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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegenden Ausgestaltungen der Erfindung betreffen rekombinante
DNA, die die SbfI Restriktionsendonuclease (SbfI Endonuclease; R.SbfI)
sowie die SbfI Modifikationsmethyltransferase (SbfI Methyltransferase;
M.SbfI) kodiert, sowie die Expression der SbfI Endonuclease und
Methyltransferase in E. coli Zellen, die die rekombinante DNA enthalten.
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Restriktionsendonucleasen
sind Enzyme, die natürlich
in bestimmten einzelligen Mikroben, hauptsächlich Bakterien und Archaea,
vorkommen und die Aufgabe haben, diese Organismen vor Infektionen
durch Viren und andere parasitische DNA-Elemente zu schützen. Restriktionsendonucleasen
binden sich an spezifische Sequenzen von Nucleotiden ('Erkennungssequenz') in doppelsträngigen DNA-Molekülen (dsDNA)
und spalten die DNA gewöhnlich
in oder nahe der Sequenz, wobei sie die DNA sprengen und ihre Zerstörung bewirken.
Restriktionsendonucleasen treten gewöhnlich mit einem oder mehreren
Begleitenzymen mit der Bezeichnung Modifikationsmethyltransferasen
auf. Methyltransferasen binden sich an die gleichen Sequenzen in der
dsDNA wie die Restriktionsendonucleasen, die sie begleiten, anstatt
aber die DNA zu spalten, verändern sie
sie durch Hinzufügen
einer Methylgruppe zu einer der Basen in der Sequenz. Diese Methylierung
('Modifikation') verhindert, dass
sich die Restriktionsendonuclease anschließend an diesen Ort bindet,
so dass der Ort gegen eine Spaltung resistent gemacht wird. Methyltransferasen
fungieren als zelluläre
Antidote gegen die Restriktionsendonucleasen, die sie begleiten,
und schützen
die zelleigene DNA vor einer Zerstörung durch ihre Restriktionsendonucleasen.
Zusammen bilden eine Restriktionsendonuclease und ihre begleitende(n) Modifikationsmethyltransferase(n)
ein Restriktions-Modifikations-(R-M)-System,
eine enzymatische Partnerschaft, die für Mikroben das leistet, was
das Immunsystem in gewisser Hinsicht für vielzellige Organismen leistet.
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Eine
große
und vielfältige
Klasse von Restriktionsendonucleasen ist als Restriktionsendonucleasen des 'Typs II' eingestuft. Diese
Enzyme spalten DNA an definierten Positionen und können in
gereinigter Form dazu verwendet werden, DNA-Moleküle in präzise Fragmente
zur Genklonierung und -analyse zu schneiden. Die biochemische Präzision von
Restriktionsendonucleasen des Typs II übertrifft bei weitem alles,
was mit chemischen Verfahren erreichbar ist, so dass diese Enzyme
unerlässliche
Reagenzien in Molekularbiologielabors sind. In dieser Funktion als
molekulare Instrumente für
die Gendissektion hatten Restriktionsendonucleasen des Typs II in
den letzten 25 Jahren einen tief greifenden Einfluss auf die Lebenswissenschaften
und haben sowohl die akademische als auch die kommerzielle Bühne umgestaltet.
Ihre Nützlichkeit
ist ein Ansporn für
die kontinuierliche Suche nach neuen Restriktionsendonucleasen gewesen,
und es wurde eine große
Zahl gefunden. Heute sind mehr als 200 Endonucleasen des Typs II
bekannt, die jeweils unterschiedliche DNA-Spaltungscharakteristiken besitzen (Roberts
and Macelis, Nucl. Acids Res. 29: 268–269 (2001)). (REBASE®, http://rebase.neb.com/rebase).
Gleichzeitig wurden die Produktion und Reinigung dieser Enzyme durch
die Klonierung und Überexpression
der Gene, die sie kodieren, in nicht natürlichen Produktionsstamm-Wirtszellen wie
E. coli verbessert.
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Da
die verschiedenen Restriktionsenzyme ähnliche biologische Rollen
auf größtenteils
die gleiche Weise zu spielen scheinen, könnte man davon ausgehen, dass
sie sich im Hinblick auf Aminosäuresequenz und
Verhalten sehr ähnlich
sind. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies nicht so ist. Überraschenderweise scheinen
die meisten Restriktionsenzyme des Typs II einzigartig zu sein und ähneln weder
anderen Restriktionsenzymen noch irgendeiner anderen bekannten Proteinart,
so dass sie weit davon entfernt sind, sich ähnlich zu sein. Restriktionsendonucleasen
des Typs II scheinen über
den größten Teil
der Evolution unabhängig
voneinander entstanden zu sein, und dies hunderte von Malen, so
dass die heutigen Enzyme eine heterogene Sammlung anstatt eine eigenständige Familie
darstellen. Einige Restriktionsendonucleasen fungieren als Homodimere,
einige als Monomere, andere als Heterodimere. Einige binden symmetrische
Sequenzen, andere asymmetrische Sequenzen; einige binden kontinuierliche
Sequenzen, andere diskontinuierliche Sequenzen; einige binden einmalige
Sequenzen, andere Mehrfachsequenzen. Einige werden von einer einzelnen
Methyltransferase begleitet, andere von zwei und wieder andere von überhaupt
keiner. Sind zwei Methyltransferasen vorhanden, dann handelt es
sich manchmal um separate Proteine und manchmal sind sie fusioniert.
Reihenfolge und Orientierung von Restriktions- und Modifikationsgenen
variieren, wobei alle möglichen
Organisationen vorkommen. Es existieren verschiedene Arten von Methyltransferasen,
wobei einige Adenine methylieren (m6A-MTasen) und andere Cytosine
an der N-4-Position (m4C-MTasen)
oder an der Position 5 methylieren (m5C-MTasen). Gewöhnlich gibt
es keine Möglichkeit,
um a priori vorherzusagen, welche Modifikationen eine spezielle
Restriktionsendonuclease blockieren werden, welche Art(en) von Methyltranserase(n)
diese Restriktionsendonuclease in jedem beliebigen speziellen Fall
begleiten wird/werden oder wie ihre Genreihenfolge oder -orientierung
aussehen wird.
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Im
Hinblick auf die Klonierung einer Restriktionsendonuclease des Typs
II bedeutet die große
Variabilität,
die unter den Restriktions-Modifikationssystemen
besteht, dass für
Versuchszwecke jede einzigartig ist. Jedes Enzym ist hinsichtlich
Aminosäuresequenz
und katalytischem Verhalten einzigartig; jedes kommt in einer einzigartigen
enzymatischen Assoziation vor, angepasst an einzigartige mikrobielle
Umstände;
und jedes stellt den Experimentator vor eine einzigartige Herausforderung.
Manchmal kann eine Restriktionsendonuclease auf eine einfache Art
und Weise kloniert und überexprimiert
werden, meistens ist dies jedoch nicht der Fall, und was für ein Enzym
gut funktioniert, funktioniert beim nächsten vielleicht überhaupt
nicht. Erfolg mit einem ist keine Garantie für den Erfolg mit einem anderen.
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Die
US 5,200,333 betrifft Verfahren
zum Klonieren von Restriktionsenzymen und ihren entsprechenden Modifikationsenzymen
durch Selektieren von Klonen, die gegen einen Verdau durch das Restriktionsenzym
resistent sind, und die anschließende Selektion von Klonen,
die das Restriktionsgen enthalten.
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In
Wilson, G. G. (Cloned Restriction-Modifikation Systems – A Review,
Gene, Elsevier Biomedical Press, Amsterdam, NL, Bd. 74, Nr. 1, Januar
1988) wurden die Gene für
zahlreiche Restriktionsendonucleasen und Modifikationsmethylasen
in E. coli kloniert und es wurde eine Zusammenfassung im Hinblick
auf die isolierten Klone und die Verfahren gegeben, die angewendet
wurden, um sie zu erhalten. Die im Stand der Technik beschriebenen
Verfahren konnten für
die Isolierung von DNA, die SbfI kodiert, nicht ohne Modifikation
angewendet werden. Dies wird an späterer Stelle unter dem Abschnitt
mit der Überschrift „Hürden beim
Klonieren der SbfI Restriktionsendonuclease" demonstriert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt ein isoliertes DNA-Segment bereit, das die SbfI
Restriktionsendonuclease kodiert, wobei die isolierte DNA von Streptomyces
species Bf-61 erhältlich
ist.
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In
einer zusätzlichen
Ausgestaltung der Erfindung wird ein rekombinanter DNA-Vektor bereitgestellt, der
einen Vektor beinhaltet, in den ein DNA-Segment, das die SbfI Restriktionsendonuclease
kodiert, eingefügt wurde.
