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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend einen TNF-Inhibitor, der durch die Addition eines aus
einer sich wiederholenden Komponente gebildeten polymeren Materials
mit hohem Molekulargewicht modifiziert ist, sowie auf die Verwendung
einer therapeutisch wirksamen Menge eines TNF-Inhibitors zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung oder Vorbeugung von Osteoarthritis,
Spondylitis ankylosans, Arthritis gonorrhoica, mit der Reiter-Krankheit
assoziierter Arthritis und Gicht.
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Tumor
Nekrose Faktoren (TNFen) bezeichnen eine Klasse von Cytokinen, die
durch zahlreiche Zelltypen einschließlich Monozyten und Makrophagen
hergestellt werden. Mindestens zwei TNFen sind zuvor beschrieben
worden, speziell TNF alpha und TNF beta (Lymphotoxin).
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Diese
bekannten TNFen üben
wichtige physiologische Wirkungen auf eine Anzahl verschiedener
Zielzellen aus, die an einer Entzündungsreaktion beteiligt sind.
Die Proteine veranlassen sowohl Fibroblasten als auch synoviale
Zellen, latente Kollagenase und Prostaglandin E2 zu produzieren,
und bringen Osteozytenzellen dazu, die Knochenresorption anzuregen.
Diese Proteine verstärken
die oberflächenadhesiven
Fähigkeiten endothelialer
Zellen für
Neutrophile. Sie veranlassen ebenso endotheliale Zellen, Koagulansaktivität zu produzieren
und reduzieren ihre Fähigkeit,
Koagulate aufzulösen.
Außerdem
steuern sie der Aktivität
der Adipozyten zur Lipidanreicherung entgegen, indem sie die Expression
des Enzyms Lipoproteinlipase hemmen.
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TNFen
veranlassen Hepatozyten, eine Klasse von Proteinen zu synthetisieren,
die als "acute phase"-Reaktanten bekannt
sind, und sie wirken auf den Hypothalamus als Pyrogene. Durch diese
Wirkungsaktivitäten
sieht man, dass TNFen eine wichtige Rolle in der Reaktion eines
Organismus auf eine Vielzahl von Indikationen wie Infektion und
Verletzung spielen. Siehe z.B. Artikel von P.J. Selby et al., Lancet,
27. Februar 1988, S. 483; H.F. Starnes, Jr. et al., J. Clin. Invest.,
Bd. 82, S. 1321 (1988); A. Oliff et al, Cell, Bd. 50, S. 555 (1987);
und A. Waage et al., Lancet, 14. Februar 1987, S. 355.
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Eine
Krankheit gilt als eine "TNF
vermittelte Krankheit",
wenn die spontane oder experimentelle Krankheit mit erhöhten TNF-Werten
in Körperflüssigkeiten
oder in Geweben verbunden ist, die an den Krankheitsherd oder ein
Krankheitszeichen innerhalb des Körpers angrenzen. In vielen
Fällen
werden derartige von TNF vermittelte Krankheiten ebenso durch die
folgenden zusätzlichen
zwei Voraussetzungen erkannt: (1) Pathologische Befunde, die mit
der Krankheit verbunden sind, können
experimentell in Tieren durch die Verabreichung von TNF nachgeahmt
werden; und (2) die Pathologie, die in experimentellen Tiermodellen
der Krankheit induziert wurde, kann durch Behandlung mit Mitteln,
die die Wirkung von TNF hemmen, gehemmt oder beseitigt werden. Bei
den meisten "TNF
vermittelten Krankheiten" sind
mindestens zwei der drei Bedingungen erfüllt, und bei vielen "TNF vermittelten
Krankheiten" sind
alle drei Bedingungen erfüllt.
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Eine
Aufstellung der Krankheiten, die diese Kriterien erfüllen, umfasst,
ohne darauf beschränkt
zu sein, folgende:
- 1) Atemnotsyndrom von Erwachsenen
- 2) Lungenfibrose
- 3) Arthritis
- 4) Entzündliche
Darmkrankheit
- 5) Septischer Schock
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Der
Nachweis für
die TNF-Vermittlung dieser fünf
Krankheiten wird gezeigt. Tiermodelle des septischen Schocks, der
Arthritis und des Atemnotsyndroms von Erwachsenen sind gut bekannt
und werden hier verwendet, um die Fähigkeit von TNF-Inhibitoren
zu demonstrieren, TNF vermittelte Krankheiten zu behandeln.
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Das
Atemnotsyndrom von Erwachsenen (ARDS) ist gekennzeichnet durch das
sofortige Auftreten von Dyspnoe, Tachypnoe, Zyanose, schwerer Hypoxämie, verminderter
Lungencompliance und erhöhter
pulmonaler Gefäßpermeabilität. Die Sterblichkeit
bei ARDS übersteigt
50%. Mit der Entwicklung von ARDS verbundene Risikofaktoren umfassen
Trauma, massive Bluttransfusion, verstreute intravasculäre Gerinnsel,
Sauerstofftoxizität,
Inhalation von Toxinen und Reizstoffen, und die systemische Reaktion
auf Sepsis, hämorrhagische
Pankreatitis, Verbrennungen und Komplikationen einer abdominalen
Operation. Eine Vielzahl von Mediatoren wie Prostaglandine, Leukotriene,
Komplement und freie Sauerstoffradikale sind an der Entstehung des Syndroms
beteiligt; verschiedene Behandlungen jedoch, die entwickelt wurden,
um die Wirkungen der spezifischen Mediatoren zu hemmen, haben den
klinischen Verlauf von ARDS nicht verbessert. Ergebnisse von Tierversuchen
stützen
die Hypothese, dass TNF ein Mediator von ARDS ist, wie folgt:
- 1. Die Infusion von TNF in Ratten ahmt ARDS
nach. Nach der Infusion mit TNF ist die Lungencompliance reduziert,
der Wassergehalt der Lunge und das zelluläre Wachstum sind erhöht, punktförmige Hämorrhagien
können
makroskopisch sichtbar sein, und der histologische Nachweis von
neutrophilen Thrombi und eine diffuse alveoläre Schädigung sind vorhanden. Siehe
E. Ferrari-Baliviera et al., Arch. Surg., Bd. 124, S. 1400-1405
(1989); K.J. Tracey et al., Science, Bd. 234, S. 470-474 (1986).
- 2. Das Vorbehandeln von Ratten mit anti-TNF-Antiserum hemmte
die Auslösung
eines Tiermodells von ARDS. ARDS wurde durch hepatische Ischämie induziert,
gefolgt von der Reperfusion der Leber. Es wurde vermutet, dass erhöhte zirkulierende
TNF-Werte nach der
Repertusion aus der großen
Menge fixierter hepatischer Makrophagen entstehen. Ein Durchsickern
in die Lungenkapillaren wurde in behandelten Ratten vermindert,
verglichen mit Werten bei Ratten, denen Serum ohne TNF- blockierende Eigenschaften
verabreicht wurde. Siehe L.M. Coletti et al., Transplantation, Bd.
49, S. 268-272 (1990).
- 3. In zwei klinischen Studien wurden TNF-Konzentrationen in
bronchopulmonalen Sekreten von Patienten mit ARDS gemessen. In der
ersten Studie von fünf
ARDS-Patienten überschritten
die TNF-Konzentrationen 12,5 ng/ml. In Kontrollproben wurde kein
TNF nachgewiesen. In der zweiten Studie wurden bedeutende TNF-Werte
in der bronchoalveolären
Spülflüssigkeit
bei 3 von 4 Patienten mit ARDS gemessen, waren jedoch in Kontrollen
unterhalb der Nachweisgrenze. Siehe A.B. Millar et al., Lancet,
Bd. 2, S. 712-714 (1989); D.J. Roberts et al., Lancet, Bd. 2, S.
1043-1044 (1989).
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Lungenfibrose
tritt während
des Endstadiums verschiedener Lungenerkrankungen auf. Die Fibrose entsteht
aus dem Wachstum von Fibroblasten und einer vermehrten Kollagenablagerung
innerhalb der alveolären
Wände.
TNF spielt anscheinend eine Schlüsselrolle
in der Entwicklung der Lungenfibrose. TNF ist ein Wachstumsfaktor
der normalen diploiden Fibroblasten in picomolaren Konzentrationen.
Siehe B.J. Sugarman et al., Science, Bd. 230, S. 943-945 (1985).
Ergebnisse von Tierexperimenten, die eine durch Bleomycin, einem
chemotherapeutischen Krebsmittel, induzierte Lungenschädigung involvieren,
liefern diese These stützende
Nachweise. Die Vermittlung von Lungenfibrose durch TNF wird durch
Folgendes gestützt:
- 1. Die intravenöse Infusion von TNF induziert
eine diffuse alveoläre
Schädigung,
erkennbar an der Nekrose von Epithel- und Endothelzellen und deutlicher
Verdickung der alveolären
Membranen. Die subkutane Infusion von TNF in Ratten führt zu einer
deutlichem Zunahme der Fibroblasten-Proliferation und Kollagenablagerung.
Siehe K.J. Tracey et. al., Science. Bd. 234, S. 470-474 (1986);
P.F. Piguet et al., Int. Arch. Allerg. Apol. Immunol., Bd. 83. S.
18 (1986).
- 2. Die Verabreichung von Kaninchen-anti-TNF-Antikörper an
Mäuse beugte
der von Bleomycin-induzierten alveolären Schädigung, dem Wachstum von Fibroblasten
und der Kollagenablagerung vor. Siehe Pierre F. Piguet et al., J.
Exp. Med., Bd. 170, S. 655-663 (1989).
- 3. Eine allgemeine Folgeerscheinung bei Patienten, die ARDS überleben,
ist Lungenfibrose. Während
der akuten Phase von ARDS ist TNF in bedeutenden Mengen in der bronchoalveolären Flüssigkeit
vorhanden.
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Arthritis
ist ein Begriff, der verwendet wird, um eine Vielzahl von Indikationen
zu beschreiben, die durch eine chronische Entzündung in den Gelenken gekennzeichnet
sind. Die Definition des Begriffes Arthritis schließt die Folgenden
ein: rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis, Spondylitis ankylosans,
Arthritis gonorrhoica, mit der Reiter-Krankheit assoziierte Arthritis und
Gicht. Der Nachweis für
die vermittelnde Rolle des TNF bei rheumatoider Arthritis wird unten
dargestellt.
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Rheumatoide
Arthritis ist eine chronische Autoimmunkrankheit, die eine Zerstörung der
Gelenkknorpel in den Gelenken verursacht. Die synoviale Schicht
ist chronisch, entzündet
und erfährt
ein fortschreitendes fibrotisches Wachstum. In vitro aktiviert TNF
sowohl das Endothelium als auch die Leukozyten, um die Leukozytenadhäsion zu
fördern,
und stimuliert die Resorption und hemmt die Synthese von Proteoglycanen
im Knorpel. Siehe J.R. Gamble et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA.,
Bd. 82, S. 8667-8673 (1985); J. Saklatvala, Nature, Bd. 322, S.
547-552 (1986). Diese in vitro-Untersuchungen lassen sehr darauf
schließen,
dass TNF ein Mediator der Gelenkpathologie bei rheumatoider Arthritis
ist. Die Vermittlung von rheumatoider Arthritis durch TNF wird durch
das Folgende gestützt:
- 1. Die intraartikuläre Injektion von TNF in das
Gelenk eines Kaninchens verursacht eine Infiltration von Leukozyten
in das Gelenk, jedoch keinen Proteoglykanverlust vom Knorpel. Die
Injektion submaximaler Dosen von TNF und Interleukin-1 (IL-1) in
das Gelenk verursachte eine synergistische Anreicherung von Neutrophilen.
Siehe B. Henderson et al., Clin. Exp. Immunol., Bd. 75, S. 306-310
(1989). Im Gegensatz dazu verursachte eine einzelne intraartikuläre Injektion
von TNFα bei
in anderen Versuchsreihen verwendeten Kaninchen sowohl eine zelluläre Infiltration
als auch einen Proteoglycanverlust im Knorpel. Konzentrationen der
Substanz P, einem Entzündungsneuropeptid,
waren in der synovialen Flüssigkeit
erhöht.
Siehe A.S. Rubin et al., Arthritis and Rheumatism, Bd. 33, S. 1023-1028
(1990).
