-
Die
vorliegende Erfindung betrifft DNA-Moleküle und rekombinante Vektoren
für die
Verwendung in der Transformation eines bakteriellen Wirts. Im Besonderen
betrifft die Erfindung eine DNA, die ein Carbamoylase-Enzym codiert,
und mit rekombinanten Vektoren transformierte Wirte, die diese DNA
enthalten.
-
Bestimmte
D-α-Aminosäuren sind
wohl bekannte Arzneimittel-Zwischenstufen. Zum Beispiel wird D(-)-p-Hydroxyphenylglycin
als Ausgangsmaterial zur Herstellung des Antibiotikums Amoxycillin
verwendet. Verfahren zür
Herstellung von D-α-Aminosäuren sind
daher von Bedeutung und verschiedene enzymatische Verfahren, die
die Herstellung eines D-Produkts aus racemischem Ausgangsmaterial
ermöglichen,
wurden veröffentlicht.
-
Die
U.K.-Patente 1,534,426 und 1,564,982, zum Beispiel, offenbaren Hydantoinase
produzierende Organismen, die 5-(substituiertes Phenyl)-hydantoine
hydrolysieren, um interme-diäre
D-N-Carbamoyl-(substituiertes Phenyl)-glycine zu liefern. Um jedoch
die entsprechende D-α-Aminosäure zu erhalten,
ist es erforderlich, daraufhin die gebildeten N-Carbamoyl-Verbindungen zu hydrolysieren,
zum Beispiel mit salpetriger Säure.
-
Um
das Problem zu überwinden,
einen ersten enzymatischen und einen zweiten chemischen Schritt zur
Herstellung von D-α-Aminosäuren aus
Hydantoin-Ausgangsmaterial zu benötigen; ist es möglich, die N-Carbamoyl-Zwischenstufe
enzymatisch in die α-Aminosäure mit
einem Carbamoylase-Enzym umzuwandeln, das von einem Mikroorganismus,
z.B. einer Agrobakterium-Spezies, wie im U.K.-Patent Nr. 2,022,581 beschrieben,
produziert wird. Ein Nachteil des im U.K.-Patent Nr. 2,022,581 beschriebenen
Agrobakterium NRRL B11291 besteht jedoch darin, daß nur begrenzte
Mengen an Carbamoylase-Enzym produziert werden. Darüberhinaus
weist der Organismus andere Enzymaktivitäten auf, die unter bestimmten
Umständen
unerwünscht
sein können.
-
Die
PCT-Anmeldung WO 92/10579 (Kanegafuchi) offenbart die Produktion
von D-α-Aminosäuren durch
Bakterien, die mit rekombinanter, ein Carbamoylase-Enzym codierender
DNA transformiert wurden, das die D-N-Carbamoyl-α-Aminosäure in eine D-α-Aminosäure umwandelt.
-
Wir
haben entdeckt, daß überraschenderweise
höhere
Mengen Enzymaktivität
erhalten werden können,
wenn ein Carbamoylase-Gen in einem homologen Wirt exprimiert wird.
Mit "homologem Wirt" meinen wir, daß der Wirt
die gleiche An Organismus ist, aus dem das Gen ursprünglich isoliert
wurde.
-
Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Carbamoylase-Enzyms, das die Fähigkeit
besitzt, ein D-N-Carbamoyl-(gegebenenfalls substituiertes Phenyl)-glycin
in das entsprechende D-(gegebenenfalls substituiertes Phenyl)-glycin umzuwandeln,
durch die Expression rekombinanter, ein Carbamoylase-Gen codierender
DNA in einem homologen Wirt bereit.
-
Bevorzugterweise
ist der homologe Wirt ein Agrobakterium, d.h. das Carbamoylase-Gen wurde aus Agrobakterium
erhalten.
-
Wir
haben darüberhinaus
entdeckt, daß bestimmte
Konstrukte sowohl in heterologen wie auch in homologen Wirten zu
hohen Expressionsmengen führen.
-
Dementsprechend
wird in einer weiteren Anwendung der vorliegenden Erfindung ein
rekombinanter DNA-Vektor bereitgestellt, der ein ein Carbamoylase-Enzym
codierendes Gen enthält,
das die Fähigkeit
besitzt, ein D-N-Carbamoyl-(gegebenenfalls substituiertes Phenyl)glycin
in das entsprechende D-(gegebenenfalls substituiertes Phenyl)-glycin
umzuwandeln, wobei der DNA-Vektor aus einer Gruppe ausgewählt wird,
die aus pCAR1, pCAR6, pCAR12, pCAR21, pCAR26, pCAR27, pCAR28, pCAR29,
pGal2789RS3Carb, pCAR31, pCAR32, pCAR36, pCAR44 und pCAR46, wie
hier beschrieben, besteht.
-
Der
Vorteil der Erfindung liegt darin, daß besonders große Mengen
des Carbamoylase-Enzyms hergestellt werden können. Unter geeigneten Bedingungen
aktives Carbamoylase-Enzym kann somit erhalten, und, bevorzugt an
einem festen Träger
immobilisiert, verwendet werden, um eine ausgewählte D-α-Aminosäure herzustellen.
-
Geeignete
Substituenten für
gegebenenfalls substituierte Phenylgruppen, wie hier beschrieben, schließen Hydroxy-,
C(1-6)-Alkyl-, C(1-6)-Alkoxyreste
und Halogenatome ein. Bevorzugte (substituiertes Phenyl)-glycine
schließen
(p-Hydroxyphenyl)-glycin und (3,4-Dihydroxyphenyl)-glycin, insbesondere
(p-Hydroxyphenyl)-glycin, ein.
-
Das
Carbamoylase-Gen kann, wie hier nachstehend beschrieben, aus vollständiger oder
chromosomaler DNA von Organismen isoliert werden, die ein Carbamoylase-Enzym
mit der entsprechenden Fähigkeit produzieren.
-
Das
Carbamoylase-Gen kann weitere Gene enthalten, zum Beispiel regulatorische
Elemente, oder flankierende DNA, die keine bestimmte oder bekannte
Funktion besitzt.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Transformation einer
Wirtszelle mit einem rekombinanten, das Carbamoylase-Enzym codierenden,
erfindungsgemäßen Vektor
bereit, das die Mischung des Wirts zusammen mit dem rekombinanten
Vektor unter herkömmlichen
Transformations- oder Elektroporationsbedingungen umfaßt.
-
In
einer anderen Anwendung der Erfindung wird eine, mit dem rekombinanten,
erfindungsgemäßen Vektor
transformierte Wirtszelle bereitgestellt. Geeignete Wirte schließen Agrobakterium
und E. coll, zum Beispiel E. coll DH1, E. coli JM 101 und E. coll
HB101 ein.
-
Die
Erfindung schließt
auch die Züchtung
des transformierten, erfindungsgemäßen Wirts ein, so daß die Produktion
des Carbamoylase-Gens erfolgt.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt ebenfalls eine DNA, die ein ein
Hydantoinase-Enzym
codierendes Gen enthält,
das die Fähigkeit
besitzt, ein D,L-(gegebenenfalls substituiertes Phenyl)-hydantoin
in das entsprechende D-N-Carbamoyl-(gegebenenfalls substituiertes
Phenyl)-glycin umzuwandeln.
-
Es
sollte natürlich
selbstverständlich
sein, daß die
in dieser Anwendung beschriebene DNA von der Hauptmenge einer solchen
chromosomalen DNA abgetrennt wurde und nicht in ihrem "natürlichen" Zustand vorliegt,
d.h. in der Form, in der sie in der Natur vorkommt. Daher kann die
DNA in isolierter und im Wesentlichen gereinigter Form vorliegen
und/oder im Wesentlichen aus einem Hydantoinase-Gen bestehen, das
das Hydantoinase-Enzym codiert.
-
Eine
rekombinante DNA, die die DNA enthält, wird ebenfalls beschrieben.
Bevorzugterweise enthält die
das Hydantoinase-Gen codierende DNA einen rekombinanten Vektor,
noch bevorzugter einen Hochexpressionsvektor, der in der Lage ist,
hohe Mengen des Gentranskripts zu exprimieren.
-
Dementsprechend
wird in einer weiteren Anwendung der Erfindung isolierte und rekombinante
DNA bereitgestellt, die ein Gen für ein Carbamoylase-Enzym und
ein Gen für
ein Hydantoinase-Enzym codiert. Die Züchtung eines geeigneten, transformierten
Wirts kann dann sowohl Carbamoylase- als auch Hydantoinase-Aktivität erzeugen.
-
Vorteilhafte
Ergebnisse werden erzielt, wenn die Carbamoylase- und Hydantoinase-Aktivität im selben Konstrukt
bereitgestellt werden, wie zum Beispiel in pCAR1, pCAR6, pCAR31,
pCAR32 und pCAR36.
-
In
einer Anwendung wird die erfindungsgemäße DNA aus einem Mikroorganismus,
bevorzugt aus einem Boden-Isolat, bezeichnet als "80/44-2A", wie hier beschrieben,
erhalten. Von Isolat "80/44-2A" wird angenommen,
daß es
ein Agrobakterium ist und da wir nicht durch diese Bezeichnung gebunden
sein wollen, wird der Stamm hier als Agrobakterium 80/44-2A bezeichnet.
Die daraus erhaltene DNA wird in ähnlicher Weise als Agrobakterium-DNA bezeichnet.
-
Um
die Erfindung deutlicher zu beschreiben, wird auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, in denen:
-
1 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCP19
zeigt;
Abk.:
B = BglII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII,
P = PstI, C = ClaI, S = SalI,
TcR =
Tetracyclin-Resistenzgen,
cos = cos-Stelle des Bakteriophagen
lambda,
Die Linie repräsentiert
die DNA von pCP19;
-
2 die
Reäktionsfolge
für die
Umwandlung von N-Carbamoyl-p-hydroxyphenylglycin in D-(-)p-Hydroxyphenylglycin
zeigt;
-
3 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCAR1
zeigt;
Abk.:
C = ClaI, B = BglI, Ba = BamHI, E = EcoRI,
H = HindIII,
P = PstI, (nur die Enzyme E, H und P wurden zur
Kartierung der Agrobakterium-DNA verwendet), S = SalI, TcR = Tetracyclin-Resistenzgen,
cos =
cos-Stelle des Bakteriophagen lambda,
Die Linie repräsentiert
die DNA von pCP19,
Der schraffierte Teil repräsentiert
DNA von Agrobakterium 80/44-2A
-
4 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCAR6
zeigt; Abk.:
C = ClaI, B = BglII, Ba = BamHI, H = HindIII,
E = EcoRI
P = PstI, (nur die Enzyme E, H und P wurden zur Kartierung
der Insertion in diesem Plasmid verwendet (und ClaI), S = SalI,
Die
Linie repräsentiert
die DNA von pCP19,
-
Der schraffierte
Teil repräsentiert
DNA von Agrobakterium
-
5 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pIJ2925
zeigt;
Abk.:
ApR = Ampicillin-Resistenz
-
6 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCAR12
zeigt;
In dem mit "Polylinker" gekennzeichneten
Bereich sind nicht alle Restriktionsschnittstellen in der pIJ2925=DNA gezeigt.
Abk.:
Der
nicht schraffierte Teil repräsentiert
pCP19-DNA (cloniert aus pCAR6 zusammen mit Agrobakterium-DNA),
Der
schraffierte Teil repräsentiert
Agrobakterium-DNA
Die Linie repräsentiert die DNA von pIJ2925
-
7 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCAR21
zeigt;
In dem mit "Polylinker" gekennzeichneten
Bereich sind nicht alle Restriktionsschnittstellen in der pIJ2925-DNA gezeigt.
Abk.:
Der
nicht schraffierte Teil repräsentiert
pCP19-DNA (cloniert aus pCAR12 zusammen mit Agrobakterium-DNA),
Der
schraffierte Teil repräsentiert
Agrobakterium-DNA
Die Linie repräsentiert die DNA von pIJ2925
-
8 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCAR27
zeigt;
Abk.:
Die Linie repräsentiert M13mp19-DNA
Der
nicht schraffierte Teil repräsentiert
pIJ2925-DNA
Der schraffierte Teil repräsentiert Agrobakterium-DNA
-
9 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von Plasmid pCAR28
zeigt;
Abk.:
Die Linie repräsentiert M13mp19-DNA
Der
nicht schraffierte Teil repräsentiert
pIJ2925-DNA
Der schraffierte Teil repräsentiert Agrobakterium-DNA
-
10 die
Sequenz der Agrobakterium-DNA von pCAR27 und pCAR28 zeigt. Nur der "Sinn"- oder codierende
Strang des DNA-Moleküls
ist gezeigt. Der DNA-Strang ist 5' → 3' von links nach rechts
gezeigt. Die Nucleotidsequenz ist unmittelbar – unter der Sequenz numeriert.
Die Aminosäuresequenz
(im Drei-Buchstaben-Code) der von der DNA codierten Carbamoylase
ist über
jeder Zeile der Nucleotidsequenz gezeigt;
-
11 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pTR550 zeigt;
Abk.:
rrnB
term. repräsentiert
den Transkriptions-Terminator aus einem ribosomalen RNA-Operon,
Ptac repräsentiert den tac-Transkriptionspromotor
-
12 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR29 zeigt;
Abk.:
Die
Linie repräsentiert
pTR550-DNA
Der schraffierte Teil repräsentiert Agrobakterium-DNA
-
13 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pKT210 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, E = EcoRI, H = HindIII, Pf = PflMI, P = PstI, S = SalI
-
14 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR26 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, B = BglII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII, P = PstI,
Pf = PflMI, S = SstI,
Sa = SalI, Sp = SphI, Sm = SmaI, K =
KpnI,
Der schraffierte Teil repräsentiert Agrobakterium-DNA
Der
Pfeil repräsentiert
Carbamoylase codierende Sequenz
Die Vektor-DNA wurde nicht
mit allen Enzymen kartiert, die im Polylinker, oder der Agrobakterium-DNA
schneiden. Die Agrobakterium-DNA wurde mit AccI und PflMI nicht
vollständig
kartiert
-
15 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pWOR901 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, E = EcoRI, H = HindIII, Pf = PflMI, P = PstI, S = SstI
-
16 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pWOR902 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, E = EcoRI, H = HindIII, Pf = PflMI (keine Schnittstellen
in pWOR902), P = PstI, S = SstI;
-
17 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR44 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, B = BglII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII, P = PstI,
S
= SstI, Sa = SalI, Sp = SphI, X = XbaI,
Der schraffierte Teil
repräsentiert
Agrobakterium-DNA,
Der Pfeil repräsentiert Carbamoylase codierende
Sequenz.
Die Vektor-DNA wurde nicht mit allen Enzymen kartiert,
die im Polylinker oder der Agrobakterium-DNA schneiden.
-
18 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pWOR903 zeigt;
Abk.:
A
= AvaI,, E = EcoRV, P = PstI, S = SstI
-
19 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pWOR904 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, B = BalII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII, P = PstI,
Sm = SmaI,
S = SstI, Sa = SalI, Sp = SphI, X = XbaI, V = EcoRV,
C = ClaI, K = KpnI,
Xh = XhoI, N = NruI
Die Vektor-DNA
wurde nicht mit allen Enzymen kartiert, die im Polylinker schneiden.
-
20 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pWOR905 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, B = BalII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII, P = PstI,
Sm = SmaI,
S = SstI, Sa = SalI, Sp = SphI, X = XbaI, V = EcoRV,
C = ClaI, K = KpnI,
Xh = XhoI, N = NruI
Die Vektor-DNA
wurde nicht mit allen Enzymen kartiert, die im Polylinker schneiden.
-
21 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR46 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, B = BalII, Ba = BamHI,
E = EcoRI, H = HindIII, P = PstI,
Sm
= SmaI, S = SstI, Sa = SalI,
Sp = SphI, X = XbaI, V = EcoRV,
C = ClaI,
K = KpnI,
Der schraffierte Teil repräsentiert
DNA von Agrobakterium 80/44-2A,
Der Pfeil repräsentiert
Carbamoylase codierende Sequenz.
