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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Apparatur zur Durchführung einer
Vielzahl von Tests, die auf eine Veränderung der Viskosität eines
Probenfluids reagieren; sie betrifft außerdem Verfahren zur Durchführung solcher
Tests. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer Kartusche zur Durchführung
eines oder mehrerer Blutgerinnungstests (Koagulationstests) oder,
umgekehrt, von Fibrinolysetests. Die vorliegende Erfindung macht
außerdem
Gebrauch von einer Pumpvorrichtung zum Bewegen einer Fluidprobe.
In einer Ausführungsform
wird die Probenbewegung erreicht, indem reversibel, schnell und
reproduzierbar Druck auf ein Probenfluid ausgeübt wird, um eine weitgehend
hin und her verlaufende Bewegung auszulösen, die wiederum über einen
geeigneten Sensor detektierbar ist. Die offenbarte Vorrichtung zeichnet
sich durch Einfachheit aus und lässt
sich an den Bereich der klinischen Schnelldiagnostisk anpassen,
einschließlich der
Verwendung an Unfallorten, in Notaufnahmen oder Betreuungseinheiten
der Intensivmedizin.
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Technischer
Hintergrund
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Die
Aufrechterhaltung von Blut im flüssigen Zustand,
die so genannte Hämostase
(Blutungsstopp bei Aufrechterhaltung der Fließfähigkeit) erfordert ein feines
Gleichgewicht von Pro- und Antikoagulantien. Prokoagulantien verhindern
exzessives Bluten, indem sie den Blutaustritt aus einem verletzten
Gefäß blockieren,
wogegen Antikoagulantien die Ausbildung von Blutgerinnseln im Blutkreislaufsystem
verhindern, die ansonsten zur Verstopfung von Blutgefäßen und
damit zu Herzinfarkt oder Hirnschlag führen würden.
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Die
biochemische Reaktionsabfolge, die zu einem Blutgerinnsel führt, wird
als Blutgerinnungskaskade bezeichnet. Der Mechanismus basiert auf der
katalytischen Umwandlung von Fibrinogen, einem löslichen Plasmaprotein, zu unlöslichem
Fibrin. Das Enzym, das diese Reaktion katalysiert, ist Thrombin,
das nicht fortdauernd in aktiver Form im Blut zirkuliert, sondern
dort als Prothrombin, dem inaktiven Vorläufer von Thrombin, vorliegt.
Die Umwandlung zu Thrombin geschieht in Gegenwart von Calciumionen
und Gewebe-Thromboplastin.
Diese Mechanismus ist als der „extrinsische
pathway" (extrinsischer
Reaktionsweg) bekannt. Ein zweiter, komplexerer, intrinsischer Reaktionsweg
wird durch mit Blutplättchen
assoziierte Gerinnungsfaktoren aktiviert, und ist wissenschaftlich
gut verstanden.
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Die
Auflösung
eines Blutgerinnsels, die so genannte Fibrinolyse, erfordert die
Umwandlung von Fibrin in ein lösliches
Produkt. Diese Lyse wird durch das proteolytische Enzym Plasmin
katalysiert, das in einer inaktiven Form, dem Plasminogen, zirkuliert. Gewebe-Plasminogenaktivator
(tissue plasminogen activator, tPA), bakterielle hämolytische
Enzyme (z. B. Streptokinase) und im Urin entdeckte proteolytische
Humanenzyme (z. B. Urokinase) aktivieren sämtlich Plasminogen. Diese Substanzen
werden in der thrombolytischen Therapie angewendet.
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Die
Diagnose hämorrhagischer
Krankheitszustände
wie etwa der Hämophilie
(Bluterkrankheit), bei denen ein oder mehrere der zwölf Blutgerinnungsfaktoren
defekt sein können,
kann durch eine große
Vielfalt an Blutgerinnungstests erreicht werden. Zusätzlich sind
verschiedene Tests entwickelt worden, um den Verlauf einer thrombolytischen
Therapie zu überwachen.
Andere Tests sind entwickelt worden, um einen präthrombolytischen Zustand oder einen
hypergerinnungsfähigen
Zustand anzuzeigen oder die Wirkung der Verabreichung von Protamin
an Patienten während
cardiopulmonärer
Bypassoperationen zu überwachen.
Der wesentliche Wert von Blutgerinnungstests liegt jedoch in der Überwachung oraler
und intravenöser
Therapien zur Hemmung der Blutgerinnung. Zwei der diagnostischen
Haupttests, bzw. Hauptparameter, sind die „aktivierte partielle Thromboplastin-Zeit" (activated partial
thromboplastin time, APTT) und die „Prothrombin-Zeit" (prothrombin time,
PT).
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Ein
APTT-Test bewertet die intrinsischen und allgemeinen Reaktionswege
der Blutgerinnung. Aus diesem Grund wird APTT oft verwendet, um
die Blutgerinnungshemmung mittels intravenöser Heparin-Behandlung zu überwachen.
Spezifisch misst dieser Test die Zeit bis zur Ausbildung eines Fibringerinnsels,
nachdem das aktivierende Agens, Calcium, sowie ein Phospholipid
zu der mit Citrat versetzten Blutprobe hinzu gegeben wurden. Die
Anwendung von Heparin hat die Wirkung, die Gerinnselbildung zu unterdrücken.
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Ein
PT-Test bewertet die extrinsischen und allgemeinen Reaktionswege
der Blutgerinnung; er wird daher verwendet, um orale Therapien der
Blutgerinnungshemmung zu überwachen.
Das orale Antikoagulans Coumadin unterdrückt die Bildung von Prothrombin.
Folglich basiert der Test auf der Zugabe von Calcium und Gewebe-Thromboplastin
zu der Blutprobe.
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Die
Standard-Labortechnik für
Blutgerinnungstests verwendet typischer Weise ein turbidimetrisches
Verfahren (siehe z. B. US-Patent Nr. 4,497,774). Zur Analyse werden
Vollblut-Proben in einem Citrat enthaltenden Behälter („Vacutainer") gesammelt und dann
zentrifugiert. Das Testverfahren wird mit Plasma durchgeführt, dem
ein hinreichender Überschuss
an Calcium zugegeben wurde, um die Wirkung des Citrats zu neutralisieren.
Für einen PT-Test
wird Gewebe-Thromboplastin als Trockenreagens, das vor der Verwendung
wiederhergestellt wird, eingesetzt. Dieses Reagens ist hitzeempfindlich und
wird instrumentell auf 4°C
gehalten. Aliquots von Probe und Reagens werden in eine Küvette übertragen,
die auf 37°C
erwärmt
ist, und die Messung erfolgt im Bezug auf eine Veränderung
der optischen Dichte.
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Als
Alternative zu dem turbidimetrischen Verfahren, haben Beker et al.
(siehe Haemostasis (1982) 12: 73) ein chromogenes (farbbildendes)
PT-Reagens (Thromboquant PT) eingeführt. Der Test basiert auf der
Hydrolyse von p-Nitroanilin aus einem modifizierten Peptid, Tos-Gly-Pro-Arg-pNA,
durch Thrombin und wird spektrophotometrisch verfolgt.
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Blutgerinnungs-Testvorrichtungen
sind für die
Analyse von Vollblut bekannt. So ist z. B. eine Einheit in Form
einer Anwendungs-Kartusche beschrieben worden, bei der Trockenreagentien
in den Analysator eingebracht werden, der dann auf 37°C erwärmt wird,
bevor ein Tropfen Blut zugegeben wird. Die Probe wird durch Kapillaranziehung
mit dem Reagens gemischt. Der Detektionsmechanismus basiert auf
Laserlicht, das durch die Probe hindurch tritt. Blutzellen, die
sich entlang der Fließstrecke
bewegen, ergeben ein gesprenkeltes Muster, das für nicht geronnenes Blut spezifisch
ist. Wenn das Blut gerinnt, lässt
die Bewegung nach, bzw. hört
auf und ergibt ein für
geronnenes Blut spezifisches Muster. Mehrere Patente offenbaren
Aspekte dieser Technik und sind unten stehend weiter beschrieben.
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US-Patent
Nr. 4,731,330 offenbart eine lyophilisierte Vollblut-Kontrollprobe,
die aus fixierten roten Blutzellen und Plasma-Feststoffen einschließlich Gerinnungsfaktoren
besteht. Standard-Plasma-Kontrollen können für dieses System nicht verwendet werden,
da die Detektion auf der Bewegung roter Blutzellen basiert. Das
US-Patent Nr. 4,756,884 offenbart die Komponententeile der Kartuschen-Technik,
die auf Kapillaranziehung basiert, einschließlich bestimmter Antikörper und
Reagenzien für
die Blutgerinnung. US-Patent
4,948,961 offenbart die Komponenten und das Verfahren zur Benutzung
einer optischen Simulatorkartusche, die zusammen mit dem obigen
Instrument verwendet wird. Das US-Patent Nr. 4,952,373 offenbart
einen Plastik-Schutzschild, der einen unbeabsichtigten Transfer
des Blutes von der Blut-Einlassöffnung
der Kartusche in die Testregion des Instruments verhindert.
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US-Patent
4,963,498 offenbart ein Verfahren zur Gewinnung chemischer Informationen
aus der Kapillaranziehungs-Kartusche. US-Patent Nr. 5,004,923 offenbart
optische Merkmale über
die das obige Instrument die Kartusche „befragt". US-Patent Nr. 5,039,617 offenbart
eine Vorrichtung zur APTT, die Vollblut verwendet, wobei die Probe
mit den Reagenzien vermischt wird, wenn sie durch Kapillarkraft entlang
eines Fließweges
befördert
wird. Das aktivierende Reagenz, Sulfatid oder Sulfoglykosylsphingolipid,
bewirkt eine Gerinnselbildung, die von Hämatokrit unabhängig ist.
EP 0368624 A2 offenbart
ein Verfahren zur Bereitstellung von trockenen, jedoch leicht resuspendierbaren,
stabilen Latexpartikeln auf einer Oberfläche.
EP 0395384 A2 offenbart
ein Codierungsverfahren, durch das verschiedene Typen von Kartuschen
identifiziert werden können.