Ferner wird eine durch den rekombinanten Vektor transformierte Wirtszelle
bereitgestellt.
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In
einer zusätzlichen
Ausgestaltung der Erfindung wird eine isolierte DNA bereitgestellt,
die die SbfI Restriktionsendonuclease und SbfI Methylase kodiert,
wobei die isolierte DNA von ATCC Nr. PTA-5371 erhältlich ist.
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Ferner
werden ein Vektor, der diese isolierte DNA umfasst, und eine durch
den Vektor transformierte Wirtszelle bereitgestellt.
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In
einer zusätzlichen
Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung rekombinanter SbfI
Restriktionsendonuclease bereitgestellt, das das Kultivieren einer
mit einem beliebigen der oben beschriebenen Vektoren transformierten
Wirtszelle unter Bedingungen zur Expression der Endonuclease beinhaltet.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1:
Genorganisation des SbfI R-M-Systems. SbfI R, SbfI Restriktionsendonucleasegen;
SbfI M, SbfI Methylasegen.
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2: Die SbfI Methylasegensequenz (SbfIM,
1460 bp) (SEQ ID Nr. 1) und die kodierte Aminosäuresequenz (SEQ ID Nr. 2).
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3:
Die SbfI Endonucleasegensequenz (SbfIR, 971 bp) (SEQ ID Nr. 3) und
die kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 4).
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4:
Eine Plasmidkarte des pACYC184-PstIM Klons.
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5:
Eine Plasmidkarte des pACYC184-SbfIM Klons.
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6:
Eine Plasmidkarte von pCAB16.
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7:
Eine Plasmidkarte des pLT7K-SbfIR Endonucleaseklons.
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8:
Rekombinante SbfI Endonucleaseaktivität in Zellextrakt. I-DNA wurde
als Substrat verwendet. Bahnen 2–8, Zugaben von 1x, 1/2, 1/4,
1/8, 1/16, 1/32, 1/64 verdünntem
Zellextrakt in den Restriktionsverdaus. Bahn 1, I-DNA, verdaut mit
nativer SbfI.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
SbfI Endonuclease und Methyltransferase sind Enzyme, die im Bakterium
Streptomyces species Bf-61 (New England Biolabs Stammsammlung) vorkommen.
Die SbfI Endonuclease bindet sich an die symmetrische Nucleotid-(nt)-Sequenz 5'-CCTGCAGG-3' in doppelsträngigen DNA-Molekülen (dsDNA)
und spaltet die DNA zwischen A und G in jedem Strang, also 5'-CCTGCA/GG-3', so dass DNA-Fragmente
mit 4-nt kohäsiven
Enden produziert werden (/ gibt die Position der Strangspaltung
an). Viele in der Natur vorkommende Restriktionsendonucleasen werden
von schützenden
Modifikationsmethyltransferasen begleitet. Restriktionsendonucleasen,
die lange, selten vorkommende Sequenzen erkennen und spalten, wie
R.SbfI, werden jedoch nicht immer von einer schützenden Methyltransferase begleitet.
Zu Beginn dieser Experimente war nicht bekannt, ob R.SbfI tatsächlich von
einer Modifikationsmethyltranserase begleitet wird.
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Hürden
beim Klonieren der SbfI Restriktionsendonuclease
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(a) Erfolglose Methylaseselektion
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Das
im
US-Patent Nr. 5,200,333 beschriebene
Methylaseselektionsverfahren ist das bevorzugte Verfahren zum Klonieren
von Restriktions-Modifikationssystemen. Die Methylaseselektion brachte
jedoch nicht das SbfI Methylasegen (M.SbfI) hervor. Dieser Misserfolg
kann in beliebigen der folgenden technischen Schwierigkeiten begründet sein:
Konstruktion von Ausgangsbibliotheken, bei denen potentielle Klonierungsorte
möglicherweise
das Methylasegen auseinander reißen; Misserfolg beim Klonieren
des richtigen Fragments aus den Bibliotheken aufgrund der Größe des DNA-Fragments;
Gentoxizität;
geringe Expression des Methylasegens oder völlige Abwesenheit des begleitenden
Methylasegens, wie bei bestimmten anderen 8-Nucleotid-spezifischen Restriktionsendonucleasen
wie Pacl 5-TTAAT/TAA-3' (
US-Patent Nr, 5,098,839 ).
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(b) Abwesenheit von SbfIM stromabwärts von
SbfIR
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Obwohl
die Möglichkeit
bestand, dass keine M.SbfI vorhanden war, wurden alternative Ansätze zum Klonieren
des Gens ausprobiert. Anschließend
wurde eine SbfI Methyltransferase tatsächlich durch eine PCR-Reaktion
auf der ursprünglichen
pUC19-Sau3AI-partiellen SbfI DNA-Bibliothek
identifiziert, die kein selektierbares sbfIM Gen hervorbrachte.
Die PCR-Reaktion zeigte die Anwesenheit eines Sau3AI-partiellen Fragments,
das die sbfIM Region enthielt. Was den Standort der sbfIM Region
auf chromosomaler DNA betrifft, so wurde schließlich durch inverse PCR ermittelt,
dass er nicht stromabwärts
des sbfIR Gens war, wie zuerst angenommen, sondern stromaufwärts des
sbfIR Gens. Die Sequenz von sbfIM wurde anschließend erhalten.
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Das
SbfI Methylasegen wurde durch PCR von S. Bf-61 Chromosomen-DNA in
pACYC184 kloniert und in E. coli transformiert. Die klonierte SbfI
Methyltransferase band sich an die gleiche Nucleotid-(nt)-Sequenz
in dsDNA wie R.SbfI und katalysierte die Zugabe einer Methylgruppe
zum Adeninrest in jedem Strang (5'-CCTGCmAGG-3'), wobei modifizierte DNA-Moleküle produziert
wurden, die gegen eine Spaltung durch R.SbfI resistent waren (mA
gibt die modifizierte Base an).
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Das
SbfI Restriktionsendonucleasegen (sbfIR) wurde unter Verwendung
von PCR-Primern auf der Basis der SbfI Endonuclease-(R.SbfI)-Aminosäuresequenz
vom N-terminalen Ende und den Cyanogenbromid-verdauten Enden des
Proteins identifiziert. Das Gen wurde anschließend durch inverse PCR von
SbfI Chromosomen-DNA kloniert.
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(c) Nicht eindeutige Expressionsniveaus
für Endonuclease
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Das
durch inverse PCR erhaltene PCR-Fragment, das das sbfIR Gen enthielt,
wurde in die Plasmidvektoren pRRS und pLT7K eingefügt und zum
Transformieren von mit M.PstI zuvor modifiziertem E. coli verwendet.
Eine M.PstI-Prämodifikation
wurde angewendet, da M.SbfI bislang noch nicht identifiziert worden war
und PstI Methylase (M.PstI) erwiesenermaßen SbfI Orte zusätzlich zu
PstI Orten sowohl vor PstI als auch SbfI Endonucleaseverdau von
gereinigter PstI-methylierter DNA schützte.
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Keine
Klone mit Inserts wurden mit pRRS gefunden; einige Klone wurden
mit pLT7K gefunden, wobei der regulierte T7 Expressionsvektor pLT7K
einen konstitutiven Antisense-Promotor stromabwärts von sbfIR enthielt, um
basale Expression zu reduzieren. Einige pLT7K Klone enthielten die
korrekte DNA-Sequenz, allerdings produzierten sie eine sehr geringe
SbfI Endonucleaseaktivität
auf eine Induktion hin. Dieses negative Ergebnis legte den Schluss
nahe, dass es einen Selektionsdruck zur Isolierung von Endonucleasemutanten mit
reduzierter Aktivität
gab. Dieses enttäuschende
Ergebnis legte nahe, dass im Hinblick auf hoch exprimierende Klone
selektiert wurde, vielleicht aufgrund einer Untermethylierung der
Wirtschromosomen-DNA durch M.PstI.
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Da
die Expression anhand eines T7 Vektor mittlerer Kopiezahl in mit
M.PstI zuvor modifiziertem E. coli keinen stabilen hoch exprimierenden
Klon hervorbrachte, wurden Anstrengungen unternommen, das sbfIR Gen
in M.SbfI-methyliertem
E. coli unter Verwendung von pLT7K zu exprimieren. Als das SbfI
Endonucleasegen in mit M.SbfI zuvor modifiziertem E. coli kloniert
wurde, wurde ein stabiler und überexprimierender
Klon gebildet. Mit Überexpression
eines Enzyms sind im Allgemeinen wenigstens 105 Einheiten/g,
einschließlich
106 oder 107 Einheiten/g,
gemeint. Eine geringe Expression liegt bei weniger als 103 Einheiten/g. Niedrige Expressionsniveaus
einer angeblichen klonierten Restriktionsendonuclease können in
Spaltungsprofilen von DNA resultieren. Dies ist jedoch kein stichhaltiger
Beweis dafür,
dass das gewünschte
Enzym erhalten wurde. Der Enzymverdau kann z. B. partiell oder unvollständig sein,
so dass es unklar ist, ob die Produkte lediglich das Ergebnis einer
zufälligen
Spaltung sind.
