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Steuereinrichtung für hydraulische Belastungsausgleicher und; Stoßdämpfer
bei Schachtförderanlagen, Aufzügen u. dgl. Bei mehrseiligen Schachtförderungen mit
Treibscheibe ist ein Ausgleicher notwendig, der zweckmäßigerweise als hydraulischer
Ausgleicher ausgebildet wird. Ist ein derartiger hydraulischer Ausgleicher ,auf
beiden Förderkörben angebracht bzw. auf dem Förderkorb und dem Gegengewicht, so
muß zur Vermeidung von Labilität des Treibsystems zu der Maßnahme gegriffen werden,
- da.ß die Kommunizierung der Zylinder des hydraulischen Belastungsausgleichers
jeweils von einem beliebig wählbaren Punkt des Schachtes, z. B. Schachtmitte; bis
zum Füllort abgescha@ltet isst und von einem beliebig wählbaren Punkt, z. B. Schachtmitte,
bis zur Hängebank. eingeschaltet ist.
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Ferner tritt bei schwingungs- und stoßdämpfenden Belasttuigsausgleichein
mit Luftkvssen die Notwendigkeit auf, das Luftkissen gegenüber den Ausgleicherzylind@ern
abzuschalten nach Zurücklegen einer gewissen Fahrstrecke ab wärts von der Hängebank,
um eine übermäßige Expansion des Luftkissens und damit eine unerwünschte Bewegung
,der Kolben in den Ausgleicherzylindern zu verhindern. Bei der Aufwärtsfahrt wird
.das Luftkissen in einem ,gewissen Abstand vorn der Hängebank den Ausgleicherzylindern
wieder zugeschaltet.
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Die Ein- bzw. Ausschaltung der Kommunizierung der Zylinder bei hydraulischen.
Belastungsausgleichern bzw. die Zu- und Abschaltung des stoßdämpfenden Luftkissens
bei hydraulischen Belastungsausgleichern kann, unabhängig vori der Korbbelastung,
gesteuert werden durch den Differenzdruck zwischen Hängebank und Umschaltpunkt bzw.
,Füllö@rt und Umschaltpunkt. Der Druck in den Ausgleicherzylindern
steigt
bei der Fahrt des Korbes vom Füllort zur Hängebank von einem Druckpo am Füllort
in Abhängigkeit vom zurückgelegten Weg des Korbes infolge des wachsenden Unterseilgewichtes
auf einen Druck p1 an Hängebank (s. Fig. i). Der Druck po am Füllort ergibt sich
aus dem Korbgewicht + evtl. Zuladung -+- Gewicht des Unterseilschwanzes von Füllort
zum Schachttiefsten. Der Druck p, ergibt sich aus dem Förderkorbgewicht -h-- der
etwaigen Zuladung am Füllort + Unterseillänge von Hängebank zum Schachttiefsten.
Das DruckdreieckABC ist also bei jedem Förderzug gleich, unabhängig von der jeweiligen
Korbbelastung und allein bestimmt :durch das Unterseilgewicht. Der Zuwachs an Druck
A p ist jeweils nur abhängig von dem Zuwachs an Unterseillänge, d. h. die im Schacht
zurückgelegte Strecke x ist proportional dem Differenzdruck A p. An einer
bestimmten Stelle im Schacht herrscht nach Zurücklegung eines Weges r, vom Füllort
aus dir Druck p x1 in den Ausgleicherzylindern,wobei ist: p x1
= po -E- 0 pxi = Druck am Füllort bei der Abfahrt + Druckzuwachs
durch das sich beim Förderhub anhängende Unterseil von der Länge x1. Diese Druckdifferenz
A p x1 ist proportional. dem zurückgelegten Wegxl. Das jeweilige A p ist also ein
Maß für die Stellung des Förderkorbes bei seinem Weg durch den Schacht. Die jeweilige
Stellung des Förderkorbes auf seinem Weg durch den Schacht ist also bestimmt durch
die Differenz des Druckes in den Ausgleicherzylindern in der jeweiligen Korbstellung
p x, und des Druckes in den Ausgleicherzylindern am Füllort po. Für die Abwärtsfahrt
gilt Fig. 2 analog. Hierbei bestimmt sich der Differenzdruck A p x2 aus dem
Druck an der Hängebank p2, der sich ergibt aus dem Korbgewicht -f- evtl. Zuladung
--f- Unterseilschwanz von Hängebank zum Schachttiefsten minus dem Druck p x2, der
nach dem Weg x2 in den Zylindern herrscht.
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Um auf den beiden Förderkörben bzw. auf dem Förderkorb und dem Gegengewicht
über den ganzen Förderweg hin diese Differenzbildung vornehmen zu können, d. h.
