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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft nicht natürlich auftretende
Formen von Prorelaxin und ein Verfahren zur Herstellung von Human-Relaxin
aus einer solchen, nicht natürlich
auftretenden Form von Prorelaxin.
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Hintergrund
der Erfindung
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Reifes Human-Relaxin ist ein Eierstockhormon-Peptid
mit einem Molekulargewicht von ungefähr 6.000 Dalton, das bekanntermaßen für die Umbildung
des Fortpflanzungstrakts vor der Geburt verantwortlich ist und dadurch
den Geburtsvorgang erleichtert. Das Protein moduliert offenbar die
Restrukturierung der Bindegewebe in Zielorganen, um die erforderlichen
Veränderungen
der Organstruktur während
der Schwangerschaft und Geburt zu erreichen. Einige der wichtigen
Rollen für
Relaxin als ein Schwangerschaftshormon umfasst die Hemmung vorzeitiger
Entbindung, die Zervixreifung bei der Geburt und die Entwicklung
der Brustdrüse
(Reddy et al., Arch. Biochem. Biophys 294, 579 (1992)). Obwohl vorwiegend
ein Schwangerschaftshormon, ist Relaxin auch in der nicht schwangeren
Frau sowie im Mann (Samenflüssigkeit)
detektiert worden.
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Die Aminosäuresequenzen von Relaxin sind
durch direkte Proteinsequenzierung oder Herleitung von den Nucleotidsequenzen
der DNAs für
eine Reihe von Spezies, einschließlich Schwein, Ratte (Hudson
et al., Nature 291, 127 (1981)), Sandtiger-Hai, Stachel-Hundshai,
Rochen, Wal, Affe und Mensch (Hudson et al., EMBO J. 3, 2333 (1984))
bestimmt worden.
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Rekombinante Techniken wurden erstmals
auf die Isolierung von cDNA-Klonen für Ratten- und Schweine-Relaxine
angewendet (Hudson et al., Nature 291, 544 (1981); Haley et al.,
DNA 1, 155 (1982)). Zwei Human-Genformen sind durch Genom-Klonierung
unter Verwendung von Sonden aus dem Schweine-Relaxin-Gen identifiziert
worden (Hudson et al., Nature 301, 628 (1983); Hudson et al., EMBO
J. 3, 2333 (1984); US-Patente Nr. 4.758.516 (erteilt am 19. Juli
1988) und 4.871.670 (erteilt am 3. Oktober 1989)), obgleich die Transkription
von nur einer dieser Genformen (H2 genannt) im Gelbkörper nachgewiesen
worden ist. Es ist unklar, ob das andere Gen an einer anderen Gewebestelle
exprimiert wird oder ob es ein Pseudo-Gen darstellt. Die Tatsache,
dass H2-Relaxin im Eierstock synthetisiert und exprimiert wird,
weist darauf hin, dass dies die Sequenz ist, die direkt an der Physiologie
der Schwangerschaft beteiligt ist.
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Natürlich auftretendes Relaxin
wird als einkettiges Präprorelaxin
von 23 kDa synthetisiert, das die folgende allgemeine Struktur aufweist:
Signalpeptid, B-Kette, verbindendes C-Peptid und A-Kette. Während der Biosynthese
von Relaxin wird das Signalpeptid entfernt, während die frei werdende Kette
quer durch das endoplasmatische Retikulum transportiert und das
19 kDa-Prorelaxin produziert wird (Reddy et al., supra). Die weitere
Prozessierung des Prorelaxins zum Relaxin erfolgt in vivo durch
die endoproteolytische Spaltung des C-Peptids an speziellen Paaren
basischer Aminosäurereste,
die an den B/C-Ketten- und A/C-Ketten-Verbindungen nach der Bildung
von Disulfidbrücken
zwischen den B- und A-Ketten (Marriott et al., Mol. Endo. 6(9) (1992))
in analoger Weise zum Insulin. Die Relaxin-Disulfidbrücken treten
zwischen den Cysteinen an A9–B10 und
A22–B22
mit einer Intraketten-Disulfidbrücke
innerhalb der A-Kette zwischen A8 und A12 auf (US-Patent Nr. 4.656.249,
erteilt am 7. April 1987).
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Ein kurzer Überblick des Fachwissens über Relaxin
ab 1988 wurde von D. Sherwood in The Physiology of Reproduction,
Kap. 16, „Relaxin",
E. Knobil und J. Neill et al. (Hrsg.), Raven Press Ltd., New York,
S. 585–673
(1988), bereitgestellt. Relaxin ist durchwegs mit dem Zustand von
Schwangerschaft in Zusammenhang gebracht worden und die meisten
seiner Anwendungen sind mit diesem Zustand assoziiert.
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H2-Relaxin ist dahingehend beschrieben
worden, dass es den Fortpflanzungstrakt umbildet, um den Geburtsvorgang
zu erleichtern; einschließlich
der Zervixreifung, Verdickung der Uterusschleimhaut des schwangeren
Uterus, sowie erhöhte
Vaskularisierung in diesem Bereich und eine Wirkung auf die Collagensynthese.
H2-Relaxin ist auch mit Laktation in Zusammenhang gebracht worden
und einige Berichte weisen darauf hin, dass Relaxin eine wachstumsfördernde
Wirkung auf das Brustgewebe aufweist (L. C. Wright und R. R. Anderson,
Adv. Exp. Med. Biol. 341 (1982)). Angesichts der Wirkung von Relaxin
auf das Bindegewebe ist vorgeschlagen worden, dass Relaxin die Hautelastizität verbessern
könnte.
US-Patent Nr. 5.166.191, erteilt am 21. Februar 1992, beschreibt
die Verwendung von Relaxin in der Herz-Kreislauf-Therapie.
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US-Patent Nr. 5.023.321, erteilt
am 11. Juni 1991, offenbart die Herstellung von Human-Präprorelaxin und
dessen Untereinheiten. US-Patent Nr. 4.871.670, erteilt am 3. Oktober
1989, offenbart Gene und DNA-Transfer-Vektoren für die Expression von Human-Präprorelaxin
und dessen Untereinheiten.
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Die europäischen Patente Nr. 101.309,
veröffentlicht
am 22. Februar 1984, bzw. 112.149, veröffentlicht am 27. Juni 1984,
offenbaren die molekulare Klonierung und Charakterisierung einer
Gensequenz, die für
Human-Relaxin und Human-H2-Relaxin und deren Analoga kodieren.
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US-Patent Nr. 4.565.249, erteilt
am 7. April 1987, offenbart ein Verfahren für die Synthese von Schweine-Relaxin
oder modifizierte Formen oder Analoga davon. Das australische Patent
Nr. 561.670, erteilt am 26. August 1987, und Haley et al., DNA1,
155–162
(1982) offenbaren, wie Schweine-Relaxin hergestellt wird, und Stewart
et al., NAR 11(19), 6597–6609
(1983), offenbaren die Expression von Schweine-Prorelaxin in E.
coli. Reddy et al., supra, offenbaren ein Verfahren zur Reinigung
eines in E. coli exprimierten, rekombinanten Schweine-Relaxins.
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Gold et al. (Abstr. Pap. Chem. Soc.
203 Meet., Pt. 3, BTEC55 (1992)) offenbaren ein Verfahren für die Herstellung
von Relaxin auf Basis der A-Ketten-B-Ketten-Kombinationsreaktion.
Die A-Kette wurde in E. coli als modifiziertes Prorelaxin in Refraktilkörpern exprimiert;
die A-Kette wurde aus dem modifizierten Prorelaxin durch chemische
Spaltung gereinigt. Die B-Kette wurde in einer zweiten E. coli-Fermentation
produziert, aus der sie sekretiert und anschließend gereinigt wurde. Die beiden
gereinigten Ketten wurden dann in einer oxidativen Kombinations-
und Faltungsreaktion zusammengefügt.
Während
der Reaktion wurden 1 Intraketten-Disulfid- und 2 Interketten-Disulfid-Bindungen
gebildet. Der Zwei-Ketten-Kombinationsprozess erfordert zahlreiche
Prozessschritte und die Anwendung von Doppel-Fermentationen zur
Produktion der beiden Ketten.
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Marriott et al. (Molecular Endocrinology
6, 1441 (1992)) offenbaren die Säugetier-Expression einer Prorelaxin-Variante
mit nicht natürlich
auftretenden Spaltungsstellen an den A-/C-Ketten- und B-/C-Ketten-Verbindungen.
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Rekombinante
Expression
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Es besteht ein Bedarf an einem Prozess
zur Herstellung von Relaxin aus Prorelaxin, der die Anwendung der
Doppelfermentation und zahlreichen Prozessschritten, wie sie für den Zwei-Ketten-Kombinationsprozess
angewendet werden, nicht erfordert. Es besteht ein Bedarf für einen
Prorelaxin-Produktgewinnungsprozess, der ausreichend hohe Ausbeuten
von biologisch aktivem Relaxin liefert, um wirtschaftlich zu sein.
