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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung ist insbesondere auf die effiziente, zufällige, einfache
Insertion eines Transposons oder eines abgeleiteten, transponierbaren
Elements in vivo oder in vitro in DNA gerichtet. Die Erfindung ist
insbesondere auf Mutationen in ATP-verwendenden, Regulationstranspositionsproteinen,
die eine Insertion mit geringerer Targetsite-Spezifität als der
Wildtyp aufweisen, gerichtet. Die Erfindung umfasst gain of function-Mutationen
in TnsC, einem ATP-verwendenden Regulationstranspositionsprotein,
das das bakterielle Transposon Tn7 aktiviert.
Solche Mutationen ermöglichen
die Insertion eines Tn7-Transposons oder
eines abgeleiteten, transponierbaren Elements auf unspezifische
Weise in ein gegebenes DNA-Segment. Die Insertion kann in Plasmid-
und cDNA-Bibliotheken, cDNA-Bibliotheken, PCR-Produkten, künstlichen
Bakterienchromosomen, künstlichen
Hefechromosomen, künstlichen
Säugerchromosomen,
genomischen DNAs und Ähnlichem
ausgeführt
werden. Eine solche Insertion ist für Verfahren zur Sequenzierung
von DNA, für
genetische Analysen mit Hilfe von durch Insertion erfolgende Mutagenese
und Änderung
der Genexpression durch Insertion einer gegebenen Gensequenz nützlich.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Transponierbare
Elemente sind einzelne DNA-Abschnitte, die in der Lage sind, nicht
homolog von einem genetischen Ort zu einem anderen zu wandern und üblicherweise
die Sequenzinformationen tragen, die für die beiden Hauptfunktionen
wichtig sind, die die Fähigkeit
zur Mobilisierung verleihen. Sie codieren für die Proteine, die dazu notwendig
sind, die mit der Transposition in Verbindung stehende, katalytische
Aktivität
auszuführen
und enthalten die cis-agierenden Sequenzen, die an den Enden des
Transposons lokalisiert sind und als Substrate für diese Proteine fungieren.
Die gleichen Proteine können
an der Auswahl der Targetsites für die
Insertion teilnehmen.
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Die
Auswahl eines neuen Insertionsorts ist in der Regel ein zufälliger Prozess;
dafür zeigen
viele Transposons charakteristische Vorlieben für bestimmte Arten von Targetsites.
Ein allgemeines Merkmal, dass die breite Vielfalt der bekannten,
transponierbaren Elemente unterscheidet, ist die Art der Selektivität der Targetsite
(1). Ein Bestandteil dieser Selektivität kann die Target-Sequenz selbst
sein. Das bakterielle Transposon Tn10 selektiert vorzugsweise ein
relativ hoch konserviertes, 9 bp großes Motiv als vorwiegenden
Ort für
die Insertion des Transposons und selektiert weniger oft andere,
entfernter miteinander verwandte Orte in vivo (2). Die Mariner-Elemente
Tc1 und Tc3 aus C. elegans inserieren vorzugsweise bei einem TA-Dinukleotid,
so dass jedes Ende des Elements von einer TA-Duplikation (3)(4)(5)
flankiert wird. Eine Consensus-Sequenz mit geringer Spezifität, N-Y-G/C-R-N
wurde aus Populationen von sowohl in vivo als auch in vitro-Insertionen
für den Bakteriophagen
Mu bestimmt (7). Im Gegensatz zu diesen Elementen zeigt das bakterielle
Transposon Tn5 eine erheblich kleinere Spezifität des Insertionsorts, obwohl
einige isolierte „Notspots" nachgewiesen wurden (8).
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Ein
weiterer Selektionsmechanismus beruht auf den strukturellen Merkmalen
der Gegenwart von zellulären
Proteinkomplexen an den Targetsites. Als Reaktion auf Signale der
zellulären
Proteine TFIIIB und TFIIIC inseriert das Hefetransposon Ty3 inseriert
bevorzugt in den Promotoren der Gene, die mit RNA-Polymerase III
transkribiert werden.
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Das
Verstehen, wie diese Faktoren die Aktivität der Transposase in der Weise
anpassen, um bestimmte Vorlieben für Targetsites aufzuzwingen,
wird einen Einblick in die Verbreitung von Transposons und Viren führen und
kann Möglichkeiten
vorschlagen, solche Target-Vorlieben zu manipulieren. Das bakterielle
Transposon Tn7 unterscheidet
sich dadurch, dass es verschiedene von Elementen codierte, akzessorische
Proteine dazu verwendet, die potentiellen Target-DNAs nach positiven
und negativen Merkmalen zu beurteilen und eine Targetsite (1) auszuwählen. Tn7 codiert für fünf Gene,
wobei deren Genprodukte die Transposition desselben vermitteln (10)(11).
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Zwei
der Proteine, TnsA und TnsB, erzeugen die Aktivität der Transposase,
indem sie dabei zusammenwirken, die katalytischen Schritte des Strang-Aufbrechens
und -Verbindens auszuführen
(12). Die Aktivität dieser
Transposase wird durch die restlichen Proteine, TnsC, TnsD und TnsE
sowie durch die Natur der Target-DNA angepasst.
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TnsC,
TnsD und TnsE Wechselwirken mit der Target-DNA, um die Aktivität der Transposase über zwei verschiedene
Wege anzupassen. TnsABC + TnsD steuern die Transposition mit einer
großen
Häufigkeit
zu attTn7, eines einzelnen Orts auf dem Chromosom von E. coli und
mit einer geringen Häufigkeit
zu locker miteinander verwandten „Pseudo-att"-Orten (13). Die
alternative Kombination TnsABC + E steuert die Transposition mit
geringer Häufigkeit
zu vielen nicht miteinander verwandten Nicht-attTn7-Orten in dem
Chromosom (13)(10)(11) und vorzugsweise zu konjugierenden Plasmiden
(14). attTn7 und konjugierbare Plasmide enthalten daher positive
Signale, die das Transposon zu diesen Target-DNAs ergänzen. Die
alternativen Selektionsmechanismen der Targetsite ermöglichen,
dass Tn7 eine Vielzahl von potentiellen Targetsites in der Zelle überprüft und diejenigen
auswählt,
die dessen Überleben
am wahrscheinlichsten sicherstellen.
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Der
Tn7-Mechanismus kann auch Targets
erkennen und vermeiden, die für
eine Insertion ungünstig sind.
Die Tn7-Transposition erfolgt
in einem gegebenen Target. Molekül
nur einmal; wiederholte Transpositionsereignisse in das gleiche
Target werden spezifisch inhibiert (15)(16). Eine bereits bestehende
Kopie von Tn7 in einer potentiellen
Target-DNA erzeugt daher ein negatives Signal, das das Target gegenüber einer
weiteren Insertion „immun" macht. Das negative
Target-Signal beeinflusst sowohl die von TnsD als auch die von TnsE
aktivierten Transpositionsreaktionen und ist gegenüber irgendwelchen
positiven Signalen, die auf einem potentiellen Target-Molekül vorhanden
sind, dominant (16). Mehrere andere Transposons, wie beispielsweise Mu
und Mitglieder der Tn3-Familie,
zeigen ebenso diese Form einer negativen Target-Regulation (17)(18)(19)(7).
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Die
Auswahl des Targets könnte
ein frühes
oder ein spätes
Ereignis im Ablauf einer Transpositionsreaktion sein. Zum Beispiel
könnte
ein Transposon konstitutiv aus der Donorposition ausgeschnitten
werden und das ausgeschnittene Transposon könnte dann mit verschiedenen
Häufigkeiten
durch verschiedene Arten an Target-Molekülen eingefangen werden. Tn10 scheint diesen Ereignisablauf
in vitro zu befolgen, wobei das Ausschneiden aus dessen Donorposition
stattfindet, bevor irgendwelche Wechselwirkungen mit Target-DNA eintreten
(20)(21). Alternativ dazu könnte
der Vorgang des Ausschneidens des Transposons selbst von der Identifikation
einer günstigen
Targetsite abhängen.
Die Tn7-Transposition zeigt
eine frühe
Abhängigkeit
von den Signalen der Target-DNA in vitro: weder Transpositions-Intermediate
noch Insertionsprodukte sind in Abwesenheit eines attTn7- Targets zu sehen
(22). Die Natur der Target-DNA scheint daher die Initiierung der Tn7-Transposition in vitro zu regulieren.
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Eine
wichtige Frage ist, wie die positiven und negativen Signale an die
Tn7-Transposase übermittelt werden. Eine Wiederherstellung
der TnsABC + TnsD-Reaktion in vitro hat ein nützliches Hilfsmittel für eine ausführliche
Analyse der Tn7-Transposition bereitgestellt. Diese Reaktion war
dabei behilflich, die Rolle, die jedes einzelne Protein bei der
Selektion der Targetsite spielt, zu beschreiben. Die Analyse der
TnsABC + D-Reaktion in vitro hat den Zusammenhang erbracht, dass
TnsC ein zentrales Verbindungsglied zwischen der TnsAB-Transposase
und der Target-DNA ist. TnsC ist ein von ATP abhängiges, DNA bindendes Protein
ohne bekannte Sequenzspezifität
(24). TnsC kann jedoch über
eine Wechselwirkung mit dem ortsspezifischen, DNA bindenden Protein
TnsD auf Signale von attTn7 antworten. Bei einer Standard-in vitro-Transpositionsreaktion ist
TnsD für
die Transposition zu der attTn7-Site auf einem Target-DNA-Molekül erforderlich.
Dieser orstspezifische Insertionsvorgang wird fest durch TnsC reguliert,
tritt jedoch nicht in Abwesenheit von TnsD auf. Ein zusätzlicher
Beweis für
eine TnsC-TnsD-Wechselwirkung ergibt sich aus der Analyse des Schutzes
der DNA und einer Analyse der Bandenverschiebung mit attTn7-DNA
(23). Kürzlich
wurde auch eine direkte Wechselwirkung zwischen TnsC und der TnsAB-Transposase
beobachtet (25)(26).
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TnsC
kann somit als „Verbindungsglied" oder „Verknüpfer" zwischen der Transposase
und dem TnsD + attTn7-Target-Komplex dienen (23)(27). Diese Verbindung
ist nicht konstitutiv, scheint jedoch stattdessen über den
ATP-Zustand von TnsC reguliert zu werden. Nur die ATP-gebundene
Form von TnsC ist fähig,
mit den Target-DNAs wechselzuwirken und die TnsA + B-Transposase
zu aktivieren; die ADP-gebundene Form von TnsC besitzt keine dieser
Aktivitäten
und kann nicht an der Tn7-Transposition
teilnehmen (24)(23). TnsC hydrolysiert ATP mit mäßiger Geschwindigkeit (25)
und daher kann es von einem aktiven in einen inaktiven Zustand wechseln.
Die Anpassung des ATP-Zustands von TnsC kann ein zentraler Mechanismus
beim Regulieren der Tn2-Transposition sein.
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Die
Möglichkeit,
dass TnsC die Verbindung zwischen der TnsA + B-Transposase und der
Targetsite reguliert, veranlasste den Erfinder zu der Vorhersage,
dass TnsC-Mutanten isoliert werden können, die die Tn7-Transposition konstitutiv aktivieren
würden.
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TnsC
wurde daher ein hervorragender Kandidat für eine Mutagenese, um nach
einem gain of function-Protein, das in der Lage ist, die Anforderungen
nach Targeting-Proteinen zu umgehen, zu suchen. Der Erfinder hat
daher gain of function-Mutationen von TnsC identifiziert, die die
TnsA + B-Transposase in Abwesenheit von TnsD oder TnsE aktivieren
können.
Sie haben die Fähigkeit
dieser Mutanten, Insertionen in verschiedene Targets zu fördern und
auf Regulationssignale auf solchen Targets zu antworten, beschrieben.
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Eine
Klasse von TnsC-Mutanten aktivieren die Transposition auf eine Weise,
die noch für
Target-Signale sensitiv ist, wohingegen eine weite Klasse an TnsC-Mutanten
die Transposition auf eine Weise aktiviert, die Target-Signale zu
umgehen scheint. Wie in vitro beobachtet wurde, scheint die entscheidende Übermittlung zwischen
dem Transposon und der Target-DNA ein frühes Ereignis in dem Tn7-Reaktionsweg in vivo zu
sein, der dem Aufbrechen der Doppelstränge an den Enden des Transposons,
die die Transposition initiieren, vorausgeht.
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Eine
besondere Mutante, die aus der zufälligen Mutagenese isoliert
wurde, ist TnsCA225V, eine Mutante, die
zu einer beeindruckenden Aktivierung der Tn7-Transposition in Abwesenheit
von TnsD in der Lage ist (25). Die Substitution einer einzelnen
Aminosäure,
die zum Erzeugen von TnsCA225V durchgeführt wurde,
hat das Protein verändert,
so dass eine Wechselwirkung mit dem Target-assoziierten TnsD nicht
länger
erforderlich ist, wodurch die sehr effiziente Aktivierung der Transposition
zu einer Vielzahl von Target-Molekülen möglich ist (25)(26). Die Erfinder
kamen zu dem Schluss, dass TnsCA225V die
Transposition zu Target-DNAs mit geringer Spezifität fördern könnte, was
auf den Ergebnissen basierte, wo eine durch den TnsABCA225V-Mechanismus gesteuerte
Transposition auf entweder F-Plasmide,
die eine attTn7-Site aufwiesen, F-Plasmide, denen eine attTn7-Site
fehlte oder das Chromosom von E. coli ohne offensichtliche Präferenz gerichtet
wurde.
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Sequenzierung der DNA
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Das
Sequenzieren von DNA-Fragmenten, die in Vektoren kloniert wurden,
erfordert das Bereitstellen von Priming-Sites an verteilten Positionen
innerhalb des Fragments von Interesse, wenn das Fragment länger als
die Durchlauflänge
der Sequenz (der Umfang der Sequenz, der mit einer einzigen Sequenzierungsreaktion bestimmt
werden kann) ist. Derzeit gibt es drei allgemein verwendete Verfahren,
die diese Priming-Sites bereitstellen:
- A) Konstruktion
eines neuen Primers aus der Sequenz, die in einem vorhergehenden
Durchlauf aus einem von einem Vektor codierten Primer bestimmt wurde
oder aus einem anderen vorher bestimmten Primer (Priming und Durchlauf,
Primer Walking).
- B) Zufällige
Fragmentierung und Reklonieren kleinerer Stücke, gefolgt von der Bestimmung
der Sequenz der kleineren Stücke
aus von einem Vektor codierten (universellen) Priming-Sites, gefolgt
von der Anordnung der Sequenzen über
eine Überlappung
der Sequenzen (zufälliges
Shotgun-Sequenzieren).
- C) Deletion verschiedener Ausmaße des Fragments von Interesse
von einem Ende in der Nähe
des Vektors an, um die unbestimmte Sequenz des Fragments nah genug
an den von einem Vektor codierten (universellen) Primer zu bringen,
um so eine Bestimmung der Sequenz zu ermöglichen.
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Alle
diese Verfahren weisen Nachteile auf.
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Verfahren
A ist infolge der Verzögerung,
die sich aus der Konstruktion neuer Primer ergibt, und den daraus
entstehenden Kosten zeitaufwendig und teuer. Wenn das Fragment DNA-Repeats
enthält,
die länger als
der Sequenzdurchlauf sind, kann es zudem unmöglich sein, einen einzigartigen,
neuen Primer zu konstruieren; Sequenzdurchläufe, die mit Primern innerhalb
der Repeat-Sequenz durchgeführt
wurden, werden zwei oder mehr Sequenzen, die nicht voneinander entwirrt
werden können,
anzeigen.
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Verfahren
B erfordert ein Reklonieren; eine zufällige Fragmentierung ist schwierig
zu erreichen, da Fragmente, die effizient kloniert werden können (Verdau
mit Restriktionsenzymen) keine zufällig verteilten Enden besitzen
(Adams, M. D., Field, C. und Vektor, J. C. Herausgeber, Automated
DNA Sequencing and Analysis, Academic Press, 1994; Kapitel 6, Bodenteich,
K. et al.) und Verfahren zur Fragmentierung, die zufällig verteilte
Enden bereitstellen, (Abscheren, Beschallung) keine DNA-Enden bereitstellen,
die effizient (mit 5'-Phosphat
und 3'-OH-Resten)
kloniert werden können.
Das Anordnen der Sequenz ist ebenso schwierig oder unmöglich, wenn
zwei oder mehr repetitive Sequenzen, die länger als der Sequenzdurchlauf
sind, in dem Start-Fragment vorhanden sind.
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Verfahren
C hängt
von dem Bereitstellen zufällig
verteilter Endpunkte für
enzymatisch bestimmte Deletionen ab. Es gibt viele Verfahren um
solche Deletionen zu erzeugen (insbesondere solche, die an Exonuclease-Verdaus, üblicherweise
Exonuclease III, beteiligt sind), von denen keines vollständig zufällige Endpunkte bereitstellt
und das von der Gegenwart einzigartiger, geeigneter Orte für Restriktionsenzyme
an einem oder an beiden Enden des klonierten Fragments abhängt. Da
die Deletionsreihen prinzipiell die Konstruktion einer Kartierung
(verschachtelter [nested] Längen
der übrig
bleibenden Fragmente in den Deletionsderivaten), die von der Sequenz
selbst unabhängig
ist, erlauben, kann dieses Verfahren zulassen, dass eine repetitive
Sequenz, die langer als der Sequenzdurchlauf ist, an geeigneten
Positionen innerhalb des Fragments angeordnet wird.
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Ein
Verfahren zum Einschleusen von universellen Priming-Sites an zufällig verteilten
Positionen innerhalb eines Fragments von Interesse ist daher ein
nützlicher
Vorteil bei der Sequenzierungstechnologie.
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Transposition und das Problem
bei der Sequenzierung
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Vorherige
Versuche wurden gemacht, um verteilte Priming-Sites mit Hilfe transponierbarer
Elemente bereitzustellen. Diese Verfahren verfehlen dieses Ziel
in dreierlei Hinsicht: erstens haben die transponierbaren Elemente
keine ausreichend zufällige
Verteilung von Priming-Sites bereitgestellt; zweitens war das Transpositionsverfahren
(das Durchführen
der Transposition in vivo, gefolgt von der Rückgewinnung der Target-DNA und
der erneuten Reinigung) zeitaufwendig und umständlich; drittens neigten die
Systeme dazu, unerwünschte
Produkte zu erzeugen. Diese unerwünschten Produkte schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf: a) Cointegrate (Fusionen von Replikons) zwischen dem Donor
des Transposons und dem Target Plasmid; b) Insertionen, bei denen
die beiden Enden des Transposons an verschiedenen Positionen wirken
(was zur Deletion des intervenierenden Targets führt); c) Insertionen von high-copy-Transposons
in das Target, so dass das Priming von einem Ende des Transposons
aus zwei überlagerte
Sequenzen erzielt. Das Verfahren war in zweierlei Hinsicht umständlich:
Der Hauptteil der Insertionen erfolgte in die chromosomale DNA des
Wirts und sogar bei den Insertionen in das Plasmid hat das Verfahren
zur Rückgewinnung
zu einem Verlust der Unabhängigkeit
der Insertionen geführt.
In vitro-Verfahren
für eine
Insertionen haben sowohl an der nicht zufälligen Anordnung der Insertionsorte
und den unerwünschten
Produkte als auch an einer schlechten Effizienz erlitten, so dass
es unmöglich
war, ohne übermäßigen Aufwand
große
Mengen an Insertionen in das Target von Interesse zu erhalten.
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Ein
zunehmendes Interesse an großtechnischen
Sequenzierungsprojekten und eine damit einhergehende Forschung nach
Verfahren einer sehr effizienten in vitro-Mutagenese hat die Anpassung
mehrerer Transposonsysteme in vitro als Hilfsmittel für die Untersuchung
der Genome gefördert.
Eine in vivo-Reaktion für
das bakterielle Transposon Tn3 wurde dazu verwendet, Plasmid-Inserts
mit verschiedener Länge
effizient zu sequenzieren; es wurde jedoch gefunden, dass nur annähernd 37%
der Nukleotide in der Lage waren, als Orte für die Insertion zu dienen (Davies,
1995, Nr. 419). Ein ähnliches,
zufälliger
ablaufendes System wurde für
das Retro-Transposon Ty1 aus Hefen entwickelt, bei dem synthetische
Transposons mit U3-Enden als Substrate verwendet werden und virusartige
Ty1-Teilchen die Funktionen der Transposition unterstützen (28),
um die Plasmide mit Inserts aus Hefen und humaner DNA zu sequenzieren.
Ein Nachteil dieses Verfahrens ist das Erfordernis der mühsamen Herstellung
von VLPs. Eine in vitro-Transposition mit einem MLV-Integrasesystem wurde
als Hilfsmittel dazu, einige der Geheimnisse des Verpackens von
Chromatin zu lüften
(29)(30)(31) und als Hilfsmittel für einen funktionellen, genetischen
Fußabdruck
(32) verwendet. Die MLV-Insertionen scheinen jedoch nicht komplett
zufällig
zu sein. Eine Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Transposon und
eine Transpositionsreaktion mit mehr zufälliger Spezifität zu der
Targetsite bereitzustellen. Aus diesem Grund untersuchte der Erfinder
selektiv die Targetsite des TnsCA225V-Mechanismus
in vitro und erforschte die Lebensfähigkeit dieser Reaktion als
wirksames Hilfsmittel für
eine zufällige über Insertion
erfolgende Mutagenese.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes, ATP-verwendendes Transpositionsregulationsprotein bereit,
wobei das Protein eine Mutation aufweist, die, verglichen mit dem
Wildtyp, die Spezifität
der Targetsite eines transponierbaren Elements verringert und dadurch
gekennzeichnet ist, dass das Protein TnsC (SEQ D No: 2) ist und
dass die Mutation ausgewählt
ist aus A225V, E273K, E233K, A282T, S401YΔ402 und S401F.
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Die
Mutation kann ausgewählt
sein aus A225V, E273K und E233K uns ist vorzugsweise A225V. Diese Proteine
können
die TnsA + B-Transposase in Abwesenheit von TnsD oder TnsE aktivieren.
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Nachdem
der Umfang der vorliegenden Erfindung angegeben wurde, wird er nun
in allgemeiner beschrieben und angegeben werden.
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Ein
allgemeines Merkmal der Erfindung betrifft entsprechend ein transponierbares
System, das eine effiziente, einfache, unspezifische oder zufällige Insertion
in einen gegebenen DNA-Abschnitt erreicht.
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Ein
weiteres, allgemeines Merkmal der Erfindung betrifft ein transponierbares
System, das eine effiziente, zufällige, über Insertion
erfolgende Mutation über
eine einfache Insertion erreicht.
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Ein
spezielleres Merkmal der Erfindung betrifft daher ein transponierbares
System, das über
eine einfache Insertion eine, verglichen mit dem Wildtyp, verringerte,
effiziente Targetsite-Spezifität
erreicht und vorzugsweise zufällig
ist.
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Ein
besonders bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein Transposon,
das eine Mutation in einem von einem Transposon abgeleiteten Protein,
was eine effiziente, einfache Insertion ermöglicht, und eine, verglichen
mit dem Wildtyp, verringerte Targetsite-Spezifität aufweist und vorzugsweise
zufällig
ist.
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Ein
noch spezielleres Merkmal der Erfindung betrifft ein transponierbares
System mit einer Mutation in einem von einem Transposon-abgeleiteten,
ATP-verwendenden Regulatorprotein. Die Mutation lässt die
effiziente, einfache, unspezifische oder zufällige Insertion des transponierbaren
Elements in einen DNA-Abschnitt zu oder stellt zumindest eine, verglichen
mit dem Wildtyp, verringerte Targetsite-Spezifität bereit.
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Ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein transponierbares
Tn7-System, das eine einfache, effiziente,
unspezifische oder zufällige
Insertion in einen gegebenen DNA-Abschnitt
oder zumindest eine, verglichen mit dem Wildtyp-Tn7, verringerte Targetsite-Spezifität erreicht.
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Ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft eine Mutation im Tn7-Transposon, die eine effiziente, einfache,
unspezifische Insertion in ein gegebenes DNA-Segment oder zumindest
eine, verglichen mit dem Wildtyp-Tn7,
verringerte Targetsite-Spezifität
verleiht.
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Ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein transponierbares
Tn7-System mit einer Mutation
in dem TnsC-Protein, das in dem Tn7-Transposon
codiert wird, wobei die Mutation eine effiziente, einfache Insertion
mit einer, verglichen mit dem Wildtyp, verringerten Targetsite-Spezifität zulässt und
vorzugsweise eine unspezifische Insertion in einen DNA-Abschnitt
zulässt.
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Die
Aufgaben der Erfindung betreffen auch Verfahren zum Verwenden der
obigen Zusammensetzungen.
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Ein
allgemeines Merkmal der Erfindung betrifft entsprechend ein Verfahren
zur effizienten, einfachen, zufälligen
Insertion eines transponierbaren Elements in einen gegebenen DNA-Abschnitt.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren für eine effiziente,
einfache, zufällige,
durch Insertion erfolgende Mutagenese mit Hilfe eines transponierbaren
Elements.
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Ein
bestimmtes Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zur effizienten,
einfachen zufälligen Transposition
eines transponierbaren Elements in einen DNA-Abschnitt oder bei
dem die Spezifität
der Transposition verglichen mit dem Wildtyp verringert ist.
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Ein
noch spezielleres Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zur
effizienten, einfachen, zufälligen Transposition
eines transponierbaren Elements in einen DNA-Abschnitt, bei dem
die Spezifität
der Transposition im Vergleich zum Wildtyp verringert ist, unter
Verwenden eines transponierbaren Systems, das eine Mutation aufweist,
die eine effiziente, einfache Insertion mit einer, verglichen mit
dem Wildtyp, verringerten Targetsite-Spezifität verleiht, und vorzugsweise
eine zufällige
Insertion.
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Eine
spezielleres Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zur effizienten,
einfachen, zufälligen Transposition
eines transponierbaren Elements in ein DNA-Fragment oder bei dem
die Spezifität
der Transposition, verglichen mit dem Wildtyp, verringert ist, unter
Verwenden eines transponierbaren Systems mit einer Mutation in einem
ATP-verwendenden
Regulatorprotein, wobei die Mutation die effiziente, einfache, unspezifische
Insertion des transponierbaren Elements in ein DNA-Segment zulässt oder
zumindest eine, verglichen mit dem Wildtyp, verringerte Targetsite-Spezifität bereitstellt.
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Ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zur effizienten,
einfachen Transposition eines transponierbaren Elements in einen
DNA-Abschnitt, bei dem die Spezifität der Transposition, verglichen mit
dem Wildtyp, verringert ist, oder vorzugsweise zufällig ist,
durch Bereitstellen eines transponierbaren Tn7-Systems, das zu einer unspezifischen
Insertion in einen DNA-Abschnitt in der Lage ist, oder zumindest einer,
verglichen mit dem Wildtyp-Tn7,
verringerten Targetsite-Spezifität.
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Eine
weiteres Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zur effizienten,
einfachen Transposition eines Transposons als transponierbares Element
in einen DNA-Abschnitt, bei dem die Spezifität der Transposition, verglichen
mit dem Wildtyp, verringert ist, oder vorzugsweise zufällig ist,
durch Bereitstellen einer Tn7-Mutation,
die die Wirksamkeit, Fähigkeit
zum Ausführen
einer einfachen Insertion und die Zufälligkeit oder verringerte Spezifität verleiht.
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Eine
weiteres Merkmal der Erfindung betritt ein Verfahren zur effizienten,
einfachen, zufälligen
Transposition eines transponierbaren Elements in einen DNA-Abschnitt
oder bei dem die Spezifität,
verglichen mit dem Wildtyp, verringert ist durch Bereitstellen einer
Mutation in dem TnsC-Protein, das in dem Tn7-Transposon codiert wird, wobei die Mutation
eine, verglichen mit dem Wildtyp, Verringerung der Targetsite-Spezifität zulässt und
vorzugsweise eine unspezifische oder zufällige Insertion des transponierbaren
Tn7-Elements in einen DNA-Abschnitt
zulässt.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sequenzieren
von DNA unter Verwenden eines transponierbaren Systems, um Priming-Sites
an zufällig
verteilten Positionen innerhalb eines Fragments von Interesse, wenn
das Fragment länger
ist als die Durchlauflänge
der Sequenz, einzuschleusen.
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Ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sequenzieren
von DNA unter Verwenden eines transponierbaren Systems mit einer
Mutation, die eine effiziente und einfache Insertion und eine Selektivität der Targetsite,
die verglichen mit dem Wildtyp, verringert und vorzugsweise zufällig ist,
zulässt.
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Ein
bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft eine Mutation in einem
ATP-verwendenden
Regulatorprotein. Die Mutation erlaubt die effiziente, einfache,
unspezifische Insertion des Transposons in einen DNA-Abschnitt oder
stellt zumindest eine gegenüber
dem Wildtyp verringerte Targetsite-Spezifität bereit.
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Ein
ganz besonders bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Sequenzieren von DNA unter Verwenden eines transponierbaren
Tn7-Systems, das eine effiziente,
einfache, unspezifische Insertion in einen DNA-Abschnitt oder zumindest
eine, verglichen mit dem Wildtyp-Tn7,
verringerte Targetsite-Spezifität
zulässt.
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Ein
ganz besonders bevorzugtes Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Sequenzieren von DNA unter Verwenden eines transponierbaren
Tn7-Systems mit einer Mutation
in dem TnsC-Protein, wobei die Mutation eine effiziente, einfach
Insertion und eine verglichen mit dem Wildtyp, Verringerung der
Targetsite-Spezifität
zulässt
und vorzugsweise eine unspezifische oder zufällige Insertion des transponierbaren Tn7-Elements in den DNA-Abschnitt zulässt.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung betrifft Verfahren, wie sie oben
beschrieben sind, die bei einem beliebigen, gegebenen DNA-Abschnitt
angewendet werden können.
Dieser schließt
ein, ist aber nicht beschränkt
auf, Plasmide, Genome aus Zellen, einschließlich prokaryotischer und eukaryotischer
Zellen, künstliche
Bakterienchromosome, künstliche
Hefechromosome und künstliche
Säugerchromosome
sowie Unterabschnitte all dieser.
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Ein
Merkmal der Erfindung betrifft diese Verfahren in vitro oder in
vivo.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung betrifft Kits zum Durchführen der
oben beschriebenen Verfahren unter Verwenden der oben beschriebenen
Transposons oder von Teilen derselben.
