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Die vorliegende Erfindung betrifft einen monoklonalen
Antikörper gegen humane Prophospholipase A&sub2; (nachfolgend bezeichnet
mit proPLA&sub2;MAk), ein Verfahren zur Analyse von humaner
pankreatischer Prophospholipase A&sub2; unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers und eine Hybridoma-Zelle, die den monoklonalen
Antikörper produziert.
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Die humane pankreatische Phospholipase A&sub2; (EC 3.1.1.4;
nachfolgend wird die Phospholipase A&sub2; mit PLA&sub2; bezeichnet) wird
aus Prophospholipase A&sub2; (nachfolgend bezeichnet mit proPLA&sub2;)
gebildet, die enzymatisch inaktiv ist und von den Azinuszellen
des Pankreas produziert wird. Nach Bildung im Pankreas wird die
proPLA&sub2; in den zwölffingerdarm sezerniert und wird dort durch
Trypsin aufgespalten und in die aktive Form PLA&sub2; überführt. Es
ist bekannt, daß sowohl PLA&sub2; als auch proPLA&sub2; im Blutserum
vorhanden sind. Die Serumspiegel für PLA&sub2; sind zuvor durch
enzymatische Verfahren gemessen worden [L. Zieve und W.C. Vogel, J. Lab.
Clin. Med., 57, 586 (1961); W.M. Doizaki und L. Zieve, J. Lab.
Clin. Med., 67, 108 (1966); S. Hashihira et al., Jpn. Arch.
Intern. Med., 24, 243 (1977); und T. Schröder et al., Scand J.
Gastroent., 15, 633 (1980)]. Ferner sind mit diesem Enzym auch
immunologische Assays durchgeführt worden [J. Nishijima et al.,
J. Biochem., 94, 137 (1983); und J.U. Eskola et al., Clin.
Chem., 29, 1777 (1983)]. Es ist berichtet worden, daß erhöhte
Serumspiegel für PLA&sub2; in Fällen von akuter Pankreatitis
auftauchen (ebd.). Ferner sind monoklonale Antikörper gegen PLA&sub2;
hergestellt worden (Japanische Offenlegungsschrift Nr. 63-258898),
und Radioimmunoassays unter Verwendung dieser Antikörper legen
nahe, daß nahezu die gesamte Menge des Enzyms im Blutserum von
gesunden Menschen die Form von proPLA&sub2; annimmt, während die Menge
an aktiver PLA&sub2; in gesundem Serum äußerst gering ist [Misaki et
al., Ann. Jpn. Clin. Chem. Soc., 27, 109 (1987)]. Der
vorgenannte Bericht von Misaki et al. legt ferner nahe, daß proPLA&sub2; im
Serum einiger Patienten mit akuter Pankreatitis in die aktive
PLA&sub2; transformiert wird. M. Büchler et al. [Klm. Wochenschr.,
67, 186 (1989)] berichten, daß sowohl die Werte für
immunologisch
aktive PLA&sub2; (die die Mengen von sowohl PLA&sub2; als auch von
proPLA&sub2; wiederspiegeln) als auch die katalytische Aktivität von
PLA&sub2; (die lediglich die Menge von PLA&sub2; wiederspiegelt, da proPLA&sub2;
inaktiv ist) im Serum von Patienten mit nekrotischer
Pankreatitis erhöht sind, wohingegen in Patienten mit ödematöser
Pankreatitis lediglich die Werte für immunologisch aktive PLA&sub2; erhöht
sind.
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Es ist bekannt, daß die Serumspiegel für PLA&sub2; und proPLA&sub2;
nicht nur im oben beschriebenen Falle der Pankreatitis
ansteigen, sondern daß dies anderen Forschungsergebnissen zufolge auch
bei Krebs, artikulärem Rheumatismus, äußerlichen Verletzungen
und anderen Störungen der Fall ist. Daher wird eine präzise
Quantifizierung der Serumspiegel für PLA&sub2; und proPLA&sub2; im Hinblick
auf die Diagnose und Überwachung von Patienten mit den
vorgenannten Erkrankungen als ein wichtiges Faktum betrachtet. Wie
bereits ausgeführt wurde, sind monoklonale Antikörper gegen PLA&sub2;
zuvor entwickelt worden. Es ist jedoch bekannt, daß diese
monoklonalen Antikörper eine beträchtliche Kreuzreaktivität
gegenüber proPLA&sub2; zeigen. Folglich können beispielsweise mit diesen
Antikörpern durchgeführte Radioimmunoassays keine präzisen
Messungen der PLA&sub2;-Werte liefern. Unter dem Gesichtspunkt der
Diagnose und der klinischen Überwachung der vorgenannten
Erkrankungen stellt die Entwicklung von monoklonalen Antikörpern, die
eine akurate und spezifische Messung der Serumspiegel für sowohl
PLA&sub2; als auch für proPLA&sub2; erlauben, ein wichtiges Desideratum
dar.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
monoklonaler Antikörper bereitgestellt, der humane pankreatische
Prophospholipase A&sub2; in spezifischer Weise erkennt, wobei der
Antikörper der von der Hybridoma-Zelle PR414 (FERM BP-2978)
gebildete monoklonale Antikörper PR414 ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die
Kreuzreaktivität des monoklonalen Antikörpers mit humaner
pankreatischer Phospholipase A&sub2; weniger als 1 %.