Es besteht ein Bedarf an isoliertem Prorelaxin, das in einem prokaryotischen
System exprimiert und anschließend zu
biologisch aktivem Relaxin prozessiert werden kann, das nicht mit
den vom Wirt erzeugten Materialien kontaminiert ist und keine anderen
rekombinanten Artefakte aufweist, welche die biologische Aktivität herabsetzen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegenden Erfindung basiert
auf der unerwarteten experimentellen Entdeckung, dass biologisch aktives
Relaxin in wirtschaftlich brauchbaren/r Mengen und Reinheit über nicht
natürlich
auftretende Prorelaxin-Formen hergestellt werden kann. Die vorliegende
Erfindung basiert auf der unerwarteten experimentellen Entdeckung,
dass nicht natürlich
auftretende Prorelaxin-Formen in rekombinanten Systemen in höheren Ausbeuten
erfolgreich gefaltet und prozessiert wird, als sie unter Verwendung
von natürlich auftretendem
Prorelaxin verwirklicht werden können.
Die vorliegenden Erfindung basiert auf der Bereitstellung eines
Prozesses zur Herstellung von Human-Relaxin aus einem nicht natürlich auftretenden
Prorelaxin, worin das besagte Prorelaxin in der Reihenfolge vom
Aminoterminus zum Carboxylterminus ein Leaderpeptid, die B-Kette,
eine nicht natürlich
auftretende C-Kette, die eine aus der Gruppe KRKPTGYGSRKKR, DKKRTGYGSRRRK,
DKKRTGYGSRKKR und KRKPTGYGSRRRK gewählte Aminosäuresequenz umfasst, und die
A-Kette, und worin das besagte Leaderpeptid eine der B-Kette benachbarte
Spaltungsstelle umfasst und worin die besagte nicht natürlich auftretende
C-Kette den B- und A-Ketten benachbarte Spaltungsstellen umfasst,
wobei das Verfahren die Entfernung des besagten Leaders und nicht
natürlich
auftretenden C-Peptids aus dem besagten Prorelaxin unter Verwendung
eines Spaltungsmittels an den besagten Spaltungsstellen und die
Gewinnung von biologisch aktivem Relaxin umfasst.
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Die vorliegenden Erfindung durch
Bereitstellen eines Prozesses zur Herstellung von Relaxin aus der Fermentation
eines nicht natürlich
auftretenden Prorelaxins bewerkstelligt, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
(a) Bereitstellen von Nucleinsäure,
die für
das nicht natürlich
auftretende Prorelaxin kodiert, worin das Prorelaxin eine Leadersequenz,
die B-Kette, die nicht natürlich
auftretende C-Kette und die A-Kette umfasst und worin die besagte
Leadersequenz eine der B-Ketten-Sequenz benachbarte erste Spaltungsstelle
und worin die besagte nicht natürlich
auftretende C-Kette einer der B-Kette und A-Kette benachbarte zweite
bzw. dritte Spaltungsstelle umfasst; (b) Kultivieren prokaryotischer
Zellen, welche die besagte Nucleinsäure enthalten, die für das besagte
nicht natürlich
auftretende Prorelaxin kodieren, wobei das Kultivieren die Expression
der besagten Nucleinsäure
bewirkt, um das besagte nicht natürlich auftretende Prorelaxin
in der besagten prokaryotischen Zelle zu produzieren; (c) Isolieren
und Solubilisieren des durch das besagte Kultivierungsverfahren produzierten
Prorelaxins; (d) Neufalten des besagten solubilisierten Prorelaxins;
(e) Herausschneiden der besagten Leadersequenz und des besagten
nicht natürlich
auftretenden C-Peptids aus dem besagten Prorelaxin, worin das Herausschneiden
durch die Verwendung von Spaltungsmitteln erzielt wird, die für die besagten
Spaltungsstellen spezifisch sind; und (f) Gewinnen des Relaxins.
Der Prozess kann weiters die Zyklisierung des A-Ketten-N-terminalen
Glutamins umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Relaxin Human-Relaxin der H2-Form.
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In einer der Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung erfolgt das Herausschneiden der Leadersequenz und des
nicht natürlich
auftretenden C-Peptids durch enzymatische Spaltung.
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In einer der Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird das Herausschneiden der Leadersequenz und des nicht
natürlich
auftretenden C-Peptids durch die Verwendung von Trypsin und Carboxypeptidase
B (CPB) und in einer weiteren Ausführungsform durch Arg C und
CPB erzielt. Das Herausschneiden der Leadersequenz wird vorzugsweise
durch die Verwendung von Endoproteinase AspN und Trypsin erzielt.
Das Herausschneiden des nicht natürlich auftretenden C-Peptids
wird vorzugsweise durch die Verwendung von Arg C, Trypsin oder Lys
C mit Carboxypeptidase B, oder mit Trypsin und Arg C erzielt. Siehe
die 2A-2D.
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In einer der Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird das solubilisierte Prorelaxin unter Bedingungen verdünnter Proteinkonzentration
neu gefaltet. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
kann das solubilisierte Prorelaxin unter kontrollierten Oxidationsbedingungen
neu gefaltet werden.
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In einem weiteren Aspekt stellt die
vorliegenden Erfindung ein nicht natürlich auftretendes Human-Prorelaxin
bereit, das ein Leaderpeptid, die B-Kette, eine nicht natürlich auftretende
C-Kette, die eine aus der Gruppe KRKPTGYGSRKKR, DKKRTGYGSRRRK, DKKRTGYGSRKKR
und KRKPTGYGSRRRK gewählte Aminosäuresequenz
umfasst, und die A-Kette umfasst, worin das besagte Leaderpeptid
eine der B-Kette benachbarte Spal tungsstelle umfasst und worin die
besagte nicht natürlich
auftretende C-Kette der B-Kette und der A-Kette benachbarte Spaltungsstellen
umfasst.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt
den Aufbau einer für
ein Prorelaxin hierin kodierenden DNA, die einen nicht natürlich auftretenden
Leader („STII")
und C-Peptid („Mini-C")
umfasst und Spaltungsstellen hinter dem Leader und zwischen dem
C-Peptid und B- und A-Ketten wie bezeichnet aufweist.
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2 und 2A bis 2D zeigen die Leadersequenz, das nicht
natürlich
auftretende C-Peptid und die enzymatischen Spaltungsstellen für vier Konstrukte
der vorliegende Erfindung-
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3 zeigt
die Nucleinsäure-
und Aminosäuresequenz
für das
Plasmid pRB250CTsc. Siehe auch 1.
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4 erläutert die
Herkunft des Plasmids pRB250CTsc, das ein Gen umfasst, das für ein nicht
natürlich
auftretendes Prorelaxin kodiert, wie in 3 dargestellt ist.
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5 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRB250C, ein intermediäres Plasmid bei der Konstruktion
von pRB250CTsc.
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6 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRB250, einem intermediären Plasmid bei der Konstruktion
von pRB250CTsc.
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7 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRB192, einem intermediären Plasmid bei der Konstruktion
von pRB250.
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8 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRB151, einem intermediären Plasmid bei der Konstruktion
von pRB192.
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9 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRB51, einem intermediären Plasmid bei der Konstruktion
von pRB 192.
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9A erläutert das
Not-I-Bam-HI-Fragment aus pTR21.
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10 stellt
eine Teilsequenz von Plasmid pRB11 bereit.
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10A erläutert die
die Konstruktion von pRB11.
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11 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRB61, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion von
pRB151.
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12 erläutert die
Konstruktion von Plasmid pRA1, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von pRB61.
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12A erläutert die
Konstruktion von pTF161.
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13 erläutert die
Konstruktion von pTR591, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von Plasmid pRA1.
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14 erläutert die
Konstruktion von pTR561, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von pTR591.
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15 erläutert die
Konstruktion von pLS33lamB, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von pRB61.
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16 stellt
eine Teilsequenz von pTF271 bereit, eines Zwischenprodukts bei der
Konstruktion von pRB61.
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16A erläutert die
Konstruktion von pTF271.
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17 erläutert die
Konstruktion von pRB192C, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von pRB250C.
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18 erläutert die
Konstruktion von pLS32, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von pLS33lamB.
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18A stellt
die Sequenz des 291 bp-Hind III-Bam HI-Fragments aus pLS8 dar.
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19 erläutert die
Konstruktion von pAPlamB, eines Zwischenprodukts bei der Konstruktion
von pLS33lamB.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Wie hierin verwendet ist „Relaxin"
als ein Polypeptid definiert, das die in Hudson et al. (EMBO J.
3, 2333 (1984)) beschriebene Sequenz gemeinsam mit natürlich auftretenden
Aminosäuresequenzvarianten,
wie z. B. natürlich
auftretenden Allelen davon aufweist, das die qualitative biologische
Aktivität
von Relaxin beibehält.
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Ebenfalls im Schutzumfang der vorliegende
Erfindung liegen nicht natürlich
auftretende Relaxin-Aminosäuresubstitutionen,
Insertionen und Deletionen, wie z. B. jene, die unter Anwendung
rekombinanter DNA-Technologie eingeführt werden können, und
kovalente und nicht kovalente Relaxin-Modifizierungen, beispielsweise
Glykosylierungs-Modifizierungen, unter der Voraussetzung, dass das
schlussendliche Relaxin die qualitative biologische Aktivität von natürlich auftretendem
Relaxin besitzt.
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Der Begriff Relaxin bezieht sich
auf verschiedene Formen von Human-Relaxin, wie sie in anerkannten Relaxin-Tests,
wie z. B. dem Symphysis-pubis In-vitro-Biotest (Steinetz et al.,
Endocrinology 67, 102 (1960)), dem Ratten-Uterus-Glattmuskel In-vitro-Test
(St. Louis, J. Can. J. Physiol. Pharmacol. 59, 507 (1981)) und Messung
von cAMP-Spiegeln nach hormonalem Reiz (S. A. Braddon, Endocrinology
102, 1292 (1978) und Judson et al. (J. Endocrinol. 87, 153 (1980))
als biologisch aktiv bekannt sind.