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Es
ist weiterhin eine als Einheit vorliegende, bzw. zu verwendende
Kartusche beschrieben worden, die zwei Kapillarröhrchen beinhaltet, die gleichzeitig
Blut aus einem einzigen Fingerstift abziehen. Diese Ausgestaltung
erlaubt Doppelmessungen oder zwei verschiedene Messungen, die auf
der Beschichtung mit verschiedenen Reagenzien basieren. Die PCT-Anmeldung
WO 89/06803 beschreibt die obige Vorrichtung zur Messung der Blutgerinnung,
basierend auf Änderungen
der Lichtdurchlässigkeit
durch ein Kapillarröhrchen.
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Auf
der anderen Seite beschreibt das US-Patent Nr. 3,695,842 ein Verfahren
zur Analyse der Umwandlung einer Flüssigkeit in eine gelatineartige
oder feste Masse, das auf die PT und APTT angewendet wird. Das Gerinnungssystem
verwendet einen Vacutainer, der alle benötigten Reagenzien enthält, ebenso
auch einen ferromagnetischen Bestandteil. Sobald die Blutprobe in
den Vacutainer gesogen worden ist, wird sie in einer abgeschrägten Weise
in dem Instrument platziert. Dieser Vorgang bewirkt, dass der ferromagnetische
Bestandteil am Boden des Röhrchens
in enger Nachbarschaft zu einem magnetischen Reedschalter (Zungenschalter)
sitzt. Wenn die Probe rotiert wird, wird durch die Schwerkraft sichergestellt,
dass der Bestandteil nahe bei dem Reedschalter bleibt. Wenn jedoch
das Blut zu gerinnen beginnt, nimmt die Viskosität bis zu dem Punkt zu, an dem
der Bestandteil mit der Blutprobe zu rotieren beginnt. Der Reedschalter
wird somit aktiviert und erlaubt eine Bestimmung der Gerinnungszeit.
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Es
ist eine weitere Anordnung beschrieben worden, die auf der Verwendung
magnetischer Partikel basiert, die in ein Trockenreagens gemischt
werden, das sich innerhalb einer flachen Kapillarkammer befindet.
Ein angelegtes oszillierendes Magnetfeld des Instruments lässt die
Partikel oszillieren, sobald sich das Reagens im Blut gelöst hat.
Diese Bewegung wird optisch verfolgt. Wenn das Blut gerinnt, werden
die Partikel eingeschlossen und die Bewegung wird verringert. Fibrinolyse-Tests
werden durchgeführt,
indem man den umgekehrten Vorgang beobachtet (siehe Oberhardt et
al., Clin. Chem. (1992) 37: 520). Das obige, auf magnetischen Partikeln
basierende Verfahren, ist auch im US-Patent Nr. 5,110,727 beschrieben.
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Ein
anderes Verfahren zum Nachweis der Blutgerinnung basiert auf der
Ultraschall-Zerstreuung von
200 Mikrometer Glaskügelchen,
die in einer Blutprobe suspendiert werden. Amplituden- und Phasenveränderungen
der Verteilungswellen werden benutzt, um die Blutgerinnung zu messen
(siehe Machado et al., J. Acoust Soc. Am. (1991) 90: 1749).
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Shenaq
und Saleem, in „Effective
Hemostasis in Cardiac Surgery",
Herausgeber: Ellison, N und Jobes, D. R., Saunder & Co., (1988) verwenden
eine Ultraschall-Sonde, die in eine Küvette eingesetzt wird, die
die Probe und die Reagenzien enthält. Die Ultraschall-Sonde reagiert auf
die Gerinnselbildung in der Küvette
und kann so verwendet werden, um die Gerinnungsdauer zu messen.
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Es
ist ein automatischer Gerinnungszeit-Messer beschrieben worden,
der die aktivierte Gerinnungszeit (activated clotting time, ACT)
in Blutproben von Patienten während
eines cardiopulmonären
Bypasses misst. Die Probe wird in eine Kartusche gegeben, die eine
Rührvorrichtung
beinhaltet, auf welcher sich das Blutgerinnsel bildet. Die Bewegung der
Rührvorrichtung
wird über
einen Lichtoptischen Detektor kontrolliert (siehe Keeth et al.,
Proceedings Am. Acad. Cardiovascular Perfusion (1988) 9: 22).
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Es
ist ein Instrument zur automatischen Aufzeichnung der Auflösungszeit
(Lysezeit) eines Blutgerinnsels beschrieben worden, das auf einer Änderung
der elektrischen Leitfähigkeit
basiert (siehe Wilkens und Back, Am. J. Clin. Pathol. (1976) 66:
124). Im ersten Schritt werden Streptokinase, Thrombin und Fibrinogen
in ein Röhrchen
gegeben. Sobald sich ein Gerinnsel gebildet hat, wird das Röhrchen partiell
umgedreht, so dass, wenn die Streptokinase das Gerinnsel auflöst, die
Lösung
das Röhrchen
hinab fließt
und in ein zweites Rohr tropft, bei dem eine Elektrode am Boden
positioniert ist, sowie eine andere Elektrode weiter oben im Rohr.
Wenn die Flüssigkeit
die zweite Elektrode erreicht, wird ein digitaler Zeitmesser gestoppt
und ergibt einen Wert für
die Zeit der Gerinnselauflösung.
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Es
ist ein weiteres Verfahren zur Messung der Lysezeit von Blutgerinnseln
beschrieben worden, das auf der Unterbrechung eines elektrischen
Kreislaufs basiert, der durch einen einzelnen Fibrinstrang aufrecht
erhalten wird (siehe Folus und Kramer, J. Clin. Pathol. (1976) 54:
361).
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Die
Offenbarung des US-Patents Nr. 5,096,669 beinhaltet das allgemeine
Format zur Testung der Blutchemie (z. B. Blutspiegel von Kalium und
Glukose) und die Verwendung einer Blase, um ein Probenfluid in einer
einzigen Richtung zu einer Sensorregion zu bewegen. Insbesondere
ist die Variation der Geschwindigkeit oder Bewegungsrichtung oder
das Oszillieren einer Fluidprobe nirgendwo offenbart, als Lehre
präsentiert
oder nahe gelegt.
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Es
verbleibt somit ein Bedarf für
eine Apparatur und ein Verfahren zur Durchführung von Tests, die auf Veränderungen
der Viskosität
einer Fluidprobe reagieren, wobei Apparatur und Verfahren im Bereich
der Schnellbehandlung verwendet werden können, insbesondere an Orten
wie etwa einer Arztpraxis, die keinen direkten Zugang zu einer zentralen Untersuchungseinheit
haben, und wobei Apparatur und Verfahren optional durch Methoden
der Mikrofabrikation hergestellt werden können und in praktischer Weise
dahin gehend angepasst werden können,
dass sie eine Vielzahl von Tests einschließlich der Untersuchung von
Blutgas und Analyten einbeziehen können.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im weitesten Sinn eine Kartusche
zur Messung einer Veränderung
der Viskosität
einer Fluidprobe und zur Einführung
in eine externe Lesevorrichtung angepasst, wobei die Kartusche aufweist:
- (a) ein Gehäuse,
das mit einem oder mehreren Verbindungsmittel(n) zum Ankuppeln des
Gehäuses
an eine oder mehrere (der) externe(n) Vorrichtung(en) ausgerüstet ist
und das mit einer Fluidprobe gefüllt
werden kann und das mit einer Probenverdrängungseinrichtung zur Ausübung einer
Kraft auf die Fluidprobe, die zur Verdrängung mindestens eines Teils
der Fluidprobe in dem Gehäuse
ausreicht, ausgerüstet
ist und
- (b) mindestens ein in dem Gehäuse enthaltenes Reagenz, das
nach dem Kontakt mit der Fluidprobe eine Veränderung der Viskosität der Fluidprobe
beschleunigen kann,
gekennzeichnet durch mindestens eine
Sensoreinrichtung, die sich in dem Gehäuse befindet und die Verdrängung der
Fluidprobe detektieren kann.
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Es
ist nun überraschender
Weise herausgefunden worden, dass die oben genannten Erfordernisse
und Weitergehendes von der Apparatur der vorliegenden Erfindung
erfüllt
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine wegwerfbare Einweg-Kartusche offenbart,
welche zusammen mit einer externen Lesevorrichtung Informationen
bezüglich
der Neigung einer Fluidprobe, Änderungen
der Viskosität
zu durchlaufen, bereitstellen kann. Insbesondere können diagnostische Daten über biologische
Flüssigkeiten
erhalten werden, wie etwa Gerinnungs- und Fibrinolyse-Eigenschaften
von Vollblut-Proben.
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Es
ist von größter Bedeutung,
dass die offenbarte Apparatur eine Reihe von Tests („Testbatterie") beinhalten kann,
die alle gleichzeitig bei einer einzigen Fluidprobe durchgeführt werden
können,
im allgemeinen in einem Bereich von einigen zehn Sekunden. So beträgt z. B.
die Zeit, die zur Durchführung eines
normalen PT-Tests benötigt
wird, etwa 12 Sekunden, während
etwa 300–500
Sekunden für ACT-Tests
benötigt
werden können,
wenn das Blut von hochgradig mit Heparin behandelten Patienten verwendet
wird. Die Apparatur der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise
so angepasst, dass Verfahren der Mikrofabrikation und entsprechende
Bauteile/Vorrichtungen, insbesondere durch Mikrofabrikation hergestellte
elektrochemische Sensoren, verwendet werden können, um eine optimale Ausgestaltung, bzw.
Anordnung der Kartusche und eine reproduzierbare Gewinnung, Handhabung,
Weiterverarbeitung und Speicherung von Daten zu ermöglichen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist das Gehäuse mit einem oder mehreren
Verbindungsmitteln ausgestattet, um das Gehäuse an eine oder mehrere mechanische,
elektronische oder optische Vorrichtungen) anzukoppeln. Zum Beispiel kann
die Kartusche elektromechanische Verbindungsmittel aufweisen, um
ein Ankoppeln der Kartusche an eine externe Lesevorrichtung zu erlauben,
die eine Vielzahl an Funktionen einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Aufzeichnung, Anzeige, Manipulation, Speicherung oder anderes, ausführt, wobei
die ausführbaren
Messungen unter Verwendung der Kartusche der Erfindung nutzbar gemacht
werden.
