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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft rekombinante DNA, die die SnaBI Restriktionsendonuclease
und die SnaBI Methylase kodiert, sowie die Herstellung von SnaBI
Restriktionsendonuclease von der rekombinanten DNA.
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Restriktionsendonucleasen
des Typs II sind eine Klasse von Enzymen, die in Bakterien natürlich vorkommen.
Wenn sie von anderen Bakterienkomponenten weggereinigt werden, können diese
Restriktionsendonucleasen im Labor zum Spalten von DNA-Molekülen in kleine
Fragmente zur molekularen Klonierung und Gencharakterisierung verwendet
werden.
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Restriktionsendonucleasen
agieren, indem sie spezielle Sequenzen von Nucleotiden (die "Erkennungssequenz") entlang dem DNA-Molekül erkennen
und sich an sie binden. Nach dem Anbinden spalten sie das Molekül innerhalb,
an einer Seite oder an beiden Seiten der Erkennungssequenz. Unterschiedliche
Restriktionsendonucleasen haben Affinität zu unterschiedlichen Erkennungssequenzen.
Mehr als zweihundert Restriktionsendonuclasen mit einzigartigen
Spezifitäten
wurden unter den Tausenden von Bakterienspezies identifiziert, die
bisher untersucht wurden (Roberts und Macelis, Nucl. Acids Res.
24: 223–235
(1996)).
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Restriktionsendonucleasen
werden nach den Bakterien, von denen sie abstammen, benannt. Die durch
Deinococcus radiophilus synthetisierten drei verschiedenen Restriktionsendonucleasen
haben zum Beispiel den Namen DraI, DraII und DraIII. Diese Enzyme
erkennen und spalten jeweils die Sequenzen 5'TTTAAA3', 5'PuGGNCCPy3' und 5'CACNNNGTG3'. Ebenso hat die
durch Escherichia coli RY13 synthetisierte einzelne Restriktionsendonuclease
die Bezeichnung EcoRI. Sie erkennt die Sequenz 5'GAATTC3'.
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Restriktionsendonucleasen
treten gewöhnlich
zusammen mit einem zweiten Enzym, der Modifikationsmethylase, auf.
Zusammen bilden die beiden Enzyme ein bakterielles Restriktionsmodifikations-(R-M)-System.
Methylasen sind komplementär
zu Restriktionsendonucleasen und liefern ein Mittel, das Bakterien
dazu befähigt,
ihre eigene DNA vor einem Selbstverdau zu schützen. Modifikationsmethylasen
erkennen und binden sich an die gleiche Erkennungssequenz wie die
Restriktionsendonuclease, die sie begleiten, anstatt aber die DNA
zu spalten, modifizieren sie chemisch eines der Nucleotide innerhalb
der Sequenz durch Hinzufügen
einer Methylgruppe, um 5-Methylcytosin, N4-Methylcytosin
oder N6-Methyladenin zu bilden. Im Anschluss
an diese Methylierung wird die Erkennungssequenz nicht mehr durch
die zugehörige
Restriktionsendonuclease gespalten. Die DNA einer Bakterienzelle
wird durch die Aktivität
ihrer Modifikationsmethylase(n) stets vollständig modifiziert und ist daher
gegenüber
der Anwesenheit der endogenen Restriktionsendonuclease(n) völlig unempfindlich.
Lediglich unmodifizierte, d.h. fremde, DNA reagiert auf eine Erkennung
und Spaltung durch Restriktionsendonuclease empfindlich.
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Anhand
der DNA-Rekombinationstechnik ist es nun möglich, Gene zu klonieren und
die Enzyme, die sie kodieren, in großen Mengen überzuproduzieren. Der Schlüssel zur
Isolierung von Klonen von Restriktionsendonucleasegenen ist die
Entwicklung eines einfachen und zuverlässigen Verfahrens zur Identifizierung
solcher Klone innerhalb komplexer „Bibliotheken", d.h. Populationen
von Klonen, die durch "Shotgun"-Verfahren hergeleitet
werden, wenn sie in geringen Frequenzen von 10–3 bis
10–4 auftreten.
Vorzugsweise sollte das Verfahren selektiv sein, so dass die unerwünschte Mehrheit
von Klonen zerstört
wird, während
die erwünschten seltenen
Klone überleben.
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Restriktionsmodifikationssysteme
werden immer öfter
kloniert. Die ersten klonierten Systeme nutzten eine Bakteriophage-Infektion
als ein Mittel zur Identifizierung oder Selektierung von Restriktionsendonucleaseklonen
(EcoRII: Kosykh et al., Mol. Gen. Genet. 178: 717–719, (1980);
HhaII: Mann et al., Gene 3: 97–112, (1978);
PstI: Walder et al., Proc. Nat. Acad. Sci. 78: 1503–1507 (1981)).
Da die Anwesenheit von Restriktionsmodifikationssystemen in Bakterien
diese dazu befähigt,
Infektionen durch Bakteriophagen standhalten zu können, können Zellen,
die klonierte Restriktionsmodifikationsgene beinhalten, prinzipiell
als Überlebende
von Bibliotheken selektiv isoliert werden, die Phagen ausgesetzt
wurden. Man hat jedoch festgestellt, dass dieses Verfahren nur von
begrenztem Nutzen ist. Im Speziellen wurde gefunden, dass klonierte
Restriktionsmodifikationsgene nicht immer ausreichend Phagenwiderstand
aufweisen, um selektives Überleben
zu gewähren.
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Ein
weiterer Klonierungsansatz schließt das Übertragen von anfänglich als
plasmidbürtig
gekennzeichneten Systemen in E. coli Klonierungsplasmide ein (EcoRV:
Bougueleret et al., Nucl. Acids. Res. 12: 3659–3676 (1984); PaeR7: Gingeras
und Brooks, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 402–406 (1983); Theriault und
Roy, Gene 19: 355–359
(1982); PvuII: Blumenthal et al., J. Bacteriol. 164: 501–509, (1985)).
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Ein
dritter Ansatz zum Klonieren von R-M-Systemen schließt die Selektion
im Hinblick auf ein aktives Methylasegen ein (US-Patent Nr. 5,200,333
und BsuRI: Kiss et al., Nucl. Acids. Res. 13: 6403–6421 (1985)). Da
R- und M-Gene gewöhnlich
eng miteinander verknüpft
sind, können
beide Gene oft simultan kloniert werden. Diese Selektion bringt
jedoch nicht immer ein komplettes Restriktionssystem hervor, sondern
stattdessen nur das Methylasegen (BspRI: Szomolanyi et al., Gene
10: 219–225
(1980); BcnI: Janulaitis et al., Gene 20: 197–204 (1982); BsuRI: Kiss und
Baldauf, Gene 21: 111–119
(1983); und MspI: Walder et al., J. Biol. Chem. 258: 1235–1241 (1983)).