- 2. Die Wirkung von TNF-Antikörpern
auf die IL-1-Bildung synovialer Zellen wurde bei Patienten mit rheumatoider
Arthritis bestimmt. Mononukleäre
Zellkulturen, die aus der Synovialhaut oder synovialen Flüssigkeit
rheumatoider Gelenke extrahiert wurden, produzieren bis zu 6 Tage
lang Cytokine ohne extrinsische Stimulation. Bei Patienten mit rheumatoider
Arthritis war die IL-1-Bildung synovialer Zellen in der Kultur durch
anti-TNF-Antikörper
bedeutend vermindert. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass
TNF eine zentrale Rolle bei der Induktion von IL-1 in rheumatischen
Gelenken spielt. Siehe F.M. Brennan et al., Lancet, Bd. 2 (8657),
S. 244-247 (1989).
- 3. TNF ist in nachweisbaren Konzentrationen in rheumatischen
synovialen Flüssigkeiten
vorhanden. Siehe F.S. Di Giovine et al., Ann. Rheum. Dis., Bd. 47,
S. 768-776 (1988).
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Idiopathische
entzündliche
Darmkrankheiten (IBD) umfassen zwei Syndrome, ulzeröse Colitis
und die Crohn-Krankheit. Die Crohn-Krankheit ist durch eine granulomatöse Entzündungsreaktion
gekennzeichnet, die die gesamte Dicke der Wände des terminalen Ileums oder
Colons umfasst, während
die ulzeröse
Colitis eine nichtspezifische Entzündungsreaktion ist, welche
auf die Mucosa und Submucosa des Colons beschränkt ist. Obgleich es Unterschiede
in der Pathologie der zwei Syndrome gibt und die Ätiologie
beider unklar bleibt, glaubt man, dass die zwei Krankheiten veränderbare
Ge webe oder immunologische Reaktionen auf ein gemeinsames ätiologisches
Agenz zeigen. Verschiedenartige immunologische Störungen wurden
bei Patienten mit IBD nachgewiesen. Eine Hypothese ist, dass das
Immunsystem von Patienten abnorm oder unangemessen auf Antigene
reagiert, wie bakterielle Produkte, denen jeder allgemein ausgesetzt
ist. Die Bildung hoher TNF-Spiegel im Darm kann zur entzündlichen
zellulären
Infiltration bei IBD beitragen. Die Vermittlung von IBD durch TNF
wird durch das Folgende gestützt:
- 1. In zwei Untersuchungen mit Ratten wurde
die Nekrose des Gastrointestinaltraktes durch eine intravenöse Bolus-Verabreichung von
TNF induziert. Die Wirkungen von TNF schienen dosisabhängig zu
sein. Die Dosen, die 0,6 mg/kg überschritten,
induzierten eine grobe und mikroskopisch erkennbare Nekrose des Dünndarms.
Der Darm zeigte eine segmentäre
Ischämie
mit Bereichen offener Hämorrhagie
oder Nekrose. Der Blinddarm erschien besonders empfindlich für TNF. Histologische
Schnitte des nicht-nekrotischen Intestinaltraktes zeigten ebenso
entzündliche
Veränderungen
mit Befall der Submucosa und der Muscularis mucosae durch polymorphkernige
Leukozyten. Das Epithel war in einer herdförmigen Verteilung überall im Darm
abgetragen. Siehe X.M. Sun et al., J. Clin. Invest., Bd. 81, S.
1328-1331 (1988); und K.J. Tracey, et al., Science, Bd. 234, S.
470-474 (1986).
- 2. In der Tracey-Untersuchung schützte die Infusion von 4 mg
eines neutralisierenden monoklonalen Antikörpers der Maus, der gegen menschlichen
TNF gerichtet war, in Ratten eine Stunde vor der Infusion von TNF
die Tiere nicht nur vollkommen vor der letalen Dosis von TNF, sondern
beugte ebenso der Entwicklung von Schädigungen vor, die typischerweise
durch TNF induziert werden.
- 3. Isolate aus Biopsien von Kindern mit der Crohn-Krankheit
zeigten erhöhte
Häufigkeiten
von TNFα-bildenden
Zellen in allen Individuen, die mit einer Spot-ELISA-Technik untersucht worden
waren. Isolate von normalen Kindern zeigten diese Erhöhung nicht.
Bei der ulzerösen
Colitis hatten vier von acht Kindern eine erhöhte Bildung von TNFα. Diese Ergebnisse
lassen darauf schließen,
dass TNFα ein
wichtiger Mediator der Entzündung
im menschlichen Darm ist. Siehe T.T. Mac-Donald, et al., Clin. Exp. Immunol.,
(ENGLAND), Bd. 81, S. 301-305 (1990).
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Der
septische Schock ist ein Zustand, der mit massivem Bakterienbefall
verbunden ist. Man glaubt allgemein, dass der durch gramnegative
Infektionen verursachte Schock mindestens zum Teil durch die Gegenwart
bakterieller Endotoxine (Lipopolysaccharide) herbeigeführt wird.
Der septische Schock ist eine relativ häufige Todesursache im Krankenhausbetrieb.
Gegenwärtig
gibt es wenig Behandlungsmöglichkeiten
für Patienten,
die an einem septischen Schock leiden, und die vorhandenen Behandlungen
sind allgemein von unterstützender
Natur.
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Der
septische Schock ist durch verschiedene Symptome gekennzeichnet,
einschließlich
eines Abfalls des mittleren arteriellen Blutdrucks (MAP), einer
Abnahme des Herzminutenvolumens, einer Tachykardie, Tachypnoe, Laktazidämie und
Leukopenie. Verschiedene Cytokine einschließlich TNF wurden mit der Vermittlung
des septischen Schocks in Zusammenhang gebracht, obgleich die spezifische Ätiologie
der Krankheit nicht völlig
verstanden wird.
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Es
gibt mehrere Nachweismethoden, die darauf schließen lassen, dass TNFen eine
Rolle bei der Vermittlung des septischen Schocks spielen:
- 1. Es wurde gezeigt, dass die Verabreichung
von TNF an Tiere einen schockähnlichen
Zustand induziert. Siehe Everhaerdt, et al., Biochem. Biophys. Res.
Commun., Bd. 163, S. 378 (1989). Es wurde gezeigt, dass die Verabreichung
von Lipopolysacchariden an Mäuse
die Symptome eines septischen Schocks in den Tieren nachahmt. Man
fand heraus, dass auf diese Weise behandelte Tiere erhöhte Spiegel
von zirkulierendem TNF alpha aufwiesen. Siehe Parillo et al., Ann.
Intern. Med., Bd. 9, S. 28-31 (1988); und Carswell et al., Proc.
Natl. Acad. Sci.. USA, Bd. 72, S. 3666-3670 (1975).
- 2. Es wurde gezeigt, dass die Verabreichung von Antikörpern gegen
TNF alpha die tödlichen
Wirkungen hoher Dosen Endotoxin in Mäusen und Affen reduziert. Siehe
Tracey et al., Nature, Bd. 330, S. 662-664 (1987); Beutler et al.,
Science, Bd. 229, S. 869-871 (1985).
- 3. Eine zusätzliche
Untersuchung wurde durchgeführt,
wobei das Blutserum von Kindern, die an gramnegativer Sepsis litten,
auf seine TNF alpha-Konzentration analysiert wurde. Diese Untersuchung
zeigte, dass bei 91 % der untersuchten Patienten erhöhte Spiegel
von TNF alpha gefunden wurden. Außerdem waren die TNF alpha-Serum-Spiegel
bedeutend höher
bei Patienten, die starben, als bei den Überlebenden. Firardin et al.,
New England J. of Med., Bd. 319, S. 397-400 (1988).
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Dies
veranlasste die Erfinder vorzuschlagen, dass Substanzen, die die
Aktivität
von TNFen beeinflussen, wirksame Verbindungen zur Behandlung von
durch TNF vermittelten Krankheiten sein könnten, wie oben erklärt wurde.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung identifizierten eine Verbindungsklasse,
hier bezeichnet als TNF-Inhibitoren, die durch TNF vermittelte Krankheiten
vorbeugen und sie behandeln. In der zur Zeit anhängigen U.S. Patentanmeldung
mit der Seriennr. 555,274, eingereicht am 19. Juli 1990, wird eine
bevorzugte Klasse natürlich
vorkommender proteinhaltiger TNF-Inhibitoren und ein Verfahren für ihre Herstellung
in einer beträchtlichen
Menge mit einem hohen Reinheitsgrad beschrieben. Insbesondere beschreibt
die oben erwähnte
Anmeldung ausführlich
zwei Untergruppen von TNF-Inhibitoren,
erwähnt
als 30kDa-TNF-Inhibitor und 40kDa-TNF- Inhibitor. Zusätzlich zu dem 40kDa-TNF-Inhibitorprotein
in voller Länge
wurden ebenso zwei verkürzte,
noch biologisch aktive Formen des 40kDa-TNF-Inhibitors hergestellt.
Der 40kDa-TNF-Inhibitor in voller Länge ist der TNF-Inhibitor mit
einem Molekulargewicht von etwa 40kDa auf einem SDS-Gel, der aus
einem konditionierten Medium von menschlichen U937-Zellen oder aus
menschlichem Urin isoliert werden kann. Der 40kDa-TNF-Inhibitor
in voller Länge
kann glykosyliert werden, wie es beim natürlich vorkommenden Protein der
Fall ist; oder nicht-glykosyliert sein, wie es das in einem bakteriellen
Expressionssystem rekombinant exprimierte Protein ist. Die verkürten Proteine,
in denen 51 und 53 Carboxy-terminale Aminosäuren von dem Protein mit voller
Länge entfernt
wurden, werden in dieser Reihenfolge als 40kDa-TNF-Inhibitor Δ51 und 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53 bezeichnet.
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Es
wurde gezeigt, dass der 30kDa-TNF-Inhibitor Inhibierungsaktivität gegen
TNF alpha aufweist. Es wurde gezeigt, dass die 40kDa-TNF-Inhibitoren,
einschließlich
des 40kDa-TNF-Inhibitors in voller Länge, des 40kDa-TNF-Inhibitors Δ51 und 40kDa-TNF-Inhibitors Δ53, Inhibierungsaktivität sowohl
gegen TNF alpha als auch TNF beta aufweisen.
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Die
zur Zeit anhängige
U.S. Patentanmeldung mit der Seriennr. 07/669,862, eingereicht am
15. März 1991,
beschreibt eine Anzahl modifizierter TNF-Inhibitorspezies. Muteine
von TNF-Inhibitoren
werden hergestellt, wobei (ein) ausgewählter) Aminosäurerest(e)
durch Cysteinreste ersetzt werden (wird). Derartige Muteine können dann
stellenselektiv mit funktionalisierten Polyethylenglykol (PEG)-Einheiten
umgesetzt werden, um TNF-Inhibitor-PEG-Spezies herzustellen. Insbesondere
wird ein 30kDa-TNF-Inhibitormutein, bezeichnet als C105, beschrieben,
in denen das Asparagin an Position 105 des 30kDa-TNF-Inhibitors
durch Cystein ersetzt wird. In einer weiteren Ausführungsform
können
die Mutein-Proteine mit bifunktionalisierten PEG-Einheiten umgesetzt
werden, um bivalente "Dumb bell"("Hantel")-Spezies zu bilden, wobei zwei TNF-Inhibitormuteine über eine
einzelne PEG-Kette verbunden werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend einen TNF-Inhibitor, der durch die Addition eines aus
einer sich wiederholenden Komponente gebildeten Polymer-Materials
mit hohem Molekulargewicht modifiziert ist, um eine physiologisch
verträgliche
Formulierung zur verzögerten
Freigabe zu bilden.
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Außerdem bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines TNF-Inhibitors zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung oder Vorbeugung von Osteoarthritis, Spondylitis ankylosans,
Arthritis gonorrhoica, mit der Reiter-Krankheit assoziierter Arthritis
und Gicht.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße TNF-Inhibitoren
sind natürlich
vorkommende Proteine und verkürzte Formen
natürlich
vorkommender Proteine. Die natürlich
vorkommenden Proteine werden bevorzugt, weil sie ein relativ niedriges
Risiko darstellen, unerwartete Nebenwirkungen bei damit behandelten
Patienten zu produzieren. In einigen Ausführungsformen dieser Erfindung
sind Muteine von TNF-Inhibitorproteinen,
bei denen sich nur eine kleine Zahl Aminosäurereste von der natürlichen
Proteinsequenz unterscheiden, ebenso bevorzugte TNF-Inhibitoren.