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Eine
andere Vorrichtung, an welche die Erfindung angekoppelt werden kann,
ist eine optische Detektionsvorrichtung, welche die Bestimmung der
Position einer Gas/Flüssigkeits-Grenzfläche erlaubt.
In einem weiteren Fall kann es sich um eine Vorrichtung handeln,
die eine Probenrückhalteeinrichtung
beinhaltet, die dazu in der Lage ist, das Gehäuse mit der Fluidprobe zu beladen.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Probenrückhalteeinrichtung
außerdem eine
Fluidproben-Entnahmeeinrichtung, die z. B. zum Ziehen einer Probe
verwendet werden kann. Die Probenrückhalte-/Entnahmeeinrichung kann dann mit der
Kartusche der vorliegenden Erfindung verbunden werden, um das Gehäuse mit
der Fluidprobe zu befüllen.
Bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung bildet die Probenrückhalteeinrichtung
einfach einen integralen Teil des Gehäuses und kann mit der Fluidprobe
beladen werden.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist die Kartusche mit einer Verdrängungseinrichtung
für die
Fluidprobe ausgestattet. Zum Beispiel kann die Kartusche mit einer
externen Pumpeinrichtung verbunden sein, die dann in der Lage ist,
eine Kraft auf die Fluidprobe auszuüben, um die Probe im Gehäuse zu bewegen. Alternativ
kann die Probenverdrängungseinrichtung eine
Pumpeinrichtung sein, die bereits einen integralen Teil der Kartusche
darstellt. Auf jeden Fall erlaubt es die Betätigung der Probenverdrängungseinrichtung,
wenigstens einen Teil der Fluidprobe über die Sensoreinrichtung zu
bewegen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Kraft, die auf die Fluidprobe angewendet wird,
ebenso wie die nachfolgende Bewegung der Fluidprobe, reversibel,
so dass wenigstens ein Teil der Fluidprobe in einer weitgehend hin
und her gerichteten Weise über
die Sensoreinrichtung verdrängt
wird. Bei Kontakt der Fluidprobe mit dem Reagenz werden die nachfolgenden
Veränderungen der
Viskosität
der Fluidprobe dann im Gegenzug gemessen, indem die Oszillationsfrequenz,
die Amplitude oder diesbezügliche
Veränderungen
bei der Fluidprobe überwacht
werden. Alternativ ist die Sensoreinrichtung befähigt, Veränderungen der elektrischen Eigenschaften
der Fluidprobe selbst zu detektieren. Bei einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Sensoreinrichtung die Position der Grenzschicht
zwischen einem Gas und einer Flüssigkeit
(z. B. die Gas/Flüssigkeits-Grenzschicht
zwischen Luft und der Fluidprobe oder zwischen Luft und einem Kalibriermittel)
detektieren.
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Bei
einer bestimmten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Apparatur zur Durchführung eines
Tests offenbart, welcher auf eine Veränderung der Viskosität einer
Fluidprobe reagiert, umfassend: (a) wenigstens einen Sensor, der
gegenüber
der Verdrängung
einer Fluidprobe über
den Sensor empfindlich ist; (b) wenigstens ein Reagenz, das befähigt ist,
eine Veränderung
der Viskosität
einer Fluidprobe zu beschleunigen; (c) eine Probenrückhalteeinrichtung,
um eine Fluidprobe ohne Kontakt mit dem Sensor und dem Reagenz zurückzuhalten;
und (d) eine Pumpeinrichtung (bzw. Pumpeinrichtungen) zum Ausüben von
Druck auf eine Fluidprobe in der Probenrückhalteeinrichtung, um wenigstens
einen Teil der Fluidprobe über
den Sensor zu verdrängen.
Vorzugsweise werden die Kraft oder der Druck reversibel appliziert,
um die Fluidprobe dazu zu veranlassen, sich weitgehend in hin und
her gerichteter Weise zu bewegen, so dass die Fluidprobe mit dem
Reagenz in Kontakt tritt, das die Veränderung der Viskosität der Fluidprobe
anregt, bzw. beschleunigt. In bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird eine Pumpeinrichtung bereit gestellt, die ein elastisches
Diaphragma in Fluidverbindung mit der Probenrückhalteeinrichtung umfasst.
Ein bevorzugtes Diaphragma kann mit einer inneren Feder oder einem
inneren Gummischwamm ausgestattet sein, um die schnelle, reproduzierbare Komprimierung
und Dekomprimierung des Diaphragmas zu unterstützen.
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Wie
zuvor erwähnt,
stellt die vorliegende Erfindung auch Kartuschen bereit, die an
eine externe Lesevorrichtung angekoppelt werden können, die eine
Anzahl an Funktionen durchführt.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Apparatur, bei der
der Sensor ein Signal für
eine externe Lesevorrichtung bereitstellt, die einen (Druck-)Kolben
betä tigt,
um das Diaphragma zu komprimieren und zu dekomprimieren. Da, wo
der Sensor ein Leitfähigkeitssensor
ist, bevorzugt ein durch Mikrofabrikation hergestellter Leitfähigkeitssensor,
ist das Signal ein Ausgabeergebnis der Leitfähigkeit. Bei einer Ausführungsform
veranlassen Ausgabesignale unterhalb eines ersten, vorab gewählten Wertes
die Lesevorrichtung dazu, den Kolben zu betätigen, um das Diaphragma zu
komprimieren, und Ausgabesignale oberhalb eines zweiten, vorab gewählten Wertes
veranlassen die Lesevorrichtung, den Kolben zu betätigen, um
das Diaphragma zu dekomprimieren. Zusätzlich zur Bereitstellung einer
Rückkopplungs-Methodik
kann die externe Lesevorrichtung auch eine Möglichkeit zur Signalweiterverarbeitung
bereit stellen, in welcher Rohdaten weiterverarbeitet werden können, um
die Menge an nützlicher
Information, die in einem gegebenen Test erhalten werden kann, zu vergrößern. Alternativ
kann das Diaphragma mit einer konstanten, vorab festgelegten Rate
komprimiert und dekomprimiert werden, und die Reaktion der Fluidprobe,
die eine Veränderung
ihrer Viskosität
durchmacht, wird von dem Sensor überwacht.
Andere Aspekte der vorliegenden Erfindung beinhalten Kartuschen,
die auf einer gegebenen Temperatur gehalten werden können, bevorzugt
bei physiologischer Temperatur.
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Verschiedene
Fluidproben können
gemäß der vorliegenden
Erfindung getestet werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
biologische Flüssigkeiten
wie etwa Vollblut und Plasma. Die vorliegende Erfindung ist außerdem besonders
nützlich zur
Durchführung
von Tests an mit Antikoagulantien behandelten Blutproben einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf mit Heparin oder Citrat behandeltes, bzw. versetztes Vollblut.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Kartusche entsprechend
der hier vorliegenden Beschreibung zur Messung einer Veränderung
der Viskosität
einer Fluidprobe bereit, wobei das Gehäuse eine Probenrückhalteeinrichtung
beinhaltet, die mit einer Fluidprobe beladen werden kann, und wobei
die besagte Probenverdrängungseinrichtung
eine Pumpeinrichtung beinhaltet, die eine Kraft auf die Fluidprobe
in der Probenrückhalteeinrichtung ausüben kann,
die ausreicht, um wenigstens einen Teil der Fluidprobe in dem Gehäuse zu verdrängen. Bei
einer Ausführungsform
beinhaltet die Kartusche weiterhin mindestens eine Leitung, die
die Fluidprobe mit der Sensoreinrichtung verbindet. Das Reagenz ist
vorzugsweise in der Leitung lokalisiert. Das Reagenz ist vorzugsweise
ausgewählt
aus Calcium und Phospholipid, Calcium und Gewebe-Thromboplastin oder
teilchenförmigem
Material, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Kaolin, Diatomeenerde/Diatomeensubstanz,
Celit, fein verteiltem Glas oder Gemischen hiervon.