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Prorelaxin bezieht sich wie hierin
verwendet auf den Vorläufer
von Relaxin, der die B-, A- und C-Ketten umfasst, wobei „Relaxin"
der obigen Definition entspricht. Eine Eigenschaft der Prorelaxine
hierin ist, dass sie eine nicht natürlich auftretende, wie weiter
unten definierte C-Kette enthalten.
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Der Prorelaxin-Vorläufer der
vorliegende Erfindung umfasst Prorelaxin. Das aus einer natürlichen Quelle
erlangt, chemisch synthetisiert oder durch Techniken der rekombinanten
DNA-Technologie hergestellt wird. Bestimmte der nicht natürlich auftretenden
Prorelaxine der vorliegende Erfindung besitzen nicht natürlich auftretende
C-Ketten, die natürlich
auftretende A- und B-Ketten verbinden. Einige der nicht natürlich auftretenden
Prorelaxine der vorliegende Erfindung besitzen nicht natürlich auftretende
C-Ketten, die natürlich
auftretende Enzymspaltungsstellen enthalten, wogegen andere nicht
natürlich
auftretende Prorelaxine nicht natürlich auftretende Enzymspaltungsstellen
enthalten.
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Der Begriff „C-Kette" bezieht sich wie
hierin verwendet auf das Peptid, das die A- und B-Ketten von Prorelaxin
verbindet. Ein Schwerpunkt der vorliegende Erfindung ist die Verwendung
der hierin definierten „nicht
natürlich
auftretenden C-Kette" als ein die Aund B-Ketten von Prorelaxin verbindendes
Peptid, das im natürlichen
Protein nicht vorkommt. Die bevorzugte nicht natürlich auftretende C-Kette der
vorliegende Erfindung ist ein Peptid, das die A- und B-Kette von
Prorelaxin verbindet und Aminosäuren
umfasst, die für
Spaltungsstellen an der B-/C-Ketten-Verbindung und A-/C-Ketten-Verbindung
kodiert.
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Die Ausdrücke Prorelaxin-„Leader", „Leaderpeptid", „Leadersequenz"
oder „Signalsequenz"
beziehen sich wie hierin- verwendet auf die kurze Aminosäuresequenz,
die sich am N-Terminus des Prorelaxins hiervon findet. Die bevorzugte
Leadersequenz hierin ist beim Dirigieren von Prorelaxin zum Periplasma
der prokaryotischen Wirtszelle nicht oder teilweise funktionsfähig. Prorelaxin,
das von den Wirtszellen der vorliegende Erfindung produziert wird,
findet sich typischerweise in so genannten Refraktilkörpern und
wird aus diesen gereinigt. Eine insbesondere bevorzugte Leadersequenz
der vorliegenden Erfindung ist eine trunkierte STII-Leadersequenz,
die eher dazu verwendet wird, eine hohe Expression des Prorelaxins
anzutreiben, als notwendigerweise die Sekretion von Prorelaxin in
das Periplasma der Wirtszelle zu erzielen. Typischerweise sind Lys
und Arg in der „Leadersequenz"
der vorliegenden Erfindung umfasst, um die Abspaltung der Leadersequenz
vom Relaxin zu ermöglichen.
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Ein typischer, hierin als Modell
dargestellter Leader ist definiert als MKKNIAFLLKR. Äquivalente
davon würden
MKKNIAFLLRK, MKKNIAFLLRR und MKKNIAFLLKK umfassen. Eine begleitende
Eigenschaft für
einen verwendbaren Leader ist, dass er eine proteolytische Enzymspaltungsstelle
für die
Abspaltung von der B-Kette enthält.
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Die Phrase „Prozess für die Herstellung von Relaxin
aus Prorelaxin" oder „Produktgewinnungsprozess für die Produktion
von Relaxin" bezieht sich wie hierin verwendet auf den Entwurf und
die Konstruktion von nicht natürlich
auftretendem Prorelaxin, sowie den Fermentationsprozess für das Kultivieren
von Prorelaxin und auf alle nachfolgenden Schritte für das Reinigen
von Relaxin. Die Schritte für
das Reinigen von Relaxin aus Prorelaxin, das in einer Wirtskultur
exprimiert wird, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf
das Isolieren von Prorelaxin-Refraktilkörpern, wie z. B. durch Zentrifugieren,
Solubilisieren des Prorelaxins, Neufalten des solubilisierten Prorelaxins,
Abspalten von Prorelaxin-Leadersequenz und C-Peptid, Entfernen der
Verunreinigungen vom Relaxin und Bereitstellen des Relaxins in einer
Form für
die endgültige
Formulierung. Diese Reinigungsschritte dienen der Erläuterung
und sind nicht einschränkend.
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Der Ausdruck „wirtschaftlich oder effiziente
Ausbeuten oder Mengen" bezieht sich auf Relaxin-Endausbeuten, die
au der prokaryotischen Fermentation eines Prorelaxins hierin erlangt
werden und sind dahingehend definiert, dass sie zumindest ungefähr 10 bis
100 mg/l und vorzugsweise höher
als ungefähr
100 mg/l sind.
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Die Ausdrücke „biologische Aktivität" und grammatikalische
Entsprechungen beziehen sich auf jegliche biologische Aktivitäten, die
Human-Relaxin der Wildform aufweist. Die biologische Aktivität von Relaxin kann
beispielsweise in anerkannten Relaxin-Tests bestimmt werden, wie
z. B. dem Symphysis-pubis In-vitro-Biotest (Steinetz et al., Endocrinology
67, 102 (1960)), dem Ratten-Uterus-Glattmuskel In-vitro-Test (St. Louis,
J. Can. J. Physiol. Pharmacol. 59, 507 (1981)) und der Messung von
cAMP-Spiegeln nach hormonalem Reiz (S. A. Braddon, Endocrinology
102, 1292 (1978) und Judson et al. (J. Endocrinol. 87, 153 (1980)).
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Der Begriff „Spaltungsmittel" bezieht
sich wie hierin verwendet auf ein Mittel, dass zur spezifischen Spaltung
des Prorelaxins hierin verwendet wird, so dass bestimmte Komponenten,
wie z. B. die Leadersequenz oder das C-Peptid, wie gewünscht freigesetzt
oder herausgeschnitten werden. Geeignete Spaltungsmittel hierin
umfassen Enzyme, wie z. B. Endoproteasen, z. B. Endoproteinase Lys
C, Endoproteinase Arg C, Endoproteinase Asp N; Trypsin; Carboxypeptidase
B; Prohormon-Convertase (PC), z. B. Furin, PC1, PC2, KEX2; Subtilisin,
oder deren Mutanten; und chemische Mittel, wie z. B. organische
oder anorganische Säuren, Hydroxylamin,
N-Bromsuccinimid und Bromcyan.
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Die Hydrolyse von Peptidbindungen
durch eine einer Vielzahl proteolytischer Enzyme wird in The Enzymes,
3. Aufl., Boyer (Hrsg.), Bd. III, Academic Press (1971); Meth. Enzymol.,
Bd. XIX, Perlman und Lorand (Hrsg.), Academic Press, New York (1970);
Enzymol., Bd. XLV, Lorand (Hrsg.), Academic Press, New York (1976);
Drapeau, J. Biol. Chem. 253, 5899 (1978) und Drapeau, Meth. Enzymol.
47, 89 (1977) gelehrt. Für
eine umfassende Auflistung chemischer Mittel siehe Witcop in Advances
in Protein Chemistry, Anfinsen et al. (Hrsg.), Bd. 16, Academic
Press, New York, S. 221–321
(1961), einschließlich
Tabelle III auf Seite 226.
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Andere hierin geeignete Spaltungsmittel
gelten als von Fachkundigen wohlverstanden, wobei die gewünschte Verbindungsstelle
für die
Spaltung zu berücksichtigen
ist und ob das Reagens an reduzierten und oxidierten Prorelaxin-Formen
wirken kann. Bedingun gen, die für
die Spaltung des nicht natürlich
auftretenden Prorelaxins verwendet werden, hängen für gewöhnlich von eingesetzten Spaltungsmittel
ab und die Bedingungen sind dem Fachkundigen angesichts des eingesetzten
Spaltungsmittels ohne weiteres offensichtlich.
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In der vorliegenden Erfindung wird
das nicht natürlich
auftretende Prorelaxin dahingehend entworfen und konstruiert, dass
es das/die notwendigen Codon(s) umfasst, um die Spaltung durch das
gewünschte
Spaltungsmittel an der/den gewünschten
Positionen) zu erzielen, d. h. hinter einer Leadersequenz oder um
ein C-Peptid herauszuschneiden. Es kann erforderlich sein, die geeigneten
Codons entweder stromauf und vorzugsweise dem 5'-terminalen Codon
derjenigen Sequenz benachbart, die für die gewünschten Polypeptidkomponenten,
in diesem Fall die Relaxin-A- oder B-Kette kodiert, oder stromab
und vorzugsweise dem carboxyterminalen Codon der gewünschten
Komponenten des Polypeptids benachbart zu insertieren, oder beides, wenn
die zu isolierende gewünschte
Komponente eine interne Aminosäuresequenz
des erwarteten Translationsprodukts ist.