Die Vektor-DNA wurde nicht
mit allen Enzymen kartiert, die im Polylinker oder der Agrobakterium-DNA
schneiden;
-
22 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR31 zeigt;
Abk.:
B
= BglII, Ba = BamHI, Bs = BspHI, C = ClaI, E = EcoRI, V = EcoRV,
H
= HindIII, N = NruI, P = PstI, S = SstI, Sa = SalI, Sp = SphI,
Sc
= ScaI, TcR = Tetracyclin-Resistenzgen,
cos
= cos-Stelle des Bakteriophagen λ,
Der
schraffierte Teil repräsentiert
Agrobakterium-DNA
-
23 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR32 zeigt;
Abk.:
B
= BglI, Ba = BamHI, Bs = BspHI, C = ClaI, E = EcoRI, V = EcoRV,
H
= HindIII, N = NruI, P = PstI, S = SstI, Sa = SalI, Sp = SphI, Sc
= ScaI, TcR = Tetracyclin-Resistenzgen,
cos = cos-Stelle des Bakteriophagen λ,
Der schraffierte Teil
repräsentiert
Agrobakterium-DNA
-
24 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pCAR36 zeigt;
Abk.:
A
= AccI, B = BglI, Ba = BamHI, Bs = BspHI, C = ClaI, E = EcoRI, V
= EcoRV,
H = HindIII, N = NruI, P = PstI, Pf = PflMI, S = SstI,
Sa = SalI, Sp = SphI,
Sc = ScaI, CmR =
Chloramphenicol-Resistenzgen,
Der schraffierte Teil repräsentiert
Agrobakterium-DNA
-
25 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pDAN3 zeigt;
und
Abk.:
B = BglII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII,
P = PstI, S = SstI, Sa = SalI,
Sp = SphI, X =XbaI,
Der
schraffierte Teil repräsentiert
Agrobakterium-DNA
-
26 eine
Restriktionsschnittstellen- und funktionelle Karte von pDAN4 zeigt.
Abk.:
B
= BglII, Ba = BamHI, E = EcoRI, H = HindIII, P = PstI, S = SstI,
Sa
= SalI, Sp = SphI, X= Xbal. Der schraffierte Teil repräsentiert
Agrobakterium-DNA
-
Die
erfindungsgemäße DNA kann
in jeden geeigneten Vektor ligiert werden. Normalerweise ist der Vektor
ein Plasmid, zum Beispiel ein aus E. coli abgeleitetes Plasmid,
oder ein temperenter oder virulenter Bakteriophage.
-
Spezielle
Vektoren schließen
Vektoren mit einem breiten Wirtsbereich wie etwa pCP19 oder pKT210 oder
Derivate davon, ein. Die Vektoren pIJ2925 und pTR550, hier im Detail
beschrieben, können
ebenso vorteilhafterweise verwendet werden.
-
Ein
besonders nützlicher
Vektor ist der Mobilisations-defekte (Mob-)
Vektor pWOR902, ein Derivat von pKT210. pWOR902, erhalten durch
eine spontane DNA-Deletion aus dem instabilen Mob--Vektor
pWOR901, ist weniger mobil als pKT210. Ein Vorteil von pWOR902 besteht
darin, daß rekombinante
Stämme
sicherer sind, wenn sie mit pWOR902 transformiert sind, als zum
Beispiel mit pKT210. E. coli HB 101 (pWOR902) wurde in der National
Collection of Industrial and Marine Bacteria, Aberdeen, Schottland
am 4. November 1991 unter der Eingangsnummer NCIMB 40451 hinterlegt.
Die Hinterlegung wurde gemäß dem Budapester
Vertrag über
die Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zweck eines Patentierungsverfahrens
durchgeführt. pWOR902,
Derivate davon und damit transformierte Wirte bilden eine weitere
Anwendung dieser Erfindung.
-
Besonders
nützliche
Derivate von pWOR902 sind die hier im Folgenden beschriebenen Plasmide pWOR903,
pWOR904 und pWOR905. Diese können
aus pWOR902 durch Standard-Verfahren erhalten werden.
-
Der
rekombinante, erfindungsgemäße Vektor
kann durch Standard-Verfahren hergestellt werden, zum Beispiel durch
Ligierung von DNA, die das Carbamoylase-Gen enthält, in den ausgewählten Vektor
durch direkte Kombination kohäsiver
Enden, Homopolymer-Tailing oder durch Verwendung eines Linker- oder
Adaptermoleküls.
-
Es
versteht sich, daß gemäß den oben
genannten Verfahren hergestellte rekombinante Vektoren die eingefügte DNA
in einer von zwei möglichen
Orientierungen enthalten können.
Rekombinante Vektoren, die die Insertions-DNA in jeder der beiden
Orientierungen besitzen, sind im Umfang der Erfindung enthalten.
-
Spezielle
rekombinante Vektoren schließen
die als pCAR1, pCAR6, pCAR12, pCAR21, pCAR26, pCAR27, pCAR28, pCAR29,
pGal2789RS3Carb, pCAR31, pCAR32, pCAR36, pCAR44 und pCAR46 bezeichneten
ein, deren Herstellung und Charakterisierung im Folgenden genau
beschrieben werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Anwendung der Erfindung werden die Plasmide
pCAR26, pCAR44 und pCAR46 bereitgestellt. pCAR26, und besonders
pCAR44 und pCAR46 erzeugen eine große Menge an Carbamoylase-Aktivität, wenn
Wirtszellen, besonders Agrobakterium, damit transformiert und unter
geeigneten Bedingungen gezüchtet
werden.
-
Es
versteht sich, daß die
Carbamoylase-Protein codierende Sequenz von einem heterologen Promotor
wie etwa dem tac-Promotor exprimiert werden kann. Eine solche Expression
ist im Umfang der Erfindung enthalten.
-
In
einer besonderen Anwendung stellt die Erfindung einen mit pCAR46
transformierten Wirt, insbesondere Agrobakterium, bereit. In einer
besonderen Anwendung stellt die Erfindung NCIMB 40478 bereit, gemäß dem Budapester
Vertrag am 14. Februar 1992 hinterlegt.
-
Ein
Verfahren, um DNA zu erhalten, die das Carbamoylase-Enzym codiert,
enthält
die Schritte:
- a) Konstruktion einer Genbank
aus chromosomalen DNA-Fragmenten, erhalten aus einem Carbamoylase produzierenden
Mikroorganismus;
- b) Durchführung
eines oder mehrerer Hybridisierungsexperimente, um aus der Genbank
Clone auszuwählen,
die die erfindungsgemäße DNA enthalten;
und
- c) Isolierung der erfindungsgemäßen DNA.
-
Die
Genbank kann durch das herkömmliche "Schrotschoß"-Verfahren hergestellt
werden durch:
- a) partielle Spaltung der chromosomalen
DNA des Carbamoylase produzierenden Mikro organismus mit einem oder
mehreren geeigneten Restriktionsendonucleasen, zum Beispiel HindIII;
- b) Größenfraktionierung,
um Fragmente geeigneter Länge
zu erhalten;
- c) Ligierung der Fragmente in einen Vektor, um einen rekombinanten
Vektor zu erhal ten; und
- d) Transformation oder Transfektion eines geeigneten Wirts mit
dem rekombinanten Vektor.
-
Wie
hier beschrieben, kann die Transformation oder Transfektion mit
auf dem Fachgebiet gut bekannten herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden.
-
Die
Größenfraktionierung
kann geeigneterweise auf einem Saccharosegradienten durchgeführt werden
und Fragmente im gewählten
Größenbereich
können
ausgewählt
werden.
-
-
In
einer bevorzugten Ausführung
kann eine Genbank durch die Auswahl von Fragmenten von etwa 15 bis
30 kb Länge
und Ligierung dieser Fragmente in einen Plasmid-vektor, zum Beispiel
den Vektor pCP19, hergestellt werden. Ein geeigneter Wirt ist E.
coli, zum Beispiel E. coli DH1.
-
Um
in der Genbank Clone zu identifizieren, die das Carbamoylase-Gen
enthalten, ist es erforderlich, Kolonien auf ihre Fähigkeit
zur Umwandlung von N-Carbamoyl-4-hydroxyphenylglycin
in D(-)-4-Hydroxyphenylglycin abzusuchen. "Positive" Kolonien können durch den Nachweis der
Ammoniak-Produktion (das in der oben genannten Reaktion gebildet
wird) einfach durch Standardverfahren identifiziert werden, zum
Beispiel durch Verwendung eines Indikators wie etwa Phenolrot.
-
Um
dem Fachmann die leichte Ausführung
der Erfindung zu ermöglichen,
wurde eine in diesem Nachweis positive Kolonie, genauer ein mit
pCAR1 transformierter E. coli AG1-Mikroorganismus, in der National Collection
of Industrial and Marine Bacteria, Aberdeen, Schottland, am 26.
April 1989 unter der Eingangsnummer NCIMB 40133 hinterlegt. E. coli
NCIMB 40133 bildet eine weitere Anwendung der vorliegenden Erfindung.
-
Die
in einer positiven Kolonie, zum Beispiel E. coli NCIMB 40133, vorliegende
Plasmid-DNA kann, wie hier in den Beispielen beschrieben, weiter
bearbeitet werden, um die Bestimmung der Sequenz des dadurch codierten
Carbamoylase-Enzyms zu ermöglichen
[vgl. nachstehend, 10(b)].
-
Es
sollte selbstverständlich
sein, daß die
Aminosäuresequenz
dieses natürlich
vorkommenden Enzyms einer bestimmten Variabilität unterliegen kann. Diese besitzen
im Wesentlichen die gleiche Aminosäuresequenz, wie nachstehend
in 10(b) gezeigt, und besitzen
Carbamoylase-Aktivität.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird DNA oder rekombinante DNA bereitgestellt, die
die nachstehend in 10(b) gezeigte
codierende Sequenz von Nucleotid 891 bis Nucleotid 1802 umfaßt. Die
DNA-Sequenz codiert ein Carbamoylase-Enzym mit einem berechneten Molekulargewicht
von ungefähr 34,100.
-
In
einer weiteren Anwendung der Erfindung wird ein im Wesentlichen
gereinigtes Carbamoy-ase-Enzym mit der in 10(b) gezeigten
Aminosäuresequenz
vom N- bis zum C-Terminus bereitgestellt.
-
In
einer noch weiteren Anwendung der Erfindung wird ein wie vorstehend
beschriebenes Carbamoylase-Enzym, immobilisiert an einen festen
Träger,
zum Beispiel ein Anionenaustauscherharz wie etwa das Phenol-Formaldehyd-Anionenaustauscherharz
Duolite A568 (Rohm and Haas) bereitgestellt.
-
Die
in 10(b) gezeigte, codierende DNA-Sequenz
oder Aminosäuresequenz
kann, falls erwünscht, mit
herkömmlichen
Verfahren, zum Beispiel mit einem automatischen Synthesegerät, synthetisiert
werden.
-
-
Aufgrund
der Degeneration des genetischen Codes kann die Aminosäuresequenz
des Carbamoylase-Enzyms durch mehrere alternative DNA-Sequenzen
codiert werden. Es sollte selbstverständlich sein, daß die erfindungsgemäße DNA weiterhin
solche alternativen Sequenzen umfaßt.
-
In
noch einer weiteren Anwendung stellt die Erfindung eine DNA-Verbindung
bereit, ausgewählt
aus:
- a) einem Teil der DNA-Insertion von pCAR1,
wobei dieser Teil ein BspHI – HindIII-Fragment von 986
Basenpaaren ist;
- b) DNA-Sequenzen, die zu diesem Teil unter stringenten Bedingungen
hybridisieren und die ein Carbamoylase-Enzym codieren, das in der
Lage ist, ein D-N-Carbamoyl(gegebenenfalls substituiertes Phenyl)-glycin
in das entsprechende D- (gegebenenfalls substituiertes Phenyl)-glycin
umzuwandeln.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt ebenfalls, daß das Carbamoylase-Enzym trotz
anfänglicher Schwierigkeiten,
die Erzeugung von löslichem
aktivem Enzym mit Standardverfahren zu bewerkstelligen, einfach
in E. coli produziert werden kann. In dieser Anwendung der Erfindung
wird zunächst
das Carbamoylase-Gen umfassende DNA in irgendeinen geeigneten Vektor
cloniert, der so bearbeitet ist oder wurde, daß das Gen in E. coli unter
der Kontrolle eines geeigneten Promotors exprimiert wird.
-
Bevorzugterweise
ist der Vektor ein Plasmid mit hoher Kopienzahl, zum Beispiel pUC18
oder ein Derivat des natürlich
vorkommenden E. coli-Plasmids NR1 (Foster, T.J. et al., J. Bact.
124 (1975), 1153).
-
Um
eine effektive Expression des Carbamoylase-Enzyms zu erreichen,
ist der Promotor bevorzugt nicht induzierbar, d.h. es ist nicht
erforderlich, chemische Verbindungen zuzugeben oder die Temperatur
zu erhöhen,
um ihn zu dereprimieren oder zu induzieren. Überraschenderweise wurde gefunden,
daß E.
coli-Zellenunter diesen Bedingungen während ihres gesamten Wachstumszyklus
Carbamoylase-Enzym produzieren, das sowohl löslich als auch aktiv ist.
-
Ein
für die
Expression des Carbamoylase-Enzyms in E. coli bevorzugter Promotor
ist der Galactose-Promotor, wie hier im Folgenden beschrieben.
-
In
E. coli NCIMB 40133 vorhandene Plasmid-DNA oder Derivate davon können auch
bearbeitet werden, um Hochleistungs-Expression von Hydantoinase
zu erreichen, wie hier im Folgenden beschrieben.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
-
Beispiel 1
-
Züchtung von Agrobakterium 80/44-2A
und Isolierung chromosomaler DNA
-
50
ml AJ-1-Medium (20 g Hefeextrakt, 1 g KH2PO4, 1 g K2HPO4, 0.5 g MgSO4·7H2O, 0.1 g CaCl2.2H2O, 15 mg MnSO4·4H2O, 20 mg FeSO4·7H2O und 5 g Glucose pro Liter, eingestellt
auf pH 7.0 mit 5 M NaOH) wurde mit einer Kultur Agrobakterium 80/44-2A
(aus Boden isoliert) angeimpft und in einem Schüttelinkubator bei 25°C für etwa 24
Stunden inkubiert. Die Kultur wurde bei ungefähr 1500 × g für 7 Minuten bei 10°C zentrifugiert. Der
erhaltene Überstand
wurde verworfen und der Zell-Niederschlag wurde in 10 ml Salz-Phosphatpuffer
(8.5 g NaCl, 7.2 g KH2PO4,
7.0 g K2HPO4 pro
Liter) gewaschen und dann erneut sedimentiert. Der Überstand
wurde verworfen und der Zell-Niederschlag wurde in 8 ml Lyse-Lösung mit
3% SDS (Natriumdodecylsulfat) und 50 mM Tris-HCl, pH 8.0, resuspendiert
und in einem Wasserbad bei 65°C
für 15
Minuten inkubiert. Die Lösung lysierter
Zellen konnte auf Raumtemperatur abkühlen und wurde zweimal mit
5 ml gepuffertem Phenol/Chloroform (ein 50:50-Gemisch aus Phenol
und Chloroform, gepuffert auf einen pH-Wert von ungefähr 7 mit Tris-HCl,
pH 8.0) extrahiert. Die erhaltene wäßrige Phase wurde mit 5 ml
Chloroform extrahiert. Die erhaltene wäßrige Phase wurde durch Zugabe
von 0.1 Volumenteilen 3 M Natriumacetat (NaOAc), Mischen, Überschichtung
der Lösung
mit 2.5 Volumenteilen kaltem (–20°C) Ethanol
und Verwirbelung zur Durchmischung gefällt. Der Klumpen gefällter DNA
wurde auf einen Glasstab aufgewickelt und in 3 ml TE (10 mM Tris-HCl,
pH 8.0; 1 mM EDTA, pH=8.0) mit 40 μg/ml Ribonuclease A wieder gelöst. Die
Lösung
wurde bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert, mit gepuffertem Phenol/Chloroform extrahiert,
mit Chloro-form extrahiert und dann mit NaOAc und Ethanol gefällt. Die
DNA wurde auf einen Glasstab aufgewickelt und in 3 ml TE wieder
gelöst.