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Der
Erfinder hat entsprechend ein transponierbares System und Verfahren
entwickelt, die in vitro- oder in vivo-Verfahren zum Übertragen,
die vorher beschrieben wurden, dahingehend verbessern, dass diese
Verfahren bei einer Transposition effizient sind, eine relativ zufällige Insertion
bereitstellen und fast alle rückgewonnen
Produkte einfache Insertionen an einem einzigen Ort, die daher nützliche
Informationen bereitstellen, sind.
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Allgemein
betrifft die Erfindung ein transponierbares System, das eine einfache,
effiziente, zufällige
Insertion in einen gegebenen DNA-Abschnitt erreicht.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein transponierbares System, das zu einer
effizienten, zufälligen,
durch Insertion erfolgenden Mutagenese, vorzugsweise mit Hilfe einer
einfachen Mutation, in der Lage ist.
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Die
Erfindung betrifft ganz besonders ein transponierbares System mit
einer Targetsite-Spezifität,
die gegenüber
dem Wildtyp verringert und vorzugsweise zufällig ist, das eine einfache
und effiziente Insertion zulässt.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein transponierbares System, das eine
Mutation aufweist, die eine Targetsite-Spezifität zulässt, die gegenüber dem
Wildtyp verringert und vorzugsweise zufällig ist.
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Die
Erfindung betrifft vorzugsweise ein transponierbares System mit
einer Mutation in einem ATP-verwendenden Regulatorprotein, wobei
die Mutation die effiziente, einfache, unspezifische Insertion des
Transposons in einen DNA-Abschnitt zulässt oder zumindest die gegenüber dem
Wildtyp verringerte Targetsite-Spezifität bereitstellt.
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Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung ein transponierbares Tn7-System, das eine effiziente, einfache,
unspezifische Insertion in einen gegebenen DNA-Abschnitt oder zumindest
eine, verglichen mit dem Wildtyp-Tn7,
verringerte Targetsite-Spezifität
erreicht.
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Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung eine Mutation in einem Tn7-Transposon, die die Fähigkeit zu
einer effizienten, einfachen, unspezifischen Insertion in einen
DNA-Abschnitt oder
eine, verglichen mit dem Wildtyp-Tn7,
verringerte Targetsite-Spezifität
verleiht.
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Die
Erfindung betrifft besonders bevorzugt eine Mutation in dem TnsC-Protein,
das in dem Tn7-Transposon codiert
wird, wobei die Mutation eine einfache, effiziente Insertion und
eine, verglichen mit dem Wildtyp, Verringerung der Targetsite-Spezifität zulässt und
vorzugsweise eine unspezifische oder zufällige Insertion der Tn7-TRansposition in einen DNA-Abschnitt
zulässt.
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In
einer bestimmten, offenbarten Ausführungsform der Erfindung ist
die Erfindung auf eine als TnsCA225V bezeichnete
Tn7-Mutante gerichtet, die
eine Mutante mit einer Substitution von Alanin gegen Valin an der
Aminosäure
Nummer 225 in dem TnsC-Gen ist.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zum Verwenden von jeder der obigen
Zusammensetzungen. Die Verfahren sind auf die Transposition oder
Insertion der oben beschriebenen transponierbaren Elemente gerichtet.
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Die
Erfindung betrifft entsprechend eine effiziente, einfache, zufällige Insertion
eines Transposons in einen gegebenen DNA-Abschnitt oder zumindest
eine Insertion mit im Vergleich zum Wildtyp verringerter Spezifität.
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Die
Erfindung betrifft ferner Verfahren für eine durch Insertion erfolgende
Mutagenese unter Verwenden eines transponierbaren Systems, das zu
einer Insertion mit im Vergleich zum Wildtyp verringerter Spezifität in der
Lage ist.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung Verfahren zur Insertion eines transponierbaren
Elements in einen DNA-Abschnitt, bei dem die Targetsite-Spezifität gegenüber dem
Wildtyp verringert ist und vorzugsweise zufällig ist, wenn die Insertion
effizient und einfach ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Insertion eines transponierbaren
Elements in einen DNA-Abschnitt durch Bereitstellen eines transponierbaren
Elements, das eine Mutation, die eine effiziente und einfache Insertion
zulässt,
und eine Targetsite-Spezifität,
die gegenüber
dem Wildtyp verringert und vorzugsweise zufällig ist, aufweist.
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Die
Erfindung betrifft vorzugsweise Verfahren zum Inserieren eines transponierbaren
Elements in einen DNA-Abschnitt durch Bereitstellen eines transponierbaren
Tn7-Systems, das eine effiziente,
einfache, unspezifische Insertion in einen gegebenen DNA-Abschnitt
oder zumindest eine, verglichen mit dem Wildtyp-Tn7, verringerte Targetsite-Spezifität zulässt.
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Vorzugsweise
betrifft die Erfindung ein transponierbares Tn7-System, mit einer Mutation, die eine
einfache, effiziente und unspezifische Insertion eines transponierbarem
Elements in einen DNA-Abschnitt zulässt oder zumindest eine gegenüber dem
Wildtyp-Tn7 verringerte Targetsite-Spezifität bereitstellt.
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Die
Erfindung betrifft vorzugsweise Verfahren zum Inserieren eines transponierbaren
Elements in einen DNA-Abschnitt durch Bereitstellen eines transponierbaren
Tn7-Systems mit einer Mutation
in dem TnsC-Protein, wobei die Mutation eine effiziente und einfache
Insertion und eine, verglichen mit dem Wildtyp, Verringerung der
Targetsite-Spezifität
zulässt
und vorzugsweise eine unspezifische oder zufällige Insertion der Tn7-Transposition in einen DNA-Abschnitt
zulässt.
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Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung Verfahren zum Inserieren eines
transponierbaren Elements in einen DNA-Abschnitt durch Bereitstellen
der Tn7-Mutante TnsCA225V.
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Die
Erfindung betrifft auch Kits zum Durchführen der oben beschriebenen
Verfahren und der nachstehend beschriebenen Verfahren. Vorzugsweise
wird ein Kit geliefert, dessen Bestandteile ein mutantes, ATP-verwendendes
Regulatorprotein, das von einem Transposon stammt, umfassen, wobei
die Mutation eine effiziente, einfache, unspezifische Insertion
des Transposons in einen gegebenen DNA-Abschnitt zulässt. Das Kit
kann auch ein transponierbares Element bereitstellen, das als Teil
eines größeren DNA-Abschnitts
gefunden werden kann; zum Beispiel ein Donor-Plasmid. Das Kit kann
ferner einen Puffer umfassen, der mit der Insertion des transponierbaren
Elements kompatibel ist. Weiterhin kann das Kit eine Kontroll-Target-Sequenz, wie
beispielsweise ein Kontroll-Target-Plasmid, zum Bestimmen, ob alle
Bestandteile richtig funktionieren, umfassen. Zur Sequenzierung
von DNA kann das Kit ferner Extensionsprimer für die Sequenzierung, die zu
einem oder mehreren Orten in dem transponierbaren Element homolog
sind, umfassen. Die Primer können
eine Homologie zu Sequenzen außerhalb
des transponierbaren Elements (d. h. in einem Target-Vehikel) aufweisen.
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In
diesen Kits kann das mutante Protein als gereinigtes Proteinprodukt
zugegeben werden, kann in dem transponierbaren Element codiert werden
und von diesem produziert werden oder auf von dem transponierbaren
Abschnitt getrennten Vektoren codiert werden, um in vivo produziert
werden zu können.
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Es
versteht sich von selbst, dass die Erfindung transponierbare Systeme
mit verschiedenen Ausmaßen
der Verringerung der Targetsite-Spezifität gegenüber dem Wildtyp betrifft, die
für die
hierin beschriebenen Zwecke der Erfindung nützlich sind.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1.
Phänotypen
der Papillenbildung der gain of function-Mutanten von TnsC. Die
Zellen wurden auf MacConkey-Lactoplatten gesetzt („gepatcht") und nach dreitägiger Inkubation
bei 30°C
fotografiert. TnsA + B war in jedem Stamm vorhanden; die vorhandene
TnsC-Spezies ist unter jedem Fleck angegeben.
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2. Änderungen
der Aminosäuren
in den TnsC-Mutanten. Die Sequenz des TnsC-Proteins (SEQ ID NOS: 1 und 2) ist karikiert,
wobei die Reste in den Mutanten der Klasse I oberhalb des Proteins
und die Mutanten der Klasse II unterhalb des Proteins angegeben
sind. Die schraffierten Kästchen
stellen die Walker A- und Walker B-Motive dar.
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3.
Die TnsC-Mutanten fördern
die Transposition zum Chromosom. Die Häufigkeiten der Transposition
von minTn7-KmR von
einem λ-Phagen
zu dem Chromosom wurden mit Hilfe des λ-Sprungtests („Hop Assay") gemessen. TnsA
+ B war in jedem Stamm vorhanden; die vorhandene TnsC-Spezies ist
unter jeder Säule
angegeben.
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4.
Die TnsC-Mutanten fördern
die Transposition zu konjugierbaren Elementen. Die Häufigkeiten der
Transposition von minTn7-KmR von dem Chromosom zu dem konjugierbaren
Target-Plasmid pOX-G wurden mit Hilfe des Ausschlusstests („Mating-out-Assay”) gemessen.
TnsA + B war in jedem Stamm vorhanden; die vorhandene TnsC-Spezies
ist unter jeder Säule
angegeben.
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5.
Effekte der Target-Selektionsfaktoren TnsD und TnsE. Die Häufigkeiten
der Transposition von minTn7-KmR von einem λ-Phagen zu dem Chromosom und/oder
pOX-G wurden in Stämmen
gemessen, die TnsA + B und die TnsC-Mutante entweder allein oder
in einer Kombination mit TnsD oder TnsE enthielten, gemessen. Das
bevorzugte Target für
TnsD-Reaktionen, attTn7, war in den Chromosomen dieser Stämme vorhanden.
Das bevorzugte Target für
die TnsE-Reaktionen, pOX-G, wurde mittels Konjugation in Stämme, die die
TnsC-Mutanten oder die TnsC-Mutanten + TnsE enthielten, eingeschleust.
Die Verteilung der miniTn7-KmR-Insertionen zwischen dem Chromosom und
pOX-G wurde durch Einpassen der pOX-G-Plasmide aus den KmR-Produkten eines λ-Sprungtests in den KmS-Stamm CW51 und Überprüfen, ob die Km-Resistenz Plasmid-gebunden
war, bestimmt. Es wurde keine Transposition in den Stämmen, die
TnsABCwt allein oder TnsABCE233K +
TnsD enthielt, nachgewiesen.
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6.
Substrate, Intermediate und Produkte der Tn7-Transposition. Ein
Substrat ist ein Donor-Plasmid, das ein miniTn7-Element enthält, das
die wesentlichen, cis-agierenden Sequenzen für die Transposition an jedem
Ende enthält.
Das andere Substrat ist ein Target-Plasmid. Die Transposition startet mit
dem Aufbrechen eines Doppelstrangs an jedem Ende des Elements, worauf
ein zweiter Bruch an dem anderen Ende erfolgt, um ein ausgeschnittenes,
lineares Transposon zu erzeugen. Das ausgeschnittene Transposon
wird dann mit der Target-DNA verbunden, um eine einfache Insertion
zu bilden.
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7.
Analyse der Reaktionen Tn7-Transposition
auf Agarosegel. Das Donor-Plasmid,
ein pBR-Derivat, enthielt ein miniTn7-Element,
das ein Kanamycingen enthielt, und das Target-Plasmid enthielt einen attTn7-Ort. Die Reaktionen für die Rekombination
wurden so durchgeführt,
wie es beschrieben ist, die DNAs wurden mittels Phenolextraktion
aus der Reaktionsmischung isoliert, mit einem Restriktionsenzym,
das einmal in dem Rückgrat
des Donors schneidet, verdaut, mittels Elektrophorese auf einem
Agarosegel gezeigt, mittels Elektrotransfer auf eine Membran übertragen
und mit einer Sonde, die für
das miniTn7-Element spezifisch ist, hybridisiert.
Bahn 1: TnsA + B; Bahn 2: TnsA + B + Cwt;
Bahn 3: TnsA + B + CE233K; Bahn 4: TnsA + B + CS401YΔ402;
Bahn 5: Tns(A + B) + CA225V.
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8.
Die durch TnsA + B + CA225V vermittelte
Tn7-Insertion erfolgt an vielen
Orten in einer Target-DNA. Die Reaktionen einer in vitro-Transposition
unter Verwenden von TnsA + B + CA225V wurden
durchgeführt
und die DNAs mittels Phenolextraktion und Ethanolfällung isoliert.
Dann wurde eine PCR-Reaktion unter Verwenden der Transpositionsprodukte
als Templat durchgeführt,
bei der ein Primer (NLC 209) (SEQ ID NO: 8) zu einer Sequenz auf
der Target-DNA komplementär
war und ein anderer Primer NLC 95 (SEQ ID NO: 7) zu dem linken Ende
von Tn7 komplementär war. Die
Länge der
PCR-Produkte wird
in Abhängigkeit
von der Position der Tn7-Insertion
variieren, wobei zum Beispiel Insertionen, die näher an dem Target-Primer liegen, kurz
sein werden (Insert 1) und diejenigen, die weiter entfernt sind,
länger
sein werden (Insert 2). Die Produkte dieser in vitro-Reaktion wurden
dann mittels Elektrophorese auf einem denaturierenden Acrylamidgel
gezeigt, von dem Gel auf Membranen übertragen und über eine
Hybridisierung an eine radioaktiv markierte Sonde, die an einem
Ende des Transposons an die Tn7-Sequenzen
hybridisiert, analysiert.
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9.
Analyse der Verteilung der Insertionen in verschiedenen Bereichen
des Plasmids. Tn7 zeigt in vielen
Bereichen eines Targets eine geringe Targetsite-Selektivität. Die Reaktionen
der in vitro-Transposition wurden ausgeführt und die Produkte als Templat
für PCR-Reaktionen,
wie sie oben beschrieben sind, mit Ausnahme der Target-Primer, verwendet.
Bei diesen Versuchen wurde ein Primer an einem Ende von Tn7 (NLC 95) (SEQ ID NO: 7)
verwendet und in separaten Reaktionen wurden Primer von verschiedenen
anderen Positionen in der Target-DNA verwendet.
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10A–C.
Aufbau eines Tn7-Donor-Plasmids.
A. Ein Plasmid enthält
ein miniTn7-Element, in dem die wesentlichen, cis-agierenden
Sequenzen an den Enden des Elements einen selektierbaren Marker
flankieren. Die Translokation des Elements kann leicht mit Hilfe
einer Hybridisierung an eine für
miniTn-spezifische Sonde verfolgt werden. Viele verschiedene Arten
von Informationen könnten
innerhalb der Enden als selektierbare oder identifizierbare Marker,
zum Beispiel ein Antibiotikaresistenzgen vorliegen. Wenn die Produkte der
Transformation in vivo rückgewonnen
werden sollen, ist es günstig,
die Donor-DNA, die
nicht reagiert hat, durch Verdau mit einem Restriktionsenzym, das
für das
Rückgrat
des Donors selektiv ist, zu entfernen; alternativ dazu kann ein
gewöhnliches
Replikon verwendet werden. B. Sequenz des Donor-Plasmids pEM delta
R. neben 1 (SEQ ID NO: 3). Das Plasmid trägt ein 1625 bp großes mini-Tn7-Element: 199 bp von Tn7R und 166 bp von Tn7L flankieren ein Kan-Gen
mit SalI-Schnittstellen an den Verbindungsstellen. Das Rückgrat ist pTRC99
(Pharmacia); mini-Tn7 plus
flankierende Wirts-DNA wurden in die SmaI-Schnittstelle kloniert.
C. Ein allgemein verwendetes Derivat ist pEM-Δ (SEQ ID NO: 4), ein pBR-Plasmid,
das ein Kanamycin-mTn7-Element
enthält.
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11A–B.
Tn7-Target-Plasmide. A. Sequenz
des Target-Plasmids pER 183 (SEQ ID NO: 5). Dieses 8,9 bp große pACYC184-Derivat
trägt eine
Chloramphenicol-Resistenz, einen p15A-Replikationsursprung und Inserts,
die mcrB, mcrC, hsdS und einen Abschnitt des Phagen f1 tragen. Zum
Nachweisen der Präferenz
mit mäßiger Komplexität (bis zu
vier bp große
Präferenzen
sollten nachweisbar sein), wurde ein großes Target verwendet. Zudem
variieren verschiedene Abschnitte des Plasmids in ihrem G + C-Gehalt
zwischen 35% und 68%, so dass jede Präferenz, die das Transpositionssystem
für einen
bestimmten G + C-Gehalt zeigen könnte, offenbart
werden könnte.
B. Die in dieser Arbeit verwendeten Haupt-Targets sind Prm2 (SEQ
ID NO: 6), ein 3190 bp großes
Derivat, das einen attTn7-Abschnitt
enthält,
und pER183 (SEQ ID NO: 5), ein pACYC-Derivat, das mehrere Gene von
E: coli enthält.
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12. Diagramm der Durchläufe der Sequenzierung, um die
Positionen von 63 Insertionen von mini-Tn7 in pER183 (SEQ ID NO:
5) festzustellen. Die Nummern oben bezeichnen die Koordinaten auf
der Sequenz von pER183 (SEQ ID NO: 5), die in 11B gezeigt sind. Die Pfeile zeigen die Richtung
der Primer-Extension an; die Schäfte
der Pfeile bedecken die Sequenz, die aus dem Durchlauf erhalten
wurde. Willkürliche Nummern,
die an die Pfeile gekoppelt sind, wurden von dem Sequenzassemblierungsprogramm
AUTOASSEMBLE festgelegt.
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13. Graph der beobachteten Verteilung der Insertionen
in 100 bp großen
Intervallen von pER183 (SEQ ID NO: 5) und die erwartungsgemäße Verteilung,
wenn die Verteilung zufällig
war. Auf der Abszisse ist die Anzahl an Insertionen pro Intervall
angegeben; auf der Ordinate ist die Anzahl an Intervallen angegeben, die
diese Anzahl an Insertionen aufweisen. Die Kreuzchen zeigen die
für eine
zufällige
(Poisson-)Verteilung der Insertionen entlang der Sequenz erwarteten
Werte; die Rauten zeigen die beobachteten Werte.
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14. Der Grundaufbau der 5 bp großen Sequenzen,
die während
des Vorgangs der Tn7-Insertion für
die 63 untersuchten Orte verdoppelt wurden. Auf der Abszisse sind
die Positionen auf der Sequenz unter Bezugnahme auf das rechte Ende
von Tn7 (Tn7R) nummeriert, so dass die Position 1 unmittelbar daneben, die
Position 5 5 bp entfernt ist (siehe Diagramm unterhalb des Graphen).
Auf der Ordinate ist die Anzahl an Beispielen für eine bestimmte Base an dieser
Position angegeben. Alle Basen sind an allen Orten gut repräsentiert.
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15. Effekt der vier Verfahren zum Stoppen der
Transpositionsreaktion bei der Vorbereitung des Einschleusens in
Zellen. Es sind die Ergebnisse für
die vierfach durchgeführten
Bestimmungen (Abszisse) von jedem der vier Verfahren (z-Achse),
die als Anzahl an Transformanten pro 1/50 der Gesamtreaktion (Ordinate) angegeben
sind, gezeigt. Die Behandlungen waren: keine Behandlung; Hitzebehandlung
bei 65°C
für 20
Minuten; Hitzebehandlung bei 75°C
für 10
Minuten; und Phenolextraktion und anschließende Ethanolfällung. Die Hitzebehandlung
bei 75°C,
jedoch nicht diejenige bei 65°C,
lässt eine
effektive Rückgewinnung
zu.
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16. Ein zweiter Versuch, der den Effekt von drei
Verfahren zum Stoppen der Transpositionsreaktion bei der Vorbereitung
des Einschleusens in Zellen zeigt. Es sind die Ergebnisse für die doppelt
durchgeführten
Bestimmungen von jedem der drei Verfahren zum Stoppen (Abszisse)
für vier
Dosierungen von zwei verschiedenen Aliquots von TnsB (z-Achse), die als Anzahl
an Transformanten pro 1/25 der Reaktion angegeben sind, gezeigt.
Die Behandlungen waren: Hitzebehandlung bei 75°C für 10 Minuten; Ethanolfällung allein; oder
Hitzebehandlung bei 65°C
für 20
Minuten. Auf der z-Achse wurden die beiden Aliquots (1- oder 2-) von TnsB,
in vier verschiedenen Dosierungen, 1 μl, 1,5 μl, 2 μl oder 3 μl, verwendet. Die mit 1–2 markierte
Reihe verwendete beispielsweise 2 μl des Aliquots 1. Die Hitzebehandlung
bei 75°C,
jedoch nicht diejenige bei 65°C, lässt eine
effektive Rückgewinnung
zu. Dieser Versuch veranschaulicht auch die Reaktion auf die Dosis
von TnsB.
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17. Effekt von zwei Verfahren der Lagerung der
Proteine auf die Effizienz der Transpositionsreaktion. Die Abszisse
zeigt die getesteten Lagerungsbedingungen: „einzeln", die Proteine TnsA, TnsB und TnsC wurden
einzeln in separaten Röhrchen
bei –70°C gelagert; „als Mischung
(A2a)", die Proteine
TnsA, TnsB und TnsC wurden zusammen als Mischung bei –70°C gelagert.
Die Ordinate zeigt die Anzahl an Transformanten pro 1/50 der Gesamtreaktion.
Jede Behandlung wurde mit vierfach wiederholter Bestimmung getestet.
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18. Effekt von drei Verfahren zur Lagerung der
Proteine auf die Effektivität
der Transpositionsreaktion. Die Abszisse zeigt die getesteten Lagerungsbedingungen: „einzeln", die Proteine TnsA,
TnsB und TnsC wurden einzeln in separaten Röhrchen bei –70°C gelagert; „als Mischung –70
(A2a)", die Proteine
TnsA, TnsB und TnsC wurden zusammen als Mischung bei –70°C gelagert; „als Mischung –20
(A2a)", die Proteine TnsA,
TnsB und TnsC wurden zusammen als Mischung bei –20°C gelagert. Die Ordinate zeigt
die Anzahl an Transformanten pro 1/50 der Gesamtreaktion. Jede Behandlung
wurde mit vierfach wiederholter Bestimmung getestet.
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19. 19A.
Nukleotidsequenz von TnsC (SEQ ID NO: 1), 19B.
Aminosäuresequenz
von TnsC (SEQ ID NOS: 1 und 2).
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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In
der Wissenschaft umfasst der Begriff „Transposon" ein Segment, das
von bestimmten, cis-agierenden Orten flankiert ist, die für das Eintreten
einer Mobilisierung, zusammen mit den Genen, die die Proteine spezifizieren,
die auf diese cis-agierenden Orte wirken, um, unabhängig davon,
ob die für
das Protein codierende Gene zwischen den angegebenen Orten liegen,
den durch sie definierten Abschnitt zu mobilisieren, erforderlich
sind. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Tn7-Transposon
dem Wildtyp-Transposon entsprechen, außer, dass das Transposon für ein mutantes
TnsC codiert. Dieses Transposon stellt daher die Proteinprodukte
bereit, die für
die Mobilisierung erforderlich sind. Es ist jedoch kein vollständiges Transposon
erforderlich, um die Erfindung ausführen zu können. Der Begriff „Transposonderivat", „transponierbares
Element" oder „insertierbares
Element", wie er
hierin verwendet wird, kann daher auch DNA bezeichnen, die mindestens
die cis-agierenden
Orte umfassen, an denen die trans-agierenden Proteine wirken, um
den durch die Orte definierten Abschnitt zu mobilisieren. Es wird
auch verstanden, dass die Orte intervenierende DNA enthalten können.
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Der
Ausdruck „transponierbares
System", wie er
hierin verwendet wird, umfasst ein Transposon, der eine Mutation
in einem nativen, ATP-verwendenden Regulatorprotein, das, wenn es
aus dem Transposon exprimiert wird, eine unspezifische Targetsite-Selektivität oder eine
verringerte Targetsite-Selektivität zulässt, wie hierin offenbart ist,
enthält.
Der Ausdruck umfasst auch die Modifikationen, bei denen die relevanten
Proteine nicht auf dem transponierbaren Element codiert werden,
nichtsdestotrotz jedoch auf dieses wirken, um die Ziele der Erfindung
zu erreichen. Daher umfasst das System Zusammensetzungen, in denen
das mutante Protein zu einem transponierbaren Element gegeben wird,
das aus einem Transposon abgeleitet ist, wobei das Element jedoch
weniger als die volle Anzahl der Gene enthält. Die einzige Einschränkung bei
diesem Element ist, dass es die cis-agierenden Sequenzen, auf die
das mutante Protein wirkt, das einen Einbau des Elements in eine
Target-DNA zulässt, enthalten
soll. Das System umfasst daher DNA mit cis-agierenden Orten (die
heterologe DNA-Sequenzen enthalten können) und die trans-agierenden
Proteine, die diese Orte dazu verwenden, den durch die Orte definierten
Abschnitt zu mobilisieren, unabhängig
davon, wie sie in der DNA angeordnet sind. Die Proteine können entsprechend
in separaten Plasmiden oder in gereinigter Form bereitgestellt werden.
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Der
Begriff „von
einem Transposon abgeleitet",
wie er hierin zur Bezeichung des mutanten Proteins verwendet wird,
bezieht sich auf ein Derivat eines Proteins, das normalerweise auf
dem Transposon zu finden ist. Dies muss jedoch kein natürlich vorkommendes
Protein sein, sondern kann das Protein sein, das durch rekombinante
oder chemische Syntheseverfahren, die in der Wissenschaft bekannt
sind, produziert werden kann.
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Der
Begriff „transponierbares
Element" umfasst
sowohl Transposons als auch deren Derivate. Die einzige Einschränkung bei
dem Derivat ist, dass es zu einer Insertion in der DNA, die cis-agierenden
Sequenzen enthält,
die mit trans-agierenden Proteinen Wechselwirken, um den Einbau
des Elements zu bewirken, in der Lage sein soll.
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Die
Erfindung betrifft ein transponierbares System, das einen einfachen
Einbau eines transponierbaren Elements in ein gegebenes DNA-Target
effizient und mit einem relativ geringen Grad an Spezifität, vorzugsweise
einer zufälligen
Spezifität,
zulässt.
Mit „relativ" ist der Grad an
Spezifität
im Vergleich zu dem Wildtyp gemeint.
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Die
Effizienz des Einbaus kann je nach der bestimmten Verwendung für die die
Insertion gewünscht ist,
variieren. Die hierin beschriebenen Mutationen, erhöhen die
Effizienz des Einbaus im Vergleich zu der Häufigkeit beim Wildtyp. Die
Erfindung umfasst eine Effizienz von einem einfachen Einbauereignis
alle 5–10
Kilobasen. Bevorzugte Mengen an Einbauten erlauben in jedem Gen
mehrere einfachen Insertionen in verschiedenen Positionen.
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Der
Einbau wird auch durch den Grad der Spezifität, der durch die Mutation verliehen
oder zugelassen wird, bewirkt. Die Spezifität bezieht sich damit auf die
Verbindung zwischen einer Target-DNA-Sequenz und dem transponierbaren
System.
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Ein
bevorzugter Grad an Spezifität
führt zu
einer durchschnittlichen Insertion in jedem Gen. Eine aus praktischen
Gründen
untere Grenze würde,
im Durchschnitt, eine Insertion alle zwanzig Gene betragen.
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Bei
einer Sequenzierung treten mehr als oder gleich 90% der gescreenten
Insertionen an verschiedenen Positionen auf (d. h. die Insertionen
betreffen mindestens 9 verschiedene Orte), so dass fast jedes untersuchte
Templat neue Informationen liefert. Dies stimmt bei DNAs mit einer
Vielzahl an verschiedenen Basenzusammensetzungen, da mögliche Target-DNAs zwischen 20%
und 80% G + C variieren können.
Ein anderer Weg, die mögliche
Zufälligkeit
des Systems zu beschreiben ist, anzugeben, dass von 63 Insertionen
62 Insertionsorte gefunden wurden (ungefähr 98% der Insertionen liegen
an verschiedenen Positionen vor).
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Für eine Mutagenese
wurden weitgehend nicht-kommerzielle Systeme verwenden, mit denen
eine nur so geringe Menge wie 10% an Insertionen an verschiedenen
Orten erreicht wurden (d. h. 9 von 10 Insertionen finden an dem
gleichen Ort statt). Die vorliegende Erfindung verbessert diesen
Grad der Zufälligkeit.
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Des
Weiteren sind die Arten der Insertionen, die für die Diskussion der Häufigkeit
relevant sind, einfache Mutationen.
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Die
Erfindung betrifft ein transponierbares System mit einer Mutation,
die eine effiziente, einfache Insertion und eine verringerte oder
zufällige
Targetsite-Spezifität
gewährleistet.
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Der
Begriff „einfache
Insertion" bezeichnet
das Ereignis des Einbaus einer einzigen Kopie des Elements, die
durch Aufbrechen des Doppelstrangs und erneutem Verbinden in das
Target eingeschleust wurde.
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Obwohl
einfache Insertionen (nur eine Kopie des Integranten) bevorzugt
sind, kann es bestimmte Ausführungsformen
geben, in denen mehr als eine Kopie nicht den Zweck der Anwendung,
wie beispielsweise einige Anwendungen einer in vitro-Mutagenese,
beeinträchtigt
oder sogar gewünscht
ist (zum Beispiel wenn mehrere Kopien einer heterologen DNA-Sequenz
inseriert werden sollen). Die Erfindung ist entsprechend nicht auf
den Fall beschränkt,
in dem das transponierbare System nur eine einfache Insertion vorsieht.
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In
der Erfindung tritt die Mutation in einem von einem Transposon abgeleiteten,
ATP-verwendenden Regulatorprotein
auf. Ein solches Protein kann über
seine Ähnlichkeit
mit dem TnsC-Protein von Tn7, das heißt über seine Sequenzhomologie,
dadurch, dass es ein Element eines Sequenzmotivs des Proteins besitzt,
das einem Motiv des ATP-Bindungsorts in anderen von ATP abhängenden
Proteinen ähnelt,
oder durch Wiederherstellung eines in vitro-Transpositionssystems und Darstellung
der in diesem in vitro-Transportsystem erforderlichen Nukleotide
erkannt werden.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform tritt die Mutation
in dem TnsC-Gen (SEQ ID NO: 1) auf, das für das TnsC-Protein (SEQ ID
NOS: 1 und 2) von Tn7 codiert,
auf. Diese Mutation stellt ein Tn7-Transposon
bereit, das zu einer relativ unspezifischen Insertion in einen gegebenen
DNA-Abschnitt in der Lage ist.