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Eine
bevorzugte Klasse von TNF-Inhibitoren sind menschliche TNF-bindende
Proteine. Die bevorzugten TNF-Inhibitoren scheinen lösliche Fragmente
von TNF-Rezeptorproteinen zu sein. Diese TNF-Inhibitoren, die in der Anwendung der
vorliegenden Erfindung bevorzugt sind, werden ausgewählt aus
der Gruppe, die aus dem 30kDa-TNF-Inhibitor
und dem 40kDa-TNF-Inhibitor besteht, und dieser 40kDa-TNF-Inhibitor
ist weiterhin ausgewählt
aus der Gruppe, die aus dem 40kDa-TNF-Inhibitor in voller Länge, dem
40kDa-TNF- Inhibitor Δ51 und dem
40kDa-TNF-Inhibitor Δ53
besteht. Ebenso bevorzugt sind Proteine, die modifiziert wurden,
zum Beispiel durch die Addition von Polyethylenglykol (PEG) oder
irgendeinem anderen wiederholten Polymer, um ihre zirkulierende
Halbwertszeit zu erhöhen
und/oder ihre immunisierende Eigenschaft zu vermindern. TNF-Inhibitoren, die
als Rezeptor-Antagonisten für
TNF wirken, sind vom Schutzumfang der Erfindung ebenfalls umfasst.
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Während die
Herstellung von TNF-Inhibitoren durch Extraktion von natürlich vorhandenen
Ausgangsstoffen, wie durch die Isolierung aus menschlichem Urin,
erreicht werden kann, ist die DNA-Rekombinationstechnologie ein bevorzugtes
Verfahren der TNF-Inhibitor-Herstellung.
Die DNA-Rekombinationstechnologie ist teilweise bevorzugt, da sie
vergleichsweise höhere
Mengen TNF-Inhibitoren
mit größeren Reinheiten herstellen
kann.
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Zusätzlich bevorzugte
TNF-Inhibitoren umfassen Muteine des 30kDa-TNF-Inhibitors, wobei
ausgewählte
Aminosäuren
des 30kDa-TNF-Inhibitors
durch Cystein ersetzt sind. Derartige Muteine können als TNF-Inhibitoren verwendet
werden, oder sie können
mit Polyethylenglykol (PEG) umgesetzt werden, um TNF-Inhibitor-PEG-Verbindungen
zu bilden, die eine oder zwei TNF-Inhibitoren pro Molekül enthalten.
In der am meisten bevorzugten Ausführungsform ist der TNF-Inhibitor
eine bivalente Spezies, die in einer Reaktion zwischen einem Mutein
des 30kDa-TNF-Inhibitors und einer bifunktionalisierten PEG-Vorstufe
gebildet wird. Das bevorzugte Mutein ist der C105-30kDa-TNF-Inhibitor,
wobei der Rest 105 des 30kDa-TNF-Inhibitors durch einen Cysteinrest
ersetzt wird.
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Es
ist davon auszugehen, dass sowohl die vorangehende allgemeine Beschreibung
als auch die folgende ausführliche
Beschreibung nur beispielhaft und erläuternd sind und nicht einschränkend auf
die beanspruchte Erfindung wirken.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
die Sterblichkeitsraten als Funktion der Dosis des menschlichen
rekombinanten Interleukin-1 beta (hrIL-1β) dar, die mit einer konstanten
Dosis von 300 μg/kg
menschlichem rekombinanten Tumornekrosefaktor alpha (hrTNFα) verabreicht
wurde. Verschiedene Mengen hrIL-1β wurden
an Gruppen von sechs Mäusen
gegeben. Die Sterblichkeit wurde 72 Stunden nach subkutaner Injektion
der Cytokin-Mischung bestimmt.
Die angegebenen Werte sind Mittelwerte ± der Standardabweichung des
Mittelwertes (S.E.M.) von drei Versuchen.
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2 stellt
die Oberflächentemperatur
als Funktion der Zeit nach Verabreichung von 300 μg/kg hrTNFα und 2500 μg/kg hrIL-1β dar, die
subkutan zur Zeit 0 injiziert wurden.
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3 stellt
die Oberflächentemperatur
als Funktion der Zeit wie in 2 dar, wobei – • – • – Mäuse bezeichnet,
denen zwei intraperitoneale Injektionen 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53 30 Minuten
vor und 30 Minuten nach der subkutanen Verabreichung der Cytokin-Mischung
gegeben wurden. Der insgesamt verabreichte 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53 betrug
200 mg/kg. * bezeichnet statistisch signifikante Unterschiede zwischen
den mit TNF-Inhibitor behandelten und unbehandelten, mit Cytokin
injizierten Mäusen,
wie durch den ungepaarten t-Test (p < 0,05) nachgewiesen wurde.
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4 stellt
die Sterblichkeit als Funktion der Zeit des in 3 gezeigten
Experiments dar.
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5 stellt
die Oberflächentemperatur
als Funktion der Zeit wie in 2 dar, wobei
-- ⊠ - ⊠ -- Mäuse bezeichnet,
denen sechs intraperitoneale Injektionen des 40kDa-TNF-Inhibitors Δ53 30 Minuten
vor und 30 Minuten, 3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden und 12 Stunden
nach Verabreichung der Cytokin- Mischung
gegeben wurde. Der insgesamt verabreichte 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53 betrug
600 mg/kg. * bezeichnet statistisch signifikante Unterschiede zwischen
den mit TNF-Inhibitor
behandelten und mit PBS injizierten Mäusen, wie durch den ungepaarten
t-Test nachgewiesen wurde (p < 0,001).
-
6 stellt
die Sterblichkeit als Funktion der Zeit des in 5 gezeigten
Experiments dar.
-
7 stellt
die Oberflächentemperatur
als Funktion der Zeit wie in 2 dar, wobei – • – • – Mäuse bezeichnet,
denen zehn intraperitoneale Injektionen des 40kDa-TNF-Inhibitors Δ53 30 Minuten
vor und 30 Minuten, 3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden, 12 Stunden,
15 Stunden, 18 Stunden und 24 Stunden nach subkutaner Verabreichung
der Cytokin-Mischung gegeben wurden. Der insgesamt verabreichte
40kDa-TNF-Inhibitor Δ53
betrug 1000 mg/kg.
-
8 stellt
die Sterblichkeit als Funktion der Zeit des in 7 gezeigten
Experiments dar.
-
9 stellt
die Körpergewichte
als Funktion der Zeit des in 7 gezeigten
Experiments dar.
-
10 stellt
die Oberflächentemperatur
als Funktion der Zeit dar, wie in 2 beschrieben
wird, wobei: -⎕-⎕- eine Maus bezeichnet, der 6
intraperitoneale Injektionen 30kDa-TNF-Inhibitor 30 Minuten vor
und 30 Minuten, 3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden und 12 Stunden nach
subkutaner Verabreichung der Cytokinmischung (insgesamt 240 mg/kg)
gegeben wurden; --Δ--Δ- bezeichnet
Mäuse,
denen 10 intraperitoneale Injektionen 30kDa-TNF-Inhibitor 30 Minuten vor und 30 Minuten,
3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden, 12 Stunden, 15 Stunden, 18 Stunden,
21 Stunden und 24 Stunden nach subkutaner Verabreichung der Cytokinmischung
(insgesamt 400 mg/kg) gegeben wurden; und -O--O- bezeichnet Mäuse, denen
15 intraperitoneale Injektionen 30kDa-TNF-Inhibitor 30 Minuten vor
und 30 Minuten, 3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden, 12 Stunden, 15
Stunden, 18 Stunden, 21 Stunden, 24 Stunden, 27 Stunden, 30 Stunden,
33 Stunden, 36 Stunden und 39 Stunden nach subkutaner Verabreichung
der Cytokinmischung gegeben wurden (insgesamt 600 mg/kg).
-
11 stellt
die Sterblichkeit als Funktion der Zeit des in 10 gezeigten
Experiments dar.
-
12 stellt
die Körpergewichte
als Funktion der Zeit des in 10 gezeigten
Experiments dar.
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13 stellt
die Vergrößerung des
Gelenkdurchmessers als Funktion der Zeit nach Reaktivierung mit Streptokokkenzellwand
(SCW) am 21. Tag gemäß Verfahren
1 in dem nachstehenden Beispiel 3 dar.
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14 stellt
die maximale Veränderung
des Gelenkdurchmessers während
des 72 Stunden-Intervalls nach der Reaktivierung mit SCW des in 13 gezeigten
Experiments dar. * bezeichnet statistisch signifikante Unterschiede
im Vergleich zu der PEG-3400-Kontrollgruppe durch den ungepaarten
t-Test, t – 4,36,
p < 0,001.
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15 stellt
die maximale Veränderung
des Gelenkdurchmessers während
des 72 Stunden-Intervalls nach Reaktivierung mit SCW gemäß Verfahren
2 in dem nachstehenden Beispiel 3 dar.
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16 stellt
die prozentuale Hemmung des von Endotoxin stimulierten neutrophilen
Eindringens in die Bronchoalveolarräume von mit 30kDa-TNF-Inhibitor
behandelten Ratten dar, wie in dem nachstehenden Beispiel 4 beschrieben
wird.
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17 stellt
die Wirkungen der intratrachealen Eintröpfelung von fünf Dosen
einer 30kDa-TNF-Hemmung auf die Zahl von Neutrophilen dar, die in
die Alveolarräume
migrieren, als Reaktion auf eine endotoxische Exposition in dem
Experiment, welches in 16 dargestellt wird. * bezeichnet
statistisch signifikante Unterschiede bei den unbehandelten Kontrollratten,
wie durch den ungepaarten t-Test, p < 0,001 nachgewiesen wird.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN ANWENDUNGDSFORMEN
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Ausführlich wird
nun Bezug genommen auf die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung, die zusammen mit den folgenden Beispielen dazu dienen,
die Prinzipien der Erfindung zu erklären.
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Wie
oben bemerkt wird, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die
Verwendung von therapeutischen Mitteln zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Vorbeugung und Behandlung von durch TNF vermittelten Krankheiten
bei Patienten, die daran leiden. Während es das primäre Ziel
dieser Erfindung ist, die Verwendung von therapeutischen Mitteln
zur Herstellung von Arzneimitteln zur Vorbeugung und Behandlung
menschlicher Krankheiten bereitzustellen, gibt die hier bereitgestellte
Beschreibung eine Anleitung einer allgemeinen physiologischen Verwendung,
und tierärztliche
Verwendungen sind daher ebenso in den Schutzbereich dieser Erfindung
eingeschlossen.
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Eine
Krankheit oder medizinische Indikation gilt als eine TNF-vermittelte Krankheit,
wenn die spontane oder experimentelle Krankheit mit erhöhten TNF-Spiegeln
in Körperflüssigkeiten
oder in Geweben verbunden ist, die an den Krankheitsherd oder ein
Krankheitszeichen innerhalb des Körpers angrenzen. Die TNF-vermittelten
Krankheiten können
ebenso durch die folgenden zwei Voraussetzungen erkannt werden:
1) mit einer Krankheit verbundene pathologische Befunde können experimentell
bei Tieren durch die Verabreichung von TNF nachgeahmt wer den; und
2) die Pathologie, die in experimentellen Tiermodellen der Krankheit
induziert wird, kann durch die Behandlung mit Mitteln gehemmt oder
aufgehoben werden, die die Wirkung von TNF hemmen. Viele durch TNF
vermittelte Krankheiten erfüllen
zwei dieser drei Voraussetzungen und andere werden alle drei Voraussetzungen
erfüllen.
Eine nicht-ausschließliche
Aufstellung der TNF-vermittelten Krankheiten umfasst das Atemnotsyndrom
von Erwachsenen, Lungenfibrose, Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen und
den septischen Schock.
