). Circa 8 × 106 Zellen
wurden in 800 μl
lysiert, was eine Thrombomodulin-Konzentration von ca. 5 nM im Lysat
ergab. Die Kontrolllysate wurden aus der nicht transfizierten CV-1-Elternzelllinie,
die kein TM exprimiert, ähnlich
hergestellt. Gewerblich erhältliches
humanes Plasmaprotein C enthält
für jedes
pmol Protein C ca. 0,005–0,02
pmol kontaminierendes Prothrombin. Um diesem Problem zu begegnen
wurden 444 pmol Protein C zuerst mit 10 μg Gift von Echis carinatus 30
min bei 37°C
zur Umwandlung des kontaminierenden Prothrombins in Thrombin umgewandelt,
das dann durch Titration mit dem Thrombinhemmer PPACK (D-Phe-Pro-Arg-Chlormethyl-Keton) inaktiviert
wurde, behandelt. Dieses Gift-verarbeitete und PPACK-titrierte Protein
C wurde dann im Protein C-Aktivierungsassay verwendet (Tsiang et
al., 1990). Das Assay-Gemisch enthielt eine Menge des Gift-aktivierten
konditionierten Mediums, das der amidolytischen Aktivität einer
Standardmenge von S-2238 (8,5 mOD/min), 20 μl TMnc-Zelllysat und 887 nM
Protein C in einem Gesamtvolumen von 50 μl entspricht. Dieses Gemisch
wurde 1 h bei 37 °C
inkubiert und durch Zugabe von Antithrombin III und Heparin gestoppt.
Für die
Thrombomodulin-unabhängige
Protein C-Aktivierung wurde das TMnc-Lysat ausgelassen und 2 mM
CaCl2 wurden mit 5 mM Na2-EDTA
im Assay-Gemisch ersetzt. Das gebildete aktivierte Protein C wurde
mittels Hydrolyse des chromogenen Substrats S-2366 bestimmt. Die
Roh-Scores von Tabelle 1a spiegeln die Bereinigung auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 2.3 wider. Die Protein C-Aktivierungsaktivität wurde
als Wildtyp-Aktivität
in % ausgedrückt.
-
2.5 HEPARIN-ABHÄNGIGE ANTITHROMBIN
III-HEMMUNG DER GERINNUNG
-
In
jedem Assay wurde eine Menge des Gift-aktivierten Mediums verwendet,
das einer Rate der S-2238-Hydrolyse
von 370 mOD/min entspricht. Das Volumen der Probe wurde mit scheintransfiziertem, 20fach
konzentriertem Medium auf 15 μl
eingestellt, mit 135 μl
Selektionspuffer gemischt und auf 37 °C vorgewärmt. Die Gerinnungszeit wurde
sofort nach der gleichzeitigen Zugabe von 50 μl von 2 mg/ml Fibrinogen und 50 μl von 650
nM AT-III mit oder ohne 0,1 U/ml Heparin zum Probengemisch gemessen.
Die Empfindlichkeit der AT-III-Hemmung der Gerinnung von Heparin
wurde in restlicher Gerinnungsaktivität in % bei Anwesenheit von
Heparin im Vergleich zur Kontrolle ohne Heparin ausgedrückt.
-
BEISPIEL 3
-
3.1 BESTÄNDIGE EXPRESSION
VON REKOMBINANTEN THROMBINEN
-
Linearisierte
rekombinante Prothrombin-Konstrukte aus Beispiel 1 (10 μg) wurden
unter Verwendung des Transfektionsverfahren mit Calciumphosphat
in BHK-21-Zellen eingeführt
(Graham und Van der Eb, 1973; Parker und Stark, 1979). Die Klone
wurden in Kulturmedium, enthaltend das Antibiotikum, G418, ausgewählt, und
die Expressionsspiegel wurden anhand der amidolytischen Aktivität und mittels
des Western-Blottings bestimmt.
