HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft rekombinante DNA,
die die BglII Restriktionsendonuclease und
Modifikationsmethylase kodiert, sowie die Herstellung
dieser Enzyme von Zellen, die die rekombinante DNA
enthalten.
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Restriktionsendonucleasen sind heute eines der
führenden Instrumente der Molekularbiologie. Sie kommen in
vielen verschiedenen Bakterien, wie Eubakterien und
Archaebakterien, natürlich vor (Roberts und Macelis, Nucl.
Acids Res. 20 : 2167-2180, (1992)), und im gereinigten
Zustand können sie für das sequenzspezifische Zerschneiden
von DNA in präzise Fragmente verwendet werden. Mit der
großen Anzahl von Restriktionsenzymen, die zur Zeit im
Handel erhältlich sind, können DNA-Moleküle eindeutig
identifiziert und in Komponentengene fraktioniert werden.
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Restriktionsendonucleasen sind ein Bestandteil von
Restriktions-Modifikations-(RM)-Systemen, die seit mehr als
vierzig Jahren umfangreichen Studien unterzogen werden
(Luria und Human, J. Bacteriol. 64: 557-569, (1952);
Bertani und Weigle, J. Bacteriol. 65: 113-121, (1953)). Die
Systeme enthalten gewöhnlich eine zweite Komponente, die
Modifikationsmethylase (Arber und Linn, Ann. Rev. Biochem.,
38: 467-500, (1969); Boyer, Ann. Rev. Microbiol. 25: 153-
176, (1971)). Es wird angenommen, dass RM-Systeme in der
Natur als "Bakterienimmunsysteme" wirken, die in Zellen
eintretende Fremd-DNA zerstören (Smith, PAABS REVISTA 5:
313-318, (1976)). Es ist jedoch bekannt, dass individuelle
Bakterien sogar sieben verschiedene RM-Systeme enthalten,
und diese offensichtliche Redundanz legt nahe, dass diese
Systeme auch noch andere Funktionen haben (Stein et al., J.
Bacteriol. 174: 4899-4906, (1992)).
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In der Bakterie tastet die Restriktionsendonuclease
ankommende DNA in bezug auf eine spezifische
Erkennungssequenz ab und produziert doppelsträngige
Abspaltungen im DNA-Molekül (Meselson, Ann. Rev. Biochem.
41: 447-466, (1972)). Die Modifikationsmethylase hat die
Aufgabe, die eigene DNA der Bakterie vor der Wirkung ihres
Restriktions-Pendants zu schützen. Die Methylase erkennt
und bindet die gleiche DNA-Sequenz wie die entsprechende
Endonuclease; anstatt zu spalten, methyliert sie jedoch
einen spezifischen Rest innerhalb der Erkennungssequenz,
wodurch eine endonukleolytische Bindung oder Spaltung
verhindert wird (Smith, Science 205: 455-462, (1979)). Auf ·
diese Weise wird die bakterielle Wirts-DNA gegen eine
Spaltung durch die Restriktionsendonucleasen in der Zelle
vollkommen beständig gemacht.
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Zu Beginn wurde der Begriff "RM-System" nur für
Systeme verwendet, in denen die Komponenten genetisch
definiert worden waren. Der Begriff bezieht sich
mittlerweile jedoch auf jede ortsspezifische Endonuclease,
die von einer Bakterie isoliert ist. In vielen Fällen wird
die Existenz eines Modifikationsmethylasenbestandteils ohne
strikten Nachweis angenommen (Roberts, CRC Crit. Rev.
Biochem. 4: 123-164, (1976)).
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Als offensichtlich wurde, dass eine große Zahl von
Restriktionsenzymen von einer Vielzahl von Bakterien
isoliert würden, entwickelten Smith und Nathans (J. Mol.
Biol. 81: 419-423, (1973)) eine Nomenklatur, die, mit
geringfügigen Änderungen, auch heute noch verwendet wird.
Der Name eines Restriktionsenzyms umfasst drei Buchstaben,
die die Gattung und die Spezies, von der es isoliert wurde,
abkürzen. Bei Bedarf kommt noch ein vierter Buchstabe
hinzu, um den Stamm zu kennzeichnen (wie z. B. Hind).
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Römische Ziffern hinter dem Systemnamen werden zugeordnet,
um mehrere Enzyme von derselben Quelle zu unterscheiden.
Die Präfixe R und M beziehen sich jeweils auf
Restriktionsendonuclease oder Modifikationsmethylase, sind
gewöhnlich jedoch nicht enthalten. Wird die Drei-
Buchstaben-Bezeichnung ohne Präfix benutzt, so geht man
davon aus, dass sie sich auf die Endonuclease bezieht.
Restriktionsendonucleasen und, in einem geringeren
Maße, DNA-Methylasen, sind in der Gentechnik zu Reagenzien
von unschätzbarem Wert geworden. Mit dem Wachstum und der
Weiterentwicklung der Biotechnologie ist auch der
kommerzielle Anreiz für eine Massenproduktion dieser Enzyme
gestiegen. Eine Massenproduktion von Restriktionsenzymen
von ihren nativen Organismen ist aus verschiedenen Gründen
jedoch oft mit Schwierigkeiten verbunden. Zunächst einmal
produzieren viele Organismen verschiedene RM-Systeme, und
eine biochemische Trennung der verschiedenen Produkte ist
oft problematisch. Zweitens können Bakterien neben
multiplen Restriktionssystemen auch andere Nucleasen und
DNA-Bindungsproteine produzieren, die biochemisch nur
schwer von Restriktionsenzympräparaten entfernt werden
können. Drittens kann die Menge eines von einem Organismus
produzierten speziellen Enzyms sehr unbeständig sein und
mit den Wachstumsbedingungen variieren. Schließlich kann
die Vermehrung einiger Bakterien schwierig, kostspielig
oder sogar gefährlich sein. Um diese Probleme in den Griff
zu bekommen und reproduzierbar Restriktionsenzyme im
Überfluss zu erhalten, wurden die Verfahren der Gentechnik
zur Erzeugung hochproduktiver Bakterienstämme angewendet.
Die Klonierung von RM-Systemen begann in den 70ern,
und seither hatten jene, die mit dieser Aufgabe beschäftigt
sind, mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Ein für jedes
Klonierungsprojekt typisches Problem ist die
Identifizierung und Isolierung des/der Gens/Gene von
Interesse. Einige RM-Systeme sind im Plasmid enthalten,
wodurch es in diesen Fällen relativ einfach ist, die DNA zu
isolieren, die sowohl die Methylase- als auch die
Endonucleasegene kodiert, und sie auf einen neuen Vektor zu
übertragen (EcoRV: Bougueleret et al., Nucl. Acids Res. 12:
3659-3676, (1984); PaeR7: Theriault und Roy, Gene 19: 355-
359, (1982); Gingeras und Brooks, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 80: 402-406, (1983); PvuII: Blumenthal et al., J.
Bacteriol. 164 : 501-509, (1985)).
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Die große Mehrheit von RM-Systemen ist jedoch nicht
plasmidkodiert. Sie werden hauptsächlich durch "Shotgun"-
Verfahren kloniert, bei denen die chromosomale DNA mit
Restriktionsendonucleasen oder anderen Mitteln in kleine
Stücke von klonierbarer Größe gespalten wird. Die Stücke
werden dann en masse mit einem Klonierungsvektor ligiert
und in einen geeigneten bakteriellen Wirt transformiert,
der "Bibliotheken" erzeugt, in denen jedes Gen mehrmals
repräsentiert ist. Die Schwierigkeit besteht nun darin,
selektive Verfahren zu finden, um solche Klone, die die
Gene von Interesse tragen, aus den Tausenden von erzeugten
Klonen zu identifizieren.
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Das erste Selektionsverfahren, das erfolgreich zur
Klonierung von RM-Systemen zur Anwendung kam und von den
klassischen Eigenschaften der Systeme inspiriert war,
beinhaltete die Verwendung von Bakteriophagen; Zellen, die
ein RM-System trugen, überlebten einen Phagenangriff,
wohingegen solche, die das RM-System nicht ausprägten,
nicht überlebten (HhaII: Mann et al., Gene 3: 97-112,
(1978); PstI: Walder et ah,-Proc. Natl. Acad Sci. USA 78;
1503-1507, (1981)). Leider hatte dieses Verfahren nur
begrenzten Erfolg. Klonierte RM-Systeme sind nicht immer in
einer Weise ausgeprägt, die selektives Überleben gewährt.
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Sind außerdem multiple RM-Systeme in einer Zelle vorhanden,
so kann nicht auf das spezielle RM-System abgezielt werden,
das kloniert werden soll. Ferner sind andere klonierte
Funktionen neben RM-Systemen in der Lage, die Zellen vor
Phagenangriff zu schützen und sie die Selektion überleben
zu lassen (Mann et al. Ibid; Howard et al., Nucl. Acids
Res. 14: 7939-7951, (1986); Slatko et al., Nucl. Acids Res.
15: 9781-9796, (1987)).
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Ein zweites Verfahren mit weiter reichendem Erfolg
selektiert hinsichtlich der Expression des Methylasegens:
Nach der Transformation methyliert jedes Plasmid in der
Bibliothek, das das klonierte Methylasegen enthält und
ausprägt, seine zugehörigen Erkennungsstellen. Wird die
Bibliothek anschließend durch Spaltung mit einer
Endonuclease der angemessenen Spezifität selektiert, dann
sollten die modifizierten Plasmide nicht zerschnitten
werden und auch nach einem zweiten Transformationsschritt
lebensfähig bleiben. Die anderen Plasmide, die das
Methylasegen nicht enthalten, sollten von der Endonuclease
gespalten werden und folglich mit stark reduzierter
Wirksamkeit transformieren (Kiss et al., Nucl. Acids Res.
13: 6403-6421, (1985); Lunnen et al., Gene 74; 25-32,
(1988)). In allen bisher untersuchten RM-Systemen befinden
sich die Restriktionsendonuclease- und die
Modifikationsmethylasegene in unmittelbarer Nähe zueinander
(Wilson, Nucl. Acids Res. 19: 2539-2566, (1991)); folglich
bringt die Methylase-Selektion oft ein komplettes RM-System
hervor. In anderen Fällen bringt die Selektion
möglicherweise nur das Methylasegen hervor; es besteht
allerdings oft die Möglichkeit, ein größeres oder ein
benachbartes Fragment, das das Endonucleasegen enthält, in
einem zweiten Schritt zu klonieren (siehe z. B. Kiss et al.
Ibid).
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Neben der Suche nach einem geeigneten
Selektionsverfahren stößt man bei dem Versuch, RM-Systeme
zu klonieren, auf eine Reihe anderer Schwierigkeiten. In
einigen Systemen kommt es zum Beispiel zu Problemen, wenn
das Endonucleasegen in Wirtszellen eingeführt wird, die
noch nicht durch Modifikation geschützt sind. Werden beide
Gene zusammen auf einem gemeinsamen DNA-Fragment
eingeführt, dann schützt die Methylase das Wirtsgenom
möglicherweise nicht ausreichend vor der Wirkung der
Endonuclease, wenn die Endonuclease z. B. zu schnell oder in
zu großen Mengen produziert wird. Seitdem werden Verfahren
zur Klonierung der beiden Gene getrennt auf verschiedenen
Vektoren entwickelt, um die Zelle vor der Aktivität des ·
Endonucleasegens zu schützen, bevor letztere eingeführt
wird (Howard et al. Ibid). Eine umsichtige Auswahl von
Vektoren kann für die Stabilität des Klons sowie für eine
ausreichende Produktion von Endonuclease wesentlich sein
(Brooks et al., Nucl. Acids Res. 19: 841-850, (1991)).
Ein weiteres Hindernis bei der Klonierung von RM-
Systemen in E.coli zeigte sich während des Versuchs,
diverse Methylasen zu klonieren und auszuprägen. E.coli
verfügt über eine Reihe von Systemen, die Fremd-DNA
einschränken, die heterologe Cytosin- und/oder Adenin-
Methylierung enthält (Raleigh und Wilson, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 83: 9070-9074, (1986); Noyer-Weidner et al., Mol.
Gen. Genet. 205: 469-475, (1986); Waite-Rees et al., J.
Bacteriol. 173: 5207-5219, (1991)). Diese Systeme wurden
erst in Versuchen zur Klonierung einer Vielfalt von
Methylasegenen und ihrer Ansiedlung in genetisch markierten
E.coli Stämmen offenkundig. Das Problem wurde in einigen
Fällen dadurch gelöst, dass E.coli Mutanten erzeugt wurden,
denen es an diesen Systemen mangelte. Beim Klonieren von
RM-Systemen stößt man noch immer auf Probleme; je mehr
Systeme jedoch untersucht werden, desto bessere
Klonierungsverfahren werden entwickelt.