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Eines
oder mehrere Elemente der hier beschriebenen Kartusche können in
modularer Form angefügt
oder abgenommen werden. In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt diese eine Kartusche gemäß der hier vorliegenden Beschreibung
bereit, bei der die Sensoreinrichtung mindestens eine Region, definiert
innerhalb des Gehäuses,
enthält,
in der die Position der Grenzschichten der Fluidprobe und der Luft überwacht
werden können,
wenn sich die besagte Grenzfläche
bei Verdrängung
der Fluidprobe bewegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Region ein durchsichtiges Fenster, durch welches die Position
der Grenzfläche
mittels optischer Detektionseinrichtungen bestimmt werden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet die Sensoreinrichtung einen Leitfähigkeitssensor. Die Kartusche
kann verwendet werden, um eine Veränderung der Viskosität einer
Fluidprobe im Rahmen eines Fluidkoagulationstests, eines Fluidagglutinationstests
oder eines Aminoassays zu messen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Apparatur
zur Durchführung
eines Bluttests für
die Prothrombinzeit bereit zu stellen, umfassend: (a) wenigstens
einen Leitfähigkeitssensor, der
gegenüber
der Verdrängung
einer Blutprobe über den
Sensor empfindlich ist; (b) wenigstens ein Reagenzgemisch, das Thromboplastin
und Calciumionen enthält;
(c) eine Probenrückhalteeinrichtung
zum Zurückhalten
der Blutprobe von einem Kontakt mit dem Sensor und dem Reagenz;
(d) eine Pumpeinrichtung (bzw. Pumpeinrichtungen) zum reversiblen
Ausüben von
Druck auf die Blutprobe in der Probenrückhalteeinrichtung, um wenigstens
einen Teil der Blutprobe über
den Sensor zu verdrängen,
bevorzugt in einer sich weitgehend hin- und her bewegenden Weise, wobei
das Reagenz mit der Blutprobe in Kontakt tritt und die Koagulation
(Gerinnung) der Blutprobe anregt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Apparatur
zur Durchführung
eines Bluttests auf aktivierte partielle Thromboplastinzeit bereit
zu stellen, umfassend: (a) wenigstens einen Leitfähigkeitssensor,
der gegenüber
der Verdrängung
einer Blutprobe über
den Sensor empfindlich ist; (b) wenigstens ein Reagenzgemisch, das
ein Phospholipid und Calciumionen enthält; (e) eine Probenrückhalteeinrichtung
zum Zurückhalten
der Blutprobe von einem Kontakt mit dem Sensor und dem Reagenz;
(d) eine Pumpeinrichtung (bzw. Pumpeinrichtungen) zum reversiblen
Ausüben
von Druck auf die Blutprobe in der Probenrückhalteeinrichtung, um wenigstens
einen Teil der Blutprobe über
den Sensor zu verdrängen,
bevorzugt in einer sich weitgehend hin- und her bewegenden Weise,
wobei das Reagenz mit der Blutprobe in Kontakt tritt und die Koagulation (Gerinnung)
der Blutprobe anregt.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrifft die Offenbarung
einer Apparatur zur Durchführung
eines Blutfibrinolysetests, umfassend: (a) wenigstens einen Sensor,
der gegenüber
der Verdrängung
einer Blutprobe über
den Sensor empfindlich ist; (b) wenigstens ein Reagenz, das in der
Lage ist, die Koagulation oder partielle Koagulation der Blutprobe
zu beschleunigen; (c) eine Probenrückhalteeinrichtung zum Zurückhalten
der Blutprobe von einem Kontakt mit dem Sensor und dem Reagenz;
(d) eine Pumpeinrichtung (bzw. Pumpeinrichtungen) zum reversiblen
Ausüben
von Druck auf die Blutprobe in der Probenrückhalteeinrichtung, um wenigstens einen
Teil der Blutprobe über
den Sensor zu verdrängen,
bevorzugt in einer sich weitgehend hin- und her bewegenden Weise,
wobei das Reagenz mit dem Vollblut in Kontakt tritt, um koaguliertes
oder partiell koaguliertes Blut bereit zu stellen, wobei die Pumpeinrichtung
weiterhin dazu in der Lage ist, den reversibel applizierten Druck
gegenüber
dem koagulierten oder partiell koagulierten Vollblut aufrecht zu
erhalten, bis fibrinolytische Prozesse bewirken, dass das koagulierte
oder partiell koagulierte Vollblut weniger viskos wird, was eine
gesteigerte oder größere Verdrängung wenigstens
eines Teils der lysierten Blutprobe über den Sensor erlaubt, vorzugsweise
in einer sich weitgehend hin- und her bewegenden Weise.
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Die
Kartuschen der vorliegenden Erfindung können ferner ein Kalibrierfluid
beinhalten, von dem wenigstens ein Teil über den Sensor verdrängt werden
kann, um den Sensor zu kalibrieren. Es wird daher in Erwägung gezogen,
dass das Kalibrierfluid über
den Sensor verdrängt
werden kann, bevorzugt in einer sich weitgehend hin und her bewegenden Weise,
wobei das Kalibrierfluid in Fluidverbindung mit dem Blut oder der
Fluidprobe steht, so dass das Blut oder die Fluidprobe nicht in
direktem Kontakt mit dem Sensor stehen muss, damit der Sensor die
Veränderung
der Viskosität
des Blutes oder der Fluidprobe detektiert.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Offenbarung
eines Verfahrens zur Durchführung
eines Tests, der auf eine Veränderung der
Viskosität
einer Fluidprobe reagiert, umfassend: (a) Einbringen einer Fluidprobe
in eine Probenrückhalteeinrichtung,
um die Fluidprobe ohne Kontakt mit einem Sensor und einem Reagenz
zurückzuhalten, wobei
der Sensor gegenüber
der Verdrängung
der Fluidprobe über
den Sensor empfindlich ist, und wobei das Reagenz in der Lage ist,
eine Veränderung der
Viskosität
der Fluidprobe zu beschleunigen; (b) Ausüben von Druck auf die Fluidprobe
in der Probenrückhalteeinrichtung,
um wenigstens einen Teil der Fluidprobe über den Sensor zu verdrängen; vorzugsweise
wird der Druck oder die Kraft reversibel appliziert, so dass sich
die Fluidprobe in einer weitgehend hin und her gerichteten Weise
bewegt, so dass die Fluidprobe mit den Reagenz in Kontakt tritt,
das die Veränderung
der Viskosität
in der Fluidprobe beschleunigt; (c) Detektieren der Verdrängung der
Fluidprobe über
den Sensor, um eine Veränderung
der Viskosität
der Fluidprobe anzuzeigen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Durchführung
eines Blutfibrinolysetests gemäß der hier
vorliegenden Beschreibung. Das Verfahren des Fibrinolysetests der vorliegenden
Erfindung kann weiterhin beinhalten, die Probe mit einem zweiten
Reagenz zu behandeln, das dazu in der Lage ist, die Fibrinolyse
der Probe zu beschleunigen, wenn die Probe koaguliert oder partiell
koaguliert ist. Solche, die Fibrinolyse steigernden Agenzien können, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Gewebe-Plasminogenaktivator
(tPA), Streptokinase und Urokinase beinhalten.
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Es
wird außerdem
ein Verfahren zur Auswahl eines die Fibrinolyse anregenden Agens,
das für
die Behandlung eines Subjekts nützlich
ist, offenbart, wobei dieses Verfah ren umfasst: (a) Durchführen eines
Fibrinolysetests an einer von dem Subjekt erhaltenen Blutprobe,
wobei der Test umfasst, (i) Einbringen der Probe in eine Probenrückhaltevorrichtung zum
Zurückhalten
der Probe ohne einen Kontakt mit einem Sensor und einem Reagenz,
wobei der Sensor gegenüber
der Verdrängung
der Probe über
den Sensor empfindlich ist, und das Reagenz befähigt ist, die Koagulation der
Probe zu beschleunigen, (ii) reversibles Ausüben eines Druckes auf die Probe
in der Probenrückhaltevorrichtung,
um wenigstens einen Teil der Probe über den Sensor zu verdrängen, bevorzugt
in einer sich weitgehend hin und her bewegenden Weise, so dass das
Reagenz mit der Probe in Kontakt kommt und die Koagulation oder
partielle Koagulation der Probe beschleunigt, (iii) Behandlung der
Probe zu einer beliebigen Zeit vor oder nachdem die Probe das Reagenz
kontaktiert hat, mit einem die Fibrinolyse anregenden Agens, und
(iv) Aufrechterhaltung des reversibel applizierten Drucks gegenüber der
koagulierten oder partiell koagulierten Probe, bis fibrinolytische
Prozesse bewirken, dass die koagulierte oder partiell koagulierte
Probe weniger viskos wird, was eine gesteigerte Verdrängung wenigstens
eines Teils der lysierten Probe über
den Sensor erlaubt, vorzugsweise in einer sich weitgehend hin- und
her bewegenden Weise; (b) Interpretation der Testergebnisse zur
Bestimmung eines wirksamen, die Fibrinolyse stimulierenden Agens
für das
Subjekt.
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In
dem unmittelbar vorangehenden Test kann mehr als ein Fibrinolysetest
unter Verwendung eines oder mehrerer Typen Fibrinolyse beschleunigender
Agenzien in einer Kartusche durchgeführt werden. Vorzugsweise sind
mehrere Leitungen, jeweils ein unterschiedliches beschleunigendes
Agens enthaltend, mit der Probenrückhalteeinrichtung verbunden.
Natürlich
können
Doppeldurchläufe
mit dem gleichen beschleunigenden Agens oder Reagenz in einer einzigen
Kartusche, die mehrere Leitungen aufweist, durchgeführt werden.
Alternativ werden die Ergebnisse mehrerer „einfacher" Tests verglichen, um ein wirksames,
oder, wenn gewünscht,
das wirksamste Fibrinolyse stimulierende Agens (Fibrinolyse-Promotor)
für das
spezifische Subjekt zu bestimmen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner eine wegwerfbare Einweg-Kartusche,
bestehend aus einer Vielzahl durch Mikrofabrikation hergestellter Sensoren
zur Bestimmung der Anwesenheit oder Konzentration eines oder mehrerer
Analyten in einem Probenfluid, zusammen mit einem durch Mikrofabrikation
hergestellten Sensor zur Bestimmung von Veränderungen der Viskosität des Probenfluids.
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Andere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden Durchschnittsfachleuten
insbesondere bei Berücksichtigung
der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
erkennbar werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A ist eine Darstellung
einer spezifischen Ausführungsform
der Kartusche der vorliegenden Erfindung. Insbesondere zeigt 1 den
Leitfähigkeitssensor
in einer orthogonalen Anordnung. Der Probenflusskanal ist mit 2 bezeichnet,
und die Reagenzkammer ist mit 3 bezeichnet. Alternativ
kann sich das Reagenz im Sensorbereich von 1 befinden. Ein
Luftsegment 4 kann ebenfalls in der Reagenzkammer vorhanden
sein. Punkt 5 bezeichnet die Probenhaltekammer, und 6 bezeichnet
eine verschließbare
Probenöffnung.
Das Diaphragma, welches Druck appliziert, um die Probe durch die
Flusskanäle zu
bewegen, ist mit 7 bezeichnet. Die Abfallkammer ist 9,
und 8 bezeichnet eine Abflussöffnung in der Abfallkammer.
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1B ist eine topologische
Widergabe der Kartusche aus 1A.
Kalibierfluid kann bei 10 eingegeben werden, also oben
in 1A dargestellt.
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2A und 2B veranschaulichen eine Abfolge von
Ereignissen, in denen (a) die Kompression des Diaphragmas markiert,
was im Fluss der Fluidprobe über
die Leitfähigkeitssensoren
resultiert (der Sensor misst hohe Leitfähigkeit), (b) die Dekompression
des Diaphragmas und den resultierenden Rückfluss der Fluidprobe markiert
(der Sensor misst niedrige Leitfähigkeit),
und (c) den Zyklus der Fluidproben-Bewegung markiert, der wiederholt
wird, um die Probe über
den Sensor zu oszillieren.
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3A zeigt eine typische Ausgabe
eines orthogonalen Sensors, wenn Reagenzien anwesend sind, um das
Gerinnen einer Blutprobe zu bewirken. 3B zeigt
eine typische Ausgabe eines parallelen Leitfähigkeitssensors in Gegenwart
von Gerinnungsreagenzien.