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Ein
weiteres Verfahren zum Klonieren von R-M-Systemen in E. coli macht
sich die Tatsache zunutze, dass bestimmte Modifikationsgene, wenn
sie in einen neuen Wirt kloniert und angemessen exprimiert werden, den
Wirt dazu befähigen,
die Anwesenheit eines anderen Restriktionsgens zu tolerieren (Wilson
et al; USA Patentnummer: 5,246,845 (1993)).
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Ein
neueres Verfahren, das "Endo-Blue-Verfahren", wurde zum direkten
Klonieren von Restriktionsendonucleasegenen in E. coli auf der Basis
des Indikatorstammes von E. coli beschrieben, der die dinD::lacZ
Fusion enthält
(Fomenkov et al., US-Patent Nr. 5,498,535 (1996); Fomenkov et al.,
Nucl. Acids Res. 22: 2399–2403
(1994)). Im Rahmen dieses Verfahrens wird die E. coli SOS-Reaktion
im Anschluss an DNA-Schäden
genutzt, die durch Restriktionsendonucleasen oder unspezifische
Nucleasen verursacht werden. Mit diesem Verfahren wurde eine Reihe
thermostabiler Nucleasegene (Tth111I, BsoBI, Tf Nuclease) kloniert
(US-Patent Nr. 5,498,535).
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Da
gereinigte Restriktionsendonucleasen und, in geringerem Maße, Modifikationsmethylasen
nützliche
Werkzeuge zur Analyse und Umordnung von DNA-Molekülen im Labor
sind, gibt es einen starken kommerziellen Anreiz, Bakterienstämme zu konstruieren,
die diese Enzyme in großen
Mengen produzieren. Solche Überexpressionsstämme erhöhen die
Enzymausbeute und vereinfachen die Aufgabe der Enzymreinigung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Das
Methylaseselektionsverfahren wurde zum Klonieren des SnaBI Methylasegens
(snaBIM) von Sphaerotilus natans (RTCC 15291) angewendet. Mit einem
ApoI Teilverdau wurde eine aktive SnaBI Methylase in E. coli unter
Verwendung des Plasmidvektors pSnaBI-2 (ein pUC19 Derivat, das zwei
SnaBI Orte enthält; einen
am SspI Ort und einen anderen am DraI Ort zwischen dem Amp Gen und
dem ori von pUC19) kloniert. Anhand einer DNA-Sequenzierung wurde
der Standort des eingesetzten snaBIM Gens verifiziert und ein unvollständiges,
konvergierendes offenes Leseraster (ORF1) identifiziert.
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Da
Methylase- und Endonucleasegene in Restriktions-Modifikationssystemen gewöhnlich nebeneinander
vorkommen, wurde der Versuch unternommen, die das snaBIM Gen flankierende
DNA zu klonieren. Southern-Blots wurden zum Identifizieren angrenzender
DNA-Fragmente zur de novo Klonierung und eine inverse PCR zum Isolieren
flankierender DNA verwendet. Ein Blotting ergab, dass AatII-, BamHI-,
PstI-, SalI- und SphI-Fragmente snaBIM und genügend angrenzende DNA enthalten
müssten,
um auch das SnaBI Restriktionsgen (snaBIR) zu enthalten. Blots identifizierten
auch ein HincII-Fragment, das später
zur inversen PCR verwendet wurde. Eine Methylaseselektion bei de
novo Bibliotheken, präpariert
mit AatII, BamHI, PstI, SalI und SphI, brachte keine SnaBI Methylaseklone
hervor. Versuche, Klone durch Transformieren von Selektionen in E.
coli, der zuvor durch ein Plasmid modifiziert wurde, das das SnaBI
Methylasegen (snaBIM) enthielt, scheiterten ebenfalls. Nach einer
Runde der inversen PCR, gefolgt von einer gerichteten PCR, wurden
angrenzende Chromosomendaten in pUC19 kloniert. Zwei offene Leseraster
(ORF) wurden stromabwärts
des SnaBI Methylasegens gefunden. Das erste ORF (ORF1) stimmte nicht
mit bekannten Proteinen in der Genbank-Datenbank überein,
was auf eine potentielle Restriktionsendonuclease schließen ließ. Das zweite
konvergierende ORF (ORF2) war homolog zu zuvor beschriebenen Kontroll-(oder
C)-Proteinen (Brooks et al., NAR 19: 841–850 (1991), Tao, et al., J.
Bacteriol 173: 1367–1375
(1991)).
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Versuche,
ein aktives SnaBI Restriktionsgen (ORF1) durch Transformieren in
einen zuvor modifizierten E. coli Wirt, der das SnaBI Methylasegen
enthielt, in pRRS zu klonieren (Skoglund et al, Gene, 88: 1–5 (1990)),
scheiterten. Lediglich ein pRRS snaBIR Klon mit reduzierter SnaBI
Endonucleaseaktivität
wurde jemals von einem mit SnaBI Methylase zuvor modifizierten E.
coli Wirt isoliert.
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Unter
Verwendung von Vent® DNA-Polymerase wurde
das snaBIR PCR-Fragment dann kloniert und sequenziert nach einer
Ligation in pCAB16 an einem BsaAI Ort (bereitgestellt von Bill Jack
und Lucia Greenough, New England Biolabs). pCAB16 ist ein pUC18
Derivat, das das aktive mspIR Gen enthält, das in den Polylinker von
pUC18 kloniert wurde, wobei mspIR vom Plac Promotor transkribiert
wurde. Durch eine Unterbrechung von pCAB16 am BsaAI Ort wird die
mspIR Expression unterbrochen, die ansonsten letal wäre. Dadurch
wird im Hinblick auf Inserts am BsaAI Ort selektiert ( 6).
Das snaBIR PCR-Fragment wurde in pCAB16 ligiert und in einen mit
SnaBI zuvor modifizierten E. coli Wirt transformiert. Plasmid-DNA
wurde von fünfzehn
Isolaten gereinigt und mit PstI und BamHI verdaut. Sechs Isolate
enthielten das PCR snaBIR-Fragment. Vier davon, Nr. 1, Nr. 2, Nr.
4 und Nr. 9, wurden sequenziert. Die Sequenzierung zeigte, dass
die Klone Nr. 2 und Nr. 4 Mutationen enthielten und dass nur die
Klone Nr. 1 und Nr. 9 die korrekte DNA-Sequenz für snaBIR aufwiesen. Alle vier
Klone hatten eine entgegengesetzte Orientierung zu Plac und mspIR
und beim Assay wies keiner von ihnen eine nachweisbare SnaBI Restriktionsendonucleaseaktivität auf.
