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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren für die mikrobiologische
Herstellung von L-Ascorbinsäure
aus L-Gulono-gamma-lacton.
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Wie
vorstehend ausgewiesen, katalysiert die durch die vorliegende Erfindung
bereitgestellte neue L-Gulono-gamma-lactondehydrogenase (nachstehend
als GLDH bezeichnet) die Oxidation von L-Gulono-gamma-lacton zu
L-Ascorbinsäure.
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Enzyme,
die die Oxidation von L-Gulono-gamma-lacton (I) zu L-Ascorbinsäure (II)
katalysieren, sind bekannt.
Nishikimi et al. isolierten L-Gulono-gamma-lactonoxidase aus Rattenleber
(Arch. Biochem. Biophy., 175, 427–435, 1976), Ziegenleber (Arch.
Biochem. Biophy., 175, 427–435,
1976) und Hühnerniere
(Biochemistry, 21, 5076–5082,
1982). Diese Enzyme nutzen molekularen Sauerstoff als direkten Elektronenakzeptor
bei der Oxidation von I zu II – die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte GLDH allerdings
nicht. Darüber
hinaus bestehen viele von ihnen aus einer Untereinheit, während das
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte GLDH aus drei Arten
von Untereinheiten besteht. Nishikimi et al. isolierten auch L-Galactono-gamma-lactonoxidase aus
Bäckerhefe
(Arch. Biochem. Biophy., 191, 479–486, 1978). Dieses Enzym katalysiert
die Oxidation von so wohl L-Galactono-gamma-lacton als auch L-Gulono-gamma-lacton
zu L-Ascorbinsäure.
Andererseits isolierten Bleeg et al. L-Galactono-gamma-lactonoxidase
aus Saccharomyces cerevisiae (Eur. J. Biochem., 127, 391–396, 1982).
Von diesem Enzym wurde mitgeteilt, dass es auf L-Galactono-gamma-lacton,
jedoch nicht auf L-Gulono-gamma-lacton aktiv ist. Jedoch kann die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte GLDH nicht L-Galactono-gamma-lacton als
ihr Substrat nutzen.
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Somit
unterscheidet sich die durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte
GLDH deutlich von L-Galactono-gamma-lactonoxidase von Hefe in ihrer Substratspezifität. Andererseits
berichteten Shigeoka et al. über
die Eigenschaften von ungereinigter L-Gulono-gamma-lactondehydrogenase
von Euglena gracilis z (Agric. Biol. Chem., 43, 2187–2188, 1979);
d.h. das Enzym katalysierte die Oxidation von sowohl L-Gulono-gamma-lacton als auch L-Galactono-gamma-lacton
und war nicht in der Lage, Sauerstoff als Elektronenakzeptor zunutzen.
Weiterhin ist es Allgemeinwissen, dass Algen auf Grund Problemen,
denen man beim Züchten
dieser Mikroorganismen (Fragilität,
Zellteilung und lange Zeiträume,
die einbezogen sind) begegnet, schwierig zu handhaben sind.
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Die
neue, durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte GLDH unterscheidet
sich deutlich in ihrer Substratspezifität. Außerdem gibt es bislang keine
Mitteilung über
die Isolierung von L-Gulono-gamma-lactondehydrogenase aus Euglena
gracilis z.
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Es
gab bislang keine Mitteilungen über
die Umwandlung von L-Gulono-gamma-lacton zu L-Ascorbinsäure unter
Anwendung von Bakterien. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde jedoch gefunden, dass Bakterien L-Ascorbinsäure aus
L-Gulono-gamma-lacton
erzeugen können.
Dies ist die erste Möglichkeit
für eine solche
Erzeugung von L-Ascorbinsäure
aus L-Gulono-gamma-lacton
durch Nutzen von Bakterien.
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Wie
vorstehend beschrieben, gibt es keine Offenbarung eines gereinigten
Enzyms, beispielsweise bakteriellen Ur sprungs, welches Dehydrogenaseaktivität zum Oxidieren
von L-Gulono-gamma-lacton
zu L-Ascorbinsäure
aufweist. Es wurde gefunden, dass das gereinigte Enzym, beispielsweise
aus der löslichen
Fraktion von Bakterienzellen von speziellen Mikroorganismen isoliert,
die Oxidation von L-Gulono-gamma-lacton zu L-Ascorbinsäure katalysiert. Die vorliegende
Erfindung wurde auf der Grundlage dieses Auffindens ausgeführt.
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Wie
ausgewiesen, ist es eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Herstellung von L-Ascorbinsäure durch Fermentation mit
Hilfe von Bakterien bereitzustellen.
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Die
physiko-chemischen Eigenschaften der gereinigten neuen GLDH, beispielsweise
wie nachstehend beispielhaft ausgeführt, sind wie nachstehend:
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1) Enzymaktivität:
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Die
erfindungsgemäße neue
GLDH katalysiert die Oxidation von L-Gulono-gamma-lacton zu L-Ascorbinsäure in Gegenwart
eines Elektronenakzeptors gemäß den nachstehenden
Reaktionen:
L-Gulono-gamma-lacton + Elektronenakzeptor
L-Ascorbinsäure + reduzierten
Elektronenakzeptor
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Das
Enzym nutzt keinen Sauerstoff als Elektronenakzeptor. Dies wurde
durch fehlende katalytische Aktivität des Enzyms zum Umwandeln
von L-Gulono-gamma-lacton zu L-Ascorbinsäure bei Verwendung von Sauerstoff
als dem Elektronenakzeptor bestätigt.