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4A und 4B zeigen repräsentative Signalausgaben des
orthogonalen Leitfähigkeitssensors bzw.
des parallelen Leitfähigkeitssensors
in Abwesenheit von die Koagulation fördernden Reagenzien.
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5A zeigt die rechtwinklige
oder orthogonale Anordnung eines Leitfähigkeitssensors der vorliegenden
Erfindung. Der Flusskanal ist auf der rechten Seite dieser speziellen
Ausführungsform
der Erfindung angezeigt. 5B ist
eine Veranschaulichung einer exemplarischen parallelen Leitfähigkeitssensor-Anordnung
der vorliegenden Erfindung. 5C zeigt
eine Ausführungsform
der Sensor-Anordnung, bei der der Elektrodenabstand vom proximalen
Ende zum distalen Ende des Sensors hin variiert.
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6 zeigt eine Anordnung einer
Multisensor-, Multireagenz- und Multiflusskanal-Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Beste Ausführungsweise
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Apparatur, bevorzugt in Form
einer Kartusche, die zur Durchführung
einer Vielzahl von Tests verwendet werden kann, die auf die Veränderung
der Viskosität einer
Fluidprobe reagieren, einschließlich
Tests, welche die Koagulation von Vollblut, Agglutination, Fibrinolysetests
und, allgemein, Tests zum Erhalt von Informationen über den
Gerinnungsprozess oder den lytischen (Lyse-) Prozess einbeziehen.
Andere Tests, die eine Veränderung
der Viskosität
der Fluidprobe induzieren, einschließlich Immunoassays und auf
Affinität
basierenden chemischen oder biologischen Tests, können ebenfalls
unter Verwendung der Kartuschen und Verfahren der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden.
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Somit
ist die vorliegende Erfindung nützlich zur
Bereitstellung von Informationen) betreffend die einzelnen Ereignisse,
die den Gerinnungsprozess begleiten können (z. B. Gerinnselbildung,
Gerinnselabbau oder Gerinnselauflösung), ebenso zur Ermöglichung
einer Einsicht in den Gesamtvorgang. Zusätzlich kann die vorliegende
Erfindung nützlich
bei der Unterscheidung zwischen Blutplättchen-reichem und Blutplättchen-armem
Plasma in Abhängigkeit vom
Gerinnungsprofil der Probe sein (siehe Shenaq, S. A. und Saleem,
A. in Effective Hemostasis in Cardiac Surgery, Ellison, N. und Jobes,
D. R. (Herausgeber), W. B. Saunders Co (1988) S. 183–193). Die
vorliegende Erfindung kann auch Informationen bereit stellen, die
nützlich
für Ärzte sind,
die eine Prognose für
Patienten nach cardiopulmonärer
Bypassoperation entwickeln. Postoperative Blutungen stellen ein wesentliches
zu beachtendes Problem für
solche Patienten dar (siehe Shenaq und Saleem, Ibid. und Keeth,
J. et al. Proc. Am. Acad. Cardiovas. Perfusion (1988) 9: 22–25.)
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Kartusche zur Durchführung eines
Tests bereit gestellt, der auf eine Veränderung der Viskosität einer
Fluidprobe reagiert. Bevorzugt enthält die Kartusche einen Sensor,
der die Verdrängung
einer Fluidprobe über
den Sensor delektieren kann, am bevorzugtesten einen Leitfähigkeitssensor.
Ein Leitfähigkeitssensor,
der zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist
z. B. im US-Patent Nr. 5,200,051 beschrieben.
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Bezug
nehmend auf die Figuren, beschreibt 5A eine
Anordnung eines Leitfähigkeitssensors, bei
dem die Sensorelektroden orthogonal zum Fluss der Fluidprobe positioniert
sind. Somit unterscheidet sich die Signalausgabe des Sensors, wenn
eine Flüssigkeit
mit einer oder beiden Sensorelektroden in Kontakt kommt oder dieser
Kontakt abbricht, da sich die Leitfähigkeit der Flüssigkeit
von derjenigen von Luft unterscheidet. Es versteht sich jedoch,
dass beim Rückzug
der Hauptmasse der Probe von dem Sensor ein dünner Flüssigkeitsfilm auf den Sensoroberflächen verbleiben
kann. Dieser dünne
Flüssigkeitsfilm
hat einen Scheinwiderstand, der erheblich geringer als der von Luft
ist. Somit kann die Signalausgabe tatsächlich den Unterschied zwischen
der Leitfähigkeit
der Hauptprobe und derjenigen dieses dünnen Flüssigkeitsfilms widerspiegeln.
Für eine
detaillierte Diskussion von Phänomenen
der Sensor-Benetzung wird der Leser auf die Offenbarung des US-Patents Nr. 5,112,455
verwiesen.
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Alternativ
können
die Sensor-Elektroden longitudinal, d. h. parallel zum Flüssigkeitsstrom,
angeordnet werden, wie in 5B gezeigt.
Bei dieser Anordnung variiert die Signalausgabe, wenn die Flüssigkeit
mehr (höhere
Leitfähigkeit)
oder weniger (niedrigere Signalausgabe für die Leitfähigkeit) der Elektrodenoberfläche bedeckt.
Bei der parallelen Anordnung wird die Flüssigkeit bei der Bewegung vorzugsweise
nicht vollständig
hinter die Sensorelektrode zurückgezogen. 5C zeigt eine weitere Modifikation
am distalen Ende des Leitfähigkeitssensors. Insbesondere
kann der Abstand zwischen den Elektroden des Sensors variabel sein.
Folglich kann das distale Ende im Vergleich zu dem proximalen Ende
z. B. einen deutlich verringerten Abstand zwischen den Elektroden
aufweisen. Eine derartige Verringerung verursacht stark bemerkbare
Veränderungen
der Signalausgabe des Leitfähigkeitssensors
und erleichtert somit die Detektion des Erreichens des distalen Endes
des Sensors durch die Fluidprobe. Im Sinne der vorliegenden Erfindung
bedeutet „proximal" näher zu der
Fluidquelle oder der Probenrückhalteeinrichtung.
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Bei
der parallelen Anordnung kann eine längere Wegstrecke bereit gestellt
werden, über
die die Fluidprobe mit dem Sensor in Kontakt ist. Es ist daher möglich, über ein
größeres Fenster
für den
Auslöseimpuls
(„Triggerfenster") zu verfügen, das
dazu in der Lage ist, sich an die mit der Leitfähigkeit verschiedener Proben
(d. h. Unterschiede in Proben, die zu verschiedenen Zeiten von einem
einzelnen Patienten genommen wurden oder zwischen Proben von verschiedenen
Individuen) verbundene Variabilität anzupassen.
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Anders
ausgedrückt,
neigt die Signalausgabe einer orthogonalen Elektrodenanordnung dazu, auf
eine weitgehend binäre
Weise zu variieren und extreme Leitfähigkeitswerte in recht scharfer
Form zu erreichen, bzw. von diesen abzufallen.
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Im
Gegensatz dazu ist die Signalausgabe der parallelen Anordnung in
der Lage, Veränderungen
der Leitfähigkeit
in einer graduelleren Weise anzuzeigen, wobei der Wert für die höchste Leitfähigkeit ansteigt,
wenn die Weglänge
der Probe über
den Sensor zunimmt.
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Somit
kann die Bewegungsrate und die Position der Probe über einen
geeigneten Algorithmus bestimmt werden. Diese Information kann dann
zu der Betätigung
der Pumpe in Beziehung gesetzt werden.
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In
Abhängigkeit
von den Umständen
kann eine Konfiguration gegenüber
einer anderen bevorzugt sein. So kann die Platz sparende Natur der
orthogonalen Anordnung in einem Fall wichtig sein, wogegen die größere Empfindlichkeit
oder Vielseitigkeit der parallelen Anordnung im nächsten Fall
entscheidend sein kann.
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Neben
der Elektrodenanordnung als solcher im Bezug auf den Fluss des Probenfluids,
können auch
die Dimensionen und Zwischenräume
der Elektroden im Hinblick auf die Bedürfnisse einer speziellen Anwendung
variiert werden. So kann z. B. das gegenüber dem ersten Fluidkontakt
distale Ende modifiziert werden, so dass der Abstand zwischen den Elektroden
signifikant verringert wird (siehe 5C). Wenn
Flüssigkeit
mit diesem distalen Ende des Sensors in Kontakt tritt, resultiert
die Elektrodengeometrie in einem signifikanten Abfall der Leitfähigkeit
und ermöglicht
so eine exaktere Bestimmung des Zeitpunkts, an dem die Fluidprobe
das distale Ende des Sensors erreicht. Zusätzlich können komplexere Ausgestaltungen
für Mehrfachtest-Kartuschen
in Betracht gezogen werden. Beispielsweise zeigt 6 multiple Leitungen, jeweils mit Sensoren
und verschiedenen Reagenzien, die trotzdem nur eine Diaphragma-Oszillation
benötigen.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass der Anteil des Probenfluids, der gerinnt,
koaguliert oder anderweitig eine Veränderung der Viskosität durchmacht, nicht
in direktem Kontakt mit, d. h. nicht direkt über dem Sensor sein muss, damit
eine Veränderung
der Viskosität
des Probenfluids detektiert werden kann. Alles was benötigt wird,
ist, dass sich das Probenfluid in Fluidverbindung mit dem Sensor
befindet. Mit „Fluidverbindung" ist gemeint, dass
eine erste Komponente von Interesse, z. B. eine Blutprobe, einen
Teil eines zusammenhängenden
Segments bildet, von dem ein gewisser Teil in Kontakt mit dem Sensor steht,
z. B. einer Leitfähigkeitselektrode,
so dass jede physikalische Veränderung,
die die erste Komponente erfährt,
an denjenigen Anteil des zusammenhängenden Segments übermittelbar
ist, der sich in Kontakt mit dem Sensor befindet oder eine Wirkung
auf diesen Anteil ausübt.