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In der vorliegenden Erfindung ist
es eefizient, die Prorelaxin-Leadersequenz und das C-Peptid durch dasselbe
Spaltungsverfahren herauszuschneiden. Es kann jedes) Enzym oder
Chemikalie, welches) die an der Leadersequenz/B-Ketten-Verbindung,
B-/C-Ketten-Verbindung
und A-/C-Kettenverbindung verfügbaren Spaltungsstellen
spalten kann, verwendet werden, solange das gewünschte Hormon, Relaxin, erzeugt
werden kann.
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Die Oligonucleotide können unter
Anwendung fachbekannter Techniken, wie z. B. jenen, die von Crea et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75, 5765 (1978) oder Kunkel et al.,
Methods in Enzymol. 154, 367 (1987) beschrieben werden, leicht synthetisiert
werden.
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Mutanten mit mehr als einer substituierten
Aminosäure
können
auf eine von mehreren Arten erzeugt werden. Wenn die Aminosäuren in
der Polypeptidkette nahe beieinander liegen, können sie gleichzeitig unter Verwendung
eines Oligonucleotids mutiert wer den, das für alle der gewünschten
Aminosäuresubstitutionen kodiert.
Wenn sich jedoch die Aminosäuren
in einigem Abstand voneinander befinden (beispielsweise durch mehr
als zehn Aminosäuren
getrennt sind), ist es schwieriger, ein einziges Oligonucleotid
zu erzeugen, dass für
alle der gewünschten Änderungen
kodiert. Stattdessen kann eines von zwei alternativen Verfahren
eingesetzt werden. Im ersten Verfahren wird für jede zu substituierende Aminosäure ein
gesondertes Oligonucleotid erzeugt. Die Oligonucleotide werden dann
gleichzeitig an die einzelsträngige
Templat-DNA anneliert und der zweite, aus dem Templat synthetisierte
DNA-Strang wird für
alle der gewünschten
Aminosäuresubstitutionen kodieren.
Das alternative Verfahren umfasst zwei oder mehrere Mutagenese-Runden,
um die gewünschte
Mutante zu produzieren.
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Ein weiteres Verfahren zum Herstellen
von Mutationen in der Nucleinsäuresequenz,
die für
Prorelaxin der Wildform oder eine fachbekannte Molekülvariante
kodiert, umfasst das Spalten der für das Anfangs-Prorelaxin-Molekül kodierenden
Nucleinsäuresequenz
an der geeigneten Position durch Verdau mit Restriktionsenzymen,
wobei die richtig gespaltene Nucleinsäure gewonnen, ein für die gewünschte Aminosäuresequenz und
flankierende Regionen, wie z. B. Polylinker mit glatten Enden (oder,
anstelle von Polylinkern, Verdauen des synthetischen Oligonucleotids
mit den Restriktionsenzymen, die auch zur Spaltung der für Prorelaxin
kodierenden Nucleinsäure
verwendet werden, wodurch kohäsive
Termini erzeugt werden) kodierendes Oligonucleotid synthetisiert
und die synthetische Nucleinsäure
in den Rest des für
Prorelaxin kodierenden Strukturgens ligiert wird.
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PCR-Mutagenese ist zur Herstellung
der Prorelaxin-Varianten der vorliegenden Erfindung ebenfalls geeignet
und wird beispielsweise in US-Patent Nr. 4.683.195, erteilt am 28.
Juli 1987, und in Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel
et al. (Hrsg.), Bd. 2, Kapitel 15, Greene Publishing Associates
and Wiley-Interscience (1991) beschrieben. Während die folgende Diskussion
sich auf DNA bezieht, versteht es sich, dass die Technik auch mit
RNA Anwendung findet. Mutationen an gesonderten Positionen können gleichzeitig
entweder durch Verwenden eines mutierten zweiten Primers oder Durch führen einer
zweiten PCR mit anderen mutierten Primern und gleichzeitiges Ligieren
der beiden erhaltenen PCR-Fragmente an das Vektorfragment in einer Drei-
oder Mehrfach-Ligation eingeführt
werden.
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Die von RNA, cDNA, genomischer DNA,
synthetischer DNA oder einer DNA-Kombination hergeleitete Relaxin-Nucleinsäure wird
in einen replizierbaren Vektor für
weitere Klonierung (Amplifikation der Nucleinsäure) oder Expression insertiert.
Die Konstruktion geeigneter Vektoren, die die gewünschten
kodierenden und kontrollierenden Sequenzen enthalten, setzt standardmäßige rekombinante
Techniken ein. Isolierte Plasmide oder Nucleinsäurefragmente werden gespalten,
zurechtgeschnitten und religiert, um das gewünschte Plasmid zu bilden.
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Es sind viele Vektoren verfügbar und
die Auswahl des geeigneten Vektors hängt für gewöhnlich ab: 1) davon, ob es
für Nucleinsäure-Amplifikation
oder für
Nucleinsäure-Expression
verwendet wird, 2) von der Größe der in
den Vektor zu insertierenden Nucleinsäure und 3) von der mit dem
Vektor zu transformierenden Wirtszelle. Jeder Vektor enthält verschiedene
Komponenten in Abhängigkeit
von seiner Funktion (Amplifikation von Nucleinsäure oder Expression von Nucleinsäure) und
der Wirtszelle, für
die er kompatibel ist. Die Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf eines oder mehrere von Folgendem: eine Signalsequenz, einen
Replikationsstartpunkt, ein oder mehrere Markergene, ein Enhancer-Element,
einen Promotor und eine Transkriptionsterminationssequenz.
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Der bevorzugte replizierbare Vektor
der vorliegenden Erfindung ist einer, der eine Leadersequenz enthält, welche
die Expression des nicht natürlich
auftretenden Prorelaxins und die korrekte N-terminale Prozessierung
der Prorelaxin-B-Kette, des Tryptophan(Trp-) Promotors, der Lambdato Terminationssequenz, eines PBR322-Replikationsstartpunkts,
eines Antibiotikaresistenzgens und der durch ein nicht natürlich auftretendes C-Peptid verbundenen
Relaxin-A- und B-Ketten ermöglicht,
worin das besagte C-Peptid enzymatische Spaltungsstellen an der
B-/C-Ketten- und A/C-Ketten-Verbindung umfasst.
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Prokaryoten sind bevorzugte Wirtszellen
für die
anfänglichen
Klonierungsschritte des Prorelaxins. Sie sind besonders zweckdienlich
für die
rasche Produktion großer
Nucleinsäuremengen,
für die
Produktion der für
ortsgerichtete Mutagenese verwendeten einzelsträngigen Nucleinsäuretemplate,
für gleichzeitiges
Screening vieler Mutanten und für
die Nucleinsäuresequenzierung
der erzeugten Mutanten. Beispiele von Prokaryoten, z. B. E. coli,
und Expressionsvektoren, die beim Herstellen von Prorelaxin zweckdienlich
sind, sind beispielsweise jene in WO 90/02798 (veröffentlicht
am 22. März
1990) offenbarten. Für
die Klonierung von Prorelaxin-DNA-Sequenzen verwendeten Prokaryoten
umfassen ferner beispielsweise E. coli K12, Stamm 294 (ATCC-Nr.
31446), E. coli B und E. coli X1776 (ATCC-Nr. 31537).
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Prokaryoten werden auch für die Expression
verwendet. Geeignete Wirtszellen zur Klonierung oder Expression
der Vektoren hierin sind die E. coli-Zellen. E. coli-Stamm W3110
(F-, 1-, prototroph,
ATCC-Nr. 27325) ist ein besonders bevorzugter Ausgangswirt, da er
ein gebräuchlicher
Wirtsstamm für
Fermentationen rekombinanter DNA-Produkte ist. Vorzugsweise sollte
die Wirtszelle minimale Mengen proteolytischer Enzyme ausscheiden.
Stamm W3110 kann modifiziert werden, um eine genetische Mutation
in den für
Proteine kodierenden Genen zu bewirken, wobei Beispiele solcher
Wirte E. coli W3110, Stamm 1A2, der den vollständigen Genotyp tonAΔ aufweist;
E. coli W3110, Stamm 9E4, der den vollständigen Genotyp tonAΔ ptr3 aufweist;
E. coli W3110, Stamm 27C7 (ATCC 55,244), der den vollständigen Genotyp
tonAΔ ptr3
phoAΔE15 Δ(argF-lac)-169 ompTΔ degP41kanr aufweist; E. coli W3110, Stamm 37D6, der
den vollständigen
Genotyp TonAΔ ptr3
phoAΔE15 Δ(argF-lac)169
ompTΔ degP41kanrrbs7ΔilvG
aufweist; E. coli W3110, Stamm 40B4m, der Stamm 37D6 mit einer Nicht-Kanamycin-resistenten
degP-Deletionsmutation ist; und ein E. coli-Stamm mit mutierten
periplasmatischer Protease, offenbart in US-Patent Nr. 4.946.783,
erteilt am 7. August 1990.
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Klonierungs- und Expressionsverfahren
sind im Fach wohlbekannt und sind beispielsweise in der vorangehenden
veröffentlichten
PCT-Patentanmeldung (WO 90/02798) offenbart.
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Die Fermentation von Prorelaxin wird
durch im Fach wohlbekannte Verfahren durchgeführt und sind beispielsweise
in Elander (Genetic Engineering Technology in Industrial Pharmacy,
herausgegeben von John M. Tabor, veröffentlicht von Marcel Dekker
Inc., S. 115–129
(1989)) offenbart, wobei jedoch viele Fermentationsvariablen existieren,
die noch für
jeden Fermentationsprozess zu optimieren wären. Die Hauptziele der Fermentationsentwicklung
sind das Optimieren der Zellmasse und das Maximieren der Produktanreicherung.