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In
einer Ausführungsform
sind bevorzugte erfindungsgemäße TNF-Inhibitoren
natürlich
vorkommende Proteine, die als TNF-bindende Proteine dienen. Die natürlich vorkommenden
Proteine sind teilweise bevorzugt, weil mit ihnen ein vergleichsweise
niedriges Risiko verbunden ist, unvorhersehbare und unerwünschte physiologische
Nebenwirkungen bei damit behandelten Patienten zu produzieren.
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Für die Zwecke
der Beschreibung und Ansprüche
wird ein Protein als "natürlich vorkommend" betrachtet, wenn
festgestellt wird, dass dieses oder ein im Wesentlichen äquivalentes
Protein normalerweise in gesunden Menschen existiert. Der Ausdruck "natürlich vorkommende" Proteine umfasst
speziell Proteinformen, die in gesunden Menschen gefunden wurden,
und welche teilweise am Carboxylende derartiger Proteine verkürzt sind,
ebenso wie nicht-glykosylierte Proteinformen, die in glykosylierten
Formen bei gesunden Menschen existieren. "Natürlich
vorkommende" Proteine
können
durch DNA-Rekombinationsverfahren
ebenso wie durch Isolierung aus Zellen erhalten werden, die sie
normalerweise herstellen. "Natürlich vorkommend" umfasst ebenso Proteine,
die eine N-terminale Methionylgruppe als Folge der Expression in
E. coli enthalten.
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"Im Wesentlichen äquivalent", wie es in der Beschreibung
und den Ansprüchen
hindurch verwendet wird, ist dahingehend definiert, dass ein sehr
hoher Grad an Aminosäurerest-Homologie
(siehe allgemein M. Dayhoff, Atlas of Protein Sequence and Structure,
Bd. 5, S. 124 (1972), National Biochemical Research Foundation,
Washing ton, D.C., hier spezifisch durch Hinweis einbezogen), ebenso
wie eine vergleichbare biologische Wirksamkeit vorhanden sind.
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Unter
den bevorzugten TNF-Inhibitoren der vorliegenden Erfindung befinden
sich die natürlich
vorkommenden Proteine, die in vivo als TNF-bindende Proteine existieren,
welche zuvor in einer derzeitig anhängigen U.S. Patentanmeldung
beschrieben wurden. Diese Anmeldung ist die U.S. Patentanmeldung
mit der Seriennr. 07/555,274, eingereicht am 19. Juli 1990 von Brewer
et al., mit der Überschrift "Tumor Necrosis Factor (TNF)Inhibitor
and Method for Obtaining the Same."
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Es
gibt zwei verschiedene Formen der bevorzugten TNF-Inhibitoren, deren
jede in der zuvor erwähnten
Anmeldung von Brewer et al. beschrieben und erläutert wird. Die erste von ihnen
ist der 30kDa-TNF-Inhibitor, der aus mindestens einem durch menschliche
U937-Zellen konditionierten Medium und aus menschlichem Urin identifiziert
und isoliert wurde. Der 30kDa-TNF-Inhibitor beträgt ungefähr 30kDa auf einem SDS-Gel und
eluiert aus einer DEAE CL6B-Säule bei
etwa 80 millimolarem NaCl in Tris-Puffer, pH 7,5. Es wurde gezeigt,
dass der 30kDa-TNF-Inhibitor die Aktivität von TNF alpha hemmt und wenig
auf die Aktivität
von TNF beta wirkt. Das natürlich
vorkommende Protein ist glykosyliert. Nicht-glykosylierter 30kDa-TNF-Inhibitor zeigt ebenso
TNF-inhibitorische Aktivität.
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Die
zweite Form des bevorzugten TNF-Inhibitors ist der 40kDa-TNF-Inhibitor,
der ebenso in mindestens einem durch menschliche U937-Zellen konditionierten
Medium und menschlichem Urin identifiziert und daraus isoliert wurde.
Der 40kDa-TNF-Inhibitor beträgt
ungefähr
40kDa auf einem SDS-Gel und eluiert von einer DEAE-Säule bei
etwa 100 millimolarem NaCl in Tris-Puffer, pH 7,5. Es wurde gezeigt,
dass der 40kDa-TNF-Inhibitor die Aktivität sowohl von TNF alpha als
auch TNF beta hemmt. Der 40kDa-TNF-Inhibitor ist ebenso ein Glykoprotein,
und das nicht-glykosylierte Protein weist wiederum TNF-inhibitorische
Aktivität auf.
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Die
Nukleinsäuresequenzen
der Gene, die sowohl für
den 30kDa-TNF-Inhibitor als auch den 40kDa-TNF-Inhibitor kodieren,
und die Aminosäuresequenzen
beider Proteine sind in der Anmeldung von Brewer et al. angegeben.
Die vorliegende Erfindung umfasst nicht-glykosylierte Formen des TNF-Inhibitors
ebenso wie bestimmte verkürzte
Formen der natürlich
vorkommenden Proteine wie unten beschrieben. In einer weiteren Ausführungsform
sind die TNF-Inhibitoren durch Anketten eines oder mehrerer Polyethylenglykol(PEG)-Moleküle oder
anderer sich wiederholender polymerer Komponenten modifiziert.
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Drei
Formen des 40kDa-TNF-Inhibitors wurden rekombinant durch Expression
in E. coli hergestellt. Jede dieser Formen, bezeichnet als 40kDa-TNF-Inhibitor
mit voller Länge,
40kDa-TNF-Inhibitor Δ51
und 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53
(zusammen mit dem glykosylierten 40kDa-TNF-Inhibitor mit voller
Länge,
wie er aus von menschlichen U937-Zellen konditioniertem Medium und
menschlichem Urin isoliert wurde, in glykosylierten und nicht-glykosylierten
Formen, die alle zusammen hier als 40kDa-TNF-Inhibitor bezeichnet
werden) wird in der Anmeldung von Brewer et al. beschrieben. Das Δ51-Protein
ist eine verkürzte
Version des nativen Proteins, wobei 51 Aminosäurereste am Carboxylende des
reifen Proteins entfernt sind. Das Δ53-Protein ist eine verkürzte Form
des reifen Proteins, wobei 53 Aminosäurereste am Carboxylende des
nativen Proteins entfernt sind. Der natürlich vorkommende 40kDa-TNF-Inhibitor
(glykosyliert) und die nicht-glykosylierten
Inhibitoren (nativ, Δ51
und Δ53)
haben im Wesentlichen dieselbe TNF-inhibitorische Aktivität.
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Verfahren
zum Herstellen der Inhibitoren von Brewer et. al. werden in der
oben erwähnten
Anmeldung ebenso beschrieben. Ein beschriebenes Verfahren besteht
darin, die Inhibitoren aus verschiedenen Ausgangsstoffen wie menschlichem
Urin und von menschlichen U937-Zellen konditioniertem Medium zu
isolieren. Ein zweites beschriebenes Verfahren umfasst das Isolieren
der Gene, die verantwortlich sind für die Codierung der Inhibitoren,
das Klonieren der Ge ne in geeigneten Vektoren und Zelltypen und
das Exprimieren der Gene, um die Inhibitoren herzustellen. Das letztere
Verfahren, das für
DNA-Rekombinationsverfahren im Allgemeinen beispielhaft ist, ist
ein bevorzugtes Verfahren der vorliegenden Erfindung. DNA-Rekombinationsverfahren
sind zum Teil bevorzugt, weil sie vergleichsweise höhere Mengen
mit größeren Reinheiten
erreichen können.
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Ebenso
eingeschlossen in den Bereich dieser Erfindung sind TNF-Inhibitor-Muteine
und Muteine, die modifiziert wurden, wie in der U.S. Patentanmeldung
mit der Seriennr. 07/669,862, eingereicht am 15. März 1991,
beschrieben. Ein bevorzugtes Mutein ist der 30kDa-TNF-Inhibitor, wobei
sich an Position 105 ein Cystein befindet. Ein bevorzugter pegylierter
TNF-Inhibitor ist eine "Dumbbell"-Spezies, worin zwei C105-30kDa-TNF-Inhibitoren
an eine Polyethylenglykol(PEG)-Komponente angeheftet sind. In einer
am meisten bevorzugten Ausführungsform
hat die PEG-Kette ein Molekulargewicht von 20000. Die Herstellung
der Dumbbell-Verbindung wird in dem nachstehenden Beispiel 5 beschrieben.
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Vorzugsweise
werden die oben beschriebenen TNF-Inhibitoren durch das zuvor erwähnte Verfahren in "im Wesentlichen reiner" Form hergestellt.
Mit "im Wesentlichen
rein" ist gemeint,
dass der Inhibitor in einer nicht-modifizierten Form eine vergleichsweise
hohe spezifische Aktivität
besitzt. Es ist jedoch erlaubt, dass Derivate von TNF-Inhibitoren
verschiedene spezifische Aktivitäten
haben können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine therapeutische Zusammensetzung, die mindestens
einen 30kDa-TNF-Inhibitor
oder 40kDa-TNF-Inhibitor umfasst, an Patienten, welche an TNF-vermittelten
Krankheiten leiden, in einer wirksamen Menge verabreicht.
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Zusätzliche
TNF-Inhibitoren umfassen Verbindungen, die fähig sind, mit TNF um TNF-Rezeptorstellen zu
konkurrieren. Solche Verbindungen schließen Rezeptorantagonisten ein.
Andere TNF-Inhibitoren umfassen Verbindungen und Proteine, die die
in vivo-Synthese oder extrazelluläre Freisetzung von TNF blockieren.
Derartige Verbindungen schließen
Mittel ein, die die Transcription oder Translation von TNF-Genen
oder die Reifung der TNF-Preproteine beeinträchtigen.
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Da
es möglich
ist, dass die inhibitorische Funktion der bevorzugten Inhibitoren
von einem oder mehreren einzelnen und trennbaren Teilen vermittelt
wird, ist es ebenso ins Auge zu fassen, dass die TNF-inhibitorischen
Fragmente der TNF-Inhibitoren zum Herstellen einer pharmazeutischen
Zusammensetzung verwendet werden können.
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Die
therapeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise
parenteral durch Injektion verabreicht, obgleich andere wirksame
Darreichungsformen, wie eine intraartikuläre Injektion, Inhalationsdämpfe, oral
aktive Formulierungen, transdermale Iontophorese oder Suppositorien
ebenso ins Auge gefasst werden. Ein bevorzugter Träger ist
physiologische Kochsalzlösung,
aber es ist beabsichtigt, dass andere pharmazeutisch annehmbare
Träger
ebenso verwendet werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ins Auge gefasst, dass der Träger und der TNF-Inhibitor eine
physiologisch verträgliche
Formulierung zur verzögerten
Freigabe bilden. Das primäre
Lösungsmittel
in einem derartigen Träger
kann entweder von wässriger
oder nicht-wässriger
Natur sein. Außerdem
kann der Träger
andere pharmakologisch annehmbare Träger enthalten, um den pH, die
Osmolarität,
Viskosität,
Klarheit, Farbe, Sterilität,
Stabilität,
Lösungsgeschwindigkeit
oder den Geruch der Formulierung zu verändern oder beizubehalten. Gleichermaßen kann
der Träger
noch andere pharmakologisch annehmbare Träger enthalten, um die Stabilität, Lösungsgeschwindigkeit,
Freigabe oder Absorption des TNF-Inhibitors zu verändern oder
beizubehalten. Derartige Träger
sind diejenigen Substanzen, die gewöhnlich und üblicherweise angewendet werden,
um Dosierungen zur parenteralen Verabreichung entweder in einer
Einzeldosis oder in einer Mehrfachdosisform zu formulieren.
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Wenn
die therapeutische Zusammensetzung erst einmal formuliert wurde,
kann sie in sterilen Ampullen als Lösung, Suspension, Gel, Emulsion,
Feststoff oder dehydratisiertes oder lyophilisiertes Pulver gelagert werden.
Derartige Formulierungen können
entweder in einer gebrauchsfertigen Form oder einer Form, die eine Rekonstitution
kurz vor der Verabreichung erfordert, aufbewahrt werden. Die bevorzugte
Lagerung derartiger Formulierungen findet bei mindestens so niedrigen
Temperaturen wie 4°C
und vorzugsweise bei –70°C statt. Es
ist ebenso bevorzugt, dass derartige TNF-Inhibitor enthaltende Formulierungen
bei oder nahe dem physiologischen pH-Wert gelagert und verabreicht
werden. Man glaubt gegenwärtig,
dass die Verabreichung einer Formulierung bei einem hohen pH-Wert
(d.h. größer als
8) oder bei einem niedrigen pH (d.h. kleiner als 5) nicht erwünscht ist.