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(d) Erlangen eines überexprimierenden Klons
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Ein
stabiler überexprimierender
Klon von R.SbfI wurde wie folgt erhalten: das sbfIR Gen wurde durch PCR
von genomischer DNA amplifiziert. Nach der Reinigung wurde das resultierende
PCR-Fragment in pCAB16 an einem BsaAI Ort Blunt-End-ligiert. pCAB16
ist ein pUC18-Derivat, das das mspIR Gen im Polylinker von pUC18
in einer Reihe mit dem Plac Promotor enthält. pCAB16 enthält einen
einzelnen BsaAl Ort innerhalb des mspIR Gens. Insertionen an diesem
Ort unterbrechen die mspIR Expression (die sonst tödlich wäre), so
dass Plasmide, die Inserts enthalten, selektiv mit hoher Effizienz
gewonnen werden können
(6). Das sbfIR PCR-Fragment wurde in den BsaAl Ort von
pCAB16 ligiert und in mit M.PstI zuvor modifizierten E. coli transformiert.
Klone, die das sbfIR PCR-Insert trugen, wurden kultiviert. Assays
zufolge hatten diese Klone jedoch keine nachweisbare SbfI Endonucleaseaktivität. Eine
DNA-Sequenzierung dieser Klone ergab, dass ein intaktes sbfIR Gen
in entgegengesetzter Orientierung zu Plac und mspIR anwesend war,
was eine Erklärung
für den
Mangel an R.SbfI Aktivität
sein könnte.
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In
einem alternativen Ansatz wurde das SbfIR Gen vom pCAB16-SbfIR Plasmid
durch Gelreinigung gereinigt. Das resultierende DNA-Fragment wurde
in pLT7K ligiert und in mit M.PstI zuvor modifizierten E. coli transformiert.
Klone, die das PCR-Insert trugen, wurden mit IPTG induziert und
im Hinblick auf SbfI Aktivität auf λ-DNA untersucht.
Die Extrakte erzeugten ein partielles SbfI-Verdaumuster. Die DNA-Sequenz
von einem dieser Klone zeigte, dass er ein intaktes sbfIR Gen trug.
Da die DNA-Sequenz für
dieses pLT7K-sbfIR Plasmid korrekt war, wurde höchstwahrscheinlich im Hinblick
auf hoch exprimierende Klone im Laufe der Induktion selektiert.
Als das sbfIM Gen anschließend
identifiziert und in pACYC184 kloniert wurde, wurde eben dieser pLT7K-SbfIR
Klon anschließend
in mit M.SbfI zuvor modifizierten E. coli transformiert. Transformanten,
in denen das sbfIM Gen anhand eines Plasmids geringer Kopiezahl,
pACYC184, exprimiert wurde und das sbfIR Gen mit pLT7K mittlerer
Kopiezahl im selben E. coli-Wirt exprimiert wurde, wurden kultiviert
und ihre Zellextrakte wurden im Hinblick auf SbfI Aktivität auf λ DNA untersucht.
Die Ausbeute von rekombinanter SbfI-Endonuclease betrug ~105 Einheiten/g nasser Zellen von dem überproduzierenden
Stamm.
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Zusammengefasst,
letztendlich wurde eine Expressionsstrategie entwickelt, die eine
Reihe von Hürden überwand
und sich schließlich
bei der Gewinnung von überexprimierter
R.SbfI als erfolgreich erwies. Diese Strategie war in einer Ausgestaltung
auf die Expression von R.SbfI und M.SbfI unter Promotoren unterschiedlicher
Stärke
angewiesen, und zwar jeweils einem Promotor mittlerer Kopiezahl
und einem Promotor geringer Kopiezahl. In alternativen Ausgestaltungen
können
jedoch das sbfIM und das sbfIR Gen unter demselben Promotor exprimiert
werden.
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Ferner
kann das sbfIM Gen in einem einzelnen Plasmid zusammen mit dem sbfIR
Gen unter demselben Promotor oder unter unterschiedlichen Promotoren
kloniert werden, oder sie können
in getrennten Plasmiden unter demselben Promotor oder unter unterschiedlichen
Promotoren kloniert werden.
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Das
hierin beschriebene Verfahren, mit dem die Gene sbfIM und sbfIR
vorzugsweise kloniert und exprimiert werden in E. coli, beinhaltet
die folgenden Schritte:
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Präparation
genomischer DNA und Konstruktion einer SbfI Genom-DNA-Bibliothek
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Genomische
DNA wurde von Streptomyces species Bf-61 mit der 2× Kirby-Methode
präpariert
(Hopwood et al. Genetic Manipulation of Streptomyces. A Laboratory
Manual. John Innes Foundation, Norwich, S. 77 (1985)).
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Teilweise
verdaute genomische DNA-Präparate
wurden mit einem verdauten, CIP-behandelten pUC19-Vektor ligiert,
in den zwei SbfI Orte zuvor konstruiert worden waren. Die ligierten
DNA-Gemische wurden zum Transformieren von E. coli verwendet. Transformanten
von jeder Bibliothek wurden gepoolt und amplifiziert und Plasmid-DNA
wurde präpariert,
um Primärplasmidbibliotheken
zu erzeugen.
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Methylaseselektion
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Die
Primärplasmidbibliotheken
wurden durch einen Verdau mit SbfI angeregt. Diese DNA-Verdaus wurden
dann zurück
in E. coli transformiert und Plasmid-DNA wurde von einigen dieser
ersten Überlebenden von
jeder selektierten Primärbibliothek
präpariert.
Der SbfI Verdau von diesen zeigte, dass keine davon gegen einen
Verdau resistent war, was den Schluss nahe legte, dass keine das
sbfIM Gen trug. Restliche überlebende
Kolonien von einigen der angeregten Primärbibliotheken wurden ebenfalls
gepoolt, um eine Sekundärbibliothek
zu bilden, und ein zweites Mal mit SbfI in Kontakt gebracht. Plasmid-DNA
von diesen Überlebenden
hatte wieder keine Resistenz gegen SbfI Endonucleaseverdau.
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Die
nicht rekombinante SbfI Endonuclease wurde gereinigt und die N-terminale
Aminosäuresequenz dieses
Proteins wurde zusammen mit der Aminosäuresequenz von Cyanobromid-verdauten
R.SbfI Fragmenten ermittelt. Auf der Basis dieser Aminosäuresequenzen
wurden konvergierende Sätze
degenerierter und nicht degenerierter Primer synthetisiert. Diese
wurden zum Ankurbeln von PCR-Reaktionen
auf SbfI-Chromosomen-DNA verwendet, wobei DNA-Fragmente erzeugt wurden, die das 5'-Ende des sbfIR Gens
enthielten. Eine DNA-Sequenzierung brachte ein offenes Leseraster
(ORF) von 555 bp hervor, das eine umfassende Homologie zur R.PstI
Endonuclease und zu ihren Isoschizomeren BsuBI und XphI hatte. Die
PstI Erkennungssequenz 5'-CTGCA/G-3' wird von der SbfI
Erkennungssequenz 5'-CCTGCA/GG-3' umschlossen. Diese Ähnlichkeiten
bei den Erkennungssequenzen und Aminosäuresequenzen legten dringend
nahe, dass das 555-bp-ORF
das 5'-Ende des
sbfIR Gens umfasste.
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Inverse PCR-Amplifikation von DNA stromabwärts des
5'-Endes des SbfI-Endonucleasegens
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Nach
dem Klonieren und Identifizieren des N-terminalen Abschnitts des
sbfIR Endonucleasegens wurden Anstrengungen unternommen, das 3'-Ende von sbfIR und
die angrenzende stromabwärtige
DNA zu klonieren.
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Genomische
DNA wurde mit mehreren Restriktionsenzymen verdaut und selbstligiert.
Die resultierenden zirkulären
DNA-Moleküle
wurden als Matrize für
die inverse PCR verwendet. Die DNA-Sequenz am N-Terminus des sbfIR
Gens wurde zum Entwerfen von Primern für die inverse PCR von SbfI
Chromosomen-DNA verwendet.