-
3.2 HERSTELLUNG VON KONDITIONIERTEM
MEDIUM FÜR
DIE PROTEINREINIGUNG
-
Jeder
gewünschte
BHK-21-Klon, exprimierend rekombinantes Prothrombin, wurde in Rollerflaschen (850
cm2) geimpft und in komplettem DMEM, enthaltend
10 % FCS (5 × 106 Zellen pro 200 ml pro Rollerflasche) gezüchtet. Zwei
Tage später,
nachdem die Zellen konfluierten, wurden Microcarrier-Perlen, Cytodex
2 (Pharmacia LKB, Piscataway, NJ) zum Beschichten der Zellmonolayer
zugefügt.
Drei Tage später,
nachdem die Perlen mit auf ihnen wachsenden Zellen bedeckt waren,
wurden die Zellen mit PBS gewaschen und serumfreies DMEM, enthaltend
5 μg/ml
Insulin, 5 μg/ml
Transferrin, 5 μg/ml
Fetuin und 10 μg/ml
Vitamin K, wurde den Zellen zur Prothrombin-Sekretion wieder zugefügt. Konditioniertes
Medium wurde 3 Tage später
einmal und ein weiteres Mal 6 Tage später geerntet.
-
In
einem alternativen Verfahren wurde anstelle der Verwendung von Mikrocanier-Perlen
zum Expandieren der Wachstumsoberfläche jeder gewünschte BHK-21-Klon
in Rollerflaschen mit expandierter Oberfläche (1700 cm2)
in das gleiche Kulturmedium, wie vorstehend beschrieben, (5 × 106 Zellen pro 200 ml pro Rollerflasche) geimpft.
Vier Tage später,
nachdem die Zellen Konfluenz erreichten, wurden die Zellen mit PBS
(anstelle von 3-mal) zweimal gewaschen und das gleiche serumfreie
Medium (150 ml) wurde den Zellen zur Prothrombin-Expression wieder
zugefügt.
Das konditionierte Medium wurde 3-mal, einmal 4 Tage (150 ml) später, ein
zweites Mal 8 Tage später
(150 ml) und ein drittes Mal 11 Tage später (100 ml) geerntet. Das
konditionierte Medium wurde durch Whatman N° 1-Filterpapier unter Verwendung
eines Buchner-Trichters zur Entfernung der Zelltrümmer und,
im ersten Verfahren, der losgelösten
Perlen filtriert.
-
3.3 MEDIUMKONZENTRATION
UND DIALYSE
-
Konditioniertes
serumfreies Medium, enthaltend Prothrombin, wurde mit einem Tangentialfluss-Filtrationssystem
(PelliconR, Millipore, Bedlford, MA) konzentriert.
Die Cellulosemembran mit geringer Proteinbindung des Tangentialfluss-Filters
(Typ PLCC, 5 ft2, MWCO. 10 000) wurde nach
Anweisung des Herstellers vorkonditioniert. Während der Konzentrierung wurde
auf der Zuleitungsseite ein Druck von 20–25 psi, und auf der Retentatseite
ein Druck von 3–4
psi verwendet. Die Permeat-Flussrate betrug 150–200 ml/min. Wenn das Medium
(Retentat) auf ca. 500–600
ml konzentriert wurde, wurde es 7- bis 8-mal gegen 1000–1200 ml
Dialysepuffer (0,1 M Kaliumphosphat; pH 7,5) durch das gleiche Filter
dialysiert. Es sei kurz erwähnt,
dass dem Mediumkonzentrat der Dialysepuffer unter vorsichtigem Mischen
durch Zirkulieren der Mischung im Filtrationssystem für ca. 2–3 min (Permeation
Aus) zugefügt
wurde. Das Gemisch wurde dann auf 500–600 ml konzentriert. Nach
7- bis 8-maliger Wiederholung der vorstehenden Dialyse, wurden mehr
als 99,9 % des Mediums durch den Dialysepuffer ersetzt.
