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Diese Erfindung betrifft ein neues Steuersystem für
Vorrichtungen zur Herstellung einer Einschlag-Webkante bei einer
Webmaschine, insbesondere einer Webmaschine für
Frotteegewebe, hergestellt durch Veränderung der Rietanschlagstellung,
das, indem es es ermöglicht, daß ein einzelner Befehl
automatisch verhindert, daß die abgeschnittenen Schußfadenenden
während einer vorbestimmten Anzahl von Rietanschlägen während
des Betriebs der Webmaschine in das Webfach eingeschlagen
werden, wobei dies erreicht wird, indem die Einschlagelemente
aller Vorrichtungen zur Herstellung einer Einschlag-Webkante
oder Webkanten-Bildner der Webmaschine in ihrer Ruhestellung
gesperrt werden, und zwar unabhängig von der Art des
verwendeten Webkanten-Bildners, und, indem es auch ermöglicht
wird, daß Webkanten-Bildner mit positiv gesteuertem
konjugierten Nocken verwendet werden können, es möglich macht, daß
die höheren Arbeitsgeschwindigkeiten, die gegenwärtig von
modernen Froteegewebe-Webmaschinen gefordert werden, zusammen
mit einer erheblichen mechanischen Vereinfachung der
Webmaschine erreicht werden.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche Systeme zur
Steuerung der Elemente von Webkanten-Bildnern für
Frotteegewebe-Webmaschinen desjenigen Typs bekannt, der
unterschiedliche Rietanschlagstellungen verwendet.
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Bei den bekannten Webkanten-Bildnern bestehen die Elemente
zum Einschlagen der abgeschnittenen Schußfäden in das Webfach
bei jedem Rietanschlag oder nach einer vorbestimmten Anzahl
von Rietanschlägen für jeden Webkanten-Bildner im allgemeinen
aus einem Schußfaden-Einschlaghaken und einem bewegbaren
Element oder Fuß zum Erfassen und Abschneiden des Schußfadens,
wobei beide eine Drehung und eine translatorische oder axiale
Bewegung erfahren. Gemäß FR-A-2 538 417 wird diese technische
Lösung bei einer Vorrichtung zur Herstellung einer Einschlag-
Webkante bei einem Frotteegewebe mit zwei Anschlagstellungen
verwendet, wobei das Mittel zum Erfassen und Schneiden ebenso
wie das Mittel zum Einführen des Schußfadens unabhängig
mittels unterschiedlicher Nocken in Zusammenarbeit mit einer
Vielzahl von federbelasteten Hebeln angetrieben werden. Diese
Hebel sind mit Zähnen ausgestattet, die mit Stopanschlägen
zusammenarbeiten, um die Mittel zum Erfassen und Schneiden
inaktiv zu machen.
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Die genannten Bewegungen des Hakens oder Fußes werden
unabhängig voneinander mittels separater Betätigungsnocken
erreicht, die an einer einzigen Antriebswelle aufgekeilt sind,
die fortlaufend durch die Webmaschinen-Hauptwelle gedreht
werden und entsprechende, federbelastete Betätigungshebel
bewegen, die an einem Ende an einer einzigen Welle
schwenkbeweglich gelagert sind.