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Nicht
alle inversen PCR-Reaktionen von selbstligierter genomischer DNA
brachten inverse PCR-Fragmente hervor. Nur die HincII und HpyCH4HIV
Matrizen erzeugten PCR-Fragmente, die zum Klonieren gereinigt werden
konnten. Die HincII und HpyCH4HIV inversen PCR-Fragmente wurden
in pUC19 ligiert und in E. coli transformiert. Klone mit PCR-Inserts
wurden direkt mit pUC19 Universalprimern sequenziert.
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Anhand
dieser DNA-Sequenz in der Nähe
des neu gefundenen HincII Ortes wurde ein neuer Primer entworfen,
der in einer PCR-Reaktion mit einem Primer von der N-terminalen SbfI Endonucleasesequenz
verwendet wurde, um ein Fragment zu erzeugen, dass die N-terminale
Sequenz mit der inversen PCR-Seqeunz stromabwärts von 5' sbfIR verknüpfte. Das PCR-Fragment wurde
gereinigt, verdaut und in pUC19 ligiert. Diese ligierte DNA wurde
in E. coli transformiert und Klone mit PCR-Inserts wurden direkt
mit pUC19 Universalprimern sequenziert.
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Die
HincII und HpyCH4HIV PCR-Überlappungsfragmente
erzeugten jeweils ~900 bp und ~500 bp neuer Sequenzen. Durch Kombinieren
dieser Sequenzen mit der 5' sbfIR
Sequenz wurde ein komplettes ORF von 969 bp gefunden, das höchstwahrscheinlich
das sbfIR Restriktionsgen repräsentierte.
Zusätzliche
~700 bp sequenzierter SbfI Chromosomen-DNA stromabwärts von
sbfIR wurden mit den bekannten Genprodukten in der GenBank unter
Verwendung von BLAST verglichen und schienen nicht das SbfI Methylasegen
zu enthalten.
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Inverse PCR-Amplifikation von DNA stromaufwärts von
SbfI Endonuclease und Identifizierung von SbfI Methylase
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Da
das sbfIM Gen nicht durch Methylaseselektion isoliert und außerdem das
sbfIM Gen stromabwärts der
SbfI Endonuclease nicht identifiziert werden konnte, bemühte man
sich, DNA stromaufwärts
des sbfIR Gens zu klonieren.
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PCR-Reaktionen
wurden auf den SbfI Primär-pUC19-Bibliotheken, die
in der anfänglichen
Methylaseselektion verwendet wurden, mit zwei konvergierenden Primern
innerhalb des sbfIR Gens durchgeführt. Die PCR ergab, dass die
SbfI Primärbibliotheken
wenigstens einen Abschnitt des sbfIR Gens enthielten. Zum Identifizieren
jeglicher größerer stromaufwärtiger DNA-Fragmente,
die in den Ausgangsprimärbibliotheken
möglicherweise
enthalten sind, fand eine zweite PCR auf den Bibliotheken mit pUC19
Universalprimern und einem Primer statt, der aus dem sbfIR Gen entworfen
wurde und in Richtung auf das stomaufwärtige oder 5' Ende von sbfIR orientiert
war. Diese atypischen PCR-Reaktionen erzeugten Fragmente von den
BglII, BclI und Sau3AI Primärbibliotheken,
die größer als
1,6 kb und möglicherweise
groß genug
waren, um stromaufwärtige DNA
für das
sbfIM Gen zu enthalten. Diese bibliothekerzeugten PCR-Fragmente wurden
gereinigt und DNA wurde direkt unter Verwendung der PCR-Primer sequenziert.
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Die
einzige lesbare Sequenz stammte vom SbfI Sau3AI-Bibliothek-PCR-Fragment. Diese DNA-Sequenz
wurde benutzt, um einen Satz neuer PCR-Primer zu entwerfen, die
in der PCR mit einem konvergierenden Primer aus dem sbfIR Gen verwendet
werden sollten, um hoffentlich die DNA stromaufwärts relativ zum sbfIR Gen von
SbfI Chromosomen-DNA
direkt zu klonieren. Diese PCR-Fragmente wurden gereinigt, verdaut und
in pUC19 mit kompatiblen Enden ligiert, worauf eine Transformation
in E. coli folgte. Mit einer Kolonie-PCR identifizierte PCR-Inserts
und Klone, die ein Fragment mit etwa der korrekten Größe enthielten,
wurden durch CsCl-Reinigung gereinigt und mit pUC19 Universal- und
Spezialprimern sequenziert.
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Die
DNA-Sequenzierung brachte ein neues stromaufwärtiges ORF zum Vorschein, das
als das 3' Ende
des sbfIM Gens ermittelt wurde, das in Kopf-Schwanz-Manier mit dem
sbfIR Gen gekoppelt und arrangiert war. Man fand, dass das sbfIM
Transkriptions-(TGA)-Stoppcodon das GTG-Startcodon für das SbfI Endonucleasegen überlappte.
Eine DNA-Sequenzierung über
die Junktion deckte auf, dass zusammen mit dem GTG-Start für das sbfIR
Gen eine zusätzliche
translatierte Aminosäure,
Serin (S), vorhanden war, wodurch R.SbfI eine Aminosäure langer
war, als anhand der N-terminalen Aminosäuresequenz vorhergesagt wurde. Tatsächlich hat
SbfI eine Länge
von 323 Aminosäuren
und nicht von 322 Aminosäuren.
Mit dem zusätzlichen Serin
umfasst das vollständige
sbfIR Gen 971 bp (3).
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Die
DNA-Sequenzierung deckte infolge eines im PCR-Primer konstruierten HindIII Ortes einen
unbekannten HindIII Ort innerhalb des sbfIM Gens auf, was während der
Klonierung unvorhersehbar war. Dadurch wurde das PCR-Fragment während der
Klonierung verkürzt
und das 5' Ende
des sbfIM Gens tatsächlich
abgeschnitten. Anschließend
wurden Anstrengungen unternommen, das 5' Ende von sbfIM unter Anwendung einer
inversen PCR mit neuen Primern zu klonieren, die aus dem verkürzten sbfIM
Gen entworfen wurden. Die inverse PCR fand auf genomischer DNA statt,
verdaut mit HincII und selbstligiert. Die resultierenden PCR-Fragmente
wurden gereinigt, in pCAB16 ligiert und in E. coli transformiert.
Plasmid-DNAs wurden gereinigt und sequenziert. Durch eine Kombination
dieser DNA-Sequenz mit der verkürzten
3' sbfIM Gen-DNA-Sequenz
wurde die volle Länge
des sbfIM Gens von 1460 bp aufgedeckt, das eine translatierte SbfI
Methylase von 496 Aminosäuren
kodiert (2).
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Isolation des intakten SbfIR Gens in E.
coli
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Da
das sbfIM Gen anfänglich
nicht isoliert wurde, bestand die Klonierungs-/Expressionsstrategie
darin, M.PstI zu verwenden, um E. coli zuvor zu modifizieren, indem
das pstIM Gen in einem Plasmid geringer Kopiezahl, nämlich pACYC184,
und das sbfIR Gen in einem konstitutiven Vektor hoher Kopiezahl,
pRRS, oder in einem regulierten Vektor mittlerer Kopiezahl, pLT7K,
exprimiert wurde.
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Das
sbfIR Gen wurde von genomischer DNA durch PCR mit Deep Vent® DNA-Polymerase
amplifiziert. Nach der Reinigung und dem Verdau wurde das PCR-Fragment
jeweils in pRRS und pLT7K ligiert, verdaut mit den gleichen Enzymen,
um kompatible Enden zu erzeugen. Die pRRS-SbfIR-Ligation wurde in
mit M.PstI zuvor modifizierten E. coli transformiert und Plasmide
wurden gereinigt und im Hinblick auf Inserts gescreent. Es wurden
keine pRRS-SbfIR Klone gefunden. Die pLT7K-SbfIR-Ligation wurde
in E. coli ER2502 (ohne T7 RNA-Polymerase)
transfomiert. Positive Klone wurden identifiziert und diese wurden
dann in M.PstI E. coli ER2744 (mit T7 RNA-Polymerase) transferiert.
Zellkulturen wurden von individuellen pLT7K-SbfIR Transformanten
hergestellt und mit IPTG induziert. Zellextrakte wurden präpariert
und im Hinblick auf SbfI Endonucleaseaktivität untersucht, wobei keiner
nachweisbare SbfI Endonuclease produzierte.
