DE69304093T2

DE69304093T2 - Transportbehälter und Verfahren zur Sammlung und/oder Verarbeitung von wiederverwertbarem Abfall

Info

Publication number: DE69304093T2
Application number: DE69304093T
Authority: DE
Inventors: Den Hoek Johannes Gijsbert Van; Kraaikamp Albert Adrianus Van
Original assignee: KRAAIKAMP BEHEER VAN BV
Current assignee: KRAAIKAMP BEHEER VAN BV
Priority date: 1992-02-13
Filing date: 1993-02-15
Publication date: 1997-01-02
Anticipated expiration: 2013-02-16
Also published as: DE69304093D1; NL9200260A; EP0555939A1; EP0555939B1; ATE141571T1

Description

Die Erfindung betrifft eine ortsbewegliche Einrichtung und ein Verfahren zum Sammeln und/oder Verarbeiten von typensortiertem Abfall von Veranstaltungen wie Märkten, Messen oder Jahrmärkten und ähnlichem.
Während Markttagen und Stadt- oder Dorffesten stellen die großen Mengen von während denselben erzeugtem Abfall oft eine Problemquelle dar. Wenn der Markt, die Messe oder der Jahrmarkt beendet ist, sind an verschiedenen Stellen auf dem Marktplatz überlaufende Behälter, gestapelte Kisten und Kästen, möglicherweise übelriechender organischer Abfall und leere Nahrungsmittelbehälter zu finden. Der Abfall von solchen Märkten und Jahrmärkten wird allgemein in gewöhnlichen Behältern, verdichtenden Behältern und mechanischen Müllastwagen abgefahren, um an anderer Stelle abgeladen oder verbrannt zu werden. Dies stellt jedoch einen sehr teuren Arbeitsvorgang dar. Die Kosten für das Abfahren des Abfalls in dieser Weise erhöhen sich weiter mit der Verschärfung von Umweltschutzvorschriften. Darüberhinaus ist ein Verbrennen solcher Mengen gemischten Abfalls hinsichtlich der Luftverschmutzung und überfüllter Müllkippen sehr umweltschädigend.
Aus der U.S.Patent-Beschreibung 5,058,957 ist eine Einrichtung bekannt, in der ein Behälter zum Sortieren und Sammeln von regenerierbaren Abfallprodukten offenbart ist. Der Be hälter weist feststehende Unterteilungen auf, die getrennte Abteile für diese Abfallprodukte bilden. Ladetüren sind nahe dem Oberteil des Behälters vorgesehen. Obwohl der Behälter in Abteile unterteilt ist, weist er jedoch keine getrennten Sammel- und Verarbeitungseinheiten auf, die durch eine offene Seite des Behälters zugänglich sind.
In WO-A-9113010 wird eine Einrichtung in Übereinstimmung mit dem Oberbegriff von Anspruch 1 offenbart. Die beschriebene Verarbeitungseinrichtung für Hausabfall weist Verarbeitungsmittel und Mittel zum Sammeln des verarbeiteten Abfalls auf. Die Sammelmittel sind entfembar, wohingegen die Verarbeitungsmittel einen integrierten Teil der Einrichtung darstellen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht dann, eine verbesserte Einrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Sammeln und/oder Verarbeiten von typensortiertem Abfall von Veranstaltungen wie Märkten, Messen oder Jahrmärkten und ähnlichem zu schaffen.
Die Erfindung schafft in dieser Hinsicht eine Einrichtung, die einen an mindestens einer Seite offenen, mit Mitteln zum Schließen der offenen Seite versehenen Behälter und eine Anzahl von Sammel- und Verarbeitungseinheiten für die einzelnen Abfallsorten aufweist, wobei die offene Seite so ausgebildet ist, daß ein Benutzer in den Behälter gehen kann, um Abfall zu den darin angeordneten Sammel- und Verarbeitungseinheiten zu bringen. Darüberhinaus schafft die Erfindung ein Verfahren, daß das Anordnen einer erfindungsgemäßen ortsbeweglichen Einrichtung an oder nahe einer Marktfläche, Anliefern des zu sammelnden Abfalls, Sortieren des Abfalls in eine Anzahl von Abfallsorten in oder nahe dem Behälter, Sammeln und/oder Verarbeiten der einzelnen Abfallsorten in den Sammel- und/oder Verarbeitungseinheiten und Transportieren der Einrichtung zu einer Endlager- und/oder Verarbeitungsstelle mittels eines Containerfahrzeugs umfaßt.