Folglich sollten sich alle Teile des zusammenhängenden Segments in Reaktion
auf die Kompression und Dekompression des Diaphragmas bewegen. Beispielsweise
kann ein zusammenhängendes
Segment aus vier Teilen bestehen: (i) Kalibrierfluid, (ii) erste
Lufttasche, (iii) Blutprobe und (iv) zweite Lufttasche, wobei die
zweite Lufttasche die Blutprobe von dem Diaphragma trennt. Ein solches zusammenhängendes
Segment würde
sich in Reaktion auf den variabel applizieren, auf das Diaphragma ausgeübten Druck
in seiner Gesamtheit bewegen. Jedoch bedeutet „Fluidverbindung" zusätzlich,
dass die Rate, mit der sich das gesamte Segment hin und her bewegt
(„oszilliert") von der am stärksten viskosen
Komponente bzw. dem am stärksten
viskosen Anteil des gesamten Segments bestimmt wird. Im Fall des
oben beschriebenen Segments ist dieser am stärksten viskose Anteil am bevorzugtesten
die Blutprobe, die außerdem
eine Änderung
der Viskosität durchläuft.
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Ein
Gerinnsel kann sich somit an einer Stelle bilden, die sich in einigem
Abstand von den Sensorelektroden befindet; jedoch wird, solange
sich etwas Flüssigkeit
in physikalischem Kontakt mit dem Sensor sowie in Fluidverbindung
mit der gerinnenden Flüssigkeit
befindet, die Gerinnselbildung nichtsdestoweniger eine Veränderung
der Oszillationsfrequenz oder Amplitude des gesamten Segments bewirken. In
dem oben beschriebenen Beispiel kann sich das Kalibrierfluid direkt über den
Sensorelektroden befinden und das gerinnende Blut näher am Diaphragma sein.
Dennoch können
Informationen bezüglich
des Ereignisses der Gerinnung über
Veränderungen
der Bewegung des gesamten Segments, vorzugsweise über eine
hin und her verlaufende Bewegung über die Sensorelektroden, weitergegeben
werden. Wie oben angemerkt, kann die direkt über den Sensorelektroden befindliche
Flüssigkeit
sogar durch eine Lufttasche von der gerinnenden Flüssigkeit
getrennt sein. Da die Lufttasche aber auch immer noch ein „Fluidmaterial" darstellt, das auf
Veränderungen
im applizierten Druck reagieren kann, befindet sich die koagulierende
Flüssigkeit
oder die Flüssigkeit,
die eine Veränderung
der Viskosität
durchläuft,
nach wie vor in „Fluidverbindung" mit dem Sensor.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Kartusche in Erwägung gezogen,
die weiterhin wenigstens eine Leitung beinhaltet, die die Probenrückhalteeinrichtung
mit dem Sensor verbindet. In einer weiteren Ausführungsform beinhaltet die Kartusche
weiterhin wenigstens zwei Leitungen, die mit der Probenrückhalteeinrichtung
verbunden sind, von denen mindestens eine Leitung mit einem Sensor
verbunden ist. Eine bevorzugte Leitungsanordnung ist in 6 dargestellt. Ein oder
mehrere Reagenzien, die befähigt
sind, eine Veränderung
der Viskosität
der Flüssigkeit
zu beschleunigen, ist/sind in einer oder mehreren Leitungen positioniert.
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Der
Test der vorliegenden Erfindung basiert auf der Fähigkeit
des Sensors, Veränderungen
der Oszillationsfrequenz oder -Amplitude eines Probenfluids zu detektieren.
Somit kann eine Vielzahl an Tests an die vorliegende Erfindung angepasst,
bzw, mittels dieser durchgeführt
werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf einen Fluidkoagulationstest, einen Fluidagglutinationstest,
Immunoassays, eine aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT), eine
Prothrombinzeit (PT) und eine aktivierte Gerinnungszeit (ACT).
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Reagenzien
zur Durchführung
der verschiedenen, oben genannten Tests, sind in der Technik wohlbekannt.
Beispielsweise können
Reagenzien zur Beschleunigung der Koagulation von Blut Calcium und
ein Phospholipid oder Calcium und Gewebe-Thromboplastin beinhalten.
Aktivatoren für
die ACT beinhalten Kaolin, Diatomeenerde, Celit, fein verteiltes
Glas und dergleichen: Jacobs et al. Laboratory Test Handbook, Lexi-Comp
Inc., Stow OH (1980) S. 370–371.
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Das
Reagenz kann darüber
hinaus so formuliert sein, dass seine Auflösung in der Fluidprobe unterstützt wird.
Solche Formulierungen können
einfach wässrige
oder nichtwässrige
Lösungen
eines gegebenen Reagenz beinhalten, zu dem verschiedene Additive
wie etwa Salze, Proteine, Zucker oder Saccharide und dergleichen
optional hinzu gegeben werden können.
Bestimmte Formulierungen können gelatinehaltige
Zusammensetzungen beinhalten. Wieder andere können Emulsionen beinhalten.
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Auf
jeden Fall werden die Reagenz-Zusammensetzungen vorzugsweise auf
eine Weise in den Kartuschen der vorliegenden Erfindung etabliert,
die ihre Auflösung
bei Kontakt mit dem Probenfluid beschleunigt. Hochreine Materialien
können
z. B. aus einer Lösung heraus
verteilt werden, aus welcher das feste Reagenz bei Verdampfung des
Lösungsmittels auskristallisieren
kann. Das resultierende kristalline Material kann in dem Probenfluid
schneller löslich sein
als ein nicht-kristallines Material. Alternativ können die
Reagenzzusammensetzungen als eine Reihe oder Gruppe von Mikrotröpfchen etabliert
werden. Es können
noch andere Verfahren zur Etablierung von Reagenzschichten verwendet
werden, einschließlich
den im US-Patent Nr. 5,200,051 offenbarten Verfahren.
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Wie
oben beschrieben, beinhaltet die bevorzugte Kartusche der vorliegenden
Erfindung eine Pumpeinrichtung zur reversiblen Druckbeaufschlagung
auf das Probenfluid. Bevorzugter umfasst die Pumpeinrichtung ein
elastisches Diaphragma, das mit der Probenrückhalteeinrichtung verbunden
ist. Um die Aufrechterhaltung der Elastizität des Diaphragmas zu unterstützen und
die schnelle, reproduzierbare Kompression und Dekompression des
Diaphragmas zu fördern,
kann das Diaphragma mit einer internen Feder oder mit einem internen
Schwamm ausgestattet sein. Der Schwamm kann aus jedwedem geeigneten
elastischen und haltbaren Material, wie etwa natürlichem oder synthetischem
Gummi und dergleichen hergestellt sein.
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Die
Apparatur der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise an die Einführung in
eine externe Lesevorrichtung angepasst, die zusätzliche Elemente der Kontrolle/Steuerung,
Prozessierung, mechanische Elemente und Leseelemente bereit stellt.
Eine solche externe Lesevorrichtung kann ein per Hand zu haltendes
Instrument wie das im US-Patent Nr. 5,096,669 beschriebene sein.
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Die
Kartusche der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise mit einem
Sensor ausgestattet, der ein Signal an eine externe Lesevorrichtung
bereit stellt, welche im Gegenzug einen Kolben betätigt, um
das Diaphragma zu komprimieren und zu dekomprimieren. In spezifischerer
Weise ist der Sensor ein Leitfähigkeitssensor
und steht das Signal in Beziehung zur Ausgabe des Sensors, wobei
eine Ausgabe unterhalb eines ersten, vorab ausgewählten Wertes
die Lesevorrichtung veranlasst, den Kolben zu betätigen, um
das Diaphragma zu komprimieren, und eine Ausgabe oberhalb eines
zweiten, vorab gewählten
Wertes die Lesevorrichtung veranlasst, wiederum den Kolben zu betätigen, um
dadurch das Diaphragma zu dekomprimieren. Natürlich können der erste und der zweite
vorab ausgewählte
Wert gleich sein, oder sie können
weit auseinander liegen, je nach den Bedürfnissen der spezifischen Anwendung.
Vorzugsweise ist der Rückkopplungsmechanismus
so, dass die antreibende Einrichtung während z. B. eines Koagulationstests
automatisch abschaltet, wenn die Probe hinreichend geronnen ist,
so dass die elektromotorische Kraft, die zum Herunterdrücken des
Kolbens benötigt
wird, einen bestimmten, vorab festgesetzten Wert übersteigt.
Im Fibrinolysetest wird die Kolbentätigkeit selbstverständlich fortgesetzt,
bis eine Lyse der geronnenen oder partiell geronnenen Probe detektiert
wird. Die Kartusche kann weiterhin mechanisch oder elektronisch
markiert werden, so dass die externe Lesevorrichtung zwischen den
verschiedenen Tests unterscheiden kann.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
kann die Kolbentätigkeit
auf eine konstante Rate festgelegt werden. Bei dieser Ausführungsform
können
die Veränderungen
der resultierenden Signalausgabe eine Verringerung der Amplitude
der Leitfähigkeitsausgabe
(z. B. bei einer parallelen Sensoranordnung) oder die Entwicklung
einer bestimmten Verzögerung
bei der hin und her verlaufenden Bewegung des Probenfluids einschließen, so
dass auch eine Änderung
der Frequenz beobachtet wird.
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Die
externe Lesevorrichtung kann außerdem Verbindungsmittel
zur Herstellung eines elektrischen Kontakts mit dem Sensor der Kartusche
beinhalten (siehe z. B. US-Patent Nr. 4,954,087.
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Verfahren
zur Weiterverarbeitung der Sensorausgabe zur Steuerung der Antriebsmechanismen sind
ebenfalls Gegenstand der Überlegungen
der vorliegenden Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung erwägt
außerdem eine
Kartusche zur Vereinfachung der Messung einer Veränderung
der Viskosität
einer Fluidprobe, umfassend (a) ein Gehäuse, das mit einer Fluidprobe
beladen werden kann und das mit einer Probenverdrängungseinrichtung
zur Ausübung
einer Kraft auf die Fluidprobe ausgestattet ist, wobei diese Kraft
ausreicht, um wenigstens einen Teil der Fluidprobe im Gehäuse zu verdrängen; (b)
wenigstens ein im Gehäuse
enthaltenes Reagenz, das nach Kontakt mit der Fluidprobe in der Lage
ist, eine Veränderung
der Viskosität
der Fluidprobe zu beschleunigen; und (c) wenigstens eine, im Gehäuse definierte
Region, in welcher die Position der Grenzfläche der Fluidprobe und der
Luft überwacht
werden kann, wenn sich die Grenzfläche bei der Verdrängung der
Fluidprobe bewegt.