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In
einem anderen Versuch wurde ein größeres PCR-Fragment, das das sbfIR Gen plus 600
bp stromabwärtige
DNA (1500 bp) enthielt, verdaut und in pLT7K ligiert und in E. coli
transformiert. Positive Klone wurden identifiziert und dann in mit
M.PstI zuvor modifizierten E. coli ER2744 transferiert und mit IPTG
induziert, im Hinblick auf SbfI-Aktivität untersucht,
wobei keine nachweisbare Aktivität
hervorgebracht wurde. Eben diese pLT7K-SbfIR-Ligation des sbfIR
Gens, einschließlich
600 bp stromabwärtiger
DNA, wurde auch direkt in mit M.PstI zuvor modifizierten E. coli
ER2744 transformiert. Positive pLT7K-SbfIR-Klone wurden durch PCR
identifiziert, kultiviert, mit IPTG induziert und dann wieder untersucht,
wobei keine nachweisbare SbfI Aktivität hervorgebracht wurde. Dieses
negative Ergebnis zeigte, dass es einen Selektionsdruck zur Isolierung
von Endonucleasemutanten gab.
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Zum
Isolieren eines Klons, der das sbfIR Gen mit der korrekten DNA-Sequenz
enthielt, vom nativen Streptomyces species Bf-61 Stamm wurde sbfIR-Gen-PCR
in pCAB16 am BsaAI-Ort
Blunt-End-ligiert, woraufhin eine Transformation in mit M.PstI zuvor
modifizierten E. coli folgte. Klone, die das sbfIR Genfragment trugen,
wurden kultiviert und im Hinblick auf SbfI Aktivität auf λ DNA untersucht.
Die Extrakte erzeugten kein SbfI Verdaumuster, allerdings wies die
DNA-Sequenz von
diesen Klonen ein intaktes sbfIR Gen in entgegengesetzter Orientierung
zu Plac und mspIR auf.
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Expression des SbfIR Gens in E. coli
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Das
sbfIR-Gen wurde von dem pCAB16-SbfIR-Plasmid gelgereinigt, in pLT7K
ligiert und in mit M.PstI zuvor modifizierten E. coli transformiert.
Klone die, die das sbfIR-Gen trugen, wurden im Hinblick auf SbfI-Aktivität auf λ DNA untersucht.
Die Extrakte erzeugten ein partielles SbfI-Verdaumuster. Eine DNA-Sequenzierung
von pLT7K-SbfIR-Klonen
ergab, dass jeder ein intaktes sbfIR-Gen trug. Da die DNA-Sequenz
für das Plasmid
pLT7K-SbfIR Nr. 12 korrekt war, als das sbfIM-Gen identifiziert
und in pACYC184 kloniert wurde, wurde der Klon pLT7K-SbfIR Nr. 12
dann in mit M.SbfI zuvor modifizierten E. coli transformiert. Alle
Transformanten wurden kultiviert, mit IPTG induziert und dann im
Hinblick auf SbfI-Aktivität
auf λ DNA
untersucht, wobei ~105 Einheiten/g nasser
Zellen von dem überproduzierenden
Stamm hervorgebracht wurden.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter anhand der folgenden Beispiele
illustriert. Diese Beispiele sollen zum Verständnis der Erfindung beitragen
und sind nicht als sie begrenzend aufzufassen.
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Alle
oben und im Folgenden genannten Quellenangaben sind hiermit durch
Bezugnahme eingeschlossen.
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1. BEISPIEL Klonierung des
SbfI Restriktionsmodifikationssystems in E. coli
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1. Herstellung genomischer DNA
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Genomische
DNA wurde von 2 g Streptomyces species Bf-61 durch die folgenden Schritte hergestellt:
- a. Zellwandverdau durch Zugabe von Lysozym
(2 mg/ml Endkonz.), Saccharose (1% Endkonz.) und 50 mM Tris-HCl,
pH 8,0.
- b. Zelllyse durch Zugabe von 8 ml eines 2× Kirby-Gemischs (2 g Natrium-tri-isopropylnaphthalensulfonat, 12
g 4-Amino-salicylat, 10 ml 1 M Tris-HCl, pH 8, 6 ml Phenol, gesättigt mit
50 mM Tris-HCl, pH 8,0, gebildet in 100 ml dH2O),
Verwirbelung 1 Minute.
- c. Entfernung von Proteinen durch Phenol-CHCl3-Extraktion von DNA,
zweimal (gleiches Volumen).
- d. Dialyse in 4 Liter TE-Puffer, viermal Pufferwechsel.
- e. RNase-A-Behandlung zum Entfernen von RNA.
- f. Präzipitation
genomischer DNA in 0,4 M NaCl und einem 0,55 Volumen von 100%igem
Isopropanol, Spulung, Trocknung und Resuspension in TE-Puffer.
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2. Restriktionsverdau von genomischer
DNA und Konstruktion einer genomischen DNA-Bibliothek
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Unterschiedliche
Einheiten der Restriktionsenzyme Sau3AI, BclI, BstYI, BglII, XbaI
und NheI wurden für
den Verdau von 10 μg
genomischer DNA verwendet, um einen kompletten und einen begrenzten
partiellen Verdau zu erreichen. Die verdaute DNA wurde durch Phenol-CHCl3-Extraktion
und Isopropanolpräzipitation gereinigt.
Die mit Sau3AI, BclI, BstYI und BglII verdauten DNAs wurden mit
BamHI-verdautem und CIP-behandeltem pUC19-Vektor ligiert, der 2
SbfI Orte enthielt. XbaI- und NheI-verdaute DNAs wurden mit dem
gleichen Vektor ligiert, der mit XbaI verdaut und CIP-behandelt
worden war. Nach einer Übernachtligation
wurde die DNA zum Transformieren eines endA–-Wirts
(ER2502, ER2683, New England Biolabs' Sammlung (Beverly, MA)) verwendet,
der mit dem CaCl2-Verfahren kompetent gemacht
wurde. Etwa 2–5000
ApR Transformanten wurden von jeder Bibliothek
erhalten. Für
jedes Enzym wurden Kolonien gepoolt und über Nacht in 500 ml LB + Amp
amplifiziert. Plasmid-DNA wurde durch CsCl-Gradientenreinigung präpariert,
woraus sich eine Primärbibliothek
ergab.
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3. Versuch zur Klonierung des SbfIM Gens
durch Methylaseselektion
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Die
Primärplasmid-DNA-Bibliothek
(1 μg DNA)
wurde durch einen Verdau mit ~30 Einheiten SbfI bei 37°C 1 Stunde
lang angeregt. Die verdaute DNA wurde in ER2502 oder ER2683 durch
Transformation transferiert, woraus sich ~750 ApR Überlebende
von allen Bibliotheken ergaben. Plasmid-DNA von ~120 Überlebenden
wurde mit dem Compass-Mini-Plasmid-Kit-Verfahren präpariert, woraufhin ein SbfI
Verdau folgte. An keiner der Bibliotheken wurden resistente Klone
gefunden. Einige restlichen Überlebenden
(Sau3AI, BstYI, XbaI und NheI) wurden außerdem separat gepoolt, um
Sekundärbibliotheken
zu bilden, mit SbfI ein zweites Mal in Kontakt gebracht, gefolgt
von der gleichen Überlebenden-Plasmid-DNA-Reinigung,
wobei wieder keine resistenten Klone gefunden wurden.
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4. Identifizierung der SbfI-Endonuclease
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Die
nicht rekombinante SbfI Endonuclease wurde auf nahezu Homogenität gereinigt
und das gereinigte Protein wurde einer SDS-PAGE unterzogen. Es wurde
eine Proteinbande von ~36 kDa nachgewiesen. Die N-terminale Aminosäuresequenz
wurde als (MN)SDGIDGTV ASIDTARALLKRFGFDAQRYNV (SEQ ID NR. 5) ermittelt.
Das 36-kDa-Protein wurde mit Cyanogenbromid verdaut und eine 4,5-kDa-Fragment-Aminosäuresequenz
wurde als (M)VEEFVPRFAPRSTV LYLGDTRGKHSLFEEEI (SEQ ID NR. 6) ermittelt.
Mit diesen beiden Aminosäuresequenzen
wurden konvergierende Sätze
degenerierter und nicht degenerierter Primer entworfen, um den Beginn
des sbfIR Gens von chromosomaler DNA einer PCR zu unterziehen.
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Zwei
Primersätze
wurden mit den folgenden Sequenzen synthetisiert:
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Die
Primer wurden in zwei separaten PCR-Reaktionen verwendet: sbfN-1
+ sbf45a, sbfN-1b + sbf45a-2. Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min,
1 Zyklus; 95°C,
1 min, 54°C,
1 min, 72°C,
1 min, 25 Zyklen mit Deep Vent
® DNA-Polymerase. Die PCR
von SbfI Chromosomen-DNA mit den obigen Primern brachte ein ~550
bp DNA-Fragment hervor. Die PCR-Fragmente wurden gelgereinigt, mit
Phenol-CH
3Cl extrahiert und mit Isopropanol
präzipitiert.