-
Beispiel 2
-
Konstruktion einer Genbank
von Agrobakterium 80/44-2A
-
Der
Plasmidvektor pCP19 (1) ist ein Derivat des Plasmids
mit breitem Wirtsspektrum pLAFR1 (Friedman et al., Gene 18 (1982),
289–296)
und ist pCP13 ähnlich
(beschrieben von Darzins und Chakrabarty, Journal of Bacteriology
159 (1984), 9–18),
ihm fehlt jedoch das in pCP13 vorhandene Kanamycin-Resistenzgen.
2 μg des
Plasmids pCP19 wurden mit 20 Einheiten des Restriktionsenzyms HindIII
(Gibco BRL, Paisley, PA3 4EF, Schottland) bei 37°C für 3 Stunden in HindIII-Spaltungspuffer
(50 mM Tris-HCl, pH 8.0; 10 mM MgCl2; 100
mM NaCl) gespalten. Das Gemisch wurde mit gepuffertem Phenol/Chloroform
extrahiert, dann mit Chloroform extrahiert und die erhaltene wäßrige Phase
mit 0.1 Volumenteilen 3M NaOAc und 2.5 Volumenteilen Ethanol versetzt.
Das Gemisch wurde zur Fällung
der DNA bei –20°C für 1 Stunde
inkubiert. Nach Zentrifugation in Mikrozentrifugenröhrchen bei
12000 × g
für 5 Minuten
wurde der DNA-Niederschlag in 50 μl
50 mM Tris-HCl (pH
8.0), 0.1 mM EDTA (pH 8.0) wieder gelöst. Eine Einheit alkalischer
Phosphatase aus Kälberdarm (CIAP;
von BCL, Boehringer Mannheim House, Lewes, East Sussex, BN7 1LG)
wurde zugegeben und das Gemisch wurde bei 37°C für 30 Minuten inkubiert. 45 μl Wasser
und 5 μl
einer 10%-igen SDS-Lösung
wurden zugegeben und das Gemisch wurde bei etwa 68°C für 15 Minuten
inkubiert. Das Gemisch wurde dann auf Raumtemperatur gekühlt, mit
gepuffertem Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform extrahiert
und durch Zugabe von NaOAc und Ethanol gefällt. Der DNA-Niederschlag wurde
in 40 μl
TE wieder gelöst.
-
25 μg DNA von
Agrobakterium 80/44-2A (Beispiel 1) wurden mit 12 Einheiten HindIII
in 150 μl
HindIII-Spaltungspuffer (50 mM Tris-HCl, pH 8.0; 10 mM MgCl2; 100 mM NaCl) bei 37°C für 10 bis 30 Minuten gespalten,
um Spaltung an einigen, aber nicht allen Erkennungsstellen für das Restriktionsenzym
zu erreichen. Der Fortgang der Spaltung wurde durch die Entnahme
von Aliquots und Abstoppen der Reaktion durch Phenol/Chloroform-Extraktion überwacht.
Teile der erhaltenen DNA-Proben wurden durch Elektrophorese auf
einem 0.6 %-igen Agarose (Ultrapure, von Gibco BRL) -Gel in TBE-Puffer
(89 mM Tris-Base;
89 mM Borsäure; 2
mM EDTA, pH 8.0) mit 0.5 μg/ml
Ethidiumbromid aufgetrennt und die DNA-Banden wurden mit ultraviolettem Licht
sichtbar gemacht. Die erforderlichen Größen der partiell gespaltenen
DNA-Fragmente betragen ungefähr 15
bis ungefähr
30 kbp. Diese Fragmente wurden erhalten, indem geeignete Aliquots
aus der partiellen Spaltung ausgewählt, vereinigt, und durch Elektrophorese
auf einem 0.8 %-igen Gel aus Agarose mit niedriger Schmelztemperatur
(Ultrapure, von Gibco BRL) in TBE-Puffer mit Ethidiumbromid aufgetrennt
wurden. Nach Sichtbarmachung der DNA-Banden mit ultraviolettem Licht
wurde der Teil des Gels, der Fragmenten mit einer Größe von ca.
15 kbp bis ca: 30 kbp entsprach, ausgeschnitten und bei 65°C für 15 Minuten
geschmolzen. Das Gemisch wurde auf etwa 37°C gekühlt und zweimal mit einer mit
Tris-HCl (pH 8.0) auf neutralen pH-Wert gepufferten Phenollösung extrahiert.
Die erhaltene wäßrige Phase
wurde mit gepuffertem Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform
extrahiert und die DNA durch Zugabe von NaOAc und Ethanol gefällt. Die
DNA wurde in 100 μl
TE wieder gelöst.
-
Ungefähr 0.8 μg HindIII
gespaltene, CIAP behandelte pCP19-DNA und etwa 4 μg mit HindIII
partiell gespaltene chromosomale DNA von Agrobakterium 80/44-2A
wurden durch Zugabe von NaOAc und Ethanol gemeinsam gefällt und
in 12 μl
DNA-Ligasepuffer (30 mM Tris-HCl, pH 8.0; 4 mM MgCl2,
10 mM Dithiothreit; 50 μg/ml
Rinderserumalbumin und 0.5 mM ATP) wieder gelöst. Eine Einheit T4 DNA-Ligase
(Gibco BRL) wurde zugegeben und das Gemisch wurde bei 12°C für etwa 16
Stunden inkubiert. 3 μl
der ligierten DNA wurde in lambda-Bakteriophagenpartikel mit dem
Gigapack Gold Packaging-Kit von Stratagene, La Jolla, Kalifornien 92037
(vgl. auch Enquist und Sternberg, Methods in Enzymology 68 (1979),
281 – 298)
verpackt. Dies ergab 500 μl
einer Suspension aus Bakteriophagenpartikeln.
-
Eine
10 ml-Kultur Escherichia coli AG1 (ein Derivat von E. coli DH1:
Hanahan, Journal of Molecular Biology 166 (1983), 557 – 580),
bezogen von Stratagene, wurde in L-Medium (10 g Bacto-Trypton, 5 g Hefeextrakt,
5 g NaCl und 1 g Glucose pro Liter) mit 0.4 % Maltose und 10 mM
MgSO4 bei 37°C in einem Schüttelinkubator
für ungefähr 16 Stunden gezüchtet. Die
Zellen wurden durch Zentrifugation bei ca. 1500 × g für 7 Minuten gesammelt und in
10 mM MgSO4 zu einer endgültigen optischen
Dichte von 0.5 bei 600 nm resuspendiert. Elf 400 μl-Aliquots
von Zellen der E. coli-Kultur wurden mit jeweils 40 μl der Bakteriophagenpartikel
gemischt und bei 37°C
für 15
Minuten inkubiert. Jedes Gemisch wurde zu 800 μl L-Medium zugegeben, auf einem Schüttler bei
37°C für 1 Stunde
inkubiert und bei 12000 × g
für 2 Minuten
zentrifugiert, um die Zellen zu sedimentieren. Jeder Zell-Niederschlag
wurde in 100 μl
L-Medium resuspendiert und auf eine Platte aus L-Agar (wie für L-Medium, aber mit
1.5 % Agar), supplementiert mit 10 μg/ml Tetracyclin, ausgestrichen.
Die Platten wurden bei 37°C
für etwa
16 Stunden inkubiert. 800 Kolonien wurden auf L-Agarplatten mit Tetracyclin (10 μg/ml) überimpft,
so daß sich
auf jeder Platte 50 Kolonien befanden. Diese Platten wurden bei
37°C für etwa 16
Stunden inkubiert und dann wurden Replikas von jeder Platte auf
2 L-Agarplatten mit Tetracyclin hergestellt, die bei 37°C für etwa 16
Stunden inkubiert wurden. Dies ergab 2 Gruppen von 16 Platten; diese
Gruppen waren Kopien einer Genbank von Agrobakterium 80/44-2A-DNA
in E. coli.
-
Beispiel 3
-
Isolierung eines Clons,
der Carbamoylase-Aktivität
aufweist
-
Eine
Gruppe von 800 Kolonien (Beispiel 2), die eine Genbank der Agrobakterium
80/44-2A-DNA in dem Plasmid pCP19 in E. coli AG1 repräsentiert;
wurde auf die Fähigkeit
abgesucht, N-Carbamoyl-p-hydroxyphenylglycin (N-Carb.) in D(-)-p-Hydroxyphenylglycin
(D(-)HPG) umzuwandeln. Zellen von der Hälfte einer Platte (d.h. von
25 verschiedenen Clonen) der Genbank wurden in Mikrozentrifugengefäße mit 800 μl Testpuffer
geschabt. Der Testpuffer war eine Lösung mit 1 % N-Carb., 10 mM
Phosphatpuffer, 0.0012 % Phenolrot (0.6 ml einer 2 %-igen Lösung pro
100 ml N-Carb.-Lösung),
mit NaOH auf pH 6.7 eingestellt. Diese Lösung hatte eine gelbliche Farbe.
Der Inhalt des Gefäßes wurde
gemischt und das Gefäß wurde
in einem Wasserbad bei 42°C
für 24
Stunden inkubiert. Die Umwandlung von N-Carb. zu D(-)HPG führt zur
Produktion von Ammoniak (2), das den pH-Wert erhöht und durch
einen Farbwechsel des Phenolrot von gelb zu rosa-rot nachgewiesen
werden kann. Eines der 32 Gefäße wechselte
die Farbe zu rosa-rot. Die diesem Gefäß entsprechenden 25 Kolonien
wurden von der zugehörigen
Platte der Duplikat-Genbank erneut auf L-Agarplatten mit Tetracyclin
ausgestrichen, die bei 37°C
für etwa
16 Stunden inkubiert wurden. Eine Impföse voll Zellen aus jedem Neuausstrich
wurde mit dem oben beschriebenen Phenolrot-Test auf Carbamoylase-Aktivität untersucht.
Eine der 25 Kolonien produzierte eine rosa-rote Färbung. Das
Reaktionsgefäß wurde
zum Sedimentieren der Zellen bei 12000 × g für 2 Minuten zentrifugiert und
der Überstand
wurde mit HPLC untersucht, um zu bestätigen, daß D(-)HPG anwesend war. Der
Carbamoylase-Aktivität
codierende Clon wurde bei der National Collection of Industrial
and Marine Bacteria, Aberdeen, Schottland am 26. April 1989 unter
der Eingangsnummer NCIMB 40133 hinterlegt. Die Hinterlegung wurde
gemäß dem Budapester
Vertrag über
die Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zweck eines Patentverfahrens
durchgeführt.
-
Beispiel 4
-
Isolierung und Charakterisierung
von pCAR1 aus Escherichia coll NCIMB 40133
-
400
ml L-Medium mit 10 μg/ml
Tetracyclin wurden mit einer Kultur von E. coll NCIMB 40133 (Beispiel 3)
angeimpft und in einem Schüttelinkubator
bei 37°C
für etwa
20 Stunden inkubiert. Die Kultur wurde bei ca. 6000 × g für 10 Minuten
bei 4°C
zentrifugiert und der entstandene Zell-Niederschlag wurde in 2.5
ml 25 %-iger Saccharose, 50 mM Tris-HCl (pH 8.0) resuspendiert: 0.5 ml einer
10 mg/ml Lysozym-Lösung
wurden zugegeben und das Gemisch wurde auf Eis für 10 Minuten inkubiert. 1 ml
0.25 M EDTA (pH 8.0) wurde zu den Lysozym behandelten Zellen zugegeben,
gefolgt von 4 ml Lyse-Lösung
(0.25 % Triton X-100; 50 mM Tris-HCl, pH 8.0; und 62.5 mM EDTA,
pH 8.0). Die Lösungen
wurden gemischt und auf Eis für
weitere 5 bis 10 Minuten inkubiert, um die Zellen zu lysieren. Die
lysierten Zellen wurden bei ungefähr 38000 × g für 30 Minuten bei 4°C zentrifugiert
und 8.0 ml des Überstands
wurden zu 8.4 g CsCl zugegeben. Nachdem sich das CsCl gelöst hatte,
wurde 1.0 ml einer 5 mg/ml Ethidiumbromidlösung zugegeben und das Gemisch
wurde in ein 16 × 76 mm-Polyallomer-Gefäß (Beckman
Instruments, Palo Alto, California 94304) überführt. Das Gefäß wurde
verschlossen und bei ca. 185000 × g für 60 Stunden zentrifugiert.
Die erhaltene Plasmidbande wurde mit ultraviolettem Licht sichtbar
gemacht und die DNA wurde mit einer Spritze, ausgestattet mit einer
21 Gauge-Nadel, abgezogen. Das Ethidiumbromid wurde durch mehrere
Extraktionen mit mit 5 M NaCl gesättigtem Isopropanol aus der
DNA-Lösung
entfernt. Die erhaltene wäßrige Phase
wurde gegen dreimal gewechselten TE-Puffer für jeweils 1 Stunde dialysiert,
mit gepuffertem Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform extrahiert
und die DNA wurde durch Zugabe von NaOAc und Ethanol gefällt. Die
Plasmid-DNA (ungefähr
50 μg) wurde
in 500 μl TE
wieder gelöst.
Dieses Plasmid wurde pCAR1 genannt; eine Restriktionskarte ist in 3 gezeigt.
-
Beispiel 5
-
Konstruktion von Plasmid
pCAR6
-
Ungefähr 4 μg von Plasmid
pCAR1 (Beispiel 4) wurden mit HindIII bei 37°C für 3 Stunden in einem HindIII-Spaltungspuffer
gespalten. Die gespaltene DNA wurde auf einem 0.9 %-igen Gel aus
Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt (Gibco-BRL) durch Elektrophorese
in TBE-Puffer aufgetrennt. Der Teil des Gels, der das ungefähr 12 kbp
HindIII-Fragment enthielt, wurde ausgeschnitten, durch Erhitzen
auf 65°C
für 10
Minuten geschmolzen, auf ungefähr
37°C gekühlt und
zweimal mit gepuffertem Phenol (Phenol mit Tris-HCl, pH 8.0 auf einen
pH-Wert von ungefähr
7 gepuffert) extrahiert. Die erhaltene wäßrige Phase wurde mit gepuffertem
Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform extrahiert und mit
0.1 Volu menteilen 3 M NaOAc und 2.5 Volumenteilen Ethanol versetzt.
Das Gemisch wurde zur Fällung
der DNA bei –20°C für 1 Stunde
inkubiert, wobei die DNA durch Zentrifugation in Mikrozentrifugengefäßen bei
12000 × g
für 5 Minuten
sedimentiert und in 20μl
TE wieder gelöst
wurde.
-
Ungefähr 0.6 μg HindIII
gespaltene; CIAP behandelte pCP19-DNA (Beispiel 2) und etwa 0.6 μg des ungefähr 12 kbp
HindIII-Fragments von pCAR1 (vgl. vorstehend) wurden in einem Gesamtvolumen
von 20 μl Ligasepuffer
vereinigt. Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch
wurde bei 12°C
für ungefähr 16 Stunden
inkubiert.
-
E.
coli HB101 [H. Boyer and D. Roulland-Dussoix, Journal of Molecular
Biology 41 (1969), 459] wurde in 50 ml L-Medium bei 37°C in einem
Schüttelinkubator
bis zu einer O.D. von ungefähr
0.5 bei 600 nm gezüchtet.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation bei 1500 × g für 7 Minuten bei 4°C sedimentiert,
in 4 ml 100 mM MgCl2 resuspendiert, erneut
sedimentiert, in 2 ml 100mM CaCl2 resuspendiert,
erneut sedimentiert und wieder in 2 ml 100 mM CaCl2 resuspendiert.
Diese Zellen wurden für
1 Stunde auf Eis gehalten. Die Transformation der E. coli-Zellen
wurde durchgeführt
wie folgt:- 10 μl
des Ligierungs-Reaktionsgemisches
wurden zu 200μl Zellen
zugegeben. Das Gemisch wurde auf Eis für 30 Minuten inkubiert, bei
42°C für 2 Minuten
inkubiert, zu 800 μl
L-Medium zugegeben und bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Verdünnungen
dieses Gemisches wurden auf L-Agarplatten, supplementiert mit 10 μg ml–1 Tetracyclin,
ausgestrichen und die Platten wurden bei 37°C für 16 Stunden inkubiert. 20
Tetracyclin-resistente Kolonien wurden erneut auf L-Agarplatten,
supplementiert mit 10μg
ml–1 Tetracyclin,
ausgestrichen und über
Nacht bei 37°C
inkubiert Eine Impföse
voll Zellen wurde von jeder Platte abgeschabt und mit dem in Beispiel
3 beschriebenen "Phenolrot-Test" auf Carbamoylase-Aktivität untersucht.