-
3.4 PROTHROMBIN-REINIGUNG
-
Das
Enddialysat (600–800
ml) wurde dann durch ein steriles entsorgbares Filter (0,45 μm) (Nalgene, Rochester,
NY) filtriert und auf eine (2,6 × 7 cm) DEAE-Sepharose-Schnellfluss-Ionenaustausch-Säule (Pharmacia, Piscataway,
NJ) geladen. Der Prothrombin-Peak wurde bei zwischen 0,35 und 0,45
M Kaliumphosphat unter Verwendung eines Gradienten von 0,1–0,7 M eluiert.
Aliquote von Fraktionen, enthaltend Prothrombin, wurden sowohl durch
den amidolytischen Assay nach der Aktivierung des löslichen
Gifts von Echis carinatus (Sigma, St. Louis, MO) als auch SDS-PAGE
bestimmt. Die aktiven Fraktionen wurden gepoolt und gegen 0,02 M
HEPES, 0,1 M NaCl, pH 8,0 bei 4 °C über Nacht
dialysiert. Nach der Dialyse wurden die gepoolten Prothrombin-Fraktionen
durch eine PM30-Membran unter Verwendung einer gerührten Zelle
(Amicon, Beverly, MA) auf 10–15
ml konzentriert.
-
3.5 REINIGUNG VON NPS
-
Prothrombin-NP
im Konzentrat wurde durch das Gift von Echis carinatus, das an Amberlite
CG50 (ICN Biomedicals, Irvine, CA) voradsorbiert wurde und optional
an Affi-Gel-10-Perlen (Bio Rad, Richmond, CA) immobilisiert wurde,
zu NP verarbeitet. Die Gift-Aktivierung des Prothrombin-NPs wurde
50 min bei 37 °C
durch vorsichtige Rotation durchgeführt. Die Gift-Perlen wurden
durch Zentrifugation, gefolgt von der Filtration durch ein Filter
(0,45 μm)
entfernt. Das Filtrat wurde sofort auf eine (2,6 × 7 cm)
Amberlite CG50 (200–400
Mesh) Kationenaustausch-Säule
geladen. Das NP wurde bei 0,4 M unter Verwendung eines Gradienten
von 0,1–1,0 M
NaCl als ein Einzelpeak eluiert. Die NP-Fraktionen wurden basierend
auf der amidolytischen Aktivität
und SDS-PAGE (gefärbtes
Gel und Western-Blot) gepoolt. Gepoolte NP-Fraktionen wurden dann
unter Verwendung einer gerührten
Zelle mit einer PM30-Membran auf 8–10 ml konzentriert und gegen
0,1 M NaCl, 0,02 M HEPES, pH 8,0, dialysiert. Das gereinigte NP
wurde mit Bezug auf die amidolytische Aktivität bei der Plasmagerinnungszeit,
der Protein C-Aktivierung und Thrombozytenaggregation gekennzeichnet.
Seine Reinheit und spezifische Aktivität wurden auch bestimmt. Schließlich wurde
die NP-Aufbereitung in Aliquoten zu 0,5 ml in sterilen Polypropylenröhrchen bei –80 °C gelagert.
-
3.6 ANTIKOAGULATION IN
VIVO UNTER VERWENDUNG VON NP
-
Die
getesteten Formulierungen sind nachstehend angegeben:
-
Die
Formulierungen wurden jeweils durch intravenöse Verabreichung an weiße Neuseeland-Kaninchen über eine
Verweilkanüle,
die in einer Zentralvene lag, bei einer Infusionsrate von ca. 13
ml/Stunde (14,3 U/kg/min für
den Wildtyp und 11,7 U/kg/min für
K52A) verabreicht. Aufgrund der potenziellen thrombotischen Natur
der Testformulierungen wurde angenommen, dass die Infusion in eine
periphere Vene (z. B. die marginale Ohrvene) eine lokale Thrombose
und Ischämie
hervorrufen könnte,
die auf eine hohe lokale Konzentration des Testartikels zurückzuführen ist.