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Die gesteuerte Verhinderung des Einschlagens der
abgeschnittenen Schußfadenenden in das Webfach während einer
vorbestimmten Anzahl von Rietanschlägen wird mittels eines Systems
erreicht, das sowohl die Drehung des Hakens als auch die
drehende und translatorische Bewegung des Fußes im wesentlichen
mittels einer Bewegungs-Wähleinrichtung sperrt, die an jedem
Webkanten-Bildner vorhanden ist, wobei Ansätze oder Zähne,
die von den Betätigungshebeln aus vorstehen, mit
entsprechenden Anschlägen zusammenarbeiten, die an einer federbelasteten
Abstützwelle angeordnet sind, die durch einen Elektromagnet
axial parallel zu der einzigen Schwenkwelle für die
Betätigungshebel aus einer durch die Vorspannteder zurückgehaltenen
Stellung, in der die Anschläge mit dem Zähnen im Eingriff
stehen, in eine Stellung bewegbar ist, in der sie nicht im
Eingriff stehen, so daß das Schußfadenende bei jedem
Rietanschlag eingesetzt wird. Zur Erzielung einer kontinuierlichen
Arbeitsweise aller bewegbaren Elemente des Webkanten-Bildners
und somit des kontinuierlichen Einschlagens der
abgeschnittenen Schußfadenenden in das Webfach zur Herstellung der
Webkante ist es somit nur notwendig, den Elektromagnet zu
erregen, der unter Überwindung der Wirkung der Vorspannfeder die
Anschläge an der Welle aus der Zusammenwirkung mit den Zähnen
der Betätigungshebel herausbewegt.
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Gemäß einem anderen bekannten Verfahren wird auf jede
Bewegung durch eine elektromagnetische Einwirkung bei der
Bewegungs-Wähleinrichtung verzichtet, wobei der Elektromagnet nur
dazu verwendet wird, im erregten Zustand ein Element, das mit
ihm mechanisch in Berührung gebracht worden ist,
zurückzuhalten.
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Mit anderen Worten ist ein Brückenrahmen gebildet, um sich
durch die Wirkung eines Fühlers, der fest mit ihm verbunden
ist und über eine Feder mit einem der Betätigungssteuernocken
zusammenarbeitet, aus einer Stellung, in der seine Brücke mit
den Anschlägen oder Zähnen, die von den Betätigungshebeln aus
vorstehen, um die Hebel in ihrer Stellung zu sperren, zu
einer Stellung zu bewegen, in der es keine weitere
Zusammenarbeit gibt und entsprechend der ein mit dem Fühler fest
verbundener Anker an einem Elektromagnet anliegt, der, wenn
erregt, diesen festhält.
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Wiederum in diesem Fall bleiben die bewegbaren Elemente der
Webkanten-Bildner, d.h. der Schußfaden-Einschlaghaken und der
Fuß zum Erfassen und Abschneiden des Schußfadens, gesperrt
und inaktiv, bis der Elektromagnet erregt wird, der durch
Zurückhalten des Ankers gegen sich selbst und damit des
Rahmens es möglich macht, daß die Betätigungshebel dem
Verlauf ihrer Betätigungsnocken folgen, um so die bewegbaren
Elemente zu bewegen.
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Diese Verfahren weisen jedoch den Nachteil des Erfordernisses
einer Vielzahl von Einrichtungen zum Auswählen der Bewegung
der bewegbaren Elemente des Webkanten-Bildners auf,
vorausgesetzt,
daß jeder Webkanten-Bildner seine eigenen besitzen
muß, und der praktischen Schwierigkeit der Erzielung der
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten, die in Verbindung mit
Webkanten-Bildnern mit positivem konjugierten Nocken möglich sind,
indem die Notwendigkeit, bestimmte Betätigungshebel in ihrer
Lage zu sperren, kategorisch verhindert, daß letztere in der
Lage sind, mittels der konjugierten Nocken positiv bewegt zu
werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht genau
ausgedrückt darin, die angegebenen Nachteile zu verhindern, indem
ein Steuersystem geschaffen wird, das nur einmal für alle bei
der Frotteegewebe-Webmaschine verwendeten Vorrichtungen zur
Herstellung einer Einschlag-Webkante erforderlich ist, und
das es nicht erforderlich macht, daß die Bewegung der
besonderen inneren Elemente, die für das Einschlagen der
abgeschnittenen Schußfadenenden vorgesehen sind, selektiv zu
verhindern ist, was es möglich macht, Webkanten-Bildner mit
konjugiertem Nocken zu verwenden.