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BglII, von der grampositiven Bakterie Bacillus
globigii, war eines der ersten RM-Systeme, die
identifiziert und charakterisiert wurden. (Wilson und
Young, in Schlessinger (Hrsg.), Microbiology-1976, American
Society for Microbiology, S. 305-357, (1976)). Wie der Name
bereits andeutet, existiert noch ein anderes RM-System,
Bg/l, das von der gleichen Spezies isoliert ist. Die
Systeme BglI und BglII zeigen ein klassisches Verhalten und
schützen die Bakterie vor einer Infektion durch
unmodifizierte Bakteriophagen. Forscher fanden es sehr
schwierig, R. BglI von R. BglII durch biochemische Mittel zu
trennen, da die Enzyme eine ähnliche relative Molekülmasse
und ähnliche ionische Eigenschaften haben (Pirrotta, Nucl.
Acids Res. 3: 1747-1760, (1976)); folglich kamen genetische
Verfahren zur Anwendung. B. globigii wurde anhand von
Standardmethoden mutagenisiert, und individuelle Isolate
wurden hinsichtlich reduzierter Phagenrestriktionsgrade
gescreent, unter Verwendung eines unmodifizierten, auf
Bacillus subtilis, einem nahe verwandten Stamm, vermehrten
Phages. Zwei Mutantenstämme mit der Bezeichnung B. globigii
RUB561 und RUB562, die jeweils nur R. BglI oder R. BglII
produzieren, wurden auf diese Weise erzeugt (Duncan et al.,
J. Bacteriol. 134: 338-344, (1978)). Die Mutantenstämme
behielten die Methylasefunktionen für BglI und BglII noch
immer bei. Die Forscher nahmen an, dass die Anwendung von
Mutagenese gekoppelt mit dem Screenen nach
Phagenrestriktion ein allgemein anwendbares Verfahren für
die Trennung und Reinigung von RM-Systemkomponenten sei.
Seither hat die Erforschung von RM-Systemen die Entwicklung
genetischer Systeme in diversen Bakterien jedoch bei weitem
überholt, und das Verfahren wurde nicht für andere RM-
Systeme angewendet. Dennoch werden die beiden B. globigii
Stämme kommerziell für die Herstellung von BglI und BglII
Endonucleasen verwendet. Darüber hinaus haben sich die
beiden Stämme bei der Klonierung des BglII RM-Systems, wie
nachfolgend beschrieben, als unentbehrlich erwiesen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft rekombinante DNA,
die die Gene für die BglII Restriktionsendonuclease und
Modifikationsmethylase kodiert, erhältlich von Bacillus
globigii RUB562 (Duncan et al. Ibid; New England Biolabs
Culture Collection), sowie verwandte Verfahren zur
Herstellung der Enzyme von Zellen, die die rekombinante DNA
enthalten. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem
einen transformierten Wirt, der die
Restriktionsendonuclease BglII ausprägt, ein Enzym, das die
DNA-Sequenz 5'-AGATCT-3' erkennt und innerhalb der
Erkennungssequenz zwischen dem A und dem G spaltet und eine
4 Basen 5' Erweiterung hinterlässt (Pirrotta Ibid). Gemäß
der vorliegenden Erfindung produzierte BglII
Restriktionsendonuclease ist im wesentlichen rein und frei
von Kontaminanten, die normalerweise in
Restriktionsendonucleasen zu finden sind, die anhand
konventioneller Techniken hergestellt werden, wie in
Schritt 19 von Beispiel 1 beschrieben ist.
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Ein bevorzugtes Verfahren zum Klonieren des BglII RM-
Systems umfasst die folgenden Schritte: Konstruieren eines
geeigneten Vektors, Erzeugen verschiedener Bibliotheken,
die DNA von B. globigii RUB561 (RII&supmin; MII&supmin;) enthalten,
Isolieren von Klonen, die DNA enthalten, die die BglII
Modifikationsmethylase enthält, Reinigen des BglII
Restriktionsendonucleaseproteins und Bestimmen seiner
Amino-Terminus-Sequenz, Entwerfen einer degenerierten
Oligonucleotidsonde speziell für das 5'-Ende des
Endonucleasegens, Lokalisieren des Endes und der
Orientierung des Endonucleasegens auf dem Plasmid, das die
BglII Methylase kodiert, Vergleichen des
Restriktionsprofils des Fragmentes, das bglIIM von B.
globigii RUB561 kodiert, mit dem entsprechenden Bereich des
B. globigii RUBS62 (RII&spplus;MII&spplus;) Chromosoms, Klonieren des
entsprechenden Fragmentes von B. globigii RUB562, Screenen
der resultierenden Klone nach Endonucleaseaktivität,
Klonieren des Endonucleasegens hinter einem regulierten
Promotor, Transformieren des regulierten
Endonucleasekonstrukts in einen Wirt, der das BglII
Methylasegen auf einem Vektor mit mittlerer Kopienzahl
trägt, Vermehren der Zellen und Induzieren einer
Endonucelaseexpression unter kontrollierten Bedingungen,
und Reinigen der BglII Endonuclease mit Standardmethodik.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Fig. 1 stellt Versuche zum Klonieren des BglII RM-
Systems von Bacillus globigii RUB562 (RII&spplus;MII&spplus;) dar. Wie
gezeigt wird, erwiesen sich Versuche zum Klonieren des
kompletten Systems von diesem Stamm als erfolglos; sie sind
daher nicht im Text beschrieben.
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Fig. 2 zeigt das bevorzugte Verfahren zum Klonieren
und Herstellen von BglII Endonuclease, wie im Text
beschrieben.
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Fig. 3 zeigt ein schematisches Diagramm des Vektors
pAMB3, der zur Herstellung der Bacillus globigii
Genombibliotheken verwendet wird. Der Vektor stammt von
pBR322; die Figur ist aus der New England Biolabs
Katalogkarte dieses Plasmids übertragen (1990-1991, S. 110)
und weist ihre Nummerierung auf. Die Karte zeigt die
Restriktionsorte der Enzyme, die pBR322 ein- oder zweimal
zerschneiden; die einmaligen Orte sind in Fettdruck
dargestellt. Ap = Ampicillin-Resistenzgen; Tc =
Tetracyclin-Resistenzgen; rop-kodiert ein Protein, das die
Aktivität von RNaseI vermittelt; ORI =
Replikationsstartpunkt. Die annähernden Orte der 3
eingefügten BglII Linker sind durch Pfeile angedeutet.
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Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung der
Kartierung und Subklonierung des bglIIM Gens. In dem
Diagramm weist ein dicker schraffierter Stab auf die
eingefügte B. globigil RUB561 (RII&supmin; MII&spplus;) DNA hin;
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Plasmidvektor-DNA wird durch eine dünne Linie angedeutet.
Position und Orientierung von bglIIM werden von einem
langen Pfeil angezeigt; die relative Position und
Orientierung des lac Promotors (Plac), wenn vorhanden,
werden von einem kurzen Pfeil angezeigt. Der in den
jeweiligen Konstruktionen verwendete Plasmidvektor wird auf
der linken Seite in Klammern gezeigt. Einzelheiten zu den
Vektoren pAMB3 und pSYX19 sind jeweils in den Fig. 3 und
5 enthalten. A. 7,5 kb PstI Fragment von bglIIM-tragender
Bacillus globigii DNA, das auf pAMB3 übertragen wurde, um
pMB05 zu konstruieren. Wichtige Restriktionsorte innerhalb
des Inserts sind angedeutet. B. Intakt zum
Expressionsvektor pIJ2926 übertragenes PstI Fragment zur
Bildung von pMB261. Relevante Restriktionsorte innerhalb
des Vektors sind enthalten. C. Insertionsfragment von
Plasmid pMB263, gebildet durch eine 1,7 kb Deletion
zwischen den EcoRV Stellen von pMB261. D.
Insertionsfragment von pMBN2, gebildet durch NdeI Deletion
von Plasmid pMB263. Die Deletion entfernte 1350 bp Insert-
DNA sowie 220 bp pIJ2926 Vektor. E. Insertionsfragment von
pBM1, gebildet durch eine 4,7 kb HincII Deletion von pMBN2.
F. Insertionsfragment von pBM1-Bam, erzeugt durch Auffüllen ·
der Ndel Stelle mit Klenow-Polymerase und Hinzufügen eines
BamHI Linkers an dieses Ende. G. Das resultierende 1,8 kb
BamHI Fragment mit bglIIM, das in den Vektor pSYX19
eingefügt wurde, um pSYXBglM, das Methylasekonstrukt, das
für den R. BglII Überexpressionsklon verwendet wird, zu
bilden.
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Fig. 5 zeigt ein schematisches Diagramm des
Plasmidvektors pSYX19. Das Plasmid, ein Derivat von pWSK129
(Wang und Kushner, Gene 100 : 195-199, (1991)), beinhaltet
eine Mutation in seinem Replikationsstartpunkt (pSC101
ori), die seine Kopienzahl erhöht. Ebenfalls im Diagramm zu
sehen: fl ori = fl Replikationsstartpunkt; Kan = Kanamycin-
Resistenzgen; MCS = Mehrfachklonierungsstelle; und Plac =
lac Promoter, dessen Position und Orientierung durch einen
kurzen Pfeil angedeutet sind. Der BamHI Ort, in den bglIIM
eingefügt wird, befindet sich in der MKS.
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Fig. 6 zeigt schematisch das Verfahren, durch das ·
bglIIR charakterisiert, subkloniert und übermäßig
ausgeprägt wurde. Im Diagramm weist der dicke schraffierte
Stab auf B. globigii RUB562 (RII&supmin; MII&spplus;) DNA hin, die die bglIIM
und bglIIR Gene enthält. Wichtige Restriktionsorte werden
angedeutet. Position und Orientierung von bglIIR und bglIIM
Genen werden durch lange Pfeile angedeutet. Die Promotoren
Plac und Ptac werden durch kurze Pfeile angedeutet.
Plasmidvektoren sind in Klammern dargestellt. Das Plasmid
pAGR3 wird in Fig. 7 beschrieben. A. Das 7,5 kb PstI
Fragment von B. globigii RUB562 mit bglIIM und bglIIR,
kloniert in pACYC177 (Chang und Cohen, J. Bacteriol. 134:
1141-1156, (1978)), um pMRB1 zu bilden. B. Der 3,0 kb PstI-
HincII Bereich mit dem kompletten BglII RM-System, dessen
Nucleotidsequenz bestimmt wurde. C. Das 2,0 kb PstI-SphI
Fragment mit bglIIR, kloniert in pUC18, um pBglR1.8B zu
bilden. D. Das durch PCR produzierte 800 bp Fragment mit
bglIIR. An den Enden wurden BspHI und BamHI Orte in die
Primer eingebaut, so dass das Fragment gerichtet in den
Expressionsvektor pAGR3 zwischen den
NcoI und BamHI Orten
kloniert werden konnte. E. Fragment mit bglIIR, wie in den
Expressionsvektor kloniert, um pAGRBglR2 zu bilden.
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Fig. 7 zeigt ein schematisches Diagramm des
Plasmidvektors pAGR3. Das von W. Jack (New England Biolabs)
konstruierte Plasmid ist ein Derivat von pRS415 (Simons et
al., Gene 53: 85-96, (1987)), dem das lacIq Repressorgen,
ein Transkriptionsterminator (rmb) und der tac Promotor
(Ptac) hinzugefügt wurden. Weitere in dem Diagramm gezeigte
Merkmale sind der Replikationsstartpunkt (ori), das
Ampicillin-Resistenzgen (amp) und die Klonierungsstellen
Ncol und BamHI, die zum Einfügen von bglIIR in der
richtigen Orientierung verwendet wurden. Das
Translationsinitiationscodon (ATG) befindet sich innerhalb
des NcoI Ortes und ist optimal hinter der Ribosomen-
Bindungsstelle des Vektors gelegen.
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Fig. 8 zeigt eine Fotografie eines Agarosegels, die
die Titration von BglII Restriktionsendonucleaseaktivität
illustriert, erhalten von Zellextrakten von NEB#731. Die
Nummerierung der Bahnen auf dem Gel erfolgt von links nach
rechts, wobei sich Bahn 1 auf der linken und Bahn 8 auf der
rechten Seite befindet. Das von NEB#731 hergestellte
Rohzellextrakt wurde jeweils 1 : 100 und 1 : 1000 in
Verdünnungspuffer (50 mM Tris, pH 8,0, 100 mM NaCl)
verdünnt. Ein ul und 5 ul von jeder verdünnten Lösung
wurden für die Verdauung von 0,5 ug pIJ2926 DNA in einem 50
ul Reaktiorisgemisch verwendet, das 10 mM Tris, pH 8,0, 10
mM MgCl&sub2;, 100 mM NaCl und 10 Einheiten SspI enthielt. Nach
einer 30-minütigen Inkubation bei 37ºC wurden 30 ul des
Reaktionsgemischs von jeder verdünnten Lösung auf ein
0,7%iges TBE Agarosegel geladen, das 1 Stunde lang
einwirken gelassen und anschließend fotografiert wurde. In
den Bahnen auf dem Gel ist folgendes enthalten: λDNA,
zerschnitten mit BstEII als Molekulargewichtsmarker (Bahn
1 und 8); Reaktionsgemisch mit 16 Einheiten gereinigter
BglII (positive Kontrolle; Bahn 2); Reaktionsgemisch mit
0,05 ul Rohextrakt (Bahn 3); Reaktionsgemisch mit 0,01 ul
Rohextrakt (Bahn 4); Reaktionsgemisch mit 0,005 ul
Rohextrakt (Bahn 5); Reaktionsgemisch mit 0,001 ul
Rohextrakt (Bahn 6); Reaktionsgemisch ohne BglII (negative
Kontrolle; Bahn 7).
