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Preßluftschlagwerkzeug Durch das Patent 684 324 ist ein Preßluftschlagwerkzeug
mit stufenförmigem Kolbensteuerschieber geschützt, bei dem die Auspufföffnungen
im Zylinder für die Arbeitsluft bei Beendigung des Arbeitshubes durch die Hinterkante
des Kolbens geöffnet werden und die Umsteuerung des Werkzeuges vom Rückhub zum Schlaghub
durch Kompression und vom Schlaghub zum Rückhub -durch Arbeitsluft erfolgt, wobei
der. Raum vor der hinteren, Fläche an der zum Arbeitshub steuernden Stufe des Steuerschiebers
während des Betriebes dauernd mit dem hinteren Zylinderraum verbunden und eine der
hinteren Steuerfläche entgegenwirkende Fläche des Steuerschiebers mit Arbeitsluft
beaufschlagt ist.- Hierdurch wurde ein Preßluftschlagwerkzeug geschaffen, welches
.die Vorteile einer Kolbenschiehersteuerung mit denjenigen einer Rohrschiebersteuerung
in sich vereinigt, ohne dieNachteile jeder einzelnenSteuerungsart aufzuweisen, und
das Werkzeug nach dem Hauptpatent hat sich demnach in der Praxis in großem Umfange
vorzüglich bewährt.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des Werkzeuges nach
dem Hauptpatent. .
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.Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß es zur Vereinfachung
und Verbilligung der Herstellung von Schlagwerkzeugen erstrebenswert ist, bei den
vexschiedenen von der Praxis verlangten Hammergrößen den Handgriff in Verbindung
mit dem in ihm untergebrachten Steuerungsorgan und allen Einzelteilen nur in einer
einzigen einheitlichen Ausführung zu verwenden und nur die Längen der Zylinder und
Kolben je nach der verlangten Schlagleistung kürzer
oder länger
zu gestalten, und die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Aufgabe zu lösen.
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Dem stehen jedoch insofern besondere Schwierigkeiten entgegen, als
bei verschiedenen Zylinder- und Kolbenlängen beim Kolbenrückhub die Verdichtung
der Abluft im hinteren Zylinderraum nicht ohne weiteres so beeinflußt werden kann,
daß die Umsteuerung des Steuerschiebers aus der Rückhubin die Arbeitshubstellung
auch auf jeden Fall im günstigsten Augenblick vor sich geht. Insbesondere besteht
hierbei die Gefahr, daß sich bei einigen Hammergrößen im hinteren Zylinderraum beim
Kolbenrückhub eine höhere Verdichtung bildet, als sie zur Umsteuerung erforderlich
ist. Hierdurch wird also einmal der wirklich erreichbare Kolbenhub nicht vollkommen
ausgenutzt, und es kann sich außerdem der im hinteren Zylinderraum.über den eigentlichen
zur Umsteuerung des Steuerorgans notwendigen Verfichtungsdruck gesteigerte Überdruck
in einem zusätzlichen empfindlichen Rückstoß auswirken.
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Durch die Erfindung werden diese Schwierigkeiten und Nachteile beseitigt
und erstmalig .die Möglichkeit geschaffen, bei verschiedenen Hammergrößen und Zylinder-
und Kolbenlängen nur ein .einziges einheitliches Steuerorgan nebst Zubehör zu verwenden.
Erfindungsgemäß kann dies im wesentlichen dadurch erreicht werden, daß ein Speicherraum
für die beim Rückhub des Kolbens verdichtete Abluft vorgesehen wird, der während
des Rückhubes oder eines Teiles desselben mit dem hinteren Zylinderraum verbunden
ist. Gemäß der Erfindung kann der Speicherraum in Form eines oder mehrerer Kanäle
in der Zylinderwandung angeordnet sein und seine Verbindung zum hinteren Zylinderraum
durch den Schlagkolben gesteuert werden. Nach dem Vorschlag der Erfindung wird demnach
während des Rückhubes eine bestimmte Menge Abluft, deren Verdichtung den für die
Umsteuerung erforderlichen Druck unzulässig steigern würde, in einem besonderen,
während der Umsteuerung von dem hinteren Zylinderraum getrennten Raum gespeichert.
Unter Zugrundelegung dieser Regel kann die Erfindung beispielsweise 'derart verwirklicht
werden, daß das nur in einziger Ausführungsform zu verwendende Steuerorgan in seinen
Ab- -messungen und Einzelheiten der Werkzeuggröße mit der geringsten Abluftkompression
angepaßt wird und die bei dem Wechsel der Zylinder- und Kolbenlänge auftretende
größere Abluftverdichtung durch die verschiedene Speicherung der abzuziehenden Abluftmenge
verhindert wird. Dies kann beispielsweise in Anpassung an die verschiedenen Werkzeuggrößen
dadurch erreicht werden, daß die Speicherkanäle in ihrem Gesamtrauminhalt verschieden
groß gewählt werden, jedoch, kann häufig auch schon eine Anpassung dadurch ermöglicht
werden, daß die Verbindung vom Speicherraum zum hinteren Zylinderraum bei den verschiedenen
Werkzeuggrößen an verschiedenen Stellen des Hübe. unterbrochen wird.