15 von 20 Isolaten ergabert positive Nachweise für Carbamoylase-Aktivität.
-
Plasmid-DNA
wurde (in kleinem Maßstab)
von jedem der 20 Isolate isoliert wie folgt: Zellen würden von
einer Platte in 100 μl
50 mM Glucose, 25 mM Tris-HCl pH8.0, 10 mM EDTA in ein Mikrozentrifugengefäß abgeschabt,
mit einem Vortexgerät
gemischt und 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. 200 μl eines frischen
Gemisches aus 0.2 M NaOH und 1 % Natriumdodecylsulfat wurden zugegeben,
das Gefäß wurde
zur Durchmischung des Inhalts umgedreht und wurde auf Eis für 5 Minuten
inkubiert. 150 μl
3 M Kaliumacetat, mit Essigsäure
auf pH 4.8 eingestellt, wurde zu dem Gefäß zugegeben, der Inhalt durch
Umdrehen des Gefäßes gemischt
und das Gefäß wurde
auf Eis für
5 Minuten inkubiert. Das Gefäß wurde
bei 12000 × g
für 2 Minuten zentrifugiert,
der erhaltene Überstand
wurde mit gepuffertem Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform
extrahiert und die erhaltene wäßrige Phase
wurde mit 800 μl
kaltem (–20°C) Ethanol
versetzt. Der Inhalt des Gefäßes wurde
gemischt und bei Raumtemperatur für 2 Minuten inkubiert, das
Gefäß wurde
zur Sedimentierung der Nucleinsäure
bei 12000 × g
für 2 Minuten
zentrifugiert. Der Niederschlag wurde in TE gelöst und ein Teil wurde zur Restriktionsenzym-Spaltung
verwendet, um die Restriktionskarte des Plasmids zu überprüfen. Von 20
untersuchten Isolaten enthielten die 5 Isolate, die kein Carbamoylase-Enzym
produzierten, pCP19-DNA, wie aus den Restriktionsenzym-Spaltungen
der Plasmid-DNA ersichtlich war. Alle 15, die Carbainoylase-Enzym ergaben, enthielten
ein Plasmid mit dem 12 kbp-HindIII-Fragment von pCAR1. Die Plasmid-DNA
war je eine von zwei Arten; die sich nur in der Orientierung des
12 kbp-HindIII-Fragments
relativ zum Rest des Plasmidvektors unterschieden. Eines der E.
coli-Isolate mit
Carbamoylase-Aktivität
wurde bei 37°C
in einem Schüttelinkubator über Nacht
in 400 ml L-Medium, supplementiert mit 10 μg ml–1 Tetracyclin,
inkubiert. Die Plasmid-DNA wurde aus dieser Kultur mit dem in Beispiel
4 beschriebenen Verfahren isoliert. Das Plasmid wurde pCAR6 genannt;
eine Restriktionskarte ist in 4 gezeigt.
-
Beispiel 6
-
Konstruktion von Plasmid
pCAR12
-
Der
Plasmidvektor pIJ2925 (5) ist pUC18 ähnlich (Norrander
et al., Gene 26 (1983), 101 – 106), hat
aber einen anderen Polylinker in der multiplen Clonierungsstelle
nahe dem 5'-Ende
des lacZ'-Gens.
2 μg pIJ2925-DNA
wurden mit 10 Einheiten BamHI (Gibco-BRL) bei 37°C für 3 Stunden in 100 μl BamHI-Spaltungspuffer
(50 mM Tris-HCl, pH8.0; 10 mM MgCl2; 100
mM NaCl) gespalten. Eine Einheit CIAP wurde zugegben und die Inkubation
wurde für
30 Minuten fortgesetzt. 5 μl
10 %-iges SDS wurden zugegeben und das Gemisch wurde bei ungefähr 68°C für 15 Minuten
inkubiert. Das Gemisch wurde dann auf Raumtem-peratur gekühlt, mit
gepuffertem Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform extrahiert
und durch Zugabe von 0.1 Volumenteilen 3 M NaOAc und 2.5 Volumenteilen
Ethanol gefällt.
Nach Inkubation bei –20°C für eine Stunde
wurde das Gefäß bei 12000 × g für 5 Minuten
zentrifugiert und der DNA-Niederschlag wurde in 10 μl TE wieder
gelöst.
-
Etwa
20 μg pCAR6-DNA
wurde mit 12 Einheiten Sau3AI (Gibco-BRL) in Sau3AI-Spaltungspuffer (20 mM
Tris-HCl pH7.4, 5 mM MgCl2, 50 mM KCl) bei
37°C für 1 – 30 Minuten
gespalten, um Spaltung an einigen, aber nicht an allen Erkennungsstellen
für das
Restriktionsenzym zu erreichen. Der Fortgang der Spaltung wurde
durch die Entnahme von Aliquots und Abstoppen der Reaktion durch
Phenol/Chloroform-Extraktion überwacht.
Teile der erhaltenen DNA-Proben wurden durch Elektrophorese auf
einem 0.8 %-igen Agarosegel in TBE-Puffer mit Ethidiumbromid aufgetrennt,
und die DNA-Banden wurden mit ultraviolettem Licht sichtbar gemacht.
Die DNA aus einem Aliquot; in dem die meisten der DNA-Fragmente in Größenbereich
von 1 bis 5 kbp lagen, wurde mit NaOAc und Ethanol gefällt, und
in 20 μl
TE wieder gelöst.
-
Etwa
0,5 μg BamHI
gespaltene, CIAP-behandelte pIJ2925-DNA und etwa 1 μg mit Sau3AI
partiell gespaltene pCAR6-DNA wurden in 12 μl DNA-Ligase-Puffer gemischt.
Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch wurde
bei 12°C
für 16
Stunden inkubiert.
-
Eine
Kultur von E. coli DH5a (bezogen von Gibco-BRL) wurde in ähnlicher
Weise, wie für
E. coli HB101 in Bespiel 5 beschrieben, gezüchtet. Die Zellen aus dieser
Kultur wurden mit MgCl2 und CaCl2 behandelt und dann mit der ligierten DNA
transformiert. Transformanten wurden auf L-Agarplatten mit 50 μg ml–1 Ampicillin, 12.5 μg ml–1 Isopropyl-β-D-1-thiogalactopyranosid (IPTG,
von Gibco-BRL) und 40 μg
ml–1 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactopyranosid
(X-Gal, von Gibco-BRL) selektiert. Ungefähr 300 "weiße" Kolonien, die das
X-Gal nicht in eine blaue Verbindung umwandeln konnten und daher
wahrscheinlich eine Insertion im Polylinker von PIJ2925 enthalten,
die das lacZ'-Gen
auf dem Plasmid unterbrechen, wurden auf L-Agarplatten mit 50μg ml–1 Ampicillin übertragen
und über
Nacht bei 37°C
gezüchtet.
Auf jeder Platte befanden sich 25 Flecken, und davon wurden Platten-Duplikate
hergestellt. Eine Gruppe von Platten wurde mit dem in Beispiel 3
beschriebenen Verfahren zum Nachweis der Carbamoylase-Enzymaktivität verwendet.
Die Zellen von 25 Flecken wurden in jedem Gefäß untersucht; eines von 12
Gefäßen ergab
einen positiven Nachweis. Die Kolonien der entsprechenden Duplikat-Platte
wurden erneut ausgestrichen, über
Nacht gezüchtet
und einzeln auf Carbamoylase-Aktivität untersucht. Einer von 25
Clonen ergab einen positiven Nachweis; 400 ml L-Medium, supplementiert
mit 50 μg
ml–1 Ampicillin,
wurden mit einer Kultur dieses Clons angeimpft und dann für etwa 20
Stunden in einem Schüttelinkubator
bei 37°C
gezüchtet.
Plasmid-DNA aus dieser Kultur wurde mit dem in Beispiel 4 beschriebenen
Verfahren isoliert. Das Plasmid wurde pCAR12 genannt; eine Restriktionskarte
ist in 6 gezeigt.
-
Beispiel 7
-
Konstruktion von Plasmid
pCAR21
-
Ungefähr 2 μg von Plasmid
pCAR12 (Beispiel 6) wurden mit 5 Einheiten BglII (Gibco BRL) bei
37°C für 3 Stunden
in BglII-Spaltungspuffer (50 mM Tris-HCl, pH8.0; 10 mM MgCl2; 100 mM NaCl) gespalten. Die gespaltene
DNA wurde auf einem 0.9%-igen Gel aus Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt
durch Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt. Der Teil des Gels,
der das ca. 1.9 kbp BglII-Fragment enthielt, wurde ausgeschnitten
und die DNA wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren
isoliert.
-
Ungefähr 0,5 μg dieses
DNA-Fragments wurden mit ungefähr
0,5 μg BamHI-gespaltener,
CIAP-behandelter pIJ2925-DNA (Beispiel 6) in einem Gesamtvolumen
von 12 μl
DNA-Ligase-Puffer
gemischt. Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch
wurde bei 12°C
für etwa
16 Stunden inkubiert und dann zur Transformation von E. coli DH5α verwendet.
Die Zellen wurden auf L-Agarplatten, supplementiert mit Ampicillin,
IPTG und X-Gal (Beispiel 6), ausgestrichen und über Nacht bei 37°C inkubiert.
4 "weiße" Kolonien (vgl. Beispiel
6) wurden erneut auf L-Agarplatten mit Ampicillin, IPTG und X-Gal
ausgestrichen, über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
und Plasmid-DNA-Präparationen
im Kleinmaßstab
wurden mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren mit einigen
der Zellen durchgeführt.
-
Teile
der DNA wurden mit Restriktionsenzymen gespalten, um die Restriktionskarte
des Plasmids zu überprüfen. 3 der
4 untersuchten Clone enthielten ein BglII-Fragment von ungefähr 2 kbp,
wie von dem ca. 1,9 kbp-Fragment von pCAR12 plus den Polylinkersequenzen
von pIJ2925 zu erwarten war. Zellen dieser 3 Clone wurden mit dem "Phenolrot-Test" (Beispiel 3) auf
Carbamoylase-Aktivität
untersucht. Alle Nachweise waren positiv. 400 ml L-Medium mit 50 μg ml–1 Ampicillin
wurden mit einer Kultur von einem der 3 "positiven" Clone angeimpft und für etwa 20
Stunden in einem Schüttelinkubator
bei 37°C
gezüchtet.
Plasmid-DNA aus dieser Kultur wurde mit dem in Beispiel 4 beschriebenen
Verfahren isoliert. Dieses Plasmid wurde pCAR21 genannt; eine Restriktionskarte
ist in 7 gezeigt.
-
Beispiel 8
-
Konstruktion von pCAR27
und pCAR28
-
Ungefähr 2 μg Plasmid
pCAR21 wurden mit 5 Einheiten HindIII bei 37°C für 3 Stunden in HindIII-Spaltungspuffer
gespalten. Die gespaltene DNA wurde auf einem 0.9%-igen Gel aus Agarose
mit niedrigem Schmelzpunkt durch Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt.
Der Teil des Gels, der das ca. 1,9 kbp HindIII-Fragment enthielt,
wurde ausgeschnitten, die DNA wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren extrahiert und die DNA wurde in 20 μl TE gelöst.
-
Ungefähr 1μg M13mp19-DNA
[Norrander, Kempe und Messing, Gene 26 (1983), 101 – 106] in
replikativer Form (RF) wurde mit 5 Einheiten HindIII für 3 Stunden
bei 37°C
in HindIII-Spaltungspuffer gespalten. Das Gemisch wurde mit gepuffertem
Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform extrahiert und die
DNA wurde aus der erhaltenen wäßrigen Phase
mit 3 M NaOAc und Ethanol gefällt.
Die DNA wurde durch Zentrifugation gesammelt und in 20 μl TE wieder
gelöst.
-
Etwa
0.8 μg der
HindIII-gespaltenen M13mp19-DNA und etwa 0.2 μg des ca. 1.9 kbp HindIII-Fragments
von pCAR21 wurden in 15 μl
DNA-Ligase-Puffer gemischt. Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben
und das Gemisch wurde bei 12°C
für 16
Stunden inkubiert.
-
Eine
Kultur von E. coli DHSαF' (bezogen von Gibco-BRL)
würde in ähnlicher
Weise, wie für
E. coli HB101 in Beispiel 5 beschrieben, gezüchtet. Die Zellen aus dieser
Kultur wurden mit MgCl2 und CaCl2 behandelt (wie in Beispiel 5 beschrieben)
und auf Eis für
2 Stunden inkubiert. Die Transfektion der E. coli-Zellen wurde durchgeführt wie
folgt: 0.5 μl
oder 4 μl
des Ligierungs-Reaktionsgemisches wurden zu 200 μl Zellen zugegeben, auf Eis
für 30
Minuten inkubiert, bei 42°C
für 2 Minuten
inkubiert und bei Raumtemperatur für 15 Minuten inkubiert. 100 μl einer Übernacht-Kultur
von E. coli DH5α', 30 μl 2 %-iges
X-Gal und 30 μl
2.5 %-iges IPTG wurden zu dem Gemisch aus Zellen und DNA zugegeben.
Dieses Gemisch wurde zu 2.5 ml eines 1:1-Gemisches aus L-Medium
und L-Agar (flüssig
gehalten bei 48 – 50°C) zugegeben,
schnell durchmischt und dann auf eine L-Agarplatte gegossen, um eine
dünne Schicht über die
gesamte Platte zu erzeugen. Die Platte wurde über Nacht bei 37°C inkubiert.
-
Ein
Gemisch aus blauen (verursacht durch die auf X-Gal wirkende β-Galactosidase-Aktivität) und "weißen" (d.h. nicht blaue)
Plaques war auf dem Belag aus DHSaF'-Zellen sichtbar. Die HindIII-Stelle
liegt innerhalb des lacZ'-Gens
von M13mp19. Daher sollte die Insertion von DNA an dieser Stelle
das lacZ'-Gen inaktivieren
und damit die β-Galactosidase-Aktivität in mit
diesen M13mp19-Derivaten infizierten DHSαF'-Zellen inaktivieren. E. coli DHSαF' wurde in L-Medium
bei 37°C
für etwa
16 Stunden gezüchtet.
Die erhaltene Kultur wurde 1:100 mit L-Medium verdünnt, und "weiße" Plaques wurden in
1 ml dieser verdünnten
Kultur überimpft und
in einem Schüttellinkubator
(ca. 300 UpM) für
5 Stunden inkubiert. Die Kulturen wurden in Mikrozentrifugengefäße überführt und
bei 12000 × g
für 3 Minuten
zentrifugiert, um die Zellen zu sedimentieren. Die Überstände wurden
bei 4°C
aufbewahrt; RF-DNA wurde aus jeder Zellprobe mit dem in Beispiel
5 beschriebenen Verfahren zur Plasmidisolierung im Kleinmaßstab isoliert.
Restriktionsenzym-Spaltungen dieser Plasmide identifizierten zwei
Isolate, die das ca. 1.9 kbp-Fragment von pCAR21, in beiden Orientierungen
in M13mp19 inseriert, enthielten. 800 μl des Überstands von jeder der Kulturen,
aus denen diese Plasmide isoliert wurden, wurden einzeln in 400
ml L-Medium überimpft,
da 4 ml einer Übernacht-Kultur
von E. coli DHSαF' enthielt. Die Überstände enthalten
Bakteriophagenpartikel; diese können
die DHSαF'-Zellen infizieren
und doppelsträngige RF-DNA
in den Zellen produzieren. Jede der 400 ml-Kulturen wurde für 20 Stunden
bei 37°C
gezüchtet
und, wie in Beispiel 4 beschrieben, behandelt, um Plasmid (RF)-DNA
aufzureinigen. Restriktions-enzym-Spaltungen bestätigten die
Strukturen der Plasmide. Das Plasmid aus der einen Kultur wurde
pCAR27 genannt (8) und das Plasmid aus der anderen
Kultur wurde pCAR28 genannt (9).