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft rekombinante DNA,
die die BglII Restriktionsendonuclease und
Modifikationsmethylase kodiert, sowie die Enzyme, die von
einem Klon mit einer solchen rekominanten DNA produziert
werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung war die Klonierung
des BglII RM-Systems durch verschiedene Faktoren erschwert.
Zunächst einmal enthielt keiner der gewöhnlichen
Klonierungsvektoren (d. h. pBR322, pUC19, pACYC184, usw.)
BglII Orte; es musste ein neuer Vektor konstruiert werden.
Zweitens, und noch wichtiger, können die beiden BglII RM-
Gene im Gegensatz zu vielen anderen RM-Systemen, die
kloniert worden waren, nicht in einem einzigen Schritt zu
einem nativen [*1] E.coli Wirt übertragen werden. Versuche
zur Herstellung und Selektierung von Bibliotheken in der
herkömmlichen Weise blieben ergebnislos (siehe Fig. 1).
Glücklicherweise stand uns ein mutierter B. globigii Stamm
zur Verfügung, in dem das BglII Endonucleasegen (bglIIR)
inaktiviert worden war. Mit von dem Mutantenstamm
isolierter DNA waren wir unter Verwendung unseres neuen
Vektors mitmultiplen BglII Orten in der Lage, Bibliotheken
zu konstruieren, in bezug auf M. BglII Expression zu
selektieren und einen Klon zu isolieren, der das BglII
Methylasegen auf einem rekombinanten Plasmid trug.
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Eine Klonierung von bglIIM vom Mutantenstamm führte zu
weiteren Komplikationen bei der Klonierung von bglIIR. Da
es nicht möglich war, die aktive bglIIR von der
Variantenbibliothek zu klonieren, erwiesen sich zahlreiche
zusätzliche Schritte als notwendig. Diese Schritte
beinhalteten eine Subklonierung und Überexpression von
bglIIM auf einem Vektor mit höherer Kopienzahl, die
Herstellung einer extrem reinen Probe von R. BglII von B.
globigii RUB562; eine Größenbestimmung des
Endonucleaseproteins und eine Sequenzbestimmung seines
Amino-Terminus, den Entwurf entsprechender DNA-
Oligonucleotid-Sonden und eine Suche nach der
Hybridisierung der Sonden mit dem bgIIIM rekombinanten
Plasmid. Ferner war die Beurteilung notwendig, ob der
mutierte B. globigii RUB561 Stamm, von dem das Methylasegen
kloniert worden war, irgendwelche starken chromosomalen
Umordnungen im Bereich des Endonucleasegens infolge des
Mutageneseverfahrens enthielt. Nachdem ermittelt worden
war, dass keine Umordnungen vorhanden waren, wurde der
Bereich mit dem 5' Ende von bglIIR auf das bglIIM Plasmid
kartiert; mit einer Reihe von PCR-Experimenten wurde die
Orientierung des Endonucleasegens ermittelt. Mit diesen
Informationen wurde eine zweite Genombibliothek von
größenselektierten Restriktionsfragmenten von B. globigii
RUB562 DNA generiert, kloniert in pACYC177. Die Bibliothek
wurde in E.coli Wirtszellen transformiert, die durch ein
bglIIM-haltiges Plasmid geschützt waren.
Transformantenkolonien wurden in Gruppen von fünfzig nach
R. BglII Aktivität gescreent; von diesen Gruppen wurden
individuelle Kolonien identifiziert, die bglIIR trugen und
ausprägten. Anschließend war eine weitere Manipulation der
Klone notwendig, um einen Überexpressor von R. BglII zu
erzeugen.
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Das hierin beschriebene Verfahren, anhand dessen
bglIIM
und bglIIR bevorzugt kloniert und ausgeprägt werden,
ist in Fig. 2 dargestellt und umfasst die folgenden
Schritte:
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1. Konstruktion des Klonierungsvektors: Das Plasmid
pAMB3, ein pBR322 Derivat mit drei strategisch plazierten
BglII Orten (Fig. 3) wird konstruiert. Seine Konstruktion
wird im 1. Beispiel beschrieben.
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2. Reinigung der genomischen DNA: Zur Klonierung von
bglIIM wird Bacillus globigil RUB561 in LB-Medium vermehrt.
Zur Klonierung von bglIIR wird Bacillus globigii RUB562 auf
ähnliche Weise vermehrt. Die Zellen werden geerntet und die
DNA wird gereinigt.
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3. Verdauung genomischer DNA: B. globigii RUB561 DNA
wird mit einer Restriktionsendonuclease wie Hindill, EcoRI
oder PstI komplett verdaut. Da PstI das einzige
Verdauungsmittel war, das einen bglIIM Klon hervorbrachte,
werden nur die Einzelheiten dieser Arbeit beschrieben.
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4. "Shotgun"-Bibliothekpräparation: Die verdaute
genomische DNA wird mit PstI-gespaltenem und
dephosphoryliertem pAMB3 Vektor ligiert. Das
Ligationsgemisch wird zum Transformieren eines E.coli Wirts
wie RR1 oder K802 (jeweils ATCC 31343 und ATCC 33526)
verwendet. RR1 ist der bevorzugte Wirtsstamm. Als
Transformationsverfahren wird Elektroporation bevorzugt, es
können aber auch chemische Verfahren angewendet werden.
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5. Zellbibliothekenselektion: Die
Transformationsgemische werden auf selektive Antibiotika-
Testmedien aufgebracht; in diesem Fall werden Tetracyclin-
Platten verwendet. Im Anschluss an eine Inkubation über
Nacht werden die Transformanten von den Platten abgeschabt
und zur Bildung der Zellbibliothek zusammengefasst. Um eine
angemessene Repräsentation des B. globigii Genoms zu
gewährleisten, wird nur eine Bibliothek mit mehr als 10.000
Kolonien verwendet.
-
6. Reinigung von rekombinantem Plasmid: Die
rekombinanten Plasmide werden in toto von der
Zellbibliothek gereinigt, um die Plasmidbibliothek zu
bilden. Vorzugsweise beinhaltet das Reinigungsverfahren
eine Caesiumchlorid-Ethidiumbromid-Gradienten-
Zentrifugation.
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7. Plasmidbibliothekenselektion: Die
Plasmidbibliothek wird dann mit einem großen Überschuss an
R. BglII, präpariert von B. globigii RUB562 Zellen, komplett
verdaut. Die endonukleolytische Verdauung spaltet selektiv
unmodifizierte Plasmide (nicht bglIIM ausprägend) auf,
wodurch die relative Frequenz von intakten bglIIM-tragenden
Plasmiden in der Population erhöht wird. Die aufgespaltenen
Plasmide werden dann mit einem großen Überschuss an
alkalischer Phosphatase behandelt, die ebenfalls die
Transformationleistung von Plasmiden, die bglIIM nicht
ausprägen, verringert.
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8. Identifizierung von bglIIM Klonen: Die verdauten
Plasmidbibliothek-DNAs werden elektrophoretisch in einen
geeigneten Wirtsstamm wie RR1 oder K802 transformiert und
die Transformanten auf Antibiotika-Testmedium selektiert.
DNA wird von individuellen Kolonien isoliert und in bezug
auf eine M. BglII-spezifische Modifikation anhand einer
Beständigkeit gegen Aufspaltung durch R. BglII analysiert.
Die Plasmid-DNA sollte vollständig oder im wesentlichen
resistent gegen Verdauung sein. Als eine weitere
Bestätigung werden λ-Phagen auf dem vermeintlichen bglIIM
Klon vermehrt, und die Phagen-DNA wird gereinigt und
hinsichtlich R. BglII Spaltung überprüft. Schließlich wird ·
der eingefügte Bereich des rekombinanten Plasmids deletiert
und der verbleibende Vektor retransformiert, anschließend
gereinigt und hinsichtlich der Anwesenheit intakter BglII
Orte überprüft.
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9. Kartierung und Subklonierung von balIIM: Da das
Methylasegen von B. globigii RUB561, einem Mutantenstamm,
dem es an Endonucleaseaktivität fehlt, kloniert wird, geht
man nicht davon aus, dass die Methylaseklone aktives
R. BglII produzieren, was sie auch nicht tun. bglIIR muss in
einem separaten Schritt von einem zweiten B. globigil Stamm
(d. h. RUB562) kloniert werden. Vor dem Klonieren ist es
notwendig, einen Wirt zu konstruieren, der M. BgiII auf
einem höheren Niveau produziert. Zu diesem Zweck wird
bglIIM innerhalb des Inserts durch Deletionskartierung in
Kombination mit Tn5 Transposonmutagenesekartierung
plaziert. Das Fragment wird zu pIJ2926, einem pUCl9 Derivat
mit BglII Orten innerhalb der Mehrfachklonierungsstelle,
übertragen (Janssen und Bibb, Gene 124: 133-134, (1993)).
Anhand einer Reihe von Deletionsexperimenten wird ein
Subklon konstruiert, der bglIIM auf einem höheren Niveau
ausprägt (Fig. 4). Das Plasmid hat die Bezeichnung pMBN2
(Fig. 4D).
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10. Southern-Blot-Vergleich von B. globi ciii RUB561
und RUB562 DNA: Das 7,5 kb PstI Fragment mit bglIIM von B.
globigii RUB561 wird parallel zu genomischer DNA von
jeweils B. globigii RUB561 und RUB562 hybridisiert, um zu
bestimmen, ob die Mutagenese der RUB561 oder RUB562 Stämme
von starken chromosomalen Umordnungen in diesem Bereich
begleitet war. Es werden keine solchen Umordnungen
gefunden.
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11. Ortsbestimmung von balIIR: R. BglII wird von B.
globigii RUB562 Zellen auf annähernde Homogenität
gereinigt. Das gereinigte Protein wandert als Einzelbande
von etwa 27 kDa auf SDS-Polyacrylamid-Gelen. Es würde daher
von einem Gen von etwa 750 bp kodiert.
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Es wird die Sequenz der ersten 21 Aminosäuren
bestimmt. Eine degenerierte Oligonucleotidsonde, spezifisch
für das 5' Ende des Endonucleasegens, wird synthetisiert
und zur Verwendung in Hybridisierungsexperimenten
radioaktiv markiert. Aus Hybridisierungsexperimenten geht
hervor, dass bglIIR am Ende des klonierten PstI Fragmentes
proximal zu bglIIM liegt.
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Ein Polymerase-Kettenreaktions-(·PCR)-Experiment unter
Verwendung von Sinn- und Antisense-bglIIR-Oligonucleotiden
in Verbindung mit pBR322-spezifischen Primern wird zum
Bestimmen der Orientierung von bglIIR angewendet. Dem PCR-
Experiment zufolge verläuft die bglIIR Transkription in
Richtung auf bglIIM.
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12. bglIIR-Klonierung: Um die Probleme bei der
Einstufenklonierung des BglII RM-Systems zu umgehen, wird
bglIIR in modifizierte Wirtszellen kloniert. Gereinigte B.
globigii RUB 562 DNA wird durch PstI Endonuclease komplett
verdaut, und angemessen dimensionierte Fragmente werden
gelgereinigt und mit PstI-zerschnittenem pACYC177 ligiert.
Das Ligationsgemisch wird durch Elektroporation in E.coli
Zellen transformiert, die das bglIIM ausprägende Plasmid
pMBN2 tragen; E.coli K802 ist der gewählte Wirt. Es werden
Transformanten ausgewählt, die beide Plasmide tragen und
folglich gegen zwei Antibiotika (d. h. Ampicillin und
Kanamycin) resistent sind.
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13. Identifizierung von Klonen, die bcrlIIR tragen:
Selektierte Transformanten werden in doppelter Ausführung
in Gruppen von fünfzig' auf Antibiotikaplatten aufgetragen
und nach Endonucleaseaktivität gescreent. Kolonien von
einer Platte jedes Paares werden zusammengefasst, lysiert,
und die Rohextrakte werden hinsichtlich R. BglII Aktivität
untersucht. Für positiv getestete Gruppen werden
individuelle Kolonien gezüchtet und separat hinsichtlich
R. BglII Aktivität untersucht. Plasmid-DNA wird von
positiven Klonen gereinigt und eingefügte Fragmente werden
analysiert, um ihre Identität zu ermitteln. Das pACYC177
Plasmid mit dem bglIIR und bglIIM kodierenden 7,5 kb PstI
Fragment wird identifiziert und als pMRBl bezeichnet (Fig.
6A).
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14. Kartierung und Charakterisierung von bglIIM und
bcflIIR Genen: Das komplette BglII RM-System wird durch
Restriktionskartierung und Subklonierung auf einem 3,0 kb
PstI-HincII Subfragment des 7,5 kb PstI Originalfragments
lokalisiert (Fig. 6B). Die Nucleotidsequenz des 3,0 kb
Subfragments wird erzeugt, um die Überexpression der
Methylase- und Endonucleasegene zu unterstützen.