Die Mittel zum Verschließen der offenen Seite der Einrichtung werden vorzugsweise aus einer Behälterseitenwand bestehen, die mindestens teilweise heruntergeklappt werden kann. In dem Behälter sind die Sammel- und Verarbeitungseinheiten vorgesehen, die durch Herunterklappen mindestens einer Behälterseitenwand zugänglich werden.
Der Abfall wird vorzugsweise von den Markthändlern oder Messe- oder Jahrmarktstandhaltern selbst zu dem Behälter getragen, wo der angelieferte Abfall von Hand in eine Anzahl von Abfallsorten sortiert wird. Diese Abfallsorten stellen zum Beispiel Kunststoff, Kartoffel/Gemüse/Obst-Abfall, Fischabfall, Papier und Karton, Holz und Restmüll dar. Die sortierten Abfallsorten werden in den verschiedenen Einheiten in dem Behälter gesammelt und/oder verarbeitet. Es ist daher möglich, insbesondere die Abfallsorten Papier und Karton, Holz und Restmüll in einer Zerkleinerungseinrichtung zu zerkleinern. Auf diese Weise verkleinert sich das Volumen des Abfalls in einem bedeutenden Umfang, wodurch weniger Sammelraum oder Deponieplatz für die schließliche Endlagerung oder Entsorgung benötigt wird.
Der sortierte und wahlweise verarbeitete Abfall wird vorzugsweise in feuchtigkeitsdichte Säcke abgepackt. Ein solches Verpackungsverfahren ist besonders für Abfallsorten geeignet, die zeitweise vor der Endlagerung oder Abfuhr in Zwischenlagern gesammelt werden. Zwischenlagerung kann zum Beispiel erfolgen, um eine größere Menge einer Abfallsorte zu sammeln, wodurch Abfuhr oder Verarbeiten derselben kostenwirksamer wird.
Wenn der Abfall gesammelt worden ist, werden die Behälterseitenwände heraufgeklappt und der Behälter kann zum Beispiel auf ein Containerfahrzeug geladen werden. Der Abfall wird dann in der ortsbeweglichen Einrichtung zum Beispiel zu der städtischen Sammelstelle oder zu einer Endverarbeitungsstelle oder Deponie transportiert.
Der Behälter ist vorzugsweise auf seiner Oberseite mit einer Abdeckplane versehen, die zur Bildung einer Markise nach Art eines Marktstandes ausklappbar ist. Die Markise nach Art eines Marktstandes verleiht der Einrichtung ein attraktives Aussehen, das gut in die Marktumgebung paßt. In einem alternativen Fall ist der obere Teil des Behälters durch eine Platte aus Metall oder einem anderen Material abgeschlossen. Vorzugsweise ist die Platte fest mit dem Behälter verbunden und mit scharnierartig mit derselben verbundenen Vordachplatten versehen, die einen Teil der Seitenwand des Behälters bilden. Die Seitenwand ist in diesem Fall aus einem herunterklappbaren Bereich und einem heraufklappbaren Vordachbereich aufgebaut. Der Vorteil eines solchen Aufbaus besteht darin, daß während des Lagerns der Einrichtung zum Beispiel an für die Öffentlichkeit zugangigen Stellen Demolierer nicht mehr in einer verhältnismäßig einfachen Weise Zugang zu dem Inneren des Behälters haben können. Vorzugsweise sind die Sammel- und/oder Verarbeitungseinheiten mit einer Farbkennzeichnung versehen, die der jeweiligen Abfallsorte entspricht.
Mittels der Einrichtung und des Verfahrens gemäß der Erfindung können 80% des Abfalls in einer umweltfreundlichen Weise verarbeitet werden. Kartoffel/Gemüse/Obst-Abfall wird zum Beispiel durch Kompostierbetriebe verarbeitet. Papier und Karton, Holz, Kunststoff und Fischabfall können wiederverwendet werden. Der Restabfall wird allgemein auf einer Deponie abgeladen.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine Anzahl von Zeichnungen einer erfindungsgemäßen Ausführungsform weiter erklärt, in denen gleiche Bezugsziffern gleiche Komponenten kennzeichnen, und in denen:
Figur 1 eine teilweise weggebrochene perspektivische Ansicht einer ortsbeweglichen erfindungsgemäßen Einrichtung in Betrieb zeigt;
Figur 2 eine schematische Draufsicht einer ortsbeweglichen erfindungsgemäßen Einrichtung zeigt;