-
Beispiel 9
-
Bestimmung der Nucleotidsequenz
der Agrobakterium-DNA in pCAR27 und pCAR28
-
Die
Plasmide pCAR27 und pCAR28 wurden in ähnlicher Weise behandelt, um
ineinandergeschachtelte ("nested") Sätze deletierter
Clone und Matrizen zur Sequenzierung zu erzeugen:
-
Ungefähr 8 μg RF-DNA
wurde mit 10 Einheiten KpnI und 10 Einheiten BamHI in 100 μl 20 mM Tris-HCl pH
7.4, 5 mM MgCl2, 50 mM KCl gespalten. Die
DNA wurde mittels Phenol/Chloroform-Extraktion gereinigt und mit
Ethanol in Gegenwart von 0.3 M NaOAc gefällt. Die erhaltene DNA wurde
nach dem von Henikoff beschriebenen Verfahren (Gene 28 (1984), 351 – 359) mit
Exonuclease III behandelt, um Teile der Agrobakterium-DNA in den
Plasmiden zu deletieren. Die ligierten Produkte wurden nach dem
in Beispiel 8 beschriebenen Verfahren zur Transfektion von E. coli
DHSαF'-Zellen verwendet.
Matrizen-DNA zur Verwendung in den Sequenzierunsreaktionen wurde
hergestellt wie folgt: "Weiße" Plaques wurden einzeln
in 1 ml einer E. coli DHSαF'-Kultur überimpft
(vgl. Beispiel 8), für
5 – 6
Stunden bei 37°C
unter lebhaftem Schütteln
(300 Upm) gezüchtet
und die Zellen wurden dann durch Zentrifugation sedimentiert. 800 μl Überstand
wurden in ein neues Gefäß mit 150 μl 20 %-igem
Polyethylenglykol (PEG 6000), 2.5 M NaCl überführt, gemischt und bei Raumtemperatur
für 12
Minuten inkubiert. Das Gefäß wurde
bei 12000 × g
für 5 Minuten
zentrifugiert, um die Bakteriophagenpartikel zu sedimentieren und
der Überstand
wurde verworfen. Das Gefäß wurde
erneut kurz zentrifugiert, der Überstand wurde
vollständig
entfernt und der Niederschlag wurde in 100 μl 10mM Tris-HCl (pH 8.0), 0.1
mM EDTA (pH 8.0) resuspendiert. 50 μl Phenol (mit 100 mM Tris-HCl
pH 8.0 auf pH-Wert 7 gepuffert) wurden zugegeben, gemischt und das
Gefäß wurde
bei Raumtemperatur für
5 Minu-ten inkubiert. Das Gefäß wurde
bei 12000 × g für 3 Minuten
zentrifugiert und die wäßrige Phase
wurde in ein neues Gefäß überführt, mit
Chloroform extrahiert und mit NaOAc und Ethanol versetzt, um die
DNA zu fällen.
Die DNA wurde durch Zentrifugation erhalten und in 16 μl Wasser
gelöst.
Diese DNA ist einzelsträngige
DNA aus M13-Bakteriophagenpartikeln und wurde als Matrize für die Sequenzierungsreaktionen
verwendet. Die Sequenzierung wurde mit Sequenase-Enzym (United States
Biochemical Corporation, Cleveland, Ohio, 44122, USA) nach dem Verfahren,
das mit dem das Enzym enthaltenden Kit bereitgestellt wurde, durchgeführt. Mehrere
Matrizen wurden sequenziert, um die vollständige Sequenz der pCAR27-Insertion
zu erhalten. Matrizen aus den Deletionen von pCAR28 wurden zur Bestimmung
der Sequenz des Fragments in der Gegenrichtung verwendet. Die Sequenzen
aus beiden Richtungen wurden mit der Software von DNASTAR Inc.,
Madison, WI 53715, USA, verglichen, um eine Consensus-Sequenz für die 1880
bp-Agrobakterium-DNA zu erzeugen; diese Consensus-Sequenz ist, zusammen
mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des Carbamoylase-Enzyms, in 10 gezeigt.
-
Beispiel 10
-
Konstruktion von pCAR29
-
Ungefähr 2 μg RF-DNA
von pCAR28 (Beispiel 8; 9) wurden mit 5 Einheiten BspHI
(New England Biolabs, Beverly MA 01915, USA) in 50 μl 20 mM Tris-HCl
pH7.4, 5 mM MgCl2, 50 mM KCl gespalten.
Die DNA wurde mittels Phenol/Chloroform-Extraktion und Chloroform-Extraktion
gereinigt, mit NaOAc und Ethanol gefällt, durch Zentrifugation erhalten
und in 40 μl
10mM Tris-HCl pH 7.4, 10 mM MgCl2, 50 mM
NaCl, 50 μg
ml–1 Rinderserumalbumin,
10 mM 2-Mercaptoethanol wieder gelöst. 1 μl eines Gemisches aus 250 μM Desoxyguanosintriphosphat,
250μM Desoxythymidintriphosphat
und 250μM
Desoxycytidintriphosphat wurde zugegeben, gefolgt von 2 Einheiten "Klenow-Fragment" der E. coli-DNA-Polymerase I
(Gibco-BRL). Das Gefäß wurde bei
37°C für 10 Minuten
inkubiert, mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Chloroform extrahiert.
Die erhaltene wäßrige Phase
wurde zur Fällung
der DNA mit NaOAc und Ethanol versetzt, wobei die DNA durch Zentri fugation
erhalten und in 50 μl
50 mM Tris-HCl pH8.0, 10 mM MgCl2 und 50
mM NaCl wieder gelöst
wurde. Jeweils 5 Einheiten der Restriktionsenzyme HindIII und EcoRV
(Gibco-BRL) wurden
zugegeben, der Inhalt des Gefäßes gemischt
und das Gefäß bei 37°C für 3 Stunden
inkubiert. Die gespaltene DNA wurde durch Elektrophorese auf einem
0.9 %-igen Gel aus Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt in TBE-Puffer
aufgetrennt. Der Teil des Gels, der das 990 bp-Fragment enthielt,
wurde ausgeschnitten und die DNA nach dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren aus dem Agarosestück
isoliert. Die DNA wurde in 20 μl
Wasser wieder gelöst.
-
pTR550
(11) ist ein von Dr. G.M.P. Lawrence (SmithKline
Beecham Pharmaceuticals, Great Burgh, Epsom, Surrey, UK) konstruierter
Plasmidvektor und ist ein Derivat von pKK223-3 (Pharmacia LKB Biotechnology,
S-751 82 Uppsala, Schweden). In pTR550 wurde der Großteil von
pKK223-3, der von pBR322 abstammt, durch DNA von pAT153 ersetzt.
Ungefähr
1μg pTR550
wurde mit 5 Einheiten des Restriktionsenzyms SmaI (Gibco-BRL) in 30 μl 20 mM Tris-HCl
pH 7.4, 5 mM MgCl2, 50 mM KCl für 3 Stunden
bei 37°C
gespalten. Die gespaltene DNA wurde mittels Phenol/Chloroform- und
Chloroform-Extraktion gereinigt, mit NaOAc und Ethanol gefällt, durch
Zentrifugation erhalten und in 30 μl 50 mM Tris-HCl (pH8.0), 10
mM MgCl2, 100 mM NaCl mit 5 Einheiten HindIII
wieder gelöst.
Das Gemisch wurde bei 37°C
für 3 Stunden
inkubiert, mit Phenol/Chloroform extrahiert, mit Chloroform extrahiert
und die erhaltene wäßrige Phase
wurde zur Fällung
der DNA mit NaOAc und Ethanol versetzt. Die DNA wurde durch Zentrifugation
gesammelt und in 20 μl
Wasser wieder gelöst.
-
Ungefähr 0.5 μg der mit
SmaI und HindIII gespaltenen pTR550-DNA wurde mit ungefähr 0.2 μg des 990
bp-Fragments (von der BspHI-Stelle am Beginn des Carbamoylase-Gens bis zu der HindIII-Stelle
am Ende der sequenzierten DNA) von pCAR28 in 20 μl DNA-Ligasepuffer gemischt. Eine Einheit
T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch wurde bei 12°C für etwa 16
Stunden inkubiert.
-
Eine
Kultur von E. coli JM101 (Messing, Reconbinant DNA Technical Bulletin
(NIH) 2, Nr. 2 (1979); 43 – 48)
wurde gezüchtet,
und die Zellen in ähnlicher
Weise, wie für
E. coli HB101 in Beispiel 5 beschrieben, mit CaCl2 und
MgCl2 behandelt. Die Zellen wurden, wie
in Beispiel 5 beschrieben, mit dem Ligierungs-DNA-Gemisch transformiert:
Verdünnungen
der Zellen wurden auf L-Agarplatten mit 50 μg ml–1 Ampicillin
ausgestrichen und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. 22 Ampicillin-resistente Kolonien wurden erneut auf L-Agarplatten
mit 50 μg
ml–1 Ampicillin
ausgestrichen, bei 37°C über Nacht
inkubiert und dann wurden Plasmid-DNA-Isolierungen im Kleinmaßstab (mit
dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren) aus Zellen von jedem
dieser Isolate durchgeführt.
Restriktionsenzym-Spaltungen der DNA-Präparationen
ergaben ein Plasmid der gewünschten Konstruktion.
Das dieses Plasmid enthaltende Isolat wurde in 400 ml L-Medium mit
50 μg ml–1 Ampicillin überimpft, über Nacht
in einem Schüttelinkubator
bei 37°C
gezüchtet
und die Plasmid-DNA wurde mit dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren
isoliert. Restriktionsenzym-Spaltungen bestätigten die korrekte Struktur
dieses Plasmids; das Plasmid wurde pCAR29 genannt (12).
-
Beispiel 11
-
Expression der Carbamoylase
in pCAR29 enthaltendem E. coli JM101
-
pCAR29
enthaltender E. coli JM101 (Beispiel 10) wurde in 10 ml L-Medium
mit 50 μg
ml–1 Ampicillin überimpft
und über
Nacht bei 37°C
in einem Schüttelinkubator
gezüchtet.
600 μl dieser
Kultur wurde in 60 ml L-Medium mit 50 μg ml–1 Ampicillin
in einen 250 ml Erlenmayerkolben überimpft und in einem Schüttelinkubator bei
37°C gezüchtet. Nach
2 Stunden (Optische Dichte bei 600 nm = ca. 0.3) wurde IPTG zu einer
Endkonzentration von 1 mM zugegeben und die Züchtung wurde für 3 weitere
Stunden fortgeführt.
Die E. coli-Zellen in der Kultur besaßen Carbamoylase-Aktivität. pTR550
enthaltende E. coli JM101-Zellen, in der vorstehend beschriebenen
Weise gezüchtet,
besaßen
keinerlei Carbamoylase-Aktivität.
-
Beispiel 12
-
Übertragung von pCAR1 von E.
coli auf Agrobakterium
-
Das
Plasmid pCAR1 wurde durch eine Dreifach-Kreuzung durch Konjugation
der Bakterien mit E. coli (pRK2013) als "Helferstamm", der die zur Plasmid-Übertragung
notwendigen Funktionen liefert, von E. coli auf Agrobakterium übertragen.
Agrobakterium 15-10 ist ein durch Mutagenese mit ultraviolettem
Licht von Agrobakterium 80/44-2A abgeleiteter Stamm. Eine 10 ml-Kultur
von Agrobakterium 15-10 wurde in L-Medium bei 30°C in einem Schüttelinkubator
für ungefähr 20 Stunden
gezüchtet.
Eine 10 ml-Kultur von E. coli AG1 (pCAR1) – vgl. Beispiel 3 – wurde
in L-Medium mit 10 μg/ml
Tetracyclin bei 37°C
in einem Schüttelinkubator für ungefähr 16 Stunden
gezüchtet.
Eine 10 ml-Kultur von E. coli HB101 (pRK2013) – vgl. Figurski and Helinski, Proceedings
of the National Academy of Science, USA 76 (1979), 1684 – 1652 – wurde
in L-Medium mit 50 μg/ml
Kanamycinsulfat bei 37°C
in einem Schüttelinkubator
für ungefähr 16 Stunden
gezüchtet.
800 μl von
jeder Kultur wurden durch einen sterilen HA-Filter mit 0.45 μm-Porengröße (Millipore,
Blackmoor Lane, Watford, WD1 8YW, U.K.) filtriert. Der Filter, der
die Zellen aus der Kultur zurückhält, wurde
dann auf die Oberfläche einer
L-Agarplatte gelegt und wurde für
24 Stunden bei 30°C
inkubiert. Der Filter wurde von der Oberfläche der Platte in einen Schraubdeckel-Behälter mit
1 ml sterilem Salz-Phosphat-Puffer überführt und der Behälter wurde
geschüttelt,
um die Zellen vom Filter zu resuspendieren. 100 μl dieser Lösung und Verdünnungen
in Salz-Phosphat-Puffer
wurden auf Minimal-Medium (MM: 1 g KH2PO4, 1 g K2HPO4, 0.5 g MgSO4·7H2O, 0.1 g CaCl2·2H2O, 15 mg MnSO4·4H2O, 20 mg FeSO4·7H2O, 5 g Glucose, 2 g (NH4)2S04 und 15 g Agar,
mit 5 M NaOH auf pH-Wert 7.0 eingestellt) mit 100 μg/ml Streptomycinsulfat
und 10 μg/ml
Tetracyclin ausplattiert. Die E. coli-Elternstämme sollten nicht in der Lage
sein, auf MM mit 100 μg/ml
Streptomycin zu wachsen. Agrobakterium 15- 10 sollte nicht in Gegenwart von 10 μg/ml Tetracyclin
wachsen. Daher sollten nur pCAR1-enthaltende
Agrobakterium 15-10-Zellen auf diesem Medium wachsen. Nach 5-tägiger Züchtung bei
30°C wurden
Kolonien erneut auf L-Agarplatten mit 25 μg/ml Streptomycinsulfat und
10 μg/ml
Tetracyclin ausgestrichen und bei 30°C für weitere 3 Tage inkubiert.
Die Plasmid-DNA von vier Isolaten wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren isoliert. Restriktionsenzym-Spaltung eines Teils der Plasmid-DNA
wurde verwendet, um zu bestätigen,
daß die
Tetracyclin-resistenten Exkonjuganten (d.h. die Nachkommen aus der
Konjugation) tatsächlich
pCAR1 enthielten.
-
Beispiel 13
-
Übertragung von pCAR6 von E.
coli auf Agrobakterium
-
Das
für diese Übertragung
verwendete Verfahren war dem für
pCAR1 in Beispiel 12 beschriebenen sehr ähnlich. Die Eltern in der Kreuzung
waren E. coli HB101 (pCAR6) – vgl.
Beispiel 5 – E.
coli HB101 (pRK2013) – vgl.
Beispiel 12 – und
Agrobakterium 15-10 – vgl.
Beispiel 12. Da beide E. coli-Eltern-Stämme auxotroph sind, wurden
die Nachkommen der Kreuzung auf MM mit 10 μg/ml Tertacyclin, aber ohne
Streptomycin, ausplattiert, um auf Agrobakterium 15-10 (pCAR6)-Kolonien
zu selektieren. Die Anwesenheit von pCAR6 wurde durch Analyse einer
Restriktionsenzym-Spaltung der aus den Exkonjuganten isolierten
Plasmid-DNA bestätigt.
-
Beispiel 14
-
Übertragung von pCP19 von E.
coli auf Agrobakterium
-
Das
für diese Übertragung
verwendete Verfahren war das gleiche wie das für pCAR6 in Beispiel 13 beschriebene,
außer
daß E.
coli HB101 (pCP19) statt E. coli HB101 (pCAR6) ein Elternstamm in
der Kreuzung war. Die Anwesenheit von pCP19 in Exkonjuganten wurde
durch Analyse einer Restriktionsenzym-Spaltung der aus den Exkonjuganten
isolierten Plasmid-DNA bestätigt.
-
Beispiel 15
-
Nachweis einer mit pCAR1
und pCAR6 assoziierten zusätzlichen
Hydantoinase-Aktivität
-
Agrobakterium
15-10 (pCAR1), Agrobakterium 15-10 (pCAR6) und Agrobakterium 15-10
(pCP19) wurden jeweils in 50 ml AJ-1-Medium mit 0.1 % Alanin-Hydantoin
und 10 μg/ml
Chloramphenicol überimpft
und für
24 Stunden in einem Schüttelinkubator
bei 30°C
gezüchtet.