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15. Erhöhung der Expression von bglIIM: Einleitende
Experimente zeigen, dass zur Überexpression von bglIIR
zunächst eine Erhöhung der Expression von bglIIM notwendig
wäre. Zahlreiche Versuche zur bglIIM Überexpression
beinhalteten das Bewegen von bglIIM auf das E.coli
Chromosom hinter einer Vielzahl von starken E.coli
Promotoren und das Substituieren von bglIIM mit bstYIM von
Bacillus stearothermophilus Y, dessen Produkt Stellen
methyliert, die die BglII Erkennungssequenz enthalten. Die
besten Ergebnisse werden jedoch durch Ausprägen von bgIIIM
vom lac Promotor auf dem Plasmid pSYX19 mit mittlerer
Kopienzahl erhalten, einem Derivat von pSC101, das mit
Plasmiden auf der Basis von pBR322 und pACYC kompatibel ist
(Fig. 5; S. Xu, New England Biolabs). Das hergestellte
Konstrukt hat die Bezeichnung pSYXBglM (Fig. 4G).
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16. Überexpression von bglIIR: Versuche zur
Optimierung der Expression von bglIIR beinhalteten die
Verwendung von sowohl konstitutiven als auch induzierbaren
starken Promotoren auf Plasmiden unterschiedlicher
Kopienzahlebenen. bglIIR erwies sich beim Klonieren hinter
einem starken konstitutiven Promotor als unstabil. Die
besten Ergebnisse werden mit dem Vektor pAGR3, einem pBR322
Derivat, erhalten, wobei die Expression vom tac Promotor
gesteuert wird, induzierbar durch
Isopropyl-β-Dthiogalactopyranosid (IPTG) (Fig. 7; W. Jack, New England
Biolabs). Das bglIIR Gen wird zu pAGR3 übertragen und
plasmidintern am Ncoh Ort mit dem tac Promotor fusioniert.
Dies wird durch eine Amplifikation eines DNA-Fragments, das
bglIIR enthält, durch PCR erreicht. Alternativ kann und
wird dieses Konstrukt unter Verwendung von ortsgerichteter
Mutagenese anstelle von PCR hergestellt (werden). Das
Endonuclease ausprägende Plasmid hat die Bezeichnung
pAGRBglR2 (Fig. 6E).
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17. Konstruktion eines Überexpressionsstamms: Zur
Überexpression wird der E.coli Stamm ER2206 (E. Raleigh,
New England Biolabs) als Wirt bevorzugt: ER2206 ist ein
Überproduzent des lac Repressors; eine hohe Konzentration
von Iac Repressor in der Zelle reduziert die Expression vom
tac Promotor vor der Induktion. Das Plasmid pSYXBglM wird
durch Elektroporation in den Stamm transformiert, und
Transformanten werden in bezug auf Kanamycin-Resistenz
selektiert.
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In einem zweiten Schritt wird ER2206(pSYXBglM)
kompetent gemacht, elektrophoretisch mit pAGRBglR2
transformiert, und Doppeltransformanten werden auf
Antibiotika-Testmedium selektiert. Die Transformanten
werden nach einer Vermehrung in Flüssigkultur bis zur
späten log-Phase, einer Induktion mit IPTG über mehrere
Stunden und der Präparation von Rohextrakten hinsichtlich
R. BglII-Aktivität getestet.
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18. Produktion von R. BglII: R. BglII kann von ER2206
(pSYXBglM; pAGRBglR2) Zellen durch Vermehrung in einem.
Fermenter in einem reichhaltigen Medium wie LB produziert
werden, das die geeigneten Antibiotika enthält. Nach einer
Induktion mit IPTG über mehrere Stunden werden die Zellen
durch Zentrifugation geerntet und durch Beschallung
gesprengt, so dass ein Rohzellextrakt mit R. BglII-Aktivität
erzeugt wird.
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19. Reinigung von R. BglII: R. BglII wird von dem in
Schritt 18 beschriebenen Rohzellextrakt anhand
standardmäßiger Proteinreinigungsverfahren wie
Ionenaustauschchromatographie gereinigt, bis das Enzym im
wesentlichen frei von anderen kontaminierenden Endo- und
Exonucleasen ist.
-
Zwar repräsentieren die zuvor dargelegten Schritte das
bevorzugte Verfahren zur Umsetzung der vorliegenden
Erfindung, doch wird dem Fachkundigen offensichtlich sein,
dass der zuvor beschriebene Ansatz in Übereinstimmung mit ·
in Fachkreisen bekannten Techniken variieren kann.
-
Mit dem folgenden Beispiel werden Ausgestaltungen der
vorliegenden Erfindung illustriert, wie sie zur Zeit
bevorzugt umgesetzt wird. Es ist zu verstehen, dass dieses
Beispiel der Illustration dient und dass die Erfindung
nicht als darauf beschränkt anzusehen ist, mit Ausnahme der
Angaben in den beiliegenden Ansprüchen.
1. BEISPIEL
Klonieren von BalII Restriktionsendonuclease- und
Modifikationsmethylasegenen
-
{Hinweis: Einzelheiten zu Standardverfahren, die im 1.
Beispiel angewendet werden, werden am Ende des Kapitels
gegeben.}
-
1. Konstruktion des Klonierungsvektors: Als
Klonierungsvektor wurde pAMB3 verwendet, der von pBR322
durch die Insertion von 3 BglII Linkem wie folgt
abgeleitet wurde:
-
10 ug pBR322 wurden mit 10 Einheiten PvuII
(Endonucleasen stammten von New England Bioloabs und die
Reaktionen wurden unter empfohlenen Bedingungen mit
gelieferten Puffern durchgeführt) in einem Reaktionsvolumen
von 50 ul bei 37ºC 2 Stunden lang verdaut. 10 ul des
Reaktionsgemischs wurden dann in eine 100 ul
Ligationsreaktion mit 2 ug nichtphosphoryliertem BglII
Linker (dCAGATCTG; New England Biolabs), 40 Einheiten T4
DNA-Ligase (New England Biolabs) und 20 Einheiten SspI im
gelieferten Ligasepuffer (50 mM Tris, pH 7,8, 10 mM MgCl&sub2;,
10 mM DTT, 1 mM ATP, 25 ug/ml Rinderserumalbumin) gegeben;
das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur inkubiert;
anschließend wurde es einmal mit einem gleichen Volumen von
Chloroform extrahiert. Das Ligationsgemisch wurde unter
Anwendung des CaCl&sub2;-Verfahrens in E.coli RR1 Zellen
transformiert, und die Zellen wurden auf LB-Agarplatten,
die Ampicillin enthielten, aufgetragen (1 Liter LB-Medium
enthält 10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 10 g NaCl, 1 g
Dextrose, 1 g MgCl&sub2;, einen mit NaOH auf 7,2 eingestellten
pH-Wert. LB-Agar ist LB-Medium mit 1,5% Agar). Plasmid-DNA
wurde von individuellen Transformanten unter Anwendung des
Alkali-Lyse-Miniprep-Verfahrens isoliert, mit BglII verdaut
und durch Elektrophorese auf Agarosegel analysiert, um nach
linker-haltigen Plasmiden zu screenen. Dieses Konstrukt
hatte die Bezeichnung pB2066.
-
In einer zweiten Experimentenreihe wurde ein
nichtphosphorylierter BglII Linker am Sspl Ort von pB2066
durch Wiederholen des zuvor beschriebenen Verfahrens
eingefügt. Dieses neue Konstrukt mit der Bezeichnung pAMB2
enthielt 2 BglII-Linker.
-
In einem separaten Experiment wurden 4 ug pBR322 mit
40 Einheiten Dral verdaut. Nach 30 Minuten bei 37ºC wurde
die Reaktion beendet und die DNA mit dem Phenol-
/Chloroform-Extraktionsverfahren gereinigt. Die
resuspendierte DNA wurde mit einem Überschuss an BglII
Linker wie zuvor beschrieben ligiert, mit der Ausnahme,
dass phosphorylierter BglII Linker (d(pCAGATCTG); New
England Biolabs) verwendet wurde und keine
Restriktionsendonuclease zur Ligation hinzugegeben wurde.
Nach einer 2-stündigen Ligation bei 16ºC wurde die Reaktion
mit Phenol und anschließend mit Chloroform extrahiert und
mit Ethanol präzipitiert. Die gereinigte DNA wurde dann mit
BglII verdaut, um zusätzliche verkettete Linker zu
entfernen. Die Endonuclease wurde mit Hitze abgetötet und
die Reaktion bei 16ºC 1 Stunde lang religiert. Nach einer
Chloroformextraktion wurde das Ligationsgemisch dazu
verwendet, E.coli RR1 Zellen unter Anwendung des CaCl&sub2;-
Verfahrens zu transformieren, und die aufgetragenen Zellen
wurden hinsichtlich Ampicillin-resistenter Kolonien
selektiert. Von individuellen Transformanten durch das
Alkali-Lyseverfahren isolierte Plasmide wurden mit BglII in
Kontakt gebracht und durch Agarose-Gelelektrophorese
analysiert, um nach dem korrekten Konstrukt zu screenen.
Dieses Konstrukt mit der Bezeichnung pB3232 hat einen BglII
Linker anstelle des 19 bp Dral Fragments außerhalb des
Ampicillin-Resistenzgens, weist aber noch immer den DraI
Ort innerhalb des Ampicillin-Resistenzgens auf, so dass das
Gen intakt und funktionsfähig bleibt.
-
Der Vektor pAMB3 wurde durch die Kombination von pAMB2
und pB3232 in der folgenden Weise erzeugt: 10 ug pAMB2
wurden mit 20 Einheiten von jeweils PstI und NdeI in einer
einzigen 150 ul Reaktion verdaut, und 10 ug pB3232 wurden
mit 20 Einheiten von jeweils PstI, NdeI und BamHI in einer
Parallelreaktion verdaut. Die verdauten DNAs wurden auf
einem 0,7%igen Agarosegel (IBI; Molekulargrad) der
Elektrophorese unterzogen und das gewünschte 3051 bp PstI-
NdeI Fragment von pAMB2 und 1312 bp NdeI-PstI Fragment von
pB3232 isoliert. 2 ug von jedem Fragment wurden in einem
Ligationsgemisch kombiniert; nach einer Ligation über Nacht
bei Raumtemperatur und einer Extraktion mit Chloroform
wurde das Ligationsgemisch dazu verwendet, E.coli RR1
Zellen unter Anwendung des CaCl&sub2;-Verfahrens zu
transformieren. Transformanten wurden auf LB-Agarplatten
selektiert, die sowohl Ampicillin als auch Tetracyclin
enthielten, und Plasmide von individuellen Isolaten wurden
mit BglII verdaut und durch Elektrophorese analysiert, um
das korrekte Konstrukt zu bestimmen. Das pAMB3 Plasmid ist
in Fig. 3 dargestellt.
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2. Reinigung von genomischer DNA: DNA für Methylase-
Selektionsbibliotheken wurde vom Bacillus globigii Stamm
RUB561 gereinigt. 10 ml einer Übernacht-Kultur von B.
globigii RUB561 wurden zum Inokulieren von 500 ml LB-Medium
verwendet und bei 37ºC unter Schütteln bis zur Sättigung
vermehrt. Zellen wurden durch eine 10-minütige
Zentrifugation mit 5000 UPM in einer Beckman J2-21
Zentrifuge mit einem JA-17-Rotor geerntet; die Zellpellets
wurden durch Resuspension in insgesamt 100 ml Tris-EDTA-
Puffer (100 mM Tris, pH 8,0, 100 mM EDTA) gewaschen und wie
zuvor beschrieben erneut zentrifugiert. Die Pellets wurden
dann in insgesamt 10 ml Tris-EDTA-Puffer resuspendiert und
zusammengefasst; die Zentrifugenflaschen wurden mit
zusätzlichen 10 ml Tris-EDTA-Puffer gewaschen, und die
Waschflüssigkeit wurde zum Pool gegeben. Lysozym (Sigma)
wurde bis zu einer Endkonzentration von 0,125 mg/ml
zugegeben, die Suspension wurde durch leichte Inversion
vermischt und das Gemisch bei 37ºC wenigstens 30 Minuten
lang inkubiert. Die Suspension wurde anschließend mit einem
gleichen Volumen von Tris-EDTA-Puffer mit einem pH-Wert von
9,0 verdünnt, SDS wurde auf eine Endkonzentration von 1%
zugegeben, und die Suspension wurde bei 50ºC 15 Minuten
lang inkubiert, um die Lyse zu vervollständigen.
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Proteinase K (Boehringer Mannheim GmbH) wurde auf eine
Endkonzentration von 0,05 mg/ml zugegeben, und die
Inkubation wurde bei 37ºC 1-2 Stunden lang fortgesetzt. Das
SDS wurde durch Dialyse mit TE-Puffer (10 mM Tris, pH 8,0,
1 mM EDTA) entfernt und das Dialysat mit einem Volumen TE
verdünnt. Festes CsCl wurde zu 1 g/ml und Ethidiumbromid zu
100 ug/ml zugegeben. Die Lösung wurde 48 Stunden lang einer
Ultrazentrifugation in einem Beckman Ti70 Rotor mit 44.000
UPM unterzogen. DNA-Banden wurden mit einer Spritze
extrahiert, und Ethidiumbromid wurde durch Extraktion mit
Isoamylalkohol entfernt. CsCl wurde wie zuvor durch Dialyse
entfernt, das Dialysat wurde mit Phenol und anschließend
mit Chloroform extrahiert, und die Lösung wurde ein letztes
Mal wie zuvor mit TE dialysiert. Der endgültige Ertrag lag
bei 200 ug B. globigii RUB561 DNA von 500 ml gesättigter
Kultur.