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Die
SnaBI Endonucleasegen-(snaBIR)-Fragmente von Nr. 1 und Nr. 9 wurden
nach einem Verdau mit PstI und BamHI gelgereinigt und separat in
pRRS ligiert. Zum Ermitteln eines Überexpressors von R.SnaBI war
dann die Verwendung eines E. coli Wirts notwendig, der zuvor gegen
SnaBI Verdau modifiziert wurde. Durch eine Transformation dieser
Ligationen in einen Wirt, der zuvor mit der SnaBI Methylase modifiziert
wurde, konnte jedoch außer
einem pRRS Klon mit reduzierter SnaBI Endonucleaseaktivität kein aktiver
SnaBI Restriktionsklon ermittelt werden. Von sechzehn isolierten
Klonen schien nur einer, Nr. 12, das korrekte Fragment zu haben,
beim Assay wies er jedoch eine reduzierte SnaBI Endonucleaseaktivität auf.
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Die
SnaBI Endonuclease erkennt die DNA-Sequenz 5'TAC/GTA 3' und spaltet zwischen der dritten und
der vierten Base, wobei stumpfe Enden zurückbleiben. Unter Verwendung
der BsaAI Methylase, einer heterospezifischen Methylase, die die
DNA-Sequenz 5'PyAC/GTPu
3' erkennt, wurde
ein hoch exprimierender SnaBI Endonucleaseklon in E. coli ermittelt.
Zunächst
wurde das BsaAI Methylasegen (bereitgestellt von Huimin Kong, New
England Biolabs) auf pIH919, einem Derivat von pACYC184, das den
Plac Promotor und Polylinker von pUC18 enthält, kloniert und anschließend in
E. coli transformiert. Dieser mit M.BsaAI zuvor modifizierte E.
coli Stamm schützte
vor SnaBI Verdau und vielleicht vor beobachteter SnaBI Endonuclease-Sternaktivität (Unveröffentlichte
Ergebnisse, Paul Walsh, New England Biolabs). Die pRRS Ligationen
der gelgereinigten Fragmente von Nr. 1 und Nr. 9 wurden in den mit
M.BsaAI zuvor modifizierten E. coli Wirt transformiert und zwölf Kolonien
von jeder Transformation wurden isoliert. Alle 24 Klone schienen
das korrekte Insert zu enthalten. Sechs Klone von jeder Platte wurden
sequenziert und im Hinblick auf SnaBI Endonuclease geprüft. Alle geprüften Klone
exprimierten R.SnaBI zu mehr als 8 × 106 Einheiten
von SnaBI Endonuclease, produziert je Gramm nasser E. coli Zellen.
Alle Klone enthielten die korrekte snaBIR DNA-Sequenz. Die SnaBI
Endonuclease wird von diesen Klonen durch Chromatographie auf nahezu
Homogenität
gereinigt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Genorganisation des SnaBI Restriktions-Modifikationssystems.
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2 zeigt
das SnaBI Methylasegen (SEQ ID Nr. 1) und seine kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2).
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3 zeigt
das SnaBI Endonucleasegen (SEQ ID Nr. 3) und seine kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 4).
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4 zeigt
das SnaBI Kontrollgen (SEQ ID Nr. 5) und seine kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 6).
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5 zeigt
eine Plasmidkarte des pIH919-BsaAI Methylaseklons.
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6 zeigt
eine Plasmidkarte von pCAB16. 7 zeigt
eine Plasmidkarte des pRRS-SnaBIR Endonucleaseklons.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Zur Überproduktion
der SnaBI Endonuclease von einem Klon sind zusätzliche Schritte über das übliche Methylaseselektionsverfahren
hinaus erforderlich, einschließlich
der Verwendung der heterospezifischen Methylase M.BsaAI für den Schutz
der E. coli DNA vor SnaBI Verdau. Ein Plasmid, das bsaAIM enthält, wird zunächst zum
Modifizieren eines E. coli Wirts verwendet. Dieser Wirt wird dann
mit einem kompatiblen Plasmid, das das snaBIR Gen enthält, pRRS
+ snaBIR, transformiert, und anschließend erfolgt eine Selektion
im Hinblick auf Kolonien, die beide Plasmide enthalten, auf Antibiotikaplatten.
Das die M.BsaAI kodierende Gen wurde beschrieben.
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Das
hierin beschriebene Verfahren, mit dem das SnaBI Methylasegen und
die SnaBI Restriktionsendonucleasegene vorzugsweise kloniert und
in E. coli exprimiert werden, beinhaltet die folgenden Schritte:
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1. Konstruktion einer
ApoI-partiellen genomischen DNA-Bibliothek
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Genomische
Sphaerotilus natans DNA wurde mit ApoI inkubiert, um einen teilweisen
Verdau zu erreichen. Die mit ApoI teilweise verdaute genomische
DNA im Bereich von 0,5–20
kb wurde in den EcoRI-zerschnittenen und CIP-behandelten Vektor
pSnaBI-2 bei 17°C über Nacht
ligiert. Die ligierte DNA wurde in kompetente E. coli RR1 Zellen
transformiert. Die Transformanten wurden plattiert, gepoolt und
amplifiziert. Plasmid-DNA wurde von Übernachtzellkulturen der Pools
präpariert.
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2. Aussetzen der ApoI-partiellen
Bibliothek-DNA einem SnaBI Verdau und Isolieren des SnaBI Methylasegens
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Die
ApoI-partielle Bibliothek-DNA wurde über Nacht mit SnaBI bei 37°C verdaut.
Die verdaute DNA wurde präzipitiert
und durch eine Behandlung mit CIP dephosphoryliert und anschließend in
kompetente RR1 Zellen transformiert. Plasmid-DNA wurde von achtundzwanzig
Transformanten isoliert. Individuelle Plasmid-DNAs wurden mit SnaBI
verdaut, um jegliche Verdauresistenz nachzuweisen. Ein Plasmidisolat,
Nr. 18, wies Resistenz gegen SnaBI-Verdau auf. Es lag eine vollständige Resistenz
gegen SnaBI Verdau vor.
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3. Sequenzierung des Inserts,
das das SnaBI Methylasegen trägt
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Es
wurde das gesamte ApoI Fragmentinsert im Plasmid Nr. 18 sequenziert.
Man stellte fest, dass das Insert eine Länge von 1264 bp hatte und ein
vollständiges
offenes Leseraster (ORF) und ein unvollständiges konvergierendes offenes
Leseraster (ORF1) kodierte. Als das vollständige ORF mit den bekannten
Genprodukten in der GenBank unter Verwendung von BLAST verglichen
wurde, wies es eine beträchtliche
Homologie zu N6-Methyladeninmethylasen auf.