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Die
Erfindung ist daher auf die Insertion des transponierbaren Tn7-Elements gerichtet, jedoch
nicht auf dieses transponierbare Element beschränkt. Die Erfindung kann entsprechend
ohne mit Tn7 verwandte, transponierbare
Elemente ausgeführt
werden, da die Transposition mit Hilfe eines über ADP vermittelten Prozesses
abläuft.
Somit werden in dieser Offenbarung Mutationen in den ATP-verwendenden
Proteinen in solchen Transposons ins Auge gefasst. Ebenso werden
neben Tn7 Transposons mit ATP-verwendenden
Regulatorproteinen ins Auge gefasst. Beispiele für solche Transposons sind Tn5090/Tn420;
die durch Transposons codierten Proteine TniA, TniB und TniQ. TniB
wäre das
ATP-verwendende Protein.
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Eine
weitere Klasse an Transposons, bei der es möglich ist, die Häufigkeit
durch Ändern
der ATP-verwendenden Proteine zu erhöhen, schließt Tn552 und IS21 als Beispiele
ein.
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Die
Erfindung betrifft die Insertion transponierbarer Elemente, die
hierin beschrieben sind, in einen beliebigen DNA-Abschnitt eines
beliebigen Organismus. Zudem betrifft die Erfindung auch die Insertion
in einen beliebigen Abschnitt aus synthetischer DNA.
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Die
Insertion des transponierbaren Elements kann in vivo erfolgen. In
diesem Fall wird das transponierbare Element in eine gewünschte Wirtszelle
eingeschleust, wo es direkt in die DNA dieser Zelle integriert wird.
Die einzige Einschränkung
ist, dass das transponierbare Element zu einer Insertion in DNA
der spezifischen Wirtszelle in der Lage sein soll. Solange die für die Transposition
erforderlichen Proteine in einer gewünschten Zelle exprimiert werden,
kann diese Zelle daher einen Wirt für die Insertion des transponierbaren Elements
in eine beliebige DNA, die in dieser Wirtszelle gefunden werden
kann, bereitstellen.
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Das
Ziel der Insertion kann die Inaktivierung von Genen sein. Die Inaktivierung
von Genen ist für
genetische Analysen (z. B. von Genfunktionen) nützlich.
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Genanalysen beinhalten:
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- Beurteilung des Phänotyps
eines Nullallels (exprimiert aufgrund einer Unterbrechung des Gens
durch den transponierbaren Abschnitt kein funktionelles Protein);
- Bestimmung der Folgen durch eine Insertion bestimmter, aktiver
DNA-Strukturen oder Sequenzen für
genetische Merkmale von Chromosomen oder Teile derselben, wie beispielsweise,
aber nicht beschränkt
auf, Zugänglichkeit
zu DNAse I oder zu Fußabdruck-Reagenzien, oder
Expression oder Silencing benachbarter, transkribierbarer Gene,
oder zur Aktivierung genetischer oder epigenetische Prozesse, wie
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, homologe Rekombination,
chemische Mutagenese, oxidative DNA-Schäden, Methylierung der DNA,
Insertion von Proviren oder Retroposons;
- Bestimmung des Aufbaus einer Protein-Domäne mit Hilfe der Erzeugung
mehrerer Unterbrechungspunkte innerhalb eines Genes bei einem Protein
mit einer Multidomäne, wobei
ein Genprodukt, dem eine oder mehrere Domänen der Multidomäne fehlen.
eine partielle Aktivität
oder partielle Aktivitäten,
einschließlich
antigener Aktivitäten
oder immundominanten Epitope, zeigen könnte;
[die Zufälligkeit
ist hierbei vorrangig, es sind viele Insertionspositionen erforderlich,
wenn Grenzen genau definiert werden sollen];
- Bestimmung eines Expressionsmusters durch Erzeugen transkriptionaler
Fusionen von einem Promotor in dem Target mit einem Reporter (z.
B. beta-Galactosidase oder grünes
fluoreszierendes Protein oder Chloramphenicol-Transactylase oder
Luciferase) innerhalb des transponierbaren Abschnitts;
- Bestimmung eines Expressionsmusters durch Erzeugen translationaler
Fusionen von einem Teil eines Genprodukts, das von einem Target
codiert wird, mit einem Genprodukt oder einem antigenen Peptid,
die von dem transponierbaren Abschnitt codiert werden (z. B. beta-Galactosidase
oder ein Epitop-Tag oder einem Affinitäts-Tag);
- Bestimmung einer Operon-Struktur, in der die Unterbrechung der
Transkription durch die eine Insertion, stromaufwärtig von
einem Gen, zu einer geänderten
Expression eines Gens führt,
ohne dabei die Codiersequenz dieses Gens zu zerstören;
unnötige Expression
eines Gens, bei dem die Transkription von einem Promotor innerhalb
des transponierbaren Abschnitts zur Expression eines Gens stromabwärtig von
der Position der Insertion des transponierbaren Abschnitts führt, mit
oder ohne Transkription des Promotors innerhalb des transponierbaren
Abschnitts;
unnötige
Expression einer Proteinfusion, bei der die Transkription von einem
Promotor innerhalb des transponierbaren Abschnitts zu der Translation
eines Proteins, beginnend mit dem transponierbaren Abschnitt und fortlaufend
bis außerhalb
des Transposons, dann fortfahrend mit dem Gen, in das der transponierbare
Abschnitt inseriert wurde, was zur Fusion des von dem Transposon
codierten Proteins mit dem Target-Protein führt;
- Bestimmung der Folgen aus dem Einschleusen irgendeines Transkripts
oder Genprodukts, das vollständig
innerhalb des transponierbaren Abschnitts codiert wird, in die Wirtszelle,
insbesondere, wenn gewünscht
ist, die Positions-Effekte (nicht nur die Folgen der Expression,
sondern auch die Folgen der Expression in verschiedenen Positionen
innerhalb des Genoms) zu bestimmen.
-
Eine
Insertion kann auch zu dem Zweck erfolgen, heterologe DNA-Sequenzen
in die DNA einer Wirtszelle einzuschleusen. Die DNA in der Wirtszelle,
in der die Insertion erfolgt, kann die genomische DNA des Wirts
oder extrachromosomale Elemente sein. Dies schließt sowohl
natürlich
vorkommende Elemente als auch Elemente, die exogen eingeschleust
wurden, ein.
-
Heterologe
Gene, die mit Hilfe der Insertion eingeschleust werden können, schließen Reportergene ein.
Es können
auch solche DNA-Sequenzen eingeschleust werden, die physikalische
Marker in einem Chromosom bereitstellen. Die Insertion kann auch
als einfacher Weg zum Rückgewinnen
der Wirts-DNA, die das inserierte Element flankiert, verwendet werden.
Die genomische DNA wird mit Restriktionsenzymen geschnitten und
die inserierte plus die flankierende DNA wird dann kloniert.
-
Eine
weitere Verwendung oder andere Anwendung ist, die Wechselwirkungen
verschiedener, nicht an der Transposition teilnehmender Proteine
mit einer DNA-Sequenz zum Beispiel DNA-Fußabdruck von Repressoren, die
an DNA gebunden sind, zu analysieren. Eine weitere Verwendung ist,
den Aufbau von genomischem Chromatin, d. h. den Zustand, in dem
DNA tatsächlich
in der Zelle gefunden wird, zu untersuchen.
-
Ein
weiterer Vorteil des Verwendens von Tn7 und ähnlicher
Transposons ist der des Verbindens mit doppelten Enden oder des „aufeinander
abgestimmten" Verbindens.
Tn7 inseriert entsprechend
in einer „Ausschneiden
und Einsetzen"-Weise,
bei der beide Enden des Transposons mit der Target-DNA verbunden
werden.
-
Die
Insertion kann auch in vitro erfolgen. Eine in vitro-Insertion stellt
gegenüber
der Insertion in vivo einen Vorteil bereit. Bei Verwenden der in
vitro-Insertion kann das transponierbare Element in einer beliebigen Target-DNA
angeordnet werden und das Target kann dann in eine Wirtszelle eingeschleust
werden, wo es sich einbauen oder replizieren kann. Dies erweitert
den Bereich an Wirtszellen entsprechend in erheblichem Maße.
-
Targets
für eine
Insertion schließen
entsprechend DNA-Fragmente, Plasmide und andere extrachromosomale
Elemente, die zu einer Replikation in prokaryotischen und/oder eukaryotischen
Wirtszellen in der Lage sind, ein. Mit dem gegebenen Bereich an
verfügbaren
Plasmiden, kann potentiell jede Zelle als Wirt für die ein Insertions-Target,
das ein transponierbares Element enthält, das in vitro in das Target
eingeschleust wurde, verwendet werden. Das Target kann auf einem
Bakterienplasmid, einem Bakteriophagen, einem Pflanzenvirus, einem
Retrovirus, einem DNA-Virus, einem sich autonom replizierenden,
extrachromosomalen DNA-Element, einem linearen Plasmid, DNA aus
Mitochondrien oder anderen Organellen, chromosomaler DNA und Ähnlichem
basieren.
-
Wenn
das Target in die Wirtszelle eingeschleust wurde, kann es als eine
sich autonom replizierende Sequenz oder als extrachromosomales Element
beibehalten werden, oder kann in die Wirts-DNA eingebaut werden.
Wenn es eingebaut wird, kann der Einbau durch homologe Rekombination
oder mit Hilfe spezieller Einbausequenzen, wie beispielsweise jenen,
die von Retroviren, DNA-Viren und Ähnlichen stammen, erfolgen.
-
Es
kann, jedoch nicht notwendigerweise, wünschenswert sein, die Replikation
des Targets in der Wirtszelle zu erhalten. Eine spezielle Anwendung,
bei dies gewünscht
ist, ist der Fall, bei dem ein transponierbares Element als Bestandteil
zum Einschleusen von Primer-Bindungsstellen
für die
Sequenzierung von DNA verwendet wird.
-
Dementsprechend
kann ein transponierbares Element in ein Target, das einen DNA-Abschnitt enthält, für den die
Sequenz gewünscht
ist, eingeschleust werden. Dieses Target wird dann in eine Wirtszelle
eingeschleust, in der es sich replizieren gelassen wird, wodurch
ausreichende Kopien erzeugt werden, um die Sequenzierung der DNA
unter Verwenden eines Primer, der eine Sequenz in dem Target spezifisch
erkennt, zuzulassen.
-
In
einer Ausführungsform
dieses Verfahrens erkennen die Primer eines oder beide Enden des
transponierbaren Elements, so dass die Sequenzierung in beide Richtungen
von dem Insertionsort des transponierbaren Elements aus in die umgebende
DNA fortlaufen kann. Das Target kann vollständig aus DNA-Abschnitten, für die die
Sequenz erforderlich ist, bestehen, oder kann einfach Untersequenzen
enthalten, für
die eine Sequenz erforderlich ist. In diesem Aspekt ist die einzige
Einschränkung
die, dass das Target zu einer Replikation in der Wirtszelle in der
Lage sein soll (und daher Sequenzen enthält, die diesen Vorgang erlauben).
-
Es
wird auch ganz besonders gewünscht,
dass das Target einen Selektionsmarker aufweist, um den Untergrund
in Wirtszellen, die das Target ohne ein darin inseriertes Transposon
enthalten, auszuschließen.
-
Ein
alternativer Weg, diesen Untergrund auszuschließen, ist jedoch, ein Verfahren
zum Unterdrücken eines
Targets, das keine Insertion erhalten hat bereitzustellen, so dass
es diesem unmöglich
ist, sich in der Wirtszelle zu replizieren und daher während der
Kultivierung der Wirtszelle herausverdünnt wird. Das transponierbare
Element sollte entsprechend selbst einen Replikationsursprung für die Wirtszelle
enthalten. Diejenigen Targets, die keine Insertion erhalten hatten,
wären nicht
in der Lage, sich zu replizieren. Eine Insertion könnte auch
zu der Bildung funktioneller Replikationssequenzen führen. Das
Target könnte
auch einen heterologen, konditionellen Ursprung, wie beispielsweise
den R6K-Ursprung,
der sich nicht ohne das pir-Protein replizieren kann, enthalten.
Ein Fachmann wäre
in der Lage, die verschiedenen Verfahren zum Konstruieren von Targets
mit der (Un)fähigkeit,
sich in einer speziellen Wirtszelle zu replizieren, zu erkennen.
-
Es
ist jedoch auch möglich,
die hierin beschriebenen, transponierbaren Elemente für eine Sequenzierung
der DNA ohne die oben beschriebene in vitro-Insertion zu verwenden.
Die Insertion könnte
direkt in der DNA einer Wirtszelle durchgeführt werden und dann die DNA,
die die Insertion enthält,
aus dem Wirt entfernt werden. Dieser DNA-Abschnitt könnte dann
repliziert werden, obwohl dies nicht notwendigerweise erfolgen muss,
wenn der Wirt eine für
eine Sequenzierung ausreichende Menge an Kopien produziert hat.
Entsprechend könnte
dann die ausreichende Anzahl an Abschnitten mit der Insertionssequenz,
wie oben angegebenen ist, sequenziert werden.
-
Ein
Beispiel für
den Fall, bei dem der DNA-Abschnitt, der eine in vivo-Insertion
erhielt, nicht weiter in einem anderen Wirt repliziert werden müsste, ist
beispielsweise ein Fall, bei dem die Insertion in einer Sequenz erfolgt,
die direkt in der Wirtszelle amplifiziert werden kann. Dies könnte ein
Plasmid sein, das einen amplifizierbaren Marker, wie beispielsweise
das dhfr-Gen enthält
sein, wobei die Zelle in einem selektiven Medium, das Methotrexat
enthält,
wachsen gelassen würde.
Ein Fachmann würde
die verschiedenen Verfahren zum Amplifizieren der DNA-Abschnitte
unter Verwenden selektierbarer Marker kennen. Der selektierbare
Marker könnte
in das Transposon eingeschleust werden, dies muss aber nicht notwendigerweise
erfolgen.
-
In
einem weiteren Protokoll zur Sequenzierung von DNA erleichtern die
verwendeten Primer die Amplifikation des DNA-Abschnitts durch die
PCR-Reaktion. Es kann zum Beispiel ein Primer verwendet werden, der
ein Ende des transponierbaren Elements erkennt, wobei der zweite
Primer in der Target-DNA-Sequenz zu finden ist. Der Primer könnte auf
zufälligen
Sequenzen oder einer bekannten Sequenz die bewusst in dem Target-Vehikel
angeordnet ist, basieren. Das Target-Vehikel könnte daher (als ein Beispiel)
ein charakterisiertes Plasmid enthalten, in dem die Sequenzen bekannt
sind. In diesem Fall können
die Primer so konstruiert sein, dass sie an irgendeine Fläche innerhalb
des Plasmids hybridisieren, wobei der zu sequenzierende Abschnitt zwischen
dem Transposon und dem zweiten Primer-Ort in dem Target-Vehikel
vorliegt.
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Gemäß den obigen
Ausführungen
betrifft die Erfindung auch Kits zum Durchführen der Insertion transponierbarer
Elemente in vivo. Wie beschrieben wurde, können solche Insertionen dazu
verwendet werden, Priming-Orte für
die Bestimmung von DNA-Sequenzen oder Mutationen, die für eine genetische
Analyse geeignet sind, oder beide bereitzustellen.
-
Wesentliche
Bestandteile in dem Kit sind Genprodukte, die eine Transposition
zulassen und normalerweise auf dem transponierbaren Element oder
dessen funktionellen Äquivalenten
codiert sind. Ein weiterer Bestandteil ist ein Donor-Vehikel für das transponierbare
Element. Dieses Nukleinsäure-Vehikel
stellt das transponierbare Element, das in einen gegebenes, spezifisches
Target inseriert werden soll, bereit. Der Donor für das transponierbare
Element ist vorzugsweise DNA, kann jedoch auch RNA umfassen, die über eine
cDNA-Kopie funktionsfähig
ist. Bevorzugte DNA-Vehikel schließen bakterielle Plasmide ein,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Andere Vehikel schließen jede
DNA ein, die in Supercoiled-Form isoliert werden kann oder mit Hilfe
von Topoisomerasen in einen Supercoiled-Zustand gebracht werden
kann, zum Beispiel Bakteriophagen-DNA, sich autonom replizierende
Moleküle
aus Eukaryoten oder Archaea, oder synthetische DNA, die ligiert
werden kann, um einen topologisch geschlossenen Kreis zu bilden.
-
Optionale
Bestandteile des Kits schließen
einen oder mehrere der folgenden ein: (1= Pufferbestandteile, (2)
Kontroll-Target-Plasmide, (3) Sequenzierungsprimer. Der Puffer kann
jeden Puffer einschließen,
der dazu geeignet ist, das Auftreten einer Transpositionsaktivität in vitro
zuzulassen. Eine bevorzugte Ausführungsform
ist HEPES-Puffer. Eine speziell offenbarte Ausführungsform ist in den beispielhaft
angegebenen Materialien eingeschlossen.
-
Bevorzugte
Donor-Plasmide müssen
vor dem Einschleusen der Transpositionsprodukte in allgemein verwendete
Bakterien- und vorzugsweise E. coli-Stämme
nicht zerstört
werden. Diese Vektoren replizieren sich nicht ohne Regulatorgene,
die von der Wirtszelle nicht bereitgestellt werden und einen funktionellen
Replikationsursprung ermöglichen.
Ein Beispiel dafür
ist das pir-Gen, das nur in speziell konstruierten Stämmen vorhanden
ist und von dem Plasmid R6K stammt. Auf diese Weise wird der Untergrund
des Produkts, der aus Zellen besteht, die sowohl mit der Donor-DNA
als auch der Target-DNA, bei der keine Transposition erfolgt war, transformiert
sind, ausgeschlossen. Wie hierin erörtert wird, gibt es andere
Möglichkeiten,
dies zu erreichen, wie beispielsweise ein Restriktionsverdau der
Donor-DNA, jedoch nicht des Targets oder des transponierbaren Abschnitts
oder die Deletion und Titration der Transpositionreaktion, so dass
mehr Zellen als DNA-Moleküle während des
Transformationsschritts vorliegen. Diese Möglichkeiten werden jedoch nicht
bevorzugt.
-
Das
Kontroll-Target-Plasmid enthält
kein transponierbares Element und weist Orte für den Einbau der transponierbaren
Elemente auf. Das Ziel dabei ist, sicherzustellen, dass die Reaktion
nicht durch eine Kontamination aus Nicht-Bestandteilen des Kits
(die durch den Benutzer des Kits eingebracht werden) gehemmt wird;
d. h. es wird sichergestellt, dass alle Bestandteile eine optimale
Insertion zulassen.
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Sequenzierungsprimer
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, Primer, die eine Homologie mit beiden Enden des transponierbaren
Elements aufweisen, und als solche das Fortlaufen der Sequenzierung
in beide Richtungen von den Enden des transponierbaren Elements
aus zulassen. Die Primer könnten
zu jedem Bereich innerhalb des transponierbaren Elements oder innerhalb
des Target-Vehikels selbst erzeugt werden, solange eine Extension
in dem zu sequenzierenden DNA-Abschnitt zugelassen wird. Kits, die
dazu konstruiert wurden, eine Sequenzierung mit Hilfe der PCR-Reaktion
zuzulassen, können
auch einen zweiten Primer einschließen, der die Amplifikation
der Sequenz zwischen dem ersten und dem zweiten Primer ermöglicht.
-
Das
Kontroll-Target-Plasmid enthält
vorzugsweise einen selektierbaren Marker zur Rückgewinnung des gewünschten
DNA-Abschnitts aus einer speziellen Wirtszelle. Es versteht sich
von selbst, dass, wenn das Kit verwendet wird, die Target-DNA nicht
den gleichen selektierbaren Marker wie die Nukleinsäure des
Kontroll-Targets trägt.
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Ein
vierter optionaler Bestandteil eines Kits ist die Target-DNA selbst.
Die Target-DNA,
die gewünscht sei
kann, würde
einschließen,
ist jedoch nicht beschränkt
auf, gereinigte, chromosomale DNA, die gesamte cDNA, cDNA in den
Fraktionen, die dem Zustand im Gewebe oder der Expression (z. B.
nach Hitzeschockbehandlung oder Behandlung mit Cytokinen oder einer
anderen Behandlung) oder der Expressionszeit (nach irgendeiner solchen
Behandlung) oder dem Zustand während
der Entwicklung entsprechen, oder eine Plasmid-, Cosmid-, BAC-,
YAC- oder Phagenbibliothek von irgendeiner der vorher genannten
DNA-Proben, insbesondere einer solchen Target-DNA aus Organismen
wichtiger Untersuchungen, wie beispielsweise Homo sapiens, Mus domesticus,
Mus spretus, Canis domesticus, Bos, Caenorhabditis elegans, Plasmodium
falciparum, Plasmodium vivax, Onchocera volvulus, Brugia malayi,
Dirofilaria immitis, Leishmania, Zea maize, Arabidopsis thaliana,
Glycine max, Drosophila melanogaster, Saccharomyces cerevisiae,
Schizosaccharomyces pombe, Neurospora, Escherichia coli, Salmonella
typhimurium, Bacillus subtilis, Neisseria gonorrhoeae, Staphylococcus aureus,
Streptococcus pneumoniae, Mycobacterium tuberculosis, Aquifex, Thermus
aquaticus, Pyrococcus furiosus, Thermus littoralis, Methanobacterium
thermoautotrophicum, Sulfolobus caldoaceticus und anderen.
-
Andere
geeignete, selektierbare Marker schließen eine Chloramphenicolresistenz,
Tetracyclinresistenz, Spectinomycinresistenz, Streptomycinresistenz,
Erythromycinresistenz, Rifampicinresistenz, Bleomycinresistenz,
thermisch angepasste Kanamycinresistenz, Gentamycinresistenz, Hygromycinresistenz,
Trimethoprimresistenz, Dihydrofolatreduktase (DHFR), GPT; die Gene
URA3, HIS4, LEU2 und TRP1 von S. cerevisiae ein.
-
Es
kann bestimmte Fälle
geben, in denen gewünscht
ist, Primer-Bindungsorte, die andere sind, als diejenigen, die natürlich in
dem transponierbaren Element oder in dem Insertionsvehikel gefunden
werden, einzuschleusen. In diesem Fall kann das transponierbare
Element als Vehikel zum Einschleusen jedes beliebigen gewünschten
Primers oder jeder beliebigen gewünschten Primer verwendet werden.
Ein Beispiel für
den Fall, dass die Verwendung von exogenen Primern gewünscht sein
kann, ist der Fall, in dem die Enden des transponierbaren Elements
eine Sekundärstruktur
bilden, die die Sequenzierung beeinträchtigt, oder die Fälle, in denen
eine Ähnlichkeit
der Sequenz zwischen den beiden Enden des transponierbaren Elements
besteht, und die Fälle,
in denen nur die praktischen Bindungsorte in dem transponierbaren
Element so weit im Inneren liegen, dass sie in unerwünschter
Weise die Menge an Nukleotiden, die aus dem Ort sequenziert werden
können, beschneiden.
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Die
Erfindung betrifft allgemein auch Zusammensetzungen, die ein von
ATP abhängiges,
DNA bindendes Protein, das von einem Transposon codiert wird, enthalten,
wobei das Protein eine Mutation aufweist, die eine verringerte Targetsite-Spezifität, vorzugsweise
eine zufällige
Targetsite-Insertion, verleiht.
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Das
Protein wird aus einer biologischen Zubereitung, die in vivo oder
in vitro erzeugt wurde, isoliert. Das Protein ist daher gereinigt
oder im Wesentlichen von den Zellbestandteilen, mit denen es in
vivo gefunden wird, gereinigt. Wenn das Protein in vitro produziert
wird, kann es auch gereinigt sein oder im Wesentlichen von den anderen
Bestandteilen, die zu dessen Produktion verwendet wurden, gereinigt
sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Protein das TnsC-Protein (SEQ ID NO: 1 und 2).
-
In
einer speziell offenbarten Ausführungsform
enthält
das Protein ein Valin an der Aminosäure Nummer 225.
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Die
Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen, die das hierin beschriebene
Protein und das transponierbare Element als Substrat, auf das das
Protein wirkt, um die Insertion zu erreichen, enthalten.
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Die
Zusammensetzungen können
auch Target-DNA einschließen,
in die das transponierbare Element inseriert werden kann.
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Die
mutanten Proteine der vorliegenden Erfindung schließen die
natürlich
vorkommenden Proteine, die von einem Transposon codiert werden,
sowie jegliche im Wesentlichen homologen und/oder funktionellen. äquivalenten
Varianten derselben ein. Mit „variantem" Protein wird ein
Protein bezeichnet, das durch Deletion (so genannte Trunkierung)
oder Addition von einer oder mehreren Aminosäuren von dem N-terminalen und/oder
C-terminalen Ende des nativen Proteins; Deletion oder Addition von
einer oder mehreren Aminosäuren
an einem oder mehreren Orten in dem nativen Protein; oder Substitution
von einer oder mehreren Aminosäuren
an einem oder mehreren Orten in dem nativen Protein von dem nativen
Protein abgeleitet wurde.
-
Zum
Beispiel können
die Varianten in der Aminosäuresequenz
des Polypeptids durch Mutationen in der klonierten DNA-Sequenz,
die für
das native Protein von Interesse codiert, erzeugt werden. Verfahren
für die
Mutagenese und Änderungen
der Nukleotidsequenz sind in der Wissenschaft allgemein bekannt.
Siehe beispielsweise (37), (38), (39), (49);
U.S. Patent Nr. 4,873,193 ; und die
hierin zitierten Druckschriften. Anleitungen für geeignete Aminosäuresubstitutionen,
die nicht die biologische Aktivität des Proteins von Interesse beeinträchtigen,
können
in dem Modell von Dayhoff et al. (1978) (41) in Atlas of Protein
Sequence and Structure (Natl. Biomed. Res. Found., Washington, D.
C.) gefunden werden. Konservative Substitutionen, wie beispielsweise
das Austauschen einer Aminosäure
gegen eine andere mit ähnlichen
Eigenschaften, können
bevorzugt sein.
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Bei
der Gegenüberstellung
von Varianten des Proteins von Interesse werden Modifikationen an
den Nukleotidsequenzen, die für
die Varianten codieren, vorgenommen werden, so dass die Varianten
weiterhin die gewünschte
Aktivität
besitzen. Offensichtlich müssen
jegliche Mutationen, die in der DNA, die für das variante Proteine codiert,
nicht die Sequenz außerhalb
des Leserahmens ersetzen und werden bevorzugt keine komplementären Bereiche
erzeugen, die eine sekundäre
mRNA-Struktur erzeugen könnten.
Siehe
EP Patentanmeldung Nr. 75,444 .
-
Nukleotidsequenzen
und die von diesen codierten Proteinen schließen daher die natürlich vorkommenden
Formen sowie Varianten derselben ein. Die varianten Proteine werden
im Wesentlichen homolog und funktionell äquivalent zu dem nativen Protein
sein. Eine Variante eines nativen Proteins kann „im Wesentlichen homolog" zu dem nativen Protein
sein, wenn mindestens ungefähr
80%, besonders bevorzugt mindestens ungefähr 90% und ganz besonders bevorzugt
mindestens ungefähr
95% der Aminosäuresequenz
derselben mit der Aminosäuresequenz
des nativen Proteins identisch ist. Eine wesentliche Homologie schließt jedoch
eine hohe Homologie in den katalytischen oder anderen konservierten,
funktionellen Bereichen mit möglicherweise geringer
Homologie außerhalb
derselben ein. Mit „funktionell äquivalent" ist gemeint, dass
die Sequenz der Variante eine Kette definiert, die ein Protein erzeugt,
das im Wesentlichen den gleichen biologischen Effekt wie das native
Protein von Interesse besitzt. Für
die vorliegenden Zwecke wird eine funktionell äquivalente Variante daher dem
Phänotyp
der aktivierenden Transposition eine verringerte, vorzugsweise zufällige, Targetsite-Spezifität verleihen.
Solche funktionell äquivalenten
Varianten, die wesentliche Sequenzvariationen umfassen, werden ebenso
umfasst.
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Die
Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen, die ein transponierbares
Element enthalten, das eine DNA-Sequenz enthält, die für ein ATP-verwendendes Regulatorprotein
codieren, wobei das Protein eine Mutation aufweist, die eine verringerte
Targetsite-Spezifität
und vorzugsweise eine zufällige
Insertion verleiht.
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Das
transponierbare Element ist vorzugsweise ein transponierbares Tn7-Element.
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In
speziell offenbarten Ausführungsformen
ist die Mutation Valin als Aminosäure Nummer 225 in dem TnsC-Protein.
Die Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen, die das oben beschriebene,
transponierbare Element und einen gegebenen DNA-Abschnitt, der das
Target für
die Insertion des transponierbaren Elements sein soll, enthalten.
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Die
Erfindung betrifft entsprechend DNA, in die das transponierbare
Element inseriert werden soll, das die hierin beschriebene Mutation,
die eine einfache, effiziente Insertion mit verringerter Targetsite-Spezifität oder eine
zufällige
Targetsite-Insertion verleiht, enthält. Die DNA in dieser Zusammensetzung
ist in einem Fall in der Lage, in eine Zelle eingeschleust werden
zu können,
in der sie als ein extrachromosomales Element oder als in die zelluläre DNA zu
integrierendes Element vorliegen kann.
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Die
Erfindung betrifft auch DNA-Abschnitte, die für die hierin offenbarten, mutanten
Proteine codieren, Vektoren die diese Abschnitte enthalten und Wirtszellen,
die die Vektoren enthalten. Die Vektoren, die die DNA-Abschnitte
enthalten, können
zur Vermehrung (d. h. Amplifikation) des Abschnitts in einer geeigneten Wirtszelle
und/oder zum Zulassen der Expression aus dem Abschnitt (d. h. ein
Expressionsvektor) verwendet werden. Ein Fachmann würde die
verschiedenen Vektoren, die für
die Vermehrung und Expression einer klonierten DNA-Sequenz verfügbar sind,
kennen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein DNA-Abschnitt, der für ein mutantes
TnsC-Protein codiert, in einem Plasmidvektor enthalten, der die
Expression des Proteins und die anschließende Isolierung und Reinigung
des Proteins, das mit Hilfe eines rekombinanten Vektors erzeugt
wurde, zulässt.
Die hierin offenbarten Proteine können entsprechend nach der
Expression aus dem nativen Transposon gereinigt werden, durch chemische
Synthese erhalten werden oder durch rekombinante Verfahren erhalten
werden.
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Relevante
Zusammensetzung schließen
entsprechend Expressionsvektoren für das mutante Protein allein
oder in Kombination mit Expressionsvektoren für die anderen Proteine, die
für die
Insertion eines transponierbaren Elements erforderlich sind, ein.