Jede der Kulturen wurde dann behandelt wie folgt: Die Zellen aus
5 ml Kultur wurden durch Zentrifugation gesammelt und das Feuchtgewicht
der Zellen wurde bestimmt. Die Zellen wurden in 20 ml 1 %-igem D,L-5-(p-Hydroxyphenyl)-hydantoin
in 0.2 M Tris in einem 50 ml Erlenmayerkolben mit Schraubverschluß resuspendiert
und in einem Wasserbad bei 42°C
geschüttelt. Proben
wurden nach 10-minütiger
und nach 30-minütiger
Inkubation entnommen; die Zellen wurden abzentrifugiert und der Überstand
wurde mit HPLC auf die Anwesenheit von D-N-Carbamoyl-p-hydroxyphenylglycin untersucht.
Die Hydantoinase-Aktivität, in μmol Produkt
pro g Zellen (Feuchtgewicht) pro Stunde, wurde aus der Differenz
der Mengen des D-N-Carbamoyl-p-hydroxyphenylglycin-Produkts nach
30 Minuten und nach 10 Minuten berechnet. Die Hydantoinase-Aktivität von pCAR1
oder pCAR6 enthaltendem Agrobakterium 15-10 war 5 – 6-mal
höher als
die Aktivität
von pCP19 enthaltendem Agrobakterium 15-10, was darauf hinweist,
daß pCAR1
und pCAR6 das die Hydantoinase-Aktivität codierende
Gen enthalten.
-
Beispiel 16
-
Konstruktion von Plasmid
pCAR26
-
Der
Plasmidvektor pKT210 (Bagdasarian et al., Gene 16 (1981), S. 237 – 247; Karte
in 13) ist ein Chloramphenicol-resistentes Derivat
von dem Plasmid mit breitem Wirtsspektrum RSF1010. Ungefähr 2 μg der pKT210-DNA
wurden mit 5 Einheiten EcoRI (Gibco-BRL) bei 37°C für 3 Stunden in EcoRI-Spaltungspuffer (50
mM Tris-HCl, pH 8.0; 10 mM MgCl2; 100 mM
NaCl) gespalten. Ein Teil des Spaltungsgemisches wurde durch Elektrophorese
analysiert; die Spaltung war scheinbar nicht vollständig, dennoch
wurde eine Einheit CIAP zugegeben und die Inkubation wurde für 30 Minuten
fortgesetzt. Das Spaltungsgemisch wurde auf ein 0.9 %-iges Gel aus
Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt aufgetragen und die DNA wurde
durch Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt. Der Teil des Gels,
der das der linearisierten Plasmid-DNA entsprechende ca. 11.4 kbp-EcoRI-Fragment enthielt,
wurde ausgeschnitten und die DNA wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren isoliert.
-
Ungefähr 2 μg pCAR12
(Beispiel 6; vgl: auch 6) wurde mit 10 Einheiten EcoRI
bei 37°C
für 3 Stunden
in EcoRI-Spaltungspuffer gespalten. Die gespaltene DNA würde auf
einem 0.9 %-igen Gel aus Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt durch
Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt. Der Teil des Gels, der
das ca. 2.7 kbp-EcoRI-Fragment enthielt, wurde ausgeschnitten und
die DNA wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren isoliert.
-
Ungefähr 0.5 μg dieses
ca. 2.7 kbp-DNA-Fragments wurden mit ungefähr 0.5 μg der EcoRI gespaltenen, CIAP
behandelten pKT210-DNA in einem Gesamtvolumen von 12 μl Ligasepuffer
gemischt. Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch
wurde bei 12°C
für etwa
16 Stunden inkubiert.
-
Eine
Kultur von E. coli AG1 (vgl. Beispiel 2) wurde in ähnlicher
Weise, wie für
E. coli HB101 in Beispiel 5 beschrieben, gezüchtet. Die Zellen aus dieser
Kultur wurden mit MgCl2 und CaCl2 behandelt und dann in ähnlicher Weise, wie in Beispiel
5 beschrieben, mit der ligierten DNA transformiert. Das Gemisch
aus Zellen und DNA wurde auf L-Agarplatten, supplementiert mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol,
ausgestrichen und die Platten wurden bei 37°C für 16 Stunden inkubiert. 17
Chloramphenicol-resistente Transformanten wurden erneut auf L-Agarplatten
mit 25 μg
ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Ein Impföse voll
Zellen jeder Transformante wurde von der Platte abgeschabt und in
600 μl des "Phenolrot"-Testpuffers resuspendiert
(Beispiel 3). Nach Inkubation für
5 Stunden bei 42°C
hatten 3 der Reaktionen eine rosa Färbung entwickelt. Die Plasmid-DNA
wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren im Kleinmaßstab aus
den Kulturen, die der Rosafärbung
in den Tests entsprachen, isoliert. Restriktionsenzym-Spaltung der
DNA-Präparationen
zeigte die Anwesenheit des ca. 2.7 kbp-Fragments von pCAR12. Eine
der Plasmid-Präparationen
besaß zwei
Kopien des Fragments von pCAR12; dieses Plasmid wurde pCAR26 genannt.
Weitere Restriktionsenzym-Spaltungen zeigten, daß pCAR26 die gesamte Agrobakterium-DNA
aus pCAR12 enthielt, d.h. das Fragment von pCAR12 erstreckt sich
hinter der EcoRI-Stelle im Carbamoylase-Gen (vgl. 6 und 10) bis
zu der EcoRI-Stelle im Polylinker. Daher muß das isolierte Fragment (von
ca. 2.7kbp) aus partiell gespaltenem pCAR12 entstanden sein. Eine
Karte von pCAR26 ist in 14 gezeigt.
Das Plasmid pCAR26 enthält zwei
Kopien des vollständigen
Carbamoylase-Gens.
-
Beispiel 17
-
Übertragung von pCAR26 von E.
coli auf Agrobakterium
-
Wie
pCP 19-Derivate können
von pKT210 abgeleitete Plasmide durch Kreuzung unter Verwendung des
Helferplasmids pRK2013 übertragen
werden. Das für
die Übertragung
von pCAR26 verwendete Verfahren war ähnlich dem für pCAR1
in Beispiel 12 beschriebenen, jedoch mit den nachstehend beschriebenen
Veränderungen.
E. coli AG1 (pCAR26) wurde bei 37°C
für 16
Stunden in L-Medium mit 25 μg
ml–1 Chloramphenicol gezüchtet; E.
coli HB101 (pRK2013) und Agrobakterium 15-10 wurden, wie in Beispiel
12 beschrieben, gezüchtet.
Zellen aus diesen 3 Kulturen wurden auf Filtern gekreuzt und dann
auf MM mit 10 μg
ml–1 Chloramphenicol
ausplattiert. Nach 5-tägigem
Wachstum wurden Kolonien auf L-Agar mit 25 μg ml–1 Streptomycin
und 10 μg
ml–1 Chloramphenicol
erneut ausgestrichen und bei 30°C
für 3 Tage
inkubiert. Die Plasmid-DNA eine Isolats wurde mit dem in Beispiel
5 beschriebenen Verfahren isoliert. Restriktionsenzym-Spaltung dieser
DNA bestätigte
die Anwesenheit von pCAR26.
-
Beispiel 18
-
Konstruktion eines Mobilisations-defekten
Derivats von pKT210
-
Ungefähr 2 μg pKT210
wurden mit 5 Einheiten PflMI (New England Biolabs; c/o CP Laboratories
P.O. Box 22 Bishop's
Stortford, Herts CM23 3DH) in PflMI-Puffer (100 mM NaCl; 50 mM Tris-HCl,
pH7.9; 10 mM MgCl2; 1 mM Dithiothreit; 100 μg ml–1 Rinderserumalbumin)
bei 37°C
für 16
Stunden gespalten. Die gespaltene DNA wurde auf einem 0.75 %- igen Agarosegel durch
Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt. Der Teil des Gels, der
dem 10.5 kb-Fragment entsprach, wurde ausgeschnitten, und die DNA
wurde durch Elektroelution mit einem Elektroelutionsgerät, Modell
UEA (International Biotechnologies Inc. PO Box 9558 New Haven, Connecticut
CT 06535) unter den im Gerätehandbuch
beschriebenen Bedingungen isoliert, gefolgt von einer Isopropanol-Fällung und
einer anschließenden
Zentrifugation, um die DNA zu sammeln. Die DNA wurde in 32 μl TE wieder
gelöst,
8 μl eines
Gemisches aus 150 mM Natriumacetat (pH5.0), 250 mM NaCl, 5 mM Zinkacetat, 25
% Glycerin wurden zugegeben, gefolgt von 20 Einheiten Mungbohnen-Nuclease
(New England Biolabs). Dieses Gemisch wurde bei 37°C für 30 Minuten
inkubiert, wodurch glatte Enden an dem DNA-Fragment erzeugt werden
sollten. Die gespaltene DNA wurde aufgetrennt und das 10.5 kbp-Fragment,
wie vorstehend beschrieben, isoliert. Die DNA wurde in 20 μl TE wieder
gelöst,
dazu wurden 5 μl
5× Ligierungspuffer
(Gibco-BRL) und eine Einheit T4 DNA-Ligase zugegeben. Das Ligierungsgemisch
wurde bei 12°C
für 16
Stunden inkubiert.
-
E.
coli HB101 wurde mit 10 μl
des Ligierungsgemisches, wie in Beispiel 5 beschrieben, transformiert. Verdünnungen
dieses Gemisches wurden auf L-Agarplatten mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen. Die Platten wurden bei 37°C für 48 Stunden inkubiert; nur
wenige Transformanten wurden erhalten und diese wuchsen langsam
auf den ursprünglichen
Selektionsplatten. 16 Kolonien wurden erneut auf L-Agarplatten mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen und für
16 Stunden bei 37°C
inkubiert, wonach die Zellen abgeschabt und Präparationen im Kleinmaßstab mit
einer veränderten
Version des Schnellkoch-Verfahrens durchgeführt wurden (Holmes, D.S. and
Quigley M., Anal. Biochem. 114 (1981), S. 193). Die Zellen jeder
Transformante wurden in 300 μl
STET (8 % Saccharose Gew. / Vol.; 0.5 % Triton X-100 Gew. / Vol.;
50 mM EDTA; 50 mM Tris-HCl, pH 8.0) in einem Mikrozentrifugengefäß resuspendiert
und 10 μl
33 mg/ml Lysozym in STET wurden zugegeben. Die Suspension wurde
auf Eis für
30 Minuten inkubiert und dann für
3 Minuten in ein kochendes Wasserbad gestellt. Das Gefäß wurde
für 15
Minuten zentrifugiert und der Niederschlag mit einem Zahnstocher
mit flachen Seiten entfernt. Das Volumen wurde auf 330 μl mit STET
korrigiert und weitere 330 μl
Isopropanol wurden zugegeben. Das Gefäß wurde zur Durchmischung des
Inhalts geschüttelt,
für 10
Minuten zentrifugiert und der Überstand
wurde verworfen. Der Niederschlag konnte trocknen und wurde dann
in 30 μl TE
resuspendiert. 2 μl-Portionen
wurden mit Restriktionsenzymen gespalten, um die Restriktionskarte
jedes Plasmids zu bestimmen. Die DNA wurde mit dem Restriktionsenzym
AccI (Gibco-BRL)
in einem Gesamtvolumen von 10 μl
React 3-Restriktionspuffer (50 mM Tris-HCl, pH8.0; 10 mM MgCl2; 100 mM NaCl), der 5 Einheiten AccI enthielt,
für 2 Stunden
bei 37°C
gespalten. Die Plasmid-DNA eines der Clone hatte offensichtlich
eine der in pKT210 anwesenden AccI-Stellen verloren (13),
was, wie erwartet, auf den Verlust des größeren (526 bp) PflMI-Fragments
von pKT210 hindeutet. Durch Spaltung dieses pWOR901 genannten Plasmids
mit PflMI wurde jedoch gefunden, daß nur eines von zwei PflMI-Fragmenten deletiert
worden war, wobei das kleinere erhalten blieb (15).
Dies war unerwartet und legte nahe, daß das aus der PflMI-Spaltung
isolierte Fragment ein Fragment von ungefähr 10.9 kbp aus einer partiellen
Spaltung von pKT210 enthalten haben mußte (13). Es
wurde gefunden, daß die Übertragungshäufigkeit
von pWOR901 in Dreifach-Kreuzungen (mit einem dem in Beispiel 17
beschriebenen ähnlichen
Verfahren durchgeführt)
ungefähr
104 - 105-fach,
verglichen mit der Übertragungshäufigkeit
von pKT210, geringer war. 500 ml L-Medium, supplementiert mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol,
wurden mit dem pWOR901 enthaltenden E. coli HB101-Isolat angeimpft
und über
Nacht bei 37°C
in einem Schüttelinkubator
inkubiert. Die Plasmid-DNA wurde mit dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren
isoliert.
-
Beispiel 19
-
Elektroporation von pWOR901
in Agrobakterium 15-10 und Isolierung von pWOR902
-
Ungefähr 200 ng
pWOR901-DNA (Beispiel 18) wurden zur Transformation von Agrobakterium
15-10 durch Hochspartnungs-Elektroporation verwendet (Wen-jun. S.
und Forde B.G., Nucleic Acids Research 17 (1989), 5.8385). Die größte Effizienz
wurde bei Verwendung eines Widerstands von 600 Ohm erzielt. Transformanten
wurden auf L-Agarplatten mit 10 μg
ml–1 Chloramphenicol
bei Züchtung
bei 30°C
für 4 Tage
selektiert. 22 Plasmidpräparationen
im Kleinmaßstab
wurden mit Zellen von erneut ausgestrichenen Transformanten-Kolonien
mit dem in Beispiel 18 beschriebenen Schnellkoch-Verfahren durchgeführt. Restriktionsspaltungen
der Plasmid-DNA wurden mit 5 Einheiten PstI in React 2-Restriktionspuffer
(50 mM Tris-HCl, pH 8.0; 10 mM MgCl2; 50
mM NaCl) für
2 Stunden bei 37°C
durchgeführt.
In diesen Ergebnissen wurden verschiedene Restriktionsmuster beobachtet.
Vertreter der verschiedenen Plasmidtypen wurden zur Transformation
von E. coli HB101 (mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren)
verwendet. Nur eines der zur Transformation von E. coli verwendeten
Plasmide ergab stabile Chloramphenicol-resistente Kolonien. Spaltungen
der aus diesen Chloramphenicol-resistenten Kolonien isolierten Plasmid-DNA
zeigten, daß eine
weitere Deletion von ungefähr
500 bp stattgefunden hatte. Diese Deletion entfernte das kleine
PflMI-Fragment von pWOR901 vollständig. Das neue Plasmid wurde
pWOR902 genannt. Eine DNA-Präparation
im Großmaßstab wurde
mit einer 400 ml-Kultur von E. coli HB101 (pWOR902) durchgeführt. Diese
DNA besaß keine
PflMI-Stellen (in 16 gezeigte
Karte). Nach Übertragung
durch Elektroporation wurde pWOR902 offensichtlich stabil in Agrobakterium 15-10
aufrechterhalten. Somit ist pWOR902 ein stabiles, Mobilisations-defizientes
(Mob-) Derivat von pKT210, das geeignet
ist zur Verwendung in E. coli und in Agrobakterium. E. coli HB101
(pWOR902) wurde in der National Collection of Industrial and Marine
Bacteria, Aberdeen, Schottland am 4. November 1991 unter der Eingangsnummer
NCIMB 40451 hinterlegt. Die Hinterlegung wurde gemäß dem Budapester
Vertrag für
die Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zweck eines Patentierungsverfahrens
durchgeführt.
-
-
Beispiel 20
-
Konstruktion von pCAR44
und Übertragung
in Agrobakterium
-
Ungefähr 2 μg von Plasmid
pCAR21 (Beispiel 7) wurden mit 5 Einheiten HindIII bei 37°C für 3 Stunden in
HindIII-Spaltungspuffer gespalten. Das 1.9 kbp-Fragment wurde durch
Elektroelution aus einem Agarose-Gelstück nach Auftrennung durch Elektrophorese
in TBE isoliert (Beispiel 18). Die erhaltene DNA wurde in 10 μl TE wieder
gelöst.