-
Vorzugsweise
erfolgt die Art der Verabreichung der TNF-Inhibitor enthaltenden Formulierungen
für die systemische
Abgabe subkutan, intramuskulär,
intravenös, über ein
intranasales oder vaginales oder rektales Zäpfchen. Vorzugsweise erfolgt
die Art der Verabreichung der TNF-Inhibitor enthaltenden Formulierungen
für die
lokale Abgabe intraartikulär,
intratracheal oder über
Einträufelung
oder Inhalationen in den respiratorischen Trakt. Außerdem kann
es wünschenswert
sein, den TNF-Inhibitor bestimmten Teilen des Verdauungstraktes entweder
durch orale Verabreichung des TNF-Inhibitors in einer geeigneten
Formulierung oder Vorrichtung oder durch ein Zäpfchen oder ein Klistier zuzuführen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
wird die Verabreichung erprobt, um einen vorgewählten Konzentrationsbereich
des TNF-Inhibitors
im Blutstrom des Patienten zu schaffen. Man glaubt, dass die Aufrechterhaltung
zirkulierender Konzentrationen des TNF-Inhibitors von weniger als 0,01 ng pro
ml Plasma keine wirksame Zusammensetzung sein kann, während die
verlängerte
Aufrechterhaltung zirkulierender Spiegel von mehr als 10 μg pro ml
unerwünschte
Nebenwirkungen haben kann.
-
Ein
bevorzugter Dosierungsbereich für
die Behandlung von TNF-vermittelten Krankheiten und besonders für die Behandlung
von TNF-vermitteltem septischen Schock, liegt zwischen etwa 0,1-200
mg pro kg Körpergewicht
des Patienten pro 24 Stunden, verabreicht in gleichen Dosen zwischen
4-15 Mal pro 24 Stunden. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
liegt die Dosierung, die in gleichen Dosen alle 3 Stunden verabreicht
wird, etwa zwischen 0,1-100 mg pro kg Körpergewicht des Patienten pro
24 Stunden. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform werden 1-50 mg pro
kg Körpergewicht
des Patienten pro 24 Stunden gleichmäßig alle 3 Stunden verabreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dauert die Verabreichung 12 bis 60 Stunden. In einer am meisten
bevorzugten Ausführungsform
dauert die Verabreichung mindestens 24 Stunden. Die Häufigkeit
der Dosierung und die optimale Dosis hängen von pharmakokinetischen
Parametern des TNF-Inhibitors in der verwendeten Formulierung ab.
-
In
einem weiteren bevorzugten Modus für die Behandlung von TNF-vermittelten
Krankheiten und besonders für
die Behandlung des durch TNF-vermittelten septischen Schocks wird
eine anfängliche
intravenöse Bolusinjektion
von TNF verabreicht, gefolgt von einer kontinuierlichen intravenösen Infusion
eines TNF-Inhibitors, bis die zirkulierenden TNF-Spiegel nicht länger erhöht sind.
Serum-TNF-alpha-Spiegel
können
durch käufliche
Immunoassay-Testkits bestimmt werden. Der Behandlungsbeginn für den TNF-vermittelten
septischen Schock sollte bei jedem Behandlungsmodus so bald wie
möglich
nach der Sepsis oder nachdem die Möglichkeit einer Sepsis erkannt
wird, beginnen. Zum Beispiel kann die Behandlung sofort im Anschluss
an eine Operation oder nach einem Unfall oder einem anderen Ereignis
begonnen werden, das das Risiko birgt, einen septischen Schock zu
verursachen.
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Bevorzugte
Modi zur Behandlung von TNF-vermittelten Krankheiten und besonders
zur Behandlung von TNF-vermittelter Arthritis umfassen: 1) eine
einzelne intraartikuläre
Injektion des TNF-Inhibitors, die nach Bedarf wiederholt gegeben
wird, um einem Aufflackern von Arthritis vorzubeugen oder es zu
beheben; und 2) periodische subkutane Injektionen des TNF-Inhibitors.
-
Bevorzugte
Modi für
die Behandlung von TNF-vermittelten Krankheiten und besonders für die Behandlung
von TNF-vermitteltem Atemnotsyndrom von Erwachsenen umfassen: einzelne
oder mehrfache intratracheale Verabreichungen des TNF-Inhibitors;
und 2) eine Bolus- oder kontinuierliche intravenöse Infusion des TNF-Inhibitors.
-
Es
wird ebenso erwogen, dass bestimmte Formulierungen, die einen TNF-Inhibitor
enthalten, oral verabreicht werden sollen. Vorzugsweise ist der
TNF-Inhibitor, der auf diese Art verabreicht wird, verkapselt. Der verkapselte
TNF-Inhibitor kann mit oder ohne diejenigen Träger, die gewöhnlich in
der Mischung fester Dosierungsformen verwendet werden, formuliert
werden. Vorzugsweise ist die Kapsel dermaßen gestaltet, dass der aktive
Teil der Formulierung an der Stelle des Gastrointestinaltraktes
freigesetzt wird, wo die Bioverfügbarkeit maximiert
ist und der vorsystemische Abbau minimiert ist. Zusätzliche
Träger
können
eingeschlossen sein, um die Absorption des TNF-Inhibitors zu erleichtern.
Verdünnungsmittel,
Aromastoffe, Wachse mit niedrigem Schmelzpunkt, Pflanzenöle, Gleitmittel,
Suspendiermittel, tablettenauflösende
Mittel und Bindemittel können ebenso
angewendet werden.
-
Ungeachtet
der Art und Weise der Verabreichung wird die spezifische Dosis gemäß dem geschätzten Körpergewicht
des Patienten berechnet. Eine weitere Verfeinerung der Berechnungen,
die notwendig sind, um die geeignete Dosierung für eine Behandlung mit jeder
der oben erwähnten
Formulierungen zu bestimmen, wird routinemäßig von Durchschnitts-Fachleuten
vorgenommen und befindet sich innerhalb des routinemäßig von
ihnen ohne übermäßiges Experimentieren
bearbeiteten Aufgabenbereichs, besonders angesichts der Dosierungsanleitung
und der hierin beschriebenen Tests. Diese Dosierungen können durch
Verwendung der etablierten Tests zur Bestimmung der Dosierungen
ermittelt werden, die in Verbindung mit geeigneten Dosis-Wirkungs-Daten
verwendet werden.
-
Es
sollte bemerkt werden, dass die hierin beschriebenen TNF-Inhibitor-Formulierungen
für tierärztliche
ebenso wie für
menschliche Anwendungen benutzt werden können und dass der Begriff "Patient" nicht in einer einschränkenden
Art ausgelegt werden sollte. Im Falle von tierärztlichen Anwendungen sollten
die Dosierungsbereiche dieselben sein, wie sie oben erläutert wurden.
-
Es
versteht sich, dass die Anwendung der Lehre der vorliegenden Erfindung
auf ein spezielles Problem oder in einer besonderen Umgebung angesichts
der hierin enthaltenden Lehren innerhalb der Fähigkeiten des Durchschnitts-Fachmanns
liegen wird. Beispiele für
die typischen Verwendungen der vorliegenden Erfindung erscheinen
in den folgenden Beispielen.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben die Anwendung der vorliegenden Erfindung
bei einer der TNF-vermittelten Krankheiten, die hierin beschrieben
sind. Die Unterschiede, wenn es solche überhaupt gibt, zwischen der
Behandlung von Patienten, die an anderen TNF-vermittelten Krankheiten leiden, und
der Behandlung von Patienten, die an einem TNF-vermittelten septischen
Schock leiden, würden
leicht und routinemäßig von
einem Durchschnitts-Fachmann identifiziert werden. Die Fähigkeit,
die Wirkungen des TNF-vermittelten septischen Schocks zu mildern,
indem ein TNF-Inhibitor verabreicht wird, wie es in den folgenden
Beispielen gezeigt wird, zeigt, dass die Verabreichung eines TNF-Inhibitors
gleich wirksam beim Behandeln aller TNF-vermittelten Krankheiten,
wie sie hierin definiert sind, sein wird.
-
Beispiel 1: Darstellung
der protektiven Wirkungen von menschlichem rekombinanten 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53 in einem
Maus-Modell mit Cytokin-induziertem septischen Schock
-
A. Protokoll für die Induktion
von systemischem Schock in Mäusen
-
Eine
von Everaerdt, et al. entwickelte Modifikation eines Maus-Modells des septischen
Schocks wurde in diesem Beispiel verwendet, um die therapeutische
Wirksamkeit des TNF-Inhibitors gegen den septischen Schock zu zeigen.
Everaerdt et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., Bd. 163, S. 378
(1989). In diesem Modell verursacht die synergistische Wirkung einer
Kombination von Cytokinen, menschlichem rekombinanten Tumor Nekrose
Factor α (hrTNFα) und menschlichem
rekombinanten Interleukin-1β (hrIL-1β) einen septischen Schock
in Mäusen,
der durch eine starke Unterkühlung
und dann Tod gekennzeichnet ist.
-
Der
letale septische Schock wurde bei 8-12 Wochen alten, weiblichen
C57B1/6-Mäusen
mit 18-21 Gramm Körpergewicht
durch die Verabreichung von hrTNFα und
hrIL-1β Induziert,
Der menschliche rekombinante Tumor Nekrose Faktor wurde gewöhnlich gemäß dem Verfahren
hergestellt, das bei Shirai et al., Nature (1985) Bd. 313, S. 803-806
beschrieben wird, siehe ebenso die Patentanmeldung von Brewer et
al.. Menschliches rekombinantes Interleukin-1β wurde gewöhnlich gemäß dem Verfahren hergestellt,
das bei Kronheim et al., Biotechnology (1986) Bd. 4, S. 1078-1082
beschrieben wird. Die Cytokine wurden gemäß den Verfahren, die in der
Pharmakopia XXII der United States, National Formulary XVII, 1.
Januar 1990, S. 1493-1495, beschrieben sind, auf LPS getestet. Die
Injektionen der Cytokine wurden als Einzelbolus, subkutan, auf der
dorsalen Oberfläche
der Mäuse,
in 100 μl-Volumina
abgegeben. Der 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53 wurde
gemäß dem DNA-Rekombinationsverfahren,
das in der Anmeldung von Brewer et al. beschrieben ist, hergestellt
und wurde in mehrfachen intraperitonealen Dosen in Volumina von
300 μl oder
weniger pro Injektion verabreicht.
-
Es
wurden Vorversuche durchgeführt,
um das Verhältnis
von hrIL-1β zu
hrTNFα zu
bestimmen, das erforderlich ist, um eine Sterblichkeit von 100%
(1) zu induzieren. Die Dosen werden ausgedrückt als μg/kg Körpergewicht.
Während
die hrTNFα-Dosierung
konstant bei 300 μg/kg
gehalten wurde, wurden zu dem Injektionsbolus steigende Mengen hrIL-1β hinzugefügt. Die
Ergebnisse, angegeben als μg
hrIL-1(3/kg : % Sterblichkeit, waren wie folgt; 250:0, 500:10, 1500:50,
2000:67, 2500:100. Alle Dosen größer als
2500 μg/kg produzierten
100% Letalität.
In allen folgenden Experimenten wurden die Cytokine bei 2500 μg/kg hrIL-1β und 300 μg/kg hrTNFα verwendet
und als einzelner subkutaner Bolus an der dorsalen Oberfläche verabreicht.
-
Die
kombinierte Verabreichung von hrTNFα und hrIL-1β verursachte bei Mäusen eine
starke Hypothermie (2) und dann den Tod etwa 18
bis 30 Stunden nach der Injektion (4). In diesem
Beispiel wurde eine Abnahme der Körpertemperatur als ein messbarer
Indikator für
die Schwere des induzierten Schocks verwendet. Die Körpertemperatur
wurde durch Verwendung eines First Temp-Infrarot-Handscanners (Intelligent Medical
Systems, Carlsbad, CA) bestimmt. Der Grad der Hypothermie korrelierte
direkt mit der Schwere anderer klinischer Symptome (d.h. Zittern,
Lethargie, Verlust der Hautelastizität, gekrümmte Haltung). Die Körpertemperatur
der Tiere fiel etwa 15 Stunden nach der Injektion von einem Normalwert
von 39°C
bis auf 28°C ab.