Das vollständige
ORF (687 bp) kodiert somit die SnaBI Methylase (228 aa. Molekülmasse (MW)
= 26,1 kDa).
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4. Inverse PCR zum Klonieren
des fehlenden Teils von snaBIR und Identifizierung von snaBIC
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Genomische
Sphaerotilus natans DNA wurde durch inverse PCR amplifiziert. Das
inverse PCR-Produkt wurde von selbstligierter, HincII-gespaltener
DNA gelgereinigt. Das inverse PCR-Produkt wurde mit ApoI und XbaI
verdaut, in mit ApoI und XbaI zerschnittenem pUC19 kloniert und
sequenziert. Es wurden 371 bp einer neuen Sequenz erhalten. Ein
neuer ApoI Ort wurde außerhalb
der ursprünglichen
klonierten DNA auf dem Chromosom von Sphaerotilus natans DNA entdeckt.
Das HincII inverse PCR-Fragment wurde auf diesen ApoI Ort gekürzt und
enthielt DNA von diesem ApoI Ort bis zum HincII Ort. Das klonierte
ApoI-XbaI Fragment enthielt ein ATG Startcodon und vierundfünfzig Codone
eines neuen unvollständigen
ORF (ORF2), das in Richtung auf das ursprüngliche klonierte ApoI Fragment
konvergierte. Der Rest der neuen DNA von dem HincII inversen PCR-Fragment
ging aufgrund dieses neu entdeckten ApoI Ortes in der angrenzenden
chromosomalen DNA verloren. Als ORF2 mit bekannten Proteinen in
der GenBank unter Verwendung von BLAST verglichen wurde, wies es
eine enge Homologie zu zuvor beschriebenen Kontroll-(oder C)-Proteinen
auf (Brooks et al., NAR 19: 841–850,
(1991), Tao, et al., J. Bacterial 173: 1367–1375, (1991)).
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Es
wurde davon ausgegangen, dass ORF2 ein neues Kontrollgen (snaBIC)
für das
SnaBI R-M-System war. Da C-Gene
gewöhnlich
Restriktionsgenen vorausgehen, kamen wir zu dem korrekten Schluss,
dass das SnaBI Endonucleasegen stromabwärts vom snaBIC gelegen war,
das in Richtung auf das ursprüngliche
ApoI Fragment konvergierte, das snaBIM enthielt. PCR-Primer wurden
dann für
eine PCR über
diese fehlende Sequenz zurück
in Richtung auf das ursprüngliche
ApoI Fragment entworfen, das snaBIM und das unvollständige ORF1
enthielt. Das PCR-Produkt wurde mit BamHI verdaut, in mit SmaI und
BamHI zerschnittenen pUC19 kloniert und dann sequenziert. Die neu
abgeleitete Sequenz verlängerte
die gesamte sequenzierte DNA auf 1805 bp und beinhaltete eine Sequenz
vom ursprünglichen
Methylaseisolat Nr. 18 und die inverse PCR des chromosomalen HincII
Fragments. Die Translation dieser DNA-Sequenz in sechs Leseraster
zeigte, dass es zwei vollständige
offene Leseraster stromabwärts
gab, die in Richtung auf das SnaBI Methylasegen konvergierten. Die
beiden ORF überlappen
um 20 Basen (Genorganisation siehe in 1). Das
erste ORF (ORF1) stimmte nicht mit bekannten Proteinen in der Genbank-Datenbank überein,
was auf eine potentielle Restriktionsendonuclease schließen lässt. Das
zweite konvergierende ORF (ORF2) war homolog zu zuvor beschriebenen
Kontrollgenen, oder C, Proteinen.
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5. Expression des SnaBI
Methylasegens in E. coli
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Das
gesamte SnaBI Methylasegen (687 bp) wurde von genomischer DNA unter
Verwendung von Vent®-Polymerase und zwei Primern
zu snaBIR PCR-amplifiziert. Das PCR-Produkt wurde mit PstI und XmaI verdaut
und in mit PstI und XmaI verdauten pIH919 ligiert und anschließend in
den E. coli Stamm ER2267 transformiert. Eine Kolonie-PCR fand an
acht Kolonien statt; zwei Isolate, Nr. 3 und Nr. 8, enthielten das
snaBIM PCR-Fragment und waren beide vollständig gegen SnaBI Verdau modifiziert.
Nr. 8 wurde dann in den E. coli Stamm ER2683 transformiert und mit
dem CaCl2-Standardverfahren kompetent gemacht.
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6. Expression des BsaAI
Methylasegens in E. coli
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Ein
1,4 kb SspI Fragment, das das bsaAIM Methylasegen enthielt, wurde
gelgereinigt, in den SmaI Ort des CIP-behandelten Vektors pIH919 ligiert und
dann in E. coli ER2502 transformiert. Plasmid-DNA wurde von sechzehn
Kolonien gereinigt; ein Klon, Nr. 8, enthielt das 1,4 kb SspI Fragment.
Durch Cotransformieren mit pSnaBI-2 (ein pUC19 Derivat mit zwei
SnaBI Orten) wurde gezeigt, dass das pIH919-bsaAIM Isolat Nr. 8
pSnaBI-2 vollständig
vor einem SnaBI-Verdau schützte.
Der BsaAI Methylaseklon Nr. 8 wurde dann in den E. coli Stamm ER2683
transformiert und mit dem CsCl2-Standardverfahren
kompetent gemacht.
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7. Klonieren des vollständigen SnaBI
Restriktionsendonucleasegens
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Zwei
Primer wurden zur PCR-Amplifikation von snaBIR (ORF1) synthetisiert.
Das PCR-Produkt wurde mit PstI und BamHI verdaut und dann in mit
PstI und BamHI verdauten pRRS ligiert. ER2683 [pIH919-snaBIM] und
ER2683 [pIH919-bsaAIM] Zellen wurden dann transformiert.
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Beide
E. coli Stämme
schützten
vor SnaBI-Verdau, allerdings brachten nur ER2683-[pIH919-bsaAIM]-Zellen
einen Klon mit SnaBI Endonucleaseaktivität aus einer direkten Spaerotilus natans
Chromosomen-PCR hervor. Ein Klon von zwölf Isolaten, Nr. 33, von ER2683-[pIH919-bsaAIM]-Zellen wies
reduzierte Endonucleaseaktivität
auf. ER2683 [pIH919-snaBIM]
brachte keine SnaBI Endonucleaseklone durch direkte SnaBI Chromosomen-PCR
des snaBIR-Gens hervor.