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3. Verdauung von genomischer und Vektor-DNA: Bei dem
Versuch, das BglII RM-System zu klonieren, wurden
Bibliotheken von zahlreichen Restriktionsverdauungsmitteln
hergestellt. Da PstI das einzige Verdauungsmittel war, das
einen Klon hervorbrachte, werden nur die Einzelheiten
dieser Arbeit beschrieben.
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5 ug B. globigii RUB561 DNA wurden mit einem
Überschuss an PstI unter Standardbedingungen komplett
zerschnitten, und die Reaktion wurde einmal mit Phenol
extrahiert. DNA wurde durch die Zugabe von zwei Volumen von
95%igem Ethanol präzipitiert.
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5 ug pAMB3 DNA wurden mit PstI bei 37ºC 90 Minuten
lang verdaut. Es wurden 22 Einheiten Kälberdarmphosphatase
(Boehringer Mannheim GmbH) zugegeben, und die Reaktion
wurde bei 37ºC weitere 30 Minuten fortgesetzt. Die Reaktion
wurde in ähnlicher Weise wie B. globigii DNA mit Phenol
extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
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4. DNA-Ligation: PstI-verdauter Vektor (pAMB3) und
Insert (B. giobigii RUB561 chromosomale DNA) wurden in
einer 100 ul Reaktion mit 400 ng Insert-DNA, 100 ng Vektor-
DNA und 20 Einheiten T4 DNA-Ligase im empfohlenen
Ligationspuffer bei Raumtemperatur über Nacht miteinander
ligiert. Das Ligationsgemisch wurde dann mit H&sub2;O auf einem
Millipore-VS-Filter 30 Minuten lang bei Raumtemperatur
dialysiert; der Filter wurde mit zusätzlichen 100 ul H&sub2;O
gewaschen und die Waschflüssigkeit mit dem Ligationsgemisch
kombiniert.
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5. Konstruktion einer Primärzellbibliothek: E.coli
RR1 Zellen wurden mit dem Standardverfahren für eine
Elektroporation vorbereitet. 5 ul des dialysierten
Ligationsgemischs von Schritt 4 wurden in E.coli RR1 Zellen
elektroporiert. Die transformierten Zellen wurden auf
großen (150 mm) LB-Argarplatten, die Tetracyclin
enthielten, verteilt. Nach einer Inkubation bei 37ºC über
Nacht wurden insgesamt etwa 12.000 Transformanten von 4
Platten erhalten. Die Platten wurden mit LB überschichtet,
und die Kolonien wurden zusammengefasst, um die
Primärzellbibliothek zu bilden.
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6. Isolierung einer Primärplasmidbibliothek:
Plasmide wurden von der Primärzellbibliothek mit dem
standardmäßigen Triton-Lyseverfahren isoliert. Nach einer
Ultrazentrifugation wurde die gereinigte DNA in einem
Endvolumen von 1 ml TE auf eine Endkonzentration von etwa
0,1 mg/ml resuspendiert.
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7. Selektion einer Plasmidbibliothek: Etwa 2 ug
Primärbibliothek-DNA wurden mit 48 Einheiten BglII
Endonuclease in einem 100 ul Reaktionsvolumen bei 37ºC in
Kontakt gebracht; nach einer 90-minütigen Verdauung wurden
22 Einheiten Kälberdarmphosphatase und zusätzliche 32
Einheiten BglII zugegeben, und die Inkubation wurde weitere
60 Minuten fortgesetzt. Die DNA wurde wie zuvor beschrieben
gereinigt und in 15 ul TE resuspendiert. Die gesamte
Verdauungs- und Dephosphorylierungsreaktion wurde dann an
der resuspendierten DNA wiederholt. Die behandelte Plasmid-
DNA wurde dann wie zuvor beschrieben mit H&sub2;O dialysiert.
8. Transformation: 5 ul der dialysierten Probe, die
1 : 100 verdünnt worden war und etwa 5 ng DNA enthielt,
wurden zum Transformieren von 40 ul E.coli RR1 Zellen durch
Elektroporation verwendet. Die transformierten Zellen
wurden auf LB-Agarplatten, die Tetracyclin enthielten,
aufgebracht. Nach einer Inkubation bei 37ºC über Nacht
wurden im Durchschnitt 8 Transformanten pro Platte von den
5 ng der selektierten Bibliothek-DNA und etwa 8300 pro
Platte mit einer vergleichbaren Menge an unselektierter
Bibliothek-DNA erhalten. Die Selektion war daher etwa
1000fach.
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9. Analyse überlebender Plasmide: 16 der
Transformanten, die die Selektion überlebten, wurden in
Flüssigkultur vermehrt, und ihre Plasmid-DNA wurde mit dem
standardmäßigen Miniprep-Verfahren isoliert. Die Plasmide
wurden in Parallelreaktionen jeweils mit PstI und BglII
verdaut und durch Agarose-Gelelektrophorese analysiert. 15
der 16 Plasmide enthielten ein 7,5 kb PstI Insert und waren
gegenüber BglII Spaltung völlig resistent. Das letzte
Plasmid enthielt kein Insert und war gegenüber BglII
Spaltung nicht resistent. Einer der resistenten Klone wurde
für eine weitere Charakterisierung ausgewählt und sein
Plasmid erhielt die Bezeichnung pMB05 (Fig. 4A).
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Das 7,5 kb PstI Insert, von dem man annahm, dass es
das bglIIM Gen trug, wurde von einem der BglII-resistenten
Klone entfernt, und der Vektor wurde religiert, um zu
bestimmen, ob seine BglII-Orte intakt waren. Etwa 1 ug der
Klon-DNA wurde mit 20 Einheiten PstI verdaut, und der
Vektor wurde über Nacht in einem 1 ml Volumen religiert.
Etwa 0,5 ug der DNA wurden dann unter Anwendung des CaCl&sub2;-
Verfahrens in E.coli Zellen transformiert, und
Transformanten-DNA wurde mit dem Alkali-Lyse-Miniprep-
Verfahren isoliert. Die Plasmide wurden dann in
Parallelreaktionen mit PstI und BglII wie zuvor verdaut und
durch Agarose-Gelelektrophorese analysiert. Alle getesteten
Plasmide hatten das 7,5 kb Insert verloren und waren völlig
durch BglII verdaut, was eine Bestätigung dafür war, dass
dies eine im 7,5 kb Insert kodierte Funktion war, die ihm
Beständigkeit gegen BglII Verdauung verlieh.
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10. Konstruktion eines methylaseproduzierenden Wirts:
Es wurde eine umfassende Restriktionskarte von pMB05
hergestellt (Fig. 4A), und der annähernde Ort von bglIIM
wurde durch Deletionen und Tn5 Insertionsmutagenese
bestimmt. Um einen bglIIM Klon mit einem höheren Niveau an
Methylaseexpression zu konstruieren [*2], wurde das pMB05
Insert zu einem pUC-stämmigen Vektor mit hoher Kopienzahl
übertragen und zwei Bereiche nicht essentieller DNA wurden
von dem Insert deletiert.
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20 ug pMB05 DNA wurden 3 Stunden lang mit 80 Einheiten
PstI in einem 500 ul Volumen bei 37ºC verdaut. Die
Verdauungsfragmente wurden durch Elektrophorese auf einem
0,7%igen Agarosegel separiert, und das 7,5 kb Insert wurde
von dem Gel unter Verwendung eines DEAE-
Papierelutionsprotokolls isoliert. Das isolierte Fragment
wurde mit PstI-gespaltener und dephosphorylierter pIJ2926
Vektor-DNA ligiert. Das Ligationsgemisch wurde in E.coli
ED8767 Zellen transformiert (Raleigh et al., Nucl. Acids
Res. 16: 1563-1575, (1988)), die durch das RbCl-Verfahren
kompetent gemacht wurden, Plasmide wurden mit dem Alkali-
Lyseverfahren isoliert, und die Orientierung des Inserts in
dem Vektor wurde anhand von Restriktionsverdauungsmitteln
bestimmt. Dieses Konstrukt erhielt die Bezeichnung pMB261
(Fig. 4B).
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1 ug pMB261 Miniprep-DNA wurde mit 20 Einheiten EcoRV
in einer 50 ul Reaktion verdaut. 12,4 des 50 ul
Verdauungsmittels (mit 0,25 ug DNA) wurden in einer 600 ul
Ligationsreaktion verdünnt. Das Ligationsgemisch wurde
einmal mit Phenol und einmal mit Chloroform extrahiert, und
DNA wurde durch die Zugabe von 2 Ethanolvolumen
präzipitiert und bei -20ºC über Nacht eingefroren. DNA
wurde mit dem CaCl&sub2;-Verfahren in kompetente E.coili RR1
Zellen transformiert, und Plasmide wurden von 6
Transformanten isoliert und hinsichtlich des geeigneten
Restriktionsmusters überprüft. Das neue Konstrukt erhielt
die Bezeichnung pMB263 (Fig. 4C).
-
4 ug pMB263 Miniprep-DNA wurden vollständig mit NdeI
in einem 100 ul Volumen verdaut. Nach einer Extraktion mit
Phenol und Chloroform und einer Präzipitation mit Ethanol
wurde 1 ug der resuspendierten DNA über Nacht in einer 500
ul Reaktion bei Raumtemperatur ligiert. Die
Ligationsreaktion wurde einmal mit Chloroform extrahiert
und dazu verwendet, E.coli ED8767 Zellen zu transformieren,
die mit dem CaCl&sub2;-Verfahren kompetent gemacht wurden.
-
Plasmide von 9 Transformanten wurden isoliert und
hinsichtlich des geeigneten Restriktionsmusters überprüft.
Das neue Konstrukt erhielt die Bezeichnung pMBN2 (Fig. 4D).
E.coli K802 Zellen wurden kompetent gemacht und
elektrophoretisch durch pMBN2 mit dem Standardverfahren
transformiert. Individuelle Transformantenkolonien wurden
hinsichtlich Ampicillin-Resistenz ausgewählt, die Plasmide
wurden per Miniprep-Verfahren isoliert und ihre
Restriktionsprofile wurden überprüft. E.coli K802(pMBN2)
wurde dann als Wirt zum Klonieren des Endonucleasegens
verwendet.
-
11. Reinigung und Analyse von B. globigii RUB562 DNA:
DNA von B. globigii RUB562 wurde in der gleichen Weise
wie RUB561 DNA gereinigt (siehe Schritt 2).
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Eine Southern-Hybridisierungsanalyse (Maniatis et al.,
Molecular Cloning; A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor,
NY (1982)) deckte keine starken chromosomalen Differenzen
zwischen den Stämmen RUB561 und RUB562 in dem um bglIIM
gelegenen Bereich auf.
-
12. Standort von bglIIR: Standort und Orientierung
von bglIIR wurden mit degenerierten Oligonucleotidsonden
bestimmt, die von der Amino-Terminus-Sequenz des
Endonucleaseproteins stammten.
-
Zu diesem Zweck wurde BglII Endonuclease mit
standardmäßigen Proteinreinigungsverfahren auf annähernde
Homogenität von B. globigii RUB562 Zellen gereinigt. Die
Proteinsequenz der ersten 16 Aminosäurereste des
gereinigten Proteins wurde durch eine sequentielle
Verdauung mit einem 470 A Gasphasensequenator von Applied
Biosystems wie folgt bestimmt: Met Lys Ile Asp Ile Thr Asp
Tyr Asn His Ala Asp Glu Ile Leu Asn (SEQ ID Nr. 1). Auf der
Basis der Proteinsequenz wurden eine 21-Basen-Antisense-
Oligonucleotidsonde mit Komplexität 256:
(ATYTCRTCNGCRTGRTCRTAR, SEQ ID Nr. 2) und eine 17-Basen-
Sinnsonde mit Komplexität 36: (ATGAARATHGAYATHAC; SEQ ID
Nr. 3) synthetisiert, wobei R = A oder G, Y = C oder T, H
= A oder C oder T, N = A oder C oder G oder T.
-
Anhand einer Southern-Hybridisierungsanalyse des pMB05
Plasmids mit diesen degenerierten endonucleasespezifischen
Hybridisierungssonden (Howard et al. Ibid) wurde das 5'-
Ende des Endonucleasegens auf einem 1,1 kb PstI-NdeI
Fragment innerhalb des pBMOS Inserts plaziert. Außerdem
wurde ein PCR-Experiment mit den oben genannten Sinn- und
Antisense-Primern in Verbindung mit pBR322 Psti Rechts- und
Links-Primern auf pMB05 durchgeführt, um die Orientierung
von bglIIR zu bestimmen. Aus diesem Experiment ging
eindeutig hervor, dass bglIIR so platziert und orientiert
war, dass das klonierte PstI Fragment das gesamte Gen
enthalten musste.