Solche Zusammensetzungen können
ferner das transponierbare Element, das auf die Proteine wirken
soll, umfassen. Solche Mischungen sind unter anderem zum Erreichen einer
in vivo-Insertion nützlich.
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Die
Erfindung betrifft ferner Kits, die die oben beschriebenen Zusammensetzungen
enthalten.
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Tn7
kann als Stamm ATCC 29181 erhalten werden; ein K-12-Derivat, das
den Resistenzübertragungsvektor
R483 trägt;
ursprünglich
als ein Transposon tragend in Barth et al., J. Bacteriol. 125: 800–810 (1976). Die
Sequenz von Tn7 ist der Genbank-Zugang ISTN7TNS,
Zugangsnummer X17693; belegt in Flores et al., Nucleic Acids Res.,
18: 901–11
(1990).
-
Nachdem
die Erfindung nun allgemein beschrieben wurde, wird sie im Folgenden
unter Bezugsnahme auf bestimmte, spezielle Beispiele, die hier lediglich
zu Veranschaulichungszwecken angegeben sind und, soweit nicht anders
angegeben ist, in r Weise einschränkend wirken
sollen, weiter beschrieben.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Materialien und Methoden
-
Medien,
Chemikalien und Enzyme: LB-Brühe
und Agar wurden so, wie es beschrieben ist (42) zubereitet. Die
Trimethoprim-Selektion erfolgte auf Isosensitest-Agar (Oxoid). Die
Lac-Phänotypen
wurden auf MacConkey-Lactose-Agar (Difco) beurteilt. Die verwendeten
Antibiotika-Konzentrationen waren 100 μg/ml Carbenicillin (Cb), 30 μg/ml Chloramphenicol
(Cm), 7,5 μg/ml
Gentamycin (Gn), 50 μg/ml
Kanamycin (Km), 10 μg/ml
Nalidixinsäure
(Nal), 20 μg/ml
Tetracyclin (Tet) und 100 μg/ml
Trimethoprim (Tp).
-
Hydroxylamin
wurde von Sigma erhalten. Die DNA modifizierenden Enzyme wurde von
kommerziellen Lieferanten erworben und so, wie es vom Hersteller
empfohlen wurde, verwendet.
-
Bakterienstämme, Phagen
und Plasmide: BR293 ist E. coli F– Δ(lac-pro)
thi rpsL Δ(gal – λG) + lacZ pL cI + 434pRS7 (43)(44). BR293 ist mit NK8027 (45) identisch
und wurde von Nancy Kleckner zur Verfügung gestellt. NLC51 ist E.
coli F– araD139 Δ(argF-lac) U169 rps150 relA1 flbB5301 deoC1 ptsF25 rbsR ValR recA56 (46). CW51 ist E. coli
F– ara arg Δlac-proXIII recA56 NalR RifR (11). λKK1
ist lambda 780 hisG9424::Tn10 del16 del17::attTn7::miniTn7-KmR (47).
Die Tns-Transpositionsproteine wurden durch pCW15 (tnsABC), pCW23 (tnsD), pCW30 (tnsE)
oder pCW4 (tnsABCDE) bereitgestellt
(11). Die Target-Plasmide waren Derivate von pOX-G, einem konjugierbaren
Derivat des F-Plasmids, das GnR trägt (48).
pOX-attTn7 trägt
eine (–342
bis +165) attTn7-Sequenz (16). Das Immun-Plasmid pOX-attTn7 EP-1::miniTn7-CmR wurden
durch Transponieren von miniTn7-CmR (47) auf pOX-attTn7 unter Verwenden von
TnsABC + E zum Steuern der Insertion in eine Nicht-attTn7-Position
erzeugt. Die Konstruktion des Immun-Target-Plasmids pOX-G::miniTn7-dhfr ist unten beschrieben. Das Donor-Plasmid
für das
Transposon für
den Test der Papillenbildung war pOX-G::miniTn7lac, das ein promotorloses lacZY zwischen den Ende des Transposons
enthält
(50). Der in vielen Kopien vorliegende Donor für das Transposon für die Ausschlusstests
war pEMΔ,
das miniTn7-KmR (23)
enthielt.
-
Manipulation
und Charakterisierung der DNA: Die Phagen- und Plasmid-Isolation, -transformation
und die Standard-Klonierungstechniken wurden, wie in (40) beschrieben
ist, durchgeführt.
Die Sequenzierung der DNA wurde in einer automatisierten ABI-Sequenzierungsvorrichtung
durchgeführt.
In dieser Arbeit wurden zwei Plasmide konstruiert: (1) pOX-G::miniTn7-dhfr. MiniTn7-dhfr wurde durch Austauschen der KmR-Kassette in
pLA1 (16) gegen eine dhfr-Kassette aus pSD511 (28), die mit Hilfe
einer PCR amplifiziert worden war, um flankierende SalI-Schnittstellen
anzufügen,
konstruiert. Das PCR-Fragment wurde in den TA-Vektor (Invitrogen)
ligiert, dann wurde die dhfr-Kassette durch einen SalI-Verdau entfernt und in die SalI-Schnittstelle von pLA1 inseriert,
wodurch das KmR-Gen ersetzt wurde. Das resultierende
Plasmid wurde in NLC51 + pCW4 + pOX-G transformiert und für mehrere
Tage anwachsen gelassen, um das Eintreten der Transposition zuzulassen.
pOX-G-Plasmide, die eine miniTn7-dhfr-Insertion
erhalten hatten, wurden durch Einpassen in CW51 und Selektieren
auf TpR identifiziert.
-
Mutagenese
von tnsC: Das TnsABC-Plasmid pCW15 wurde bei 37°C 20 Stunden
lang gegen 1 M Hydroxylaminhydrochlorid in 0,45 M NaOH (End-pH bei
annähernd
7,0) ausgesetzt (ROSE et al., 1990). Die DNA wurde mit Hilfe mehrerer
Ethanolfällungen
rückgewonnen
und die PvuII-SphI-Fragmente, die das mutagenisierte tnsC enthielten, wurden in unbehandeltem
pCW15 subkloniert, wobei das Wildtyp TnsC
(SEQ ID NO: 1) ausgetauscht wurde. Diese Plasmide wurden dann
mittels Elektroporation in CW51 + pOX-G::miniTn7lac eingeschleust
und die Transformanten wurden auf MacConkey-Lactose-Platten, die Cm enthielten,
selektiert. Die Platten wurden 3 bis 4 Tage lang bei 30°C inkubiert
und auf das Auftreten von Lac+-Papillen,
die eine Transposition von miniTn7lac anzeigen,
gescrennt.
-
λ-Sprungtest
der Transposition: Die Tn7-Transposition
wurde in NLC51-Stämmen
beurteilt, in die tns-Funktionen
mittels Transformation eingeschleust wurden, und pOX-G wurde mittels
Konjugation eingeschleust (siehe 5). Das
Protokoll aus (47) war folgendermaßen: Die Zellen wurden bei
37°C in
LB und 0,2% Maltose bis zu einer OD600 von
0,4–0,6
angezüchtet
und dann mit Hilfe einer Zentrifugation und Resuspension in 10 mM
MgSO4 auf 1,6 × 109 Zellen/ml
aufkonzentriert. 0,1 ml Zellen wurden mit miniTn7-KmR enthaltendem
0,1 ml λKK1
mit einer Multiplizität
der Infektion von 0,1 Phagen pro Zelle kombiniert. Die Infektion verlief
15 Minuten lang bei 37°C
und wurde durch die Zugabe von 10 mM Natriumcitrat in 0,8 ml LB
beendet. Die Zellen konnten sich durch eine Belüftung für 60 Minuten bei 37°C erholen
und anschließend
auf Km und Citrat enthaltenden Platten verteilt werden. Die Häufigkeit
der Transposition wird als Anzahl an KmR-Kolonien/pfu λKK1 ausgedrückt.
-
Tests
des Ausschlusses einer Transposition: Die Tn7-Transposition wurde in den Derivaten
von BR293, die zum Überwachen
der SOS-Induktion verwendet wurden (Tabelle 3) oder in NLC51-Stämmen, in denen
die tns-Funktionen mittels
Transformation eingeschleust wurden beurteilt und pOX-G oder pOX-G::miniTn7-dhfr wurden mittels Konjugation
eingeschleust. MiniTn7-KmR war in den NLC51-Stämmen entweder in dem chromosomalen
attTn7-Ort (4 und Tabelle 1) oder dem high
copy-Plasmid pEMΔ (Tabelle 2)
(SEQ ID NO: 4) vorhanden. Das Protokoll wurde aus (11) angepasst:
Die oben beschriebenen Donor-Stämme
und der Empfängerstamm
CW51 wurden unter vorsichtiger Belüftung bei 37°C bis zu
einer OD600 von 0,4–0,6 angezüchtet. Die Donoren und die
Empfänger
wurden in einem Verhältnis
von 1:5 gemischt und das Wachstum wurde eine Stunde lang fortgesetzt.
Das Einpassen wurde durch kräftiges
Schütteln
auf einer Vortex-Vorrichtung
unterbrochen und die Zellen wurden verdünnt und ausplattiert. Die Gesamtanzahl
an Exkonjuganten wurde mit einer Selektion auf GnNal-Platten bestimmt.
Die Tn7 enthaltenden Exkonjuganten
wurden auf TpNal-Platten selektiert und die miniTn7-KmR-Exkonjuganten wurden
auf KmNal-Platten selektiert. Die Häufigkeiten der Transposition
sind als Anzahl der TpR- oder KmR-Exkonjugaten/Gesamtanzahl an Exkonjuganten
ausgedrückt.
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Ergebnisse
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Isolierung
der gain of function-Mutanten von TnsC: Um sich auf die Verbindung
zwischen TnsC und der Target-DNA zu konzentrieren, isolierten die
Erfinder die gain of function-Mutanten von TnsC, die die TnsA +
B-Transposase in Abwesenheit von TnsD oder TnsE aktivierten. Da
eine Überexpression
des Wildtyp-TnsC nicht das Erfordernis von TnsD oder TnsE aufhebt
(11), wurde vorhergesagt, dass diese gain of function-Mutationen
eher die biochemischen Eigenschaften von TnsC beeinträchtigen
als dessen Expression oder Stabilität.
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Ein
visueller Test für
eine Tn7-Transposition (50(51)
wurde dazu verwendet, die Mutanten zu identifizieren. Dieser Test
verwendet ein miniTn7-Element,
das promotorlose lacZY-Gene
zwischen den cis-agierenden
Sequenzen an beiden Enden des Transposons trägt. Das miniTn7lac-Element ist in einer transkriptionellen
silent-Position auf einem Donor-Plasmid
positioniert; die Zellen, die dieses Plasmid enthalten, sind phänotypisch
gesehen Lac–.
Wenn die Tns-Funktionen in trans bereitgestellt werden, kann miniTn7lac zu neuen Orten in dem
Chromosom von E. coli transponieren. Einige dieser Transpositionsereignisse
ersetzen das Element stromabwärtig
von den aktiven Promotoren, was zu einer erhöhten lacZ-Expression
führt.
Dies wird auf MacConkey-Lactose-Farbindikator-Platten als Auftreten
von roten (Lac+-)Papillen in einer ansonsten
weißen (Lac–-)Kolonie
beobachtet. Die Anzahl an Papillen spiegelt daher das Ausmaß der Transposition
wieder, die während
des Wachstums der Kolonie auftrat.
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Die
Zellen, die miniTn7lac und
verschiedene Tns-Funktionen enthielten, wurden auf Farbindikator-Platten
gesetzt (1). Es waren nahezu keine Lac+-Papillen in den Zellen zu sehen, die nur
TnsABCwt enthielten. Die Zellen, die TnsABCwt + E enthielten, erzeugten viele Lac+-Papillen. Ein Southern Blotting zeigte, dass
TnsABCwt + E-Papillen eher aus Translokationen
eines miniTn7lac zu einer Vielzahl
von chromosomalen Positionen hin stammen, als aus intermolekularen
Umlagerungen des Donor-Plasmids (50). Die meisten TnsABCwt + D-Ereignisse waren silent, da kein in
geeigneter Weise ausgerichteter Promotor in der Nähe von attTn7
vorliegt (50)(52).
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Dieser
visuelle Test wurde zum Screenen nach TnsC-Mutanten, die die Fähigkeit,
die Tn7-Transposition in Abwesenheit
von TnsD oder TnsE zu aktivieren, erlangt hatten, verwendet. Zufällig mutagenisiertes tnsC wurde in ein Plasmid
kloniert, das tnsAB enthielt. Diese tns-Gene wurden in Zellen,
die miniTn7lac enthielten,
eingeschleust. Es wurden sechs gain of function-Mutationen von TnsC
identifiziert (1).
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Die
durch diese TnsC-Mutanten aktivierte Transposition erforderte nur
noch die TnsA + B-Transposase und intakte Transposon-Enden. Die
Phänotypen
der Papillenbildung der TnsC-Mutanten variierten erheblich, was
nahe legt, dass verschiedene Mutanten unterschiedliche Ausmaße der miniTn7lac-Transposition aktivierten.
Mehrere TnsC-Mutanten
förderten
mehr Transpositionen als TnSABCwt + E. TnsABCS401YΔ402 erreichten
die höchsten
Mengen an Transposition.
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Die
für die
Phänotypen
der Mutanten verantwortlichen Aminosäureänderungen wurden durch Subklonieren
und Sequenzieren der DNA bestimmt. tnsC codiert
für ein
Protein aus 555 Aminosäuren
mit Walker A- und Walker B-Motiven in der aminoterminalen Hälfte des
Proteins (53). Aus Analysen der Struktur und der Mutationen wurde
impliziert, dass Walker A- und Walker B-Motive direkt an der Nukleotidbindung
und/oder Hydrolyse in einer Vielzahl von ATPasen und GTPasen beteiligt
sind (37)(55).
-
Die tnsC-Mutationen führen in
erster Linie zu einzelnen Aminosäuresubstitutionen,
deren Positionen über
die Sequenz des TnsC-Proteins verteilt sind (2).
Die TnsC-Mutanten
teilen sich in zwei Phänotyp-Klassen
auf. Die von den Mutanten der Klasse I aktivierten Transpositionsreaktionen
sind für
Immun-Targets und die Target-Selektionsfaktoren
TnsD, TnsE sensitiv. Die von den Mutanten der Klasse II aktivierten Transpositionsreaktionen
sind hinsichtlich ihrer Reaktionen auf diese Signale gehemmt. Die
von den beiden Mutanten beeinträchtigten
Reste (TnsCA225V und TnsCE233K)
liegen in oder sehr nahe am Walker B-Motiv.
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TnsC-Mutanten
fördern
die intermolekulare Transposition: Der Pillenbildungstest stellt
ein wirkungsvolles Screening nach Transpositionsaktivität dar, er
gibt jedoch nicht notwendigerweise die intermolekularen Transpositionsereignisse
an. Interne Umlagerungen des miniTn7lac-Donor-Plasmids,
die das miniTn7lac-Element
stromabwärtig
von einem Promotor zufällig
ersetzen, würden
auch Lac+-Papillen erzeugen. Der Erfinder untersuchte
daher, ob die TnsC-Mutanten der TnsA + B-Transposase das Ausführen der
intermolekularen Rekombination erleichtern oder ob die Mutanten
die intermolekulare Transposition fördern.
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Der λ-Sprungtest
misst die Translokation eines miniTn7-KmR-Elements von einem bezüglich der Replikation und des
Einbaus defekten λ-Phagen
zu dem Bakterienchromosom während
einer vorübergehenden Infektion.
Das miniTn7-KmR-Element
trägt eine
Kanamycinresistenzkassette mit einem konstitutiven Promotor. Der λ-Sprungtest
gibt daher die Gesamtanzahl an Transpositionsereignissen, die in
dem Chromosom auftreten, an. TnsABCwt wies
keine in dem λ-Sprungtest
nachweisbare Transpositionsaktivität auf. TnsABCwt +
E erzeugte 2,2 × 10–7 KmR Kolonien/pfu (3). Die
durch TnsABCwt + D geförderte Transposition erzeugte
1,8 × 10–4 KmR Kolonien/pfu. Alle TnsC-Mutanten konnten
die Translokation von miniTn7-KmR fördern.
TnsABCA225V und TnsABCS404YΔ402 förderten
die Transposition 8- und 50-mal mehr als TnsABCwt +
E. Andere TnsC-Mutanten förderten
die Transposition, jedoch nicht in solchen Ausmaßen.
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Der
Ausschlusstest wurde zum Untersuchen der Fähigkeit der TnsC-Mutanten,
Translokationen in verschieden Arten von Target-Molekülen zu fördern, verwendet.
Dieser Test misst die Häufigkeit
der Transposition von miniTn7-KmR von dem Chromosom zu pOX-G, einem konjugierbaren
Derivat des F-Faktors von E. coli. Der TnsABCwt +
E-Mechanismus selektiert vorzugsweise konjugierbare Plasmide als
Targets für
die Transposition, während
der TnsABCwt + D-Mechanismus pOX-G solange
nicht erkennt, bis es attTn7-Sequenzen enthält (ROGERS et al., 1986, WADDELL
und CRAIG, 1988, WOLKOW et al., 1996). Die TnsC-Mutanten konnten die
Transposition zu pOX-G fördern
(4). Die Ergebnisse zeigen daher, dass die gain
of function-Mutanten von TnsC die intermolekulare Transposition
fördern
können.
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Reaktion
auf die Target-Selektoren TnsD und TnsE: TnsD und TnsE werden zum
Aktivieren des TnsABCwt-Mechanismus und
zum Steuern der Transposition in bestimmte Target-DNAs benötigt (10)(11)(13)(14).
Die TnsABCmutant-Mechanismen erfordern per
Definition nicht den Einsatz von TnsD oder TnsE. Der Erfinder untersuchte
jedoch, ob TnsD oder TnsE die Häufigkeiten
oder die Verteilung der Transpositionsereignisse die von den TnsC-Mutanten
gefördert
wurden, beeinflussen konnten.
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Der λ-Sprungtest
wurde dazu verwendet, die Effekte von TnsD und einem verfügbaren attTn7-Ort
auf die von den TnsC-Mutanten geförderte Transposition zu beurteilen
(5). Jede Reaktion dieser Mutanten war für TnsD +
attTn7 responsiv, die Reaktionen variierten jedoch erheblich. Die
durch TnsABCA225V und TnsABCE273K aktivierten
Reaktionen wurden stark durch TnsD + attTn7 stimuliert, wodurch
in Gegenwart von TnsD + attTn7 eine 500- bzw. 5000-mal so hohe Transposition
gefördert
wurde als mit TnsABCA225V oder TnsABCE273K allein. Die übrigen Reaktionen der Mutanten
wurden weniger stark von TnsD beeinflusst: Die TnsABCS401F-Reaktionen
zeigten eine mäßige (50-fache) Stimulation,
Die durch TnsCE223K, TnsCS401YΔ402 und TnsCA282T aktivierten Reaktionen wurden in Gegenwart
von TnsD etwas gehemmt.
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Die
Effekte von TnsE wurden ebenso mit Hilfe des λ-Sprungtests untersucht (5).
In Abwesenheit von TnsE war die überwiegende
Mehrheit der TnsABCmutant-Transpositionsereignisse
auf das Chromosom als Target gerichtet. In der Gegenwart von TnsE
wurde bei einigen der TnsC-Mutanten eine bevorzugte Insertion in
pOX-G beobachtet.
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Diese
unterschiedlichen Reaktionen lassen vermuten, dass die sechs TnsC-Mutanten
die Tn7-Transposition nicht
durch einen einzigen Mechanismus aktivieren. Basierend auf ihrer
Fähigkeit,
auf TnsD und TnsE zu reagieren, können die Mutanten stattdessen
in zwei Klassen eingeteilt werden. Die von den Mutanten der Klasse
I – TnsCA225V und TnsCE273K – aktivierte
Transposition kann durch TnsD stimuliert werden und durch TnsE gegen
pOX-G als Target gerichtet sein. Die durch die Mutanten der Klasse
II – TnsCE233K, TnsCA282T TnsCS401YΔ402 und
TnsCS401F – aktivierte Transposition
ist für
die positiven Effekte von TnsD oder TnsE oder beiden nicht responsiv.
Bei diesen Merkmalen wird vorgeschlagen, dass TnsCS401F ein
Mitglied der Klasse II ist: obwohl durch TnsCS401F aktivierte
Reaktionen etwas durch TnsD stimuliert wurden, wird die Verteilung
der Insertionen in den durch TnsCS401F aktivierten
Reaktionen nicht durch TnsE beeinflusst. Die Einteilung der TnsC-Mutanten
in diese beiden Klassen wird von den unterschiedlichen Reaktionen
der TnsABCmutant-Reaktionen auf Immun-Targets gestützt, wie
nachstehend beschrieben wird.
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Diskussion
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Proteine,
die an der Beurteilung der Targets beteiligt sind: Wie wird ein
geeignetes Target für
Tn7 identifiziert? Der Erfinder
hat die Hypothese aufgestellt, dass TnsC als ein „Verbindungsglied" oder „Verknüpfer" dienen kann, da
er die Transposase und die Target-DNA in einer durch den ATP-Zustand
von TnsC regulierten Weise verknüpft
(23) (27). TnsC besitzt die biochemischen Eigenschaften, die für diese
Verknüpfung
notwendig sind. es kann direkt mit der Target-DNA (24) und mit der
TnsA + B-Transposase Wechselwirken (A. STELLWAGEN und N. L. CRAIG,
nicht veröffentlichte
Ergebnisse). Das Wildtyp-TnsC (SEQ ID NO: 1) reicht jedoch nicht
dazu aus, die Transposition zu aktivieren. Die Tn7-Transposition hängt stattdessen von TnsD oder
TnsE zur Aktivierung des TnsABCwt-Mechanismus
und Selektion einer Targetsite ab. TnsD ist ein attTn7 bindendes Protein
(23), das TnsC zu diesem Target ergänzt. Der resultierende TnsC-TnsD-attTn7-Komplex kann dann die
Transposase in vitro anziehen (23). Der Mechanismus, über den
TnsE die Transposition aktiviert, ist derzeit noch nicht bekannt.
TnsE könnte
vorzugsweise an konjugierenden Plasmiden lokalisiert sein und anschließend TnsC
zu diesen Molekülen
ergänzen
oder TnsE könnte
TnsC so modifizieren, dass die Bindungsaktivität von TnsC nun gegen diese
Targets gerichtet ist. Alternativ dazu könnte TnsE die Transposase direkt,
ohne den Ablauf mit TnsC, modifizieren. Die Ergebnisse lassen vermuten,
dass TnsD und TnsE alternative Einsatzmenge in TnsC bereitstellen,
was wiederum die TnsA + B-Transposase zu der Target-DNA ergänzt.
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Die
erfolgreiche Isolierung der gain of function-Mutationen von TnsC
macht deutlich, dass der TnsABC-Mechanismus in der Lage ist, an
die Target-DNA anzugreifen und die Insertionen ohne TnsD oder TnsE
zu fördern.
Die Reaktionen haben jedoch nicht die Fähigkeiten von TnsD oder TnsE
zur direkten Transposition in bestimmte Targets nachgeahmt: die
durch die TnsC-Mutanten aktivierte Transposition zeigt nicht die
bevorzugte Insertion in konjugierbare Plasmide, die bei durch TnsE
aktivierten Reaktionen zu sehen ist, noch die Spezifität der durch
TnsD aktivierten Reaktionen. TnsD und TnsE sind daher wichtig dafür, diese
positiven Target-Signale zu erkennen.
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TnsC
scheint eine Vielzahl von Einsatzmengen – von TnsD, TnsE und von Immun-Targets –, die dessen
Aktivität
kontrollieren, zu empfangen. Die Aktivität von TnsC kann auch durch
eine Mutation beeinflusst werden. Sechs gain of Function-Punktmutationen
an TnsC wurden in dieser Arbeit beschrieben, die in zwei Klassen
eingeteilt werden können.
Die Tatsache, dass verschiedene TnsC-Mutanten mit unterschiedlichen Transpositionsaktivitäten rückgewonnen
wurden, stimmt mit der Hypothese überein, dass es verschiedene gibt,
TnsC zu aktivieren. Die Mutanten der Klasse I TnsCA225V und
TnsCE273K ermöglichen, dass der TnsABC-Mechanismus
die Transposition ausführt,
ohne dabei seine Fähigkeit,
auf sowohl positive als auch negative Target-Signale zu reagieren,
verliert. Sie sind beide wesentliche gain of function-Mutanten,
wobei TnsABCA225V die Transposition zu den
Chromosomen achtmal mehr fördert
als TnsABCwt + E (3). Die durch
diese Mutanten der Klasse I aktivierte Transposition kann stark
von TnsD + attTn7 stimuliert werden oder durch TnsE gegen konjugierbare
gerichtet sein, sowie in der Lage sein, zwischen Immun- und Nicht-Immun-Targets zu
unterscheiden. Die gain of function-Phänotypen, die bei den Mutanten
der Klasse I zu sehen sind, wurden damit erreicht, während die
Fähigkeit
dieser TnsC, Informationen zwischen der Target-DNA und der Transposase
zu transportieren, bewahrt wurde.
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Die
TnsC-Mutanten, die in die zweite Klasse fallen, verhalten sich eher
wie konstitutiv aktivierte Versionen von TnsC. Einige dieser Mutanten
fördern
auch ein erhebliches Ausmaß der
Transposition: TnsABCS401YΔ402 führt zu einer 50-mal so hohen
Transposition zu den Chromosomen wie TnsABCwt +
E (3). Die Natur der Transpositionsreaktionen, die
von den TnsC-Mutanten der Klasse II gefördert wird, unterscheidet sich
jedoch ziemlich von denjenigen, die bei den Mutanten der Klasse
I zu sehen sind. Immun- und Nicht-Immun-Targets werden in den Reaktionen
mit den Mutanten der Klasse II im Wesentlichen äquivalent verwendet und TnsD
und TnsE sind nicht in der Lage, die Häufigkeit oder Verteilung dieser
Transpositionsereignisse stark zu beeinflussen. Ein ähnlicher
Verlust der Responsivität
auf die Target-Signale ist zu sehen, wenn die Tn7-Transposition
durch nicht-hydrolysierbare ATP-Analoga in vitro aktiviert wird.
Die Transposition kann noch auftreten, wenn die ATPase-Aktivität von TnsC
mit AMP-PNP blockiert wird, solche Transpositionsereignisse erfordern
jedoch nicht länger
TnsD und sind nicht länger
gegen attTn7 als Target gerichtet (BAINTON et al., 1993). Stattdessen
kann jedes DNA-Molekül,
einschließlich
Immun-Targets, als Target für
eine Tn7-Insertion dienen.
Die TnsABC-Transposition kann daher konstitutiv durch AMP-PNP oder
durch die TnsC-Mutanten
der Klasse II aktiviert werden. Es ist bemerkenswert, dass die in
TnsCE233K betroffene Aminosäure in einem
der ATP-Motive von TnsC liegt.
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Vergleich
mit anderen Elementen: Die Verwendung eines von ATP abhängigen Proteins,
wie beispielsweise TnsC zum Regulieren der Targetsite-Selektion
ist für
Tn7 nicht einzigartig. Die
Transposition des Bakteriophagen Mu wird auch stark durch das ATP- verwendende Protein
MuB beeinflusst. MuB ist ein von ATP abhängiges, DNA bindendes Protein
(57) (MAXWELL et al., 1987), das für eine effiziente Transposition
in vivo benötigt
wird (58)(59). In vitro steuert die MuA-Transposase die Insertionen
vorzugsweise in Targets, die von MuB gebunden werden (60)(61)(19).
Obwohl keine spezielle Sequenzspezifität für die Bindung an MuB vorliegt,
ist dessen Verteilung auf der DNA nicht zufällig: Die Bindung von MuB an
Target-Moleküle,
die bereits Mu-Sequenzen enthalten, wird insbesondere durch einen
von ATP abhängigen
Mechanismus destabilisiert (19). Daher erkennt und vermeidet Mu,
wie Tn7, Immun-Targets; zudem
scheinen MuB und TnsCA225V funktionell gesehen ähnliche
Rollen bei der Regulierung der Transposition zu spielen.
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Mu
und Tn7 gehören zu einer Familie von Transposons,
die für
Proteine mit ATP-Bindungs-/-Hydrolyse-Motiven
codieren; andere Mitglieder schließen IS21 (35)(62), Tn552 (36),
Tn5053 (33) und Tn5090 (34) ein. Die Strategie, ein an ATP
bindendes Protein zum Regulieren der Targetsite-Selektion zu verwenden,
kann daher auf die gesamte Familie ausgeweitet werden. Tn5053 ist besonders interessant, da es für drei Proteine codiert,
die für
dessen Transposition erforderlich sind: eine mutmaßliche Transposase,
die ein D,D(35)E-Motiv enthält, das
für Transposasen
und Integrasen charakteristisch ist, ein potentielles Regulatorprotein,
das Walker A- und Walker B-Motive enthält und ein drittes Protein
mit unbekannter Funktion (33). Tn5053 zeigt
ein gewisses Maß an
Targetsite-Spezifität,
da es vorwiegend in den par-Locus
des konjugierbaren Plasmids RP4 inseriert wird. Es ist verlockend
zu spekulieren dass das dritte Protein von Tn5053 ein Target-Selektor wie TnsD oder
TnsE ist, der die Insertionen in den par-Locus
steuert.
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Die
Arbeit des Erfinders hat die Rolle der Target-DNA beim Kontrollieren
der Tn
7-Transposition in vivo veranschaulicht
und hat in hohem Maße
impliziert, dass TnsC eine Zentralfigur in dieser Regulation ist.
Einzelne Aminosäureänderungen
in TnsC können
die Übertragung
zwischen dem Transposon und der Targetsite zerstören, wodurch die Strenge der
Targetsite-Selektivität
von Tn
7 verringert wird. TnsD
fördert
mit großer Häufigkeit
die Tn
7-Insertion in attTn7, einen sicheren
Hafen in dem Bakterienchromosom. wohingegen TnsE den Tn
7-Zugang zu konjugierbaren Plasmiden erlaubt
und damit ein Mittel, sich in den Bakterienpopulationen zu verteilen.
Das Vermeiden von Immun-Targets anstelle eines lokalen Springens
fördert
auch die Verbreitung des Elements und hindert ein Tn
7 daran, sich in ein anderes einzubauen.