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Die
obige unverdaute PCR von snaBIR (ORF1) wurde dann in pCAB16 am BsaAI
Ort ligiert und anschließend
in kompetente ER2502 [pIH919-snaBIM] E. coli Zellen transformiert.
Plasmid-DNA von fünfzehn Isolaten
wurde gereinigt und mit PstI und BamHI verdaut. Sechs Isolate enthielten
das PCR-generierte snaBIR-Fragment. Vier Isolate, Nr. 1, Nr. 2,
Nr. 4 und Nr. 9, wurden sequenziert. Die Sequenzierung ergab, dass die
Klone Nr. 2 und Nr. 4 Mutationen enthielten und dass nur die Klone
Nr. 1 und Nr. 9 die korrekte DNA-Sequenz für snaBIR aufwiesen. Alle isolierten
Klone hatten eine entgegengesetzte Orientierung zu Plac und mspIR
und alle geprüften
Klone von snaBIR PCR, einschließlich
Nr. 1 und Nr. 9, wiesen keine nachweisbare SnaBI Restriktionsendonucleaseaktivität auf.
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B. Expression des SnaBI
Endonucleasegens im E. coli Stamm ER2683 [pIH919-snaBIM]
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Da
die pCAB16-snaBIR Klone Nr. 1 und Nr. 9 flankierende PstI und BamHI
Orte enthielten, die innerhalb der PCR-Primer konstruiert waren,
wurden beide Plasmide mit PstI und BamHI verdaut, das snaBIR Insert wurde
gelgereinigt und in PstI- und BamHI-verdauten pRRS in einer Linie
mit Plac-Promotor ligiert. Diese Ligationsreaktion wurde wieder
in ER2683 [pIH919-snaBIM] E. coli Zellen wie im Abschnitt 7 für den direkten chromosomalen
PCR-Klonierungsversuch
von snaBIR beschrieben transformiert.
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Nach
der Transformation in E. coli ER2683 [pIH919-snaBIM] wurde Plasmid-DNA von sechzehn
Kolonien gereinigt, jeweils acht der obigen Nr. 1 und Nr. 9 Ligationen.
Parallel dazu wurde Plasmid-DNA von zwölf Kolonien aus einer direkten
chromosomalen PCR von snaBIR + pRRS Transformation von ER2683 [pIH919-snaBIM]
ebenfalls gereinigt. Plasmid-DNA wurde mit PstI und BamHI verdaut,
um das snaBIR Insert zu identifizieren; potentielle Klone von jeder
Ligation wurden dann im Hinblick auf SnaBI Endonucleaseaktivität geprüft. Lediglich
ein Isolat, Nr. 12, [von Nr. 9-pCRB16, gelreine PstI/BamHI snaBIR
+ pRRS Ligation] wies eine reduzierte Aktivität von weniger als 5 × 105 Einheiten je Gramm auf. Es gab keine Klone
mit SnaBI Endonucleaseaktivität
aus der direkten chromosomalen snaBIR + pRRS ER2683 [pIH919-snaBIM]
Transformation.
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9. Überexpression des SnaBI Endonucleasegens
im E. coli Stamm ER2683 [pIH919-bsaAIM]
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Unser
Misserfolg bei der Isolierung von Klonen, die SnaBI Endonuclease überexprimieren,
wurde als eine Folge des unzureichenden Schutzes durch die M.SnaBI
Methylase angesehen. Dieses Problem wurde gelöst, indem stattdessen die M.BsaAI
Methylase verwendet wurde. Wir fanden, dass für eine erfolgreiche Überproduktion
von SnaBI Endonuclease von einem Klon die Verwendung einer heterospezifischen
M.BsaI Methylase mit E. coli Stamm notwendig war (5).
Wie im Abschnitt 8 beschrieben wurde, wurde genau diese Ligation
[snaBIR + pRRS] von Nr. 1 und Nr. 9 pCAB16 snaBIR Klonen in den
kompetenten E. coli Stamm ER2683 [pIH919-bsaAIM] transformiert.
Es wurden zwölf
Kolonien von jeder Transformation isoliert. Alle 24 Klone enthielten
das Insert korrekter Größe. Sechs
Klone, Nr. 1, Nr. 2, Nr. 6, Nr. 13, Nr. 15, Nr. 18, wiesen eine hohe
SnaBI Endonucleaseaktivität
in Übernachtkulturen
auf.
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Zellextrakte
wurden auf T7 DNA im Hinblick auf SnaBI Endonucleaseaktivität bei 37°C 15 Minuten
und 1 Stunde lang geprüft.
Das Enzymaktivitätsergebnis
liegt bei etwa 8 × 106 Einheiten/Gramm nasser E. coli Zellen.
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10. Reinigung der SnaBI
Restriktionsendonuclease
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Die
rekombinante SnaBI Endonuclease wurde durch standardmäßige Proteinreinigungstechniken, einschließlich Ionenaustauschchromatographie,
gereinigt.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter anhand der folgenden Beispiele
erläutert.
Diese Beispiele sollen dem Verständnis
der Erfindung dienen und sind nicht als eine Begrenzung davon anzusehen.
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BEISPIEL 1
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KLONIERUNG DES SnaBI RESTRIKTIONS-MODIFIKATIONSSYSTEMS
IN E. coli
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Genomische
DNA wurde von Sphaerotilus natans (ATCC 15291), NEB Culture Collection
Nr. 308, (Borsetti et al, New England Biolabs, unveröffentlichte
Beobachtungen) präpariert.
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1. Konstruktion
einer ApoI-partiellen genomischen DNA-Bibliothek
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2,5 μg von genomischer
Sphaerotilus natans DNA wurden mit 8, 4, 2, 1, 0,5, 0,25, 0,125
und 0,05 Einheiten ApoI 60 min lang bei 50°C verdaut. 0,125 und 0,05 Einheiten
des Verdaus brachten den erwünschten Grad
an teilweisem Verdau hervor. Diese mit ApoI teilweise verdaute genomische
DNA im Bereich von 0,5 bis 20 kb wurde 20 Minuten lang bei 80°C inkubiert.
Die genomische DNA wurde über
Nacht bei 17°C
in EcoRI-zerschnittenen und CIP-behandelten Vektor pSnaBI-2 ligiert.
pSnaBI-2 enthält
einen SnaBI Linker, (5'GTACGTAC)
3' 8mer), an zwei
verschiedenen Orten in pUC19 (Yanisch-Perron et al Gene 33: 103–119 (1985)):
einen am SspI Ort und einen anderen am DraI Ort zwischen dem Amp
Gen und ori. Die Transformation erfolgte durch Vermischen von kompetenten
RR1 (TonA–,
Dnasel–)
Zellen mit der ligierten DNA durch Standardverfahren. Transformanten
wurden auf LB Agar plus Amp (100 μg/ml)
plattiert. Etwa 5000 Kolonien wurden aus dieser Transformation erhalten.