Figur 3 eine perspektivische Ansicht des Ladens der ortsbeweglichen Einrichtung auf ein Containerfahrzeug zum Transport zeigt.
Figur 1 zeigt die Einrichtung 1, die einen Behälter 2 aufweist, dessen Seitenwände 3 heruntergeklappt sind. Die heruntergefalteten Seitenwände 3 des Behälters 2 sind mit einer Rampe 4 verbunden, über die Abfall 5 mittels Förderkarren oder Handkarren 6 zugeführt werden kann. Der gezeigte Behälter ist durch eine Markise 7 nach Art eines Marktstandes bedeckt, die aus zwei Vordächern 8 und einem zwischen denselben angeordneten Zeltteil 9 besteht. Der Zwischenzeltteil 9 ist nach innen und nach außen verschiebbar. Mittels eines Rollenmechanismus 10 können die Streben 11 des Zwischenzeltteils 9 zusammengezogen und auseinandergeschoben werden. Die Vordächer 8 können, wahlweise zur gleichen Zeit, mittels der Profile 12 nach außen geklappt werden. In dem zusammengeklappten Zustand erstrecken sich die Behälterseitenwände 3 nicht ganz zu der Oberseite des Behälters 2. Wenn der Behälter vollständig zusammengeklappt geschlossen ist, sind die hierdurch verbleibenden Öffnungen durch die Vordächer geschlossen. Bei der alternativen Ausführungsform werden die Öffnungen durch die Vordachplatten geschlossen.
In dem Behälter ist eine Anzahl von Sammel- und Verarbeitungseinheiten vorgesehen. Die hier gezeigte Kombination weist drei Zerkleinerungseinrichtungen 13, 14 und 15 und zwei Arten von Abfalltonnen 16 und 17 verschiedener Abmessungen auf. Innerhalb des Umfangs der Erfindung ist natürlich eine große Vielfalt verschiedener Kombinationen von Sammel- und/oder Verarbeitungseinheiten möglich.
Der Behälter ist an einem Ende mit Transportrollen 18 zum Rollen des Behälters auf ein Containerfahrzeug herauf und von demselben herunter vergesehen (siehe Figur 3).
Figur 2 zeigt eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung. Der Abfall wird über die Rampe 4 auf die heruntergeklappten Seitenwände 3 zu dem Behälter 2 getragen. In dem Behälter 2 wird der Abfall von Hand sortiert und über die verschiedenen Typen von Sammel- und/oder Verarbeitungseinheiten 13, 14, 15, 16 und 17 verteilt.
Nachdem die Sammlung des Abfalls beendet ist, werden die Behälterseitenwände 3 und die Vordächer 8 nach innen geklappt und der Zwischenzeltteil 9 wird abgesenkt. Hierdurch wird ein vollständig geschlossener Behälter gebildet, in dem sich sowohl die Sammel- und Verarbeitungseinheiten als auch der sortierte Abfall befinden. Figur 3 zeigt, wie die Einrichtung auf ein Containerfahrzeug 19 geladen wird. Das letztere umfaßt zu diesem Zweck ein Kabelsystem oder einen Hakenarm (nicht gezeigt). Um das Heraufrollen/Hinabrollen der Einrichtung zu vereinfachen, ist der Behälter an einem Ende mit Transportrollen 18 versehen. Die Einrichtung wird auf dem Containerfahrzeug zu einer Stelle transportiert, wo der bereits sortierte Abfall weiter verarbeitet oder gesammelt werden kann.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Einrichtung und ein Verfahren zur getrennten Sammlung von beispielweise Marktabfall in einer verantwortungsvollen Weise. Je nach der Beschaffenheit des vorhandenen Abfalls können im Durchschnitt 80% des Abfalls in einer umweltfreundlichen Weise verarbeitet werden. Darüberhinaus werden die Transportkosten für die Entsorgung des Abfalls in bedeutendem Umfang verringert, indem das Volumen des Abfalls bereits verkleinert wird. Nach dem Abtransprot der Einrichtung auf dem Containerfahrzeug bleibt eine saubere und aufgeräumte Marktfläche zurück. Da das Sammeln des Mülls bereits teilsweise während des Marktes oder der Messe/des Jahrmarktes stattfinden kann, wird zusätzliche Verkaufsfläche geschaffen, die unter den früheren Gegebenheiten von dem sich ansammelnden Abfall besetzt war.