-
13. Klonierung von bglIIR: bglIIR wurde von einer
Plasmidbibliothek von 7,5 kb größenselektierten B. globigii
RUB562 DNA PstI Fragmenten in pACYC177 kloniert.
-
25 ug B. globigii RUB562 genomischer DNA wurden 4,5
Stunden lang mit PstI in einem 400 ul Volumen bei 37ºC
verdaut. Die verdaute DNA wurde durch Elektrophorese auf
einem 0,7%igen Agarosegel separiert, und Fragmente mit
einer Größe von etwa 6,5 bis 8,5 kb wurden mit DEAE-
Papierelution isoliert. Die größenselektierte DNA wurde in
15 ul TE (auf eine Endkonzentration von etwa 80 ug/ml)
resuspendiert.
-
5 ug pACYC177 Vektor-DNA wurden 1,5 Stunden lang mit
PstI bei 37ºC verdaut. Kälberdarmphosphatase und
zusätzliche PstI wurden an dieser Stelle zugegeben, und die
Inkubation wurde weitere 60 Minuten fortgesetzt. Verdaute
DNA wurde gereinigt und in 20 ul TE resuspendiert.
-
Etwa 0,6 ug größenselektierter RUB562 PstI Fragmente
wurden mit 0,2 ug PstI-verdautem und dephosporyliertem
pACYC177 mit 400 Einheiten T4 DNA-Ligase in einem 53 ul
Reaktionsvolumen ligiert. 50 ng des Ligationsgemischs
wurden zum Transformieren von kompetentem E.coli
K802(pMBN2) mit dem CaCl&sub2;-Verfahren verwendet.
-
Transformanten wurden hinsichtlich Carbenicillin- und
Kanamycin-Resistenz selektiert.
-
14. Identifizierung von endonucleaseproduzierenden
Klonen: Von den Transformanten der größenselektierten
Bibliothek wurden 11 Sätze mit 50 Kolonien in doppelter
Ausführung auf LB-Agarplatten überimpft, die mit
Carbenicillin und Kanamycin angereichert waren. Von einer
Platte von jedem Satz wurden Kolonien in 5 ml LB gesammelt,
zusammengefasst, durch Zentrifugation geerntet und in 0,8
ml Beschallungspuffer (100 mM NaCl, 50 mM Tris, pH 8,0, 10
mM β-Mercaptoethanol) resuspendiert. 10 ul 0,5 M EDTA und
25 ul 10 mg/ml Lysozym wurden in jedes Zellenröhrchen
gegeben, und die Röhrchen wurden bei -70ºC eingefroren.
Nach dem Auftauen wurde der Zellextrakt 15 Sekundenlang in
einem Heat Systems W-225R Beschaller (Ultrasonics, Inc.)
beschallt und 10 Minuten lang zentrifugiert, um Zellreste
zu entfernen. Jeweils 1 ul und 7 ul von jedem Rohextrakt
wurden hinsichtlich R. BglII Aktivität auf BamHI-
linearisierter pBR3232 DNA, die einen einzigen BglII Ort
enthielt, in dem für BglII empfohlenen Puffer bei 37ºC 1
Stunde lang untersucht. R. BglII Aktivität wurde in 9 der 11
untersuchten Pools von Rohextrakten beobachtet.
-
Individuelle Kolonien von einer der positiven Platten
wurden über Nacht in 5 ml LB vermehrt, das mit
Carbenicillin und Kanamycin angereichert war, und Extrakte
wurden präpariert und hinsichtlich R. BglII Aktivität wie
zuvor beschrieben untersucht. 2 der 11 untersuchten
Extrakte wiesen R. BglII Aktivität auf. Weitere Experimente
ergaben, dass beide Klone etwa 100.000 Einheiten an R. BgilII
Aktivität pro Gramm Zellen ausprägten, eine etwa dreifache
Überexpression gegenüber B. globigii RUB562 Zellen. Das
pACYC177 Plasmid, das bglIIR und bglIIM enthielt, hatte die
Bezeichnung pMRBl (Fig. 6A).
-
15. NucleotidsecTuenzbestimmung von bQIIIM und bglIIR:
Unter Anwendung von standardmäßigen
Restriktionskartierungstechniken wurden bglIIR und bglIIM
zu einem 3,0 kb PstI-HincII Fragment kartiert (Fig. 6B).
Der Bereich wurde anhand Standardmethoden in mehreren
Stücken subkloniert, und die Nucleotidsequenz wurde für den
gesamten Bereich durch das Dideoxyverfahren (Sanger et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 74: 5463-5467, (1977); Sanger
und Coulson, FEBS Letters 87; 107-110, (1978)) mit DNA-
Polymerase-I-Klenow-Fragment (New England Biolabs) und/oder
durch das CircumVent-Sequenzierungsverfahren (New England
Biolabs) erzeugt. Die Nucleotidsequenz eines 3188 bp
Bereichs, der bglIIM und bglIIR kodiert, wird in SEQ ID Nr.
4 gegeben.
-
16. Präparation eines übermäßig ausprägenden
Methylasekonstrukts:
-
Um seine Expression zu erhöhen, wurde bglIIM auf
pSYXIS kloniert (Fig. 5).
-
1,6 ug pSYX19 wurden mit 60 Einheiten BamHI in einem
Gesamtvolumen von 50 ul verdaut. Die Verdauung fand bei
37ºC über einen Zeitraum von 90 Minuten statt. Es wurden 10
Einheiten Kälberdarmphosphatase zugegeben, und die Reaktion
wurde weitere 30 Minuten bei 37ºC inkubiert. Die verdaute
DNA wurde gereinigt und in 10 ul TE resuspendiert.
-
1 ul pMBN2 wurde mit 30 Einheiten HincII in einem
Gesamtvolumen von 50 ul bei 37ºC 1 Stunde lang verdaut. Die
verdaute DNA wurde wie zuvor beschrieben gereinigt, in 10
ul TE resuspendiert und mit 400 Einheiten T4 DNA Ligase in
einem Gesamtvolumen von 50 ul religiert. Die Ligation wurde
bei 16ºC über Nacht durchgeführt. E.coli ED8767 Zellen
wurden mit 2 ng der ligierten DNA elektroporiert, und die
Zellen wurden auf LB-Agarplatten aufgebracht, die
Carbenicillin enthielten. Plasmide wurden von
Transformanten mit dem Alkali-Lyse-Miniprep-Verfahren
isoliert, in Tandern-Reaktionen zuerst mit NdeI und dann mit
HincII verdaut und durch Elektrophorese auf einem
Agarosegel analysiert. Plasmid von einem der Transformanten
mit der gewünschten HincII Deletion wurde anhand des
Triton-Lyseverfahrens gereinigtund erhielt die Bezeichnung
pBMl (Fig. 4E).
-
5 ug pBMl wurden mit 60 Einheiten NdeI in einem
Gesamtvolumen von 50 ul bei 37ºC 1 Stunde lang verdaut. Die
verdaute DNA wurde wie zuvor beschrieben gereinigt und in
20 ul TE resuspendiert. Die resuspendierte DNA wurde in
einem 50 ul Reaktionsvolumen mit 10 Einheiten DNA-
Polymerase-I-Klenow-Fragment und 0,3 mM von jeweils dATP,
dCTP, dGTP und dTTP in dem empfohlenen Puffer behandelt, um
die Enden aufzufüllen. Die Reaktion wurde bei 25ºC 30
Minuten lang und dann bei 65ºC 5 Minuten lang inkubiert. 10
ul dieser Reaktion wurden in eine 100 ul Ligationsreaktion
gegeben, die 1 ug phosphorylierten BamHI Linker
(d(pCGGATCCG); New England Biolabs) und 1200 Einheiten T4
DNA Ligase enthielt. Die Ligation wurde bei 16ºC über Nacht
durchgeführt. E.coli ED8767 Zellen wurden mit etwa 5 ng der
ligierten DNA elektroporiert, und Zellen wurden auf LB-Agar
mit Carbenicillin aufgebracht. Plasmide wurden von
Transformanten mit dem Alkali-Lyse-Miniprep-Verfahren
isoliert; mit BamHI verdaut und mit Elektrophorese auf
einem Agarosegel analysiert. Plasmid von einem der
Transformanten mit dem gewünschten BamHI Linker wurde mit
dem Triton-Lyseverfahren isoliert und erhielt die
Bezeichnung pBM1-Bam (Fig. 4F).
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10 ug pBM1-Bam wurden mit 160 Einheiten BamHI in einem
Gesamtvolumen von 150 ul verdaut. Die Verdauung fand bei
37ºC über einen Zeitraum von 60 Minuten statt. Die
Fragmente von verdautem Plasmid wurden durch Elektrophorese
auf einem 0,5%igen Agarosegel separiert. Die 1,8 kb DNA-
Bande wurde exzidiert, und DNA wurde mit dem Prep-a-Gene
DNA-Reinigungsmatrix-Kit (Bio-Rad Laboratories) gemäß den
Herstellerangaben gereinigt. DNA wurde in einem Endvolumen
von 75 ul in Prep-a-Gene Elutionspuffer resuspendiert.
-
0,1 ug BamHI-verdautes pSYX19 wurden mit 0,75 ug
bglIIM
Fragment mit 400 Einheiten T4 DNA Ligase in einem 50
ul Reaktionsvolumen 18 Stunden lang bei 16ºC ligiert. Die
Ligation wurde durch einmaliges Extrahieren mit einem
gleichen Volumen von Chloroform unterbrochen und mit H&sub2;O
dialysiert.
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E.coli ED8767 Zellen wurden mit 10 ul des
Ligationsgemischs elektroporiert und Zellen wurden auf LB-
Agar mit Kanamycin aufgebracht. Nach einer Inkubation bei
37ºC über Nacht wurden 12 der erzeugten Transformanten in
5 ml Kulturen aus kanamycinhaltiger LB-Nährlösung
vermehrt, und ihre Plasmid-DNA wurde unter Anwendung des
Alkali-Lyse-Miniprep-Verfahrens isoliert. Plasmid-DNA wurde
hinsichtlich angemessener Restriktionsfragmente untersucht;
eine Kolonie wurde auch hinsichtlich der Fähigkeit zur
Methylierung von λvir Phagen-(New England Biolabs Culture
Collection)-DNA in vivo getestet. Dieses neue Konstrukt
erhielt die Bezeichnung pSYXBglM (Fig. 4G).
-
17. Präparation eines induzierbaren
Endonucleasekonstrukts: Zum Überexpressionieren des
Endonucleasegens wurde der Expressionsvektor pAGR3 (Fig. 7)
verwendet. bglIIR wurde anhand von PCR von einem
existierenden Klon mit der Bezeichnung pBglR1.8B
amplifiziert (Fig. 6C): BspHI und BamHI Orte wurden
innerhalb der Oligonucleotid-Primer erzeugt, die in der
Reaktion eingesetzt wurden. Primer 1 enthält eine Sequenz,
die den Translationsstart von bglIIR enthält, und weist 2
gegenüber der ursprünglichen Sequenz veränderte Basen auf,
um den unterstrichenen BspHI Ort zu erzeugen: 5' GGA GAC
ACT CTC ATG AAG ATT G 3' (SEQ ID Nr. 5). Primer 2 enthält
eine Sequenz von direkt hinter dem Stoppcodon von bglIIR
und weist 2 gegenüber der ursprünglichen Sequenz veränderte
Basen auf, um den unterstrichenen BamHI Ort zu erzeugen: 5'
TGT TTA TAT GGA TCC TCA CTC AC 3' (SEQ ID Nr. 6). Das 0,8
kb Fragment zwischen diesen beiden Primern wurde in einer
PCR-Reaktion mit 2, 5 Einheiten Taq DNA Polymerase (Bethesda
Research Laboratories), 10 ng pBglR1.8B-Matrize und 0,25 mM
von jedem Primer (16, 6 mM (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4;, 67 mM Tris-HCl, pH 8, 8,
6, 7 mM MgCl&sub2;, 10 mM β-Mercaptoethanol, 187 uM von jedem
dNTP, 100 ug/ml BSA) bei 93ºC 1,5 Minuten lang, bei 60ºC
1,5 Minuten lang und bei 72ºC 1,5 Minuten lang für 30
Zyklen amplifiziert. Die Probe wurde außerdem vor dem
ersten Zyklus bei 93ºC 5 Minuten lang und nach dem
Endzyklus bei 72ºC 3 Minuten lang inkubiert.
-
Das PCR-Produkt wurde dann zur Verdauung durch
Extraktion jeweils einmal mit Phenol und dann mit
Chloroform gereinigt, mit Ethanol in einem Trockeneis-
Ethanolbad 12 Minuten lang präzipitiert, durch
Zentrifugation aufgefangen und in 10 ul TE resuspendiert.
Die resuspendierte DNA (etwa 3 ug) wurde dann mit 50
Einheiten BamHI und 12,5 Einheiten BspHI in einem 50 ul
Reaktionsvolumen bei 37ºC 60 Minuten lang verdaut. Die
verdaute DNA wurde durch Elektrophorese auf einem 0,7%igen
Agarosegel separiert, die richtige Bande wurde exzidiert
und die DNA mit dem Prep-A-Gene-Kit von Bio-Rad gemäß
Herstelleranweisungen gereinigt und in 30 ul Prep-A-Gene
Elutionspuffer resuspendiert.