Zum Erhöhen
der Anzahl von Kolonien fand nochmals eine 4X Transformation mit
RR1 (TonA Dnasel–) Zellen und ligierter
DNA statt, wobei etwa 25.000 Transformanten erhalten wurden. Die
Transformanten wurden gepoolt, in 500 ml LB-Nährlösung plus Amp inokuliert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Plasmid-DNA wurde von dieser Übernachtkultur durch CsCl-Zentrifugation
präpariert.
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2. SnaBI-Verdau der ApoI-partiellen
Bibliothek-DNA und Klonierung des SnaBI Methylasegens
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1 μg der ApoI-partiellen
Bibliothek-DNA wurde mit 12 Einheiten SnaBI bei 37°C über Nacht
verdaut. Die verdaute DNA wurde präzipitiert und dephosphoryliert
durch eine Behandlung mit Calf Intestine Phosphatase (CIP), woraufhin
eine Transformation von kompetenten RR1 Zellen folgte. Es wurden
einhundertundzwanzig Transformanten erhalten. Plasmid-DNA wurde
von 10 ml Zellkulturen von 28 Transformanten isoliert und mit 8
Einheiten SnaBI 2 Stunden lang bei 37°C verdaut, um die Verdauresistenz
zu prüfen.
Ein Plasmidisolat, Nr. 18, wies eine vollständige Resistenz gegen SnaBI-Verdau
auf. Ein Restriktionsverdau von Nr. 18 Plasmid-DNA mit ApoI zeigte,
dass sie ein Insert von etwa 1,2 kb DNA enthielt.
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3. Sequenzierung des Inserts,
das das SnaBI-Methylasegen
trägt
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Das
Insert von Nr. 18 Plasmid-DNA wurde durch Primer-Walking mit dem Didesoxy-Terminationsverfahren
unter Verwendung eines Ampli Taq DNA-Polymerase Dye Deoxy Terminator
Sequencing Kits und eines ABI373A DNA-Sequenzierungsautomaten sequenziert.
Das gesamte Insert mit einer Länge
von 1264 bp kodiert ein vollständiges
offenes Leseraster (ORF) und ein unvollständiges konvergierendes offenes
Leseraster (ORF1). Die Nucleotidsequenzanalyse zeigte, dass das
vollständige
ORF das snaBIM-Gen ist. Es hat eine Länge von 687 bp und kodiert
ein 228 aa Protein mit einer vorausgesagten MW von 26,1 kD. Die
M.SnaBI Methylase-aa-Sequenz enthält konservierte Motive, die
in Alphatyp-N6-Methyladeninmethylasen zu
finden sind (2).
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4. Inverse PCR zum Klonieren
des fehlenden Teils von snaBIR und Identifizierung von snaBIC
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Zum
Klonieren des fehlenden Teils der SnaBI Endonuclease (ORF1) wurde
der entsprechende Abschnitt der genomischen Sphaerotilus natans
DNA durch inverse PCR amplifiziert. Genomische Sphaerotilus natans
DNA wurde mit HincII gespalten. Die gespaltene DNA wurde bei einer
geringen Konzentration (2 μg/ml) selbstligiert
und das ligierte Gemisch wurde als Matrize in einer inversen PCR
unter Verwendung eines Primersatzes verwendet:
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Mit
Vent® (Exo-)polymerase
und Zyklisierungsbedingungen von 95°C 1', 60°C
1', 72°C 3,5', 30 Zyklen wurde
ein inverses PCR-Produkt von etwa 600 bp erzeugt. 1 μg dieses
600 bp PCR-Produkts wurde dann als DNA-Matrize in einer zweiten
Runde der PCR-Amplifikation (100 μl
Reaktionen, 95°C
1', 55°C 1', 72°C 3,5', 30 Zyklen, Vent® (Exo+)polymerase)
verwendet, um von dem gleichen 600 bp PCR-Fragment mehr zu erzeugen. Gelgereinigtes
600 bp PCR-Fragment wurde mit ApoI und XbaI verdaut, mit ApoI- und
XbaI-verdautem pUC19 ligiert, in E. coli ER2502 transformiert und
auf LB-Agar plus Amp (100 μg/ml)
plattiert. Durch eine direkte PCR von zwölf Kolonien unter Verwendung
von pUC19 Universalprimern Nr. 1233 und Nr. 1224 (New England Biolabs)
wurden potentielle inverse PCR-Klone wie folgt identifiziert: individuelle
Kolonien wurden von den LB-Agarplatten genommen, in 100 μl dH2O gegeben, 5 Minuten lang gekocht und dann
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Unter Kolonie-PCR-Bedingungen von 95°C 10 sec, 62°C 1', 72°C
1', 30 Zyklen wurden
2,5 μl gekochte
DNA in einer 50 μl
Reaktion mit Vent® (Exo-)polymerase verwendet.
Kolonien mit Inserts wurden CsCl-gereinigt und mit den gleichen
Primern sequenziert.
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371
bp einer neuen Sequenz wurden von diesen inversen PCR-Klonen erhalten.
Die zusätzlichen
371 bp enthielten ein ATG Startcodon und 55 folgende Codone eines
neuen unvollständigen
(ORF2), das in Richtung auf das ursprüngliche klonierte ApoI Fragment
konvergierte. Der Anfang des snaBIR Gens war nicht vorhanden. Der
Rest der neuen DNA von dem HincII inversen PCR-Fragment ging aufgrund
eines neu entdeckten ApoI Ortes in der angrenzenden chromosomalen
DNA verloren. Man stellte fest, dass die 54 Codone von ORF2 das
verkürzte
SnaBI Kontrollgen (snaBIC) an diesem neu entdeckten ApoI Ort waren.