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Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Bewegung
derjenigen Elemente, die die abgeschnittenen Schußfadenenden
in das Webfach einschlagen, jetzt für alle Webkanten-Bildner
mittels ein und derselben Antriebswelle erreicht wird, an der
die Betätigungsnocken aller Webkanten-Bildner aufgekeilt
sind, welche Welle es nicht länger erforderlich macht,
kontinuierlich mittels der Webmaschinen-Hauptwelle gedreht zu
werden, sondern es erforderlich macht, nur dann gedreht zu
werden, wenn das Einschlagen stattfindet.
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Mit anderen Worten wird die kontinuierliche Bewegung der
Hauptwelle der Frotteegewebe-Webmaschine mittels eines
Wandlers bekannter Art, wie dieser beispielsweise in unserem
vorausgehenden GB-Patent 2 213 504, erteilt am 31. Juli 1991,
beschrieben ist, zu einer Bewegung seiner Ausgangswelle
umgewandelt wird, die mindestens eine Pause je
Webmaschinen-Umdrehung umfaßt, während welcher Pause eine Kupplungseinheit
entweder die Antriebswelle des Webkanten-Bildners mit der
Ausgangswelle des Wandlers unter der Steuerung einer
Logikeinheit koppelt oder nicht koppelt.
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Auf diese Weise arbeitet das System unabhängig von der Art
des verwendeten Webkanten-Bildners, wirkt es gleichzeitig an
allen Webkanten-Bildnern, und schlägt es zusätzlich die
abgeschnittenen Schußfadenenden in das Webfach jedes Mal dann
ein, wenn die logische Steuereinheit aktiviert wird.
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Somit ist das Steuersystem für Vorrichtungen zur Herstellung
einer Einschlag-Webkante bei einer Webmaschine für
Frotteegewebe, hergestellt durch Veränderung der Rietanschlagstellung,
umfassend eine Hauptwelle und eine Antriebswelle zur
Betätigung aller Vorrichtungen zur Herstellung der
Einschlag-Webkante, erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswelle starr mit einer Kupplungseinheit verbunden ist,
die während der Pausen der Ausgangswelle unter der Steuerung
einer Logikeinheit, die mit ihr in Verbindung steht, an die
Ausgangswelle eines Wandlers angekuppelt werden kann, der
durch die Hauptwelle der Webmaschine angetrieben ist, gemäß
Definition in dem Anspruch.
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Auf diese Weise wird nur dann, wenn während der Pausen der
Ausgangswelle des Wandlers der feststehende Elektromagnet
erregt gehalten wird und somit der Betrieb zwischen den beiden
Hebeln unterbrochen ist, die Antriebswelle des Webkanten-
Bildners mittels des Wandlers gedreht, um das Einschlagen zu
bewirken.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen weiter beschrieben, die eine bevorzugte
Ausführungsform derselben anhand eines nicht-einschränkend zu
verstehenden Beispiels erläutern, bei dem technische und
konstruktive Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Teil-Ansicht einer
Frotteegewebe-Webmaschine mit Verwendung des
erfindungsgemäßen Steuersystems für die Vorrichtungen zur
Herstellung einer Einschlag-Webkante;
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Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt durch die
Webmaschine von Fig. 1;
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Fig. 3 in stark vergrößertem Maßstab eine geschnittene
Vorderansicht einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung.
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In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen 1 die Kettfäden,
die von in der Zeichnung nicht dargestellten Bäumen stammen
und durch die Fadenlöcher 2 der Fadenlochrahmen 3 und die
Zähne des Riets 4 zur Bildung des Webfachs 5 laufen, in das
die in der Figur nicht dargestellten Schußfäden eingeführt
werden, um das Frotteegewebe-Tuch 6 zu bilden, das mittels
der Aufnahmewalze 7 zum Aufwickeln auf dem in der Zeichnung
ebenfalls nicht dargestellten Baum gezogen wird.
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Die Vorrichtungen 9 und 10 zur Herstellung von
Einschlag-Webkanten 11 sind an der Vorderseite 8 der Webmaschine
angebracht.