Claims

1. Ortsbewegliche Einrichtung zum Sammeln und Verarbeiten von typensortiertem Abfall von Veranstaltungen wie Märkten, Messen u.dgl., mit einem an mindestens einer Seite offenen Behälter, der Mittel zum Verschließen der offenen Seite und eine Anzahl von Sammel- und Verarbeitungseinheiten für die einzelnen Abfallsorten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die offene Seite so ausgebildet ist, daß ein Benutzer in den Behälter gehen kann, um Abfall zu den darin angeordneten Sammel- und Verarbeitungseinheiten zu bringen.

2. Ortsbewegliche Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verschließen der offenen Seite aus einer Behälterseitenwand bestehen, die mindestens teilweise heruntergeklappt werden kann.

3. Ortsbewegliche Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Behälter an seiner Oberseite mit einer Abdeckplane versehen ist, die zur Bildung einer Markise nach Art eines Marktstandes ausklappbar ist.

4. Ortsbewegliche Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter an seiner Oberseite durch eine Dachplatte abgeschlossen ist, die scharnierartig mit Vordachplatten verbunden ist, die Teil der Seitenwände des Behälters sind.

5. Ortsbewegliche Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammel- und Verarbeitungseinheiten aus Einrichtungen zum Zerkleinern von Holz, Papier und Karton oder Restmüll sowie aus Abfalltonnen für Kartoffel/Gemüse/Obst-Abfall, Fischabfall oder Kunststoff bestehen.

6. Ortsbewegliche Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung auf einem Containerfahrzeug transportierbar ist.

7. Ortsbewegliche Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter an mindestens einem Ende mit Transportrollen versehen ist.

8. Verfahren zum Sammeln und/oder Verarbeiten von typensortiertem Abfall von Veranstaltungen wie Märkten, Messen od.dgl., durch Anordnen einer Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche an oder nahe der Marktfläche, Anliefern des zu sammelnden Abfalls, Sortieren des Abfalls in eine Anzahl von Abfalltypen in oder nahe dem Behälter, Sammeln und/oder Verarbeiten der einzelnen Abfalltypen in den Sammel- und/oder Verarbeitungseinheiten und Transportieren der Einrichtung zu einer Endlager- und/oder Verarbeitungsstelle mittels eines Containerfahrzeugs.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfall von Hand in mehrere Abfallsorten sortiert wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallsorten Holz, Papier und Pappe, Kunststoff, Kartoffel/Gemüse/Obstabfälle, Fischabfälle und Restmüll sind.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitung durch Zerkleinern des sortierten Abfalls erfolgt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der gesammelte und/oder verarbeitete Abfall in feuchtigkeitsdichte Säcke abgepackt wird.