TnsC kann alle diese Target-Signale zusammenfassen und die Informationen
an die Transposase weiterleiten. Tabelle 1 TnsC
A225V fördert die
intermolekulare Transposition
Tns-Funktionen | Häufigkeit
der Transposition |
TnsABCwt | < 10–7 |
TnsABCA225V | 8,8
(± 8,1) × 10–6 |
TnsABCwtDE | 5,5
(± 1,1) × 10–4 |
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Die
Häufigkeiten
der Transposition von miniTn7-KmR eines high-copy-Plasmids zu pOX-G wurden
unter Verwenden des Ausschlusstests bestimmt und als die Anzahl
an KmR-Exkonjugaten/Gesamtzahl
an Exkonjuganten ausgedrückt.
Jeder Wert ist der Mittelwert aus drei voneinander unabhängigen Messungen.
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Beispiel 2
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Materialien und Methoden
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Medien, Chemikalien und Enzyme
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Luria-Brühe (LB)
und Agar wurden, wie in (42) beschrieben ist, zubereitet. Die Carbenicillin-
und Kanamycin-Selektionen wurden mit einer Konzentration von 100 μg/ml durchgeführt. Die
DNA modifizierenden Enzyme und die Restriktionsenzyme wurden bei
kommerziellen Lieferanten erworben und entsprechend den Anweisungen
des Herstellers verwendet. Die Taq-Polymerase wurde von Boehringer
Mannheim Biochemicals erworben.
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Bakterienstämme und
Plasmide
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Die
Tn7-Donor-Plasmide enthalten
ein miniTn7-Element, in dem
die minimalen Endsequenzen von Tn7 (Tn7L 1–666 und Tn7R 1–199)
einen selektierbaren Marker flankieren. Es hat sich gezeigt, dass
ein pBR-Plasmid, das ein mTn7-Kanamycin-Element
mit NotI- und SpeI-Schnittstellen an den Enden der Kanamycinkassette
ein effektiver Donor ist. Wenn Transpositionsprodukte mittels Transformation
rückgewonnen
werden sollen, ist es nützlich,
die Transformation eines Donors, der nicht reagiert hat, zu verhindern.
Eine Strategie ist, das Rückgrat
des Donors mit einem Restriktionsenzym, das nicht innerhalb des
Tn7-Elements oder innerhalb
der Target-DNA geschnitten wird, zu schneiden. Eine andere Strategie
ist, Donor-Plasmide zu verwenden, die sich nicht mit den rückgewonnenen
Produkten replizieren. Eine Strategie ist, die Replikation des Donors von
einem Protein abhängig
zu machen, das nicht in dem Transformationsstamm vorhanden ist.
Zum Beispiel kann das Tn7-Element
auf einem Plasmid angeordnet sein, das nicht selbst für ein Initiator-Protein der Replikation
codiert. Ein besonderes Beispiel ist, ein R5K-Plasmid, das nicht
für das
Replikatorprotein pir codiert, als Rückgrat des Donors zu verwenden.
Das R6Kpir-miniTn7-Plasmid kann dann in einem
Stamm, der pir enthält (der
zum Beispiel durch ein heterologes Plasmid bereitgestellt wird),
angezüchtet
und die Transpositionsmischung in einem Stamm, dem pir fehlt, transformiert
werden. Durch eine Selektion nach dem Marker auf dem Tn7 werden nur Insertionen in die Target-DNA
rückgewonnen.
Für die
Subklonierung effiziente, kompetente DH5alpha-Zellen wurden von
GIBCO BRL erworben und gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet.
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Das
Target-Plasmid pRM2 (SEQ ID NO: 6) enthält die Basen –342 bis
+165 von attTn7, der in pUC18 kloniert worden war [47]. Das Donor-Plasmid
pEMΔ (SEQ
ID NO: 4) trägt
ein miniTn7-Element, das aus den 166 terminalen Basen des linken
Endes von Tn7 und 199 Basen des rechten Endes, die ein Gen flankieren, das
eine Resistenz gegen Kanamycin verleiht, bestand [23].
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Tns-Proteine
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Die
Reinigung von TnsA und TnsB-His wurden in (63) beschrieben. TnsA
wurde in 25 mM Hepes (pH 8,0), 150 mM NaCl, 1 mM EDTA, 1 mM DTT,
5% Glycerin bei –80°C gelagert.
TnsB war TnsB-His, ein Derivat, das ein C-terminales Polyhistidin-Tag
enthielt, und wurde in 25 mM Hepes (pH 8,0), 500 mM KCl, 2 mM DTT, 1
mg/ml BSA, 25% Glycerin bei –80°C gelagert.
Die Reinigung von TnsC und TnsCA255V ist
eine von (24) modifizierte Vorgehensweise (24), die in (25)(26)
beschrieben ist. Beide Proteine wurden in 25 mM Hepes (pH 8,0),
1 M NaCl 2,5 mM DTT, 1 mM ATP, 10 mM MgCl2,
0,1 mM EDTA, 10 mM CHAPS, 10% Glycerin bei –80°C gelagert. TnsD war TnsD-His
(P. Sharpe und N. Craig, bei der Zubereitung), ein Derivat, das
ein C-terminales Polyhistidin-Tag enthielt, und wurde mittels Ni2+-Chromatographie gereinigt, bevor es in
50 mM Tris (pH 7,5), 2 mM DTT, 500 mM KCl, 1 mM EDTA und 25% Glycerin
bei –80°C gelagert.
-
Transpositionsreaktionen in
vitro
-
Die
Transpositionsreaktionen wurden aus der Standard-in vitro-Reaktion,
die in (23) beschrieben ist, angepasst. Die Reaktionsmischungen,
100 μl Volumen,
enthielten (Endkonzentration) 0,25 nM pEMΔ-Donor, 1,9 nM pRM2-Target,
26 mM Hepes, 4,2 mM Tris (pH 7,6), 50 μg/ml BSA, 100 μg/ml Hefe-tRNA,
2 mM ATP (pH 7,0), 2,1 mM DTT, 0,05 mM EDTA, 0,2 mM MgCl2, 0,2 mM CHAPS, 28 mM NaCl, 21 mM KCl, 1,35%
Glycerin, 60 ng TnsA, 25 ng TnsB, entweder 100 ng TnsCwt oder
100 ng TnsCA225V und 40 ng TnsD, soweit
es nicht anders angegeben ist, in einer 30-minütigen Vorinkubation bei 30°C. (TnsA
= 19 nM, TnsB = 3,1 nM, TnsC = 16 nM, TnsD = 6,5 nM). Magnesiumacetat
wurde zu einer Endkonzentration von 15 mM gegeben und die Reaktionen
wurden weitere 60 Minuten bei 30°C
laufen gelassen. Die Produkte wurden mit einer 1:1-Mischung aus
Phenol/Chloroform extrahiert, in Ethanol ausgefällt und in Wasser in einer
Zubereitung für
nachfolgende Analysen resuspendiert.
-
PCR-Primer und Amplifikation
-
Die
für die
verschiedenen PCR-Amplifikationen zur Analyse der Produkte der Transposition
verwendeten Oligonukleotide sind:
-
Zwei
Prozent der 100 μl
Transpositionsreaktion wurden als Templat in einer gegebenen PCR-Reaktion verwendet.
100 pg des Plasmids pMCB20 wurden verwendet wenn ein Markerprodukt
für einen
Größenvergleich
auf den hochauflösenden
Denaturierungsgelen amplifiziert wurde. Bei allen Amplifikationen
wurden 30 Temperaturzyklen von 94°C
für 1,0
Minuten, 55°C
für 1,5
Minuten und 72°C
für 1,5
Minuten laufen gelassen, worauf eine einmalige, 5-minütige Inkubation
bei 72°C
folgte. Die Zusammensetzung des Puffers und die Menge der Taq-Polymerase,
die von dem Hersteller (Boehringer Mannheim Biochemicals) empfohlen
wurden, wurden bei allen Reaktionen verwendet. Die PCR-Produkte
wurden in Ethanol ausgefällt
in Wasser resuspendiert und auf ein hochauflösendes Denaturierungsgel geladen.
-
Markierung der Sonden
-
Die
Oligonukleotidsonden wurden für
45 Minuten bei 37°C
am 5'-Ende mit [gamma-32P]-ATP-Substrat und
der Polynukleotidkinase des Bakteriophagen T4 markiert. Die markierten
Sonden wurden mittels Größenausschluss
durch eine G50-Nick Spin-Säule
(Pharmacia) vom nicht eingebauten Marker abgetrennt.
-
Hochauflösende Denaturierungsgele
-
Mit
den resuspendierten PCR-Produkten wurde entweder auf 5%-igem oder
auf 6%-igem, denaturierenden
Polyacrylamidgel eine Elektrophorese durchgeführt und diese auf eine Gene
Screen Plus-Membran (du Pont) elektrotransferiert. Die resultierenden
Blots wurden durch Hybridisierung an eine geeignete Oligonukleotidsonde
bei 50°C
sichtbar gemacht und über
Nacht Phosphorimager-Platten (Molecular Dynamics), die am folgenden
Tag ausgelesen wurden, ausgesetzt.
-
Ergebnisse
-
TnsCA225V unterstützt die
effiziente Transposition in vitro
-
In 7 ist
ein Diagramm einer Tn7-Transposition gezeigt. Tn7 wandert über einen
Schnitt-und-Einfügen-Mechanismus,
wodurch beide Enden des Elements durch Aufbrechen des Doppelstrangs
zuerst aus dem Rückgrat
des Donors ausgeschnitten werden und am wahrscheinlichsten über Transveresterungsreaktionen
an die Target-DNA geknüpft
werden, um einfache Insertionen mit kurzen Lücken an jedem Ende auszubilden.
Andere mögliche
Intermediate einer Transpositionsreaktion sind Doppelstrangbrüche (DSB),
bei denen ein Ende des Transposons herausgeschnitten wurde, das
andere Ende mit dem Donor-Rückgrat
verknüpft bleibt,
herausgeschnittene, lineare Transposons (excised linear transposons,
ELT), b bei denen beide Enden aus dem Donor ausgeschnitten wurden
und keines der beiden Enden mit dem Target verknüpft wurde und Doppelstrangbrüche, Verbindungen
an einem einzigen Ende (double-strand break, single-end joins, DSB-SEJ),
bei denen ein Ende des Transposons in den Donor eingearbeitet und
mit dem Target-Molekül
verknüpft
wurde.
-
Die
Tn7-Transpositionsreaktion wurde in vitro wiederhergestellt, in
der gereinigte Tns-Proteine die Transposition eines mini-Tn7-Elements
von einem Donor-Plasmid in ein attTn7 enthaltendes Target-Plasmid fördern (Bainton,
1993). TnsABCwt + D unterstützt mit
großer
Effizienz diese Reaktion; annähernd_%
[einsetzen] der Donor-Moleküle
werden in einfache Insertionsprodukte (8, Bahn
4) umgewandelt. In Abwesenheit von TnsD erzeugt TnsABCwt keine
nachweisbare Menge an Insertionsprodukten (Bahn 2), obwohl nach
einer verlängerten
Inkubation Intermediate aus dem Doppelstrangbruch zu sehen sind.
Im Gegensatz dazu zeigen TnsABCA225V enthaltende
Reaktionen eine enorme Ansammlung einfacher Insertionen mit einer
Effizienz, die an TnsABCwt + D-Reaktionen
herankommt. Weder die TsnABCA225V- noch
die TnsABCwt + D-Reaktionen erzeugen erkennbare
Mengen an DSB-SEJ-Produkten, was anzeigt, dass die überwiegende
Mehrheit der Tn7-Transpositionsereignisse
eher zu der vollständigen
(d. h. an beiden Enden erfolgenden) Insertions des Transposons in
die Target-DNA führen,
als zu einem nur an einem einzigen Ende auftretenden Insertionsereignis.
-
Die
TnsABC + D-Transposition ist nicht nur effizient, sie ist auch sehr
targetsitespezifisch. Die TnsABC + D-Insertionen erfolgen nahezu
ausschließlich
in den attTn7-Orten, die auf dem Target-Plasmid vorhanden sind (Bainton
et al., 1993, Daten sind nicht gezeigt). Im Gegensatz dazu sind
die TnsABCA225V-Insertionen nicht auf den
attTn7-Ort beschränkt.
Eine alternative Restriktionsanalyse der TnsABCA225V-Reaktion
ergibt Schlieren der Produkte auf einem Agarosegel (Daten sind nicht
gezeigt), was bei einer Population aus Insertionen, die an vielen
verschiedenen Positionen in dem Target-Plasmid lokalisiert sind,
nahe liegt. Um die Verteilung dieser Insertionen zu untersuchen,
unterzogen wir die TnsABCA225V-Reaktionsprodukte
einer hochauflösenden
Analyse, wie unten beschrieben ist.
-
Die Verteilung der durch TnsABCA225V vermittelten Insertionen ist sehr unspezifisch
-
Ein
auf einer PCR basierender Ansatz wurde dazu verwendet, die durch
Insertionen erfolgten in SV40 und Hefe-TRP1ARS1-Minichromosomen
[30, 31] zu analysieren und funktionelle Analysen der durch Insertionen
erfolgten Mutationen in dem Hefe-Chromosom V bzw. dem supF-Gen von
E. coli durchzuführen
[Smith, 1996, Nr. 427] und [32].
-
Die
PCR wurde dazu verwendet, die Verteilung der TnsABCA225V-Insertionen,
die vorher mit hoher Auflösung
auf dem Agarosegel zu sehen waren, zu untersuchen. Das Diagramm
in 9 veranschaulicht die Strategie der PCR, die zum
Amplifizieren der Population an Insertionsprodukten, die in einer
TnsABCA225V-Reaktion vorhanden sind, wobei
zwei repräsentative
Insertionen als Beispiele gezeigt sind, verwendet wurde. Ein PCR-Primer (NLC95) (SEQ
ID NO: 7) hybridisiert innerhalb der cis-agierenden Endsequenz des
inserierten Elements und der andere (NLC209) (SEQ ID NO: 8) hybridisiert
an eine beliebige Position in dem Target-Molekül. Die Länge der PCR-Produkte spiegelt
daher die Positionen der Insertionen in dem Target-Molekül wieder.
-
Die
Amplifikation eines Pools aus Insertionen erzeugte wie erwartet
Schlieren der Reaktionsprodukte, wenn sie auf einem Agarosegel gezeigt
wurden (Daten sind nicht gezeigt). Die PCR-Produkte wurden auf einem
6%-igen, denaturierenden Polyacrylamidgel laufen gelassen, um eine
Auflösung
einzelner Nukleotide zu erreichen, und durch Southern Blotting und
Hybridisierung an eine für
Tn7 spezifische Sonde sichtbar gemacht. Das verblüffende Ergebnis
ist, dass die Verteilung der Produkte bemerkenswerter Weise unspezifisch ist.
Die Insertionen traten an nahezu jeder Base innerhalb des hochaufgelösten unteren
Teils des Gels auf. Die PCR-Produkte mit mehr als annähernd 200
bp Länge
sind schlecht aufgelöst.
Einige Bereiche mit dichten Signalen sind in diesem Bereich zu finden,
die möglicherweise
bevorzugte Insertionspunkte angeben. Es konnte jedoch auch eine
Verdichtung der Banden für
die offensichtlich einzelnen Produkte festgestellt werden; eine Analyse
dieser Insertionsprodukte mit anderen Primerpaaren stützte diese
letztere Möglichkeit
(siehe unten).
-
Dies
bestätigt
die Hypothese des Erfinders, dass der TnsABCA225V-Mechanismus
in der Lage ist, die Tn7-Transposition mit hoher Effizienz und geringer
Spezifität
in das Target-Plasmid
zu steuern.
-
Kontrolle des gesamten Target-Plasmids
-
Die
obigen Versuche waren auf einen relativ kurzen Bereich des Target-Plasmids
pRM2 (SEQ ID NO: 6) gerichtet. Es wurde gezeigt, dass TsnABCA225V Insertionen in nahezu jedes Basenpaar
in diesem Bereich steuern kann. Um sicher zu gehen, dass dieses
Phänomen
nicht spezifisch für
den Bereich des Plasmids ist, wurde eine Familie von Primern synthetisiert,
von denen jeder mit einem für
das Ende von Tn7 spezifischen Primer gepaart wurde, um eine Amplifikation
aller Bereiche von pRM2 (SEQ ID NO: 6) zuzulassen. Diese Primer
werden mit einem Abstand von annähernd
500 bp großen
Intervallen um das Target-Plasmid
herum angeordnet und werden die Insertionen in vorwiegend einer
Richtung amplifizieren. 9 gibt die Amplikons für jedes
Primerpaar an und zeigt den Southern Blot eines denaturierenden
Gels der resultierenden PCR-Produkte. Die Ergebnisse geben an, dass
die durch A225V vermittelten Insertionen
in Positionen um das gesamte Plasmid herum auftreten. Wie bei dem
ursprünglichen
Amplikon, das analysiert wurde, tritt eine erhebliche Variabilität bezüglich der
Stärke
des Signals für
einzelne Proteine der Insertion auf, die Insertionen treten jedoch
bis zu einem gewissen Grad an jeder Position auf. Der TnsABCA225V-Mechanismus scheint jedoch nicht für irgendeinen
bestimmten Bereich dieses Target-Plasmids spezifisch zu sein.
-
In
einem Ansatz des Untersuchens einer möglichen Sequenzspezifität der Targetsite-Selektion von TnsABCA225 wurden 67 voneinander unabhängige Insertionen
in ein 12 kb großes
Plasmid gesammelt und analysiert. Die TnsABCA225-Transpositionsreaktionen
unter Verwenden eines Target-Plasmids, das Gene von E. coli enthielt,
wurden in E. coli transformiert, um kanamycinresistente Kolonien
zu selektieren. Die Target-Plasmide wurden dann rückgewonnen
und sequenziert, um die Position jeder Insertion zu bestimmen. 62
der 63 Insertionen wurden in verschiedenen Positionen auf dem Target-Plasmid
lokalisiert. Ein Vergleich der Sequenzen dieser Insertionen stützte unsere
vorigen Beobachtungen, dass nur eine sehr geringe Sequenzspezifität vorhanden
ist, um die Selektion der TnsABCA225-Targetsites zu steuern.
Versuche, eine Consensus-Sequenz für die 5 bp große Targetsite-Duplikationssequenz
abzuleiten, offenbarten eine leichte Präferenz für NYNRN (SEQ ID NO: 14), die
Tendenz ist jedoch nicht sehr zwingend.
-
Ausnutzen des für eine in
vitro-Mutagenese
-
Die
hohe Effizienz und die geringe Target-Spezifität des TnsABCA225-Transpositionsmechanismus
machen dies zu einem nützlichen
System für
das Mutagenisieren einer Vielzahl von DNA-Targets. Die durch Insertionen
erfolgende Mutagenese konnte unter anderem an Cosmid-Bibliotheken,
cDNA-Bibliotheken, PCR-Produkten, BAC, YAC und genomischen DNA durchgeführt werden.
Der Erfinder hat auf pUC basierende Plasmide, Cosmide, BAC mit einer
Größe zwischen
5 und 120 kb (Daten sind nicht gezeigt) und genomischer DNA von
H. influenzae (Gwinn et al., 1997) mutagenisiert. Tatsächlich hat
der Erfinder keine DNA gefunden, die nicht als Target für die TnsABCA225-Transposition dienen kann.
-
Wenn
die DNA-Targets erfolgreich in vitro mutagenisiert wurden, werden
die einfachen Insertionen rückgewonnen.
Damit ein einfaches Insertionsprodukt zu einem stabilen Replikon
wird, müssen
die nicht-homologen 5'-Überhänge, die
von beiden Enden des inserierten Transposon wegstehen, entfernt
werden, die Lücken
aufgefüllt
werden und die Stränge
ligiert werden. Ein einfaches Verfahren, solche Bearbeitungsfunktionen auszuführen, ist,
den Pool der Transpositionsprodukte in einen Wirt zu transformieren
und sich auf den Reparaturmechanismus des Wirts zu verlassen, wobei
auf einen Marker selektiert wird, der von dem Transposon getragen
wird. Bei E. coli werden die einzelsträngigen 5'-Überhänge und
Lücken
an jedem Ende des Transposon nach einer einfachen Insertion durch
den Wirt leicht repariert (siehe unten). Das Donor-Plasmid für andere Wirte
könnte
in vielerlei Weise daran angepasst werden, die Rückgewinnung der gewünschten,
durch Insertion erhaltenen Mutanten bestmöglich zu erleichtern.
-
Der
Erfinder hat einfache Insertionen in pRM2 in E. coli rückgewonnen,
da Tn7-Insertionen
in diesem Wirt leicht repariert werden können.
-
Einfach
transformierende Transpositionsreaktionen in Wirtszellen als Verfahren
zum Rückgewinnen einfacher
Insertionsisolate stellt eine Grundlage dar, zu dem Donor-Moleküle beitragen,
die keine Transposition durchlaufen haben und daher weiterhin den
selektierbaren Marker auf einem stabilen Replikon tragen. Um die
Falsch-Positiven des Untergrunds, die ein Screening auf durch Insertion
erhaltene Mutanten erschweren, ausschließen zu können, kann die Fähigkeit
des Donors, der nicht reagiert hat, Zellen zu transformieren, verringert
werden. Es wurden zwei Verfahren bereitgestellt: 1) Zerstörung der
Fähigkeit
des Donor-Plasmids, sich zu replizieren, durch einen Restriktionsverdau
vor der Transpositionsreaktion und 2) Verwendung eines konditionellen
Replikonursprungs in dem Donor-Rückgrat,
das den Donor für
eine Replikation in den Zellen, die letztlich mit dem Transpositions-Pool
transformiert werden, unfähig
macht.
-
Bei
dem ersten Verfahren wurden 5 identische TnsABCA225-Reaktionen
an DNA eines linearisierten pMCB31-Donors, die mit Target-DNA des
Cosmid-Klons ES#3, einem annähernd
50 kb großen
Replikon, das ein Insert aus genomischer DNA aus E. tarda enthält, gepaart
war, durchgeführt.
Das Linearisieren des Plasmids wird das Donor-Plasmid an einer Replikation
hindern, wenn es in den Wirt transformiert wurde. Für die Schritte
der Extraktion und der Fällung
wurden die Produkte in einem Pool gesammelt und anschließend wurde ein
Teil der resultierenden Probe in BRL für die Subklonierung effiziente,
kompetente DH5-alpha-Zellen
transformiert. Mit der Annahme eines 10%-igen Verlusts bei der Rückgewinnung
der DNA nach der Transpositionsreaktion betrug die Effizienz der Transformation,
bezogen auf μg
des Einsatzes an Donor-DNA, annähernd
3,8 × 104 Kolonien/μg/ml Zellen. Bei einer Reaktion
werden üblicherweise
1/10 Mikrogramm Donor-Donor
DNA verwendet, so dass, mit Hilfe einer Extension, wenn die gesamte
Produkt-DNA aus einer einzigen Transpositionsreaktion transformiert
wird, 3800 Kolonien isoliert werden konnten, was eine effiziente
Mutagenese darstellt. Es wird angegeben, dass die DH5alpha-Zellen eine Transformationseffizienz
von gleich oder mehr als 1 × 107 Kolonien/μg supercoiled-pUC 19/ml Zellen
aufweisen. Einfache Zellen mit höherer
Effizienz oder Elektroporationszellen zu verwenden, sollte eine
erheblich höhere
Anzahl an Isolaten aus einer einzigen Transpositionsreaktion erzielen
und wahrscheinlich beim Aufnehmen seltenerer Ereignisse helfen.
-
Ein
anderes Verfahren verwendet einen heterologen Replikationsursprung
auf dem Donor-Plasmid, zum Beispiel R6K. Replikons, die auf diesem
Ursprung beruhen, müssen
in einem Wirt, der eine in diesem enthaltene Kopie des pir-Gens,
das für
das π-Protein,
einen notwendigen Bestandteil für
die Initiierung des Replikation an R6Kgamma-Ursprüngen trägt, trägt, beibehalten
werden. Es ist daher einfach Falsch-Positive zu bestimmen, die aus
Donor-Molekülen, die
nicht reagiert haben, stammen, indem einfach die Transpositionsprodukte
in pir–-Zellen
transformiert werden und sich bezüglich der Rückgewinnung von einfachen Insertionsisolaten
auf den kompetenten Replikationsursprung in dem Target-Molekül verlassen
wird. Für
die Transformation, wie sie oben beschrieben ist, wurden Transpositionsreaktionen,
die diesen Donor verwenden, zubereitet.
-
Es
ist absehbar, dass das längere
Plasmid (~50 kb) schwierig zu transformieren sein würde, nachdem es
eine Insertion erhalten hatte, da es ein größeres, offenes, kreisförmiges Molekül mit annähernd der
10-fachen Größe des offenen
Kreises von pRM2 (3,2 kb) mit einer Insertion wäre. Um einen Einblick in die
Möglichkeiten
der Beschränkung
von Target-Größen unter
Verwenden des Transformationsverfahrens zur Rückgewinnung einer einfachen
Insertion zu bekommen, wurden die Transpositionen des miniTn7-Elements
von pMCB40 in die beiden Plasmide direkt miteinander verglichen.
Die Effizienz der Transformationen der beiden Reaktionen war sehr ähnlich.
Die unterschiedlichen Targets wurden mit vergleichbaren Konzentrationen
in die Transpositionsreaktionen eingeschlossen, sie waren jedoch
nicht äquimolar.
Die Ergebnisse lassen vermuten, dass einfache Insertionen in ES#3
die Zellen mit nahezu der gleichen Effizienz wie die einfachen Insertionen in
den kleineren pRM2 transformieren können. Es ist schwierig, die
Reaktionsbedingungen, bei denen das Cosmid-Target mit der gleichen
Molarität
wie das pRM2-Target verfügbar
ist, zu testen, da erhöhte
Mengen an Gesamt-DNA in den Reaktionen die Reproduzierbarkeit, mit
der die DNA nach der Transposition rückgewonnen wird, beeinträchtigen
kann.
-
Die
hohen Transformationseffizienzen zeigen die Nützlichkeit dieser Reaktion
bei einer Mutagenese, in der die einfachen Insertionsprodukte stabil
in einem E. coli-Wirt repliziert werden können. Die gleiche Art Protokoll
könnte
in anderen Bakterien-Spezies und -Stämmen mit Entwicklung der geeigneten
DNA-Substrate verwendet werden.
-
Diskussion
-
TnsCA225V umgeht
die Anforderungen nach einem vorherbestimmten Protein
-
Bei
der Selektion der Targetsite zeigt Tn7 eine beachtliche Vielfalt.
Es besitzt ein kompliziertes System, entweder einen hoch-konservierten „sicheren
Hafen", dem Chromosom
von E. coli (attTn7) oder einige zufällige Orte im gesamten Genom
der Zelle oder darin enthaltener, konjugierbarer Plasmide auszuwählen, wobei diese
verschiedenen Selektionen über
alternative Targeting-Proteine, die von dem Element codiert werden, vermittelt
werden. Tn7 unterscheidet sich daher erheblich von allen anderen,
allgemein charakterisierten, transponierbaren Elementen, deren Selektionen
der Targetsites vorwiegend über
entweder die Transposase allein (z. B. IS10/Tn10) oder in Verbindung
mit einem anderen zusätzlichen
Protein (Bakteriophage Mu) vermittelt werden. IS10/Tn10 selektiert
eine Targetsite über
eine direkte Wechselwirkung der Tn10-Transposase mit der Target-DNA.
Es wurde gezeigt dass bestimmte Mutationen in der Tn10-Transposase
in der Lage sind, die Merkmale der Target-Erkennung zu ändern, während andere Funktionen der
Transposase davon nicht beeinträchtigt
werden (65). Der Bakteriophage Mu codiert jedoch für eine Transposase
Mu und einen von ATP abhängigen
Aktivator MuA, MuB. MuB wirkt als zusätzliches Protein, das, wenn
es in einem Komplex mit der Target-DNA vorliegt, die MuA-Transposase
zu dem Ort der Insertion anzieht. Es ist wahrscheinlich, dass die Beteiligung
von mehr Proteinen zugelassen hat, dass Tn7 sich mehr an die Änderungen
der Umgebung anpassen kann, wenn es sich neue Aufenthaltsorte sucht,
und sein Überleben
dadurch sichergestellt wird, dass es in der Lage ist, einen besser
angepassten Ansatz dafür
zu verwenden, sich selbst zwischen verschiedenen Zellpopulationen
zu verteilen.
-
Dieses
Beispiel hat sich auf die Rolle von TnsC in der Selektion einer
Targetsite konzentriert. Wie diskutiert wurde, wurde impliziert,
dass TnsC das Haupt-Verbindungsglied zwischen der an die Donor-DNA
gebundenen TnsAB-Transposase und den vorherbestimmten TnsD- oder
TnsE-Proteinen, die mit der Target-DNA in einem Komplex vorliegen,
ist. Versuche haben gezeigt, dass TnsC kein Vermögen dazu besitzt, in Abwesenheit
von TnsD und TnsE (Ref.) DNA unspezifisch zu binden, Versuche zur
Isolierung einfacher Insertionen in vivo und in vitro in Abwesenheit
der Targeting-Proteine mit Wildtyp-TnsC waren jedoch nicht erfolgreich
(23). Die Isolierung der TnsCA225V-Mutante
hat jedoch dem Erfinder ermöglicht,
diese Anforderung zu umgehen und einfach Insertionen aus Reaktionen,
denen TnsD und TnsE fehlt, zu isolieren. Die Mutante ermöglicht nicht
die die Rückgewinnung
einfacher Insertionen, sie ermöglicht
sie sogar sehr effizient.
-
Fähigkeit
von TnsCA225V, sich unspezifisch zu inserieren
-
Es
ist klar, dass TnsCA225V eine beachtliche
gain of function gegenüber
dem Wildtyp-TnsC
aufweist, wie durch die erhöhte
Ausbeute an einfachen Insertionen in einer Standard-in vitro-Reaktion
bestätigt
wurde (25)(26) (dieses Beispiel). Es war eine detailliertere Beurteilung
erforderlich, um die tatsächlichen
Orte der Insertion zu bestimmen, da die Restriktionsverdaus der
Produkt-Pools anzeigten, dass bei der Selektion des Ortes, bezogen
auf die durch TnsC vermittelten Insertionen, die nahezu ausschließlich gegen
den Ort der Anlagerung gerichtet sind, eine erhebliche Variabilität vorlag.