A p bestimmen zu können, muß der Druck an Füllortpo bzw. der Druck an Hängebankp2
in das Druckmeßsystem eingeführt werden und über die ganze Aufwärtsfahrt bzw. Abwärtsfahrt
hin festgehalten werden. Ein Differenzdruck:messer, dessen eine Druckm@eßseite den
Druck po bzw. den Druck p2 festhält und ,dessen anderer Druckmeßseite der variable
Druck p x1 bzw. p x2 zugeführt wird, zeigt also 0 p x, bzw. A p x2 an, d.
h. dieser Differenzdruckmesser zeigt über den ganzen Förderweg hin die Druckdifferenz
d p an. Da einem bestimmten A p bei Auf- bzw. Abwärtsfahrt eine bestimmte Entfernung
von Füllort bzw. Hängebank .entspricht und der Druckdifferen2-messer dieses 0 p
anzeigt, ist die A p-Anzeige gleichzeitig Entfernungsanzeige von Füllort bzw. Hängebank.
Der Druckmesser kann also unmittelbar oder mittelbar zur Ein- und Ausschaltung der
Kommunizierung der Zylinder des hydraulischen Belastungsausgleich--rs bzw. zur Zu-
und Abschaltung des stoßdämpfenden Luftkissens bei hydraulischen Belastungsausgleichern
an einem beliebig wählbaren Punkt des Schachtes verwendet werden. Die Ein-und Ausschaltung
der Kommunizierung bzw. das Zu- und Abschalten des Luftkissens kann durch einen
und denselben Differenzdruckmesser erfolgen, wobei die Ein- und Ausschaltung der
Kümmunizierung und die Zu-und Abschaltung des stoßdämpfenden Luftkissens des hydraulischen
Belastungsausgleichers in verschiedenen, beliebig wählbaren Punkten des Schachtes
erfolgen. kann.
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Der Druckpo, der am Füllort in den Ausgleicherzylindern herrscht,
muß also vor Antritt der Aufwärtsfahrt in das Drucknießsystem eingeführt werden
und über die ganze Aufwärtsfahrt hin festgehalten werden (s. Fig. i). Analog muß
der Druck p2, der an der Hängebank in den Ausgleicherzylindern herrscht, vor der
Abwärtsfahrt in das Meßsystem eingeführt werden und über die ganze Abwärtsfahrt
hin festgehalten werden (s. Fig@2). Diese Einführung der Drücke po bzw. p2 an Füllort
bzw. Hängebank muß in der Weise geschehen, daß ein auf dem Schachtförderkorb befindliches
Absperrorgan, das zwischen den Ausgleicherzylin.dern und derjenigen Meßseite des
Differenzdruckmessers liegt, die po bzw. p2 festhalten soll, an Hängebank bzw. Füllort
geöffnet wird, wodurch der Druck in das Drucksystem eingeleitet wird und nach Schließen
dieses Absperrorgans in diesem Druckmießsystem festgehalten wird.
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Die Betätigung dieses Absperrorgans vom Förderkorb aus erscheint im
Hinblick auf die Erfordernisse des Förderbetriebes nicht zweckmäßig. Die Betätigung
des Absperrorgans kann durch Steuerkurven an Füllort und Hängebank bewirkt werden.
Beim Einfahren des Korbes an Füllort bzw. Hängebank wird hierbei durch eine Steuerkurve
das Absperrorgan geöffnet. Verläßt der Förderkorb den Füllort bzw. die Hängebank,
so wird das Absperrorgan wieder geschlossen. Steueranschläge bzw. Steuerkurven an
Füllort bzw. Hängebank bzw. an den Förderkörben zur Betätigung des Absperrorgans
erscheinen jedoch bei -den bereits erheblichen Einfahr- bzw. Abfahrgeschwindigkeiten
nicht zweckmäßig.
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Der Erfindungsgedanke ist, eine Einrichtung zu schaffen, die dieses
Absperrorgan
betätigt unter Berücksichtigung der für den Schachtförderbetrieb
erforderlichen Betrie_bssicherheit und Arbeitsbedingungen.
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Gemäß der Erfindung wird durch. ein im Ruhezustand außerhalb des Bereichs
des Fahrkorbes liegendes Betätigungsorgan vor der Abfahrt des Korbes vom Füllort
bzw. Hängebank das auf dem Förderkorb befindliche Absperrorgan betätigt. Nach dem
Betätigen des Absperrorgans wird das Betätigungsorgan wieder ,aus dem Fahrbereich,
d. h. dem Profil des Förderkorbes, herausgenomlnen. Das Betätigungsorgan kann durch
Haüd oder elektrisch, hydraulisch, pneumatisch usw. bewegt werden. Das Betätigungsorgan
tritt - zweckmäßigerweise selbsttätig in Wirkung mit dem Abfahrtsignal, @d. h. bei
Einschlagsignalanlagen wirkt das Betätigungsorgan an Hängebank und Füllort iautomatisch,
wenn der Hängebankanschläger dem Fördermaschinisten das Ausführungsciro al zurAbfahrt
gibt. Bei säg. Schnellsignalanlagen wirkt das Betätigungsorgan automatisch, wenn
sämtliche Anschläger ihren Signalgeber betätigt haben.