Da Kontrollgene gewöhnlich
Endonucleasegenen vorausgehen, kamen wir zu dem Schluss, dass snaBIR
stromabwärts
von snaBIC liegen müsste,
das in Richtung auf das ursprüngliche
ApoI Fragment konvergierte, das das snaBI Methylasegen (snaBIM)
enthielt. Ein PCR-Primer (SninvAP) wurde dann für eine PCR über dieses fehlende ApoI Fragment
zurück
in Richtung auf das ursprüngliche
ApoI-Fragment konstruiert, das snaBIM und das teilweise snaBIR (ORF1)
enthielt. Die PCR fand auf genomischer Sphaerotilus natans DNA unter
Verwendung eines neu konstruierten Primers (SninvAP) mit (SnaBI2)
Primer statt:
![Figure 00180001](https://patentimages.storage.googleapis.com/35/7c/76/5ba139e33e997f/00180001.png)
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Unter
Verwendung von Vent® (Exo-)polymerase wurden
die folgenden PCR-Bedingungen verwendet: 95°C 1', 54°C
1', 72°C 1', 30 Zyklen. Es wurde
ein PCR-Fragment von etwa vierhundertunddreißig (430) bp erhalten. Dieses
wurde mit BamHI verdaut und in SmaI- und BamHI-verdauten pUC19 ligiert,
anschließend
in den E. coli Stamm ER2502 transformiert und auf LB Agar plus Amp
(100 μg/ml)
wachsen gelassen. Eine Kolonie-PCR von zehn Kolonien unter Verwendung
von pUC19 Universalprimern Nr. 1223 und Nr. 1224 (New England Biolabs)
fand dann unter Verwendung von Vent® (Exo-)polymerase
unter den folgenden PCR-Bedingungen statt: 94°C 10 sec, 62°C 1', 72°C
1', 30 Zyklen. Plasmid-DNA
von Nr. 8 enthielt das klonierte PCR-(430 bp)-Fragment und wurde
CsCl-gereinigt und unter Verwendung der pUC19 Universalprimer sequenziert.
Die Sequenzierung brachte die restlichen 24 aa von snaBIC und das
ATG-Codon und 40 aa von snaBIR hervor. Man fand, dass das vollständige snaBIR
Gen (ORF1) eine Länge
von 672 bp hatte und ein 223 aa Protein mit vorausgesagter MW von
24,5 kD kodierte (3).
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5. Subklonierung des SnaBI
Methylasegens
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Zum
Klonieren des vollständigen
SnaBI Endonucleasegens (snaBIR) wurde ein gegen SnaBI Endonucleaseverdau
modifizierter E. coli Stamm hergestellt, indem snaBIM in ein kompatibles
pACYC184 Derivat, pIH919, kloniert wurde. Das gesamte Methylasegen
(687 bp) wurde von genomischer DNA unter Verwendung von Vent
® Polymerase
unter PCR-Bedingungen von 95°C
1', 54°C 1', 72°C 1', 30 Zyklen und zwei
Primern (SnaBI 5M) und (SnaBI 3M) amplifiziert:
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Das
PCR-Fragment wurde dann 2 Stunden lang bei 37°C mit PstI und XmaI verdaut
und anschließend 2
Stunden lang bei 17°C
in mit PstI und XmaI verdauten pIH919 ligiert. Die Ligation wurde
in E. coli ER2267 transformiert und die transformierten Zellen wurden
auf LB-Agar plus Chloramphenicol (25 μg/ml) plattiert. Eine Kolonie-PCR
von acht Kolonien unter Verwendung des pUC19 Universalprimers (Nr.
1223) und des Primers (SnaBI 5M) fand dann unter Verwendung von
Vent® (Exo-)polymerase
unter den folgenden PCR-Bedingungen statt: 94°C 10 sec, 62°C 1', 72°C
1', 30 Zyklen. Zwei
Isolate, Nr. 3 und Nr. 8, enthielten das snaBIM PCR Fragment. E.
coli ER2502 mit Nr. 3 oder Nr. 8 [snaBIM-pIH919] wurde mit dem CaCl2-Verfahren kompetent gemacht und mit pSnaBI-2,
ein pUC19 Derivat mit zwei SnaBI Orten, transformiert. Plasmid-DNA
von jeweils vier Kolonien wurde gereinigt und mit SnaBI Endonuclease
inkubiert. In allen Fällen
wurde pSnaBI-2 vollständig
vor SnaBI Endonucleaseverdau geschützt. Nr. 8 wurde dann in den
E. coli Stamm ER2683 transformiert und mit dem CaCl2-Standardverfahren
kompetent gemacht.
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6. Subklonierung des BsaAI
Methylasegens
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10 μg bsaAIM-pUC19
Plasmid, das ein 1,9 kb EcoRI Fragment enthielt, wurde mit 10 Einheiten
SspI 60 Minuten lang bei 37°C
verdaut und gelgereinigt. Das bsaAIM-haltige SspI Fragment wurde
in den SmaI Ort des CIP-behandelten Vektors pIH919 ligiert und dann
in E. coli ER2502 transformiert und auf LB-Agar plus Chloramphenicol
(25 μg/ml)
plattiert. Plasmid-DNA wurde von sechzehn Kolonien gereinigt. Ein
Isolat, Nr. 8, erbrachte einen vollständigen Schutz vor SnaBI Endonucleaseverdau,
was ein Hinweis auf eine In-vivo-Modifikation von SnaBI Orten über die
Expression des BsaAI Methylasegens war. Nr. 8 wurde dann in ER2683
transformiert und mit dem CaCl2-Verfahren
kompetent gemacht.
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7. Klonierung des vollständigen SnaBI
Restriktionsendonucleasegens
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Zwei
Primer wurden zur PCR-Amplifikation des vollständigen snaBIR (ORF1) synthetisiert.
Das Gen wurde von genomischer DNA unter Verwendung von Vent® Polymerase
und zwei Primern (SnaBI 5R) und (SNaBI 3R) unter PCR-Bedingungen von 95°C 1', 54°C 1', 72°C 1', 30 Zyklen amplifiziert.
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Das
PCR-Produkt wurde mit PstI und BamHI verdaut und dann gelgereinigt,
woraufhin eine Ligation in PstI- und BamHI-verdauten pRRS über Nacht
bei 17°C
folgte. Die Ligation wurde in ER2683 [pIH919-snaBIM] und ER2683
[pIH919-bsaAIM] transformiert und auf LB-Agarplatten plus Amp (100 μg/ml) und
Chloramphenicol (25 μg/ml)
plattiert. Plasmid-DNA wurde durch Mini-Präparation von 10 ml Zellkulturen
von zwölf
Kolonien für
jede Transformation gereinigt. Obwohl beide E. coli Stämme vor
SnaBI Verdau schützten,
brachten nur ER2683-[pIH919-bsaAIM]-Zellen einen Klon hervor, der
das snaBIR PCR-Fragment mit SnaBI Endonucleaseaktivität enthielt.
Ein Klon von zwölf
Isolaten, Nr. 33, aus der ER2683 [pIH919-bsaAIM] Transformation wies
reduzierte Endonucleaseaktivität
auf. ER2683 [pIH919-snaBIM] brachte keine aktiven SnaBI Endonucleaseklone
durch direkte SnaBI Chromosomen-PCR des snaBIR-Gens in pRRS hervor.