Durch Zugang zum Zentralkreislauf (z. B. der Vena cava superior
(SVC) über
die Vena jugularis) würde
diese Komplikation aufgrund der hohen intravasalen Flussraten und
der schnellen Verteilung einer innfundierten Verbindung minimiert.
Dieser Ansatz wurde zuvor unter Verwendung von humanem Thrombin
bei Pavianen verwendet (J. Clin. Invest., 92:2003–12, 1993).
-
Die
Infusion von Formulierung E erfolgte über eine marginale Ohrvene,
da gezeigt wurde, dass diese Verabreichungsroute sicher und wirksam
ist.
-
Die
Ergebnisse sind in 2A, 2B und 3 ersichtlich. Jede Figur stellt die Ergebnisse
mit einem Kaninchen dar. 2A zeigt,
dass Wildtyp-Thrombin zu erheblichem Fibrinogenverbrauch und exzessiver
Antikoagulation führt.
Im Gegensatz dazu ist aus 2B ersichtlich,
dass K52A-PCA zu einer antikoagulatorischen Aktivität im Normalbereich
(der schattierte Bereich in den Figuren) in der Lage ist, da es
eine klinisch nützliche Wirkungsdauer
besitzt, und da es zu keinem Fibrinogenverbrauch führt. 3 veranschaulicht die Eliminationshalbwertzeit
und Reversibilität.
-
3.7 PROTEIN C-AKTIVIERUNG
DURCH PCAS BEI AN- ODER ABWESENHEIT VON TM
-
Der
Protein C-Aktivierungsassay wird in Beispiel 2.4 beschrieben. Im
Gegensatz zu Beispiel 2.4 ist die Vorbehandlung der Protein C-Stammlösung mit
Gift und PPACK nicht notwendig, weil kein Gift in gereinigtem rekombinantem
Thrombin zur Aktivierung des kontaminierenden Prothrombins in der
Protein C-Stammlösung vorhanden
ist. Thrombin, Thrombomodulin und Protein C wurden bei den in 6 angegebenen Konzentrationen verwendet.
Die Reaktion wurde 1 h bei 37 °C
inkubiert und unter Verwendung des chromogenen Substrats S-2366
auf aPC-Aktivität
untersucht. Dieses Experiment weist darauf hin, dass die PCAs K52A
und E229A Thrombomodulin-abhängig
bleiben.
-
BEISPIEL 4
-
NACHWEIS VON REVERSIBLER
ANTIKOAGULATION IN CYNOMOLGUS-AFFEN UNTER VERWENDUNG VON PROTEIN
C-AKTIVATOR 2 (PCA 2) (E229A) UND K52A-PCA
-
Der
wie in Beispiel 3.4 und 3.5 beschrieben hergestellte PCA 2 wurde
in steriler isotonischer wässriger Lösung in
einem Gesamtvolumen von 10 ml hergestellt. Die PCA 2-Lösung wurde
für eine
Dauer von 10 min bei einer Rate von 60 ml/h in einem Gesamtvolumen
von 10 ml kontinuierlich in eine periphere Vene von adulten männlichen
Cynomolgus-Affen infundiert. Die Infusionsrate wurde durch die Verwendung
einer Infusionspumpe kontrolliert. Es wurden zwei Konzentrationen
verabreicht: (1) 1,5 μg/kg/min
(2 U/kg/min) und (2) 4,5 μg/kg/min
(6 U/kg/min). (1 U ist im vorstehenden Text definiert).
-
Blutproben
wurden durch Punktion einer peripheren Vene an den folgenden Zeitpunkten
gesammelt: sofort vor Infusionsbeginn (t = 0) und in Intervallen
nach Infusionsbeginn (t = 5, 10, 20, 30, 45, 60, 90, 120, 150 min).
Bei den Proben handelte es sich um ein in Citrat gesammeltes Volumen
von ca. 2 ml. Das Plasma wurde innerhalb von 10 Minuten aus dem
Vollblut gewonnen. Die Antikoagulation wurde durch Messung des aPTT
in einem Fibrometer überwacht.