Weiterhin wurde in dem Reaktionsgemisch mit einer Sauerstoffsonde
kein Sauerstoffverbrauch nachgewiesen. Jedoch kann jede übliche Verbindung,
die als ein Elektronenakzeptor wirken kann, in Verbindung mit dem
erfindungsgemäßen Enzym
verwendet werden. Als solcher Elektronenakzeptor kann ein Coenzym,
oder eine Verbindung, die solche Coenzymfunktion zeigt, beispielsweise
2,6-Dichlorphenolindophenol (nachstehend als DCIP bezeichnet), Phenazinmethosulfat,
Wurster's Blau, Hexacyanoferrat(II),
Coenzym Q, oder Cytochrom c, usw., verwendet werden.
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Das
Enzymassay wurde spektrophotometrisch bei 25°C durch Messen der Abnahme der
Extinktion von DCIP bei 600 nm ausgeführt. Eine Einheit von Enzymaktivität wurde
als die Enzymmenge definiert, die die Reduktion von 1 μMol DCIP
pro Minute katalysiert. Der Extinktionskoeffizient von DCIP bei
pH 7,0 wurde als 14,5 mM–1 festgestellt. Eine
Küvette
mit 1 cm Lichtweglänge
enthielt 0,16 mM DCIP, 1,6 mM Phenazinmethosulfat, 200 mM Kaliumphosphatpuffer,
400 mM L-Gulono-gamma-lacton,
Enzymlösung
und Wasser in einem Endvolumen von 0,5 ml. Eine Bezugsküvette enthielt
alle Komponenten, ausgenommen L-Gulono-gamma-lacton.
Die Reaktion wurde durch die Zugabe von L-Gulono-gamma-lacton gestartet.
Die Enzymaktivität
wurde als die anfängliche
Reduktionsgeschwindigkeit von DCIP gemessen.
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2) Substratspezifität:
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Die
Substratspezifität
des Enzyms wurde unter Verwendung des gleichen, wie vorstehend beschriebenen
Enzymassayverfahrens bestimmt, ausgenommen, dass die verschiedenen
Substratlösungen
(400 mM) anstelle von L-Gulono-gamma-lacton verwendet wurden. Die
Messergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt. Die GLDH ist sehr aktiv
für L-Gulono-gamma-lacton
und D-Xylose und wenig aktiv für
D-Glucurono-gamma-lacton, D-Glucose und D-Mannose.
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3) Optimaler pH-Wert:
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Die
Korrelation zwischen der Reaktionsgeschwindigkeit der GLDH und dem
pH-Wert wurde unter Verwendung des wie vorstehend unter 1) beschriebenen,
gleichen Enzymassayverfahrens bestimmt, mit der Ausnahme, dass verschiedene
pH-Puffer verwendet wurden. Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt.
Das Enzym zeigte die höchste
Enzymaktivität
in einem pH-Bereich zwischen 7,0 und 8,0.
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4) pH-Stabilität:
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Das
gereinigte Enzym wurde in Puffern mit verschiedenem pH-Wert für 192 Stunden
bei 4°C
stehen gelassen. Die Restaktivität
wurde unter Anwendung des gleichen, wie unter 1) beschriebenen Enzymassayverfahrens
gemessen. Die Messergebnisse werden in Tabelle 3 gezeigt. Das gereinigte
Enzym war bei jeglichem pH-Wert zwischen 6,5 und 9,2 relativ stabil.
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5) Wärmestabilität:
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Das
gereinigte Enzym wurde 5 Minuten bei verschiedenen Temperaturen
in 200 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) behandelt und dann sofort
in Eiswasser gekühlt.
Die Restaktivität
wurde unter Anwendung des gleichen, wie unter 1) beschriebenen Enzymassayverfahrens
gemessen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4 gezeigt. Das gereinigte
Enzym war bis zu 30°C
stabil und verlor etwa 50 und 80% seiner Aktivität nach Inkubation bei 55° bzw. 60°C.
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6) Optimale Temperatur:
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Die
Enzymaktivitäten
von GLDH wurden bei Temperaturen von 25 bis 55°C durch das gleiche, wie unter
1) beschriebene Enzymassayverfahren gemessen. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 5 gezeigt. Das Enzym hatte in dem untersuchten keinen
ausgeprägten
optimalen Temperaturbereich.
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7) Molekulargewicht:
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Das
Molekulargewicht der GLDH wurde durch Hochleistungsflüssigchromatographie,
unter Verwendung einer Größenausschluss-Gelsäule (TSK
Gel G3000 SW × L
Säule,
7,8 mm × 30
cm), ins Gleichgewicht gebracht mit 100 mM Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0), enthaltend 300 mM Natriumchlorid, bestimmt. Als Molekulargewichtsstandards
wurden Cyanocobalamin (M.W. 1 350), Myoglobin (M.W. 17 000), Ovalbumin
(M.W. 44 000), gamma-Globulin
(M.W. 158 000) und Thyroglobulin (M.W. 670 000) ver wendet. Das Molekulargewicht der
GLDH wurde mit 110 000 ± 2
000 bestimmt.