Die PCR-Amplifikation der Pools aus Transpositionsprodukten, gefolgt
von der Analyse verschiedener, voneinander unabhängiger Reaktionen auf hochauflösenden Denaturierungsgelen
hat offenbart, dass die Insertionen in das Target-Plasmid pRM2 an
jeder Base nachweisbar sind, die innerhalb der gut aufgelösten Abschnitte
der Gele sichtbar ist. Obwohl die Selektion der Targetsite nicht
vollständig
auffällig
ist (es treten Unterschiede in den Intensitäten der Banden auf), ist eine
Möglichkeit
die, dass die Aktivität
der unspezifischen Bindung an DNA von TnsC in der TnsCA225V-Mutante
verstärkt war,
wodurch dem Protein das Vermögen
verliehen wird, die TnsAB-Transposase zu der beobachteten, breiten Vielfalt
an Insertionsorten zu steuern.
-
Es
ist möglich,
dass die TnsCA225V-Mutation das TnsC in
einer solchen Weise verändert
hat, dass es einen TnsC-TnsE-Komplex stimuliert, der zu Insertionen
an zufälligeren
Orten in der Lage ist. Vielleicht ist die Rolle von TnsE die, die
unspezifische Wechselwirkung von TnsC mit der Target-DNA zu verstärken, wodurch Insertionen
in die Orte, an denen TnsC und TnsE zufällig einen Komplex bilden,
gefördert
wird. Die Fähigkeit von
TnsE, die Transposition bevorzugt zu konjugierenden Plasmiden hin
zu steuern (14) bewahrheitet sich, wenn TnsCA225V durch
Wildtyp-TnsC (SEQ ID NO: 1 und 2) ersetzt wird (25)(26). Dies lässt vermuten,
dass diese Mutation in TnsC nicht alle spezifischen Aktivitäten zum
Abzielen auf ein Protein als Target ausgleicht. Die TnsCA225V-Reaktion ist auch auf die Gegenwart
des targetsite-spezifischen Proteins TnsD sensitiv, wie durch einen
nachweisbaren Anstieg in der Häufigkeit
der Insertionen, wenn TnsD vorhanden ist, bewiesen wurde.
-
Diese
Beobachtungen können
erklären,
warm Tn7 sich ausgewählt
hat, einen komplexeren Mechanismus zur Selektion der Targetsite
zu konservieren. In einer Zelle, die nur Wildtyp-Proteine enthält, kann
eine weitere Regulationsebene ausgeübt werden, wenn zwei Proteine
zur Steuerung der Insertionen einen Komplex bilden und das Ergebnis
kann für
die Zellpopulationen weniger schädlich
sein als manch steil ansteigende Mengen an Insertionen, die bei
Reaktionen mit dem TnsCA225V in Abwesenheit
vorherbestimmter Proteine zu beobachten sind. Das Auftreten einer
Mutation, wie beispielsweise TnsCA225V,
in der Natur würde
die Spezifität verringern
und die Häufigkeit
der Insertionen erhöhen,
wobei die Folge davon ziemlich wahrscheinlich mehr Insertionen in
den wesentlichen Genen wären.
-
Es
ist vorstellbar, dass TnsC immer die Hauptrolle bei der Steuerung
der TnsAB-Transposase
zu Inserts spielte und die Targeting-Proteine eher zusätzliche
Proteine sind. Der Erfinder hat vorhergesehen, dass TnsD neben dem
Ort der Anlagerung an die DNA bindet und dass TnsC als Aktivierungsbrücke zu der
Transposase wirkt, eine andere Sichtweise ist, dass die Fähigkeit
von TnsC, an DNA zu binden, eine zentralere Rolle bei der Steuerung
des Donor-Komplexes zu einem Insertionsort hin spielt und dass TnsD
die Rolle des „Lenkens" des TnsAB + TnsC-Komplexes
zu einem bestimmten Insertionspunkt hin hat. Die A225V-Punktmutation könnte die
Fähigkeit
an TnsC verleihen, den Donor-Komplex ohne Hilfe eines Target bindenden
Proteins zu dem Insert hin „zu
lenken".
-
Es liegt keine offensichtliche Sequenzpräferenz an
dem Insertionspunkt vor
-
Hierbei
wurden zwei Hauptansätze
unternommen, um die durch TnsCA225V vermittelten
Insertionen bei der Auflösung
der Nukleotide zu analysieren. Der erste umfasst das Auslesen entlang
eines kurzen DNA-Abschnitts unter Verwenden von PCR und einer Analyse
der hochauflösenden
Denaturierungsgele, wodurch die spezifischen Signale an jeder Base
in einer fortschreitenden Weise quantifiziert werden und ein Sequenzmotiv, das
denjenigen mit den höchsten
Signalen oder den niedrigsten Signalen gemeinsam ist, herauszufiltern
versucht wird. Das zweite Verfahren konzentriert sich nur auf die
Rückgewinnung
der häufigsten
Insertionen, diejenigen, die durch einfaches Transformieren der
Transpositionsprodukte rückgewonnen
werden können
und sich zur Durchführung
einer erfolgreichen Reparatur des Replikons auf den Wirt verlassen.
Diese beiden Verfahren stellen verschiedene Sichtweisen eines allgemeinen
Prozesses bereit. Da die Rückgewinnung
spezifischer Insertionen auf den Vorgang der Transformation angewiesen
ist, werden seltene Insertionsereignisse, die mit Hilfe des PCR-/Denaturierungsgel-Verfahrens
sichtbar gemacht werden, sehr wahrscheinlich in einer Population
von rückgewonnenen
Transformanten stark unterrepräsentiert
sein, wenn wir annehmen, dass eine höhere Konzentration eines bestimmten
Templats ein diagnostisches PCR-Produkt mit größerer Intensität erzeugen
wird. Dies sollte die aus den Transformationen eines Transpositionsprodukts
angesammelten, repräsentativen
Daten dahingehend beeinflussen, mit der Untergruppe an PCR-Produkten,
die durch eine Analyse auf Denaturierungsgelen analysiert wurden,
mit den größten Intensitäten der
Banden zu überschneiden.
Auf diese Weise sind beide Arten an Daten dafür zulässig, einen bevorzugten Insertionsort
zu bestimmen zu versuchen.
-
Die
Suche des Erfinders nach einem gemeinsamen Motiv des Insertionsorts
konnte keine bevorzugten einzelnen Nukleotide oder Gruppen von Nukleotiden
aufdecken, die eine größere Häufigkeit
unter den am meisten intensiven Signalen auf einem Denaturierungsgel
oder unter den Insertionen, die durch Transformation isoliert wurden,
zeigten. In ähnlicher
Weise waren keine augenscheinlichen Motive vorhanden, die den am wenigsten
bevorzugten Orten, die in der Analyse auf den Denaturierungsgelen
untersucht wurden, gemeinsam waren. Das Fehlen einer Sequenzpräferenz für Insertionen
bei dieser Reaktion ist ein sehr gewünschtes Ergebnis, wenn es als
sehr unspezifisches Verfahren zum Mutagenisieren der DNAs verwendet
werden soll.
-
TnsCA225V: Ein
Hilfsmittel für
eine in vitro-Mutagenese
-
Die
eindrucksvolle Effizienz und geringe Spezifität der in vitro-Reaktion von
TnsCA225V macht die Reaktion zu einem hervorragenden
Werkzeug für
eine in vitro-Mutagenese.
Die große
Effizienz der Reaktion (d. h. der hohe Prozentsatz der Umwandlung
des Donor-Substrats in einfache Insertionen mit doppelten Enden) ist
entscheidend, wenn überlegt
wird, wie die rekombinanten DNAs rückgewonnen werden sollen. Die
Beobachtung, dass die Mehrheit der Moleküle, die sich aus einer Reaktion
ergeben, die eine Verbindung zwischen der Donor-DNA und der Target-DNA
enthalten, einfache Insertionen mit doppelten Enden sind, stellt
gegenüber
alternativen, auf Transposons basierenden, durch Insertionen erfolgenden
Mutagenesesystemen einen Vorteil bereit, da große Abschnitte der Verbindungen,
die in diesen Reaktionen zu sehen sind, Verbindungen mit einem einzigen
Ende sein können
(Rowland, S. J. et al., EMBO J., 14: 196–205 (1995)). Diese Untersuchung
hat gezeigt, dass standardmäßig kommerziell
erhältliche,
kompetente E. coli-Zellen in der Lage sind, die mit charakteristischen
Lücken
versehenen Moleküle,
die infolge einer einfachen Tn7-Insertion gebildet werden, reparieren
können,
vorausgesetzt, dass die Target-DNA
einen Ursprung enthält,
der sich in E. coli replizieren kann. Tausende der Isolate können aus
einer einzigen Transpositionsreaktion rückgewonnen werden, wobei mit
Mengen der Donor- und Target-DNA im Submikrogramm-Bereich begonnen
wird. Zellen mit hoher Effizienz sollten sogar noch größere Anzahlen
an Isolaten erzielen können. Über Tn7-Insertionen erfolgte
Mutanten könnten
aus vielen verschiedenen Organismen rückgewonnen werden, solange
die Target-DNA die Informationen trägt, die zur Replikation in
dem entsprechenden Wirt erforderlich sind, die Lücken können von dem Wirt repariert
werden und die DNAs können
mit vernünftiger
Effizienz erneut in den Wirt eingeschleust werden.
-
Die
Cosmid-Klone wurden mit den soeben beschriebenen Verfahren erfolgreich
mutagenisiert und rückgewonnen.
Unter Verwenden gereinigter Cosmid-Klone wurden Plotreaktionen durchgeführt. Es
würde jedoch
sehr einfach sein, eine vollständige
Cosmid-Bibliothek
zu mutagenisieren und mit dem gleichen Verfahren auf Mutanten zu
selektieren. Replikons, die so groß wie 125 kb (ein AC, nicht
gezeigt) waren, wurden erfolgreich als Target verwendet und rückgewonnen.
Eine frühere
Untersuchung des Erfinders zeigte, dass die Fähigkeit des Transpositionsmechanismus,
zu erkennen, ob ein potentielles Target-Molekül bereits eine Insertion enthält oder
nicht, scheitert, wenn der Abstand zwischen den beiden Insertionsorten
zunimmt (52). Es wurde gezeigt, dass der Grad, bis zu dem ein Target-Molekül gegen
eine zweite Insertion „immun" ist, eine umgekehrte
Beziehung zu der Länge
des Abstands der Insertionsorte voneinander aufweist. TnsCA225V hat eine Sensitivität gegen Immunitätssignale
gezeigt. Bis heute hat der Erfinder sehr wenige Beispiele für Doppelinsertionen
in Plasmiden in dem Bereich von 40 bis 50 kb gesehen, was nahe legt,
dass dieses Hilfsmittel sehr effektiv für mutagenisierende Cosmide
oder Plasmide in dem Bereich von 1 bis 50 kb sein wird.
-
Beispiel 3
-
Kit zum Erzeugen von Transposoninsertionen
-
Das
Kit stellt Transposoninsertionen in DNA in vitro bereit. Diese Insertionen
können
zum Bereitstellen von Priming-Sites für die Bestimmung einer DNA-Sequenz
oder Mutationen, die für
eine genetische Analyse geeignet sind, oder beides bereitgestellt
werden.
-
Abschnitt A: Bestandteile der Reaktion
-
A1) PROTEINE
-
- TnsA 30 μg/ml
in 10% Glycerin
- TnsB 20 μg/ml
in 25% Glycerin
- TnsC127 100 μg/ml in 10% Glycerin
-
Die
Proteine wurden auf –70°C gehalten. A2)
BESTANDTEILE DES PUFFERS
HEPES | 0,25
M pH 811 |
Tris
[Cl] | 0,25
M pH 7,6 [kann weggelassen werden] |
BSA | 10
mg/ml |
tRNA | 50 μg/ml [kann
weggelassen werden] |
DTT | 1
M |
ATP | 100
mM |
Mg-Acetat | 375
mM |
A3)
DONOR PLASMID FÜR
DAS TRANSPOSON
-
Die
wesentlichen Merkmale des Plasmids sind oben beschrieben, da es
das konditionelle R6K-Replikon enthält. A4)
KONTROLL-TARGET-PLASMID
-
Dieses
Plasmid enthält
sowohl den pUc- als auch den Mi3-Ursprung, eine lacZ'-MCS und amp. Siehe die
Figurenerklärung
in
11B.
(New England BioLabs,
32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915) A5)
SEQUENZIERUNGSPRIMER
NLC94
(SEQ ID NO: 13) | 3
pmol/μl |
NLC95
(SEQ ID NO: 7) | 3
pmol/μl |
-
Abschnitt B: (Kann von dem Benutzer bereitgestellt
werden)
-
B1) FÜR
DIE REAKTION in vitro
-
- Wasser, Millicue oder empfohlenes Äquivalent
- Target-DNA, die keine Kanamycinresistenz trägt (0,4–0,5 μg pro Reaktion)
- Wasserbad oder Heizblock, 30°C
- 1,5 ml Mikroröhrchen
oder ein anderes Reaktionsgefäß; eins
pro Reaktion.
-
B2) ZUM STOPPEN DER REAKTION
-
- wenn chemisch kompetente Zellen verwendet werden
- Wasserbad oder Heizblock, 75°C;
Zu beachten: nicht 65°C.
- wenn elektrokompetente Zellen verwendet werden
- Destilliertes Phenol, das mit TE oder Tris pH 8,0 äquillibriert
worden war Chloroform, das mit TE oder Tris pH 8,0 äquillibriert
worden war
- EtOH zum Ausfällen
- Na-Acetat 3 M
- Wasser oder 1 mM Tris pH 8 oder TE
-
B3) ZUM RÜCKGEWINNEN DER INSERTIONEN:
-
B3a) Transformierbare Zellen:
-
- Es kann jeder Standardstamm von E. coli verwendet werden;
wir haben ER1821, ER2502 und MC1061 (New England BioLabs, 32 Tozer
Road, Beverly, Massachusetts, 01915) verwendet.
-
Jeder
kanamycin-sensitive Organismus, in dem npt exprimiert werden kann,
kann auch mit dem KanR-Donor, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Salmonella, andere entere Organismen, Haemophilus, Rhizobium, und
Bacillus verwendet werden, Mit einem in geeigneter Weise veränderten,
selektierbaren Marker auf dem Donor-Plasmid für das Transposon kann jeder
prokaryotische oder eukaryotische Organismus, in den exogene DNA
eingeschleust werden kann, zum Rückgewinnen
der Insertionen verwendet werden.
-
In
diesem Beispiel wurden
- B3ai) Chemisch kompetente
ER1821 New England BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915
(2 × 107 Transformanten/μg LITMUS oder einem ähnlichen
Plasmid) verwendet. Ein Probenprotokoll für die Zubereitung derselben
wird unten in Abschnitt D1 bereitgestellt.
-
In
Beispiel 2 zeigten wir die Verwendung von
- B3aii)
Elektrokompetenten MC1061 (ATCC-Nr.; 53338)
(7 × 109 Transformanten/μg pLITMUS-28 oder einem ähnlichen
Plasmid). Ein Probenprotokoll für
die Zubereitung derselben ist unten in Abschnitt D2 angegeben.
-
Kommerziell
erhältliche
kompetente oder elektrokompetente Zellen können ebenso verwendet werden.
Das Verfahren zum Bestimmen der Kompetenz dieser Zubereitungen ist
unten in Abschnitt D3 angegeben.
-
B3b) Anzuchtmedien:
-
- An Fett reiche Brühe
(D4a unten) oder mSOC (D4d) ohne Arzneimittel, oder ein Äquivalent
- 0,4 ml pro Reaktion; wir empfehlen drei Reaktionen als Standard-Pilotversuch
(siehe Abschnitt C unten).
-
B3c) Selektive Medien:
-
- An Fett reicher Agar mit Arzneimittel (D4b) oder ein Äquivalent
- mindestens 1 Platte pro Reaktion; der in Abschnitt C beschriebene
Standard-Pilotversuch
erfordert 6 Platten, drei mit zwei Arzneimitteln und drei mit einem
Arzneimittel.
-
Kanamycin ist zum Selektieren der Transposons
aus dem vorliegenden Beispiel ERFORDERLICH
-
- Ampicillin wird für
die EMPFOHLENE Positivkontrolle verwendet.
- Carbenicillin kann ausgetauscht werden.
-
Für das Beispiel
aus Abschnitt C unten werden Rb Kan Amp (3 Platten) und RB nur Amp
(3 Platten) verwendet. Wenn das Target-Plasmid irgendeine andere
Arzneimittelresistenz trägt,
sollte die in einem Versuch durchgeführte Reaktion in dem Pilotversuch
auf Kanamycin plus dieses Arzneimittel ausplattiert werden.
-
B4) FÜR
DIE VORBEREITUNG DER DNA ZUR SEQUENZIERUNG (siehe Beispiel 2):
-
Ein
beliebiges Standardverfahren, das gewöhnlich eine DNA mit für die Sequenzierung
guter Qualität ergibt.
Wir haben Qiagen-Spinsäulen
und Gravitationsfluss-Plasmid-Zubereitungen
untersucht.
-
Abschnitt C. Protokoll der in vitro Tn7-Transpositionsreaktion
-
C1.
REAKTIONSVOLUMEN = 100 μl C2.
EMPFOHLENER PILOT VERSUCH Es sollte mit 3 Proben durchgeführt werden.
Reaktionsröhrchen 1 | für den Versuch
(Target-DNA, Protein und Donorplasmid zugegeben) |
Reaktionsröhrchen 2 | Positivkontrolle
für die
Reaktion (pLITMUS28, Protein und Donor-Plasmid zugegeben) |
Reagenzglas
3 | Negativkontrolle
für die
Reaktion (Target-DNA zugegeben, kein Protein, Donor zugegeben) |
Reaktionsröhrchen 2 | Reaktionsröhrchen 2
wird auch als Positivkontrolle für
die Transformation verwendet |
-
In
diesem Beispiel besaßen
alle Reagenzgläser
pLITMUS28 als Target (die Reagenzgläser 1 und 2 wurden in doppelter
Ausführung
untersucht). Reaktionsröhrchen
2 muss nicht notwendigerweise in jedem Versuch verwendet werden. C3.
HERSTELLEN einer Mischung unter Verwenden der Reagenzien aus Abschnitt
A:
Pro Reaktion: |
(73.9 μl H2O) – (Volumen
der Target-DNA); in diesem Beispiel beträgt die Target-DNA 1 μl |
10 μl | Hepes
(250 mM pH 8,1) |
1 μl | Tris
(250 mM pH 7,6) |
0,5 μl | BSA
(10 mg/ml) |
2,1 μl | tRNA
(50 μg/ml) |
0,2 μl | DTT
(1M) |
2 μl | ATP
(100 mM) |
C4.
VERTEILEN der Mischung aus Schritt 3 in jedem Reaktionsröhrchen (89,7 μl) – (Volumen
der Target-DNA)/Reaktion; in diesem Beispiel beträgt dies
88,7 μl. C5.
ZUGEBEN der Target-DNA aus Abschnitt B (0,4 μg) zu den Reaktionsröhrchen 1
bis 3. In diesem Beispiel ist dies pLITMUS28, 1 μl. Dies funktioniert für Plasmide
als Targets. Bei Cosmiden funktionierten 0,5 μg gut, wenn das Cosmid ungefähr 10-mal
so groß wie
der Donor (5,2 kb) war, d. h. ein Molverhältnis von ungefähr 2:1 (Donor
zu Target) vorlag. Ein Erhöhen
des Verhältnisses
auf 4:1 verringerte die Effizienz leicht. C6.
ZUGEBEN zu jedem Reaktionsröhrchen
| Reaktionsröhrchen 1 | Reaktionsröhrchen 2 | Reaktionsröhrchen 3 |
TnsA | 1,3 μl | 1,3 μl (40 ng) | 0 |
TnsB | 3 μl | 3 μl (20 ng) | 0 |
TnsC127 | 1 μl | 1 μl (100 ng) | 0 |
dH2O | 0 | 0 | 5,3 μl |
C7.
ZUGEBEN von 1 μl
Donor-DNA (0,1 μl
pMCB40). Gut vermischen durch mehrmaliges Auf- und Ab-Pipettieren.
| Reaktionsröhrchen 1 | Reaktionsröhrchen 2 | Reaktionsröhrchen 3 |
pMCB40
als Donor | 1 μl | 1 μl | 1 μl |
C8.
INKUBIEREN für
10 Minuten bei 30°C
(Assemblierungsreaktion) C9.
ZUGEBEN von 4 μl
MgAc (375 mM) zu jedem Reaktionsröhrchen. Gut vermischen durch
mehrmaliges Auf- und Ab-Pipettieren.
| Reaktionsröhrchen 1 | Reaktionsröhrchen 2 | Reaktionsröhrchen 3 |
MgAc | 4 μl | 4 μl | 4 μl |
-
C10. INKUBIEREN für 1 Stunde bei 30°C (Transpositionsreaktion)
-
C11. HITZEINAKTIVIERUNG 75°C 10 Minuten.
Zu beachten: 65°C
sind nicht ausreichend.
-
C12. TRANSFORMIEREN unter Verwenden chemisch
kompetenter Zellen (siehe Vorgehensweise in Abschnitt D1):
-
- a. Zugeben von 10 μl der Reaktionsmischung zu 100 μl der auf
Eis aufgetauten, kompetenten Zellen.
- b. Inkubieren für
1 Stunde auf Eis.
- c. Erhitzen für
45 Sekunden auf 37°C.
- d. Abkühlen
für 2 min
auf Eis.
- e. Verdünnen
der Transformationsmischung in 0,4 ml RB (Gesamtvolumen 0,5 ml).
- f. Inkubieren bei 37°C
für 40
min.
- g. Ausplattieren von 100 μl
der Reaktionsröhrchen
1 bis 3 auf Kanamycin enthaltendem, selektivem Medium.
- h. Ausplattieren der Verdünnungen
aus Reaktionsröhrchen
2 auf Medium, das nur für
das Target-Plasmid selektiv ist: 100-fach (10 μl/ml) und 1000-fach (1 μl/ml) verdünnen und
ausplattieren von 100 μl
des Unverdünnten
und jeder Verdünnung
(3 Platten).
-
In
diesem Beispiel war das Selektivmedium RB Kan (20 μg/ml) Amp
(110 μg/ml)
(Reaktionsröhrchen 1
bis 3) und B Amp (100 μg/ml,
Reaktionsröhrchen
2). Die kompetenten Zellen waren ER1821, chemisch kompetent (Abschnitt
D1). C13.
Ergebnisse der Transformation: Auf
Kan Amp:
Reaktionsröhrchen 1 | 285
Kolonien |
Reaktionsröhrchen 2 | 600
Kolonien |
Reaktionsröhrchen 3 | 0
Kolonien |
Auf
Amp allein:
Reaktionsröhrchen 2 | konfluent
(unverdünnt) |
-
Abschnitt D: Rezepte und hilfreiche Vorgehensweisen
-
D1) chemisch kompetente Zellen (E. coli):
-
- a. Animpfen einer einzelnen Kolonie von einer
RB-Agarplatte (siehe D4b) in 2 ml RB (D4a) in einem Röhrchen zum
Ausplattieren. Über
Nacht schütteln
bei 37°C.
- b. Subkultur über
Nacht: 1:100 in 1 Volumeneinheit RB + 20 mM MgSO4 (üblicherweise
250 ml). Anzüchten bis
zur OD590 = 0,4–0,6 oder Klett = 60 (~2–3 h).
- c. Zentrifugieren mit 5.000 rpm für 5 min bei 4°C.
- d. Vorsichtig resuspendiertes Pellet in 1/2,5 Volumeneinheiten
eiskaltem TFBI (siehe unten, D4f). Alle Schritte auf Eis durchführen und
alle Pipetten, Reaktionsröhrchen,
Kolben usw. von diesem Zeitpunkt an abkühlen.
- e. Inkubieren für
5 min auf Eis.
- f. Zentrifugieren mit 5.000 rpm für 5 min bei 4°C.
- g. Vorsichtig resuspendiertes Pellet in 1/25 des ursprünglichen
Volumens des kalten TFB2 (D4g). Für 250 ml der ursprünglichen
Subkultur 10 ml TFB2 verwenden.
- h. Inkubieren auf Eis für
15–60
min, bevor Aliquots von 100 μl/Reaktionsröhrchen für eine Lagerung
bei –70°C genommen
werden. Die Reaktionsröhrchen
schnell einfrieren.
- i. Zum Transformieren ein Aliquot auf Eis auftauen; DNA zugeben;
1 h auf Eis inkubieren; 45 Sekunden bei 37°C mittels Hitzeschock behandeln;
2 min auf Eis inkubieren; 5-fach in RB ohne Arzneimittel verdünnen (zur
Expression des Phänotyps);
unter kräftigem
Belüften
bei 37°C
20 min anzüchten;
auf Selektivmedium ausplattieren.
-
Diese
Vorgehensweise funktioniert bei den meisten Stämmen gut und sollte routinemäßig > 10 cfu/μg pLITMUS28
ergeben (bei Verwenden von 0,1 ng/Transformation). Die eingefrorenen
Zellen reichen für
mindestens ein Jahr.
-
D2) Elektrokompetente Zellen (E. coli)
-
D2a. Gründe und Anmerkungen
-
Mit
dieser Vorgehensweise werden Zellen zur Verwendung bei einem Gentransfer
unter Verwenden einer Elektroporationsvorrichtung, wie beispielsweise
derjenigen von BioRad, zubereitet. Die DNA wird mit Hilfe eines
elektrischen Feldes in die Zellen eingeschleust.
-
Eine
erfolgreiche Elektroporation erfordert eine geringe Elektrolytenkonzentration,
um einen Funkendurchschlag (und das Abtöten der Zellen) in der Vorrichtung
zu vermeiden. Die Zellen werden bis zur Mitte der exponentiellen
Phase angezüchtet,
ausgiebig in destilliertem Wasser und sterilem 10%-igen Glycerin
gewaschen, in Glycerin auf das 500-Fache aufkonzentriert, aliquotiert
und bei –70°C gelagert.
-
Für diesen
Zweck kann jeder Stamm verwendet werden, obwohl bekannt ist, dass
einige Stämme
eine größere Anzahl
an Transformanten ergeben. Für
die besten Ergebnisse sollten diese resuspendierten Zellen gut dispergiert
sein. Manche Stämme
können
in den Lösungen
mit geringer Elektrolytkonzentration gleichmäßiger resuspendiert werden;
manche Stämme
lysieren unter diesen Bedingungen einer rauen Behandlung.
-
Die
Vorgehensweise der Elektroporation selbst beinhaltet die Übertragung
der aufgetauten Zellen in eine Elektroporationsküvette (die Drähte aufweist,
die in geeigneter Weise mit der Vorrichtung in Kontakt stehen),
Zugabe der DNA, Anlegen des elektrischen Feldes, Rückgewinnung
aus dieser Behandlung (durch Inkubation in Brühe) und das selektive Ausplattieren.
-
Die
Effizienz der Transformation bei diesem Verfahren ist 100–500-mal
größer als
bei einer Standard-Transformation. Sie ist daher besonders geeignet,
wenn eine geringe Transformationseffizienz erwartet wird oder großen Mengen
an Transformanten gewünscht
sind. Es ist bekannt, dass das Verfahren insbesondere für das Einschleusen
von großen
DNA-Molekülen geeignet
ist.
-
D2b. Zubereitung elektrokompetenter E.
coli-Zellen (von BioRad empfohlenen Vorgehensweise)
-
i.
Materialien für
2 ml elektrokompetente Zellen (20 Aliquots, 100 μl):
Über-Nacht-Kultur
des gewünschten
Stamms | 1
ml |
(in an Fett
angereicherter Brühe-Brühe (D4a)
oder Luria-Brühe
(D4c)) |
Luria-Brühe (D4c) | 1
l |
dH2O, steril, 4°C oder 0°C | 1,5
l |
10%
(w/v) Glycerin, steril (D4h) | 22
ml |
1 l-Seitenarmkolben | 2 |
250
ml-Zentrifugenflasche | 6 |
50
ml-Zentrifugenröhrchen
von Oak Ridge | 2 |
1,5
ml-Mikroröhrchen,
Polypropylen | 20 |
Pipettenspitzen
(steril) für
P200 oder ein Äquivalent | 20 |
Sterile
Glas- oder Plastik-Pipetten, 25 ml | 3 |
Kolorimeter
von Klett-Summerson |
Hochgeschwindigkeitszentrifuge
(z. B. Beckman J21) |
Mikropipettiervorrichtung,
z. B. Gilson Pipetman P200 |
Gestell
für ein
Wasserbad, das zum Eintauchen der Röhrchen in flüssigen Stickstoff
verwendet werden kann. |
Bad mit
flüssigem
Stickstoff zum schnellen Einfrieren |
-
ii. Vorgehensweise zum Herstellen der
elektrokompetenten Zellen
-
- Sicherstellen, dass das dH2O und das 10%-ige Glycerin kalt
sind.
- Falls nötig,
die Luria-Brühe
auf Seitenarmkolben, 500 ml-Kolben aufteilen.
- Jeden Kolben mit 0,5 ml der Über-Nacht-Kultur
animpfen.
- Unter Schütteln
bis zu Klett = 60 (5 × 108 cfu/ml) inkubieren. Schnelle Umrechnung,
wenn Klett nicht verfügbar ist:
1 OD = 150 Klett-Einheiten: 109 Zellen/1,1
OD).
- Unter Verwirbelung auf Eis abkühlen, bis sie kalt sind. Es
ist sehr wichtig, von diesem Zeitpunkt an alles kalt zu halten.
- In Zentrifugenflaschen, 167 ml/Flasche oder nach Wunsch, übertragen.
- Mit 4.000 rpm 15 min lang bei 5°C in einem JA14-Rotor in einer
Beckman-Zentrifuge
zentrifugieren. Überstand abgießen.
- Vorsichtig in gleichen Volumina (1 l insgesamt) an kaltem, sterilem,
destillierten Wasser resuspendieren. Während des Resuspendierens in
einem Eisbad halten.
- Wiederholtes Pipettieren wird dabei helfen; bei dieser Verwendung
Pipetten abkühlen.
MC1061-Zellen (ER1709) können
in dieser Phase für
wenigstens eine Stunde auf Eis gehalten werden. Mit 4.000 rpm 15
min lang bei 5°C
in einem JA14-Rotor in einer Beckman-Zentrifuge zentrifugieren; Überstand
abgießen.
- Vorsichtig in 1/2 Volumen kaltem, sterilem, destilliertem Wasser
(0,5 l insgesamt) resuspendieren. Während des Resuspendierens in
einem Eisbad halten. Die Zellen können nun, wenn gewünscht, in
drei Flaschen vereinigt werden.
- Mit 4.000 rpm 15 min lang bei 5°C in einem JA14-Rotor in einer
Beckman-Zentrifuge
zentrifugieren. Überstand abgießen. In
1/50 des Volumens des kalten, sterilen Glycerins (20 ml insgesamt)
resuspendieren. Während des
Resuspendierens kalt halten.