-
Das verdaute PCR-Produkt wurde mit NcoI- und BamHI-
verdauter und dephoshorylierter pAGR3 DNA ligiert, und das
Ligationsgemisch wurde in E.coli ER2206 Zellen
elektroporiert, die das pSYXBglM Plasmid enthielten.
-
Transformierte Zellen wurden auf LB-Agarplatten mit
Carbenicillin, Kanamycin und Tetracyclin selektiert.
-
Plasmide wurden mit dem alkalischen Lyseverfahren isoliert,
mit Restriktionsendonucleasen verdaut und anhand von
Agarose-Gelelektrophorese analysiert. Klone, die Plasmide
mit der richtigen Konfiguration enthielten, wurden in bezug
auf endonukleolytische Aktivität im Rohextrakt überprüft.
Das neue Endonuclease ausprägende Plasmid erhielt die
Bezeichnung pAGRBglR2 (Fig. 6E).
-
Der neue Klon wurde hinsichtlich optimaler Wachstums-
und Expressionsbedingungen getestet. Die besten Ergebnisse
wurden erhalten, als der Klon in LB mit Carbenicillin,
Kanamycin und Tetracyclin bei 30ºC bis zur späten log-Phase
(eine Anzeige von 100 auf einem photoelektrischen
Kolorimeter von Klett-Summerson) vermehrt, mit 0,5 mM IPTG
induziert und weitere 20 Stunden bei 30ºC vor der Ernte
vermehrt wurde. Unter diesen Bedingungen lag der Ertrag von
R. BglII bei etwa 1.200.000 Einheiten pro Gramm Zellen -
eine 40fache Überexpression gegenüber B. globigii RUB562
Zellen. Ein zur weiteren Charakterisierung und Optimierung
ausgewähltes Isolat des Klons erhielt die Stammbezeichnung
NEB#731. Eine Probe von NEB#731 wurde am 23. Februar 1993
bei der Amerikanischen Typus-Kultursammlung in Rockville,
Maryland mit der Beitrittsnummer 69247 hinterlegt. Eine
Titration der von Rohzellextrakten von NEB#731 produzierten
BglII Restriktionsendonucleaseaktivität ist in Fig. 8
dargestellt.
-
18. Fermentation: Eine einzelne Kolonie wurde zum
Inokulieren von 1 Liter LB verwendet, das angemessene
Antibiotika enthielt; die Kultur wurde über Nacht bei 30ºC
auf eine Enddichte von 109 Zellen/ml vermehrt. Die
Übernacht-Kultur wurde zum Inokulieren eines Fermenters mit
100 Litern der gleichen Medien mit einem pH-Wert von 7, 1
verwendet. Die Fermenterkultur wurde bei 30ºC auf Klett =
100 vermehrt, mit 0,3 mM IPTG induziert und über Nacht bei
30ºC vermehrt. Zellen wurden kontinuierlich in einer
Sharples-Zentrifuge mit 16.000 UPM geerntet. Der Endertrag
betrug 758 Gramm Zellen.
-
19. R. BglII-Reinigung: Etwa 400 Gramm Zellen wurden
in etwa 1200 ml Puffer A (20 mM Tris-HCl, pH 7,1, 0,1 mM
EDTA, 10 mM β-Mercaptoethanol), der 50 mM NaCl enthielt,
resuspendiert und mit einem Manton-Gaulin 15 M Labor-
Homogenisator aufgespalten (etwa 4 Durchläufe mit 12.000
psi oder bis OD595 und OD260 eingepegelt waren). Bruchstücke
wurden durch 40-minütige Zentrifugation in einer Sharples-
Zentrifuge entfernt. Festes NaCl wurde in das Supernatant
auf eine Endkonzentration von 400 mM und Polyethylenglykol
(PEG) auf 7,5% gegeben (über einen Zeitraum von 30 Minuten
unter Rühren). Das PEG wurde durch Schleudern in einer
Beckman-Zentrifuge mit 4000 UPM über einen Zeitraum von 20
Minuten präzipitiert und das Pellet entsorgt.
-
Das Supernatant wurde mit Puffer A auf eine
Endkonzentration von 150 mM NaCl verdünnt, mit einem
Leitfähigkeitsmessgerät überwacht. Die Probe wurde auf eine
5 cm · 13 cm Heparin-Sepharose-Säule (Pharmacia LKB
Biotechnologies) aufgebracht, äquilibriert mit Puffer A,
der 150 mM NaCl enthielt. Die Säule wurde mit etwa 500 ml
Puffer A gewaschen, der 150 mM NaCl enthielt. Protein wurde
mit einem 2000 ml Gradienten von 150 mM bis 1200 mM NaCl in
Puffer A eluiert, und 24 ml Fraktionen wurden aufgefangen.
R. BglII Aktivität eluierte zwischen 0,6 und 0,85 M NaCl. An
dieser Stelle und während der gesamten Reinigung wurde die
Aktivität anhand eines Tests gemessen, unter Verwendung von
1 ul A DNA (New England Biolabs) als Substrat, 1 ul
Säulenfraktionen und Standardpufferbedingungen, inkubiert
bei 37ºC über einen Zeitraum von 2 Minuten.
-
Aktive Fraktionen wurden zusammengefasst und über
Nacht mit 4 Liter Puffer A, der 150 mM NaCl enthielt,
dialysiert. Das Dialysät wurde auf eine zweite Heparin-
Sepharose-Säule (Pharmacia LKB), 1,5 cm · 34 cm,
aufgebracht, äquilibriert mit Puffer A mit 150 mM NaCl. Die
Säule wurde mit 2 Säulenvolumen von Puffer A mit 150 mM
NaCl gewaschen. Protein wurde mit einem 1000 ml Gradienten
von 150 mM bis 1200 mM NaCl in Puffer A eluiert, und es
wurden 12 ml Fraktionen aufgefangen. R. BglII
Endonucleaseaktivität, die wie zuvor beschrieben untersucht
wurde, eluierte zwischen 0,4 und 0,65 M NaCl.
-
Aktive Fraktionen wurden zusammengefasst,
Rinderserumalbumin wurde auf eine Endkonzentration von 100
ug/ml zugegeben, und die Lösung wurde über Nacht mit
Speicherpuffer (50 mM KCl, 10 mM Tris, pH 7,4, 0,1 mM EDTA,
1 mM DTT, 50% Glycerol) dialysiert, um das Volumen zu
reduzieren.
-
Das Dialysat wurde auf eine Sepadex G75
Klassierungssäule (2,5 cm · 114 cm) aufgebracht, und die
Säule wurde mit Puffer B (50 mM KCL, 10 mM Tris, pH 7, 4,
0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 10% Glycerol) mit einer
Fließgeschwindigkeit von 4,5 ml/h betrieben. R. BglII
eluierte in einem Volumen von 60 ml; aktive Fraktionen
wurden zusammengefasst, Rinderserumalbumin wurde auf eine
Endkonzentration von 200 mg/ml zugegeben, und das Enzym
wurde in Speicherpuffer redialysiert.
-
Mit diesem Reinigungssystem wurden 1, 2 · 106 Einheiten
R. BglII produziert - ein Ertrag von 16%.
-
Die aus dieser Reinigung erhaltene BglII
Restriktionsendonuclease war im wesentlichen rein und frei
von unspezifischer Endonuclease und Exonuclease. Die
Reinheit des BglII Restriktionsendonucleasepräparates wurde
anhand der folgenden Kriterien überprüft: 1) Ligation: Nach
einer 15fachen Überverdauung von X DNA konnten mehr als 95%
der produzierten DNA-Fragmente mit T4 DNA Ligase religiert
werden (mit einer V-Ende-Konzentration von 1-2 mM bei
16ºC). Von diesen ligierten Fragmenten konnten 95% erneut
zerschnitten werden. 2) Verlängerte Verdauung: Nach dem
Inkubieren einer 50 ul Reaktion mit 1 ug A DNA und 400
Einheiten an Enyzm über einen Zeitraum von 16 Stunden wurde
das gleiche Bandenmuster wie bei einer Reaktion produziert,
die 1 Einheit an Enzym enthielt und 1 Stunde lang inkubiert
wurde. 3) Exonucleasenaktivität: Nach dem Inkubieren von
3000 Einheiten Enzym über einen Zeitraum von 4 Stunden bei
37ºC in einer 50 ul Reaktion, die 1 ug beschallte [³H] DNA
(10&sup5; cpm/mg) enthielt, wurden weniger als 0,1% der
Radioaktivität freigesetzt. 4) Endonucleasenkontamination:
Nach dem Inkubieren von 80 Einheiten Enzym über einen
Zeitraum von 4 Stunden bei 37ºC in einer 50 ul Reaktion,
die 1 ug X174 RFI DNA enthielt, wurden 10% der DNA in RFII
umgewandejt. Alle Tests wurden in dem folgenden
Reaktionspuffer durchgeführt: 50 mM NaCl, 10 mM Tris HCl,
10 mM MgCl&sub2;, 1 mM DTT (pH 7,9 bei 25ºC).
EINZELHEITEN ZU STANDARDVERFAHREN
-
1. Antibiotikazusätze in Medien: Nach Bedarf wurden
sowohl Flüssigmedien als auch Agarplatten die folgenden
Antibiotika in den genannten Konzentrationen zugegeben:
Ampicillin (50 ug/ml), Carbenicillin (50 ug/ml),
Tetracyclin (10 ug/ml), Kanamycin (50 ug/ml).
-
2. DNA-Reinigung nach Restriktionsendonuclease-
Verdauung: Die Restriktionsverdauungsreaktion wird einmal
mit einem gleichen Phenolvolumen und einmal mit einem
gleichen Chloroformvolumen extrahiert. Zwei Volumen 95%iges
Ethanol werden anschließend zugegeben, und das Gemisch wird
10 Minuten lang in einem Trockeneis-Ethanolbad inkubiert,
um die DNA zu präzipitieren. Die DNA wird durch 10-minütige
Zentrifugation in einer Eppendorf-Mikrozentrifuge bei 4ºC
aufgefangen, das Supernatant wird dekantiert und das DNA-
Pellet in einem geeigneten Volumen von TE-Puffer
resuspendiert.
-
3. Präparation von kompetenten E.coli Zellen mit
CaCl&sub2; E.coli Zellen werden zur Transformation präpariert,
indem eine Vermehrung in Flüssigkultur bis zur späten 10g-
Phase (Klett = 100) und eine Ernte durch Zentrifugation
stattfindet. Zellen werden in einem halben Volumen 50 mM
CaCl&sub2; gewaschen, wie zuvor beschrieben geerntet und
schließlich in 1/50 Originalvolumen 50 mM CaCl&sub2;
resuspendiert:
-
4. Transformation kompetenter calciumbehandelter
E.coli Zellen: Zellen werden durch Vermischen von DNA mit
200 ul Zellen und Inkubieren über einen Zeitraum von 20
Minuten auf Eis transformiert. Zellen werden durch 2-
minütige Inkubation bei 42ºC einem Hitzeschock ausgesetzt.
Es wird 1 ml LB-Medium zugegeben, die Zellen werden 1
Stunde lang bei 37ºC inkubiert und auf Agarplatten
verteilt, die das/die entsprechende(n)
Antibiotikum/Antibiotika enthalten.
-
5. Plasmidisolierung durch das Alkali-Lvse-
"Miniprep"-Verfahren: Zellen von einer 5 ml Übernacht-
Kultur werden durch 10-minütige Zentrifugation in einem
Beckman JA-17 Rotor mit 5000 UPM geerntet und in 100 ul
eiskaltem GET-Puffer (50 mM Glucose, 10 mM EDTA, 25 mM
Tris-HCl, pH 8,0, 4 mg/ml Lysozym) resuspendiert. Nach
einer 5-minütigen Inkubation bei Raumtemperatur werden 200
ul einer frisch zubereiteten Lösung (0,2 N. NaOH, 1% SDS)
zugegeben. Die Lösung wird durch Inversion leicht vermischt
und 5 Minuten lang auf Eis inkubiert. In das Lysat werden
150 ul einer 5 M Kaliumacetatlösung mit einem mit Eisessig
auf 4,8 eingestellten pH-Wert gegeben. Das Zell-Lysat wird
vermischt, 5 Minuten lang auf Eis inkubiert und 5 Minuten
lang in einer Eppendorf-Zentrifuge bei 4ºC zentrifugiert.
Das Supernatant wird einmal mit einem gleichen Volumen
Phenol: Chloroform (1 : 1) extrahiert, vermischt und 2 Minuten
lang in einer Eppendorf-Zentrifuge geschleudert. Zwei
Volumen 95%iges Ethanol werden zur oberen Schicht gegeben,
das Gemisch wird 5 Minuten lang bei Raumtemperatur
inkubiert und die DNA wird durch 5-minütige Zentrifugation
in einer Eppendorf-Zentrifuge aufgefangen. Das Pellet wird
mit 1 ml 70%igem Ethanol gewaschen und wie zuvor erneut
zentrifugiert. Das Supernatant wird dekantiert, das DNA-
Pellet an der Luft oder in einem Vacuum-Exsikkator trocknen
gelassen, und das Trockenpellet wird in 50 ul TE mit 20
ug/ml RNase resuspendiert.