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Das
gleiche PCR-Fragment wurde unter Verwendung der Primer (SnaBI 5R)
und (SnaBI 3R) von snaBIR (ORF1) ebenfalls bei 17°C über Nacht
in gelgereinigten, mit BsaAI verdauten pCAB16 ligiert und anschließend in
kompetente ER2502 [pIH919-snaBIM] E. coli Zellen transformiert und
auf LB-Agarplatten plus Amp (100 μg/ml)
und Chloramphenicol (25 μg/ml)
plattiert. Plasmid-DNA wurde durch Mini-Präparation von fünfzehn Kolonien
gereinigt und mit PstI und BamHI verdaut. Sechs Isolate enthielten
das PCR-generierte snaBIR-Fragment. Vier Klone, Nr. 1, Nr. 2, Nr.
4 und Nr. 9, wurden sequenziert. Wie zuvor in der Zusammenfassung
und ausführlichen
Beschreibung beschrieben wurde, enthielten Nr. 1 und Nr. 9 die korrekte
DNA-Sequenz für
snaBIR, allerdings keine nachweisbare SnaBI Endonucleaseaktivität. Alle
sequenzierten Klone hatten eine entgegengesetzte Orientierung zu
Plac und mspIR, was möglicherweise
das Fehlen von SnaBI Endonucleaseaktivität erklärt.
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8. Expression von SnaBI
Endonuclease im E. coli Stamm ER2683 [pIH919-snaBIM]
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Da
die pCAB16-snaBIR Klone Nr. 1 und Nr. 9 PstI und BamHI Orte enthielten,
die innerhalb der PCR-Primer für
snaBIR konstruiert waren, wurden beide Plasmide mit PstI und BamHI
verdaut. Das snaBIR Insert wurde gelgereinigt und in PstI- und BamHI-verdauten
pRRS in einer Linie mit Plac ligiert. Diese Ligationsreaktion wurde
wieder in ER2683 [pIH919-snaBIM] E. coli Zellen transformiert. Plasmid-DNA
von insgesamt 16 Isolaten wurde durch Mini-Präparation gereinigt, jeweils
acht individuelle Isolate der Nr. 1 und Nr. 9 Ligation. Plasmid-DNA
wurde mit PstI und BamHI verdaut, um das snaBIR-Insert zu identifizieren.
Potentielle Klone von jeder Ligation wurden dann im Hinblick auf
SnaBI Endonucleaseaktivität
geprüft.
Nur ein Isolat, Nr. 12, [von pCAB16-9, gelreine PstI/BamHI snaBIR
+ pRRS Ligation] wies eine reduzierte Aktivität von weniger als 5 × 105 Einheiten je Gramm auf. Dies war der einzige
Klon mit SnaBI Endonucleaseaktivität, der in E. coli ER2683 [pIH919-snaBIM]
ermittelt wurde.
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9. Expression von SnaBI
Endonuclease im E. coli Stamm ER2683 [pIH919-bsaAIM]
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Zur Überproduktion
von SnaBI Endonuclease von einem Klon war die Verwendung der heterospezifischen
Methylase M.BsaAI erforderlich. Wie im Abschnitt 7 beschrieben wurde,
wurde das gesamte SnaBI Restriktionsendonucleasegen (672 bp) von
genomischer DNA amplifiziert, bei 17°C über Nacht in gelgereinigten, mit
BsaAI linearisierten pCAB16 ligiert und anschließend in kompetente ER2502 [pIH919-snaBIM]
E. coli Zellen transformiert und auf LB-Agarplatten plus Amp (100 μg/ml) und
Chloramphenicol (25 μg/ml)
plattiert. Isolierte pCAB16-snaBIR Klone Nr. 1 und Nr. 9 enthielten
die korrekte DNA-Sequenz für
snaBIR, wurden anschließend
mit PstI und BamHI verdaut und gelgereinigt, in mit PstI und BamHI
verdauten pRRS ligiert und anschließend in den kompetenten E.
coli Stamm ER2683 [pIH919-bsaAIM] tranformiert, plattiert auf LB-Agarplatten plus
Amp (100 μg/ml)
und Chloramphenicol (25 μg/ml).
Plasmid-DNA von zwölf
Kolonien von jeder Transformation wurde durch Mini-Präparation
für insgesamt
vierundzwanzig Klone isoliert. Alle 24 Klone schienen das Insert
korrekter Größe zu enthalten;
sechs Klone von jeder Platte wurden mit PstI und BamHI verdaut und
enthielten das snaBIR Fragment korrekter Größe. Sechs Klone, Nr. 1, Nr.
2, Nr. 6, Nr. 13, Nr. 15, Nr. 18, wiesen eine hohe SnaBI-Endonucleaseaktivität in folgender Übernachtkultur
auf, die bei 37°C
wachsen gelassen wurde: 50 ml Luria Broth plus Amp (100 μg/ml) und
Chloramphenicol (25 μg/ml)
mit ER2683 [pIH919-bsaRIM, pRRS-snaBIR]
Kultur wurde über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Zellen wurden geerntet und in 4 ml Beschallungspuffer
(100 mM KCl, 10 mM Tris pH 7, 0,1 mM EDTA, 10 mM β-Mercaptoethanol)
resuspendiert. Zellen wurden durch Beschallung lysiert. Nach einer
Zentrifugation zum Entfernen von Debris wurde der Rohzellextrakt
auf T7 DNA im Hinblick auf SnaBI Endonucleaseaktivität bei 37°C wie folgt
geprüft:
1 μl Rohextrakt wurde
hundertfach (100fach) in Reaktionspuffer, der T7 DNA enthielt, verdünnt und
vermischt. 1 μl
wurde zu 50 μl übertragen
und vermischt, 25 μl
wurden durch eine Reihe von sechs Röhrchen übertragen, 15 Minuten und 1
Stunde lang inkubiert. Die SnaBI Endonucleaseaktivität lag bei
etwa 8 × 106 Einheiten/Gramm nasser E. coli Zellen.
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Eine
Probe von E. coli mit ER2683 [pIH919-bsaAIM, pRRS-snaBIR] (NEB Nr.
1166) wurde am 26. August 1998 unter den Bedingungen des Budapester
Vertrags mit der ATCC Akzessionsnummer 202166 bei der Amerikanischen
Typus-Kultursammlung
hinterlegt.
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10. Reinigung der SnaBI
Restriktionsendonuclease
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Die
rekombinante SnaBI Restriktionsendonuclease wird durch standardmäßige Proteinreinigungstechniken
wie Affinitätschromatographie
oder Ionenaustauschchromatographie gereinigt. SEQUENZAUFLISTUNG