Die Fibrinogenspiegel wurden aus den Gerinnungsassays unter Verwendung von
Fibrinogen-defizientem Plasma bestimmt.
-
4 erläutert
die Ergebnisse der Infusion an individuelle Affen mit den beiden
PCA 2-Dosen. Beide Dosen führten
zu einer Verlängerung
der Gerinnungszeit über
den antizipierten therapeutischen Bereich (schattierter Bereich)
hinausgehend ohne Fibrinogenverbrauch, was darauf hindeutet, dass
dem PCA 2 eine nachweisbare prokoagulatorische Aktivität in vivo
fehlte. Die Wirkung war reversibel, wobei die aPTT ca. 170 Minuten
nach dem Anhalten der Infusion auf normale Werte zurückkehrte.
Die Reversibilität
der Wirkung deutete darauf hin, dass die Koagulationsfaktoren während der
Infusion nicht verbraucht wurden, wobei es sich um einen anderen
Hinweis handelte, dass PCA 2 keine nachweisbare prokoagulatorische
Aktivität
in vivo besaß.
Die Analyse der Kinetik von der Umkehrung deutet auf eine Halbwertzeit
für die
Clearance von ca. 50 Minuten hin. Man nimmt an, dass dieser Persistenzgrad
von klinischem Nutzen ist.
-
In
einer getrennten Studie wurden 2 U/kg/min K52A-PCA hergestellt und über 10 Minuten,
wie vorstehend beschrieben, infundiert und mit einem E229A-PCA von
2 U/kg/min im vorstehenden Beispiel verglichen. Die Ergebnisse sind
in 5 ersichtlich. Obwohl die Fibrinogenspiegel
mit K52A-PCA bei 2 U/kg/min nicht verändert wurden, resultierte der
unter im Wesentlichen den gleichen Bedingungen, aber bei einer Überdosis
von 12 U/kg/min infundierte K52A-PCA in einer aPTT, die um das 10fache
größer als
die Kontrolle ist, und in einem Abfall des Fibrinogens auf <10% resultierte.
12 U/kg/min stellten für
Affen trotz der Tatsache eine Überdosis dar,
dass er von Kaninchen bei dieser Dosis gut vertragen wurde (vorstehend).
Folglich liegen die Dosen bei Affen im Allgemeinen niedriger als
bei Kaninchen.
-
Der
Thrombozytenverbrauch und die Blutungszeiten wurden bestimmt und
die Ergebnisse sind in Tabelle 2 ersichtlich.
-
-
Aus
diesen Daten geht hervor, dass im Gegensatz zu den mit gpIIb/IIIa-Hemmern
oder Thrombinhemmern gesehenen Ergebnisse die Thrombozytenfunktion
erhalten wurde und die Blutungszeiten unverändert waren.
-
BEISPIEL 5
-
5.1 EXPRESSION UND VERWENDUNG
VON NP MIT B-KETTEN ALLEIN
-
In
Anbetracht unserer Beobachtungen, dass Substitutionen in der A-Kette
des Thrombins eine vernachlässigbare
Wirkung auf die S-2238-Hydrolyse, FC oder den PA aufwiesen, ist
die Verwendung der PCA-B-Kette als ein Antikoagulans allein oder
der FCP-B-Kette als ein Prokoagulans allein nützlich. Die FCP- oder PCA-B-Kette
wird aus den beiden Elternketten durch Reduktion der verknüpfenden
Disulfid-Bindung
und Rückfaltung
erhalten (Hageman et a.l, Arch. Biochem. Biophys. 171:327–336 [1975]).