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Insbesondere
kann diese Region innerhalb des Gehäuses ein durchsichtiges Fenster
beinhalten, durch welches die Position der Grenzfläche mittels optischer
Detektionseinrichtungen bestimmt werden kann. Folglich kann die
Kartusche mit einer Detektionsvorrichtung, die einen Lichtdetektor
enthält,
verbunden oder in diese eingesetzt werden. Der Lichtdetektor kann
an einer Seite des Kartuschengehäuses positioniert
werden. Alternativ kann die optische Detektionseinrichtung weiterhin
eine Lichtquelle umfassen, die optional auf der Seite des Gehäuses angeordnet
sein kann, die dem Lichtdetektor gegenüber liegt. Jedoch kann das
Kartuschengehäuse
auch modifiziert sein, um ein reflektierendes Material einzubeziehen,
z. B. einen kleinen Spiegel, der ein eintretendes Lichtstrahlenbündel in
die allgemeine Richtung der Lichtquelle zurück reflektieren kann. Folglich kann
der Lichtdetektor bei bestimmten Ausführungsformen auf der gleichen
Seite des Gehäuses
angeordnet sein wie die Lichtquelle.
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Wie
zuvor angemerkt, kann eine Vielzahl von Fluidproben gemäß dem vorliegenden
Verfahren getestet werden. In vorteilhaftester Weise jedoch kann es
sich bei dem biologischen Fluid entweder um Vollblut, heparinisiertes
Blut, mit Citrat versetztes Blut oder um Plasma handeln. Jedoch
können
die Kartuschen der vorliegenden Erfindung auch anderen Fluids ausgesetzt
werden, einschließlich
eines Kalibrierfluids, von dem wenigstens ein Teil über den
Sensor verdrängt
werden kann, um die Sensorausgabe zu kalibrieren. Wie bereits oben
erwähnt,
kann das Kalibrierfluid in einer weitgehend hin und her verlaufenden
Weise über
den Sensor verdrängt
werden, während
sich das Kalibrierfluid in Fluidverbindung mit dem Blut oder der
Fluidprobe befindet, so dass das Blut oder die Fluidprobe nicht
in direktem Kontakt mit dem Sensor stehen muss.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Kartusche mit
modularer Ausgestaltung in Erwägung
gezogen, bei der wenigstens ein Element der Kartu sche in modularer
Weise angefügt
oder abgenommen werden kann. Insbesondere ist dieses Element vorzugsweise
die Probenrückhalteeinrichtung.
Somit kann die Probenrückhalteeinrichtung
im von der Kartusche abgenommenen Zustand verwendet werden, um das
Probenfluid zu sammeln, z. B. Vollblut. Beispielsweise kann die
Probenrückhalteeinrichtung
mit einem Kapillarröhrchen und
einem Reservoir ausgestattet werden, das verwendet werden kann,
um eine Blutprobe von einem Fingerstift oder aus einem VacutainerTM aufzunehmen. Alternativ kann die Probenrückhalteeinrichtung ein
vakuum-verschlossenes Reservoir beinhalten, um Blut aus einer Kanüle entgegenzunehmen.
Die Probenrückhalteeinrichtung
wird dann derart mit der Kartusche verbunden, dass die in ihr enthaltene
Blutprobe durch die Probenverdrängungseinrichtung
im Gehäuse
verdrängt
werden kann. Sobald die modulare Probenrückhalteeinrichtung mit der
Kartusche verbunden ist, kann die externe Lesevorrichtung angekoppelt
werden, um den Test zu starten.
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Die
Kartusche der vorliegenden Erfindung wird in einem Verfahren zur
Durchführung
eines Tests verwendet, der auf eine Veränderung der Viskosität einer
Fluidprobe reagiert, wobei das Verfahren umfasst: (a) Einbringen
einer Fluidprobe in eine Probenrückhalteeinrichtung,
um die Fluidprobe ohne Kontakt mit einem Sensor und einem Reagenz
zurückzuhalten,
wobei der Sensor gegenüber
der Verdrängung
der Fluidprobe über
den Sensor empfindlich ist und wobei das Reagenz befähigt ist,
eine Veränderung
der Viskosität
der Fluidprobe zu beschleunigen; (b) reversibles Ausüben von
Druck auf die Fluidprobe in der Probenrückhalteeinrichtung, um wenigstens
einen Teil der Fluidprobe über
den Sensor zu verdrängen,
vorzugsweise in einer weitgehend hin und her gerichteten Weise,
so dass das Reagenz mit der Fluidprobe in Kontakt kommt und die
Veränderung
der Viskosität
der Fluidprobe beschleunigt; (c) Detektion der wechselseitigen Verdrängung der
Fluidprobe über
den Sensor, um eine Veränderung
der Viskosität
der Fluidprobe anzuzeigen. Die meisten Schritte des Tests, vorzugsweise
die Schritte der Probenrückhaltung
und der Probenverdrängung,
werden in einer Kartusche durchgeführt, die eine Probenrückhalteeinrichtung,
einen Sensor und eine Pumpeinrichtung zur reversiblen Druckbeaufschlagung
der Probe oder des Kalibierfluids umfasst.
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Wie
oben für
die Apparatur der vorliegenden Erfindung diskutiert, ist dieses
Verfahren mit einer Anzahl an Testprozeduren kompatibel, die eine
Veränderung
der Viskosität
des Probenfluids einbeziehen, typischer Weise eine Flüssigkeit
wie etwa Vollblut. Somit kann das vorliegende Verfahren angepasst
werden, um Tests durchzuführen,
die, ohne darauf beschränkt
zu sein, beinhalten: einen Fluidkoagulationstest, einen Fluidagglutinationstest,
einen Immunoassay [z. B. einen Immunoassay, der auf die Anwesenheit
kleiner Moleküle
testet, wie etwa Arzneisubstanzen/Drogensubstanzen, unabhängig davon,
ob es sich um eine therapeutische oder dem Missbrauch dienende Substanz
handelt, wie etwa Theophyllin, Digoxin, Phenytoin, Thyroxine, Kokain und
Amphetamine; Biomoleküle
wie Peptide, Oligopeptide, Polypeptide (z. B. Proteine oder die
Globuline IgA, IgG, IgM), Nukleotide, Oligonukleotide oder Polynukleotide
(z. B. Nukleotidanaloge, spezifische DNA- oder RNA-Sequenzen, bestimmte Gene),
sowie Zucker, Oligosaccharide und Polysaccharide (z. B. Strukturkomponenten
von Geweben oder als Teil von Glykoproteinen)], eine aktivierte
partielle Thromboplastinzeit (APTT), eine Prothrombinzeit (PT),
eine partielle Thromboplastinzeit (PTT), eine Thrombingerinnungszeit
(TCT) oder eine aktivierte Gerinnungszeit (ACT).
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Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird die Kartusche zur Durchführung eines
Vollblut-Fibrinolysetests verwendet, der beinhaltet: (a) Einbringen
einer Vollblutprobe in eine Probenrückhalteeinrichtung, um die
Probe ohne Kontakt mit einem Sensor und einem Reagenz zurückzuhalten,
wobei der Sensor gegenüber
der Verdrängung
der Probe über
den Sensor empfindlich ist, und das Reagenz befähigt ist, die Koagulation der Probe
zu beschleunigen; (b) reversibles Ausüben eines Druckes auf die Probe
in der Probenrückhalteeinrichtung,
um wenigstens einen Teil der Probe über den Sensor zu verdrängen, bevorzugt
in einer sich weitgehend hin und her bewegenden Weise, so dass das
Reagenz mit der Probe in Kontakt kommt und die Koagulation oder
partielle Koagulation der Probe beschleunigt; (c) Aufrechterhalten
des reversibel applizierten Druckes auf die koagulierte oder partiell
koagulierte Probe, bis fibrinolytische Prozesse bewirken, dass die
koagulierte oder partiell koagulierte Probe weniger viskos wird,
was eine gesteigerte Verdrängung
wenigstens eines Teils der lysierten Probe über den Sensor in einer weitgehend
hin und her gerichteten Weise erlaubt.
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In
dem Fibrinolysetest kann das Probenfluid mit einem zweiten Reagenz
behandelt werden, das befähigt
ist, die Fibrinolyse der Probe zu beschleunigen, wenn die Probe
koaguliert oder partiell koaguliert ist. Das Probenfluid kann dem
fibrinolyse-stimulierenden Agens praktisch zu jeder Zeit ausgesetzt werden,
bevor oder nachdem das Probenfluid mit dem Reagenz in Kontakt kommt,
das die Koagulation oder Gerinnung des Probenfluids, typischer Weise Vollblut,
beschleunigt. Es kann eine Anzahl fibrinolyse-stimulierender Agenzien
verwendet werden, einschließlich
Gewebeplasminogenaktivator (tPA), Streptokinase, Urokinase und dergleichen.