-
Ungefähr 0.5 μg pWOR902
(Beispiel 19) wurden mit HindIII gespalten, CIAP behandelt und in
10 μl TE
wieder gelöst.
In einem Versuch, mehrfache Insertionen zu erhalten, wurde ein Überschuß von Fragment (von
pCAR21) mit Vektor ligiert: 0.1 μl
geschnittenes pWOR902 und 10 μl
des 1.9 kbp-Fragments wurden in einem Gesamtvolumen von 15 μl Ligierungspuffer
(Gibco-BRL), der 1 Einheit T4 DNA-Ligase enthielt, für ungefähr 16 Stunden
bei 12°C
gemischt: 5 μl
des Ligierungsgemisches wurden zur Transformation von E. coli HB101
(mit einem dem in Beispiel 5 beschriebenen ähnlichen Verfahren) verwendet
und die Zellen wurden auf L-Agarplatten mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen und bei 37°C
für 2 Tage
inkubiert. 24 Transformanten wurden erneut auf L-Agar mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen, über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
und dann wurden Zellen von der Platte abgeschabt und für Plasmidpräparationen
im Kleinmaßstab
verwendet (Beispiel 18). Um die Zahl der Insertionen und ihre Orientierung
zu bestimmen, wurde eine EcoRI-Spaltung mit
einem DNA-Aliquot jeder Präparation
durchgeführt.
Die Analyse der gespaltenen DNA zeigte, daß 5 der Clone Doppelinsertionen
des Fragments von pCAR21 enthielten; alle diese Plasmide zeigten
die gleiche Insertions-Orientierung, und dieser Plasmidtyp wurde
pCAR44 genannt (Karte in 17). 16
dieser Clone enthielten eine Insertion des pCAR21-Fragments in pWOR902.
Eine Plasmidpräparation
im Großmaßstab wurde mit
einer 500 ml Kultur von einem der E. coli HB101 (pCAR44)-Isolate
durchgeführt
(Verfahren aus Beispiel 4) und 200 ng dieser DNA wurde zur Transförmation
von Agrobakterium 15-10 durch Elektroporation verwendet (Beispiel
19). Die Transformanten wurden Plasmidpräparationen im Kleinmaßstab unterzogen;
Restriktionsenzym-Spaltungen bestätigten die Anwesenheit von
pCAR44.
-
Beispiel 21
-
Nachweis einer zusätzlichen
mit pCAR26 und pCAR44 assoziierten Carbamoylase- Aktivität in Agrobakterium
-
Agrobakterium
15-10 wurde in 50 ml AJ-1-Medium überimpft; Agrobakterium 15-10
(pCAR26) und Agrobakterium 15-10 (pCAR44) wurden jeweils in 50ml
AJ-1-Medium mit 10μg
ml–1 Chloramphenicol überimpft.
Alle drei Kulturen wurden für
24 Stunden in einem Schüttelinkubator
bei 30°C
gezüchtet;
dann wurde jede Kultur behandelt wie folgt: 1.36 ml Kulturmedium
wurden in einem Mikrozentrifugengefäß mit 140 μl 1 %-igem Hexadecyltrimethylammoniumbromid
(in 65 mM Na2HPO4,
35 mM NaH2PO4, pH
7.0) gemischt und bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert. 50 μl dieses
Gemisches wurde in ein Mikrozentrifugengefäß überführt, das 1.45 ml 1.5 %-iges
(Gew. / Vol.) D-N-Carbamoyl-phydroxyphenylglycin in 65 mM Na2HPO4, 35 mM NaH2PO4 (pH 7.0; neu
eingestellt auf pH 7.0 nach Auflösung
des Reaktionssubstrats) enthielt. Der Inhalt des Gefäßes wurde
gemischt und bei 48°C
für 20
Minuten inkubiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt
und der Überstand
wurde mit HPLC auf die Anwesenheit von D(-)-p-Hydroxyphenylglycin,
erzeugt durch das Carbamoylase-Enzym, analysiert. Die Carbamoylase-Aktivitäten für Agrobakterium
15-10 mit pCAR26 oder pCAR44 waren, pro ml Kulturmedium, 10 – 30-mal
höher als
die Aktivität
für Agrobakterium 15-10,
wahrscheinlich weil die zusätzlichen
Kopien des Carbamoylase-Gens in den rekombinanten Stämmen dazu
führten,
daß mehr
Carbamoylase-Enzym
produziert wurde.
-
Beispiel 22
-
Konstruktion von pWOR903
-
Ungefähr 2 μg pWOR902-DNA
(Beispiel 19) wurden mit 10 Einheiten HindIII bei 37°C für 15 Stunden in
HindIII-Spaltungspuffer gespalten. Die DNA wurde über Phenol/Chloroform-Extraktion
und Chloroform-Extraktion gereinigt, mit NaOAc und Ethanol gefällt, durch
Zentrifugation erhalten und in 40 μl 10 mM Tris-HCl pH 7.4, 10
mM MgCl2, 50 mM NaCl, 50 μg ml–1 Rinderserumalbumin,
10 mM 2-Mercaptoethanol wieder gelöst. 1 μl eines Gemisches aus 250 μM Desoxyguanosintriphosphat,
250 μM Desoxythymidintriphosphat
und 250 μM Desoxycytidintriphosphat
würde zugegeben,
gefolgt von 2 Einheiten "Klenow-Fragment" der E. coli-DNA-Polymease
I (Gibco-BRL). Das Gefäß wurde
bei Raumtemperatur für
eine Stunde inkubiert, mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit
Chloroform extrahiert. Die erhaltene wäßrige Phase wurde zur Fällung der
DNA mit NaOAc und Ethanol versetzt, wobei die DNA durch Zentrifugation
erhalten und in 15 μl
DNA-Ligasepuffer
wieder gelöst
wurde. Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch
wurde bei 12°C
für etwa
16 Stunden inkubiert.
-
5 μl des Ligierungsgemisches
wurde zur Transformation von E. coli HB101 (mit einem dem in Beispiel 5
beschriebenen ähnlichen
Verfahren) und die Zellen wurden auf L-Agarplatten mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol ausgestrichen
und bei 37°C
für 2 Tage
inkubiert. 16 Transformanten wurden erneut auf L-Agar mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen, über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
und dann wurden Zellen von der Platte abgeschabt und für Plasmidpräparationen
im Kleinmaßstab
verwendet (Beispiel 18).
-
Ziel
dieses Experiments war die Auffüllung
der durch die HindIII-Spaltung erzeugten zurückgesetzten Enden, um DNA-Fragmente
mit glatten Enden zu erzeugen. Dies würde nach Religierung die Erkennungsstellen
für HindIII
entfernen. Um zu bestimmen, ob dies stattgefunden hat, wurden DNA-Aliquots
der Plasmidpräparationen
mit HindIII gespalten. Weitere Aliquots wurden mit EcoRV gespalten.
Die meisten der Transformanten enthielten scheinbar ein Plasmid
ohne HindIII-Stellen, aber mit pWOR902-ähnlichen EcoRV-Spaltungsmustern.
Eine Plasmidpräparation
im Großmaßstab wurde
mit einer 500 ml-Kultur eines dieser Isolate durchgeführt (Verfahren
aus Beispiel 4). Dieses Plasmid, pWOR903 (in 18 gezeigte
Karte), besaß eine pWOR902 ähnliche
Restriktionskarte, jedoch ohne die HindIII-Stelle.
-
Beispiel 23
-
Konstruktion von pWOR904
und pWOR905
-
Ungefähr 1 μg pWOR903-DNA
(Beispiel 22) wurde mit 5 Einheiten EcoRI bei 37°C für 3 Stunden in EcoRI-Puffer
gespalten. Das Gemisch wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert, mit
Chloroform extrahiert und die DNA wurde durch Fällung mit NaOAC und Ethanol
erhalten. Die erhaltene DNA wurde in 50 μl 50 mM Tris-HCl (pH 8.0), 0.1
mM EDTA (pH 8.0), die 1 Einheit CIAP enthielten, gelöst. Diese
Phosphatase-Behandlung und die Gewinnung der DNA waren wie in Beispiel
2 beschrieben. Die DNA wurde in 10 μl Wasser wieder gelöst.
-
Das
Plasmid pIC20R (Marsh et al., Gene 32 (1984), 481 – 485) ist
den pUC-Plasmiden ähnlich
(Vieira and Messing, Gene 19 (1982), 259 – 268), aber mit einem modifizierten
Polylinker. Ungefähr
2 μg pIC20R-DNA wurden
mit 5 Einheiten EcoRI bei 37°C
für etwa
15 Stunden in EcoRI-Puffer gespalten. Das dem Polylinker-Segment
von pIC20R entsprechende 84 bp-Fragment wurde durch Elektroelution
aus einem Agarosestück nach
Auftrennung durch Elektrophorese in TBE-Puffer isoliert (Beispiel
18). Die erhaltene DNA wurde in 10 μl Wasser wieder gelöst.
-
8 μl des 84
bp-EcoRI-Fragments von pIC20R wurde mit 0.5 μl des EcoRI-geschnittenen, CIAP-behandelten
pWOR903 in einem Gesamtvolumen von 12μl Ligierungspuffer, der 1 Einheit
T4 DNA-Ligase enthielt, für
ungefähr
16 Stunden bei 12°C
gemischt. 5 μl
des Ligierungsgemisches wurden zur Transformation von E. coli JM101
verwendet (mit einem dem in Beispiel 5 beschriebenen ähnlichen
Verfahren) und die Zellen wurden auf L-Agarplatten mit 25 μg ml–1 Chloramplienicol
ausgestrichen und bei 37°C
für 2 Tage
inkubiert. 64 Transformanten wurden erneut auf L-Agar mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen, über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
und dann wurden Zellen von der Platte abgeschabt und für Plasmidpräparationen
im Kleinmaßstab verwendet
(Beispiel 18).
-
Aliquots
der DNA-Präparationen
wurden mit HindIII gespalten, um die Anwesenheit des Polylinkers nachzuweisen.
Weitere Spaltungen mit PstI, SstI und Doppelspaltungen mit BglII
und SstI wurden durchgeführt,
um die Orientierung des Polylinkers zu bestimmen. Isolate, die den
Polylinker in der einen oder der anderen Orientierung enthielten,
wurden erhalten; Plasmidpräparationen
im Großmaßstab wurde
mit 500 ml-Kulturen mit je einem Isolattyp durchgeführt (Verfahren
aus Beispiel 4). Restriktionskarten der Plasmide, genannt pWOR904
und pWOR905, sind in den 19 und 20 gezeigt.
-
Beispiel 24
-
Konstruktion von pCAR46
und Übertragung
auf Agrobakterium
-
Ungefähr 2 μg pCAR29-DNA
(Beispiel 10) wurden mit 5 Einheiten BglII und 5 Einheiten HindIII
in insgesamt 50 μl
50 mM Tris-HCl (pH 8.0), 10 mM MgCl2, 50
mM NaCl für
3 Stunden bei 37°C
gespalten. Das 1.35 kbp-Fragment wurde durch Elektroelution aus
einem Agarosegelstück
nach Auftrennung durch Elektrophorese isoliert (Beispiel 18). Die
erhaltene DNA wurde in 10 μl
TE wieder gelöst.
-
Ungefähr 2 μg pWOR904-DNA
(Beispiel 23) wurden mit HindIII gespalten, gefolgt von einer Spaltung mit
BglII. Die DNA wurde dann mit CIAP behandelt (Beispiel 2) und schließlich in
10 μl Wasser
wieder gelöst.
-
1 μl des geschnittenen
pWOR904 wurde mit 4 μl
des 1.35 kbp-Fragments von pCAR29 in einem Gesamtvolumen von 12 μl Ligierungspuffer,
der eine Einheit 74 DNA-Ligase
enthielt, gemischt und für
ungefähr 16
Stunden bei 12°C
inkubiert.
-
5 μl des Ligierungsgemisches
wurden zur Transformation von E. coli DH5α verwendet (mit einem dem in
Beispiel 5 beschriebenen ähnlichen
Verfahren) und die Zellen wurden auf L-Agarplatten mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen und bei 37°C
für 2 Tage
inkubiert. 15 Transformanten wurden erneut auf L-Agar mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen, über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
und dann wurden Zellen von der Platte abgeschabt und für Plasmidpräparationen
im Kleinmaßstab
verwendet (Beispiel 18).
-
DNA-Aliquots
wurden mit EcoRI und mit PstI gespalten, um die Anwesenheit der
aus pCAR29 erhaltenen Insertion nachzuweisen. Eine Plasmidpräparation
im Großmaßstab wurde
mit einer 500 ml-Kultur eines der Isolate durchgeführt (mit
dem Verfahren aus Beispiel 4). Eine Restriktionskarte des Plasmids,
genannt pCAR46, ist in 21 gezeigt. 200ng dieser DNA
wurde zur Transformation von Agrobakterium 15-10 durch Elektroporation
verwendet (Beispiel 19). Transformanten wurden Plasmidpräparationen
im Kleinmaßstab
unterzogen; Restriktionsenzym-Spaltungen bestätigten die Anwesenheit von
pCAR46. Agrobakterium 15-10 (pCAR46)
wurde in der National Collection of Industrial and Marine Bacteria,
Aberdeen, Schottland am 14. Februar 1992 unter der Eingangsnummer
NCIMB 40478 hinterlegt. Die Hinterlegung wurde gemäß dem Budapester
Vertrag für
die Hinterlegung von Mikroorganismen zum Zweck eines Patentierungsverfahrens
durchgeführt.
-
Beispiel 25
-
Nachweis einer zusätzlichen
mit pCAR46 assoziierten Carbamoylase-Aktivität in Agrobakterium
-
Agrobakterium
15-10 wurde in 50 ml AJ-1-Medium überimpft; Agrobakterium 15-10
(pCAR46) wurde in 50 ml AJ-1-Medium mit 10 μg ml–1 Chloramphenicol überimpft.
Die Kulturen wurden für
24 Stunden in einem Schüttelinkubator
bei 30°C
gezüchtet;
dann wurde jede Kultur behandelt wie folgt: 1.36 ml Kulturmedium
wurden in einem Mikrozentrifugengefäß mit 140 μl 1 %-igem Hexadecyltrimethylammoniumbromid
(in 65 mM Na2HPO4,
35 mM, NaH2PO4,
pH 7.0) gemischt und bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert. 50 μl dieses Gemisches
wurden in ein Mikrozentrifugengefäß überführt, das 1.45 ml 1.5 %-iges
(Gew. / Vol.) D-N-Carbamoyl-phydroxyphenylglycin in 65 mM Na2HPO4, 35 mM NaH2PO4 (pH 7.0; neu
eingestellt auf pH 7.0 nach Auflösung
des Reaktionssubstrats) enthielt. Der Inhalt des Gefäßes wurde
gemischt und bei 48°C
für 20
Minuten inkubiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt
und der Überstand
wurde mit HPLC auf die Anwesenheit von D(-)-p-Hydroxyphenylglycin,
erzeugt durch das Carbamoylase-Enzym, analysiert. Die Carbamoylase-Aktivität für Agrobakterium
15-10 mit pCAR46 war, pro ml Kulturmedium, 20 – 30-mal höher als die Aktivität für Agrobakterium
15-10.
-
Beispiel 26
-
Konstruktion von pCAR31
und pCAR32
-
Ungefähr 2 μg pCAR6-DNA
(Beispiel 5) wurden mit 5 Einheiten ClaI in insgesamt 50 μl 50 mM Tris-HCL
(pH 8.0), 10 mM MgCl2 für 3 Stunden bei 37°C gespalten.
Die gespaltene DNA wurde auf einem 0.8 %-igen Gel aus Agarose mit
niedrigem Schmelzpunkt durch Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt.
Der Teil des Gels, der das ca. 4.7 kbp-ClaI-Fragment enthielt, wurde
ausgeschnitten und die DNA wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren isoliert.