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Nun
wurden Untereinheitskomponenten der gereinigten GLDH bestimmt. Die
gereinigte GLDH wurde mit Natriumdodecylsulfat (nachstehend als
SDS bezeichnet) in Gegenwart von beta-Mercaptoethanol behandelt und auf die
gleiche, wie vorstehend beschriebene, Säule aufgetragen, die mit 100
mM Natriumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 0,1% SDS, ins Gleichgewicht
gebracht wurde. Als Molekulargewichtsstandards wurden Lysozym (M.W.
14 000), Sojabohnentrypsininhibitor (M.W. 21 500), Carbonanhydrase
(M.W. 31 000), Ovalbumin (M.W. 45 000), Rinderserumalbumin (M.W.
66 200) und Phosphorylase B (M.W. 92 500) verwendet. Das Enzym bestand
aus drei Untereinheiten, deren Molekularqewichte 61 000, 32 500
und 16 500 waren. Die Summe dieser Molekulargewichte ist 110 000,
das gesamte Molekulargewicht von nativer GLDH.
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Die
größte Komponente
(M.W. 61 000) ist möglicherweise
ein Flavoprotein, da es nach Gelelektrophorese in SDS intensive
Fluoreszenz zeigte, wenn das nicht angefärbte Gel Ultraviolettlicht
ausgesetzt wurde. Die zweite Komponente (M.W. 32 500), die mit Häm angefärbt wurde,
ist ein Cytochrom.
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Die
dritte Verbindung (M.W. 16 500 ± 500) ist ein einfaches Protein;
d.h. ein Protein, das keine prostethische Gruppe trägt. Zusammenfassend
sind die entsprechenden Molekulargewichte
61 000 ± 1 000
32
500 ± 1
000
16 500 ± 500
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Die
Standardabweichungen wurden durch übliche Mittel, beispielsweise
SDS-Elektrophorese, bestimmt.
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Das
Häm-Anfärben des
vorstehenden Elektrophoresegels wurde gemäß dem von P.E. Thomas et al. in
Analytical Biochemistry 75, 168–176
(1976) beschriebenen Verfahren ausgeführt, welches wie nachstehend zusammengefasst
werden kann:
Eine 6,3 mM 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin-(TMBZ)-Lösung wurde
in Methanol frisch hergestellt. Unmittelbar vor der Verwendung wurden
3 Teile der TMBZ-Lösung
mit 7 Teilen 0,25 M Natriumacetat, pH 5,0, vermischt. Das Gel wurde
bei Raumtemperatur im Dunkeln für
2 Stunden unter gelegentlichem Mischen in dieses Gemisch eingetaucht.
H2O2 wurde zu einer
Endkonzentration von 30 mM hinzugesetzt, um die zweite Proteinkomponente,
die ein Cytochrom einschließt,
anzufärben.
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8) Absorptionsspektrum:
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Das
Absorptionsspektrum der gereinigten GLDH, reduziert mit Natriumdithionit,
zeigte Maxima bei 416, 521 und 552 nm im sichtbaren Bereich, was
das Vorliegen einer Cytochrom-c-Komponente, wie in 1 gezeigt,
ausweist.
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9) Messen des Km-Werts:
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Unter
Anwendung des gleichen, wie vorstehend beschriebenen Enzymassayverfahrens
wurde die Geschwindigkeit der Oxidationsreaktion unter Variieren
der Konzentrationen von L-Gulono-gamma-lacton
von 0,18 mM bis 90 mM gemessen, um den Km-Wert für L-Gulono-gamma-lacton zu
bestimmen. Die maximale Reaktionsgeschwindigkeit wurde mit der Substratkonzentration
von etwa 71,8 mM gefunden. Die scheinbare Michaelis-Konstante (Km)
wurde mit 34,8 mM, mit DCIP als dem Elektronenakzeptor, berechnet.
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10) Wirkung auf Metallionen:
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Unter
Anwendung des gleichen, wie unter 1) beschriebenen Enzymassayverfahrens
wurde die Wirkung von verschiedenen Metallionen auf die Enzymaktivität geprüft. Die
Ergebnisse werden in Tabelle 6 gezeigt. Cu2+ und
Mn2+ zeigten starke Inhibierung des Enzyms.
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11) Wirkung von Inhibitoren:
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Unter
Anwendung des gleichen, wie vorstehend beschriebenen Enzymassayverfahrens
wurde die Wirkung von verschiedenen Inhibitoren auf die Enzymaktivität geprüft. Die
Ergebnisse werden in Tabelle 7 gezeigt. Keine getesteten Verbindungen
ergaben eine inhibitorische Wirkung auf die GLDH.
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12) Reinigungsverfahren:
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Reinigung
von L-Gulono-gamma-lactondehydrogenase wird durch die Kombination
von bekannten Reinigungsverfahren, wie Ionenaustauschchromatographie,
Flüssigchromatographie,
Adsorptionschromatographie, Gelfiltrationschromatographie, Gel-Elektrophorese,
Aussalzen und Dialyse, bewirkt.
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Die
angewendeten Mikroorganismen schließen alle Stämme, die zur Gattung Gluconobacter
gehören, welche
gutes Wachstum, wenn in Gegenwart von Bacillus megaterium gezüchtet, zeigen,
ein. Mutanten und Varianten des Mikroorganismus können in
der vorliegenden Erfindung auch angewendet werden. Der bevorzugte
Stamm ist Gluconobacter oxydans.
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Die
Stämme
wurden denominiert und als Gluconobacter oxydans, mit Bezug auf
Bergey's Manual
of Determinative Bacteriology, 8. Ausgabe, 1974, und insbesondere
im Hinblick auf die Tatsache, dass sie die nachstehenden Eigenschaften
zeigen, klassifiziert:
- a) 2-Keto-L-gulonsäure wird
aus L-Sorbose erzeugt,
- b) Ethanol wird zu Essigsäure
oxidiert,
- c) D-Glucose wird zu D-Gluconsäure und 2-Keto-D-gluconsäure oxidiert,
- d) Ketogenese von Polyalkoholen,
- e) Membran- und Ringwachstum in Mannitbrühe (24 Stunden Züchtung)
bei pH 4 und 5, und Membranwachstum in D-Glucosebrühe bei pH
9,5.
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Außerdem zeigen
sie die nachstehenden Eigenschaften:
- f) Dihydroxyaceton
wird im Wesentlichen nicht aus Glycerin erzeugt,
- g) 2-Keto-D-glucarsäure
wird aus D-Sorbit und D-Glucarsäure
hergestellt, jedoch nicht aus D-Glucose, D-Fructose, D-Gluconsäure, D-Mannit
oder 2-Keto-D-gluconsäure,
- h) polymorph, keine Flagella beobachtet,
- i) ein braunes Pigment wird aus D-Fructose hergestellt,
- j) gutes Wachstum, wenn in Gegenwart von Bacillus megaterium
oder einem Zellextrakt davon gezüchtet,
- k) Streptomycin-empfindlich.
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Der
spezifische und bevorzugte Gluconobacter oxydans-Stamm wurde bei der Deutschen Sammlung von
Mikroorganismen in Göttingen
unter DSM 4025 am 17. März
1987 hinterlegt.
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Die
Zellen des Gluconobacter oxydans-Stamms sind stabförmig mit
runden Enden. Der Durchmesser einer Zelle des Gluconobacter oxydans-Stamms
ist im Durchschnitt etwa 0,3–0,6 μm, seine
Länge etwa 0,9–1,6 μm, hauptsächlich 1–1,5 μm.
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Für die Zubereitung
der GLDH kann der Mikroorganismus in einem wässrigen Medium, ergänzt mit geeigneten
Nährmitteln,
unter aerober Bedingung, gezüchtet
werden. Die Züchtung
kann bei einem pH-Wert zwischen etwa 4,0 und 9,0, vorzugsweise zwischen
etwa 6,0 und 8,0, durchgeführt
werden. Obwohl der Züchtungszeitraum
in Abhängigkeit
von pH-Wert, Temperatur und angewendetem Nährmittelmedium variiert, werden
gewöhnlich
2 bis 5 Tage bevorzugte Ergebnisse hervorbringen. Ein bevorzugter
Temperaturbereich zum Ausführen
der Züchtung
ist etwa 13 bis 36°C,
vorzugsweise 18 bis 33°C.
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Es
wird gewöhnlich
erforderlich sein, dass das Kulturmedium solche Nährmittel,
wie assimilierbare Kohlenstoffquellen, verdaubare Stickstoffquellen
und anorganische Substanzen, Vitamine, Spurenelemente und andere
Wachstum fördernde
Faktoren, enthält.
Als assimilierbare Kohlenstoffquellen können L-Sorbose, Glycerin, D-Glucose, D-Mannit,
D-Fructose, D-Arabit und dergleichen verwendet werden. Verschiedene
organische oder anorganische Substanzen können auch als Stickstoffquellen,
wie Hefeextrakt, Fleischextrakt, Pepton, Casein, Maisquellwasser,
Harnstoff, Aminosäuren,
Nitrate, Ammoniumsalze und derglei chen, verwendet werden. Als anorganische
Substanzen kann Magnesiumsulfat, Kaliumphosphat, Eisen(II)- und
Eisen(III)chlorid, Calciumcarbonat und dergleichen verwendet werden.
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Nachstehend
wird eine Ausführungsform
zur Isolierung und Reinigung der GLDH aus den vorstehend ausgewiesenen
Mikroorganismen nach der Züchtung
kurz beschrieben.
- (1) Zellen werden aus der
Fermentationsbrühe
durch Zentrifugierung oder Filtration geerntet.
- (2) Die Zellen werden in der Pufferlösung suspendiert und mit Hilfe
eines Homogenisators, Ultraschallgeräts oder durch Behandlung mit
Lysozym oder dergleichen aufgebrochen, unter Gewinnung einer Lösung von
aufgebrochenen Zellen.
- (3) Die GLDH wird isoliert und aus dem zellfreien Extrakt von
aufgebrochenen Zellen, vorzugsweise aus der löslichen Fraktion von Mikroorganismen,
gereinigt.
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Bei
diesen Schritten verwendet man vorzugsweise Säulenchromatographie, beispielsweise
- 1) DEAE-Cellulose-Säulenchromatographie,
- 2) Q-Sepharose-Säulenchromatographie,
- 3) Hydroxylapatit-Säulenchromatographie,
- 4) Sephacryl S-300-Säulenchromatographie,
- 5) Polyacrylamid-Gelelektrophorese, usw.
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Die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte GLDH ist als Katalysator
für die
Erzeugung von L-Ascorbinsäure
aus L-Gulono-gamma-lacton verwendbar. Diese Reaktion sollte bei
pH-Werten von etwa 6,0 bis 9,0, in Gegenwart eines Elektronenakzeptors,
beispielsweise DCIP, PMS, Wurster's Blau, Hexacyanoferrat(III), Coenzym
Q, Cytochrom c und dergleichen, in einem Lösungsmittel, wie McIlvaine-Puffer,
Kaliumphosphatpuffer, Tris-HCl-Puffer und dergleichen, durchgeführt werden.
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Ein
bevorzugter Temperaturbereich zum Ausführen der Reaktion ist etwa
25 bis 55°C.
Wenn der pH-Wert und die Temperatur bei etwa 7,0–8,0 bzw. 30–50°C eingestellt
sind, bringt die Reaktion gewöhnlich die
bevorzugtesten Ergebnisse hervor. Die Konzentration von L-Gulono-gamma-lacton
als Substrat in einem Lösungsmittel
variiert in Abhängigkeit
von anderen Reaktionsbedingungen, jedoch ist es im Allgemeinen erwünscht, dass
sie etwa 10–150
g/l, besonders bevorzugt etwa 10–100 g/l, beträgt.
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Für diese
Reaktion kann das Enzym in einem immobilisierten Zustand mit einem
geeigneten Träger eingesetzt
werden. Beliebige Mittel zum Immobilisieren von Enzym, die im Allgemeinen
auf dem Fachgebiet bekannt sind, können verwendet werden. Beispielsweise
kann das Enzym direkt an eine Membran, Granulat oder dergleichen
eines Harzes mit funktioneller/funktionellen Gruppe(n) gebunden
sein, oder es kann durch Brückenverbindungen
mit bifunktioneller/bifunktionellen Gruppe(n), beispielsweise Glutaraldehyd,
an das Harz gebunden sein.
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Hinsichtlich
des Fermentationsverfahrens sind die nachstehenden Parameter anzuwenden
bzw. das Verfahren wird geeigneterweise gemäß der nachstehenden Vorgehensweise
ausgeführt:
ein Mikroorganismus mit der Fähigkeit,
II herzustellen, wird in einer wässrigen
Nährmittellösung in
Gegenwart von Verbindung I gezüchtet,
oder wird nach ihrem Wachstum in Kontakt mit I in eine Pufferlösung gebracht
und dann weiter inkubiert.
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Beispiele
für Mikroorganismen
sind: z.B.
Bakterien, beispielsweise der Gattung:
Acetobacter,
beispielsweise Acetobacter suboxydans (DSM 5935) [Hinterlegungsdatum:
5. Mai 1990), Acetobacter oxydans (DSM 5936) [5. Mai 1990), Acetobacter
melanogenus (NCIMB 8086);
Gluconobacter, beispielsweise Gluconobacter
oxydans (ATCC 621),
Gluconobacter oxydans (DSM 4025).
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Weitere
geeignete Bakterien sind: z.B.
Actinomyces, beispielsweise
von der Gattung Streptomyces, wie Streptomyces antibioticus (ATCC
8633), Streptomyces eurocidicus (ATCC 19551), Streptomyces lavendulae
(DSM 5926) [5. Mai 1990], Streptomyces olivaceus (ATCC 3335), Streptomyces
netropsis (NRRL 2268).
- NRRL
- = Northern Utilization
Research and Development Division of U.S.D.A., Peoria, Illinois.
USA
- ATCC
- = American Type Culture
Collection, Rockville, Maryland, USA
- NCIMB
- = National Collection
of Industrial + Marine Bakterien, Torry Research Station; Aberdeen
AB 9 8DG, Schottland
- DSM
- = Deutsche Sammlung
von Mikroorganismen und Zellkulturen, Braunschweig
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Speziell
ausgewählt
für die
Reaktion wurden Arten der Gattung Acetobacter und Gluconobacter,
speziell die Stämme
Acetobacter suboxydans und Gluconobacter oxydans. Diese Stämme wurden
als Vorsichtsmaßnahme
für das
Verfahren hinterlegt.
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Es
ist verständlich,
dass alle gemäß der Erfindung
verwendeten Mikroorganismen vorzugsweise in einem Nährmedium
wachsen sollten, bevor sie für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden. Ihr Wachstum ist in wässrigem Medium möglich.
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Das
Nährmedium
mit dem Wachstumsmikroorganismus kann direkt für die Fermentationsreaktion
verwendet werden.
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Die
Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Reaktionsmediums kann viel
einfacher sein, beispielsweise eine Lösung von Edukt I, kombiniert
mit den getrennt wachsenden Mikroorganismen in einer Pufferlösung, ohne
jede andere Zusätze.
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Der
pH-Wert des Mediums sollte vorzugsweise zwischen 2 und 9, bevorzugter
ca. 4–7,
liegen. Falls erwünscht,
kann der pH-Wert durch ein Puffersystem eingestellt werden.
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Für optimale
Ausbeuten ist es bevorzugt, das Edukt in einer Konzentration zwischen
ca. 1 und ca. 10% (pro Gewicht) zu verwenden.
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Die
bevorzugte Fermentationszeit liegt zwischen 2 und 100 Stunden, insbesondere
zwischen 4 und 72 Stunden. Ein Zuführen von Edukt I kann die Fermentationszeit
verlängern.
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Es
ist verständlich,
dass die Oxidation einen aerobes Vorgang darstellt. Diese Bedingungen
werden durch starkes Schütteln
oder Rühren
des Reaktionsmediums unter Luft oder unter zusätzlicher Belüftung erfüllt.
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Die
nachstehenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung.
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Beispiel 1
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Herstellung von L-Gulono-gamma-lactondehydrogenase
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(1) Züchtung von Gluconobacter oxydans
DSM 4025
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Gluconobacter
oxydans DSM 4025 wurde auf einem Agarschrägmedium, enthaltend Mannit
5,0%, MgSO4·7H2O
0,25%, Maisquellwasser 1,75%, Bäckerhefe
5,0%, Harnstoff 0,5%, CaCO3 0,5% und Agar
2,0% bei 27°C
für 4 Tage
wachsen lassen. Eine Schleife voll Agarschrägkultur von Gluconobacter oxydans
DSM Nr. 4025 wurde in 50 ml eines Impfkulturmediums, enthaltend
L-Sorbose 8,0%,
Glycerin 0,05%, Harnstoff 0,5%, MgSO4·7H2O 0,25%, Maisquellwasser 1,75%, Bäckerhefe
5,0% und CaCO3 1,5% in einem 500 ml-Erlenmeyer-Kolben
inokuliert und bei 30°C
für 1 Tag
an einem Rotationsschüttler
(180 U/min) gezüchtet.
Fünf ml
dieser Kultur wurden in 50 ml des gleichen Mediums in einen 500
ml-Erlenmeyer-Kolben überführt und
in der gleichen, wie vorstehend beschriebenen Weise gezüchtet. Zwei
Liter der so hergestellten Impfkultur wurden als ein Inokulum für ein 30
l-Fermentergefäß, enthaltend
20 Liter Medium, enthaltend L-Sorbose 8,0%, Glycerin 0,05%, Harnstoff
1,2%, MgSO4·7H2O
0,25%, Maisquellwasser 3,0%, Bäckerhefe
5,0% und CaCO3 1,5%, verwendet. Das Fermentergefäß wurde
bei 30°C
mit 400 U/min Bewegung und 0,5 VVM (Volumen Luft/Volumen Medium/Minute)
zur Belüftung
arbeiten lassen. Nach 40 Stunden Fermentation wurde die Kulturbrühe bei 1 500
U/min für
10 Minuten zum Entfernen von Calciumcarbonat zentrifugiert, dann
bei 8 000 U/min (10 000 × G)
die Zellen pelletisiert bzw. sedimentiert. Der Zellkuchen wurde
mit 0,85 NaCl-Lösung
einmal gewaschen. Aus 20 Liter der Brühe wurden etwa 100 g (Feuchtgewicht)
der Zellen erhalten.
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(2) Herstellung der löslichen
Fraktion
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Die
Zellen von Gluconobacter oxydans DSM 4025 (95 g, Feuchtgewicht)
aus dem vorstehenden Schritt (1) wurden zweimal mit 0,85%iger NaCl-Lösung gewaschen.
Die gewaschenen Zellen wurden in 380 ml 10 mM Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0) suspendiert und die Zellsuspension wurde mit einem French-press-Homogenisator bei
1 500 kg/cm2 homogenisiert. Zelldebris wurde
durch Zentrifugierung bei 1 800 × G für 10 Minuten entfernt und dann
wurde der Überstand
(nachstehend als zellfreier Extrakt bezeichnet) bei 100 000 × G für 60 Minuten
zentrifugiert. Der erhaltene Überstand
(450 ml) wurde als die lösliche
Fraktion der Zellen von Gluconobacter oxydans DSM 4025 gesammelt.
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(3) Diethylaminoethyl-
(nachstehend als DEAE bezeichnet) -Cellulosesäulenchromatographie
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Die
in dem vorangehenden Schritt erhaltene lösliche Fraktion (450 ml) wurde
gegen 10 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) dialysiert. Das Dialysat
(500 ml) wurde auf eine DEAE-Cellulosesäule (2,5 × 120 cm), äquilibriert
mit 10 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0), aufgetragen. Die Säule wurde
mit dem gleichen Puffer gewaschen und dann mit dem gleichen Puffer,
enthaltend 0,25 M NaCl, gewaschen. Die GLDH wurde mit dem gleichen,
0,5 M NaCl enthaltenden Puffer eluiert.
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(4) Q-Sepharose-Säulenchromatographie
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Die
vereinigte aktive Fraktion (200 ml) aus dem vorangehenden Schritt
wurde gegen zwei Chargen von 2 Litern 10 mM Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0) dialysiert und auf eine Q-Sepharosesäule (2,5 × 50 cm), äquilibriert mit dem gleichen
Puffer, aufgetragen. Die Säule
wurde mit dem gleichen Puffer gewaschen, die GLDH wurde mit dem
linearen Gradienten von NaCl von 0,3 M bis 0,5 M eluiert.
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(5) Hydroxylapatit-(Bio-Gel
HTP)-Säulenchromatographie
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Die
vereinigte aktive Fraktion (210 ml) aus dem vorangehenden Schritt
wurde gegen zwei Chargen von 2 Litern 10 mM Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0) dialysiert und auf eine Hydroxylapatitsäule (2,5 × 25 cm), äquilibriert mit dem gleichen
Puffer, aufgetragen. Die Säule
wurde mit dem gleichen Puffer gewaschen und die GLDH wurde mit dem
Lineargradienten von Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) von 10 mM bis
40 mM eluiert. Fraktionen mit Enzymaktivität wurden vereinigt und auf
etwa 20 ml durch Ultrafiltration, unter Anwendung eines Ultrafilters
(pM10, Amicon) aufkonzentriert.
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(6) Sephacryl S-300-Säulenchromatographie
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Eine
Portion der Enzymfraktion (2 ml) aus dem vorangehenden Schritt wurde
auf eine Sephacryl S-300-Säule
(1,0 × 100
cm), äquilibriert
mit 50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 50 mM NaCl, aufgetragen
und mit dem gleichen Puffer entwickelt. Die elektrophoretisch homogene
GLDH enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und bei –80°C gelagert.
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Unter
Verwendung der wie vorstehend beschriebenen Reinigungsschritte wurde
die GLDH etwa 900-fach gereinigt. Eine Zusammenfassung der Reinigungsschritte
der GLDH wird in Tabelle 8 gezeigt.
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(7) Reinheit des isolierten
Enzyms
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Um
die Reinheit der isolierten GLDH zu schätzen, wurde Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(Abtrenngel: 10% Polyacrylamid; Bedingungen der Elektrophorese:
20 mA bei 4°C
für 6 Stunden)
ausgeführt.
Das Enzym ergab eine einzelne Bande, angefärbt durch Coomassie brilliant
blue R-250. Die Proteinbande zeigte GLDH-Aktivität, wenn nicht angefärbtes Gel
in 50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 50 mM L-Gulono-gamma-lacton, 20 μg/ml Nitroblautetrazolium
und 40 μg/ml
Phenazinmethosulfat, für
20 Minuten getaucht wurde.
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(8) Identifizierung des
Reaktionsprodukts
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Das
0,5 ml der gereinigten GLDH (7,5 μg,
469 Einheiten/mg Protein), 1,0 ml 0,5 M Kaliumphosphatpuffer (pH
7,0), 0,1 g L-Gulono-gamma-lacton, 0,1 ml 10 mM Phenazinmethosulfat
und Wasser zu einem Endvolumen von 2,0 ml enthaltende Reaktionsgemisch
wurde 2 Stunden bei 30°C
inkubiert. Das Reaktionsprodukt wurde durch sowohl Dünnschichtchromatographie
als auch Hochleistungsflüssigchromatographie
analysiert. Die Dünnschichtchromatographie
erfolgte wie nachstehend: eine Probe (1 μl) wurde auf eine Kieselgelplatte (Merck,
USA) punktmäßig aufgetragen,
mit einem Lösungsmittelsystem
von n-Propanol-Wasser-1%ige
Phosphorsäure-Ameisensäure (400:100:10:1)
bei Raumtemperatur 2 Stunden entwickelt. Die Platte wurde dann getrocknet
und unter einer Ultraviolettlampe beobachtet. Das Produkt wurde
als UV-Absorptionsfleck bei einem Rf-Wert von etwa 0,7 gefunden,
was einer authentischen Probe von L-Ascorbinsäure entsprach. Hochleistungsflüssigchromatographie
wurde wie nachstehend ausgeführt:
eine Probe wurde auf eine LiChrosorb NH2-Säule (Merck,
USA, 0,4 × 25
cm), äquilibriert
mit einem Lösungsmittelsystem
von Acetonitril-Wasser-Essigsäure
87:11:2, aufgetragen. Die Fließgeschwindigkeit
wurde auf 3,0 ml/min eingestellt und der Nachweis von Produkten
erfolgte bei 254 nm. Im Ergebnis eluierte das Produkt zur gleichen
Retentionszeit wie eine authentische Probe von L-Ascorbinsäure.
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Folglich
wurde das Produkt als L-Ascorbinsäure identifiziert.
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Die
Produktivität
von L-Ascorbinsäure
war 0,71 g/l/Stunde.
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Beispiel 2
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L-Ascorbinsäureerzeugung
aus L-Gulono-gamma-lacton durch Fermentation (wachsende Zelle).
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Eine
200 ml-Impfkultur von Gluconobacter oxydans DSM 4025, hergestellt
in der gleichen, wie vorstehend in Beispiel 1-(1) beschriebenen
Weise wurde verwendet, um 2 Liter Medium, das L-Gulono-gamma-lacton
8%, Glycerin 0,05%, Bäckerhefe
5,0%, MgSO4·7H2O
0,25%, Maisquellwasser 1,75%, Harnstoff 0,5% und CaCO3 1,5%
(der Anfangs-pH-Wert eingestellt auf 7,0) enthielt, in einem 3-l-Gefäßfermenter
verwendet. Die Fermentation wurde bei 30°C, 700 U/min zur Bewegung und
0,5 VVM zur Belüftung
durchgeführt.
Wie in Tabelle 9 gezeigt, wurden 8,6 g/l L-Ascorbinsäure in 66 Stunden Fermentation
hergestellt.
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Beispiel 3
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L-Ascorbinsäureerzeugung
aus L-Gulono-gamma-lacton unter einem ruhenden Zellsystem.
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Die
Zellen von Gluconobacter oxydans DSM 4025, hergestellt in der gleichen
wie in Beispiel 1-(1) beschriebenen Weise, 0,1 g bis 0,67 g, wurden
in 50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 47,6 mg/ml oder
89,3 mg/l L-Gulono-gamma-lacton
in einem Gesamtvolumen von 3 ml, gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
6 Stunden bei 30°C,
unter Schütteln
(280 U/min), inkubiert. Die Ergebnisse werden in Tabelle 10 gezeigt.
Die höchste
Produktivität
von L-Ascorbinsäure
war 20 mg/Stunde/g-Zelle. Und die höchste Ausbeute von L-Ascorbinsäure war
13,92 g/l.
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Beispiel 4
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L-Ascorbinsäureerzeugung
aus L-Gulono-gamma-lacton, unter Verwendung des zellfreien Extrakts
von Gluconobacter oxydans DSM 4025.
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Das
Reaktionsgemisch, enthaltend 1,0 ml zellfreien Extrakt (Proteingehalt:
10,3 mg/ml) Gluconobacter oxydans DSM 4025, wurde in der gleichen
wie in Beispiel 1-(1) und -(2) beschriebenen Weise hergestellt.
1 ml von 0,5 M Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) und 0,5 ml 17,8% L-Gulono-gamma-lacton
wurde 17,5 Stunden bei 30°C
inkubiert. Als ein Ergebnis wurden 2,19 g/l L-Ascorbinsäure hergestellt.
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Beispiel 5
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(wachsendes Zellsystem).
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Das
Bakterium Acetobacter suboxydans (DSM 5935) wird auf einer Agarschrägkultur
in Medium 1 (Zusammensetzung: 50% Hefewasser, 5% Mannit, in Leitungswasser,
eingestellt auf pH 6,5) wachsen lassen. Nach 2 Tagen Inkubation
bei 30°C
wurde eine Schleife voll Zellen zum Inokulieren von 5 ml flüssigem Medium 1
(die gleiche Zusammensetzung wie vorstehend beschrieben, jedoch
ohne Agar) verwendet. Das Röhrchen wird
bei 30°C
mit 220 U/min für
3 Tage geschüttelt.
1 ml Vorkultur wird verwendet, um 100 ml Medium 1, zusammen mit
1 g Edukt I, zu inokulieren. Die Kolben werden bei 30°C mit 220
U/min geschüttelt.
Das Verfahren wurde nach 72 Stunden beendet. Gemäß den analytischen Bestimmungen
wurden 3% Edukt I zu Produkt II umgewandelt.
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Beispiel 6
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(ruhendes Zellsystem).
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Das
Bakterium Acetobacter suboxydans (DSM 5935) wird wie vorstehend
beschrieben wachsen lassen. Die 100 ml-Kulturen werden durch Zentrifugierung
(10 000 U/min, 10 min) geerntet und in Kunststofffläschchen über flüssigem Stickstoff
gefroren. 100 ml-Kolben mit Medium 1 werden mit 0,5 ml aus jedem
der Fläschchen
inokuliert, bei 30°C
bei 220 U/min geschüttelt
und 1 g Edukt I wird gleichzeitig zugesetzt. Gemäß den analytischen Bestimmungen
wird 10% des Edukts I in Produkt II innerhalb 72 Stunden überführt.
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Beispiel 7
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(ruhendes Zellsystem).
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Das
Bakterium Acetobacter suboxydans (DSM 5935) wird wie in Beispiel
6 beschrieben wachsen lassen. Die 100 ml-Kulturen, inokuliert mit 0,5 ml der
Fläschchen,
dient als eine Vorkultur für
eine weitere Wachstumskultur in dem gleichen Medium. Diese Kolben
mit 100 ml Medium 1 werden mit 5 ml Vorkul tur inokuliert und 24
Stunden bei 30°C
mit 220 U/min geschüttelt.
Die gewachsenen Zellen werden durch Zentrifugierung (10 000 U/min,
10 min) geerntet. 3 g feuchte Zellen (entsprechend den Zellen aus
einem Kolben) werden in einer Pufferlösung (pH 6,0, 0,05 M Phosphatpuffer),
zusammen mit 0,1 g Edukt I (zugegeben als Pulver), in einem Gesamtvolumen
von 10 ml suspendiert. 30% Edukt I wird innerhalb 48 Stunden in
Produkt II überführt.
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Beispiel 8
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(ruhendes Zellsystem).
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Das
Bakterium Acetobacter suboxydans (DSM 5935) wird an Agarschrägen, wie
in Beispiel 1 beschrieben, wachsen lassen. Die Schicht von gewachsenen
Zellen wird in 10 ml einer physiologischen NaCl-Lösung (0,9%)
suspendiert. Diese Suspension wird verwendet, um 10 Schüttelkolben
(100 ml Medium 1) mit jeweils 1 ml zu inokulieren. Die Kolben werden
4 Tage bei 30°C
mit 220 U/min inkubiert. Die 10 Kulturen werden verwendet, um einen
Blatt-gerührten
10 Liter-Bioreaktor (9 000 ml Medium 1) zu inokulieren. Wachstumsbedingungen:
Temperatur: 30°C,
Belüftung
0,4 vvm, Rühren
500 U/min. Nach 44 Stunden Wachstum werden die Zellen durch Zentrifugierung
(kontinuierliche Zentrifugierung mit 12 000 U/min) geerntet. Die
Ausbeute war 21 g feuchte Zellen pro Liter. Die Zellen werden in
Portionen tiefgefroren. In dem Beispiel wird 1 g der gefrorenen Zellen
schnell aufgetaut und zusammen mit 0,4 g Edukt I zu 0,05 M Phosphatpuffer,
pH 7,0, gegeben. Das Gesamtvolumen des Assaygemisches war 5 ml.
Gemäß analytischen
Bestimmungen wurden 19% I in Produkt II überführt.