-
Im
Gegensatz dazu verursachten Injektionen von jedem Cytokin allein
keinen ähnlichen
Grad der Hypothermie und waren ohne letale Wirkung. Subkutane Injektionen
mit einem einzelnen Bolus von hrIL-1β bei 2500 μg/kg verursachten einen vorübergehenden
Abfall der Körpertemperatur
auf 34°C,
wobei dieser Tiefpunkt 12 bis 16 Stunden nach der Injektion erreicht
wurde. Es wurde keine Sterblichkeit beobachtet. 300 μg/kg hrTNFα erzeugten
keine messbare Wirkung auf die Körpertemperatur
von Mäusen,
auch wurde keine Sterblichkeit beobachtet.
-
B. Wirkungen des 40kDa-TNF-Inhibitors Δ53 auf Cytokin
induzierten Schock
-
Der
40kDa-TNF-Inhibitor Δ53
wurde an Mäuse
verabreicht, denen die Cytokin-Mischung (hrIL-1β und hrTNFα in den oben beschriebenen Mengen)
injiziert wurde. Eine Reihe von Experimenten wurde durchgeführt, in
denen Gruppen von sechs Mäusen
mit dem Inhibi torprotein (in diesem Experiment dem 40kDa-TNF-Inhibitor Δ53) über zunehmend
längere
Zeiträume
behandelt wurden. Die Menge des Inhibitorproteins pro Injektion
wurde konstant gehalten, während
die Gesamtzahl der Injektionen erhöht wurde. Deshalb änderte sich
die absolute Menge des verwendeten Inhibitorproteins in den drei
Experimenten mit der Dauer der therapeutischen Behandlung. Die Körpertemperatur
und die Sterblichkeit wurde für
jedes Experiment ermittelt.
-
Im
ersten Experiment wurde das Inhibitorprotein intraperitoneal 30
Minuten vor und 30 Minuten nach dem Cytokinbolus injiziert (3).
Jede Injektion enthielt 100 mg/kg Inhibitorprotein in einem 300 μl-Volumen für insgesamt
200 mg/kg. Von den Mäusen
mit einem Cytokin-Schock zeigten diejenigen in der Gruppe, die das
Inhibitorprotein erhielten, einen deutlichen Rückgang der Hypothermie in einem
Zeitraum von 4 bis 6 Stunden nach der Verabreichung der Cytokine
im Vergleich zu der unbehandelten Gruppe (3). Der
Beginn der Mortalität
in der behandelten Gruppe war ungefähr 12 Stunden verzögert (4).
48 Stunden nach der Injektion betrug jedoch die Sterblichkeit in
beiden Gruppen 100%.
-
In
dem zweiten Experiment wurde die Therapie für insgesamt 12 Stunden nach
der Injektion fortgesetzt: (5). Die
Injektionszeiten, bezogen auf die Zeit der Cytokin-Injektion waren: –30 Minuten,
+ 30 Minuten, 3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden und 12 Stunden. Diese
Therapie führte
zu einer Gesamtdosis Inhibitorprotein von 600 mg/kg. Nach der Cytokin-Injektion
entwickelte die unbehandelte Gruppe die charakteristische Hypothermie
mit einem Tiefpunkt von 26°C
nach 15 Stunden. Die ersten Todesfälle wurden nach 36 Stunden (6)
beobachtet. Die Sterblichkeit betrug 100% in 43 Stunden. Im Gegensatz
dazu war die mit dem Inhibitorprotein behandelte Gruppe gegen die
schwere Hypothennie für
etwa 24 Stunden nach der Injektion der Cytokin-Mischung geschützt. Die
Körpertemperatur
erreichte einen anfänglichen
Tiefpunkt von 35,5°C
nach 12 Stunden. Zu dem Zeitpunkt war die Therapie mit dem Inhibitorprotein
beendet. Die Körpertemperatur
stieg während
der nächsten
sechs Stunden leicht an und fiel dann auf 26°C nach 36 Stunden ab. Im Verhältnis zur unbehandelten
Gruppe war der Beginn der Mortalität in der behandelten Gruppe
verzögert.
Die ersten Todesfälle
wurden 42 Stunden nach der Injektion beobachtet und erreichten nach
44 Stunden 100%.
-
Das
dritte Experiment verlängerte
die obige Therapie von 12 Stunden auf 24 Stunden nach der Cytokin-Injektion
(7). Die zusätzlichen
intraperitonealen Injektionen wurden 15, 18, 21 und 24 Stunden nach der
Injektion der Cytokin-Mischung verabreicht. Die resultierende Gesamtdosis
betrug 1000 mg/kg. Die unbehandelte Gruppe, die hrIL-1β und hrTNFα erhielt,
folgte demselben Verlauf wie in dem zweiten Experiment. Die Körpertemperatur
erreichte einen Tiefpunkt von 27°C
nach 12 Stunden. Die Sterblichkeit begann 18 Stunden nach der Injektion
und betrug 100% nach 42 Stunden (8). Im Gegensatz
dazu wurde die Gruppe, die das Inhibitorprotein erhielt, gegen die
schwere Hypothermie und Letalität
geschützt.
Die durchschnittliche Körpertemperatur
fiel innerhalb von 10 Stunden nach der Cytokin-Injektion auf nur
33,5°C und
stieg anschließend
am Ende der Inhibitorprotein-Behandlung (7) nach
24 Stunden fast auf den Nonnalwert an. Nach 42 Stunden (18 Stunden
nach Ende der Therapie) fiel die Körpertemperatur vorübergehend
auf 34,5°C
und blieb leicht unter normal bis 90 Stunden nach der Injektion
der Cytokine. Die Sterblichkeit in dieser Gruppe betraf einen von sechsen.
Der einzige Todesfall war unerklärlich.
Jedoch schien das Tier durch das Experiment hindurch anomal, vielleicht
wegen einer intraperitonealen Fehlinjektion. Die Körpergewichte
dieser Tiere wurden aufgezeichnet, um die vollständige Heilung von dem durch
Cytokin induzierten Schock festzustellen (9). In der mit
dem Inhibitorprotein behandelten Gruppe fiel das Durchschnittsgewicht
in 62 Stunden auf 79% des ursprünglichen
Gewichtes. 200 Stunden nach der Cytokin-Injektion war jedoch das Durchschnittsgewicht
auf das der Kontrollgruppe, der phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS)
injiziert worden war, zurückgekehrt.
Die Tiere schienen normal im Verhalten und in ihrer äußeren Erscheinung.
Durch Verlängerung
der Therapie mit dem Inhibitorprotein um 24 Stunden waren wir in
der Lage, die starke Hypothermie und Letalität, die bei dem mit Cytokin
induzierten Modell des septischen Schocks bei Mäusen beobachtet wurde, rückgängig zu
machen. Die Dauer und Häufigkeit
der Verabreichung des Inhibitors wäre mit einer Intensivpflege
für einen
Patient mit septischem Schock vereinbar.
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C. Kontrollen, die keine
Wirkungen der Flüssigkeitstherapie
und die nicht-toxische Eigenschaft des Inhibitors allein zeigen.
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In
den letzten drei oben beschriebenen Experimenten wurde das Inhibitorprotein
(40kDa-TNF-Inhibitor Δ53)
in Volumina von 200 bis 300 μl
pro Injektion verabreicht. Es war möglich, dass das Flüssigkeitsvolumen des
Inhibitorproteins selbst eine Therapie beeinträchtigen könnte. Um diese Möglichkeit
zu prüfen,
wurden die Hypothermie und Letalität in einer Gruppe von Mäusen, die
nur die Cytokine erhielt, und einer zweiten Gruppe, die Cytokine
plus die intraperitoneale Injektion von PBS in Volumina und Häufigkeiten
erhielt, die mit der mit Inhibitor behandelten Gruppe identisch
war (5), verglichen. Es wurden keine bedeutenden Unterschiede in
Hypothermie oder Sterblichkeit beobachtet. In den folgenden Experimenten
wurde PBS intraperitoneal an die unbehandelten Mäuse mit Cytokin-Schock verabreicht.
-
Eine
gesonderte Kontrolle wurde eingeschlossen, um die Wirkungen des
Inhibitorproteins allein zu ermitteln. In allen Experimenten wurde
einer Gruppe von Mäusen
nur das Inhibitorprotein in identischen Volumina und Häufigkeiten
injiziert, wie sie der behandelten Gruppe mit Cytokin-Schock verabreicht
wurden. Es wurde keine Sterblichkeit oder Veränderungen der Körpertemperatur
in den Inhibitorprotein-Kontrollgruppen beobachtet (3,5,7).
-
Beispiel 2: Darstellung
der protektiven Wirkungen des menschlichen rekombinanten 30kDa-TNF-Inhibitors
in einem Maus-Modell des Cytokin-induzierten septischen Schocks.
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A. Protokoll für die Induktion
des septischen Schocks in der Maus
-
Dasselbe
Maus-Modell des in Beispiel 1 beschriebenen septischen Schocks wurde
verwendet, um die therapeutische Wirksamkeit des 30kDa-TNF-Inhibitors
zu zeigen. Der letale Schock wurde bei weiblichen C57B1/6-Mäusen, die
8-12 Wochen alt waren und 18-21 Gramm wogen, durch die kombinierte
subkutane Verabreichung von 300 μg/kg
hrTNFα und
2500 μg/kg
hrIL-1β induziert.
Die Sterblichkeit war bei diesen Dosen 100%. Die Cytokine wurden
als einzelner subkutaner Bolus in den Nacken verabreicht.
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In
diesem Beispiel wurde eine Abnahme der Körpertemperatur als messbarer
Indikator für
die Schwere des induzierten Schocks verwendet. Der Grad der Hypothermie
korrelierte direkt mit der Schwere der klinischen Zeichen (d.h.
Zittern, Lethargie, Verlust der Hautelastizität, gekrümmte Haltung). Nach der kombinierten Verabreichung
von hrTNFα und
hrIL-1β fiel
die Körpertemperatur
etwa 15 Stunden nach der Injektion von einem normalen Wert von 39°C bis auf
28°C ab
(2). Die Temperatur wurde mit einem First Temp® Infrarot-Handscanner
(Intelligent Medical Systems, Carlsbad, CA) bestimmt. Im Gegensatz
dazu verursachten Injektionen von entweder hrTNFα oder hrIL-1β allein keinen ähnlichen
Grad der Hypothermie und waren ohne letale Wirkungen (2).
Der menschliche rekombinante 30kDa-TNF-Inhibitor, der in diesem
Experiment verwendet wurde, wurde gemäß den in der Patentanmeldung
von Brewer et al. beschriebenen Verfahren hergestellt.
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B. Wirkungen des 30kDa-TNF-Inhibitors
auf den Cytokininduzierten septischen Schock
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Ein
Inhibitorprotein (in diesem Beispiel der 30kDa-TNF-Inhibitor) wurde
einer Gruppe von 8 Mäusen intraperitoneal
mit 40 mg/kg pro Injektion in Zeiträumen von entweder 12, 24 oder
39 Stunden nach der subkutanen Verabreichung von hrTNFα und hrIL-1β appliziert. Die erste Gruppe,
die eine Maus enthielt, wurde mit dem Inhibitorprotein 30 Minuten
vor und 30 Minuten, 3 Stunden, 6 Stunden, 9 Stunden und 12 Stunden
nach der Injektion der Cytokine behandelt. Diese Maus erhielt eine
Gesamtdosis von 240 mg/kg des Inhibitorproteins, die in 6 Injektionen
verabreicht wurde. In der nächsten
Gruppe wurde die Behandlung mit den zusätzlichen, in 3-Stunden-Intervallen gegebenen
Injektionen auf weitere 12 Stunden ausgedehnt. Jede der drei Mäuse in dieser
Gruppe erhielt während
der 24-Stunden-Periode eine Gesamtmenge von 400 mg/kg des Inhibitorproteins,
die in zehn Injektionen appliziert wurde. In der nächsten Gruppe
wurde die Behandlung mit den verabreichten Injektionen, die wieder
in 3-Stunden-Intervallen gegeben wurden, auf zusätzliche 15 Stunden ausgedehnt. Jede
der vier Mäuse
in dieser Gruppe erhielten während
der 39-Stunden-Periode eine Gesamtmenge von 600 mg/kg, die in 15
Injektionen verabreicht wurde.