Fermentation im Großmaßstab bezieht
sich auf die Fermentation in einem Fermenter, der eine volumetrische
Kapazität,
d. h. ein Arbeitsvolumen von zumindest ungefähr 1000 Litern aufweist, wobei
ausreichend Platz für den
Gasraum verbleibt. Fermentation im Kleinmaßstab bezieht sich allgemein
auf die Fermentation in einem Fermenten, der eine volumetrische
Kapazität
von nicht mehr als ungefähr
100 Litern, vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 10 Litern aufweist.
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Die Isolierung des Rohprodukts aus
der Fermentationsbrühe
kann durch Anwendung von Filtration, Zentrifugation und/oder Absetzen,
Sedimentation und Dekantieren oder einer Kombination von Techniken
erreicht werden. Die Isolierung des Rohprodukts in Form von Refraktilkörpern erfordert
einen ersten Zellaufschluss-Schritt, um den Refraktilkörper aus
der Zelle freizusetzen. Zellaufschlussverfahren umfassen Ultraschallbehandlung,
Passage durch Homogenisatoren und die durch Verwendung von Lysozym,
Detergens oder andere Mittel erzielte Zelllyse.
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Sobald die Refraktilkörper aus
der Zelle freigesetzt sind, können
die Körper
auf Basis von Unterschieden der physikalischen Eigenschaften, wie
z. B. Größe und Löslichkeit,
von der verbleibenden Fermentationslösung getrennt werden. Sedimentation
bezieht sich auf Absetzen in einem einfachen Gravitationsfeld, wogegen
die Zentrifugation die Herstellung erhöhter Absetzgeschwindigkeiten
durch Zentrifugalkräfte
erfordert. In der vorliegenden Erfindung umfasst die bevorzugte
Art der Isolierung von rohem Prorelaxin aus der Fermentationsbrühe eine
Form des mechanischen Zellaufschlusses, um den Prorelaxin-Refraktilkörper aus
der Zelle freizusetzen, gefolgt von einer beliebigen Zentrifugationstechnik,
die eine Trennung der Refraktilkörper
von leichten festen Abfallproduk ten und Flüssigkeiten erlaubt. In der
vorliegenden Erfindung erfolgt die bevorzugte Form des mechanischen
Zellaufschlusses durch Homogenisierung, während die bevorzugte Zentrifugationstechnik
eine kontinuierliche Hochvolumen-Vollmantelzentrifugation ist.
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Im Falle, wo Proteine in Form von
intrazellulären
Refraktilkörpern
exprimiert werden, umfasst der Produktgewinnungsprozess Schritte
für die
Solubilisierung der Refraktilkörper,
Renaturieren des solubilisierten Proteins und, wo angebracht, einen
kontrollierten Oxidationsschritt, um brauchbares Produkt zu erhalten.
Nach Isolierung von rohen Prorelaxin-Refraktilkörpern aus der Fermentationsbrühe werden
die Prorelaxin-Refraktilkörper
solublisiert und neu gefaltet.
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Zur Solubilisierung des Proteins
in Refraktilkörpern
verwendete Lösungsmittel
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf Guanidin-HCl (GuHCl)
(bis zu 8 M), Harnstoff (bis zu 8 M), SDS, alkalischen pH ( >8,0), sauren pH ( <3,0) und Acetonitril/Propanol.
Der bevorzugte Solubilisierungspuffer für die Prorelaxin-Refraktilkörper der
vorliegenden Erfindung ist GuHCl, 3,5–4,0 M oder Harnstoff, 2–8 M. In
der vorliegenden Erfindung wird PEI (Polyethylenimin) verwendet,
um Prorelaxin in löslicher
Form zu erhalten, während
Kontaminanten präzipitiert
werden.
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Die Neufaltung des solubilisierten
Proteins kann durch Verringern oder Entfernen des Solubilisierungsmittels
(z. B. durch Dialyse oder Verdünnung)
mit Oxidation des reduzierten Proteins vor oder gleichzeitig mit der
Neufaltung bei Disulfidbrücken-enthaltenden
Proteinen erzielt werden. In der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt,
das der Faltungsschritt in einer oxidativen Umgebung unter Verwendung
eines Redoxo-Puffers stattfindet. In der vorliegenden Erfindung
ist bevorzugt, dass die Neufaltung bei der niedrigstmöglichen
Konzentration durchgeführt
wird, wobei praktikable Lösungsvolumina
und mögliche
Verluste wegen der hohen Verdünnung
für nachfolgende
Reinigungsschritte berücksichtigt
werden. Es ist insbesondere bevorzugt, Verdünnungen im Bereich des 60-
bis 100fachen des Refraktilkörper-Gewichts
in Gramm zu verwenden. Während dem
Solubilisierungs- und Neufaltungsprozess wird ferner bevorzugt,
dass die Exposi tion bei Bedingungen zu minimieren, die eine Derivatisierung
der Prorelaxin-Aminosäureseitenketten
(z. B. ausgedehnte Exposition bei pH-Werten größer als 9,0) bewirken. Für die Neufaltung
von Proteinen, wie z. B. Prorelaxin, die Cysteinreste und in der
natürlich
auftretenden Form Disulfidbrücken
enthalten, sind die in den Solubilisierungs- und Neufaltungsschritten
vorliegenden Reduktions-/Oxidationsbedingungen entscheidend und
proteinspezifisch. In der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt,
dass die Solubilisierungs- und Neufaltungsschritte bei 2–8°C stattfinden.
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Nach der Neufaltung sind Reinigungsschritte
erforderlich, um andere Proteine, die die im Einschlusskörper enthaltene,
kontaminierende Nucleinsäuren
und Faltungszwischenprodukte zu entfernen, und um das Prorelaxin
zu isolieren und zu konzentrieren. Die folgenden Beispiele sind
für geeignete
Reinigungsverfahren beispielgebend: Fraktionierung an Immunaffinitäts- oder
lonentauschersäulen;
Ethanolpräzipitation,
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie an Kieselgelsäulen; Elektrophorese, Ammoniumsulfatpräzipitation;
Gelfiltration; Ultrafiltration/Diafiltration; Metallchelatchromatographie;
und Hydrophob-Chromatographie. Chromatographische Matrices sind
im Handel zur Verwendung bei der Reinigung des gewünschten
Produkts von Kontaminanten erhältlich;
ein Überblick
chromatographischer Matrices findet sich in Marston et al., supra
und Abschnitt VII aus Guide to Protein Purification, herausgegeben
von Deutscher, veröffentlicht
von Academic Press Inc., 309 (1990).
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In der vorliegenden Erfindung ist
bevorzugt, das die Spaltung von Prorelaxin zu Relaxin nach Prorelaxin-Neufaltung
und Entfernung solubilisierender Mittel stattfindet. Spaltungsverfahren
umfassen die hierin diskutierte chemische Spaltung und enzymatische
Spaltung.
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In der vorliegenden Erfindung umfasst
der bevorzugte Prozess einen Prozessschritt für die Zyklisierung des N-terminalen
Glutamins der Relaxin-A-Kette. Jeder Prozess für die Zyklisierung des N-terminalen Glutamins
der A-Kette kann angewendet werden. Beispiele eines solchen Prozesses
sind Hitzebehandlung, vorzugsweise unter leicht sauren Bedingungen,
und Behandlung mit nukleophilen Reagenzien, wie z. B. Imidazol bei
neutralem pH. Jegliche Prozessschritte, die zur Zyklisierung der
N-terminalen A-Kette angewendet werden, können zusätzliche Reinigungsschritte
erfordern, um jegliche Kontaminanten zu entfernen, die durch den
Zyklisierungsprozess selbst hervorgerufen werden, und können Zentrifugation,
Säulenchromatographie oder
Präzipitationstechniken
umfassen.
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Die Endproduktendreinigung kann die
Schritte der Chromatographie, Entfernung organischer Lösungsmittel,
Ultrafiltration/Diafiltration umfassen, die Relaxin in einer Form
für die
endgültige
Formulierung bereitstellen.
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Typischerweise wird das im Verfahren
dieser Erfindung verwendete Relaxin durch Vermischen desselben bei
Raumtemperatur beim geeigneten pH-Wert und im gewünschten
Reinheitsgrad mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern, d. h. Trägern, die
für Empfänger bei
den eingesetzten Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch sind,
formuliert. Geeignete Träger
und ihre Formulierungen sind in Remington's Pharmaceutical Sciences,
16. Aufl., Oslo et al. (Hrsg.), Mack Publishing Co. (1980) beschrieben.
Diese Zusammensetzungen enthalten typischerweise eine wirksame Menge
Relaxin, beispielsweise in der Größenordnung von ungefähr 0,0003
hinauf bis ungefähr
8 oder mehr mg/ ml, gemeinsam mit einer geeigneten Menge Träger, um
pharmazeutisch annehmbare Zusammensetzungen herzustellen, die für eine wirksame
Verabreichung an den Patienten geeignet sind.
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Der pH der Formulierung liegt vorzugsweise
irgendwo im Bereich von ungefähr
3 bis ungefähr
B. Formulierung in einem Acetatpuffer bei pH 5,0 ist eine geeignete
Ausführungsform.
Die bevorzugte Formulierung für
Relaxin ist eine gepufferte oder ungepufferte Lösung und ist vorzugsweise 20
mM Natriumacetat, pH 5,0.