Das resuspendierte PCR-Fragment wurde in pCAB16 am BsaAI-Ort Blunt-End-ligiert,
woraufhin eine Transformation in E. coli ER2502 folgte. pCAB16-Klone
mit PCR-Inserts wurden mit den folgenden Sequenzierungsprimern sequenziert:
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Die
DNA-Sequenzierung identifizierte ein offenes Leseraster (ORF) mit
555 bp DNA-Fragment, das das 5'-Ende
des sbfIR Gens enthielt.
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5. Inverse PCR-Amplifikation
von DNA stromabwärts
des 5'-Endes des
SbfI Endonucleasegens
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Nach
der Identifikation des N-Terminus des Endonucleasegens wurden Anstrengungen
zum Klonieren angrenzender stromabwärtiger DNA unternommen. DNA-Sequenz
am N-Terminus des sbfIR-Gens wurde als Matrize für den Primerentwurf verwendet.
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Es
wurden vier Primer synthetisiert:
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Als
eine positive Kontrolle wurden die konvergierenden Primer 3A und
5C auf SbfI Chromosomen-DNA verwendet. Für die inverse PCR wurde genomische
DNA individuell mit BstBI, BstUI, DraI, HincII, HpyCH4IV, RsaI und
ScaI verdaut. Die Verdaus wurden bei 65°C 20 min lang inaktiviert. Die
Selbstligation wurde bei einer geringen DNA-Konzentration von 2 μg/ml über Nacht
bei 17°C
hervorgerufen. Die resultierenden zirkulären DNA-Preps wurden als Matrize
für die
inverse PCR verwendet. Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min,
1 Zyklus; 95°C,
1 min, 62°C,
1 min, 72°C,
2 min, 25 Zyklen. Die konvergierenden Primer 3A und 5C erzeugten
das sbfIR Kontrollfragment mit ~400 bp. Inverse PCR-Produkte wurden
in den HincII und HpyCH4IV Matrizen gefunden. Die PCR-Produkte wurden
gelgereinigt, mit Phenol/CH
3Cl extrahiert
und mit Ispopropanol präzipitiert.
Unmittelbar stromabwärts
des 3B-Primers innerhalb des sbfIR N-Terminus befindet sich ein
ApoI Ort. Dieser ApoI Ort wurde zum Verdauen der inversen PCR-Produkte an diesem
Ort verwendet, gefolgt von einer Übernachtligation in EcoRI-
und HincII-verdauten pCU19. Die ligierte DNA wurde durch Transformation
in ER2502 und ER2683 tranferiert. Es wurden Plasmide identifiziert,
die das inverse PCR-Fragment enthielten, und direkt mit den pUC19-Universalprimern
1233 und 1224 sequenziert. Mit dieser DNA-Sequenz fand eine weitere
direkte PCR mit 3B und einem neu entworfenen konvergierenden Primer, Sb-3,
mit der folgenden Sequenz statt:
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
54°C, 1
min, 72°C,
2 min, 25 Zyklen. Ein PCR-Fragment, das ~1200 bp des C-terminalen
Endes von sbfIR und stromabwärtiger
DNA enthielt, wurde durch Phenol/CH3Cl-Extraktion
und Isopropanolpräzipitation
gereinigt. Das PCR-Fragment wurde mit ApoI verdaut und in mit EcoRI
und HincII verdauten pUC19 ligiert. Die ligierte DNA wurde in ER2683 transformiert
und Plasmid-DNA wurde gereinigt. Plasmide mit dem PCR-Fragment wurden
mit den pUC19-Universalprimern 1233 und 1224 sequenziert. Nach dem
Klonieren und anschließenden
Sequenzieren wurde ein ORF mit einer Länge von 969 bp gefunden. Man
befand, dass dieses Gen wahrscheinlich das sbfIR Restriktionsgen
war, das die SbfI-Endonuclease kodierte, wie anhand der N-terminalen
R.SbfI Aminosäureproteinsequenz
vorhergesagt. Zusätzliche
~700 bp sequenzierter SbfI Chromosomen-DNA stromabwärts von sbfIR
schienen das SbfI Methylasegen nicht zu enthalten.
-
6. PCR-Amplifikation von DNA stromaufwärts der
SbfI-Endonuclease
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Nachdem
das sbfIM-Gen stromabwärts
des Endonucleasegens nicht identifiziert werden konnte, wurden Anstrengungen
unternommen, angrenzende DNA stromaufwärts von sbfIR zu klonieren.
Eine PCR-Reaktion wurde auf den ursprünglichen pUC19-Primärbibliotheken
von Sau3AI, BclI, BstYI, BglII, XbaI und NheI durchgeführt, um
die Anwesenheit von sbfIR unter Verwendung der konvergierenden Primer
5C und 3A zu überprüfen:
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
62°C, 1
min, 72°C,
2 min, 25 Zyklen. Alle Bibliotheken, außer der XbaI Bibliothek, enthielten
das ~400 bp sbfIR-Fragment, das von diesen beiden Primeren von sbfIR
DNA-Sequenz erzeugt werden sollte. Zwei separate PCR-Reaktionen
wurden mit den pUC19-Universalprimern 1233 und 1224 mit Primer 5B
in Richtung auf das 5' Ende
von sbfIR durchgeführt,
um zu ermitteln, ob einige dieser pUC19-Bibliotheken möglicherweise
DNA stromaufwärts
der Sequenz sbfIR enthalten, die vielleicht das SbfI-Methylasegen enthält. Die
getesteten Bibliotheken waren die BglII, BclI und Sau3AI pUC19-Bibliotheken.
Die PCR-Primer haben die folgende Sequenz:
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
62°C, 1
min, 72°C,
8 min, 25 Zyklen. Die PCR-Primer 1233 und 5B erzeugten ein prädominantes Fragment
von ~1,6 kb für
die BglII und Sau3AI Bibliotheken und ein ~4,0-kb-Fragment von der
BclI Bibliothek, die beide vielleicht groß genug waren, um das ganze
SbfI-Methylasegen (sbfIM) aufzunehmen. Die PCR-Produkte wurden gelgereinigt,
mit Phenol-CH
3Cl extrahiert und mit Isopropanol
präzipitiert,
gefolgt von einer direkten Sequenzierung der PCR-Produkte. Nur das
PCR-Fragment von der SbfI Sau3AI-pUC19-partiellen
Bibliothek erzeugte eine DNA-Sequenz, die ausreichend lesbar war,
um neue PCR-Primer für
eine direkte PCR der stromaufwärtigen
Region in ihrer Gesamtheit zu entwerfen. Die Sau3AI-Bibliothek-DNA-Sequenz
stromaufwärts
des sbfIR-Gens wurde als Matrize für den Primerentwurf verwendet
und ein neuer konvergierender Primer, 5B-2, wurde von sbfIR DNA-Sequenz
in Richtung auf die stromaufwärtige
DNA-Sequenz hergestellt.
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Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus, 95°C, 1 min,
54°C, 1
min, 72°C,
1 min, 25 Zyklen. PCR-Fragmente von ~1550 bp wurden mit den beiden
Primern 5B-2 + S3-2 und 5B-2 + S3-3 auf SbfI Chromosomen-DNA gefunden.
Die PCR-Fragmente wurden gelgereinigt, mit Phenol-CH
3Cl
extrahiert und mit Isopropanol präzipitiert und anschließend mit
EcoRI und HindIII verdaut. Die verdaute PCR DNA wurde 15 min lang
auf 65°C
erhitzt und über
Nacht bei 17°C
in mit EcoRI und HindIII verdauten pUC19 ligiert. Die ligierte DNA
wurde in ER2744 transformiert und eine Kolonie-PCR wurde jeweils
an 10 Kolonien mit den pUC19-Universalprimern
1233 und 1224 durchgeführt.