-
6. Transformation von E.coli Zellen durch
Elektroporation: 1 Liter LB-Medium wird 1 : 500 mit einer
Übernacht-Kultur von E.coli Zellen inokuliert. Wenn die
Kultur die mittlere 10g-Phase (Klett = 65) erreicht, werden
die Zellen durch 15-minütige Zentrifugation mit 4000 UPM in
einer Beckman J2-21 Zentrifuge mit einem JA-14 Rotor
geerntet. Das Supernatant wird dekantiert und die Zellen
werden in 1 Liter sterilem H&sub2;O bei 4ºC resuspendiert.
Zellen werden wie zuvor beschrieben geerntet und wieder in
0,5 Liter sterilem H&sub2;O bei 4ºC resuspendiert. Zellen werden
wie zuvor beschrieben geerntet und zum dritten Mal in 20 ml
sterilem H&sub2;O, das 10% Glycerol enthält, bei 4ºC
resuspendiert. Zellen werden wie zuvor beschrieben geerntet
und ein letztes Mal in 2 ml sterilem H&sub2;O, das 10% Glycerol
enthält, bei 4ºC resuspendiert. Die Zelldichte sollte zu
diesem Zeitpunkt wenigstens 3 · 10¹&sup0; Zellen/ml betragen. Auf
diese Weise präparierte Zellen können direkt verwendet oder
bei -70ºC auf unbestimmte Zeit gelagert und unmittelbar vor
der Verwendung auf Eis aufgetaut werden.
-
Zellen werden durch Vermischen von DNA (1-40 ml
Volumen) mit 40 ul Zellen elektroporiert und 1 Minute lang
auf Eis inkubiert. Strom wird an das Gemisch mit einer
Gene-Pulser-Vorrichtung von Bio-Rad angelegt, die auf eine
Kapazität von 25 uFD und einen Widerstand von 200 Ω
eingestellt ist, und zwar mit einem 2,5 kV Impuls. Die
elektroporierten Zellen werden in 1 ml LB resuspendiert und
bei 37ºC 1 Stunde lang inkubiert, bevor sie auf Agarplatten
mit den geeigneten Antibiotika verteilt werden.
-
7. Verfahren zur Plasmidisolierung durch Triton-
Lyse: Zellen werden von Flüssigkultur durch 15-minütige
Zentrifugation mit 5000 UPM in einer Beckman J2-21
Zentrifuge mit JA-17 Rotor geerntet und in 8 ml Tris-
Saccharose-Puffer (50 mM Tris, pH 8,0, 25% Saccharose) pro
Liter Kultur resuspendiert. Die Zellen werden anschließend
zusammengefasst; in den Pool werden 0,8 ml 0,5 M EDTA, pH
8,0, 0,8 ml 10 mg/ml Lysozym und 5,6 ml Triton-Puffer (62,5
mM EDTA, 1% Triton X-100, 50 mM Tris-Cl, pH 8,0) pro Liter
Kultur gegeben. Die Komponenten werden durch leichte
Inversion vermischt, 30 Minuten lang auf Eis inkubiert und
mit 16.000 UPM 45 Minuten lang im gleichen Rotor wie oben
zentrifugiert, um Zellreste zu entfernen. 1,1 g/ml CsCl
werden zum Supernatant gegeben, gefolgt von Ethidiumbromid
zu 100,ug/ml. Das Gemisch wird mit 44.000 UPM 48 Stunden
lang (oder 55.000 UPM 24 Stunden lang, gefolgt von 44.000
UPM 1 Stunde lang) in einer Beckman L8-55 Ultrazentrifuge
mit einem Ti70 Rotor geschleudert. Nach der Zentrifugation
werden DNA-Banden mit einer Spritze von den CsCl-Gradienten
entfernt, mit 2 Volumen H&sub2;O verdünnt, und DNA wird von der
resultierenden Lösung durch Zugabe von 2 Volumen 95%iges
Ethanol präzipitiert und bei -20ºC wenigstens 30 Minuten
lang eingefroren. Die DNA wird durch Schleudern mit 12.000
UPM über einen Zeitraum von 20 Minuten in einer Beckman J2-
21 Zentrifuge mit JA-17 Rotor aufgefangen, das Supernatant
wird dekantiert und das Pellet in 1-2 ml TE resuspendiert.
Die DNA-Lösung wird einmal mit einem gleichen Phenolvolumen
extrahiert, gefolgt von der Extraktion mit einem gleichen
Chloroformvolumen. LiCl wird in einer Konzentration von 0,2
M zugegeben, anschließend werden 2 Volumen 95%iges Ethanol
zugegeben. DNA wird ein zweites Mal durch Einfrieren bei -
70ºC über Nacht präzipitiert und dann wie zuvor beschrieben
aufgefangen. Das endgültige DNA-Pellet wird in 0,5 ml TE
resuspendiert.
-
8. Papierelution von DNA von Agarose: Whatman
Chromatographiepapier DE81 wird mehrere Stunden lang in 2,5
M NaCl eingeweicht, einige Minuten vorsichtig mit H&sub2;O
gewaschen und trocknen gelassen.
-
Nach dem Separieren der Fragmente durch Agarose-
Gelelektrophorese wird in das Gel neben der zu reinigenden
DNA-Bande eine Mulde geschnitten, und DEAE-Papier, das wie
zuvor beschrieben präpariert wurde, wird in die Mulde
eingesetzt. Die Mulde wird mit Puffer gefüllt, und das Gel
wird in einem Winkel von 90º gedreht, so dass die Bande von
Interesse in die eingeschnittene Mulde wandert und nicht
untertaucht, bis dies geschehen ist.
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Die Waschvorrichtung besteht aus einer 0,5 ml
Eppendorf-Röhre mit einem Loch im Boden, die in einer 1,5
ml Eppendorf-Röhre sitzt. In der präparierten Röhre wird
das DEAE-Papier zweimal mit 150 ul salzarmem Puffer (0,1 M
NaCl, 10 mM Tris, pH 8,0, 1 mM EDTA) gewaschen, indem das
Papier in der Flüssigkeit zerstampft und die Flüssigkeit
dann durch das Loch im Boden durch Zentrifugation
herausgezogen wird. Anschließend finden 4 Wäschen in 75 ul
salzreichem Puffer (1, 0 M NaCl, 10 mM Tris, pH 8,0, 1 mM
EDTA) statt. Die Waschflüssigkeiten mit hohem Salzgehalt
werden zusammengefasst und einmal mit einem gleichen
Volumen Phenol: Chloroform (1 : 1) und einmal mit Chloroform
extrahiert. DNA wird durch Zugabe von 2 oder mehr Volumen
95%iges Ethanol präzipitiert, in einem Trockeneis-
Ethanolbad 15 Minuten lang eingefroren und 10 Minuten lang
bei 4ºC zentrifugiert. Das Supernatant wird vorsichtig
entfernt und das Pellet getrocknet und in einem
angemessenen TE-Volumen resuspendiert.
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9. Präparation kompetenter E.coli Zellen mit RbCl: E.coli
Zellen werden in Flüssigkultur bis zur mittleren 10g-Phase
(Klett = 60 bis 80) vermehrt, auf Eis gekühlt und durch 5-
minütige Zentrifugation in einem Beckman JA-14 Rotor mit
4000 UPM geerntet. Zellen werden in 1/5 Volumen TFB I (30
mM Kaliumacetat, 100 mM RbCl, 10 mM CaCl&sub2;, 50 mM MnCl&sub2;, 15%
Glycerol, pH 5,8 mit 0,2 M Essigsäure) resuspendiert,
gekühlt und wie zuvor beschrieben geerntet. Zellen werden
in 1/50 Originalvolumen TFB II (10 mM MOPS, 75 mM CaCl&sub2;, 10
mM RbCl, 15% Glycerol, pH 6,5 mit KOH) resuspendiert und " "
vor dem Gebrauch 15 bis 60 Minuten lang auf Eis gekühlt.
Das für CaCl&sub2;-behandelte Zellen beschriebene
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Transformationsprotokoll kommt auch für RbCl-behandelte
Zellen zur Anwendung.
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10. Phagenprüfung zur Methylierung: 20 ml Rich-Nährlösung
(pro Liter enthält Rich-Nährlösung: 10 g Trypton, 5 g
Hefeextrakt, 5 g NaCl, mit 1 N NaOH auf 7,0 eingestellter
pH-Wert) mit 0,04% Maltose und geeigneten Antibiotika
werden 1 : 100 mit einer Übernacht-Kultur des Transformanten
inokuliert. Die neue Kultur wird bis zur mittleren log-
Phase bei 37ºC unter Schütteln vermehrt, und die Zellen
werden durch Zentrifugation (4000 UPM, 5 Min.) geerntet und
in 1 ml SM (100 mM NaCl, 8 mM MgSO&sub4;·7H&sub2;O, 50 mM Tris-HCl, pH
7,5, 0,01% Gelatine) resuspendiert. λvir-Phagen werden zu
einer Infektionsmultiplizität von 10 gegeben, und die
Zellen werden zur Phagenadsorption bei 37ºC 20 Minuten lang
inkubiert. Nach der Inkubation wird durch Zugabe von Rich-
Nährlösung, die 0,04% Maltose enthält, ein Volumen von 20
ml wieder hergestellt, und die Kultur wird bei 37ºC über
Nacht vermehrt. Am nächsten Tag werden 200 ul Chloroform
zur Kultur gegeben, Zellreste werden durch Zentrifugation
und anschließend durch Filtration durch einen 0,45 um
Filter (Schleicher und Schuell) entfernt. Phagen-DNA wird
von 1 ml geklärtem Supernatanten durch Extraktion mit
Phenol und anschließend Chloroform, Präzipitation mit
Ethanol bei -70ºC, gefolgt von Zentrifugation (12000 UPM,
20 Min. in einem Beckman JA-17 Rotor) und Resuspension des
Pellets in 100 ul TE mit 20 ug/ml RNase isoliert.
SEQUENZAUFLISTUNG
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(1) ALLGEMEINE INFORMATIONEN:
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(i) ANMELDERIN:
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(A) NAME: NEW ENGLAND BIOLABS, INC.
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(B) STRASSE: 32 TOZER ROAD
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(C) STADT: BEVERLY
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(D) STAAT: MASSACHUSETTS
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(E) LAND: USA
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(F) POSTLEITZAHL: 01915
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(ii) TITEL DER ERFINDUNG: VERFAHREN ZUM KLONIEREN UND
HERSTELLEN DER BglII RESTRIKTIONSENDONUCLEASE UND
MODIFIKATIONSMETHYLASE
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(iii)ANZAHL SEQUENZEN: 6
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(iv) MASCHINENLESBARES FORMULAR:
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(A) MEDIENTYP: Diskette
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(B) COMPUTER: IBM-kompatibler PC
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(C) BETRIEBSSYSTEM: PC-DOS/MS-DOS
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(D) SOFTWARE: Patent in Release Nr. 1.0, Version
Nr. 1.25 (EPO)
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(vi) FRÜHERE ANMELDUNGSDATEN:
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(A) ANMELDUNGSNUMMER: US 08/017664
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(B) REGISTRIERUNGSDATUM: 9. APRIL 1993
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(2) INFORMATIONEN FÜR SEQ ID Nr.: 1:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKEN:
-
(A) LÄNGE: 16 Aminosäuren
-
(B) TYP: Aminosäure
-
(C) STRÄNGIGKEIT: unbekannt
-
(D) TOPOLOGIE: unbekannt
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(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID No. 1:
-
(2) INFORMATIONEN FÜR SEQ ID Nr.: 2:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKEN:
-
(A) LÄNGE: 21 Basenpaare
-
(B) TYP: Nucleinsäure
-
(C) STRÄNGIGKEIT: einfach
-
(D) TOPOLOGIE: linear
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(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID Nr. 2:
-
(2) INFORMATIONEN FÜR SEQ ID Nr.: 3:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKEN:
-
(A) LÄNGE: 17 Basenpaare
-
(B) TYP: Nucleinsäure
-
(C) STRÄNGIGKEIT: einfach
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID Nr. 3:
-
(2) INFORMATIONEN FÜR SEQ ID Nr.: 4:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKEN:
-
(A) LÄNGE: 3188 Basenpaare
-
(B) TYP: Nucleinsäure
-
(C) STRÄNGIGKEIT: einfach
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ
ID Nr. 4:
-
(2) INFORMATIONEN FÜR SEQ ID Nr.: 5:
-
(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKEN:
-
(A) LÄNGE: 21 Basenpaare
-
(B) TYP: Nucleinsäure
-
(C) STRÄNGIGKEIT: einfach
-
(D) TOPOLOGIE: linear
-
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID Nr. 5:
-
(2) INFORMATIONEN FÜR SEQ ID Nr.: 6:
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(i) SEQUENZCHARAKTERISTIKEN:
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(A) LÄNGE: 23 Basenpaare
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(B) TYP: Nucleinsäure
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(C) STRÄNGIGKEIT: einfach
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(D) TOPOLOGIE: linear
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(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID Nr. 6: