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RECHTE DER
REGIERUNG
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Die
vorliegende Erfindung wurde im Zusammenhang von Forschungen bereitgestellt,
die zum Teil durch die NIH-Zuschüsse
AR38188 und AR39740 unterstützt
wurden. Die Regierung kann an dieser Erfindung bestimmte Rechte
besitzen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Expression vieler exogener Gene wird in einfacher Weise in einer
Vielzahl rekombinanter Wirt-Vektorsysteme erhalten, welche jedoch
schwierig zu erhalten ist, falls das Protein normalerweise eine
extensive posttranslationale Prozessierung erfordert. Dies ist der
wahrscheinliche Grund, daß die
Expression in einem vollständig
rekombinanten System bei keinem der fibrillären Hauptkollagene, welche
die Prozessierung durch posttranslationale Enzyme erfordern, berichtet
wurde; siehe Prockop und Kivirikko, N. Engl. J. Med. 1984, 311,
376–386.
Die Prolyl-4-hydroxylase ist wahrscheinlich eines der wichtigsten
posttranslationalen Enzyme, welches für die Synthese von Prokollagen
oder Kollagen durch Zellen benötigt
wird, da es erforderlich ist, um Prolylreste in der Y-Position der
sich wiederholenden -Gly-X-Y-Sequenzen
zu 4-Hydroxyprolin zu hydroxylieren; Prockop und Kivirikko, N. Engl.
J. Med. 1984, 311, 376–386.
Solange nicht eine geeignete Anzahl von Y-Position-Prolylresten zu 4-Hydroxyprolin
durch die Prolyl-4-hydroxylase hydroxyliert sind, können die neu
synthetisierten Ketten nicht in eine dreifach-helikale Konformation
bei 37°C
falten. Falls die Hydroxylierung nicht stattfindet, verbleiben die
Polypeptide nicht-helikal, werden schlecht von den Zellen sekretiert
und können sich
nicht selbst zu Kollagenfibrillen zusammenlagern. Kürzlich wurde
die Prolyl-4-hydroxylase im Baculovirus exprimiert; Vuorio, K. et
al., Proceedings of the National Academy of Science U.S.A., 1992,
89, 7467–7470.
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Schnieke
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 1987, 84, 8869–8873, und
Lee et al., J. Biol. Chem. 1989, 264, 20683–20687, beschreiben Rettungsexperimente
bzw. Rescue-Experimente in zwei unterschiedlichen Systemen, die
nur eine der zwei Ketten für
Typ I-Prokollagen synthetisierten. Schnieke et al. berichteten,
daß ein
Gen für
die humane fibrilläre
Kollagen-proα1(I)-Kette,
das COL1A1-Gen, in Mausfibroblasten exprimiert werden kann und daß die Ketten
verwendet werden, um Moleküle
vom Typ I-Prokollagen, dem Vorläufer
des Typ I-Kollagens, aufzubauen. Jedoch stammen in diesem System
die Proα2(I)-Ketten,
die in demselben Molekül
gefunden werden, von der Maus. Im System von Lee et al. stammen
die Proα1(I)-Ketten von der Ratte. Daher
wurde die Synthese eines Prokollagenmoleküls, in welchem alle drei Ketten
von einem exogenen Gen stammen, weder bei Schnieke et al. noch bei
Lee et al. erhalten.
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Das
Ausbleiben des Erhaltens der Expression von Genen fibrillärer Kollagene
in einem vollständig
rekombinanten System hat Versuche behindert, die normalen Struktur-Funktionsbeziehungen
der Proteine zu untersuchen und die Wirkungen von Mutationen zu
untersuchen. Insbesondere sind kürzlich
Mutationen im Gen für
Typ II-Prokollagen mit dem Auslösen
mehrerer humaner Krankheiten in Verbindung gebracht worden, Anderson
et al., Am. J. Hum. Genet. 1990, 46, 896–901, Tiller et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 1990, 87, 3889–3893, Vissing et al., J. Biol.
Chem. 1990, 264, 18265–18267,
Lee et al., Science 1989, 244, 978–980, Francomano et al., Genomics,
1987, 1, 293–296,
Knowlton et al., Am. J. Hum. Genet. 1989, 45, 681-688; Ahmad et al.,
Am. J. Hum. Genet. 1990, 47, A206, Palotie et al., The Lancet 1989,
I, 924–927,
Knowlton et al., N. Engt J. Med. 1990, 322, 526–530, Ala-Kokko et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 1990, 87, 6565–6568, da aber geeignete Zahlen
humaner Knorpelzellen schwer erhältlich
sind und da humane Chondrozyten leicht ihren Phänotyp in Kultur verlieren,
Elima und Vuorio, FEBS Lett. 1989, 258, 195–198, Aulthouse et al., In
Vitro Dev. Biol. 1989, 25, 659–668,
hat sich der kausale Zusammenhang zwischen einer Mutation im Gen
und der biologischen Funktion des Proteins als schwer faßbar herausgestellt.
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Auch
ist es durch das Ausbleiben des Erhaltens der Expression von Genen
für humane
fibrilläre
Kollagene unmöglich,
humane fibrilläre
Prokollagene und Kollagene herzustellen, die eine Anzahl therapeutischer Verwendungen
beim Menschen aufweisen, und die nicht die unerwünschten Immunantworten hervorrufen, welchen
bei der Verwendung von Kollagen aus tierischen Quellen begegnet
worden ist.
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Kürzlich jedoch
beschrieben Anmelder die Expression eines humanen Typ II-Prokollagens in Maus-3T3-Zellen
unter Verwendung eines Promotors des humanen Typ I-Prokollagen-Gens;
Ala-Kokko et al., J. Biol. Chem., 1991, 266, 14175, Ala-Kokko et al., Matrix
1990, 10, 234.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Genkonstrukten,
die Kollagen-Gene
humanen Ursprungs enthalten. Eines der Genkonstrukte ist ein Hybrid
aus einem humanen Gen für
Typ I-Prokollagen (COL1A1) und einem humanen Gen für Typ II-Prokollagen
(COL2A1). Das 5'-Ende
des Konstrukts enthält
den Promotor, Exon 1 und Intron 1 des COL1A1-Gens, das mit Intron
1 des COL2A1-Gens verbunden ist. Das Konstrukt ist derart ausgestaltet,
daß der
Promotor und der angenommene bzw. mögliche Enhancer im ersten Intron
von COL1A1 die Expression des COL2A1-Gens antreiben und die Herstellung
von humanem Typ II-Prokollagen
bewirken. Das COL2A1-Gen besteht aus zwei Sphl/Sphl-Fragmenten des
Gens mit insgesamt etwa 26.000 Basenpaaren. Dieses Konstrukt enthält alle
kodierenden Sequenzen des Gens, außer der wenigen Kodons eines
Signalpeptids in Exon 1 und einem alternativ gespleißten Exon,
das Exon 1 folgt. Einige Versionen des Konstrukts schließen auch
ein Sphl/Sphl-Fragment von 3.500 Basenpaaren vom 3'-Ende des Gens ein, das
zur korrekten Polyadenylierung der mRNA benötigt wird.
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Ein
zweites Konstrukt enthält
den Promotor, das erste Exon, das Intron und etwa die Hälfte des
zweiten Exons des humanen COL1A1-Gens als 5'-Fragment des Konstrukts. Das 5'-Fragment wird durch
eine einzelne Kpnl-Restriktionsendonukleasenspaltstelle
mit einer cDNA verbunden, welche alle kodierenden Sequenzen des
Gens enthält,
außer
denjenigen, die in den ersten eineinhalb Exons enthalten sind. Zusätzlich ist
das 3'-Ende der
cDNA über
eine EcoRI-Spaltstelle mit einem EcoRI/EcoRI-Fragment von etwa 0,5
kB vom 3'-Ende des
COL1A1-Gens verbunden. Eine Reihe zusätzlicher Konstrukte verwendet
den hochwirksamen Promotor des Cytomegalievirus, um die Expression
von cDNA vollständiger
Länge für das humane
COL1A1-Gen anzutreiben. Alle Konstrukte sind derart konstruiert
worden, daß sie
einzelne Restriktionsendonukleasespaltstellen an ihren 5'- und 3'-Enden aufweisen
und daher aus Vektorsequenzen ausgeschnitten werden können.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
die Transfektion und Expression von Kollagen-Genkonstrukten in ausgewählten Zellen.
Die Prolyl-4-hydroxylase ist ein für die Biosynthese von Prokollagenen
und Kollagenen wichtiges posttranslationales Enzym. Das Enzym muß etwa 100
Prolylreste in der Y-Position der sich wiederholenden -Gly-X-Y-Tripeptidstrukturen
von Prokollagenen und Kollagenen zu 4-Hydroxyprolin hydroxylieren, damit
die Prokollagene oder Kollagene in eine stabile dreifach-helikale
Konformation bei Körpertemperatur
des das Protein synthetisierenden Organismus falten. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Synthetisieren von Prokollagen
oder Kollagen in rekombinanten Wirtszellen bereitgestellt, umfassend
das Transfizieren mindestens eines humanen Prokollagen- oder mindestens
eines humanen Kollagen-Gens in Wirtszellen, und das Transfizieren
mindestens eines Gens, das für
das posttranslationale Enzym Prolyl-4-hydroxylase kodiert, in die
Wirtszellen. Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine rekombinante Wirtszelle
bereitgestellt, umfassend mindestens ein transfiziertes humanes
Prokollagen- oder mindestens ein transfiziertes humanes Kollagen-Gen
und mindestens ein transfiziertes Gen, das für das posttranslationale Enzym
Prolyl-4-hydroxylase kodiert. Die Erfindung kann auch andere Zellen
verwenden, die kultiviert werden können und die notwendigen posttranslationalen
Enzyme und sekretorischen Mechanismen enthalten, wie Ovarienzellen
des chinesischen Hamsters.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine photographische Aufnahme, welche die Analyse durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese
in SDS der Proteine zeigt, die in Medium von HT-1080-Zellen sekretiert wurden, welche
mit einem Genkonstrukt, enthaltend den Promotor, erstes Exon und
das meiste des ersten Introns des humanen COL1A1-Gens, verbunden mit dem 30 kb-Fragment,
welches das gesamte COL2A1, außer
den ersten zwei Exons enthält, transfiziert
waren. Die Zellen wurden mit [14C]-Prolin
inkubiert, so daß die
Mediumproteine durch Autoradiographie analysiert werden konnten
(Speicherungsphosphorfilmanalysegerät). Spur 1 zeigt, daß die nicht-gereinigten Mediumproteine
drei Hauptpolypeptidketten aufweisen. Die oberen zwei sind die Proα1(IV)- und Proα2(IV)-Ketten
von Typ IV-Kollagen, die von Zellen synthetisiert werden, welche
nicht mit dem Konstrukt transfiziert wurden (nicht gezeigt). Die
dritte Bande sind die Proα1(II)-Ketten
des humanen Typ II-Prokollagens, das
mit Hilfe des Konstrukts synthetisiert wurde. Die Spuren 2 und 3
zeigen das gleiche Mediumprotein nach der Chromatographie des Mediums über eine
Ionenaustauschersäule
(DE-52, Whatman, bei pH 7,4 in Spur 2 und bei pH 7,0 in Spur 3).
Das Typ II-Prokollagen erschien im Ausschlußvolumen der Ionenaustauschersäule.
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2 ist
eine photographische Aufnahme, die zeigt, daß das von Zellen in das Medium
sekretierte, in 1 beschriebene Typ II-Prokollagen
in eine korrekte native Konformation gefaltet wurde. Die Mediumproteine
wurden bei den angegebenen Temperaturen mit einer hohen Konzentration
an Trypsin und Chymotrypsin unter Bedingungen verdaut, bei welchen
korrekt gefaltetes dreifachhelikales Prokollagen oder Kollagen der Verdauung
widersteht, ungefaltetes oder nicht korrekt gefaltetes Prokollagen
oder Kollagen aber zu kleinen Fragmenten verdaut wird (Bruckner
und Prockop, Anal. Biochemistry 1981, 110, 360). Die Produkte des
Verdaus wurden dann durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese in SDS
und Fluorographie analysiert. Die Ergebnisse zeigen, daß das Typ
II-Prokollagen der Verdauung bis zu 43°C, der normalen Temperatur,
bei welcher Typ II-Prokollagen sich entfaltet, widersteht. Daher
ist das Typ II-Prokollagen korrekt gefaltet und kann verwendet werden,
um Kollagenfibrillen zu erzeugen.
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3 ist
eine photographische Aufnahme, welche die Analyse von Medium von
HT-1080-Zellen zeigt, die mit einem Gen für COL1A1 und einem Gen für COL1A2
co-transfiziert waren. Das COL1A2 war mit einem wirksamen Neomycin-Resistenzgen verbunden,
das COL1A1 war es hingegen nicht. Die Zellen wurden hinsichtlich
der Expression des COL1A2-Neomycin-Resistenzgen-Konstrukts mit dem
Neomycin-Analog G418 gescreent. Das Medium wurde hinsichtlich der
Expression von COL1A1 durch Western-Blotting mit einem für die humane
Proα1(I)-Kette spezifischen
polyklonalen Antikörper
analysiert. Spur 1 zeigt, daß die
Mediumproteine Proα(I)-Ketten
enthielten. Spur 2 ist ein zuverlässiger Standard für Typ I-Prokollagen,
der Proα1(I)-Ketten und
teilweise prozessierte pCα1(I)-Ketten
enthält.
Die Ergebnisse zeigen, daß die
Zellen Prokollagen vom humanen Typ synthetisierten, welches Proα1(I)-Ketten,
wahrscheinlich in Form des normalen Heterotrimers mit der Zusammensetzung
aus zwei Proα(I)-Ketten
und einer Proα2(I)-Kette, enthielt.
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4 ist
eine schematische Darstellung der cDNA für die Proα1(I)-Kette des humanen Typ I-Prokollagens,
das modifiziert worden ist, um künstliche
Stellen für
die Spaltung durch spezifische Restriktionsendonukleasen zu enthalten.
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5 ist
eine photographische Aufnahme, welche die Analyse durch nicht-denaturierende 7,5%
Polyacrylamid-Gelelektrophorese (Spuren 1 bis 3) und 10% Polyacrylamid-Gelelektrophorese
in SDS (Spuren 4 bis 6) von gereinigter Prolyl-4-hydroxylase aus Huhn (Spuren 1 und 4)
und den Proteinen zeigt, die von Sf9-Zellen in das Medium sekretiert
wurden, welche das Gen für
die α-Untereinheit
und die β-Untereinheit der humanen
Prolyl-4-hydroxylase exprimieren und mit dem α58/β-Virus (Spuren 2 und 5) oder
mit dem α59/β-Virus (Spuren
3 und 6) infiziert wurden. α58/β und α59/β unterscheiden
sich durch eine Kette von 64 Basenpaaren. Die Spuren 1 bis 3 weisen
Proteine auf, die unter nicht-denaturierenden Bedingungen getrennt
wurden und zeigen Tetramere der zwei Arten von Untereinheiten. Die
Spuren 4 bis 6 weisen die gleichen Proben auf, die unter denaturierenden
Bedingungen getrennt wurden, so daß die zwei Untereinheiten als
getrennte Banden erscheinen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist festgestellt worden, daß die
meisten Formen von Osteogenesis imperfecta (01) von dominanten Mutationen
in einem der zwei Gene für
Typ I-Prokollagen hervorgerufen werden. Ebenso wird mindestens eine Untergruppe
der Osteoporose nach der Menopause von ähnlichen Mutationen in den
zwei Genen für
Typ I-Prokollagen
hervorgerufen. Des weiteren ist berichtet worden, daß Mutationen
im Typ II-Prokollagen-Gen humane Krankheiten wie Chondrodysplasie
und eine Untergruppe primärer
allgemeiner Osteoarthritis hervorrufen. Weiter ist berichtet worden,
daß Mutationen
im Typ III-Prokollagen-Gen (COL3A1) humane Krankheiten wie eine
tödliche
Variante des Ehlers-Danlos-Syndroms (Typ IV) und familiäre Aneurysmen
hervorrufen. Darüber
hinaus ist gezeigt worden, daß die
als Alport-Syndrom
bekannte Nierenkrankheit von Mutationen in einem der Gene (COL4A5)
für Typ
IV-Kollagen hervorgerufen wird. Ferner ist gezeigt worden, daß Injektionen
von Kollagenfasersuspensionen bei der Behandlung kosmetischer Fehler
sowie der physikalischen Schwäche
von Geweben wie dem Schließmuskel
wirksam sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine rekombinante Wirtszelle, umfassend
mindestens ein transfiziertes humanes Prokollagen- oder mindestens
ein transfiziertes humanes Kollagen-Gen und mindestens ein transfiziertes
Gen, das für
das posttranslationale Enzym Prolyl-4-hydroxylase kodiert. Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung die Expression von Typ I-, II- und III-Prokollagenen
und des posttranslationalen Enzyms Prolyl-4-hydroxylase in einer
Säugerzellinie,
einer Insektenzellinie oder einer Hefezellinie und die Bereitstellung
transfizierter Zellinien, welche diese Prokollagen-Gene umfassen.
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Die
Genkonstrukte können
verwendet werden, um humane fibrilläre Prokollagene in der humanen
Tumorzellinie HT-1080 zu synthetisieren. Diese humane Zelllinie
ist eine bequeme Quelle für
Typ IV-Kollagen, dem Hauptkollagen der Basilarmembranen, gewesen.
Da Typ IV-Kollagen kein Fibrillen formendes Prokollagen oder Kollagen
ist, kann es leicht durch ein einfaches chromatographisches Verfahren
von jedem fibrillären Prokollagen
getrennt werden. Daher stellt die Erfindung Verfahren bereit, woduch
ein humanes fibrilläres Prokollagen
leicht von Produkten eines endogenen Kollagen-Gens getrennt werden
kann. Darüber
hinaus wachsen HT-1080-Zellen in Kultur extrem schnell und können für lange
Zeitspannen gehalten werden.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung ein einzelnes Prokollagen- oder Kollagen-Gen oder eine Anzahl
verschiedener Prokollagen- oder Kollagen-Gene bereit, die in einer
Zelle zusammen mit dem postranslationalen Enzym Prolyl-4-hydroxylase
transfiziert und exprimiert werden. Weiter wird beabsichtigt, daß ein oder
mehrere Kopien eines einzelnen Prokollagen- oder Kollagen-Gens oder
der Anzahl verschiedener solcher Gene in Zellen transfiziert und
exprimiert werden können.
Die vorliegende Erfindung stellt bereit, daß diese Zellen transfiziert
werden können,
so daß sie
mindestens ein humanes Prokollagen-Gen, insbesondere das COL1A1-Gen,
aber nicht darauf beschränkt,
exprimieren, welches für
die Proα1(I)-Prokollagenkette
des humanen Typ I-Prokollagens kodiert. Es wird auch bereitgestellt,
daß die
Zellen sowohl mit COL1A1- als auch COL1A2-Genen transfiziert werden
und diese exprimieren können,
so daß sowohl
Proα2(I)-
und Proα1(I)-Ketten
gleichzeitig synthetisiert werden und sich zu normalen heterotrimeren
Molekülen
des Typ I-Prokollagens zusammenlagern.
Darüber
hinaus stellt die Erfindung bereit, daß die Zellen mit dem COL2A1-Gen,
das für
die Proα1(II)-Kette
des humanen Typ II-Prokollagens
kodiert, transfiziert werden können
und dieses exprimieren. Es wird weiter bereitgestellt, daß die Zellen
mit dem COL3A1-Gen, daß für die Proα1(III)-Kette des Typs III-Prokollagens
kodiert, transfiziert werden können
und dieses exprimieren. Die Erfindung stellt auch bereit, daß jedes
Prokollagen- oder Kollagen-Gen,
das in Zellen transfiziert und exprimiert wird, ein variantes Gen
umfassen kann. Solch ein variantes Gen kann eine Mutation einschließen, die
einzelne Restriktionsspaltstellen zur Spaltung des hybriden Gens
bereitstellt. In einigen bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verändern
Mutationen, die eine oder mehrere einzelne Restriktionsspaltstellen
bereitstellen, die durch das Gen kodierte Aminosäuresequenz nicht, sondern stellen
lediglich einzelne Restriktionsspaltstellen bereit, die zur Manipulation
des Gens verwendbar sind. So wäre
ein modifiziertes Gen aus einer Anzahl diskreter Bereiche, oder
D-Bereiche, flankiert von einzelnen Restriktionsspaltstellen, aufgebaut.
Diese diskreten Bereiche des Gens werden nachstehend als Kassetten
bezeichnet. Beispielsweise sind die mit D1 bis D4.4 bezeichneten Kassetten
in 4 gezeigt. Eine Vielzahl von Kopien einer Genkassette
ist eine weitere Variante des vorliegenden Gens, welches von der
vorliegenden Erfindung umfaßt
wird. Rekombinante oder mutierte Gene oder Kassetten, die erwünschte Eigenschaften
wie die Resistenz gegenüber
endogenen Enzymen wie Kollagenase bereitstellen, werden auch von
der vorliegenden Erfindung umfaßt.
Des weiteren stellt die vorliegende Erfindung transfizierte Zellen
bereit, von denen im wesentlichen alle andere Prokollagen- oder
Kollagen-Gene, vorzugsweise, aber nicht beschränkt auf Typ I-, II-, III- Prokollagen-Gene
oder Typ IV-Kollagen-Gene, umfassen. Die vorliegende Erfindung beabsichtigt,
daß die
transfizierten Zellen Säugerzellen
wie humane Tumorzellen, insbesondere, aber nicht beschränkt auf
HT-1080 Zellen, sein können.
In anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die transfizierten Zellen Insektenzellen
wie Sf9-Baculovirus-Zellen.
In anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die transfizierten Zellen Hefezellen
wie Saccharomyces cerevisiae- oder Pichia pastoris-Zellen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Zellen wie Säuger-Insekten- und Hefezellen, welche natürlicherweise
keine ausreichenden Mengen posttranslationaler Enzyme erzeugen,
mit mindestens einem Satz von Genen, die für das posttranslationale Enzym
Prolyl-4-hydroxylase kodieren, transformiert.
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Vorzugsweise
umfassen im wesentlichen alle Zellen mindestens ein transfiziertes
humanes Prokollagen- oder Kollagen-Gen mit mindestens einer Kette,
welche von einem transfizierten Kollagen- oder Prokollagen-Gen oder
-Genen abgeleitet ist, und mindestens einer Kette, welche von einem
endogenen humanen oder nicht-humanen
Prokollagen-Gen oder -Genen abgeleitet ist, anders als das Proα1(I)]2Proα2(I)-Kollagenmolekül, das aus
humanen Proα1(I)-Anteilen
und nicht-humanen
Proα2(I)-Anteilen
oder nicht-humanen Proα1(I)-Anteilen
und humanen Proα2(I)-Anteilen
besteht.
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Ein
neues Merkmal der erfindungsgemäßen Verfahren
ist, daß relativ
große
Menge von humanem fibrillärem
Prokollagen in einem rekombinaten Zellkultursystem synthetisiert
werden können,
das kein anderes fibrilläres
Prokollagen bildet. Systeme, die andere fibrilläre Prokollagene oder Kollagene
bilden, sind wegen der extremen Schwierigkeit der Reinigung des
Produktes endogener Gene für
fibrilläres Prokollagen
oder Kollagen von den rekombinanten Genprodukten unbrauchbar. Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
ist die Reinigung von humanem Prokollagen stark vereinfacht. Darüber hinaus
ist gezeigt worden, daß die Mengen
an Protein, das durch die erfindungsgemäßen Verfahren synthetisiert
wird, gegenüber
anderen im Fachgebiet verwendeten Systemen groß sind.
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Andere
neue Merkmale der erfindungsgemäßen Verfahren
sind, daß die
synthetisierten Prokollagene korrekt gefaltete Proteine sind, so
daß sie
die normale dreifach-helikale Konformation aufweisen, die für Prokollagene
und Kollagene kennzeichnend ist. Daher können die Prokollagene verwendet
werden, um stabile Kollagenfibrillen und -fasern durch Spaltung
der Prokollagene mit Proteasen zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung steht im Gegensatz zu Schnieke et al., die
berichteten, daß ein
Gen für
die humane fibrilläre
Prokollagen-Proα1(I)-Kette,
das Col1A1-Gen, in Mausfibroblasten exprimiert werden kann und die
Ketten zum Aufbau von Molekülen
des Typ I-Prokollagens, dem Vorläufer
des Typ I-Kollagens, verwendet werden. Jedoch stammen im System
von Schnieke et al. die Proα2(I)-Ketten,
welche im Molekül
des Typ I-Prokollagens gefunden werden, von der Maus. Daher ist
das synthetisierte Typ I-Prokollagen ein von Menschen und von der
Maus stammendes Hybridmolekül.
In ähnlicher
Weise exprimierte das System von Lee et al. ein exogenes Proα2(I)-Gen,
um Typ I-Prokollagen zu erzeugen, in welchem die Proα1(I)-Ketten
von der Ratte stammten. Die vorliegende Erfindung stellt Verfahren
zur Herstellung von Prokollagenen oder Kollagenen zur Verfügung, die
einzig von transfizierten Prokollagen- und Kollagen-Genen abgeleitet
sind, aber diese Verfahren sind nicht auf die Herstellung von Prokollagen
und Kollagen, die einzig von transfizierten Genen abgeleitet sind,
beschränkt.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen humanen
Kollagene ist, daß diese
Kollagene keine allergischen Reaktionen im Menschen hervorrufen.
Darüber
hinaus sollte das erfindungsgemäße, von
Kulturzellen hergestellte Kolllagen von höherer Qualität als das
Kollagen sein, das aus tierischen Quellen erhalten wird, und sollte größere und
dichter gepackte Fasern bilden. Diese Proteine höherer Qualität sollten
in Geweben Ablagerungen bilden, die wesentlich länger bestehen als die derzeitig
im Handel erhältlichen
Materialien. Es ist bekannt, daß bei
Verwendung derzeitig verfügbarer
Verfahren die meisten Injektionen von Kollagen für kosmetische Zwecke alle sechs
Monate wiederholt werden müssen.
Die humanen Proteine der vorliegenden Erfindung sollten nach der
Injektion in humane Gewebe wesentlich länger bestehen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Synthetisieren
von Prokollagen oder Kollagen in rekombinanten Wirtszellen bereitgestellt,
umfassend das Transfizieren mindestens eines humanen Prokollagen-
oder mindestens eines humanen Kollagen-Gens in Wirtszellen, und
das Transfizieren mindestens eines Gens, das für das posttranslationale Enzym
Prolyl-4-hydroxylase kodiert, in die Wirtszellen.
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Dieses
Verfahren kann weiter Schritte des Züchtens der Zellen unter Bedingungen
derart, daß die transfizierten
Gene exprimiert werden, so daß Prokollagen
und/oder Kollagen erzeugt wird und des Isolierens des Prokollagens
und/oder Kollagens, die durch die transfizierten Prokollagen- oder
Kollagen-Gene exprimiert werden, umfassen.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung einer rekombinanten
Wirtszelle, die zur Herstellung von rekombinantem Prokollagen und/oder
rekombinantem Kollagen verwendbar ist, bereitgestellt, umfassend
das Transfizieren mindestens eines humanen Prokollagen- und/oder
mindestens eines humanen Kollagen-Gens in Wirtszellen, das Transfizieren
mindestens eines Gens, das für
das posttranslationale Enzym Prolyl-4-hydroxylase kodiert, in die
Wirtszellen.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung stellen eine praktikable Quelle
eines humanen fibrillären Kollagens
zur Verfügung,
das den tierischen Kollagenen ähnlich
ist, die bei Injektionen zum Entfernen kosmetischer Falten bzw.
Unebenheiten und von kosmetischen Fehlern anderer Natur breit verwendet
werden und die auch verwendet werden, um die Zugfähigkeit
von Geweben wie dem Blasenschließmuskel bei der Behandlung
urinärer
Inkontinenz wiederherzustellen. Tierische Kollagene werden auch
in Gemischen mit Keramiken und anderen Materialien verwendet, um
Fehlstellen in Knochen zu füllen
und das Knochenwachstum zu verstärken.
Typ I-Kollagen aus
tierischen Quellen ist gewerblich verwendet worden. Jedoch wird
eine geeignete Quelle humanen Kollagens zur therapeutischen Verwendung
immer noch dringend benötigt.
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Humanes
Typ II-Prokollagen, der Vorläufer
des Hauptkolllagens des Knorpels, kann eine spezielle Verwendung
bei der Reparatur von Knorpelschaden haben. Darüber hinaus wird modifiziertes
humanes Typ I-Prokollagen, umfassend ein Proα1(I)-Trimer, das gemäß den Verfahren der vorliegenden
Erfindung exprimiert wird, auch bereitgestellt. Ebenso wird Typ
I-Prokollagen, umfassend zwei Proα1(I)-
und eine Proα2(I)-Kette(n),
die von transfizierten humanen Genen abgeleitet sind, bereitgestellt.
Ebenso wird Typ III Prokollagen, umfassend drei Proα1(III)-Ketten,
die von transfizierten humanen Genen abgeleitet sind, bereitgestellt.
Außerdem
werden spezifisch konstruierte Formen dieser Kollagene bereitgestellt.
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Des
weiteren werden Verfahren bereitgestellt, wobei mindestens eines
der humanen Prokollagen-Gene ein variantes Gen ist. Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung Verfahren bereit, wobei im wesentlichen alle
der Zellen, die mit mindestens einem Prokollagen-Gen transfiziert
sind, Typ III- und andere Prokollagen-Gene umfassen. Des weiteren
werden Verfahren bereitgestellt, wobei die transfizierten Zellen
humane Tumorzellen, insbesondere HT-1080-Zellen aber nicht darauf
beschränkt,
sind. Es werden auch Verfahren bereitgestellt, wobei die transfizierten
Zellen unabhängig
voneinander im wesentlichen keine endogen abgeleiteten Kollagenmoleküle, endogen
abgeleitete Typ I-Prokollagenmoleküle, endogen abgeleitete Typ
II-Prokollagenmoleküle, endogen
abgeleitete Typ III-Prokollagenmoleküle oder endogen abgeleitete
Typ IV-Kollagenmoleküle
umfassen. Es werden andere Verfahren bereitgestellt, wobei im wesentlichen
alle der transfizierten Zellen mindestens ein transfiziertes humanes
Prokollagen-Gen umfassen und andere Prokollagen- oder Kollagenmoleküle mit mindestens
einer Kette, die von dem transfizierten Genen abgeleitet ist, exprimieren
als das [proα1(I)]2proα2(I)-Kollagen,
das aus humanen Proα1(I)-Anteilen
und nicht-humanen Proα2(I)-Anteilen
oder nicht-humanen
Proα1(I)-Anteilen
und humanen Proα2(I)-Anteilen
besteht. Es werden andere bevorzugte Verfahren bereitgestellt, wobei
im wesentlichen alle transfizierten Zellen mindestens ein transfiziertes
humanes Prokollagen-Gen umfassen und Prokollagenmoleküle mit drei
Ketten exprimieren, die von dem bzw. den transfizierten Kollagen-Gen
oder -Genen abgeleitet ist bzw. sind.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele
erläutert,
die in keiner Weise einschränkend
sein sollen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 Synthese von
humanem Typ II-Prokollagen
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Ein
rekombinantes COL1A1-Genkonstrukt, das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wurde, umfaßte
ein Fragment des 5'-Endes
von COL1A1 mit einem Promotor, Exon 1 und Intron 1, das mit den
Exons 3 bis 54 eines COL2A1-Gens verbunden war. Das hybride Konstrukt
wurde in HT-1080-Zellen transfiziert. Diese Zellen wurden mit einem
Neomycin-Resistenzgen co-transfiziert und in Gegenwart des Neomycin-Analogs G418
gezüchtet.
Das hybride Konstrukt wurde verwendet, um transfizierte Zellen zu
erzeugen.
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Es
wurde eine Reihe von Klonen erhalten, welche die mRNA für humanes
Typ II Prokollagen synthetisierten. Um die synthetisierten Proteine
zu analysieren, wurden die Zellen mit [14C]-Prolin
inkubiert, und die 14C-markierten Mediumproteine
wurden durch Gelelektrophorese analysiert, siehe 1.
Wie in Spur 1 gezeigt, enthielten die Mediumproteine das erwartete
Typ II-Prokollagen, umfassend Proα1(II)-Ketten
zusammen mit Proα1(IV)
und Proα2(IV)-Ketten
des Typ IV-Kollagens, das normalerweise von den Zellen synthetisiert
wird. Wie in den Spuren 2 und 3 gezeigt, wurde das Typ II-Prokollagen
in bequemer Weise mit einem einzelnen Schritt einer Ionenaustauschchromatographie
gereinigt. Das in das Medium sekretierte Typ II-Prokollagen war anhand eines Protease-Wärmestabilitätstests
korrekt gefaltet, siehe 2.
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Beispiel 2 Synthese von
humanem Typ I-Prokollagen
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Gemäß einem
zweiten Beispiel wurden HT-1080-Zellen mit einem COL1A1-Gen und
einem COL1A2-Gen co-transfiziert. Beide Gene waren aus einem Cytomegalievirus-Promotor, verbunden
mit einer vollständigen
cDNA, zusammengesetzt. Das COL1A2-Genkonstrukt, nicht aber das COL1A1-Genkonstrukt, enthielt
ein Neomycin-Resistenzgen. Die Zellen wurden hinsichtlich der Expression
des COL1A2-Neomycin-Resistenzgen-Konstrukts durch Züchten in
Gegenwart des Neomycin-Analogs G418 selektiert. Das Medium wurde
dann hinsichtlich der Expression von COL1A1 mit einem für humane
Proα1(I)-ketten
spezifischen polyklonalen Antikörper
untersucht. Die Ergebnisse (siehe 3) zeigten,
daß die
Zellen humanes Typ I-Prokollagen synthetisierten, das wahrscheinlich
die normale heterotrimäre
Struktur aus zwei Proα1(I)-Ketten
und einer Proα2(I)-Kette
aufwies.
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Die
Tabelle 1 zeigt eine Zusammenfassung der humane Prokollagen-Gene
enthaltenden DNA-Konstrukte. Die Konstrukte waren aus diskreten
Fragmenten der Gene oder cDNAs der Gene zusammen mit geeigneten
Promotorfragmenten zusammengesetzt.
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Beispiel 3 Zelltransfektionen
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Für Zelltransfektionsexperimente
wurde ein das Genkonstrukt enthaltender Cosmid-Plasmidklon mit einer Restriktionsendenuklease
gespalten, um das Konstrukt aus dem Vektor freizusetzen. Es wurde
ein Plasmidvektor, umfassend ein Neomycin-Resistenzgen, Law et al., Molec. Cell
Biol. 1983, 3, 2110–2115,
durch Spaltung mit BamHI linearisiert. Die zwei Proben wurden in
einem Verhältnis
von ungefähr
10:1, Genkonstrukt zu Neomycin-Resistenzgen, gemischt, und dann
wurde das Gemisch für
die Co-Transfektion von HT-1080-Zellen durch Calciumphosphat-Copräzipitation
verwendet, Sambrook et al., Molecular Cloning. A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Zweite Auflage (1989). Die
DNA in der Calciumphosphatlösung wurde
auf die kultivierten Zellen mit etwa 10μg chimärem Genkonstrukt pro einer
100 ml-Schale präkonfluenter Zellen
gegeben. Die Zellen wurden in DMEM, enthaltend 10% Neugeborenenkälberserum,
für 10
Stunden inkubiert. Die Proben wurden einem Glycerinschock durch
Zugabe einer 15% Glycerinlösung
für 3 Minuten
unterworfen. Die Zellen wurden dann in DMEM-Medium, enthaltend Neugeborenenkälberserum,
für 24
Stunden und dann in das gleiche Medium, enthaltend 430 μg/ml G418, überführt. Die
Inkubation im G418 enthaltenden Medium wurde für etwa 4 Wochen mit einem Wechsel
des Mediums an jedem dritten Tag fortgeführt. G418-resistente Zellen
wurden entweder gesammelt, oder es wurden getrennte Klone durch
Isolieren von Foci mit einem Kunststoffzylinder erhalten und subkultiviert.
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Beispiel 4 Western-Blotting
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Für den Test
hinsichtlich der Expression des COL2A1-Gens wurden polyklonale Antikörper unter
Verwendung eines synthetischen Peptids mit 23 Resten, das eine Aminosäuresequenz
aufwies, welche sich im COOH-terminalen Telopeptid von Typ II-Kollagen
befindet, in Kaninchen hergestellt, siehe Cheah et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 1985, 82, 2555–2559.
Der Antikörper
reagierte anhand von Western-Blot-Analyse nicht mit Proα-Ketten von
humanem Typ I-Prokollagen oder -Kollagen, humanem Typ II-Prokollagen
oder -kollagen oder murinem Typ I-Prokollagen. Für den Test hinsichtlich der
Expression der COL1A1-Gene wurden polyklonale Antikörper, die
mit dem COOH-terminalen Polypeptid der Proα(I)-Kette reagierten, verwendet,
siehe Olsen et al., J. Biol. Chem. 1991, 266, 1117–1121.
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Das
Kulturmedium von gesammelten Klonen oder einzelnen Klonen wurde
entfernt und getrennt durch Hinzufügen von festem Ammoniumsulfat
bis zu einer Sättigung
von 30% präzipitiert,
und die Präzipitate
wurden durch Zentrifugation bei 14 000 x g gesammelt und dann gegen
einen Puffer, enthaltend 0,15 M NaCl, 0,5 mM EDTA, 0,5 mM N-Ethylmaleinimid,
0,1 mM p-Aminobenzamidin und 50 mM Tris-HCl (pH 7,4 bei 4°C) dialysiert.
Aliquote der Proben wurden auf 10°C
für 5 Minuten
in 1 % SDS, 50 mM DTT und 10% (v/v) Glycerin erhitzt und durch Elektrophorese
in 6% Polyacrylamidgelen unter Verwendung eines Mini-Gel-Gerätes (Holford SE250,
Holford Scientific), betrieben bei 125 V für 90 Minuten, getrennt. Die
getrennten Proteine wurden aus dem Polyacrylamidgel bei 40V für 90 Minuten
auf eine getragene Nitrozellulosemembran (Schleicher und Schuell)
elektrotransferiert. Die transferierten Proteine wurden für 30 Minuten
mit den polyklonalen Antikörpern bei
einer Verdünnung
von 1:500 (v/v) umgesetzt. Mit den Antikörpern reagierende Proteine
wurden mit einem sekundären
Anti-Kaninchen IgG Antikörper,
gekoppelt mit alkalischer Phosphatase (Promega Biotech), für 30 Minuten
detektiert. Die alkalische Phosphatase wurde mit NBT/BCIP (Promega
Biotech), wie vom Hersteller angegeben, sichtbar gemacht.
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Beispiel 5
Nachweis der korrekten Faltung der sekretierten Prokollagene
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Um
zu zeigen, daß die
von den transfizierten Zellen synthetisierten und in das Medium
sekretierten Prokollagene korrekt gefaltet waren, wurden die Mediumproteine
mit hohen Konzentrationen von Proteasen unter Bedingungen verdaut,
bei welchen nur korrekt gefaltete Prokollagene und Kollagene dem
Verdau widerstehen. Für
den Verdau mit einer Kombination von Trypsin mit Chymotrypsin wurde
die Zellschicht aus einem 25 cm-Kolben in 0,5 ml modifiziertes Krebs
II-Medium, enthaltend
10 mM EDTA und 0,1% Nonidet P-40 (Sigma), geschabt. Die Zellen wurden
kräftig
in einem Vortex-Mixer für
1 Minute geschüttelt
und sofort auf 4°C
abgekühlt.
Der Überstand
wurde in neue Röhrchen überführt. Die
Probe wurde bei der angegebenen Temperatur für 10 Minuten vorinkumbiert,
und der Verdau wurde bei der gleichen Temperatur für 2 Minuten
durchgeführt. Für den Verdau
wurden 0,1 Volumen des modifizierten Krebs II-Mediums, enthaltend
1 mg/ml Trypsin und 2,5 mg/ml α-Chymotrypsin
(Boehringer Mannheim), zugegeben. Der Verdau wurde durch Zugabe
von 0,1 Volumen 5 mg/ml Sojabohnen-Trypsininhibitor (Sigma) gestoppt.
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Für die Analyse
der Verdauungsprodukte wurde die Probe schnell in kochendes Wasser
für 2 Minuten eingetaucht,
mit der gleichzeitigen Zugabe von 0,2 Volumen 5 × Elektrophorese-Probenpuffer,
der aus 10% SDS, 50% Glycerin und 0,012% Bromphenolblau in 0,625
M Tris-HCl-Puffer (pH 6,8) zusammengesetzt. Die Proben wurden auf
SDS-Gele mit vorheriger Reduktion durch Inkubation für 3 Minuten
in kochendem Wasser nach der Zugabe von 2% 2-Mercaptoethanol aufgetragen.
Die Elektrophorese wurde unter Verwendung des diskontinuierlichen
Systems von Laemmli, Nature 1979, 227, 680–685, mit geringen von de Wet
et al., Journal of Biological Chemistry 1983, 258, 7721–7728, beschriebenen
Modifikationen durchgeführt.
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Beispiel 6 Spezifisch
konstruierte Prokollagene und Kollage
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Wie
in der 4 gezeigt, war ein Hybridgen, bestehend aus etwas
genomischer DNA und etwas cDNA für
die Proα(I)-Kette
von humanem Typ I-Prokollagen das Ausgangsmaterial. Die DNA-Sequenz
des Hybridgens wurde analysiert und die Kodons für Aminosäuren, welche die Verbindungen
zwischen den sich wiederholenden D-Perioden bildeten, wurden derart
modifiziert, daß sich
die kodierten Aminosäuren
nicht veränderten,
aber einzelne Stellen für
die Spaltung des Hybridgens durch Restriktionsendonukleasen erzeugt
wurden.
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A. Rekombinantes Prokollagen
oder Kollagen
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Die
D3-Periode von Proα(I)
wurde unter Verwendung der Restriktionsnukleasen Srfl und Nael ausgeschnitten.
Die Basen, welche für
die Aminosäuren
kodieren, die sich in der Kollagenase-Erkennungsstelle befinden,
welche in der D3-Periode vorliegt, werden derart modifiziert, daß sie für eine unterschiedliche
Aminosäuresequenz
kodieren. Die Kassette wird amplifiziert und wieder in das Gen eingefügt. Die
Expression des Gens in einer geeigneten Wirtszelle ergibt ein Typ
I-Kollagen, das nicht durch Kollagenase gespalten werden kann.
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B. Prokollagen- oder Kollagen-Deletionsmutanten
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Eine
D2-Perioden-Kassette (der Proα(I)-Kette)
wird aus dem vorstehend beschriebenen Gen durch Verdau mit Smal
ausgeschnitten. Das Gen wird wieder zusammengesetzt, um ein Gen
mit einer spezifischen, den Leserahmen nicht verschiebenden Deletion
der Kodons für
die D2-Periode bereitzustellen.
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C. Prokollagen- oder Kollagen-Additionsmutanten
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Eine
Vielzahl von Kopien von einer oder mehreren D-Kassetten kann in
die konstruierten Stellen eingefügt
werden, um eine Vielzahl von Kopien gewünschter Bereiche von Prokollagen
oder Kollagen bereitzustellen.
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Beispiel 7 Expression
von humaner Prolyl-4-Hydroxylase in einem rekombinanten DNA-System
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Um
die Expression der zwei Gene für
Prolyl-4-Hydroxylase in Insektenzellen zu erhalten, wurden die folgenden
Verfahren durchgeführt.
Der Baculovirus-Transfervektor
pVLα58 wurde
durch Verdauen eines pBluescript (Stratagen)-Vektors, enthaltend
die cDNA vollständiger
Länge für die α-Untereinheit
der humanen Prolyl-4-Hydroxylase,
PA-58 (Helaakoski, T. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1989, 86,
4392-4396) in der Smal-Stelle,
mit PstI und BamHI, den Spaltstellen, welche die Smal- Stelle nahe flankieren,
konstruiert. Die resultierenden PstI-PstI und PstI-BamHI-Fragmente, enthaltend
61 Bp der 5'-nicht-translatierten
Sequenz, den gesamten kodierenden Bereich und 551 Bp der 3'-nicht-translatierten
Sequenz wurden in die PstI-BamHI-Stelle für den Baculovirus-Transfervektor
pVL1392 kloniert (Luckow, V.A. und Summers, M.D., Virology 1989,
170, 31–39).
Der Baculovirus-Transfervektor pVLα59 wurde in ähnlicher Weise aus pVL1392
und einem anderen cDNA-Klon, PA-59
(Helaakoski, T. et al., supra), der für die α-Untereinheit der humanen Prolyl-4-Hydroxylase kodiert,
konstruiert. Die cDNA-Klone PA-58 und PA-59 unterscheiden sich durch
eine Kette von 64 Bp.
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Der
Vektor pVLβ wurde
durch Ligation eines EcoRI-BamHI-Fragments einer vollständigen cDNA
für die β-Untereinheit
der humanen Prolyl-4-Hydroxylase, S-138 (Pihlajaniemi, T. et al.,
EMBO J. 1987, 6, 643–649),
enthaltend 44 Bp der 5'-nicht-translatierten Sequenz,
den gesamten kodierenden Bereich und 207 Bp der 3'-nicht-translatierten Sequenz,
mit EcoRI/BamHI-verdautem pVL1392, konstruiert. Die rekombinanten Baculovirus-Transfervektoren
wurden in Sf9-Zellen (Summers, M.D. und Smith, G.E., Tex. Agric.
Exp. St. Bull. 1987, 1555, 1–56)
mit Wildtyp-DNA des Autographa Californica Nukleären Polyhedrosisvirus durch
Calciumphosphat-Transfektion
co-transfiziert. Der resultierende virale Pool im Überstand
der transfizierten Zellen wurde vier Tage später gesammelt und für den Plaque-Test
verwendet. Rekombinante Occlusions-negative Plaques wurden drei
Runden der Plaque-Reinigung unterworfen, um rekombinante Viren zu
erzeugen, die vollständig
frei von kontaminierendem Wildtypvirus sind. Das Screening-Verfahren
und die Isolierung der rekombinanten Viren verfolgte im wesentlichen
durch das Verfahren von Summers und Smith, supra.
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Die
resultierenden rekombinanten Viren aus pVLα58, pVLα59 und pvLβ wurden als α58-Virus, α59-Virus bzw. β-Virus bzeichnet.
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Sf9-Zellen
wurden in TNM-FH-Medium (Sigma), angereichert mit 10% fötalem Rinderserum,
bei 27°C entweder
als Monoschicht oder in Suspension in Schüttelkolben (Techne) gezüchtet. Um
rekombinante Proteine herzustellen, wurden Sf9-Zellen in einer Dichte
von 106 Zellen pro ml ausplattiert, mit
einer Multiplizität
von 5 bis 10 mit rekombinanten Viren injiziert, wenn das α58-, α59- oder β-Virus allein
verwendet wurde. Die α-
und β-Viren
wurden für
die Infektion in Verhältnissen
von 1:10 bis 10:1 verwendet, wenn das Prolyl-4-Hydroxylase-Tetramer
hergestellt wurde. Die Zellen wurden 72 Stunden nach der Infektion
geerntet, in 0,01 M Tris, pH 7,8/0,1 M NaCl/0,1 M Glycin/10 μM Dithiothreitol/0,1%
Triton X-100 homogenisiert und zentrifugiert. Die resultierenden Überstände wurden
durch SDS/10% PAGE oder nicht-denaturierende 7,5% PAGE analysiert
und hinsichtlich Enzymaktivitäten
getestet. Die Zellrückstände wurden
weiter in 1 % SDS solubilisiert und durch SDS/10% PAGE analysiert.
Das Zellmedium bei 24 bis 96 Stunden nach Infektion wurde auch durch
SDS/10% PAGE analysiert, um jegliche Sekretion des resultierenden
Proteins in das Medium nachzuweisen. Die Zellen wurden in diesen
Experimenten in TNM-FH-Medium ohne Serum gezüchtet.
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Wenn
der Zeitverlauf der Proteinexpressionen untersucht wurde, wurden
die mit rekombinanten Viren infizierten Sf9-Zellen mit [35S]-Methionin (10 μCi/μl; Amersham; 1 Ci=37 CBq) für zwei Stunden
bei verschiedenen Zeitpunkten zwischen 24 und 50 Stunden nach der
Infektion markiert und für
die Analyse durch SDS/10% PAGE gesammelt. Um die maximale Anreicherung
von rekombinantem Protein zu bestimmen, wurden Zellen bei verschiedenen
Zeitpunkten von 24 bis 96 Stunden nach der Infektion geerntet und
durch SDS/10% PAGE analysiert. Sowohl die in 0,1 % Triton X-100
als auch in 1 % SDS löslichen
Fraktionen der Zellen wurden analysiert. Die Prolyl-4-Hydroxylase-Aktivität wurde
durch ein Verfahren getestet, das auf der Decarboxylierung von 2-Oxo[1-14C]glutarat basiert (Kivirikko, K.I., und
Myllyla, R., Methods Enzymol. 1982, 82, 245–304). Die Km-Werte wurden
durch Variieren der Konzentrationen eines Substrats in Gegenwart
festgelegter Konzentrationen des zweiten bestimmt, während die
Konzentrationen der anderen Substrate konstant gehalten wurden (Myllyla,
R., Tuderman, L., und Kivirikko, K.I., Eur. J. Biochem. 1977, 80,
349–357).
Die Proteindisulfid-Isomeraseaktivität der β-Untereinheit wurde durch den Glutathion:Insulin-Transhydrogenasetest (Carmichael
et al., J. Biol. Chem. 1977, 252, 7163–7167) gemessen. Die Western-Blot-Analyse
wurde unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, 5B5, gegen die β- Untereinheit der
humanen Prolyl-4-Hydroxylase durchgeführt (Hoyhtya, M. et al., Eur.
J. Biochem. 1984, 141, 477–482).
Die Prolyl-4-Hydroxylase wurde durch ein Verfahren, bestehend aus
Poly(L-Prolin)-Affinitätschromatographie,
DEAE-Zellulose-Chromatographie
und Gelfiltration, gereinigt (Kivirikko, K.I., und Myllyla, R.,
Methods Enzymol. 1987, 144, 96–114).
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Die 5 zeigt
die Analyse der von den Insektenzellen synthetisierten Prolyl-4-Hydroxylase nach
Reinigung des Proteins durch Affinitätssäulenchromatographie. Bei der
Untersuchung durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese in einem nicht-denaturierenden Gel
co-migrierte das rekombinante Enzym mit der tetrameren und aktiven
Form des normalen, aus Hühnerembryonen
gereinigten Enzyms. Nachdem das gereinigte rekombinante Enzym reduziert
wurde, wurden die α-
und β-Untereinheiten nachgewiesen.
Die Tabelle 2 zeigt Daten der enzymatischen Aktivität des rekombinanten
Enzyms. Die Km-Werte wurden durch Variieren der Konzentration eines
Substrats in Gegenwart festgelegter Konzentrationen des zweiten
gemessen, während
die Konzentration der anderen Substrate konstant gehalten wurden.
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Wie
gezeigt, waren die Michaelis-Menten (Km)-Werte für das rekombinante Enzym die
gleichen wie für
das authentische normale Enzym aus Hühnerembryonen. Da die transfizierten
Insektenzellen große
Mengen aktiver Prolyl-4-hydroxylase synthetisieren, sind sie geeignete
Zellen, um mit Genen der vorliegenden Erfindung, die für Prokollagene
und Kollagene kodieren, transfiziert zu werden, um die Synthese
großer
Mengen der Prokollagene und Kollagene zu erreichen. Die Transfektion
der Zellen mit Genen der vorliegenden Erfindung wird, wie in Beispiel
3 beschrieben, durchgeführt.
-
Beispiel 8 Expression
rekombinanter Kollagen-Gene in Saccharomyces cerevisiae-Hefen, die
rekombinante Gene für
Prolyl-4-Hydroxylase exprimieren
-
Die
Hefe Saccharomyces cerevisiae kann mit irgendeinem der großen Anzahl
von Expressionsvektoren verwendet werden. Einer der meisten üblicherweise
verwendeten Expressionsvektoren ist das Multi-Kopie-2μ-Plasmid,
das Sequenzen für
die Vermehrung sowohl in Hefe als auch in E.coli, einen Hefe-Promotor- und
-Terminator für
die wirksame Übertragung
des fremden Gens enthält. Übliche Beispiele
solcher auf 2 μ-Plasmiden
basierenden Vektoren sind pWYG4, welcher die 2 μ-ORI-, STB-Elemente, den GAL1-Promotor und
den 2μ-D-Genterminator
aufweist. In diesem Vektor wird eine Ncol-Klonierungsstelle, enthaltend
das ATG, verwendet, um das Gen entweder für die α- oder die β-Untereinheit der Prolyl-4-hydroxylase einzufügen. Als ein
weiteres Beispiel kann der Expressionsvektor pWYG7L sein, der den
intakten 2μ-ORI,
STB, REP1 und REP2, den GAL7-Promotor aufweist und den FLP-Terminator
verwendet. In diesen Vektor wird das Gen entweder für die α- oder die β-Untereinheit
der Prolyl-4-hydroxylase in den Polylinker mit seinen 5'-Enden in eine BamHI-
oder Ncol-Spaltstelle eingefügt.
Der das Prolyl-4-hydroxylasegen
enthaltende Vektor wird in S. cerevisiae transformiert, entweder
nach dem Entfernen der Zellwand, um Spheroblasten herzustellen,
die DNA bei Behandlung mit Calcium und Polyethylenglycol aufnehmen
oder durch Behandlung intakter Zellen mit Lithiumionen. In einer
anderen Ausführungsform
kann die DNA durch Elektroporation eingeschleust werden. Die Transformanten
können
durch Verwendung von Wirtshefezellen, die auxotroph gegenüber Leucin,
Tryptophan, Uracil oder Histidin sind, zusammen mit selektierbaren
Markergenen wie LEU2, TRP1, URA3, HIS3 oder LEU2-D, selektiert werden.
Die Expression der Prolyl-4-hydroxylasegene,
die durch die Galactose-Promotoren angetrieben wird, kann durch
Wachsen der Kultur auf einem nicht-hemmenden, nicht-induzierenden
Zucker, so daß eine
sehr schnelle Induktion der Zugabe von Galactose folgt, durch Wachsen
der Kultur in Glucose-Medium und danach Entfernen der Glucose durch
Zentrifugation und Waschen der Zellen vor dem Resuspendieren in
Galactose-Medium,
und durch Wachsen der Zellen in einem Medium, das sowohl Glucose
als auch Galactose enthält,
so daß die
Glucose bevorzugt verstoffwechselt wird, bevor die Galactose-Induktion
stattfinden kann, induziert werden. Weitere Manipulationen der transformierten
Zellen werden wie vorstehend beschrieben durchgeführt, um
Gene für
beide Untereinheiten der Prolyl-4-hydroxylase und gewünschte Kollagen- und Prokollagen-Gene
in die Zellen einzufügen,
um die Expression von Kollagen und Prokollagen zu erreichen, das
hinreichend durch die Prolyl-4-hydroxylase hydroxyliert ist, um
in eine stabile dreifach-helikale Konformation zu falten und daher
von der erforderlichen Faltung begleitet ist, die mit der normalen
biologischen Funktion zusammenhängt.
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Beispiel 9 Expression
rekombinanter Kollagen-Gene in Pichia pastoris-Hefen, die rekombinante
Gene für
Prolyl-4-hydroxylase
exprimieren
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Die
Expression der Gene für
Prolyl-4-hydroxylase und Prokollagene oder Kollagene kann auch in nicht-Saccharomyces-Hefen
wie Pichia pastoris erfolgen, die besondere Vorteile bei der Erzeugung
hoher Ausbeuten rekombinanter Proteine bei Verfahren in großem Maßstab aufweisen. Üblicherweise
wird die Expression im methylotrophen P. pastoris durch den Promotor
des streng regulierten AOX1-Gens erreicht, das für Alkohol-Oxidase kodiert,
und induziert werden kann, um große Mengen rekombinanten Proteins
zu ergeben, was durch den Promotor nach der Zugabe von Methanol
zu den Kulturen angetrieben wird. Da P. pastoris keine nativen Plasmide
enthält,
wird die Hefe mit Expressionsvektoren verwendet, die zur chromosomalen
Integration konstruiert sind, und Gene wie HIS4 werden zur Selektion
verwendet. Durch nachfolgende Manipulationen der gleichen Zellen,
wird die Expression von vorstehend beschriebenen Genen für Prokollagene
und Kollagene unter Bedingungen erreicht, bei denen das rekombinante
Protein hinreichend durch Prolyl-4-hydroxylase hydroxyliert ist
und daher in eine stabile Helix falten kann, die für die normale
biologische Funktion der Proteine bei der Bildung von Fibrillen
erforderlich ist.
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