- Gesamtmenge in ein 50 ml-Röhrchen
von Oak Ridge (35 ml Fassungsvermögen) übertragen.
- Mit 4.000 rpm 15 min lang bei 5°C in einem JA14-Rotor in einer
Beckman-Zentrifuge
mit einem Röhrchen
fürs Gleichgewicht
zentrifugieren. Überstand
abgießen.
- In 1/500 des Volumens (2 ml insgesamt) des eiskalten, 10%-igen
Glycerins resuspendieren. Kalt halten.
- 100 μl/Zentrifugenröhrchen auf
Mikroröhrchen
in einem Gestell für
ein Eiswasserbad verteilen; Gestell in flüssigen N2 eintauchen; in eine
Box übertragen;
bei –70°C lagern.
-
D2c. Vorgehensweise bei der Elektroporation
porierbarer E. coli-Zellen (von BioRad empfohlene Vorgehensweise)
-
D2ci.
Materialien (pro Elektroporationsreaktion)
Elektrokompetente
Zellen | 100 μl |
18 × 150 mm
Kulturröhrchen | 1 |
Elektroporationsküvetten (BioRad
Kat-Nr. 1652086 oder ein Äquivalent) | 1 |
mSOC
(siehe D4d) | 1
ml |
Pasteurpipetten,
steril | 1 |
- Zu transformierende DNA; in einem Medium
mit geringer Innenstärke,
z. B. dH2O oder TE (siehe D4i).
- Elektroporationsvorrichtung (BioRad Gene Pulser oder ein Äquivalent)
- Eisbad-Einsätze
für Küvetten und Überwuchs-Röhrchen
- In einer Inkubationsvorrichtung bei 37°C oder einer anderen Vorrichtung
zum Inkubieren von Kulturrörchen
rolltrommeln.
- Selektive Agarplatten und Materialien zum Ausplattieren
- Inkubationsvorrichtung bei 37°C
oder einer anderen geeigneten Temperatur
-
D2cii. Vorgehensweise
-
- Sicherstellen, dass alle Materialen bereits eingesetzt sind,
bevor die Zellen aus dem Gefrierschrank genommen werden. Die DNA
muss zugegeben werden und die Elektroporation durchgeführt werden,
sobald die Zellen aufgetaut sind; die Zellen werden nach kurzer
Zeit lysieren, was zu einem Funkendurchschlag führt, wenn die Leitfähigkeit
des Mediums zunimmt.
- Küvetten
abkühlen
und auf Eis (> 5 min)
halten, Die Transformationseffizienz nimmt um mindestens das 100-Fache
ab, wenn die Küvetten
Raumtemperatur haben.
- BioRad-Gene Pulser auf 25 μF
Kapazität
und 2,5 kV und die Kontrollvorrichtung des Impulses auf 200 Ω (maximale
Spannung) einstellen.
- Elektrokompetente Zellen bei Raumtemperatur auftauen und auf
Eis übertragen.
- In einer Küvette
40 μl der
Zellen mit 0,4 pg bis 0,3 μg
der DNA vermischen. Die Suspension bis zum Boden der Küvette schütteln, auf
die Tischplatte klopfen, um Luftblasen herauszuschütteln.
- Küvetten
in die Halterung einstellen.
- Impuls anlegen durch Drücken
der roten Knöpfe,
bis ein Piepton zu hören
ist. Dies wird zu einem Impuls von 125 kV/cm mit einer Zeitkonstante
von 4–5
sec führen.
- Unmittelbar danach 1 ml mSOC zu der Küvette geben und die Zellen
vorsichtig aber schnell resuspendieren. Dafür können eine P1000-Pipette mit
sterilen blauen Spitzen oder sterile Pasteurpipetten verwendet werden. Eine
Verzögerung
bei der Zugabe des Mediums von 1 min führt zu einer Abnahme der Transformationseffizienz
um das 3-Fache.
- Zellen in das Kulturröhrchen übertragen.
- 1 Stunde lang bei 37°C
inkubieren.
- Auf selektive Medien aufbringen.
-
D3) Standardisierung der Transformation
oder Elektroporation
-
D3a. Gründe und Anmerkungen
-
Um
sicherzustellen, dass der Gentransfer erfolgreich ist, empfehlen
wir, dass die oben zubereiteten Zellen (D1 oder D2) oder die kommerziell
erworbenen Zellen vor der Verwendung in den Versuchen mit einer Standard-DNA-Verdünnungsreihe
transformiert werden. Unten ist ein Beispiel für eine solche Standardisierung für elektrokompetente
Zellen (D2) angegeben. Chemisch kompetente Zellen werden 100–150-mal
weniger Transformanten erzielen, so dass die unten angegeben Verdünnungen
entsprechend angepasst werden sollten.
-
D3b. Materialien für einen Standardisierungsversuch
-
Verdünnungen
der Standard-DNA, üblicherweise
kleine high copy-Plasmide (z. B. LITMUS28) in TE:
A | 1
ng/μl |
B | 10
pg/μl |
C | 1
pg/μl |
D | 100
fg/μl |
|
Selektive
Agarplatten; RB 1,5% Amp 100 μl/ml
für LITMUS
28 | 12 |
Verdünnungsmedium, üblicherweise
0,85% Kochsalzlösung | 7
ml |
Verdünnungsröhrchen,
gewöhnlich
13 × 100
mm | 7 |
Sterile
Plastik- oder Glaspipetten, 0,1 ml | 10 |
Sterile
Plastik- oder Glaspipetten, 0,2 ml | 1 |
Sterile
Plastik- oder Glaspipetten, 1 ml | 1 |
- Mikropipetten, z. B., P200 und P20 oder
P10, für
die Übertragung
der DNA und die Verdünnungsreihe
- Pipettenspitzen für
P200 und P20 oder P10
- Verteilvorrichtung
- Ethanol oder Isopropanol zum Abflammen der Verteilvorrichtung
- Inkubationsvorrichtung bei 37°C
-
D3c. Vorgehensweise für Standardisierungsversuche
-
D3ci.
Einstellen der unten angegebenen Verdünnungsröhrchen und Markieren der Platten
vor oder während des
Auswachsens der Kulturen. D3cii.
Durchführen
der Elektroporation wie oben (D2) mit den DNA-Verdünnungen
A bis D D3ciii.
Einstellen der Kulturen in Eis, um ein weiteres Wachstum während des
Herstellens der Verdünnungen und
Ausplattierens, wie es unten angegeben ist, zu verhindern. D3iv.
Verdünnen
in Kochsalzlösung:
Probe
A | 10–1,
10–2,
10–3,
10–4 |
Probe
B | 10–1,
10–2 |
Probe
C | 10–1 |
Probe
D | keine
Verdünnung |
-
Dies
kann durchgeführt
werden als:
10
–1-Verdünnung: 100 μl Probe +
900 μl Kochsalzlösung
10
–2-Verdünnung: 10 μl Probe +
1 ml Kochsalzlösung
10
–3-Verdünnung: 10 μl der 10
–1-Verdünnung +
1 ml Kochsalzlösung
10
–4-Verdünnung: 10 μl der 10
–2-Verdünnung +
1 ml Kochsalzlösung D3cv.
Ausplattieren auf selektiven Medien durch Verteilen; Abflammen der
Verteilvorrichtung nach jeder Platte:
Verdünnungen: | unverdünnt | 10–1 | 10–2 | 10–3 | 10–4 |
Proben: | | | | | |
A | | 0,1
ml | 0,1
ml | 0,1
ml | 0,1
ml |
B | 0,1
ml | 0,1
ml | 0,1
ml | | |
C | 0,1
ml | 0,1
ml | | | |
D | 0,1
ml | | | | |
| 0,2
ml | | | | |
| 0,5
ml | | | | |
D3vi.
Beispiel für
ein Ergebnis:
Probe | zugegebene | Verdünnung/ausplattiertes | Kolonien | Transformanten |
| DNA | Volumen | | pro
ml | pro μg |
A | 1
ng | 1/0,1 | konfluent | | |
| | 2/0,1 | sehr
zahlreich | | |
| | 3/0,1 | ~1000 | | |
| | 4/0,1 | 71 | 7 × 106 | 7 × 109 |
B | 10
pg | 0/0,1 | sehr
zahlreich | | |
| | 1/0,1 | 405 | | |
| | 2/0,1 | 49 | 4 × 104 | 4 × 109 |
C | 1
pg | 0/0,1 | sehr
zahlreich | | |
| | 1/0,1 | 106 | 1 × 104 | 1,1 × 1010 |
D | 100
fg | 0/0,1 | ~500 | | |
| | 0/0,2 | 173 | | |
| | 0/0,5 | 75 | 8 × 102 | 8 × 109 |
- Mittlere Anzahl an Transformanten/μg 7,6 × 109
-
D4) Rezepte
-
-
D4a)
RB, pro Liter
Trypton
(Difco) | 10
g |
Hefeextrakt
(Difco) | 5
g |
NaCl | 5
g |
NaOH
(1 N) | 2
ml |
Autoklav | |
D4b)
RB-Agar mit Arzneimittel, pro Liter
Trypton
(Difco) | 10
g |
Hefeextrakt
(Difco) | 5
g |
NaCl
(Baker) | 5
g |
NaOH
(1 N) | 2
ml |
Agar
(Difco) | 15
g |
-
Autoklav
-
Arzneimittel:
nach dem Autoklavieren zugeben und auf 55°C abkühlen, pro Liter:
Kanamycin
(ERFORDERLICH) | 20
mg |
-
Andere
Arzneimittel, die dazugegeben werden KÖNNEN, pro Liter; die Auswahl
hängt von
dem Target-Plasmid ab:
Ampicillin
oder Carbenicillin | 100
mg |
Chloramphenicol | 15
mg |
Tetracyclin | 15
mg |
-
Andere
Arzneimittel, die nicht getestet wurden, aber wahrscheinlich in
einem geeigneten Wirtsstamm verwendet werden können:
Spectinomycin
Streptomycin
Gentamycin
Erythromycin
Rifampicin
(rezessiver Marker)
Bleomycin
Andere kleine antibakterielle
Moleküle D4c)
Luria-Brühe,
pro Liter
Trypton
(Difco) | 10
g |
Hefeextrakt
(Difco) | 5
g |
NaCl | 10
g |
MgCl2·6H2O | 1
g |
Glucose | 1
g |
- Aliquotieren und autoklavieren. Zum Zubereiten
elektrokompetenter Zellen (C1) ist es günstig, vor dem Autoklavieren
500 ml/Kolben in 1 l Seitenarmkolben zu aliquotieren.
D4d)
mSOC, pro Liter (modifiziert von dem Rezept von BioRad) Luria-Brühe | 1
l |
MgSO4, 1 M, steril | 10
ml |
40%
Glucose, steril | 6,5
ml |
MgSO4 und Glucose steril zu steriler Luria-Brühe zugeben |
D4e)
0,85% Kochsalzlösung,
pro Liter - In geeigneten Aliquots verteilen, autoklavieren.
- Puffer und Medien für
die Lagerung
-
D4f) TFBI
-
- 30 mM KOAc (Kalium-Acetat)
- 100 mM RbCl
- 10 mM CaCl2
- 50 mM MnCl2
- 15% Glycerin
-
Einstellen
auf pH 5,8 mit Essigsäure
und sterilfiltrieren. Es ist günstig,
dies als:
5 g
RbCl (Alfa) | |
12,3
ml KOAc | 1
M |
4,1
ml CaCl2 | 1
M |
20,5
ml MnCl2 | 1
M (pinkfarbig) |
61,5 g Glycerin;
pH mit ≤ 8
ml HOAc 0,1 M auf 5,8 einstellen. |
durchzuführen;
bis
zu 410 ml herstellen; in 100 ml sterilen Aliquots verteilen; und
1 Aliquot/250 ml Kultur verwenden.
-
D4g) TFBII
-
- 10 mM MOPS
- 75 mM CaCl2
- 10 mM RbCl
- 15% Glycerin
-
Mit
KOH auf pH 6,5 einstellen und sterilfiltrieren.
-
Herstellen
als
1,5 ml MOPS 1 M pH 6,5 (gelb)
11,25 ml CaCl
2 1 M
1,5 ml RbCl 1 M
22,5 g Glycerin
pH
mit 1 N KOH einstellen; bis zu 150 ml herstellen, filtrieren; 10
ml pro ursprüngliche
250 ml-Kultur verwenden. D4h)
10% Glycerin, pro Liter
- Aliquotieren und autoklavieren.
D4i)
TE, pro Liter 1 M
Tris pH 8,0 | 10
ml |
0,5
M EDTA pH 8,0 | 2
ml |
-
Beispiel 4
-
Zufällige
Insertion der Primer für
die Sequenzierung
-
Abschnitt A. Bestandteile, die für die Transpositionsreaktion
verwendet werden
-
A1) PROTEINE
-
- TnsA 40 μg/ml
in 10% Glycerin
- TnsB 20 μg/ml
in 50% Glycerin
- TnsC127 100 μg/ml in 50% Glycerin
- Lagerung bei –70°C.
-
A2)
PUFFERBESTANDTEILE
HEPES | 0,25
M pH 8,1 |
Tris
[Cl] | 0,25
M pH 7,6 [kann weggelassen werden] |
BSA | 10
mg/ml |
tRNA | 50 μg/ml |
DTT | 1
M |
ATP
pH 7 | 100
mM |
Mg-Acetat | 375
mM |
Puffer
für die
Lagerung von TnsD | TnsD
wird in dem folgenden Puffer gelagert: |
|
3,3 μl 500 mM
KCl, 50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 1 mM EDTA, 2 mM DTT und 25% Glycerin. |
A3)
DONOR-PLASMID FÜR
DAS TRANSPOSON
pEM
delta R. neben 1 | 50 μG7ML |
Die Sequenz ist in
10B als
SEQ ID NO: 3 angegeben). A4)
TARGET-PLASMID
1)
pER183 mini-freigelegtes Lysat | 200 μg/ml |
2)
pER183-CsCl-Zubereitung | 400 μg/ml |
3)
pRM2 | 400 μg/ml |
(Die Sequenz von pER183 ist in der
11A als SEQ ID NO: 5 angegeben).
-
Abschnitt B. Bestandteile, die für den Ablauf
der Reaktion verwendet werden
-
- Phenol/Chloroform wurde mit TE äquillibriert.
- Phenol wurde mit Tris pH 8,0 äquillibriert.
- Na-Acetat 3 M
- Ethanol (EtOH)
- BstEII New England BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts,
01915
- DNA-Polymerase I-Holoenzym New England BioLabs, 32 Tozer Road,
Beverly, Massachusetts, 01915
- T4-DNA-Ligase New England BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts,
01915
- 10 × Fi/L-Puffer
(Abschnitt I3)
- 10 × Puffer
3 (NEB Nr. 007-3) New England BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts,
01915
- tRNA 1 mg/ml
- DNA-Puffer (Abschnitt I2)
- TE (Abschnitt I4)
-
Abschnitt C: Bestandteile, die zur Rückgewinnung
der Insertionen verwendet werden
-
- Elektrokompetente MC1061-Zellen (hergestellt und verwendet
wie in Beispiel 3, D2 und D3)
- Selektive Medien (hergestellt und verwendet wie in Beispiel
3, D3 und D4)
-
Abschnitt D: Bestandteile, die zur Bestimmung
der Sequenz verwendet wurden
-
-
d2) QIAPREP SPIN MINIPREP
KIT (Qiagen Kat.-Nr. 27106)
-
D3) ABI-Sequenzierungsvorrichtung (Informationen)
und Reagenzien
-
Abschnitt E: Protokoll der in vitro-Transposition
-
E1)
Mischung zur HERSTELLUNG
208,2 μl | dH2O |
30 μl | Hepes
(250 mM pH 8,1) |
3 μl | Tris
(250 mM pH 7,6) |
1,5 μl | BSA
(10 mg/ml) |
6,3 μl | tRNA
(50 μg/ml) |
0,6 μl | DTT
(1 M) |
6 μl | ATP
(100 mM) |
E2)
VERTEILEN von 85,2 μl
auf drei Reaktionsröhrchen E3)
ZUGEBEN von Target-DNA aus A4, 2 μl E4)
ZUGEBEN zu jedem Reaktionsröhrchen
| Reaktionsröhrchen 1 | Reaktionsröhrchen 2 | Reaktionsröhrchen 3 |
TnsA | 1,3 μl | 1,3 μl | 1,3 μl |
TnsB | 1 μl | 1 μl | 1 μl |
TnsC127 | 1 μl | 1 μl | 1 μl |
D-Puffer | 3,3 | 3,3 | 3,3 μl |
Donor | 2 | 2 | 2 μl |
-
E5) INKUBIEREN für 30 Minuten bei 30°C (Assemblierungsreaktion)
-
E6) ZUGEBEN von 4 μl MgAc (375 mM) zu jedem Reaktionsröhrchen
-
E7) INKUBIEREN für 1 Stunde bei 30°C (Insertion)
-
Abschnitt F: Reaktionsverlauf
-
In
diesem Beispiel war der Donor für
das Transposon in der Lage, sich in dem Wirt, der für die Rückgewinnung
der Insertionen verwendet wurde, zu replizieren. Die Transformation
der Reaktionsmischung auf Platten, die nach dem Transposon und den
Target-Markern selektieren könnte
eher gut zu vielen Kolonien mit zwei verschiedenen Plasmiden, als
zu solchen mit einem einzigen Plasmid, das beide Marker enthielt,
führen. Aus
diesem Grund verdauten wir die Reaktion mit einer Restriktionsendonuclease,
die in dem Donor-Replikon, jedoch nicht innerhalb des Transposons
oder in der Target-DNA schneiden. Daneben untersuchten wir die Folgen des
Reparierens der in der Transpositionsreaktion nicht-ligierten Stränge unter
Verwenden des DNA-Polymerase I-Holoenzyms und der Ligase.
-
Vorreaktion (100 μl):
-
PC-Extrakt:
-
- Zugeben von 100 μl
Phenol/Chloroform, schütteln
auf einer Vortex-Vorrichtung. 5 Minuten in einer Mikrofuge zentrifugieren.
-
Rückextrahieren:
-
- Organische Phase entfernen, in ein neues Reaktionsröhrchen mit
100 μl TE
geben; auf einer Vortex-Vorrichtung schütteln.
- 5 Minuten in einer Mikrofuge zentrifugieren,
- Wässrige
Phasen vereinigen (185 μl
insgesamt)
-
EtOH-Präzipitat
20 μl | 3
M NaAc |
500 μl | EtOH |
- Auf Trockeneis abkühlen
- 5 Minuten in einer Mikrofuge zentrifugieren.
- Überstand
absaugen, lufttrocknen.
- In 100 μl
DNA-Puffer resuspendieren.
-
Jede
Reaktion zur weiteren Behandlung aufteilen (alle Volumina sind in μl angegeben):
Behandlung: | Reparatur | Verdau |
| Verdau | |
| A | B |
1)
Reparatur/Ligation
DNA | 40 | 40 |
10 × Fi/L | 5 | - |
dH2O | 2 | - |
Pol
I (10.000 μ/ml) | 2 | - |
| | |
a)
Inkubieren für
15 min bei Raumtemperatur | | |
Ligase
(400.000 u/ml) | 1 | - |
b)
Inkubieren für
4 h bei 16°C | | |
2)
Verdau
1 M
NaCl | 6,0 | - |
10 × Puffer
3 | | 6,0 |
BstEII
(10.000 u/ml) | 1 | 1 |
|
Inkubieren
für 1 h
bei 60°C |
3)
Entfernen der Proteine, Austausch des Puffers I
Phenol, äquillibriert | 50 | 50 |
|
a) Vermischen,
5 min in einer Mikrofuge zentrifugieren |
b) Organische
Phase mit DNA-Puffer rückextrahieren |
c) Wässrige Phasen
vereinigen |
|
Gesamtvolumen,
Schritt 3c) | 100 | 100 |
3 M
NaAc | 10 | 10 |
tRNA
1 mg/ml | 1 | 1 |
EtOH | 120 | 120 |
|
a) Inkubieren
für 5 min
bei Raumtemperatur |
b) Zentrifugieren, Überstand
verwerfen |
c) Zweimal
mit kaltem, 70%-igen EtOH (100 μl) |
waschen |
|
DNA-Puffer | 50 | 50 |
|
d)
Resuspendieren | | |
|
Gesamtvolumen,
Schritt 3d | 50 | 50 |
4)
Austausch des Puffers 2
Erneute
Fällung | | |
DNA
aus Schritt 3d | 35 | 35 |
3 M
NaAc | 5 | 5 |
EtOH | 137,5 | 137,5 |
| | |
a) Inkubieren
bei –70°C über Nacht |
b) Zentrifugieren, Überstand
verwerfen |
c) Zweimal
mit 200 μl
70%-igem EtOH waschen |
| | |
TE | 50 | 50 |
|
d)
Resuspendieren | | |
-
Abschnitt G: Rückgewinnung der Insertionen
-
Gemäß der Vorgehensweise
in Beispiel, Abschnitt D3 10 μl
der Proben in MC1061 elektroporieren. Tabelle
2 Proben-Codes, Behandlungen und Target-Konzentrationen, die um
die Verluste während
der Manipulation korrigiert wurden
| Name
des Targets | Behandlung | Selektion
des Targets | [Target-DNA] (fmol/μl) |
1A | pER183 | Fi/L,
Verd. | Cam | 0,015 |
1B | pER183 | verdaut | Cam | 0,05 |
12 | pER183 | Fi/L,
Verd | Cam | 0,98 |
2B | pER183 | verdaut | Cam | 0,42 |
3A | pRM2 | Fi/L,
Verd | Amp | 0,66 |
3B | pRM2 | verdaut | Amp | 0,56 |
Tabelle
3: Koloniebildende Einheiten pro ml auf geeigneten, selektiven Platten
Probe | 1A | 1B | 2A | 2B | 3A | 3B |
Donor
(oder Rekombination) | | | | | | |
nur
Kan | 130 | 1,8 × 105 | 5 × 103 | 7 × 103 | 3,7 × 104 | 4 × 104 |
Empfänger | | | | | | |
nur
Cam | 1 × 104 | 8 × 105 | 4 × 104 | 6 × 106 | | |
nur
Amp | | | | | 3 × 10 | 4 × 107 |
Kolonien/fmol | 6 × 104 | 1,6 × 106 | 4 × 103 | 1,4 × 106 | 4,5 × 106 | 7 × 106 |
Rekombinante | | | | | | |
Kan
Cam | 16 | 2,7 × 103 | 880 | 1 × 104 | | |
Kan
Cam | | | | | 1,1 × 105 | 4 × 104 |
Rekomb/Empf | 1 × 10–3 | 3 × 10–3 | 2 × 102 | 1 × 10–3 | 4 × 10–3 | 1 × 10–3 |
-
Es
wurden 75 rekombinante Kolonien, 31 aus den Proben 2A und 44 aus
den Proben 2B, zur weiteren Charakterisierung ausgewählt.
-
H. Bestimmung der Position auf der Sequenz.
-
1. Zusammenfassung der Vorgehensweise
-
75
rekombinante Kolonien wurden in 0,5 ml RB, das auf einem Gestell
zur Lagerung angeordnet war, gepickt. Subkulturen dieser Kulturen
für die
Lagerung wurden mit Selektion (RM Cam Kan) angezüchtet und entsprechend den
Anweisungen des Herstellers Minipreps für große Plasmide mit geringer Kopienzahl
durchgeführt.
-
Die
DNA-Konzentration der Plasmid-Preps (Plasmid-Zubereitungen) wurde
durch Vergleich mit einer Verdünnungsreihe
von linearisiertem pLITMUS28 auf Agarosegelen bestimmt. Die Plasmid-Preps
wurden zu diesem Zweck mit einem Enzym linearisiert, dass einmal
in dem Target-Plasmid und nicht in dem Transposon schneidet (SacII).
-
Die
Primer NLC94 und NLC95 (SEQ ID NOS: 13 bzw. 7) wurden zur Bestimmung
der Sequenz verwendet, wobei fluoreszenz-markierte Didesoxynukleotid-Sequenzierungsreagenzien
von Applied Biosystems verwendet wurden.
-
Die
Sequenzen wurden auf einer ABI-Sequenzierungsvorrichtung laufen
gelassen und die Erfassung, die Bearbeitung und die Assemblierung
der Sequenz wurden mit den gelieferten Programmen (SEQED, FACTURA
und AUTOASSEMBLE) durchgeführt.
-
Das
Ergebnis ist in 12 gezeigt.
-
2. Ergebnisse
-
a.
Tabelle 4: Zusammengefasstes Ergebnis der 75 Rekombinanten (CamR
KanR-Kolonien),
potentielle Tn7-Insertionen in pER183.
Gesamtzahl
an DNA-Preps | | 75 |
DNA-Konzentration
zu gering für
Sequenzierungsversuche | 7 | |
Transformanten,
die zwei Plasmide enthielten, nicht sequenziert | 1 | |
Insgesamt
nicht sequenziert | 8 | |
|
Sequenzierungsversuche
mit den DNA-Preps | | 67 |
Sequenz
unlesbar (verschiedene Ursachen) | 2 | |
Sequenz
unlesbar, da 2 Insertionen in einem Plasmid | 1 | |
Gesamtzahl
an unlesbaren Sequenzen | 3 | |
|
Sequenz
aus den DNA-Preps erhalten | | 64 |
Sequenz
verworfen (Kreuzkontamination | | |
mit
benachbarten Vertiefungen) | 1 | |
Gesamtmenge
an verworfenen Insertionen | 1 | |
Voneinander
unabhängige
Insertionen, für
die eine Position erhalten wurde | | 63 |
Anzahl
an Insertionspositionen | | 62 |
Anzahl
der Insertionen im Uhrzeigersinn | 33 | |
Anzahl
der Insertionen gegen den Uhrzeigersinn | 30 | |
Anomale
Insertionen | | |
Anzahl
an inserierten Plasmiden mit strukturellen Anomalitäten | 1 | |
-
Dies
war eine weit von der Insertion entfernte Deletion
Anzahl
an strukturellen Aberrationen, die mit dem Insertionsort assoziiert
sind | 0 | |
Anzahl
an Insertionen mit einer Unstimmigkeit in der 5 bp großen Duplikation | 2 | |
-
Dies
waren:
G--> A-Übergangsmutation
in einer Kopie, bezogen auf die Sequenz des Target-Plasmids
G--> T-Transversionsmutation
in einer Kopie, bezogen auf die Sequenz des Target-Plasmids
-
b. Analyse der Verteilung der Insertionen
zwischen den Sequenzen und Intervalle.
-
Um
die maximale Sequenz von einem unbekannten Target zu erhalten ist
es wünschenswert,
dass die Insertionen, hinsichtlich der Bereiche der Sequenz und
bezüglich
der spezifischen Sequenzen so zufällig wie möglich verteilt werden. Die
Zusammenfassung in Tabelle lässt
bereits einen sehr zufälligen
Prozess vermuten, da 63 voneinander unabhängige Insertionen 62 verschiedene
Positionen betreffen; d. h. es wurden keine Insertions-Notspots
identifiziert. Im Vergleich dazu belegte die zwanglosere Spezifität eines
Derivats von Tns10 (ATS2, untersucht mit in vivo-Insertionen in
das lac-Operon) 23 Orte mit 50 Insertionen.
-
Die
wichtigsten Daten für
weitere Analysen sind unten in Tabelle 5 zu finden, in der die Position
aller Insertionen, ihre Ausrichtung in Bezug auf das Target-Plasmid und die Sequenz
unmittelbar neben der Insertion (die fünf bp große Sequenz, die durch den Insertionsmechanismus
dupliziert wurde) in einem einheitlichen Bezugsrahmen angegeben
sind.
| Richtungen | | | Sequenz
an der Position relativ zu Tn7R | Ausrichtung |
Isolat | erhaltene
Sequenz | Position | Name des
Inserts | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | Tn7R
im Uhrzeigersinn = +) |
1 | 1 | 6464 | A5 | A | G | C | T | C | – |
2 | 2 | 8428 | A6 | C | T | G | G | T | – |
3 | 1 | 8349 | A7 | C | C | T | G | A | + |
4 | 2 | 5515 | A8 | T | A | A | C | T | + |
5 | 2 | 7822 | A9 | C | C | C | G | C | + |
6 | 2 | 365 | A10 | T | C | A | A | C | + |
7 | 2 | 5695 | A11 | T | C | A | C | G | – |
9 | 2 | 2500 | B1 | G | G | A | T | G | + |
10 | 1 | 8286 | B2 | C | T | T | C | C | + |
11 | 1 | 2764 | B3 | C | T | T | T | A | + |
12 | 2 | 6953 | B4 | C | G | A | G | G | + |
13 | 2 | 3414 | B5 | C | T | T | T | G | + |
14 | 1 | 3139 | B6 | T | C | G | T | T | – |
15 | 1 | 3208 | B7 | G | C | A | C | T | – |
16 | 2 | 4208 | B8 | A | G | A | G | C | – |
17 | 2 | 3671 | B9 | G | T | T | T | A | + |
18 | 2 | 5563 | B10 | C | C | A | A | C | – |
19 | 1 | 3539 | B11 | G | C | T | T | C | + |
20 | 2 | 3803 | B12 | A | T | T | C | C | – |
21 | 2 | 8474 | C1 | C | C | G | C | C | + |
22 | 2 | 5661 | C2 | A | T | G | A | T | + |
23 | 2 | 7693 | C3 | C | G | C | G | T | – |
24 | 2 | 3205 | C4 | T | C | T | T | C | – |
25 | 2 | 1650 | C5 | C | C | T | A | T | – |
26 | 2 | 8020 | C6 | G | C | C | G | G | – |
27 | 2 | 2566 | C7 | A | T | T | T | T | + |
29 | 2 | 2275 | C9 | G | C | C | C | A | + |
30 | 1 | 6368 | C10 | G | C | T | A | T | – |
32 | 2 | 2629 | C12 | T | A | T | A | C | + |
33 | 2 | 5988 | D1 | G | G | C | G | A | + |
34 | 2 | 3499 | D2 | A | T | G | T | A | – |
35 | 2 | 3933 | D3 | T | T | G | A | T | – |
36 | 2 | 6077 | D4 | G | T | T | G | T | + |
37 | 2 | 6756 | D5 | T | T | G | A | G | – |
38 | 2 | 5563 | D6 | G | T | T | G | G | + |
38 | 2 | 8224 | D7 | G | G | A | G | G | – |
40 | 2 | 3123 | D8 | C | A | A | A | T | – |
41 | 1 | 2746 | D9 | A | A | A | A | C | – |
42 | 1 | 1646 | D10 | C | G | A | G | A | + |
43 | 1 | 5678 | D11 | A | T | G | T | G | + |
44 | 2 | 7406 | D12 | T | G | C | A | T | + |
45 | 2 | 1744 | E1 | G | C | C | A | T | – |
46 | 2 | 3584 | E2 | T | A | G | G | T | + |
47 | 2 | 2112 | E3 | C | C | T | A | C | + |
48 | 2 | 4205 | E4 | G | C | A | G | C | – |
49 | 1 | 2708 | E5 | G | C | G | G | T | + |
50 | 2 | 7828 | E6 | A | C | A | G | A | + |
52 | 2 | 3873 | E8 | A | G | T | C | T | – |
53 | 2 | 3591 | E9 | C | A | T | G | C | – |
56 | 2 | 5550 | E12 | A | T | C | G | C | – |
57 | 2 | 2702 | F1 | T | T | C | A | C | + |
61 | 2 | 4490 | F5 | G | T | T | A | A | – |
62 | 2 | 5811 | F6 | A | C | G | C | G | + |
63 | 2 | 2024 | F7 | A | C | T | G | T | – |
64 | 2 | 1479 | F8 | A | T | C | G | T | – |
66 | 2 | 5675 | F10 | T | T | T | A | T | + |
67 | 2 | 5208 | F11 | A | T | A | A | A | + |
68 | 2 | 6020 | F12 | G | G | T | A | A | + |
69 | 2 | 6264 | G1 | G | A | G | T | A | + |
70 | 2 | 3881 | G2 | A | T | T | T | G | – |
72 | 2 | 2891 | G4 | A | T | T | C | G | – |
74 | 2 | 1681 | G6 | A | C | T | C | T | – |
76 | 2 | 5315 | G7 | A | A | T | A | C | + |
-
Tabelle 5 – Legende:
-
- Isolat: Nummer der Kolonie
- Sequenzierte Richtungen: 1 = nur eine Richtung von der Insertion
aus; 2 = beide Richtungen
- Position: Koordinate der ersten Base der 5 bp großen Duplikation
auf dem oberen Strang von pER183 (SEQ ID NO: 5)
- Name des Inserts: Zugangsnummer im Laborbuch
- Sequenz an der Position Nr.: Position 1 ist die Base unmittelbar
neben dem oberen Strang von Tn7R
- (d. h. es kann entweder der obere oder der untere Strang von
pER183 (SEQ ID NO: 5) sein);
- Position Nr. 2 ist die übernächste Position
zu Tn7R; und so weiter.