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Die
Körpertemperatur
(10) und die Sterblichkeit (11) wurden
bei den behandelten und unbehandelten Mäusen verfolgt. Die Durchschnittstemperatur
der unbehandelten Mäuse
fiel nach 12 Stunden auf 27°C
und blieb auf diesem niedrigen Wert, bis die Mäuse 36 bis 42 Stunden nach
der Verabreichung der Cytokine starben. Im Gegensatz dazu war die
Körpertemperatur
der Mäuse
in allen drei Behandlungsgruppen nur mäßig erniedrigt, und alle Mäuse überlebten
den Cytokin-induzierten Schock. Während der ersten 24-Stunden-Periode nach der
Verabreichung der Cytokine fiel die Körpertemperatur in allen drei
Gruppen 2 bis 4°C
in 12 Stunden und kletterte dann in 24 Stunden auf die normale Temperatur.
Danach wurde die Temperatur in den Gruppen, die entweder 24 Stunden
oder 39 Stunden eine Inhibitorprotein-Behandlung erhielten, auf
normalen Werten gehalten, wobei die Temperatur der einzelnen Maus,
die nur 12 Stunden lang behandelt wurde, um 3°C auf 39°C fiel und anschließend 100
Stunden nach der Cytokin-Injektion zu einem Normalwert zurückkehrte.
-
Die
Zeit, die nötig
war, mit dem Körpergewicht
auf die Werte der Zeit 0 zurückzukehren,
wurde ebenso als Kennzeichen der Erholung nach einem Cytokin-induzierten
Schock verwendet (12).
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Die
Körpergewichte
der Mäuse,
die mit dem Inhibitorprotein entweder 24 oder 39 Stunden lang behandelt
wurden, fielen nach 60 Stunden auf 86% der Werte zur Zeit 0 und
kehrten dann nach 140 Stunden auf normale Werte zurück. Das
Körpergewicht
der einzelnen Maus, die 12 Stunden lang mit dem Inhibitor behandelt
wurde, erreichte einen Tiefpunkt von 81 % zu einer etwas späteren Zeit,
nach 75 Stunden, erlangte aber den Wert zur Zeit 0 nach etwa 140
Stunden; zum selben Zeitpunkt wie die anderen zwei Gruppen.
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Der
30kDa-TNF-Inhibitor war beim Schutz der Mäuse gegen ein durch Cytokin
induziertes letales septisches Schocksyndrom wirksam, wenn die Therapie
in 3-Stunden-Intervallen über
Zeiträume
von entweder 12, 24 oder 39 Stunden nach der Injektion der Cytokin-Mischung beibehalten
wurde. Eine ähnliche
therapeutische Behandlung kann bei einem Patienten mit einem septischen
Schock auf einer Intensivstation leicht durchgeführt werden.
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Beispiel 3: Darstellung
der Wirkungen des menschlichen rekombinanten 30kDa-TNF-Inhibitors
auf die durch Streptokokken-Zellwand (SCW) induzierte Reaktivierung
von SCW-induzierter Arthritis in Ratten.
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Dieses
Experiment verwendet das Modell, das bei Esser et al., Arthritis
and Rheumatism, 28: 1401-1411, (1985) beschrieben wird. Dieses Modell
wird kurz wie folgt zusammengefasst:
Streptokokken-Zellwand
(SCW) wird intraartikulär
in das Fußgelenk
von Lewis-Ratten injiziert. Um eine Kontrolle bereitzustellen, wird
Kochsalz in das kontralaterale Gelenk injiziert. Nach einer Zeitdauer
von 20 Tagen, in denen die anfängliche
Entzündung
aufhört,
wird SCW erneut verabreicht, diesmal durch intravenöse Injektion.
Diese Dosis von SCW ist nicht ausreichend, eine Gelenkentzündung allein
zu verursachen und hat daher wenig Wirkung auf das Gelenk, dem Kochsalz
injiziert worden war. Im Gegensatz dazu ist diese Dosis jedoch in
der Lage, die Entzündung
und die Gelenkzerstörung
in dem vorher mit SCW injizierten Fußknöchel zu reaktivieren. Um das Ausmaß der Entzündung zu
ermitteln, die der zweiten Verabreichung von SCW folgt, werden täglich die
Ausmaße
des Fußgelenks
gemessen.
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Bezüglich der
durch Streptokokken-Zellwand induzierten Arthritis erläutert R.
L. Wilder in Immunopathogenetic Mechanisms of Arthritis, Kapitel
9 mit der Überschrift "Experimental Animal
Models of Chronic Arthritis",
dass "die klinischen,
histologischen und radiologischen Kennzeichen der experimentellen
Gelenkkrankheit sehr denen ähneln,
die bei rheumatoider Arthritis von Erwachsenen und Jugendlichen
beobachtet wurde".
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Zwei
Verfahren zum Behandeln von Arthritis wurden unter Verwendung des
Nagetiermodells mit SCW-induzierter Arthritis durchgeführt.
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Verfahren
Eins: In einer Reihe von Experimenten wurde Arthritis-Ratten eine
einzelne intraartikuläre Verabreichung
von TNF-Inhibitor
in Phosphat-gepuffertem Kochsalz (PBS) gegeben, wobei das SCW-induzierte
Arthritis-Modell verwendet wurde. Arthritis wurde durch Injektion
von SCW (1,8 μg
Rhamnose-Äquivalent)
in das linke Fußgelenk
jeder Ratte am Tag 0 induziert. Dem rechten Fußgelenk wurde ein gleiches
Volumen pyrogenfreies Kochsalz injiziert. Die Ausmaße der Fußgelenke
wurden an den Tagen 0, 1, 2 und 7 gemessen. Die Schwellung des linken
Fußgelenkes
an den Tagen 1 und 2 (Tabelle 1) spiegelt die akute Phase der durch
SCW induzierten Arthritis wider. Das rechte Fußgelenk, das als Kontrolle
für das
mechanische Trauma in Verbindung mit der intraartikulären Injektion
diente, unterlag keiner bedeutenden Schwellung (Werte nicht gezeigt).
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Am
Tag 21, nachdem die akute Phase der Arthritis abklang, wurden die
Ratten wahllos in vier Gruppen mit jeweils 9 oder 10 Ratten geteilt,
betäubt
und gemäß dem oben
beschriebenen Protokoll injiziert. C105 ist ein Mutein des 30kDa-TNF-Inhibitors,
in dem eine Aminosäurensubstitution
durchgeführt
wurde, um eine Stelle für
die kovalente Bindung von Polyethylenglykol (PEG) zu herzustellen.
In C105 wurde Asparagin an Position 105 des 30kDa-TNF-Inhibitors
durch Cystein ersetzt. In dem C105-PEG 3400-Dumbbell(db)-Molekül werden
zwei Moleküle
C105 mit einem einzelnen PEG-Molekül mit einer ungefähren Molekülmasse von
3400 Dalton quervernetzt. Das Dumbbell-Molekül und die Pegylierungsverfahren
werden ausführlicher
in der U.S. Patentanmeldung mit der Seriennr. 07/669,862, eingereicht
am 15. März
1991 mit der Überschrift "Site Specific Pegylation
of Polypeptides",
beschrieben. Das Verfahren zur Herstellung von C105-PEG 3400 db
wird in dem nachstehenden Beispiel 5 angegeben.
-
Gruppe
Idiente als Trägerkontrolle
für die
mit C105 behandelte Gruppe IV. Gruppe II diente als Trägerkontrolle
für die
mit C105-PEG 3400 db behandelte Gruppe III. Die intraartikulären Injektionen
wurden in einem Gesamtvolumen von 10 μl über eine 25-Gauge-Nadel, die
an einem automatischen Pipettiergerät befestigt war, durchgeführt. Sofort
nach den intraartikulären
Injektionen der verschiedenen Behandlungsarten wurde jeder Ratte
intravenös
SCW (150 μg
Rhamnose-Äquivalent)
injiziert, um die Arthritis zu reaktivieren. Den Ratten wurden keine
anderen Behandlungen verabreicht. Die Durchmesser der Fußgelenke
wurden an den Tagen 21, 22, 23 und 24 gemessen.
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Wie
erwartet schwollen die linken Fußknöchel der Ratten in allen Gruppen
als Reaktion auf die intravenöse
Injektion von SCW am Tag 21 an (Tabelle 1 und 13).
Jedoch unterschied sich die Reaktion deutlich zwischen den Behandlungsgruppen.
Während
die Gelenke der Ratten in den Kontrollgruppen I und II um 30% beziehungsweise
32% ihrer anfänglichen
Ausmaße
anschwollen, nahmen die entsprechenden Gelenke in der mit C105-PEG-3400-db
behandelten Gruppe III nur um 15% und in der mit C105 behandelten
Gruppe IV um 25% zu. In 14 ist
die maximale Zunahme des Gelenkdurchmessers während des 72-Stundenintervalls nach
der mit SCW induzierten Reaktivierung für die Gruppen I, II, III und
IV graphisch dargestellt. Eine einzelne intraartikuläre Injektion
von C105-PEG 3400 db verursachte eine statistisch signifikante Abnahme
der Schwellung der arthritischen Gelenke.
-
Verfahren
Zwei: In einer zweiten Reihe von Experimenten wurde arthritischen
Ratten 30kDa-TNF-Inhibitor in Phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
mehrfach subkutan verabreicht, wobei dasselbe SCW-Arthritis-Modell
verwendet wurde. Arthritis wurde durch Injektion von SCW in das
linke Fußgelenk
jeder Ratte am Tag 1 (1,8 μg
Rhamnose-Äquivalent)
induziert und in das rechte Fußgelenk
ein gleiches Volumen pyrogenfreies Kochsalz injiziert.
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Am
Tag 21, nach Abklingen der akuten Arthritis, wurden die Ratten willkürlich in
vier Gruppen aufgeteilt. Jeder Ratte wurde intravenös eine zweite
Dosis SCW (150 μg
Rhamnose-Äquivalent)
injiziert, um die Arthritis zu reaktivieren. Innerhalb von drei
Minuten nach der Injektion von SCW wurden die neun Ratten in der Kontrollgruppe
I mit PBS behandelt, und die jeweils fünf Ratten in den Gruppen II,
III und IV wurden mit 1, 3 beziehungsweise 9 mg pro kg Körpergewicht
30kDa-TNF-Inhibitor in PBS behandelt. Subkutane Injektionen von
PBS in Gruppe I oder 30kDa-TNF-Inhibitor in die Gruppen II, III
und IV (1, 3 beziehungsweise 9 mg/kg) wurden wieder zwei und sechs
Stunden nach SCW-Verabreichung gegeben und während der sich anschließenden 42-Stunden-Periode
alle 6 Stunden wiederholt. Die Durchmesser der Fußgelenke
wurden 0, 24, 39, 48, 60 und 72 Stunden nach der intravenösen Injektion
von SCW gemessen.
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15 und
Tabelle 2 zeigt die maximalen Änderungen
der Gelenkdurchmesser während
der 72-Stunden-Periode nach der durch SCW induzierten Reaktivierung
von Arthritis in den vier experimentellen Gruppen. Wie erwartet
schwollen die Fußgelenke
in der mit Kochsalz behandelten Gruppe I als Reaktion auf die intravenöse Injektion
von SCW an. Die maximale Schwellung in den Gruppen II, III und IV
war jedoch um 58%, 85% beziehungsweise 75% reduziert. Tabelle 2
zeigt die Ergebnisse der statistischen Auswertung der Werte von 15 unter
Verwendung des t-Testes an Mittelwerten, die einer logarithmischen
Transformation unterzogen worden sind.