Die PCR-Bedingungen
waren wie folgt: 94°C,
1 min, 1 Zyklus; 94°C,
10 sec, 62°C,
1 min, 72°C,
1 min, 25 Zyklen. Die meisten Kolonien enthielten ein PCR-Fragment
von etwa 1500 bp. Plasmid-DNA wurde für 6 Klone, 3 für jedes
PCR-Fragment, mit dem CsCl-Verfahren gereinigt und dann mit den
Primern 1233 und 1224 sequenziert. DNA-Sequenz wurde nur vom Klon
Nr. 5 erhalten, der das durch die Primer 5B-2 + S3-3 erzeugte PCR-Fragment
enthielt. Klon Nr. 5 enthielt ein HindIII bis EcoRI Fragment von
~1200 bp, etwas weniger als das ursprüngliche PCR-Fragment. Das gesamte
Fragment wurde mit sieben zusätzlichen
Primern sequenziert. Die Sequenzierungsprimer haben die folgenden
Sequenzen:
![Figure 00250001](https://patentimages.storage.googleapis.com/7d/57/3b/afd79d0fde4ab8/00250001.png)
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Nach
dem Sequenzieren von etwa 1,2 kb wurde ein verkürztes ORF mit einer Länge von
1040 bp stromaufwärts
des sbfIR Gens gefunden. Diese Sequenz kodierte höchstwahrscheinlich
das 3 Ende des SbfI Methylasegens. Als die Aminosäuresequenz
dieses ORF mit den bekannten Genprodukten in der GenBank unter Verwendung
von BLAST verglichen wurde, wies sie eine sehr hohe Homologie zu
N6-Methyladeninmethyltransferasen
auf, vor allem zu solchen, die zur PstI-Erkennungsfamilie gehören. Man
fand, dass das sbfIM-Transkriptions-(TGA)-Stoppcodon das (GTG)-Startcodon
für das
SbfI Endonucleasegen (sbfIR) überlappte.
Eine DNA-Sequenzierung über die
Junktion deckte auf, dass zusammen mit dem GTG-Start eine zusätzliche
Aminosäure,
nämlich
Serin (S), vorhanden war, die R.SbfI eine Aminosäure länger machte als anhand der
N-terminalen Aminosäure
vorhergesagt. Die ursprüngliche
inkorrekte Sequenz ist (MN)SDGIDGTVASIDTARALLKRFGFDAQRYNV (SEQ ID
Nr. 36). Tatsächlich
hat R.SbfI eigentlich eine Länge
von 323 Aminosäuren
und nicht von 322 Aminosäuren,
und die N-terminale Sequenz ist MNSSDGIDGTVASIDTARALLKRFGFDAQ RYNV
(SEQ ID Nr. 37). Mit dem zusätzlichen
Serin umfasst das vollständige
SbfI Endonucleasegen (sbfIR) 971 bp. Die DNA-Sequenzierung von Nr.
5 brachte außerdem
einen unbekannten HindIII Ort innerhalb sbfIM zum Vorschein, der
das ursprüngliche
5B-2 + S3-3 PCR-Fragment verkürzte.
DNA zwischen dem S3-3 Primer und diesem HindIII Ort ging bei der
Klonierung verloren.
-
7. Inverse PCR-Amplifikation von DNA stromaufwärts von
SbfI-Endonuclease und Identifizierung von SbfI-Methylase
-
Nach
der Identifizierung des verkürzten
Methylasegens wurden Anstrengungen unternommen, um angrenzende DNA,
die das 5' Ende
von sbfIM kodierte, unter Verwendung von inverser PCR zu klonieren.
Mit dieser sbfIM DNA-Sequenz wurden neue Primer mit der folgenden
Sequenz entworfen:
-
Die
genomische DNA wurde mit HincII in einem geeigneten Restriktionspuffer
verdaut und 20 min lang bei 65°C
inaktiviert. Eine Selbstligation wurde bei einer geringen DNA-Konzentration
von 2 μg/ml über Nacht bei
17°C hervorgerufen.
Das zirkuläre
DNA-Produkt wurde als Matrize für
die inverse PCR verwendet. Die PCR-Bedingungen waren wie folgt:
94°C, 5
min, 1 Zyklus; 94°C,
30 sec, 62°C,
1 min, 72°C,
1 min, 25 Zyklen. Das PCR-Fragment wurde von einem Agarosegel gelgereinigt,
mit Phenol/CH
3Cl extrahiert und mit Isopropanol
präzipitiert.
Das resuspendierte PCR-Fragment
wurde bei 17°C über Nacht
Blunt-End-ligiert in pCAB16, verdaut am BsaAI-Ort, gefolgt von einer
Transformation in ER2502 E. coli-Zellen. Plasmid-DNA wurde von zwölf Kolonien
gereinigt. Zehn schienen das PCR DNA-Fragment zu enthalten. Vier Klone wurden
direkt mit den folgenden Primern sequenziert:
-
Mit
der DNA-Sequenzierung wurde ein offenes Leseraster (ORF) mit einem
495 bp DNA-Fragment identifiziert, das das 5' Ende von sbfIM enthielt. Die kombinierte
DNA-Sequenz stromaufwärts
des sbfIR-Gens deckte das gesamte SbfI-Methylasegen (sbfIM) auf. Das sbfIM
Gen umfasst 1460 bp und kodiert eine translatierte SbfI Methylase
von 486 Aminosäuren.
Eine Transkription von M- und R-Genen ist in die gleiche Richtung orientiert.
Sie sind in einer Kopf-Schwanz-Weise
angeordnet (1).
-
2. BEISPIEL
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Expression des SbfIR Gens in E. coli
-
Da
mit dem bevorzugten Methylaseselektionsverfahren kein SbfI-Methylasegen
hervorgebracht werden konnte, wurden zunächst Anstrengungen unternommen,
das sbfIR-Gen in einen mit M.PstI zuvor modifizierten E. coli-Stamm
zu klonieren, um einen sbfIR-Klon mit der korrekten DNA-Sequenz
zu bilden. Das pstIM Gen wurde zuerst von pBEA-14 Plasmid amplifiziert,
das die PstI-Methylase enthielt (bereitgestellt von Bill Jack und
Lucia Greenough, New England Biolabs (Beverly, MR)). Das pstIM Gen
wurde in ein Plasmid geringer Kopiezahl, pACYC184, mit p15A Ursprung
und Cm
R Selektionsmarker kloniert. Die PCR-Primer
haben die folgenden Sequenzen:
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
54°C, 1
min, 72°C,
1 min, 25 Zyklen mit Deep Vent® DNA-Polymerase. Das PCR-Produkt
wurde mit Phenol-CH3Cl extrahiert und mit
Isopropanol präzipitiert,
gefolgt von einem BamHI- und SphI-Verdau über Nacht bei 37°C. Verdaute
DNA wurde mit pACYC184 mit kompatiblen Enden ligiert. Nach der Übernachtligation
wurde die DNA in ER2744 durch Transformation transferiert. Nach
dem Screenen von 10 Plasmiden, die von individuellen CmR (33
mg/ml) Transformanten isoliert wurden, enthielt ein Klon, pACYC184-PstIM
Nr. 4, das korrekte pstIM-Fragment, wie anhand BamHI- und SphI-Verdau
gezeigt wurde. ER2744 [pACYC184-PstIM Nr. 4] wurde mit dem CaCl2-Verfahren kompetent gemacht. Der zuvor
modifizierte Wirt ER2744 [pACYC184-PstIM] wurde zur Bildung der SbfI-Endonuclease
verwendet.
-
Zwei
PCR-Primer wurden zur PCR-Amplifikation des sbfIR Gens synthetisiert.
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
54°C, 1
min, 72°C,
1 min, 25 Zyklen mit Deep Vent
® DNA-Polymerase. PCR DNA,
die das sbfIR-Gen enthielt, wurde von genomischer DNA amplifiziert
und durch Phenol/CH
3Cl-Extraktion und CH
3Cl-Extraktion gereinigt, mit Isopropanol
präzipitiert,
getrocknet und in TE-Puffer resuspendiert. Die PCR DNA wurde mit
pCAB16 am BsaAI Ort Blunt-End-ligiert. Die ligierte DNA wurde in
mit M.PstI zuvor modizierten E. coli ER2744 [pACYC184-PstIM] transformiert und
Ap
R Cm
R Transformanten
wurden bei 37°C
selektiert [Ap
R Cm
R:
(100 mg/ml) und (33 mg/ml)]. Nach dem Screenen von 12 Plasmiden
wurden 4 Klone gefunden, die Inserts enthielten. 500 ml LB + Amp
Kulturen der Klone Nr. 1 und Nr. 7 wurden über Nacht bei 37°C wachsen
gelassen. Plasmid-DNA wurde von 450 ml jeder Zellkultur durch das
CsCl-Verfahren gereinigt und die jeweils anderen 50 ml der Zellen
wurden durch Zentrifugation geerntet und in 2 ml Beschallungspuffer
(10 mM Tris-HCl, pH 8, 0,1 mM EDTA, 50 mM NaCl, 1 mM β-Mercaptoethanol)
resuspendiert. Zellen wurden durch Beschallung lysiert und Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation entfernt. Das Zelllysat wurde auf I-DNA im Hinblick auf
SbfI Aktivität
untersucht. Weder für
den pCAB16-SbfIR Klon Nr. 1 noch für Nr. 7 wurde SbfI Aktivität nachgewiesen.