- Ausrichtung: des Inserts relativ zu dem oberen Strang von pER183
(SEQ ID NO: 5).
- +, Tn7R ist vom oberen Strang von pER183 (SEQ ID NO: 5) aus
gesehen rechts von Tn7L. –,
Tn7R ist links von Tn7L.
-
i. Die Verteilung der Insertionen gehorcht
der Poisson-Verteilung
-
a. Diese Insertionen sind zufällig verteilt,
wie aus dem Anpassen der Verteilung der Intervalle mit der Verteilung,
die durch einen Poisson-Prozess vorhergesagt wird, beurteilt wurde.
-
Die
Poisson-Verteilung gibt die Wahrscheinlichkeit für das Beobachten von genau
X
i Ereignissen (Insertionen) in einer Einheit
(Intervall), wenn die mittlere Anzahl an Ereignissen pro Einheit μ ist (von
Zar, J. H., Biostatistical Analysis, Prentice-Hall, Englewood Cliffs,
NJ 1974, S. 301).
wobei:
- Xi
- = exakt Xi Insertionen
pro Intervall
- μ
- = mittlere Anzahl
an Insertionen pro Intervall
Sei
- Xi
- = Anzahl an Insertionen
in einem Intervall von 100 bp
- fi
- = Beobachtete Anzahl
an 100 bp großen
Intervallen mit Xi Insertionen/Intervall
- n
- = Anzahl an 100 bp
großen
Intervallen in der Gruppe (= 73)
- μ
- = ΣfiXi/Σfi = 63/73
- P(xi)
- = Wahrscheinlichkeit,
Xi Insertionen in einem 100 bp großen Intervall
zu finden (nach der Poisson-Verteilung, Gl. 1)
- Fi
- = P(xi)n
= erwartete Anzahl an Intervallen mit i Insertionen.
-
Aus
den Daten in Tabelle 5 und Gl. 1 können wir den folgenden Vergleich
zwischen den erwarteten und den beobachteten Daten konstruieren: Tabelle
6. Beobachtete und erwartete Verteilung der Insertionen in 100 bp
großen
Intervallen
Insertionen
pro Intervall | Beobachtete
Intervallen mit Xi Insertionen | Wahrscheinlichkeit
von Xi Insertionen pro Intervall | Erwartete
Anzahl an Intervallen mit Xi Insertionen |
Xi | fi | P(Xi) | Fi |
0 | 34 | 0,42189 | 30,80 |
1 | 24 | 0,36410 | 26,58 |
2 | 9 | 0,15711 | 11,47 |
3 | 3 | 0,04520 | 3,299 |
4 | 3 | 0,00975 | 0,712 |
-
Diese
Verteilungen sind in 13 veranschaulicht, wobei fi
= beobachtete Verteilung, Fi = erwartete Verteilung. Die Anpassung
sieht vernünftig
aus.
-
b. Statistische Überprüfung der Anpassung zwischen
beobachteten und erwarteten Verteilungen
-
Um
zu überprüfen, ob
die beobachtete und die erwartete Verteilung statistisch gesehen
ununterscheidbar sind, verwendeten wir einen Chi-Quadrat-Test für die Güte der Anpassung
(von Zar, J. H., Biostatistical Analysis, Prentice-Hall, Englewood
Cliffs, NJ, 1974, S. 303). Zu diesem Zweck sammeln wird den nachgezogenen
Abschnitt der Verteilung in einem Pool so dass keine der erwarteten
Anzahl kleiner als 4 ist. Durch Umschreiben der Tabelle 6 erhalten
wir
-
Tabelle
7. Chi-Quadrat-Test der Güte
der Anpassung an eine Zufallsverteilung
-
Die
Nullhypothese ist, dass die beobachtete Verteilung aus einer Poisson-verteilten
Population gezogen wurde. Bei zwei Freiheitsgraden ergibt die Summe
der Chi-Quadrat-Werte
eine Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall bei 0,25 < p < 0,5 ist. Die Nullhypothese
wird nicht zurückgewiesen.
-
Insgesamt
stimmen die optische (Teil a, 13)
und ein statistischer Test (Tabelle 7 und folgende) darin überein,
dass die Verteilung der Insertionen in Intervallen entlang der DNA
zufällig
ist
-
ii. Analyse der Zusammensetzung der Basen
an den Insertionsorten
-
Präferenz
eines Orts von TnsABC127 für die Insertion
von miniTn7 in pER183
-
Bestimmte
Basen werden an manchen Positionen in der fünf Basen langen Duplikation
des Insertionsorts bevorzugt, wie in einem Histogramm der Häufigkeit
der Basen gegenüber
der Position in dem Ort (14) anhand
der aus Tabelle 5 entnommenen Daten gezeigt ist. Beim Zuordnen der
Daten für
dieses Histogramm wurden den 5 duplizierten Basen Positionsnummern
relativ zu Tn7R zugeteilt; Position eins ist die Base unmittelbar
neben Tn7R, wenn die die Sequenz mit Tn7R rechts und Tn7L links
angezeigt wird. Die Ausrichtung des Transposons relativ zu der Target-Sequenz
während
der Auswahl des Targets wird somit kontrolliert: das Target wird
für alle
Insertionsorte in der gleichen Weise relativ zu dem Transposon angezeigt.
-
Es
wurde ein Modell für
einen bevorzugten Ort formuliert: NYTRN. Die Elemente dieses Orts
wurden einzeln und insgesamt über
eine Chi-Quadrat-Analyse auf ihre statistische Signifikanz geprüft (Tabelle
8). Die Nullhypothese war, dass die Orte per Zufallsprinzip aus
der Grundgesamtheit der Sequenz, die durch die Sequenz von pER183
(SEQ ID NO: 5) definiert ist, genommen wurde, nachdem die Sequenz,
die Gegenstand der Selektion ist (bp 1–250 und 2481–2509, CamR;
und 581–1400,
Replikationsursprung) deletiert worden war. Die erwarteten Häufigkeiten
der vier Basen, der Purine und Pyrimidine, und der Trinukleotide
wurden aus den für
pER183 (SEQ ID NO: 5), der mit Hilfe des GCG-Programms COMPOSITION
kondensiert worden war, abgeleitet.
-
Tabelle 8. Chi-Quadrat-Tests (Tests, die
sich in der Zufallserwartung (p < 0,05)
unterscheiden sind fett markiert)
-
Vier
Basen einzeln, alle Orte zusammen (315 bp aus den Versuchen, 7410
bp Kontrolle)
Base | Erwartet | Beobachtet | Chi-Quadrat | Wahrscheinlichkeit |
A | 78,4 | 73 | 0,372 | |
C | 74,3 | 77 | 0,981 | |
G | 76,2 | 72 | 0,232 | |
T | 85,7 | 93 | 0,622 | |
| | | 2,21 | 0,5 < p < 0,75 |
Vier
Basen einzeln, jede Position einzeln (63 bp aus den Versuchen, 7810
bp Kontrolle)
Position
1 |
A | 15,7 | 19 | 0,694 | |
C | 14,9 | 15 | 0,00066 | |
G | 15,2 | 17 | 0,213 | |
T | 17,1 | 12 | 1,52 | |
| | | 2,43 | 0,25 < p < 0,5 |
|
Position
2 |
A | 15,7 | 8 | 3,8 | |
C | 14,9 | 22 | 3,38 | |
G | 15,2 | 11 | 1,16 | |
T | 17,1 | 22 | 1,4 | |
| | | 9,74 | 0,01 < p < 0,025 |
|
Position
3 |
A | 15,7 | 15 | 0,031 | |
C | 14,9 | 11 | 1,02 | |
G | 15,2 | 12 | 0,674 | |
T | 17,1 | 25 | 3,65 | |
| | | 5,37 | 0,1 < p < 0,25 |
|
Position
4 |
A | 15,7 | 19 | 0,693 | |
C | 14,9 | 11 | 1,02 | |
G | 15,2 | 20 | 1,52 | |
T | 17,1 | 13 | 0,983 | |
| | | 4,21 | 0,1 < p < 0,25 |
|
Position
5 |
A | 15,7 | 12 | 0,872 | |
C | 14,9 | 18 | 0,645 | |
G | 15,2 | 12 | 0,674 | |
T | 17,1 | 21 | 0,889 | |
| | | 3,08 | 0,25 < p < 0,5 |
Purine
und Pyrimidine, jede Position einzeln (63 bp aus den Versuchen,
7410 bp Kontrolle)
Base | Erwartet | Beobachtet | Chi-Quadrat | Wahrscheinlichkeit |
Position
1 |
R | 30,9 | 36 | 0,842 | |
Y | 32,1 | 27 | 0,810 | |
| | | 1,65 | 0,1 < p < 0,25 |
|
Position
2 |
R | 30,9 | 19 | 4,58 | |
Y | 32,1 | 44 | 4,41 | |
| | | 8,99 | 0,001 < p < 0,005 |
|
Position
3 |
R | 30,9 | 27 | 0,49 | |
Y | 32,1 | 36 | 0,422 | |
| | | 0,914 | 0,25 < p < 0,5 |
|
Position
4 |
R | 30,9 | 39 | 2,12 | |
Y | 32,1 | 24 | 2,04 | |
| | | 4,17 | 0,025 < p < 0,05 |
|
Position
5 | | | | |
R | 30,9 | 24 | 1,54 | |
Y | 32,1 | 39 | 1,48 | |
| | | 3,10 | 0,05 < p < 0,1 |
| | | | |
| | | |
T oder
Nicht-T, | | | | |
Position
3 | | | | |
R | 17,16 | 25 | 3,58 | |
Y | 45,84 | 38 | 1,34 | |
| | | 4,92 | 0,025 < p < 0,05 |
Tripletts,
Positionen 234 (63 aus den Versuchen erhaltene Tripletts, 7408 Kontroll-Tripletts zur Bestimmung
der Erwartung)
Alle
Tripletts | Erwartet | Beobachtet | Chi-Quadrat | Wahrscheinlichkeit |
Triplett | | | | |
YNR | 15,96 | 25 | 7,54 | |
RNY | 15,97 | 5 | 5,12 | |
RNR | 14,98 | 14 | 0,064 | |
YNY | 16,07 | 19 | 0,534 | |
| | | 13,25 | 0,001 < p < 0,005 |
Spezifische
Tripletts, Positionen 234
YNR | 16 | 25 | 5,06 | |
Nicht-YNR | 47 | 38 | 1,7 | |
| | | 6,78 | 0,005 < p < 0,01 |
|
RNY | 16 | 5 | 7,56 | |
Nicht-RNY | 47 | 59 | 3,06 | |
| | | 10,62 | 0,001 < p < 0,005 |
|
YTR | 3,93 | 10 | 9,38 | |
Nicht-YTR | 59,07 | 53 | 0,623 | |
| | | 10,0 | 0,001 < p < 0,005 |
Paarbildung
zwischen den Positionen 2 und 4 (GNC, CNG, ANT, TNA)
Gepaart | | 16,95 | | 16 | | 0,053 | |
Ungepaart | 46,05 | | 47 | | 0,0196 | | |
| | | | | 0,073 | | 0,75 < p < 0,9 |
-
Die
Präferenz
für diesen
Ort war statistisch signifikant (p < 0,005) und die Präferenz für jeden Teil derselben war
ebenfalls signifikant (p < 0,05).
Die Präferenz
ist jedoch nicht besonders stark, da eine Repräsentanz des Orts in den Insertionsorten
nur 2,5-mal häufiger
war, als aus der Zusammensetzung des Plasmids erwartet wurde; und
53 der 63 Orte entsprechen nicht der Consensus-Sequenz. Jede bevorzugte
Position trägt unabhängig zu
der Gesamtpräferenz
bei, da ein Aufmultiplizieren der Überrepräsentanz jeder Position zu der Überrepräsentanz
des Ortes insgesamt führt
(Tabelle 9). Tabelle
9: Überrepräsentanz
bevorzugter Basen in Tn
7-Insertionsorten
Position | Präferenz | Erwartet | Beobachtet | -fache Überrepräsentanz |
| | | | (Beob./Erw.) |
2 | Y | 32,1 | 44 | 1,37 |
3 | T | 17,6 | 25 | 1,42 |
4 | R | 30,9 | 39 | 1,26 |
Produkt ((B/E)2 × (B/E)3 × (B/E)4) | 2,46 |
Triplett | YTR | 3,93 | 10 | 2,54 |
-
Wir
schlossen daraus, dass die durch TnsABC
127 vermittelte
Insertion extrem zufällig
ist und eine nur leichte Präferenz
für die
Orte der Form NYTRN (SEQ ID NO: 15) aufweist. I.
Rezepte.
1.
100 × DNA-Puffer
pro Liter | |
Tris-Base | 121,1
g |
|
In
700 ml lösen | |
|
4 M
HCl | ~90
ml |
Auf
pH 7,4 einstellen | |
|
Na2EDTA | 37,2 |
NaCl | 29,22
g |
|
~950
ml herstellen | |
pH
einstellen | |
Auf
1 l auffüllen | |
Aliquotieren,
autoklavieren | |
|
2.
1 × DNA-Puffer | |
100 × DNA-Puffer | 1
ml |
dH2O, steril | 100
ml |
|
3.
10 × Fi/L-(Einsetzen
[Fill-in] Ligation) Puffer | |
10 × Ligase-Puffer | 1500 μl |
New England
BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915 |
100
mM dATP | 3,75 μl |
New England
BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915 |
100
mM dCTP | 3,75 μl |
New England
BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915 |
100
mM dGTP | 3,75 μl |
New England
BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915 |
100
mM dTTP | 3,75 μl |
New England
BioLabs, 32 Tozer Road, Beverly, Massachusetts, 01915 |
|
4.
TE | |
1 M
Tris pH 8,0 | 1
ml |
0,5
M EDTA pH 8,0 | 0,2
ml |
dH2O auf | 100
ml |
Sterilfiltrieren | |
-
Beispiel 5
-
Praktisches Verfahren zum Stoppen einer
Transposoninsertionsreaktion
-
Um
DNA-Moleküle
mit Transposoninsertionen zu verwenden müssen sie in vivo rückgewonnen
werden. Es ist am praktischsten, wenn dies ohne großen Arbeitsaufwand
und Verluste, die mit einer Extraktion mit organischen Lösungsmitteln
und einer Alkoholfällung
verbunden sind, erfolgen kann. Im Stand der Technik wurde jedoch
vorgeschlagen, dass die Reaktionsprodukte einer Transposition, die
während
den Insertionsversuchen in vitro gebildet wurden, DNA:Protein-Komplexe
sind, die extrem stabil sind; Anzeichen lassen vermuten, dass eine
Chaperon-gleiche Aktivität
für das
Aufbrechen dieser Produkte erforderlich ist. Dementsprechend gilt
eine organische Extraktion als für
eine ausreichende Zerstörung
der Komplexe erforderlich.
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass eine Hitzeinaktivierung bei 75°C für das Aufbrechen
dieser Komplexe oder zumindest dafür, sie in eine zu bringen die
ohne chemische Transformation in die Zelle eingeschleust werden kann,
ausreicht.
-
Abschnitt A. MATERIALIEN
-
A1) PROTEINE
-
- TnsA 30 μg/ml
in 10% Glycerin
- TnsB 20 μg/ml
in 25% Glycerin
- TnsC127 100 μg/ml in 10% Glycerin
-
Bei –70°C lagern.
Es wird eine ausreichende Menge an Protein für 10 Reaktionen bereitgestellt.
Zum Zeitpunkt der Verwendung solange auf Trockeneis gefroren halten
bis alles bereit ist, um es zu der Reaktion zu geben und solange
auf Trockeneis halten, bis es zurück in den Gefrierschrank gestellt
wird. A2)
PUFFERBESTANDTEILE
HEPES | 0,25
M pH 8,1 |
Tris
[Cl] | 0,25
M pH 7,6 |
BSA | 10
mg/ml |
tRNA | 50 μg/ml |
DTT | 1
M |
ATP | 100
mM |
Mg-Acetat | 375
mM |
A3)
DONOR-PLASMID FÜR
DAS TRANSPOSON
-
Dies
ist so, wie es für
Beispiel 3 beschrieben ist. A4)
TARGET-PLASMID
-
A5) WEITER
-
- Millicue-Wasser
- Heizblock, 30°C
- 1,5 ml-Mikroröhrchen
-
A6) ZUM STOPPEN DER REAKTION
-
- wenn chemisch kompetente Zellen verwendet werden
- Wasserbad oder Heizblock, 75°C
- Wasserbad oder Heizblock, 65°C
- Destilliertes Phenol mit TE äquillibriert
- Chloroform, mit TE äquillibriert
- EtOH für
die Fällung
- NaCl 3 M
- Wasser oder 1 mM Tris pH 8
-
CHEMISCH KOMPETENTE, TRANSFORMIERBARE
ZELLEN:
-
In
diesem Beispiel zeigen wir die Verwendung von
chemisch kompetentem
ER1821 (2 × 107 Transformanten/μg LITMUS
chemisch kompetentem
ER2502 (6 × 106 Transformanten/μg LITMUS
zubereitet wie
in Beispiel 3
-
A8) MEDIEN
-
An
Fett angereicherte Brühe
und an Fett angereicherter Agar (Kan, Amp), zubereitet wie in Beispiel
3.
-
Abschnitt B. Protokoll der Transpositionsreaktion
in vitro
-
1. Versuch 1. Vierstufige Behandlung
-
Die
Reaktionen wurden wie in Beispiel 3 durchgeführt, wobei bei jeder der vier
Behandlungen Proben in vierfacher Ausfertigung verwendet werden.
In Schritt 12 wurde eine der beiden Behandlungen ausgetauscht. Für die Transformation
wurde ER2502 verwendet.
Behandlung 1: Keine Behandlung
Behandlung
2: Hitzebehandlung bei 65°C
für 20
min.
Behandlung 3: Hitzebehandlung bei 75°C für 10 min.
Behandlung 4:
Einmal Phenolextraktion, einmal Chloroformextraktion, einmal Ethanolfällung, Resuspension im
ursprünglichen
Volumen von TE.
-
Die
Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle 10 unten angegeben und
in
15 veranschaulicht. Tabelle
10: Pro 1/50 des Volumens der Transpositionsreaktion erhaltene Transformanten.
| Ausfertigung
Nr. |
| | 1 | | 2 | | 3 | | 4 |
nichts | | 1 | | 0 | | 0 | | 0 |
65°C, 20 min | | 1 | | 0 | | 0 | | 0 |
75°C, 20 min | | 32 | | 24 | | 22 | | 10 |
Phenol
+ Fällung | 30 | | 23 | | 20 | | 17 | |
-
2. Versuch 2: Dreistufige Behandlung
-
Die
Reaktionen wurden wie in Beispiel 3 durchgeführt, wobei bei jeder der drei
Stopp-Behandlungen, für
die beiden Aliquots von TnsB, und für drei Volumina von TnsB Proben
in zweifacher Ausfertigung verwendet werden. In Schritt 12 wurde
eine der beiden Behandlungen ausgetauscht. Für die Transformation wurde ER1821
verwendet.
Behandlung 1: Hitzebehandlung bei 75°C für 10 min
Behandlung
2: Nur Ethanolfällung,
Resuspension im ursprünglichen
Volumen von TE
Behandlung 3: Hitzebehandlung bei 65°C für 20 min.
-
Die
Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle 9 unten angegeben und
in
16 veranschaulicht. Tabelle 9: Pro 1/50 des Volumens der Transpositionsreaktion
erhaltene Transformanten, drei Stopp-Behandlungen.
TnsB | 75°C, 10 min | EtOH-Fällung | 65°C, 20 min |
Aliquot | Volumen (μl) | Nr.
1 | Nr.
2 | Nr.
1 | Nr.
2 | Nr.
1 | Nr.
2 |
1 | 1 | 158 | 8 | 13 | 3 | 15 | 10 |
1 | 1,5 | 186 | 0 | 16 | 0 | 3 | 0 |
1 | 2 | 178 | 170 | 13 | 13 | 30 | 16 |
1 | 3 | 454 | 366 | 47 | 21 | 11 | 8 |
2 | 1 | 324 | 140 | 21 | 3 | 9 | 2 |
2 | 1,5 | 506 | 462 | 58 | 44 | 25 | 25 |
2 | 2 | 1220 | 1102 | 88 | 37 | 54 | 18 |
2 | 3 | 1802 | 1690 | 129 | 126 | 37 | 14 |
-
Diese
beiden Versuche zeigen, dass die Hitzebehandlung bei 75°C für 10 min
ein geeignetes Verfahren zum Stoppen der Transpositionsreaktion
ist und genauso viele Transformanten wie die Behandlung mit Phenol,
Chloroform und Ethanolfällung
ergibt; wohingegen keine Behandlung, Ethanolfällung allein und Hitzebehandlung
bei 65°C
für 20
min nicht geeignet sind, da sie keine Transformanten ergeben oder
die Anzahl an Transformanten erheblich verringerten.
-
Beispiel 6
-
Lagern von drei Bestandteilen von Tn7-Transposase zusammen
-
Eine
praktische, routinemäßige Verwendung
einer in vitro-Transposition als Verfahren in der Mikrobiologie
wäre leichter,
wenn die Proteinbestandteile der Reaktion in einem einzigen Reaktionsröhrchen gelagert werden
könnten.
Auf diese Weise würden
Schwankungen bei der Messung der Volumina in verschiedenen Versuchen
minimiert werden, Zeit und Arbeitsaufwand würden eingespart werden und
die Reproduzierbarkeit verbessert werden. Die TnsABC127-Transpositionsreaktion,
die in den vorhergehenden Beispielen beschrieben wurde, beinhaltet
die Zugabe von drei verschiedenen Proteinbestandteilen.
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass diese drei Proteinbestandteile der Reaktion
miteinander gemischt und zusammen gelagert werden können, ohne
die Effizienz der Transpositionsreaktion zu beeinträchtigen.
-
Abschnitt a. MATERIALIEN
-
A1) EINZELNE PROTEINE
-
- TnsA 30 μg/ml
in 10% Glycerin
- TnsB 20 μg/ml
in 50% Glycerin
- TnsC127 100 μg/ml in 50% Glycerin
- Bei –70°C lagern.
-
A2) GEMISCHTE PROTEINE, UMFASSEND
-
- TnsA 7,36 μg/ml
- TnsB 11,3 μg/ml
- TnsC 127 18,9 μg/ml
- in 40% Glycerin
-
A2a) Bei –70°C lagern oder
-
A2b) bei –20°C lagern
-
A3) ANDERE BESTANDTEILE
-
Dies
sind die gleichen wie in Beispiel 1, Teil A und B; einschließlich chemisch
kompetentem ER2502 (6 × 106 Transformanten/μg LITMUS), der wie in Beispiel
1 zubereitet wurde.
-
Abschnitt B. PROTOKOLL DER Tn7-TRANSPOSITIONSREAKTION in vitro
-
B1.
Reaktionsvolumen = 100 μl B2.
Versuchvariationen (Es sind 2 Versuche gezeigt, die Reaktionen wurden
in vierfacher Ausfertigung durchgeführt).
Reaktionsröhrchen 1 | Proteine
von A1 werden in Schritt 6 unten in einem Gesamtvolumen von 5,3 μl einzeln
zugegeben. |
Reaktionsröhrchen 2 | Mischung
aus A2a werden zusammen in Schritt 6 unten in einem Gesamtvolumen
von 5,3 μl
zugegeben. |
Reaktionsröhrchen 3 | Mischung
aus A2b werden zusammen in Schritt 6 unten in einem Gesamtvolumen
von 5,3 μl
zugegeben. |
(nur Versuch 2) B.3
Herstellen einer Mischung wie in Beispiel 1, Abschnitt C B4.
Verteilen der Mischung aus Schritt 3 wie in Beispiel 1, Abschnitt
C B5.
Zugeben der Target-DNA wie in Beispiel 1, Abschnitt C. In diesem
Beispiel ist die pLITMUS28, 1 μl B6.
Zu jedem Reaktionsröhrchen
zugeben:
| Reaktionsröhrchen 1 | Reaktionsröhrchen 2 | Reaktionsröhrchen 3 |
TnsA | 1,3 μl (40 ng) | | |
TnsB | 3 μl (20 ng) | | |
TnsC127 | 1 μl (100 ng) | | |
TnsABC127 | 0 | 5,3 μl (39 ng
A, 59,9 ng B, 100,2 ng C127) | 5,3 μl (39 ng
A, 59,9 ng B, 100,2 ng C127) |
-
B7. 1 μl
Donor-DNA (0,1 μg
pMCB40) zugeben, wie in Beispiel 1C
-
B8. 10 Minuten lang bei 30°C (Assemblierungsreaktion),
wie in Beispiel 1C
-
B9. 4 μl
MgAc (375 mM) zu jedem Reaktionsröhrchen zugeben, wie in Beispiel
1C
-
B10. 1 Stunde lang bei 30°C inkubieren
(Transpositionsreaktion), wie in Beispiel 1C
-
B11. 10 Minuten lang bei 75°C hitzeinaktivieren.
-
B12. Mit Hilfe chemisch kompetenter Zellen
transformieren, wie in Beispiel 1.
-
In
diesem Beispiel war das selektive Medium RB Kan (20 μg/ml) Amp
(100 μg/ml).
-
Die
kompetenten Zellen waren ER2502, chemisch kompetent (Beispiel 1,
Abschnitt D1).
-
C1 Ergebnis der Transformation
-
Versuch
1. Die Proteine wurden einzeln bei –70°C oder als Mischung bei –70°C (A2a) gelagert.
Bei diesem Versuch durchlitt das Protein bei beiden Behandlungen
die gleiche Anzahl an Gefrier-Auftau-Zyklen. 10 μl jeder Reaktion wurden transformiert
und 100 μl
der 500 μl-Überwuchs-Kulturen
wurden ausplattiert. Tabelle
10: Transformanten, die pro 1/50 des Volumens der Transpositionsreaktion
erhalten wurden, wobei die Transpositionsproteine als Mischung oder
einzeln zugegeben wurden. Das Ergebnis ist in Figur 9 dargestellt.
| Ausfertigung
Nr. | |
Lagerung | 1 | 2 | 3 | 4 | Mittelwert | Mittelwert
pro Reaktion |
Einzeln | 27 | 62 | 59 | 41 | 47 | 2350 |
als
Mischung | 47 | 68 | 60 | 23 | 49 | 2450 |
-
Versuch
2: Die Proteine wurden einzeln bei –70°C, als Mischung bei –70°C (Material
aus A2a) oder als Mischung bei –20
C (Material aus A2b) gelagert. Bei diesem Versuch durchlitten die
einzeln gelagerten Proteine mehr Gefrier-Auftau-Zyklen als die zusammen
gelagerten. 10 μl
jeder Reaktion wurden transformiert und 100 μl der 500 μl-Überwuchs-Kulturen wurden ausplattiert. Tabelle
11: Transformanten, die pro 1/50 des Volumens der Transpositionsreaktion
erhalten wurden, wobei die Transpositionsproteine als Mischung oder
einzeln zugegeben wurden und dann bei –20°C oder bei –70°C gelagert wurden. Das Ergebnis
ist in Figur 10 dargestellt.
| Ausfertigung
Nr. | |
Lagerung | 1 | 2 | 3 | 4 | Mittelwert | Mittelwert pro
Reaktion |
Einzeln | 13 | 38 | 17 | 22 | 22 | 1100 |
als
Mischung, –70°C, (A2a) | 167 | 173 | 117 | 218 | 168 | 8400 |
als
Mischung, –20°C, (A2b) | 179 | 125 | 219 | 199 | 180 | 9000 |
-
Diese
beiden Versuche zeugen, dass die drei Tns-Proteine zusammen gelagert
werden können.
Der Differenz zwischen der Lagerung einzeln und der Lagerung zusammen
in Versuch 2 kann der Anzahl an Gefrier-Auftau-Zyklen zugeschrieben
werden.
-
Quellenangaben
-
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- 3. van Luenen HGAM, et al. 1994. Nucleic Acids Res. 22: 262–94. Rosenzweig
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- 5. Mori I, et al. 1988. Proc Natl Acad Sci USA. 85:861–4
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- 8. Berg DE. 1989. In Mobile DNA. Hrsg. Berg D und Howe M, S.
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