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Zusammensetzungen, die für die klinische
Verabreichung von Relaxin besonders geeignet sind, umfassen sterile
wässrige
Lösungen
oder sterile hydratisierbare Pulver, wie z. B. lyophilisiertes
Protein. Typischerweise wird eine geeignete Menge eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes ebenfalls in der Formulierung verwendet, um die
Formulierung isotonisch zu machen.
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Sterilität wird leicht durch Sterilfiltration
durch (0,2 Mikrometer-) Membranen erzielt. Relaxin wird für gewöhnlich als
wässrige
Lösung
gelagert, obgleich lyophilisierte Formulierungen für die Rekonstitution
annehmbar sind.
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Die Relaxin-Zusammensetzungen werden
in eine Weise formuliert, dosiert und verabreicht, die mit guter
medizinischer Praxis vereinbar ist. In diesem Zusammenhang zu berücksichtigende
Faktoren umfassen die jeweilig behandelte Erkrankung, das jeweilig
behandelte Säugetier,
die klinische Kondition des einzelnen Patienten, die Ursache der
Erkrankung, die Zufuhrstelle für
das Mittel, das Verabreichungsverfahren, die Verabreichungsschema
und andere Faktoren, die den praktischen Ärzten bekannt sind. Die „therapeutisch
wirksame Menge" von zu verabreichendem Relaxin wird von solchen
Erwägungen
bestimmt und ist die minimal notwendige Menge, um die Störung zu
verhindern, zu lindern oder zu behandeln.
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Als allgemeiner Vorschlag wird die
pharmazeutisch wirksame Menge des verabreichten Relaxins im Bereich
von ungefähr
0,001 bis 100 mg/kg Körpergewicht
des Patienten pro Tag liegen, wobei der typische Bereich des verwendeten
Relaxins 0,05 bis 50 mg/kg/ Tag beträgt.
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Die Erfindung kann durch Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele besser verstanden werden. Die Beispiele
sollten jedoch nicht dahingehend ausgelegt werden, dass sie den
Schutzumfang der Erfindung einschränken.
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Beispiel 1
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Konstruktion
eines Expressionsvehikels für
ein Modell von nicht natürlich
auftretendem Prorelaxin
-
Das Plasmid pRB250CTsc besteht aus
Prorelaxin (die Relaxin-A- und B-Ketten leiten sich von der in Hudson
et al., EMBO J. 3, 2333 (1984), offenbarten Sequenz her) mit einer
nicht natürlich
auftretenden Leadersequenz und einem nicht natürlich auftretenden C-Peptid, das Trypsin-
und Trypsin/Carboxypeptidase-Enzymspaltungsstellen an der A/C-Kettenverbindung
und an der B/C-Kettenverbindung enthält, wie in 1 und 3 gezeigt
ist. Die Transkriptions- und Translationssequenzen, die für die Expression
des Prorelaxin-Gens in E. coli erforderlich sind, werden vom Tryptophan-
(Trp-) Promotor bereitgestellt, der sich von pHCH207-1 herleitet (deBoer
et al., aus Promotors: Structure and Function, Rodriguez und Chamberlain
(Hrsg.), Verlag M. J. Praeger, New York, 462 (1982)). Der Lambdato-Transkriptionsterminator (Scholtisses
et al., NAR 15, 3185 (1987)) befindet sich neben dem Prorelaxin-Terminationscodon.
Plasmid pRB250CTsc verleiht dem transformierten Wirt Tetracyclin-Resistenz.
Plasmid pRB250CTsc besitzt einen Replikationsstartpunkt aus einem pRB322-Vektor
(Sutcliff et al., Cold Spring Harbor Symposium on Quantitative Biology
43, 77 (1978)).
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Plasmid pRB250CTsc weist ferner 9
Aminosäuren
aus dem hitzestabilen Enterotoxin II(STII-) Gen von E. coli auf
(Picken et al., Infect. Immun. 42, 269 (1983)), gefolgt von den
Aminosäuren
Lys und Arg 3'.
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Die 9 STII-Aminosäuren plus Lys und Arg befinden
sich 3' des Trp-Promotors und erlauben einen hohen Expressionsspiegel
des nicht natürlich
auftretenden Prorelaxins mit einer bereitgestellten, zweckdienlichen
Spaltungsstelle, wodurch die Hervorbringung der korrekten N-terminalen
Prozessierung der Prorelaxin-B-Kette durch enzymatische Spaltung
ermöglicht
wird. Die 9 STII-Aminosäuren
kodieren nicht für
eine funktionstüchtige
Leadersequenz.
-
Plasmid pRB250CTsc:
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Das Plasmid pRB250CTsc wurde in mehreren
Schritten konstruiert, wie in 4 gezeigt
ist, wobei als intermediäre
Plasmide pRB250, das den Trp-Promotor enthält, pRB250C, das die für nicht
natürlich
auftretendes Prorelaxin kodierenden Sequenzen an einem Xba I-nach-Rind
III-Fragment von 250 Basenpaaren enthält, und pdh108, das den Lambda-to Transkriptionsterminator an einem Stu I-nach-Bam
HI-Fragment von 412 Besenpaaren enthält.
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Plasmid pRB250:
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Das Plasmid pRB250 resultiert aus
der Ligation des Trp-Promotors/ Operators an 9 Aminosäuren der Leadersequenz
(MKKNIAFLL) des hitzestabilen Enterotoxins II (STII), beschrieben
in Picken et al., Infect. Immun. 42, 269 (1983), plus Codons für Lys und
Arg. pRB150 wurde durch Ligieren von drei DNA-Fragmenten wie in
7 gezeigt hergestellt. Das
erste davon war der in
7 gezeigte
Vektor pRB192, aus dem das kleine Fragment von BssHII nach Xbal
entfernt worden ist. Das zweite Fragment ist eine synthetische Doppelhelix, Rel
60, die für
die 9 STII-Aminosäuren
plus Lys und Arg kodiert:
Das dritte Fragment ist
das Hinfl-nach-BssHII-Fragment aus Plasmid pRB51, dessen Konstruktion
in
9 beschrieben ist.
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Plasmid pRB250C:
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Das Plasmid pRB250C resultiert aus
der Ligation des Trp-Promotors an die 9 STII-Leader-Aminosäuren plus
Aminosäuren
Lys und Arg und enthält
ferner das nicht natürlich
auftretende Prorelaxin sowie ein Tetracyclin-Resistenzgen minus
dem natürlich
auftretenden Tetracyclin-Resistenz-Genpromotors.
-
pRB250C wurde durch Ligieren von
drei Fragmenten wie in 6 gezeigt
hergestellt. Das erste davon war der Vektor pRB192, aus dem das
kleine Xba I-nach-Bam HI-Frag ment entfernt worden ist. Das zweite Fragment
war ein Not I-nach-Bam HI-Fragment aus pRB192C, welches das C-Peptid
aus dem nicht natürlich auftretenden
Prorelaxin umfasste. Das dritte Fragment war ein Not I-nach-Xba
I-Fragment von ungefähr
75 Basenpaaren aus pRB250.
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Plasmid pdh108:
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Plasmid pdh108 enthält den in
Scholtissek et al., supra, beschriebenen Lambda-Transkriptionsterminator.
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Plasmid pRB192:
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Das Plasmid pRB192 enthält den Trp-Promotor,
der an Aminosäure
Methionin ligiert ist, gefolgt von 9 Aminosäuren von Schweine-Wachstumshormon
plus Lys und Arg und enthält
ferner natürlich
auftretendes Prorelaxin. pRB192 wurde durch Ligieren von drei Fragmenten
wie in
7 gezeigt hergestellt.
Das erste dieser Fragmente war der Vektor pRB151 aus dem das kleine
Xba I-nach-Bss HII-Fragment entfernt worden ist. Das zweite Fragment
war die synthetische Doppelhelix Rel 52 mit der Sequenz:
bei der es sich um Methionin
plus 9 Aminosäuren
des Schweine-Wachstumshormons plus Lys und Arg handelt. Das dritte
Fragment war ein Hinf I-nach-Bss HII-Fragment von 46 Basenpaaren
aus dem Vektor pRB51.
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Plasmid pRB192C:
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Plasmid pRB192C resultiert aus der
Ligation des Trp-Promotors an Methionin, gefolgt von 9 Aminosäuren von
Schweine-Wachstumshormon plus Lys und Arg, und enthält ferner
nicht natürlich
auftretendes Prorelaxin. Plasmid pRB192C enthält ein promotorfreies Tetracyclin-Resistenzgen.
pRB192C wurde durch Ligieren von drei Fragmenten wie in
18 gezeigt hergestellt.
Das erste Fragment war das große
Vektorfragment von BssHII nach EcoRV aus dem Plasmid pRB192. Das
zweite Fragment war ein synthetisches Fragment, Rel 58, welches
das nicht natürlich
auftretende Prorelaxin der folgenden Sequenz enthält:
-
Das dritte Fragment war das Taq I-nach-Ec
RV-Fragment mit 200 Basenpaaren aus pRB192, das die Relaxin-A-Kette
und das 5'-Ende des Tetracyclin-Resistenzgens enthält.
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Plasmid pRB151:
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Plasmid pRB151 resultiert aus der
Ligation des Trp-Promotors an die für Präprorelaxin kodierende Sequenz
und wurde durch Ligieren von zwei Fragmenten wie in 8 gezeigt hergestellt. Das erste davon
ist ein Pst I-nach-Xba I-Vektorfragment aus Plasmid pHGH207-1, wie
beschrieben in deBoer et al. (aus Promotors: Structure and Function,
Rodriguez und Chamberlain (Hrsg.), Verlag M.). Praeger, New York,
462 (1982)).
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Plasmid pRB51:
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Plasmid pRB51 resultiert aus der
Ligation des Alkalische-Phosphatase-Promotors an die vollständige STII-Leadersequenz
und enthält
ferner die natürlich
auftretende Prorelaxin-Sequenz. pRB51 wurde durch Ligieren von zwei
Fragmenten wie in 9 gezeigt
hergestellt. das erste Fragment war das große Vektorfragment von Not 1
nach Bam HI aus Plasmid pRB11; das zweite Fragment war das kleine
Not I-nach-Bam HI-Fragment aus pTR21, das für die Prorelaxin-Aminosäuren 12
bis 161 kodiert und dessen Sequenz in 9A gezeigt
ist. pRB11 ist ein Expressionsplasmid, das zur Expression der Relaxin-B-Kette
in E. coli mithilfe der STII-Signalsequenz konstruiert ist. Die
zur Expression erforderlichen Transkriptions- und Translationssequenzen
werden vom AP-Promotor und den Tryptophan- (Trp-) und STII-Shine-Dalgarno-Sequenzen
bereitgestellt.
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Der Plasmid-Startpunkt und das Tetracyclin-Resistenzgen
von pRB11 waren von einem veränderten pBR322-Plasmid
hergeleitet, in dem die Nucleotidsequenz zwischen den Aval- und
Pvull-Endonuclease-Restriktionsstellen deletiert worden sind, wodurch
eine höhere
Plasmid-Kopiezahl je Zelle resultierte. Die kodierende Sequenz für die Relaxin-B-Kette wurde aus
einem Präprorelaxin-N2-cDNA-Klon
erhalten (Hudson et al., EMBO J. 3, 2333 (1984)). Der Alkalische-Phosphatase-
(AP-) Promotor und die hitzestabile Enterotoxin II- (STII-) Signalsequenz
wird in Chang et al., Gene 55, 189 (1987) beschrieben. Die Sequenz
von pRB11 ist in 10 gezeigt.
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Plasmid pRB61:
-
Plasmid pRB61 resultiert aus der
Ligation des Alkalische-Phosphatase-Promotors an die für natürlich auftretendes Präprorelaxin
kodierende Sequenz. pRB61 wurde durch Ligieren von vier Fragmenten
wie in 11 gezeigt hergestellt.
Das erste Fragment war ein Eco RI-nach-Hind III-Vektorfragment aus
Vektor pLS33lamB, wie in 15 gezeigt
ist. Das zweite Fragment war ein Eco RI-nach-Xba I-Fragment von
412 Basenpaaren aus Plasmid pTF271, wie in 16 gezeigt
ist. Das Plasmid pTF271 ist zur Expression der ersten 243 Aminosäuren von
reifem Human-Gewebefaktor in das Periplasma von E. coli mithilfe
der STII-Signalsequenz entworfen. Die zur Expression erforderlichen
Transkriptions- und Translationssequenzen werden von Alkalische-Phosphatase-Promotor
und den Trp- und STII-Shine-Dalgarno-Sequenzen bereitgestellt. Die
kodierende Sequenz für
Human-Gewebefaktor wird von Fisher et al., Throm. Res. 48, 89 (1987),
beschrieben. Der Alkalische-Phosphatase-Promotor, die Tryptophan-
(Trp-) und hitzestabilen Enterotoxin II- (STII-) Shine-Dalgarno-Sequenzen
und die STII-Signalsequenz waren von phGH-1 hergeleitet (Chang et
al., Gene 55, 189 (1987)). Der Plasmid-Startpunkt und das Tetracyclin-Resistenzgen
waren von pBR322 hergeleitet (Sutcliffe, Cold Spring Harbor Symposia
on Quantitative Biology, Bd. 43, 77 (1978)).
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Das dritte Fragment ist das kleine
Xba I-nach-Bgl II-Fragment aus Plasmid pPreProReIH2-Trp207. pPreProReIH2Trp207
ist ein Abkömmling
von pHGH207 (wie beschrieben in US-Patent 4.663.283, erteilt am 5.
Mai 1987), in dem die für
HGH kodierende Sequenz mit der von Präprorelaxin ersetzt worden ist.
Das vierte Fragment ist ein Bgl II-nach-Hind III-Fragment von 24 Basenpaaren
aus dem Vektor pRAI.
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Plasmid pLS33lamB:
-
pLS33lamB wurde wie in
15 gezeigt durch Ligieren
von drei DNA-Fragmenten konstruiert. Das erste davon war der unten
beschriebene Vektor pLS32, in dem das kleine Xbal-nach-BstEll-Fragment
entfernt worden ist. Das zweite war ein Xbal-nach-Eael-Fragment
von 75 Basenpaaren aus dem unten beschriebenen pAPlamB, das für die lamB-Signalsequenz
kodiert. Das dritte war eine synthetische DNA-Doppelhelix von 46 Basenpaaren mit der
folgenden Sequenz:
-
Die obige Sequenz kodiert für die Aminosäuren 4–18 des
reifen IGF-I.
-
pLS32 resultiert aus der Fusion der
für IGF-I
kodierenden Sequenz an die der hitzestabilen Enterotoxin II- (STII-)
Signalsequenz und wurde durch Ligieren von vier DNA-Fragmenten wie
in
18 gezeigt hergestellt.
Das erste davon war der Vektor pTF2A12 (Paborsky et al., Biochemistry
28, 8072 (1989)), aus dem das kleine Nsil-BamHI-Fragment, welches
das Gewebefaktor-Gen enthält,
entfernt worden ist. Die STII-Signalsequenz wird von Picken et al.,
Infect. Immun. 42, 269 (1983), beschrieben. Das zweite Fragment
war eine synthetische Doppelhelix von 55 Basenpaaren, die für die ersten
18 Aminosäuren
des reifen IGF-I kodiert. Diese Doppelhelix weist die folgende Sequenz
auf:
-
Das dritte Stück in der Ligation war ein
BstEll-nach-Hindlll-Fragment von 154 Basenpaaren aus pK1ZZ, das
für die
verbleibenden Aminosäuren
19–70
des IGF-I kodiert. pK1ZZ-IGF-I
ist ein Kanamycin-resistentes Plasmid, das einen Lac-Promotor enthält, der
an einen Protein A-Promotor angefügt ist, der an ein Protein
A-Signal angefügt
ist, das an zwei Consensus-z-Regionen aus Protein A angefügt ist,
die IgGs binden und Proteine sekretieren, die unter Verwendung von
zwei Codons fusioniert sind, die für eine Asn-Gly-Schnittstelle zu
einem synthetischen IGF-I-Gen kodieren und ferner eine F-Region
für hohe
Kopienanzahlen enthalten. Dieses Plasmid ist ähnlich dem pZZ-IGF-I, das in
EP-A-230.869, veröffentlicht
am 5. August 1987, beschrieben wird, wo das Ampicillin-Gen durch
ein Kanamycin-Gen ersetzt ist. Das letzte in 18B gezeigte
Fragment bei der Konstruktion von pLS32 war ein Hindlll-BamHI-Fragment
von 291 Basenpaaren aus Plasmid pLS8. Dieses letzte Fragment ist
einfach die kodierende Sequenz für
den Start des Tetracyclin-Gens von pBR322 (Sutcliffe, Cold Spring
Harbor Symposia on Quantitative Biology 43, 77 (1978)), in dem eine
Hindlll-Restriktionsstelle unmittelbar stromauf des Methionin-Startcodons
gentechnisch eingebaut wurde.
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Plasmid pAPlamB:
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Das Plasmid pAPlamB wurde wie in
19 gezeigt konstruiert,
indem zwei DNA-Fragmente miteinander ligiert wurden, und resultiert
in der Einfügung
der für
das lamB-Signal kodierenden Sequenz stromab des AP-Promotors und
der Trp-Shine-Dalgarno-Sequenz.
Die Ligation umfasste den Vektor pRA1, in dem das kleine Xbal-Bglll-Fragment
entfernt worden ist. Dieses Plasmid ist ein Derivat von pHGHI (Chang
et al., Gene 55, 189 (1987)), wobei das letztere Plasmid den AP-Promotor,
das STII-Signal und für
HGH kodierende DNA enthält.
pRAI unterscheidet sich von pHGHI dahingehend, als dass es für die Relaxin-A-Kette
und nicht die für hGH
kodierende DNA (deren Sequenz in US-Patent Nr. 4.785.516 beschrieben
ist) und eine geeignete Bglll-Restriktionsstelle
stromab des Promotors und der Ribosom-Bindungsstelle enthält. Das
zweite Stück
in der Ligation war eine synthetische DNA-Doppelhelix von 80 Basenpaaren
mit der folgenden Sequenz, die für die
labB-Signalsequenz kodiert, die von Clement und Hofnung, Cell 27,
507 (1981), beschrieben worden ist:
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Plasmid pRA1:
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Plasmid pRAI resultiert aus der Fusion
des Alkalische-Phosphatase-Promotors an die STII-Leadersequenz und
enthält
ferner die kodierende Sequenz der Relaxin-A-Kette. pRA1 wurde durch
Ligieren von drei Fragmenten wie in
12 gezeigt
hergestellt. Das erste war ein großes Nsi I-nach-Nhe I-Vektorfragment
aus Plasmid pTF161, ein Abkömmling
von pGH1 (Chang et al., Gene 55, 189 (1987)) und pTF111 (Paborsky
et al., Biochemistry 28, 807 (1989)), wie in
12A beschreiben wird. Das zweite Fragment
ist die synthetische Doppelhelix Rel 36 mit der Sequenz:
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Das dritte Fragment war ein Bgl II-nach-Nhe
I-Fragment aus Plasmid pTR591.
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Plasmid pTR591:
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Plasmid pTR591 resultierte aus der
Ligation des Trp-Promotors an Human-Prorelaxin. pTR591 wurde durch
Ligieren von drei Fragmenten wie in 13 gezeigt
hergestellt. Das erste Fragment war das große Bgl II-nach-Bam HI-Vektorfragment
aus dem Plasmid pTR561, wie in 14 gezeigt
und in WO 90/13659 beschrieben ist. Das zweite Fragment war das
Alu I-nach-Bgl II-Fragment von 26 Basenpaaren aus pTR561, während das
dritte Fragment ein Alu I-nach-Bam HI-Fragment aus PBR322 war.
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Zusätzlich zum Plasmid pRB250CTsc
wurden andere-Plasmide-konstruiert, die Prorelaxin mit nicht natürlich auftretenden
Leadern und C-Peptiden umfassten, wie in 2 gezeigt ist.
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Beispiele 2 bis 4
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Die Prorelaxin-Expressionsvektoren
pRELCIII, pRELCAspN und pRELCLysC, die aus nicht natürlich auftretenden
C-Peptiden mit enzymatischen Spaltungsstellen bestehen, werden wie
oben für
pRB250CTsc mit geeigneter Substitution der für synthetisches C-Peptid kodierenden
Sequenzen konstruiert.
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Beispiel 5
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Verfahren zur Herstellung
von Relaxin aus einem nicht natürlich
auftretenden Prorelaxin unter Verwendung von Trypsin und CPB
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Fermentation und anfängliche
Isolierung der Refraktilkörper:
W3110tonA, transfiziert mit pRB250CTsc, wird in der Fermentation
verwendet. Ein bei 37°C
für ungefähr 8 Stunden
kultivierter LB-Schüttelkolben
wird verwendet, um einen 60 I-Impffermenten zu inokulieren. Die
60 I-Kultur wird bei 37°C
auf eine OD550 von 45 +/- 5 (ungefähr 8–9 Stunden) gezüchtet und
dann verwendet, um eine 1000 I-Produktionsfermentation zu inokulieren.
Die 1000 I-Kultur wird bei 37°C
gezüchtet
und 8 Stunden nach der Zugabe von Indolessigsäure (IAA) geerntet, für gewöhnlich 12–16 Stunden
nach dem Zeitpunkt der Inokulierung. Das eingesetzte Medium ist LB-Kolben-Luria-Bouillon +
5 Mikrogramm Tetracyclin/ml.
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Die geernteten Zellen werden dann
mit den oben dargelegten Prozessschritten behandelt.
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Zur Erntezeit werden die Zellen durch
Passieren der Brühe
durch ein Nitzeabtötungsgerät abgetötet. Das
Gemisch wird auf 2–8°C abgekühlt, EDTA
auf eine Endkonzentration von 5 mM wird zugesetzt und der pH auf
5,5 gestellt. Die Zellen werden aufgebrochen (z. B. in einem Homogenisator)
und die Refraktilkörper durch
Zentrifugation (z. B. Alfa Laval AX213) gesammelt. Die pelletierten
Refraktilkörper
werden eingefroren und bei ungefähr –70°C gelagert.
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Extraktion, Faltung und
Reinigung von Mini-C-Prorelaxin:
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Die gefrorenen Refraktilkörper werden
in 14 lbis 20 l Extraktionspuffer (3,5 M Guanidin-Hydrochlorid/50
mM Tris/0,2% EDTA, pH 8,5) je kg Refraktilkörper solubilisiert.
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Die Neufaltung des Prorelaxins erfolgt
durch Verdünnen
des obigen Extrakts mit 50 mM Tris/=,2% EDTA, pH 8,5, auf ein Endvolumen
von 60 1 je kg Refraktilkörper.
Cystamin (0,113 g/l) und Cystein (0,606 g/l) werden dem Gemisch
zugesetzt und für
ungefähr
eine Stunde gerührt,
um die Neufaltung des Prorelaxins zu erlauben. Nach vollständiger Neufaltung
wird Polyethylenimin auf eine Endkonzentration von ungefähr 0,05
bis 0,1 zugesetzt. Die erhaltene Suspension wird für ungefähr eine
Stunde sanft gerührt.
Nach einer zusätzlichen Verdünnung auf
120 l/kg mit 50 mM Tris/0,2% EDTA, pH 8,5, wird die Suspension für eine zusätzliche
Stunde sanft gerührt.
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Die Feststoffe werden durch Zentrifugation
entfernt (z. B. CEPA Z101 oder Alfa Laval AX 213) und der erhaltene Überstand
durch ein Tiefenfilter (z. B. CUNO) filtriert. Die klare Lösung wird
auf eine in 3,5 M Harnstoff/50 mM Tris/0,2% EDTA, pH 8,5, äquilibrierte
Kieselgelsäule
geladen. Nach dem Waschen der Säule
mit 5 M Harnstoff/50 mM Tris/ 0,2% EDTA, pH 8,5, wird das gefaltete
Prorelaxin mit 5 M Harnstoff/50 mM Tris/0,2% EDTA/0,5 M TMAMC, pH
8,5, eluiert.
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Der erhaltene Pool wird durch Kationentauscherchromatographie
(z. B. S-Sepharose Fast Flow) weiter gereinigt. Die Lösung wird
direkt auf die in 3,5 M Harnstoff/50 mM Tris/ 0,2% EDTA, pH 8,5, äquilibrierte Säule aufgegeben.
Die Säule
wird mit demselben Puffer gewaschen. Das Prorelaxin wird mit demselben
Puffer, der 0,5 M NaCl enthält,
eluiert.
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Enzymatische Spaltung von
Mini-C-Prorelaxin:
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Der Pool aus der lonentauschersäule wird
auf ungefähr
5–10 mg/ml
konzentriert und in 50 mM Tris/5 mM CaCl2,
pH 8,5, an einer Membran mit einem Cut-Off von 5K (z. B. Filtron
PES Omega) diafiltriert.
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Der Lösung wird Trypsin in einem
Verhältnis
von 1 : 100 (w/w) zugegeben (z. B. 1 mg Trypsin je 100 mg Prorelaxin).
Nach 30 Minuten wird dem Gemisch Carboxypeptidase B zugegeben (0,2
rEU CPB je mg Prorelaxin). Der Fortschritt der Spaltungsreaktion
wird durch analytische Umkehrphasenchromatographie an einer C4-
oder C18-Säule
verfolgt. Nach vollständiger
Reaktion wird diese durch Zugabe von Eisessig (30 ml je Liter Reaktionsgemisch)
gestoppt.
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Zyklisierung des N-terminalen
Glutamins der A-Kette:
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Die angesäuerte Lösung wird auf ungefähr 85°C erhitzt,
für ungefähr eine
Stunde auf dieser Temperatur gehalten und dann auf ungefähr 10°C abgekühlt. Die
gebildete Suspension wird durch Zugabe eines gleichen Volumens 0,5
M Essigsäure
verdünnt
und zentrifugiert. Das Pellet kann mit 0,5 M Essigsäure gewaschen und
nochmals zentrifugiert werden. Die erhaltenen Überstände werden vereinigt und filtriert.
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Reinigung von Relaxin:
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Die klaren Überstände werden auf eine in 0,5
M Essigsäure/50
mM Tris/5 mM CaCl2, pH 3,5, äquilibrierte
Kationentauschersäule
(z. B. S-Sepharose High Performance) geladen. Nach vollständiger Beladung wird
die Säule
zunächst
mit dem Äquilibrierungspuffer,
dann mit 50 mM MES, pH 7,0, und 50 mM MES/125 mM NaCl, pH 7,0, gewaschen.
Das Relaxin wird mit einem NaCl-Gradienten von 125 mM bis 140 mM
in 50 mM MES bei pH 7,0 eluiert.
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Umkehrphasenchromatographie wird
an einer mit 0,1% Phosphorsäure äquilibrierten
C4- oder C18-Kieselgelsäule
durchgeführt.
Relaxin wird mit einem Gradienten des Äquilibrierungspuffers und 0,1% Phosphorsäure/80%
Acetonitril eluiert.
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Der erhaltene Pool wird direkt auf
eine in 20 mM MES/5% Ethanol, pH 6,0, äquilibrierte Hochleistungs-Kationentauschersäule (z.
B. MONO S) geladen. Relaxin wird mit einem NaCl-Gradienten von 10
mM bis 32 mM in 20 mM MES/5% Ethanol, pH 6,0, eluiert.
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Das Relaxin wird dann durch Größenausschlusschromatographie
(z. B. Sephadex G-15) oder durch Ultra- und Diafiltration an einer
Membran mit einem Cut-Off von 5K (z. B. Amicon YM-5, Filtron Omega)
entweder mit 10 mM Citrat/isotonische Kochsalzlösung, pH 5,0, oder mit 20 mM
Natriumacetat, pH 5,0, fraktioniert.