Die B-Kette wird
jedoch bevorzugt durch Expression von Nukleinsäure, welche die NP-B-Kette
allein kodiert, erhalten. Ein Expressionsvektor für den B-Ketten-PCA
oder -FCP leitet sich von Vektoren her, die für die Expression von Prothrombin,
Präthrombin
1, Präthrombin
2 (einkettiges α-Thrombin)
durch Deletion der intervenierenden Sequenz zwischen dem Codon,
kodierend den Carboxyl-Terminus des Signalpeptids und dem Amino-terminalen
Rest der Thrombin-B-Kette (11) konstruiert wurden. Deletionen werden
durch die Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese unter Verwendung
chemisch synthetisierter Oligonukleotide erreicht, die die Deletion
als Primer an einer einsträngigen
DNA-Matrize, wie für
die Konstruktion der ala-Substitutions-NPs
beschrieben, kodieren. Das Codon für C44 wird zum Kodieren von
A oder S optional mutagenisiert.
-
5.2 EXPRESSION VON PRÄTHROMBIN-1
UND PRÄTHROMBIN-2
ALS GST-FUSIONSPROTEINE IN E. COLI
-
Präthrombin-1
(Amino-terminaler Rest S156, Degen et al., Restenummern) und Präthrombin-2
(Amino-terminaler Rest T272, Degen et al., Restenummern) wurden
als lösliche
Fusionsproteine mit Glutathion-S-Transferase (GST) im zytoplasmatischen
Kompartiment von E. coli exprimiert. Der verwendete Expressionsvektor
war pGEX-5X-1 (Pharmacia LKB Biotechnology), der die pBR322-Startreplikation
zur Propagation in E. coli, das β-Laktamase-Gen,
kodierend für
Resistenz gegen das Antibiotikum Ampicillin zur Aufrechterhaltung
der Anwesenheit des Plasmids und das lac 19-Gen, dass das lac-Repressor-Protein
zur Dämpfung
der basalen Expression des Fusionsproteins kodiert. Die Expression
wird durch den tac-Promoter vermittelt, der durch IPTG, proximal
zum Ribosomen-Bindungsort und dem Translations-Startcodon des GST-Gens
vermittelt wird. Der Sequenz, kodierend die 221 Aminosäuren von
GST folgt eine Sequenz (IEGR), kodierend einen proteolytischen Spaltungsort
für Faktor
Xa oder Gift von Echis carinatus, das zur Spaltung der GST-Komponente aus
dem Fusionsprotein verwendet werden kann, und eine Polylinker-Sequenz
enthaltend einzigartige Restriktionseenzymorte für die Insertion von an die
GST-Kodierungssequenzen zu fusionierende Kodierungssequenzen.
-
Für Präthrombin-1
wurden PCR-Primer zur Amplifikation der Nukleotidsequenz, kodierend
Präthrombin-1
aus 5156 (Degen et al., Restenummern) an den Carboxyl-Terminus der
Thrombin-B-Kette, konzipiert. Das 5'-Ende der Präthrombin-1-Kodierungssequenz
wurde durch die Addition einer Sequenz, kodierend sechs konsekutive
Histidinreste, die als ein Affinitäts-Tag zur Reinigung von Fusionsproteinen
auf Ni2+-Chelatbildungsmatrices und die
Addition einer Sequenz, kodierend einen EcoRI-Restriktionsendonukleaseort modifiziert.
Der 3'-Primer wurde
zum Insertieren einer Sequenz, kodierend einen XhoI-Restriktionsendonukleaseort auf
der 3'-Seite des
Stopcodons modifiziert. Für
Präthrombin-2
wurde der gleiche 3'-PCR-Primer
verwendet, der 5'-PCR-Primer
wurde jedoch zum Fusionieren der Präthrombin-2-Sequenz, die am
Rest T272 beginnt (Degen et al., Restenummern), an die sechs Histidin-Affinitäts-Tags
und den EcoRI-Restriktionsort ausgelegt. PCR-Primer wurden zum Amplifizieren
der modifizierten Sequenzen verwendet, die Präthrombin-1 und Präthrombin-2
unter Verwendung des Prothrombin-cDNA-Klons, BS(KS)-hFII als eine
Matrize kodieren. Die amplifizierten Fragmente wurden im Rahmen
mit der GST-Kodierungssequenz in den EcoRI- und XhoI-Orten in pGEX-5X-1
kodiert. Die sich ergebenden Konstrukte wurden zur Transformation
des E. coli-Stammes JM 105 (ATCC 47016) verwendet.