-
Ungefähr 0.6 μg ClaI gespaltene,
CIAP behandelte pCP19-DNA (Beispiel 2) und etwa 0.6 μg des 4.7 kbp-ClaI-Fragments
von pCAR6 wurden in einem Gesamtvolumen von 20 μl DNA-Ligase-Puffer vereinigt.
Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch wurde
bei 4°C
für etwa
16 Stunden inkubiert.
-
10 μl des Ligierungsgemisches
wurden zur Transformation von E. coli DHSα (mit einem dem in Beispiel
5 beschriebenen ähnlichen
Verfahren) verwendet und die Zellen wurden auf L-Agarplatten, supplementiert
mit 10 μg
ml–1 Tetracyclin,
ausgestrichen und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. 18 Tetracyclin-resistente Kolonien wurden erneut auf
L-Agarplatten mit 10 μg
ml–1 Tetracyclin
ausgestrichen, bei 37°C über Nacht
inkubiert und dann wurden Plasmid-DNA-Präparationen im Kleinmaßstab (nach
dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren) an Zellen von jedem dieser
Isolate durchgeführt.
Restriktionsenzym-Spaltungen der DNA-Präparationen wiesen darauf hin,
daß Clone
mit beiden Orientierungen des ClaI-Fragments in dem Vektor erhalten wurden.
Diese Vektoren wurden pCAR31 und pCAR32 genannt (22 und 23).
-
500
ml-Kulturen von E. coli DH5α (pCAR31)
und E. coli DH5α (pCAR32)
wurden in L-Medium mit 10 μg
ml–1 Tetracyclin
angesetzt. Beide Kulturen wurden behandelt wie folgt: Die Kultur
wurde bei ca. 6000 × g
für 10
Minuten bei 4°C
zentrifugiert und die entstandenen Zell-Niederschläge wurden
in 10 ml 50 mM Glucose, 25 mM Tris-HCl (pH 8.0), 10 mM EDTA, 5 mg
ml–1 Lysozym
resuspendiert. Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur für 15 Minuten
inkubiert. 10 ml einer Lösung
mit 0.2 M NaOH, 1 % SDS wurden zu den Lysozym behandelten Zellen
zugegeben und die Lösungen
wurden gemischt und auf Eis für
20 Minuten inkubiert. 15 ml eiskaltes 3 M Kaliumacetat (pH 5.8)
wurden zum Reaktionsgemisch zugegeben und die Lösungen wurden gemischt und
auf Eis für
weitere 60 Minuten inkubiert. Die lysierten Zellen wurden bei ungefähr 38000 × g für 30 Minuten
bei 4°C
zentrifugiert. Die Überstände wurden
gesammelt und 0.6 Volumina Isopropanol zugegeben und die DNA konnte
für 15
Minuten bei Raumtemperatur ausfallen. Das Reaktionsgemisch wurde
bei ungefähr 6000 × g für 30 Minuten
bei Raumtemperatur zentrifugiert und die gefällte DNA in 4.0 ml TE resuspendiert. Dann
wurden CsCl-Gradienten hergestellt (wie in Beispiel 4) und die Plasmid-DNA
wurde in 500 μl
TE wieder gelöst.
Weitere Restriktionsenzym-Spaltung dieser DNA bestätigte die
korrekte Struktur von pCAR31 und pCAR32.
-
Beispiel 27
-
Übertragung von pCAR31 und pCAR32
von E. coli auf Agrobakterium
-
pCAR31
und pCAR32 wurden auf Agrobakterium 15-10 durch Kreuzung unter Verwendung
des Helferplasmids pRK2013 übertragen
(wie für
pCAR1 in Beispiel 12 beschrieben). Plasmid-DNA wurde aus Isolaten
mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren isoliert. Restriktionsenzym-Spaltung
eines Teils der Plasmid-DNA wurde zur Bestätigung verwendet, daß die Tetracyclin-resistenten
Exkonjuganten tatsächlich
entweder pCAR31 oder pCAR32 enthielten.
-
Beispiel 28
-
Nachweis einer zusätzlichen
mit pCAR31 und pCAR32 assoziierten Hydantoinase-Aktivität
-
Agrobakterium
15-10 (pCAR1), Agrobakterium 15-10 (pCAR6), Agrobakterium 15-10 (pCAR26), Agrobakterium
15-10 (pCAR31), Agrobakterium 15-10 (pCAR32) und Agrobakterium 15-10
wurden jeweils in getrennte Kolben überimpft, die 50 ml AJ-1-Medium
mit 0.1 % Alanin-Hydantoin und das entsprechende Antibiotikum enthielten.
Die Kulturen wurden für
24 Stunden in einem Schüttelinkubator
bei 30°C
gezüchtet.
Die erhaltenen Kulturen wurden auf Hydantoinase-Aktivität untersucht
(wie in Beispiel 15). Es wurde bestätigt, daß pCAR1 und pCAR6, nicht aber
pCAR26, zu erhöhter
Hydantoinase-Aktivität
in Agrobakterium 15-10 führten. pCAR31
oder pCAR32 enthaltende Stämme
zeigten eine Hydantoinase-Aktivität, die ungefähr 20-mal
höher war
als die Aktivität
für Agrobakterium
15-10, was darauf hinwies, daß pCAR31
und pCAR32 das Hydantoinase-Aktivität codierende Gen enthielten.
-
Beispiel 29
-
Konstruktion von pCAR36
-
Ungefähr 2 μg pCAR31-DNA
(Beispiel 26) wurden mit 5 Einheiten HindIII in insgesamt 50 μl 50 mM Tris-HCl
(pH 8.0), 10 mM MgCl2, 50 mM NaCl für 3 Stunden
bei 37°C
gespalten. Die gespaltene DNA wurde auf einem 0.8 %-igen Gel aus
Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt durch Elektrophorese in TBE-Puffer
aufgetrennt. Der Teil des Gels, der das ca. 4.7kbp HindIII-Fragment
enthielt, wurde ausgeschnitten, und die DNA wurde mit dem in Beispiel
5 beschriebenen Verfahren isoliert.
-
Ungefähr 0.6 μg HindIII
gespaltene, CIAP behandelte pKT210-DNA (Beispiel 16) und etwa 0.6 μg des 4.7
kbp-HindIII-Fragments von pCAR31 wurden in einem Gesamtvolumen von
20 μl DNA-Ligase-Puffer
vereinigt. Eine Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch
bei 4°C
für 16
Stunden inkubiert.
-
10 μl des Ligierungsgemisches
wurde zur Transformation kompetenter E. coli HB101-Zellen (mit einem
dem in Beispiel 5 beschriebenen ähnlichen
Verfahren) verwendet und die Zellen wurden auf L-Agarplatten, supplementiert
mit 25 μg
ml–1 Chloramphenicol,
ausgestrichen. 17 Chloramphenicol-resistente Kolonien wurden erneut
auf L-Agarplatten mit 25 μg
ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen, bei 37°C über Nacht
inkubiert und dann wurden Plasmid-DNA-Präparationen im Kleinmaßstab (nach
dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren) an Zellen von jedem dieser
Isolate durchgefiührt.
Restriktionsenzym-Spaltungen bestätigten die Anwesenheit von
pCAR36. Eine Restriktionskarte ist in 24 gezeigt.
-
500
ml L-Medium, supplementiert mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol,
wurden mit E. coli HB101 (pCAR36) angeimpft und über Nacht bei 37°C in einem
Schüttelinkubator
inkubiert. Die Plasmid-DNA wurde nach dem Verfahren in Beispiel
26 isoliert.
-
Beispiel 30
-
Übertragung von pCAR36 von E.
coli auf Agrobakterium
-
pCAR36
wurde auf Agrobakterium durch Kreuzung unter Verwendung des Helferplasmids
pRK2013 übertragen
(wie für
pCAR1 in Beispiel 12 beschrieben). Plasmid-DNA wurde aus Isolaten
mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren isoliert. Restriktionsenzym-Spaltungen
eines Teils der Plasmid-DNA wurde zur Bestätigung verwendet, daß die Chloramphenicol-resistenten
Exkonjuganten tatsächlich
pCAR36 enthielten.
-
Beispiel 31
-
Nachweis einer zusätzlichen
mit pCAR36 assoziierten Hydantoinase-Aktivität
-
Agrobakterium
15-10 und Agrobakterium 15-10 (pCAR36) wurden jeweils in getrennte
Kolben überimpft,
die 50 ml AJ-1-Medium mit 0.1 % Alanin-Hydantoin (plus 10 μg ml–1 Chloramphenicol
für die
Agrobakterium 15-10 (pCAR36)-Kultur) enthielten, und für 24 Stunden
in einem Schüttelinkubator
bei 30°C
gezüchtet. Die
erhaltenen Kulturen wurden auf Hydantoinase-Aktivität untersucht
(wie in Beispiel 15). Die Hydantoinase-Aktivitäten für pCAR36 enthaltendes Agrobakterium
15-10 waren 6 – 7-mal
höher als
die Aktivität
für Agrobakterium
15-10, was bestätigte,
daß pCAR36
das Hydantoinase-Aktivität
codierende Gen enthielt.
-
Beispiel 32
-
Konstruktion von pDAN3
und pDAN4
-
Ungefähr 2 μg pCAR36-DNA
(Beispiel 29) wurden mit 5 Einheiten SstI (SacI) in insgesamt 50 μl 50 mM Tris-HCl
(pH 8.0), 10 mM MgCl2, 50 mM NaCl für 3 Stunden
bei 37°C
gespalten. Die gespaltene DNA wurde auf einem 0.8 %-igen Gel aus
Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt durch Elektrophorese in TBE-Puffer aufgetrennt.
Der Teil des Gels, der das ca. 3.3 kbp-SstI-Fragment enthielt, wurde
ausgeschnitten und die DNA wurde mit dem in Beispiel 5 beschriebenen
Verfahren isoliert.
-
Ungefähr 0.5 μg SstI gespaltene,
CIAP behandelte pWOR902-DNA (Beispiel 19) und 0.5 μg des 3.3 kbp-SstI-Fragments
von pCAR36 wurden in einem Gesamtvolumen von 20 μl DNA-Ligase-Puffer vereinigt. Eine
Einheit T4 DNA-Ligase wurde zugegeben und das Gemisch bei 4°C für 16 Stunden
inkubiert.
-
10 μl des Reaktionsgemisches
wurde zur Transformation kompetenter E. coli HB101-Zellen (nach dem in
Beispiel 5 beschriebenen Verfahren) verwendet und die Zellen wurden
auf L-Agarplatten, supplementiert mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol,
ausgestrichen. 4 Chloramphenicol-resistente Kolonien wurden erneut
auf L-Agarplatten mit 25 μg
ml–1 Chloramphenicol
ausgestrichen, bei 37°C über Nacht
inkubiert und dann wurden Plasmid-DNA-Präparationen im Kleinmaßstab (nach
dem in Beispiel 5 beschriebenen Verfahren) an Zellen von jedem dieser
Isolate durchgeführt.
Restriktionsenzym-Spaltungen der DNA-Präparationen wiesen darauf hin, daß Clone
mit beiden Orientierungen des SstI-Fragments in dem Vektor erhalten
wurden. Diese wurden pDAN3 und pDAN4 genannt und Restriktionskarten
sind in den 25 und 26 gezeigt.
-
500
ml L-Medium, supplementiert mit 25 μg ml–1 Chloramphenicol,
wurden mit E. coli HB101 (pDAN3) angeimpft und weitere 500 ml L-Medium,
supplementiert mit 25 μg
ml–1 Chloramphenicol,
wurden mit E. coli HB101 (pDAN4) angeimpft und über Nacht bei 37°C in einem
Schüttelinkubator
inkubiert. Die Plasmid-DNA wurde nach dem in Beispiel 26 beschriebenen
Verfahren isoliert.
-
Beispiel 33
-
Elektroporation von pDAN3
und pDAN4 in Agrobakterium
-
Ungefähr 200 ng
pDAN3 oder pDAN4 wurden zur Transformation von Agrobakterium 15-10
durch Elektroporation verwendet (Beispiel 19). Transformanten wurden
Plasmid- Präparationen
im Kleinmaßstab
unterzogen; Restriktionsenzym-Spaltungen bestätigten die Anwe-senheit von
pDAN3 und pDAN4.
-
Beispiel 34
-
Nachweis einer zusätzlichen
mit pDAN3 und pDAN4 assoziierten Hydantoinase-Aktivität
-
Agrobakterium
15-10 (pCAR36), Agrobakterium 15-10 (pWOR902), Agrobakterium 15-10
(pDAN3) und Agrobakterium 15-10 (pDAN4) wurden jeweils in getrennte
Kolben überimpft,
die 50 ml AJ-1-Medium (Beispiel 1), supplementiert mit 5 g l–1 (NH4)2SO4 und
10 μg ml–1 Chloramphenicol,
enthielten, und für
24 Stunden bei 30°C
gezüchtet.
Jede der Kulturen wurde dann behandelt wie folgt: 500 μl einer 1
M MnSO4-Lösung wurde zu der Kultur zugegeben,
die dann bei 30°C
für weitere
35 Minuten geschüttelt
wurde. Das Kulturmedium wurde auf folgende Weise untersucht:- 1360 μl Kulturmedium,
entweder unverdünnt
oder verdünnt,
wurden zu 140 μl
einer 1 %-igen Cetyltrimethylammoniumbromid-Lösung in einem Eppendorf-Gefäß zugegeben,
gemischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten inkubiert. 1 ml
dieser Lösung
wurde zu 19 ml 1 %-igem D,L-S-(p-Hydroxyphenyl)-hydantoin in 0.2
M Tris in einem 50 ml Erlenmeyerkolben mit Schraubverschluß zugegeben
und in einem Wasserbad bei 42°C
geschüttelt.
Proben wurden nach 10-minütiger
und 30-minütiger
Inkubation entnommen und mit HPLC untersucht (Beispiel 15). Die
Hydantoinase-Aktivität
in μmol
Produkt pro ml Zellen pro Stunde wurde berechnet.
-
Es
wurde nachgewiesen, daß pCAR36,
pDAN3 und pDAN4 zu erhöhter
Hydantoinase-Aktivität
in Agrobakterium 15-10 führten.
pDAN4 enthaltende Stämme
zeigten eine Hydantoinase-Aktivität, die ungefähr 230-mal
höher war
als die Aktivität
für pWOR902
enthaltendes Agrobakterium 15-10.
-
Beispiel 35
-
Konstruktion von pGal2789RS3Carb
-
Eine
Kopienzahl-Mutante des natürlich
vorkommenden E. coli-Plasmids NR1 wurde durch Spontanmutation erhalten.
Dieses Plasmid (pRR21) wurde dann durch die Deletion unnötiger Bereiche
in der Größe verringert,
was pDPT2789 lieferte. Dies ist ein Plasmid mit 125 Kopien, das
die incF11-Region und die Chloramphenicol- und Spectinomycin-Resistenzmarker
enthält.
pDPT2789 wurde dann mit NdeI geschnitten, aufgefüllt und zur Herstellung von
pDPT2789 (Nde-) religiert. pDPT2789 (Nde-) wurde dann mit StuI und EspI gespalten
und ein StuI-EspI-Fragment, das einen Pgal-Promotor
mit einer synthetischen Ribosomen-Bindungsstelle stromabwärts enthielt,
wurde eingesetzt. Dieser Vektor wurde pGal2789RS3V1V2 genannt.
-
pGal2789RS3V1V2
wurde mit NdeI gespalten, mit Klenow aufgefüllt und dann mit BamHI gespalten. pCAR21
(Beispiel 7) wurde mit BspHI gespalten, mit Klenow aufgefüllt und
dann mit BamHI gespalten. Diese Spaltungen setzten ein etwa 900bp-Fragment
frei, das die für
das Carbamoylase-Gen codierenden Sequenzen enthielt, was zu Plasmid
pGal2789RS3Carb führte,
das das Carbamoylase-Gen vom Gal-Promotor aus exprimiert.
-
Dieses
Plasmid wurde dann in eine Anzahl von E. coli K12-Wirtsstämmen mit
herkömmlichen CaCl2-Verfahren transformiert und die Carbamoylase-Produktion
wurde während
der Züchtung
der Zellen durch Coomassie Blau-Färbung von SDS-Gelen, auf denen
Gesamt-Zellextrakte aufgetrennt worden waren, verfolgt.