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Diese Vorrichtungen 9 und 10 werden mittels einer einzigen
Antriebswelle 12, die, abgestützt durch das
Webmaschinengestell 13, durch die Hauptwelle 14 der Webmaschine über zwei
Riemenscheiben 15 und 16 und einen Riemen 17 in Umdrehung
versetzt wird, und mittels eines Steuersystems angetrieben,
das in dem am Gestell 13 mit Hilfe von Schrauben 19 befestig
ten Kasten 18 enthalten ist.
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Dieses System besteht im wesentlichen aus einem Wandler 20,
der durch die Hauptwelle 14 über zwei miteinander kämmende
Zahnräder 21 und 22 angetrieben ist, von denen das Zahnrad 21
mit der Riemenscheibe 16 über eine Verbindungswelle 16' starr
verbunden ist und von denen das Zahnrad 22 mit der
Eingangswelle 23 des Wandlers 20 starr verbunden ist. Die
Ausgangswelle 24 des Wandlers, die mindestens eine Pause je Umdrehung
der Hauptwelle 14 erfährt, kann während der Pausen an eine
Kupplungseinheit 25 angekoppelt werden, die mit der
Antriebswelle 12 starr verbunden ist. Eine Logikeinheit 26, die mit
der Kupplungseinheit 25 verbunden ist, steuert, ob dieses
Koppeln bewirkt wird oder nicht.
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Bei der Ausführungsform von Fig. 3 besteht die
Kupplungseinheit 25 aus einem Ring 27, der mit der Antriebswelle 12 starr
verbunden ist und einen ersten Hebel 28 trägt, der bei 29
schwenkbeweglich gelagert ist und zwei Keile 30 und 31
umfaßt. Dieser Hebel ist durch die Feder 32 im Sinn des
Einsetzens des Keils 30 in eine entsprechende Aussparung 33
vorgespannt, die in der Ausgangswelle 24 des Wandlers vorgesehen
ist, die koaxial zur Antriebswelle 12 verläuft und deren
Aussparung 33 während der Pausen stets vor dem Keil 30 liegt.
Ein zweiter Hebel 34, der an dem Zapfen 35, der am Kasten 18
befestigt ist, schwenkbeweglich gelagert ist, ist mittels
einer Feder 36 gegen den Hebel 28 vorgespannt, um sich im
Sinne des Zurückziehens des Keils 30 aus der Aussparung 33
und entsprechend im Sinne des Einsetzens des Keils 31 in eine
entsprechende feststehende Aussparung 37 zu drehen, wie in
Fig. 3 klar dargestellt ist. Der Hebel 34 ist wiederum durch
die Feder 36 dazu gezwungen, der Kontur des Steuernockens 38
zu folgen, der auf der Verbindungswelle 16' aufgekeilt ist
und somit durch die Hauptwelle 14 angetrieben ist.
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In jeder Pause der Ausgangswelle 24 des Wandlers besitzt der
Steuernocken 38 eine Vertiefung 39 vor einem Fühler 40 des
zweiten Hebels 34, so daß der sich im Uhrzeigersinn drehende
Hebel eine im Uhrzeigersinn gerichtete Drehung des Hebels 28
und somit das Zurückziehen des Keils 30 aus der Aussparung 33
bestimmt. Fest mit dem zweiten Hebel 34 ist jedoch eine
ferromagnetische Platte 41 vorgesehen, die durch einen erregten
Elektromagnet 42 festgehalten, Drehungen der beiden Hebel 34
und 28 verhindert, um es so zu ermöglichen, daß der Keil 30
in der Aussparung 33 eingesetzt verbleibt, was zu der
Bewegung des Rings 27 und folglich der mit diesem starr
verbundenen Antriebswelle 12 und somit zu dem Einschlagen der
Schußfadenenden in das Webfach 5 zur Bildung der Webkanten 11
führt.
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Somit werden die Webkanten-Bildner 9 und 10 nur dann
betätigt, wenn der Elektromagnet 42 erregt ist.