-
Die
Kulturen von JM 105 in der stationären Phase, die GST-Präthrombin-1
und GST-Präthrombin-2 enthielten, wurden über Nacht
bei 37 °C
in 25 ml Luria-Bertani-Medium (LB), enthaltend 200 μg/ml Ampicillin unter
Schütteln
bei 250 U/min gezüchtet.
200 ml Medium wurden mit 4 ml der Kultur in der stationären Phase beimpft
und bei 37 °C
unter Schütteln
bei 250 U/min, bis die Zellen die exponentielle Wachstumsphase (OD bei
600 nm = 0,6–1,2)
erreichten, inkubiert. Die Inkubationstemperatur wurde auf 17 °C abgesenkt
und nach 1 Stunde wurde IPTG bei einer Endkonzentration von 1 mM
zugefügt
und die Inkubation wurde 24 Stunden fortgesetzt. Die Bakterienzellen
wurden durch Zentrifugation bei 5OOOg geerntet und mit 50 mM Tris-Cl,
150 mM NaCl, pH 7,5, gewaschen. Die Zellen wurden in 20 ml 50 nM
Tris-Cl, 150 mM NaCl, pH 7,5, suspendiert, durch Beschallung für 3–4 Minuten
(50 %-Arbeitszyklus) aufgeschlossen, Triton X-100 wurde einer Endkonzentration von
1 % zugefügt
und der Extrakt wurde 60 Minuten bei 4 °C bei 80 U/min gemischt. Unlösliches
Material wurde durch Zentrifugation bei 10 000g entfernt. GST-Präthrombin-1
und GST-Prährombin-2
wurden in der löslichen Fraktion
bei einer Ausbeute von ca. 5 mg/Liter der Kultur, wie durch das
Western-Blotting unter Verwendung eines gegen humanes α-Thrombin gerichteten
monoklonalen Antikörpers
(EST-1) exprimiert. GST-Präthrombin-1-
und GST-Präthrombin-2-Fusionsproteine
wurden durch Inkubation mit 30 μg/ml
Gift von Echis carinatus in 50 mM Tris-Cl, 150 mM NaCl, pH 7,5,
30 Minuten bei 37 °C
oder länger
zu maturem α-Thrombin
verarbeitet. Das Processing der Fusionsproteine zu Fragmenten der
gleichen Größe wie die
A- und B-Ketten von humanem α-Thrombin
wurde durch das Western-Blotting, gefolgt von SDS-PAGE unter Reduktionsbedingungen sichtbar
gemacht. Nach dem Processing wurde die amidolytische Aktivität gegenüber dem
Thrombinspezifischen chromogenen Peptidyl-Substrat (S-2238) durch
Inkubation von 200 ng der verarbeiteten GST-Präthrombin-1-
oder GST-Präthrombin-2-Fusionsproteine
mit 100 μM
S-2238 in 50 mM Tris-Cl, 150 mM NaCl, pH 7,5, 10 Minuten bei 37 °C beurteilt.
Die amidolytische Aktivität
wurde nur in Proben nach dem Processing mit dem Gift von Echis carinatus
nachgewiesen.
-
GST-Präthrombin-1-
und GST-Präthrombin-2-Fusionsproteine
wurden mittels Affinitätschromatographie
auf Glutathion-Sepharose 4B (Pharmacia) gereinigt. Bakterienextrakte
wurden auf eine 1-ml-Säule
aus Glutathion-Sepharose 4B aufgebracht, die Säule wurde verschlossen und
40 Minuten gemischt. Die Säule wurde
entleert und mit 50 mM Tris-Cl, 150 mM NaCl, pH 7,5, plus 1 % Triton
X-100 gewaschen, dann mit 50 mM Tris-Cl, 150 mM NaCl, pH 7,5 gewaschen,
und mit 1-ml-Aliquoten von 50 mM Tris-Cl, pH 8,0, enthaltend 10
mM Glutathion, eluiert. GST-Präthrombin-1- und GST-Präthrombin-2-Fusionsproteine,
die mittels 10 mM Glutathion eluiert wurden, waren – wie anhand
von SDS-PAGE, gefärbt
mit Coomassie-Blue, beurteilt wurde – ca. 50 % rein.