-
Beispiel 4: Darstellung
der Wirkungen des menschlichen rekombinanten 30kDa-TNF-Inhibitors
auf die durch Endotoxin in Ratten induzierte akute Lungenschädigung als
Verfahren zur Behandlung des Atemnotsyndroms (ARDS) bei Erwachsenen
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Dieses
Experiment verwendet einen septischen Stimulus, Endotoxin, um eine
akute von Neutrophilen vermittelte Lungenschädigung zu induzieren gemäß dem Modell,
das bei Ulich, et al. American Journal of Pathology 138: 1485-1496
(1991) beschrieben ist. Dieses Modell wird kurz wie folgt zusammengefasst:
Endotoxin wird intratracheal in den mittleren Halsanteil der Luftröhre betäubter Ratten
injiziert. Nach einem Latenzzeitraum von sechs Stunden wird eine
bronchoalveolare Spülung
(BAL) der Lungen als Abschlussverfahren durchgeführt. Von der BAL-Flüssigkeit
wird ein Gesamt- und Differentialblutbild der weißen Blutkörperchen
angefertigt. Die intratracheale Injektion von pyrogenfreier Kochsalzlösung ergibt
eine BAL-Flüssigkeit
mit einer geringen Zahl überwiegend
alveolärer
Makrophagen (etwa 99%). Die intratracheale Injektion von Endotoxin verursacht
eine große
Zunahme der Anzahl von BAL-Zellen und ein Vorherrschen der Neutrophilen.
Das akute neutrophile Eindringen in die Alveolarräume erreicht
seinen höchsten
Wert nach 6 bis 12 Stunden und wird von einer Akkumulation proteinhaltiger
oedematöser Flüssigkeit
in den Alveolarräumen
begleitet. TNF wird für
einen der Mediatoren von durch Endotoxin induzierter Alveolitis
gehalten. TNF ist in der BAL-Flüssigkeit
nach der Stimulation mit Endotoxin vorhanden. Der alveoläre Makrophage
wird für
den Ort seiner Synthese gehalten. Außerdem induziert die intratracheale
Injektion des exogenen TNF ein akutes intraalveoläres, neutrophiles Exsudat,
das dem durch Endotoxin induzierten qualitativ ähnlich ist.
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Obgleich
von den Tiermodellen nicht angenommen wird, dass sie die menschlichen
Krankheiten exakt widerspiegeln, besonders den Übergang von den akuten in die
chronischen Phasen der ARDS, werden viele Tiermodelle verwendet,
die dem veränderten
Lungenödem,
der Sequestrierung von Leukozyten und der Hypoxämie während der akuten Phase der
parenchymalen Lungenschädigung
im Verlauf des ARDS nahekommen. J. F. Murray et al., Am. Rev. of
Respiratory Disease, Bd. 138, S. 720-723 (1991). Die akuten Formen
von ARDS treten in Gegenwart bestimmter identifizierbarer Risikofaktoren
wie Sepsis, Aspiration oder mehrfache Bluttransfusionen ein. Laufende
Untersuchungen unterstreichen die zentrale Rolle der von Neutrophilen
ausgelösten
Schädigung
in der Pathophysiologie von ARDS (Tate, R.M. Am. Rev. Resg. Dis.
128: 552-559 (1983)). Von den toxischen Produkten, die durch die
aktivierten Neutrophilen freigesetzt werden, nimmt man an, dass
sie die alveoläre
Kapillarmembran schädigen.
Die Permeabilität
der geschädigten
Membran ist stark erhöht,
wobei die Bewegung der Plasmaproteine und entzündlichen Zellen, in die Alveolarräume stimuliert wird.
In einem experimentellen Schaf-Modell für ARDS septischen Ursprungs
schützte
eine Neutrophilenverarmung vor der Entwicklung einer Lungenschädigung (Heflin,
A.C. J. Clin. Invest, 68: 1253-1260 (1981)).
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Es
wurde ein Verfahren zur Behandlung von neutrophiler Alveolitis in
Ratten mittels intratrachealer Verabreichung eines 30kDa-TNF-Inhibitors in
PBS durchgeführt.
Eine Lungenschädigung
wurde durch das Verabreichen von Endotoxin (5 μg pro Ratte) in einem Gesamtvolumen
von 0,5 ml sterilem PBS durch eine 27 Gauge-1/2 Inch- Nadel induziert,
die zwischen den Trachealringen in dem chirurgisch freigelegten
mittleren Halsbereich der Luftröhre
eingeführt
wurde. Der Impfstoff wurde langsam in die Luftröhre verabreicht, während die
Geschwindigkeit und die Tiefe der Atmung der Ratte überwacht
wurden. Sechs Stunden später
wurden die Ratten mit Isofluran betäubt, so dass eine Laparotomie
durchgeführt
werden konnte, um die Spülung
der Lungen zu vereinfachen. Die kaudale Hohlvene wurde abgetrennt,
um den Blutgehalt der Lungen zu verringern. Das Zwerchfell wurde
geöffnet,
damit die Lungen während
der Spülung
expandieren konnten. Eine BAL wurde durch Injektion von 40 ml Hank's im Gleichgewicht
befindlicher Salzlösung
in die Bronchoalveolarräume über einen
Angiocath-Katheter durchgeführt,
der an der Stelle eines Luftröhrenschnittes
im mittleren Halsbereich eingesetzt und befestigt wurde. Der entzündliche
zelluläre
Zufluss wurde aus dem Pellet wiedergewonnen, der durch 15-minütige Zentrifugation
der BAL-Flüssigkeit
bei 1500 Upm erhalten wurde. Die Gesamtzahl der Leukozyten wurden
in einem Coulter-Zählapparat
gezählt.
Der Prozentsatz der polymorphkernigen Neutrophilen wurde bestimmt,
indem eine differentielle Zellzählung
per Hand auf einem Objektträger
mit gefärbten
Zellen durchgeführt
wurde.
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Die
Wirkungen des 30kDa-TNF-Inhibitors auf den durch Endotoxin stimulierten
Zellzufluss in die Bronchoalveolarräume wurden durch die gleichzeitige
Verabreichung des 30kDa-TNF-Inhibitors und die intratracheale Eintröpfelung
von Endotoxin bestimmt. Der 30kDa-TNF-Inhibitor wurde in Dosen von 1 bis
10 μg pro Ratte
getestet. Der 30kDa-TNF-Inhibitor verminderte bei einer Dosis von
1 μg/Ratte
den Zufluss der Neutrophilen in die Alveolarräume nicht. Jedoch verursachte
die intratracheale Verabreichung des 30kDa-TNF-Inhibitors bei Dosen
zwischen 2,5 μg
bis 10 μg
pro Ratte einen maximalen Rückgang
im Zufluss der Neutrophilen in die Alveolarräume. Verglichen mit dem neutrophilen
Zufluss bei unbehandelten Ratten betrug die prozentuale Hemmung
des zellulären
Zuflusses in diesen mit dem 30kDa-TNF-Inhibitor behandelten Ratten
ungefähr 35%
(16). Die Gesamtzahl der Neutrophilen, die sich
in den Bronchoalveo larräumen
befanden, war in Ratten, die mit 2,5 bis 10 μg 30kDa-TNF-Inhibitor pro Ratte behandelt worden
waren (17 und Tabelle 3), deutlich
vermindert.
-
Beispiel 5: Herstellung
von C105-PEG 3400 db
-
C105-PEG-db-Verbindungen
wurden durch die Reaktion von Cystein-haltigem Mutein des 30kDa-TNF-Inhibitors
C105 mit PEG-bis-Maleimid
hergestellt. Um das PEG-bis-Maleimid herzustellen, wurde PEG-Tresylat
aus PEG-bis-Diol hergestellt, wie es von Nilson und Mosbach in Methods
in Enzymology, Bd. 104, S. 56-69, Academic Press, Inc., New York,
NY (1984) beschrieben wird. Die Menge des sulfonierten Zwischenproduktes
wurde durch Elementaranalyse für
Fluor bestimmt. Dieses Zwischenprodukt wurde in das Phthalimid-Derivat überführt, das
anschließend
mit Hydrazinhydrat zu dem PEG-bis-Amin-Zwischenprodukt reduziert
wurde. Diese zwei Reaktionen wurden mit dem Verfahren durchgeführt, das
bei Pillai, et al., J. Org. Chem., Bd. 45, S. 5364-5370 (1980) beschrieben
wird. Die Menge jedes Zwischenproduktes wurde durch die Elementaranalyse
für Stickstoff
ermittelt. Außerdem
wurde die Menge von PEG-bis-Amin durch die Reaktion mit 2,4,6-Trinitrobenzolsulfonsäure bestimmt.
Die PEG-bis-Aminderivate
wurden durch die Reaktion mit Maleinsäureanhydrid in Abwandlung des
Verfahrens von Butler und Hartley, in Methods in Enzymology, Bd.
XXV, S. 191-199, Academic Press, Inc., New York, NY (1972), und
durch die Cyclisierung des Zwischenproduktes unter Verwendung des
Verfahrens, das bei Wunsch, et al., Biol. Chem. Hoppe-Seyler, Bd.
366, S. 56-61 (1985) beschrieben wird, in die entsprechenden Bis-Maleimidprodukte überführt.
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Der
Mutein-C105-30kDa-TNF-Inhibitor wird hergestellt, wie in der U.S.
Patentanmeldung mit der Seriennr. 07/669,862, eingereicht am 15.
März 1991,
beschrieben. 2-3 mg/ml C105-30kDa-TNF-Inhibitor werden 2 Stunden
lang mit einem 4-fachen molaren Überschuss
Dithiothreitol (DDT) bei Umgebungstemperatur behandelt. Das Mutein
wird dann 3 Stunden lang gegen entgastes 50 mM HEPES pH 7,0 bei
4°C dialysiert.
Um die Dumbbell-Verbindung herzustellen – die als ein mit Polyethylenglykol
(PEG)-vernetztes Dimer betrachtet werden kann – wird das dialysierte Mutein
mit der PEG-bis-Maleimid-Spezies umgesetzt. Das Verhältnis von Mutein
zu PEG-bis-Maleimid variiert in Abhängigkeit von der Molekularmasse
der PEG-Verbindung. Für
das PEG-bis-Maleimid mit einem Molekulargewicht von etwa 1900 wurde
ein molares Verhältnis
von 1 zu 1 verwendet, während
für PEG-Verbindungen mit
einem Molekulargewicht von 3400 oder 20000 ein molares Verhältnis von
Mutein zu PEG-Verbindung von 2 zu 1 benutzt wurde. Die Reaktionen
werden 3-12 Stunden lang bei Umgebungstemperatur inkubiert.
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Nach
der Inkubation wurden die mit PEG vernetzten Dimere von unpegyliertem
Mutein und PEG-Muteinmonomeren unter Verwendung von MONO-S FPLC
in 50 mM HOAc pH 4,0 gereinigt, wobei ein 260 mM, 310 mM und 350
mM NaCl-Stufengradient verwendet wurde. Die Dumbbell-Verbindungen
werden an der 310 mM NaCl-Stufe
eluiert. Restliches unpegyliertes Mutein wurde durch Chromatographie
auf Superdex 75 entfernt. C105-PEG 3400 db bezeichnet eine Dumbbell-Verbindung
(ein PEG-vernetzter TNF-Inhibitor-Dimer), wobei der TNF-Inhibitor
das C105-Mutein des 30kDa-TNF-Inhibitors ist und die PEG-Einheit
eine Molekularmasse von etwa 3400 Dalton hat.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung in Verbindung mit bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, versteht sich, dass Fachleute in der Lage sind,
Modifikationen und Veränderungen
durchzuführen, ohne
von dem Anwendungsbereich und Charakter der vorliegenden Erfindung
abzuweichen. Daher soll die vorhergehende Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
nicht in einem einschränkenden
Sinn verstanden werden, und die vorliegende Erfindung wird am besten
durch die folgenden Ansprüche
und ihre Äquivalente
erläutert.
Tabelle
2. Maximale Veränderungen
des Gelenkdurchmessers während
der 72-Stunden-Periode nach Reaktivierung der durch SCW induzierten
Arthritis
- Die Werte sind als Mittelwerte t Standardabweichung
angegeben.
- (* Statistisch signifikanter Unterschied im Vergleich zur Kontrollgruppe
I, wie durch den ungepaarten t-Test nachgewiesen wurde, durchgeführt an Mittelwerten,
welche logarithmisch transformiert wurden.)
Tabelle
3. Gesamtzahl der Neutrophilen, die aus der broncho-alveolären Flüssigkeit
von mit Endotoxin behandelten Ratten gewonnen wurde - * deutlich verschieden von der unbehandelten
Kontrollgruppe, wie durch den ungepaarten t-Test nachgewiesen wurde.