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Die Ausführungseinzelheiten der Erfindung sind aus der Zeichnung ersichtlich,
in welcher die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert ist. Die Zeichnung
veranschaulicht ein Preßluftschlagwerkzeug nach der Erfindung im Längsschnitt, bei
dem sich der Steuerschieber in Rückhubstellung befindet und der Schlagkolben den
Rückhub vollführt.
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Die Wirkungsweise des dargestellten Werkzeuges beim Rückhube des Schlagkolbens
ist folgende Die Druckluft gelangt durch den Kanal i in. die Ringnut 2 am Steuerschieber
3 und durch die Bohrungen 4 in die Aushöhlung des letzteren. Die Spannung der Druckluft
in der Aushöhlung des Steuerschiebers 3 hält diesen in der Rückhubstellung- sicher
fest. Dann gelangt die Druckluft aus der Ringnut 2 am Steuerschieber 3 in die Ringnut
im Steuergehäuse 6 und von .da durch enge Bohrungen 7 und die Ringnut 8 im Steuergehäuse
6 sowie den Kanal g in der Wandung des Zylinders io in den vorderen Zylinderraum
vor den Schlagkolben i i und wirft diesen zurück. Sobald der Schlagkolben i i beim
Rückhube die Auspufföffnungen i2 im Zylinder io und die Mündung 13 des Kanals
14 überdeckt hat, wird die Luft im hinteren Zylinderraum verdichtet, bis der Verdichtungsdruck
durch die Bohrung i5 im Steuergehäuse 6 derart auf die hintere Stufenfläche 16 am
Steuerschieber 3 wirkt, daß dieser in die Arbeitshubstellung verschoben wird. Der
Zeitpunkt der Verschiebung des Steuerschiebers aus der Rückhtzbstellung in die Schlaghufstellung
wird durch einen oder mehrere Luftspeicherräume 23 geregelt; diese Luftspeicherräume
23 nehmen durch ihre Verbindungsbohrungen 2,. während des Rückhubes des Schlagkolbens
aus dem hinteren Zylinderraum so viel Luft in sich auf, daß sich im hinteren Zylinderraum
nur genau der Verdichtungsdruck bildet, welcher zur Umsteuerung des Steuerschiebers
3 aus der Rückhub- in die Schlaghubstellung bei größtmöglichem Kolbenhub gerade
erforderlich ist. Die Lage der Verbindungsbohrungen 24 bzw. die Anzahl der Kanäle
23 wird dabei je nach den Eigenschaften der einzelnen Hammergrößen, welche sich
lediglich durch Zylinder- und Kolbenlänge voneinander unterscheiden, verschieden
gewählt. Beispielsweise kann also
bei einer Hammergröße mit an sich
stärkerer Abluftkompression die Anzahl der Kanäle 23 gesteigert oder der Kanal 24
weiter nach oben verlegt werden, damit wiederum atuch bei dieser Größe die Unisteuerung
des Steuerorgans 3 im günstigsten Augenblick und unter Ausnutzung des tollen Kolbenhubes
erfolgt, ohne daß dabei ,der Verdichtungsdruck der Abluft den gerade für seine Umsteuerung
erforderlichen Betrag übersteigt. Handgriff, Steuergehäuse 6 und Steuerschieber
3 sind jedoch in allen Einzelheiten für sämtliche Werkzeuggrößen einheitlich.
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Die Erfindung ist jedoch mit dem dargestellten Ausführungsbeispiel
keineswegs erschöpft, vielmehr kann .der ihr zugrunde legende Vorschlag, zwecks
Anpassung an verschiedene Hammergrößen an ein einheitliches Steuerorgan einen Teil
der Abluft aus dem Zylinder abzuziehen und in einem von dem Zylinder getrennten
Raume zu speichern, konstruktiv noch in verschiedenster Art und Weise verwirklicht
werden. -.Die Erfindung ist insbesondere auch auf alle Arten von Schlagwerkzeugen
anwendbar, bei denen gleiche oder ähnliche Verhältnisse vorliegen; vorzugsweise
auf alle Werkzeuge, welche die Kompression der Abluft zur Einleitung oder Vervollständigung
der Umsteuerung benutzen. So kann z. B. auch bei der Anwendudg der Erfindung auf
Rohrschiebersteuerungen gegebenenfalls ein Vorteil durch den Fortfall 'der über
den Rohrschieber geführten Entlüftungskanäle erreicht werden.