-
Die
erfindungsgemäßen NPs
werden auf die gleiche Weise wie das Präthrombin-1 oder Präthrombin-2 in
diesem Beispiel hergestellt und werden, wie hierin beschrieben,
zu maturem, aktiviertem NP verarbeitet, außer dass die Konstrukte zur
Einführung
der gewünschten
Sequenzänderung
in den Expressionsvektor vor der Expression in JM 105 mutagenisiert
werden.
-
BEISPIEL 6
-
THROMBOZYTENAGGREGATION
DURCH PCA 2- (E229A) UND WILDTYP-THROMBIN
-
Obwohl
nachgewiesen wurde, dass PCA 2 bei der Fibrinogengerinnung defektiv
ist, besteht eine andere wichtige prokoagulatorische Funktion des
Thrombins in der Stimulation der Thrombozytenaggregation aufgrund
der Spaltung eines Transmembranrezeptors auf der Thrombozytenoberfläche. Zum
Nachweis, dass PCA 2 auch bei dieser prokoagulatorischen Funktion
des Thrombins defektiv ist, wurden Studien zur Thrombozytenaggregation
durchgeführt,
die verschiedene Konzentrationen von PCA 2- und Wildtyp-Thrombins
vergleichen.
-
Studien
zur Thrombozytenaggregation, die Wildtyp- und PCA-2-Thrombin vergleichen,
wurden mit citriertem humanem Thrombozyten-reichen Plasma (PRP)
unter Verwendung eines Chrono-Log-Dualkanal-Aggregometers (Modell 560-VS,
Chrono-Log Corp, Havertown PA) durchgeführt. Frisches humanes Vollblut
(4,5 ml) wurde in sterilen Vacutainer-Röhrchen (Becton Dickenson, Rutherford,
NJ), die 0,5 ml 129 mM Natriumcitrat enthalten, gesammelt. PRP wurde
durch Zentrifugation vom citrierten Blut getrennt. Das Aggregometer wurde
gemäß den Anleitungen
des Herstellers eingestellt. Rekombinantes humanes α-Thrombin
wurde vorgewärmtem
(2 min bei 37 °C)
PRP bei Endkonzentrationen im Bereich von 0,12 nM–0,49 nM
für den
Wildtyp und 0,74 nM–71,89
nM für
PCA 2 zugefügt.
Die durch die Thrombin-Zugabe
zu PRP stimulierte Thrombozytenaggregation wurde durch Zunahme der
Lichtdurchlässigkeit,
die bis zu 5 Minuten an einem Bandschreiber aufgezeichnet wurde, überwacht.
Der Grad der Thrombozytenaggregation wurde durch Messen der Fläche unter der
Kurve 1,5 min nach der Zugabe von Thrombin quantifiziert. Der Grad
der Thrombozytenaggregation (cm2) wurde
gegen die Thrombin-Konzentration
aufgetragen (7).
-
Die
EC50 (die Konzentration, die für
50 % der maximalen Stimulation erforderlich ist) zur Stimulation der
Thrombozytenaggregation durch Wildtyp-Thrombin und PCA 2 wurde anhand
der Kurve bestimmt. Der PCA 2 (EC50 = 30,8 nM) ist bei der Stimulation
der Thrombozytenaggregation 8-mal weniger wirksam als das Wildtyp-Thrombin
(EC50 = 3,9 nM) und ist folglich hinsichtlich der prokoagulatorischen
Aktivität
ebenso wie bei der Gerinnung von Fibrinogen defektiv.
-
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