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Die
vorliegende Erfindung kann dann außerdem an ein Verfahren zur
Auswahl eines für
die Behandlung eines bestimmten Subjekts nützlichen fibrinolyse-stimulierenden
Agens angepasst werden. Da Individuen unterschiedlich auf die Behandlung
mit einem oder mehreren fibrinolyse-stimulierenden Mitteln reagieren
können,
wäre es
außerordentlich
nützlich, über einen
Test zu verfügen,
der vorhersagen kann, auf welches Mitglied einer gegebenen Gruppe fibrinolyse-stimulierender
Mittel ein bestimmtes Individuum am besten ansprechen wird. Folglich
wird ein Verfahren offenbart, welches die folgenden Schritte beinhaltet:
(a) Durchführen
eines Fibrinolysetests an einer von einem Subjekt erhaltenen Vollblutprobe, wobei
der Test umfasst, (i) Einbringen der Probe in eine Probenrückhaltevorrichtung
zum Zurückhalten der
Probe ohne einen Kontakt mit einem Sensor und einem Reagenz, wobei
der Sensor gegenüber
der Verdrängung
der Probe über
den Sensor empfindlich ist, und das Reagenz dazu befähigt ist,
die Koagulation der Probe zu beschleunigen, (ii) reversibles Ausüben eines
Druckes auf die Probe in der Probenrückhaltevorrichtung, um wenigstens
einen Teil der Probe über
den Sensor zu verdrängen,
bevorzugt in einer sich weitgehend hin und her bewegenden Weise,
so dass das Reagenz mit der Probe in Kontakt kommt und die Koagulation
oder partielle Koagulation der Probe beschleunigt, (iii) Behandlung
der Probe zu einer beliebigen Zeit bevor oder nachdem die Probe das
Reagenz kontaktiert hat, mit einem fibrinolyse-stimulierenden Agens,
und (iv) Aufrechterhalten des reversibel applizierten Drucks gegenüber der
koagulierten oder partiell koagulierten Probe, bis natürliche fibrinolytische
Prozesse bewirken, dass die koagulierte oder partiell koagulierte
Probe weniger viskos wird, was eine gesteigerte Verdrängung wenigstens
eines Teils der lysierten Probe über
den Sensor in einer sich weitgehend hin- und her bewegenden Weise erlaubt; (b)
einfache oder mehrfache Wiederholung des Fibrinolysetests aus Schritt
(a) unter Verwendung eines oder mehrerer verschiedener fibrinolyse-stimulierender
Agenzien; (c) Vergleichen der Testergebnisse, um das wirksamste
fibrinolyse-stimulierende Agens für das Subjekt zu bestimmen.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass die vorliegende Apparatur und die vorliegenden
Verfahren in bevorzugtester Weise bei Optimaltemperatur gelagert
oder während
der Testbedingungen auf einer solchen optimalen Temperatur gehalten
werden sollten. Beispielsweise können
bestimmte Reagenzien temperaturempfindlich sein, z. B. das PT-Reagenz. Um
die Haltbarkeitsdauer einer Kartusche zu verbessern, die temperaturempfindliche
Reagenzien beinhaltet, wird die Apparatur daher vorzugsweise in
trockener Form bei 4°C
gelagert. Darüber
hinaus können
sich bestimmte Formulierungen von Reagenzien als förderlich
erweisen, so etwa das Mischen des Reagenz in eine stabilisierende,
leicht lösliche
Gelatinematrix. Während
des Tests selbst kann die Kartusche z. B. auch auf physiologischer
Temperatur, bevorzugt auf 37°C ± 0,1°C, gehalten
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden spezifischen Beispiele
weiter veranschaulicht, deren detaillierte Beschreibung nicht als
Begrenzung der Erfindung in irgendeiner speziellen Weise zu interpretieren
ist.
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Beispiele
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PT-Test-Kartusche
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Unten
stehend wird eine Kartusche beschrieben, die zur Durchführung eines
PT-Tests unter Verwendung
eines die Leitfähigkeit
messenden Sensors (konduktimetrischer Sensor) geeignet ist.
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Sigma
PT-Reagenzien, umfassend Thromboplastin und Calcium, werden in destilliertem,
deionisiertem Wasser gelöst
und dann manuell mittels einer Spritze in dem Flusskanal und den
Luftsegment-Regionen der Kartuschen-Mantelteile verteilt, jedoch
nicht in der Blutbehälterkammer
wie in 1A dargestellt.
Nachdem das Reagenz getrocknet ist, werden die Kartuschen-Mantelteile
mit den Kartuschen-Fußteilen
zusammengesetzt. 1B ist
eine topologische Widergabe des in 1A dargestellten Diagramms.
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Im
nächsten
Schritt wird mit Citrat versetztes Vollblut in die Blutbehälterkammer
eingeführt
(d. h. ohne Kontakt mit den Reagenzien) und dann manuell über die
Sensorregion vorangetrieben und oszilliert, indem wiederholt auf
das Diaphragma, wie in 2 gezeigt,
gedrückt
wird. Zunächst,
wie durch optische Beobachtung gezeigt, bewegt sich das Blut leicht, wobei
es die Reagenzien löst
und sich mit diesen mischt. Jedoch gerinnt das Blut eine kurze Zeitspanne
nach dem ersten Kontakt mit den Reagenzien. Weiterer, auf das Diaphragma
ausgeübter
Druck erreicht es aufgrund der dramatischen Veränderung der Viskosität der Vollblutprobe
nicht, das Blut in den Sensorbereich zu bewegen. Es wurden verschiedene
Kartuschen in ähnlicher
Weise getestet, und alle zeigten Ergebnisse, die ähnlich zu
dem oben dargestellten Ergebnis waren.
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Die
Gerinnselbildung wird effektiver detektiert, indem ein Leitfähigkeitssensor
einbezogen und die Kartusche in Verbindung mit der Analysevorrichtung
betrieben wird. Es werden Iridiumelektroden für den Sensor ausgewählt, obwohl
andere Edelmetalle, wie etwa Gold oder Platin, ebenfalls verwendet
werden können.
Silber kann ebenfalls eine gewisse Brauchbarkeit als das Elektrodenmaterial
besitzen. Das Blut wird über
den Leitfähigkeitssensor
oszilliert, indem die Ausgabe des Leitfähigkeitssensors verwendet wird,
um die Kompression und Dekompression des Diaphragmas durch das Kolbenelement
der Analysevorrichtung (d. h. die externe Lesevorrichtung) zu steuern.
Sobald das Blut beide Leitfähigkeitselektroden
bedeckt, löst
der gemessene, verringerte Scheinwiderstand den Rückzug des
Kolbens aus, wodurch das Diaphragma dekomprimiert wird. Wenn das
Blut zurückweicht
oder sich von den Elektroden zurückzieht,
löst der
höhere
gemessene Scheinwiderstand die Abwärtsbewegung des Kolbens und
die Kompression des Diaphragmas aus.
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Auf
diese Weise wird Blut in einer sich weitgehend hin und her bewegenden
Weise über
den Leitfähigkeitssensor
bewegt.
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Das
Diaphragma kann auch, wie zuvor beschrieben, mit einer konstanten
Rate komprimiert und dekomprimiert werden.
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Es
werden diverse, in der oben beschriebenen Weise vorbereitete Kartuschen
mit der Analysevorrichtung getestet und die Ausgabe des Leitfähigkeitssensors
aufgezeichnet. 3A (orthogonale Anordnung)
und 3B (parallele Anordnung)
zeigen typische Ausgaben, wenn Reagenzien anwesend sind, die die
Koagulation beschleunigen. 4A (orthogonal)
und 4B (parallel) zeigen
typische Ausgaben von Kontrolldurchläufen, bei denen die Probenfluids
keinen koagulations-fördernden
Reagenzien ausgesetzt werden.
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Diese
und andere, auf andere Testverfahren wie etwa APTT, ACT, PTT, TCT
und Fibrinolyse ausgerichtete Versuche zeigen die wesentlichen Merkmale
der Erfindung, bei welcher ein Leitfähigkeitssensor verwendet werden
kann, um die Bewegung, die Beendigung der Bewegung, sowie Veränderungen
der Frequenz, Oszillationsphase oder Amplitude der Bewegung einer
Blutprobe zu überwachen
und somit ungeronnenes (oder lysiertes Blut) von geronnenem Blut
zu unterscheiden. Mit „Oszillationsphase" sind Unterschiede
in der Phase zwischen der Auslösung
des Kolbens und der resultierenden Position der Fluidprobe über dem
Sensor gemeint. Darüber
hinaus zeigen diese Beispiele auch, dass ein Signalausgabe-Rückkopplungsverfahren
die Detektion geringfügiger
Veränderungen
der Viskosität
eines Probenfluids vor der tatsächlichen
Gerinnselbildung erlaubt. Es wird für die Kartusche mit der Pumpeinrichtung
in Form eines elastischen Diaphragmas gezeigt, dass sie eine gesteuerte
Oszillation einer Vollblutprobe über
einen Leitfähigkeitssensor
ermöglicht, und
für die
benötigten
Reagenzien, egal ob Koagulations-Aktivatoren oder Fibrinolyse-Aktivatoren,
wird gezeigt, dass sie ihre Aktivität behalten, nachdem sie in
der Kartusche untergebracht worden sind. Diese Reagenzien lösen sich
im folgenden auf und mischen sich in kontrollierter Weise mit der
Vollblutprobe.
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Durch Mikrofabrikation
hergestellte Einweg-Kartusche zum Test der Blutkoagulation/Fibrinolyse
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Die
i-STAT 6+ Kartusche, erhältlich
bei der i-STAT Corporation, Princeton, N. J. 08540, wird modifiziert,
um einen konduktimetrischen Sensor (Leitfähigkeitssensor) in paralleler
Anordnung und Reagenzien zur Beschleunigung der Koagulation von
Vollblut einzubeziehen. Die Reagenzien werden in praktischer Weise
in einer Leitung angeordnet, die die Probenrückhalteeinrichtung und den
Leitfähigkeitssensor
verbindet.
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Zusätzlich werden
in den für
den Fibrinolysetest vorgesehenen Kartuschen außerdem fibrinolyse-stimulierende
Agenzien in der Leitung untergebracht.
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Ein
elastisches Diaphragma wird als Blasenelement der Kartusche verwendet
und optional ein interner Gummischwamm in das Diaphragma eingesetzt.
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Zusätzliche
Modifikationen an dieser Kartusche beinhalten mehrfache Leitungen,
zusätzliche Leitfähigkeitssensoren,
sowie verschiedene, die Koagulation und/oder die Fibrinolyse beschleunigende Reagenzien.
Für Details
zur Mikrofabrikation von Sensorvorrichtungen wird der Leser auf
den Offenbarungsgehalt des US-Patents Nr. 5,200,051 verwiesen.
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Die
vorangehenden spezifischen Beispiele veranschaulichen die Funktionselemente
der vorliegenden Erfindung. Andere, nicht speziell beschriebene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden für Durchschnittsfachleute erkennbar
sein, werden aber als unter den Schutzbereich der Erfindung fallend
verstanden. Die vorangehenden, spezifichen Beispiele sind nicht
so zu interpretieren, dass sie die Erfindung in irgendeiner Weise
einschränken, da
die Erfindung nur durch die folgenden Ansprüche beschränkt ist.