Beide pCAB16-SbfIR Klone wurden direkt mit den folgenden Primern
sequenziert:
-
Die
DNA-Sequenz wies eine intakte sbfIR in entgegengesetzter Orientierung
zu Plac und mspIR auf. Die pCAB16-sbfIR Klone Nr. 1 und Nr. 7 enthielten
die korrekte DNA-Sequenz für
sbfIR, so dass ein Versuch unternommen wurde, das SbfI Endonucleasegen
von pCAB16-sbfIR Nr. 1 und Nr. 7 in pLT7K zu subklonieren und dann
in ER2744 [pACYC184-PstIM] zu transformieren. Unter Verwendung der
flankierenden BamHI und XhoI Orte, die innerhalb der PCR-Primer konstruiert
waren, wurden 10 μg
von jedem pCAB16-sbfIR
Plasmid mit BamHI und XhoI 2 Stunden lang bei 37°C verdaut und das sbfIR Fragment
wurde von einem Agarosegel gelgereinigt, mit Phenol-CH
3Cl
extrahiert und mit Isopropanol präzipitiert. Das resuspendierte
PCR-Fragment wurde über
Nacht bei 17°C
in pLT7K mit kompatiblen Enden ligiert, gefolgt von einer Transformation
in ER2744 [pACYC184-PstIM], und auf Ap
R CM
R Platten bei 37°C plattiert. Plasmid-DNAs wurden
von 18 Kolonien (jeweils 9 von gelreinem pCAB16-sbfIR Nr. 1 und
Nr. 7) gereinigt, 6 Klone wurden gefunden, die das PCR-Insert trugen.
pLT7K-SbfIR Nr.
5, Nr. 12 und Nr. 14 wurden in vorgewärmte 10-ml-Kulturen inokuliert, die LB + Ap
R CM
R enthielten,
und über
Nacht bei 37°C
ohne Schütteln
wachsen gelassen. 2 ml der Übernachtkulturen
wurden in vorgewärmten
50-ml-Kulturen verdünnt,
die LB + Ap
R Cm
R enthielten,
und bei 37°C
auf eine OD590 zwischen 0,8 und 1,0 wachsen gelassen. IPTG wurde
zu 85 mg/l gegeben und induzierte etwa 2 Stunden lang bei 30°C. Zellen
wurden geerntet und durch Beschallung lysiert. Geklärte Zelllysate
wurden im Hinblick auf SbfI-Aktivität auf I-DNA untersucht. Die
Extrakte erzeugten ein partielles SbfI Verdaumuster. pLT7K-SbfIR
Nr. 12 wurde mit den folgenden Primern sequenziert:
-
Die
DNA-Sequenz von pLT7K-SbfIR Nr. 12 zeigte, dass er ein intaktes
sbfIR Gen trug. Kurz nach diesem Ergebnis wurde das SbfI Methylasegen
(sbfIM) vollständig
durch inverse PCR identifiziert und sequenziert. Es wurde eine letzte
Strategie angewendet, bei der das sbfIM Gen von einem Plasmid geringer
Kopiezahl exprimiert wurde und das Endonucleasegen von pLT7K-SbfIR
Nr. 12 dann in diesen mit SbfI zuvor modifizierten E. coli Wirt
transferiert wurde. Das sbfIM Gen wurde zuerst von genomischer DNA
in einer PCR-Reaktion amplifiziert und in ein Plasmid geringer Kopiezahl,
pACYC184, mit p15A Ursprung und CM
R Selektionsmarker kloniert.
Die PCR-Primer haben die folgenden Sequenzen:
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
54°, 1 min,
72°C, 1
min, 30 Zyklen mit Deep Vent
® DNA-Polymerase. PCR DNA,
die das sbfIM-Gen enthielt, wurde von genomischer DNA amplifiziert
und durch Phenol/CH3Cl-Extraktion gereinigt, mit Isopropanol präzipitiert,
getrocknet und in TE-Puffer resuspendiert. Die PCR DNA wurde mit
pCAB16 am BsaAI Ort Blunt-Endligiert. Die ligierte DNA wurde in
ER2502 transformiert und CM
R Transformanten
wurden bei 37°C
selektiert. Nach dem Screenen von 12 Plasmiden wurden zwei pCAB16-sbfIM
Klone, Nr. 3 und Nr. 5, vollständig
mit den folgenden Primern sequenziert:
-
Die
DNA-Sequenz wies eine intakte sbfIM in beiden Orientierungen zu
Plac und mspIR auf. Die pCAB16-sbfIR Klone Nr. 3 und Nr. 5 enthielten
die korrekte DNA-Sequenz für
das sbfIM Gen, so dass ein Versuch unternommen wurde, das SbfI Methylasegen
von pCAB16-sbfIR Nr. 3 und Nr. 7 in das Plasmid geringer Kopiezahl,
pACYC184, mit p15A Ursprung und CmR Selektionsmarker
zu subklonieren. Mit den flankierenden BamHI und SphI Orten, die
innerhalb der PCR-Primer
konstruiert waren, wurden jeweils 5 μg pCAB16-SbfIM Plasmid mit BamHI
und SphI 2 Stunden lang bei 37°C
verdaut und die sbfIM-Fragmente wurden von einem Agarosegel gelgereinigt
und kombiniert, mit Phenol-CH3Cl extrahiert
und mit Isopropanol präzipitiert.
Das resuspendierte PCR-Fragment
wurde über
Nacht bei 17°C
in pACYC184 mit kompatiblen Enden ligiert, worauf eine Transformation
in ER2848 folgte, und dann im Hinblick auf CmR Transformanten
selektiert. Plasmid-DNA wurde von 8 Kolonien gereinigt und eine
PCR wurde auf zwei Klonen, Nr. 6 und Nr. 7, mit den Primern sbf5M und
sbfIM durchgeführt.
Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: 95°C, 5 min, 1 Zyklus; 95°C, 1 min,
54°C, 1 min,
72°C, 1
min, 25 Zyklen mit Deep Vent® DNA-Polymerase. pACYC184-SbfIM Nr. 6 und
Nr. 7 enthielten das Insert korrekter Größe für sbfIM.
-
Das
Plasmid pACYC184-SbfIM Nr. 7 wurde in ER2848 transferiert, um E.
coli zuvor zu modifizieren. Zellen wurden mit dem CaCl2-Verfahren
kompetent gemacht, und es wurde eine letzte Strategie angewendet, wobei
das sbfIM-Gen von einem Plasmid geringer Kopiezahl, [pACYC184-SbfIM],
und das Endonucleasegen von [pLT7K-SbfIR] exprimiert wurde. Das
Isolat pLT7K-SbfIR Nr. 12 wurde in ER2848 [pACYC184-SbfIM] tansferiert
und auf APR CMR Platten über Nacht
bei 37°C
plattiert. Zwei individuelle Kolonien wurden in 10 ml LB + APR CmR inokuliert
und über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. 1 ml jeder Übernachtkultur
wurde in 50 ml LB + APR CmR inokuliert
und bei 37°C
auf eine OD590 von 0,8 bis 1,0 wachsen gelassen, anschließend wurde
die Kulturtemperatur auf 30°C
gesenkt, woraufhin eine IPTG-(85 mg/l)-Induktion bei 30°C über einen
Zeitraum von 2 Stunden bis zur ganzen Nacht folgte. Beide individuellen
Klone exprimierten R.SbfI zu mehr als ~105 Einheiten/g
nasser E. coli Zellen (8).
-
Der
Stamm NEB Nr. 1500, ER2848 [pACYC184-SbfIM Nr. 7, pLT7K-SbfIR Nr.
12] wurde am 5. August 2003 unter den Bedingungen des Budapester
Vertrags bei der amerikanischen Typus-Kultursammlung mit der ATCC
Akzessionsnummer PTA-5371 hinterlegt. SEQUENZAUFLISTUNG
-
QUELLENANGABEN IN DER BESCHREIBUNG
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Die
von der Anmelderin angeführten
Quellen werden lediglich der Information halber gegeben. Sie stellen
keinen Bestandteil des europäischen
Patentdokuments dar. Obschon größte Sorgfalt
bei der Zusammenstellung der Quellenangaben angewendet wurde, können Fehler
oder Auslassungen nicht ausgeschlossen werden. Das EPA übernimmt
diesbezüglich
keine Haftung.
-
In
der Beschreibung werden die folgenden Patentdokumente genannt:
-
In
der Beschreibung angeführte
Nicht-Patentliteratur
- – Cloned
Restriction-Modification Systems – A Review. Wilson, G. G. Gene.
Elsevier Biomedical Press, Januar 1988, Bd. 74 [0007]