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Nach einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird
ein Verfahren zur Analyse der erfindungsgemäßen humanen
pankreatischen Prophospholipase A&sub2; bereitgestellt, bei dem man
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(a) einer Probe, die humanes prankreatisches
Prophospholipase A&sub2;-Analyt enthält, eine vorgeschriebene Menge an markierter
humaner pankreatischer Prophospholipase A&sub2; zugibt,
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(b) der in der Verfahrensstufe (a) erhaltenen Mischung den
oben genannten monoklonalen Antikörper zugibt, wodurch ein
Antikörper/Antigen-Komplex gebildet wird, und
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(c) die Menge an humaner pankreatischer Prophospholipase A&sub2;
in der Probe berechnet, ausgehend von dem Ergebnis der Messung
der Menge von an den in der Verfahrensstufe (b) erhaltenen
Komplex gebundenem Marker berechnet.
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Ferner werden Hybridoma-Zellen bereitgestellt, die die
zuvor genannten monoklonalen Antikörper bilden.
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Demgemäß ermöglicht die vorliegend beschriebene Erfindung
die folgenden Ziele:
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(1) Bereitstellung eines monoklonalen Antikörpers gegen
proPLA&sub2;, wodurch eine präzise Messung der humanen Serumwerte für
proPLA&sub2; ermöglicht wird, und
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(2) Bereitstellung eines Verfahrens zur Analyse von proPLA&sub2;
durch Verwendung des vorgenannten monoklonalen Antikörpers.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung und um zu zeigen,
wie dieselbe ausgeführt werden kann, wird Bezug genommen auf die
begleitenden Zeichnungen, von denen
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die Figur 1 eine graphische Darstellung ist, in der die
Kalibrierungskurve zur Messung von proPLA&sub2; mittels
Radioimmunoassay durch Verwendung des erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörpers gezeigt wird.
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Die Figuren 2(A) und 2(B) sind graphische Darstellungen, in
denen die Elutionsprofile dargestellt sind, die erhalten werden,
wenn die Blutseren eines gesunden Menschen bzw. eines Patienten
mit Prankreatitis einer Ionenaustauschchromatographie unterzogen
wurden.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt Hybridoma-Zellen, die den
vorgenannten monoklonalen Antikörper produzieren.
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Der erfindungsgemäße monoklonale Antikörper, der proPLA&sub2; in
spezifischer Weise erkennt, kann mit herkömmlichen Verfahren
unter Verwendung einer Hybridoma-Zelle hergestellt werden.
Beispielsweise wird proPLA&sub2; unter Anwendung des Verfahrens von
R. Grataroh et al. [Biochimie, 63, 677 (1981)] aus
pankreatischer Flüssigkeit extrahiert und gereinigt und verwendet, um
Mäuse oder andere geeignete Tiere zu immunisieren. Anschließend
werden Milz- oder andere Antikörper-produzierende Zellen mit
Myelom-Zellen fusioniert, um Hybridoma-Zellen zu erhalten. Als
Myelom-Zellen können zum Beispiel Zellen verwendet werden, die
vom Maus-Myelom abgeleitet sind. Die vorgenannte Zeilfusion kann
beispielsweise nach herkömmlichen Verfahren unter Verwendung von
Polyethylenglykol herbeigeführt werden. Anschließend können von
den auf diese Weise erhaltenen fusionierten Zellen mittels
Screening monoklonale Antikörper gegen proPLA&sub2; erhalten werden.
Dieses Screening kann durch herkömmliche Enzym-gekoppelte
Immunoassay (ELISA)-Verfahren erfolgen. Beispielsweise wird
gereinigte proPLA&sub2; an die feste Phase adsorbiert, und diese wird mit
dem Überstand der Hybridoma-Kultur in Kontakt gebracht; wenn in
diesem Überstand Antikörper vorhanden sind, die proPLA&sub2; erkennen,
binden diese Antikörper an die proPLA&sub2;. Im nächsten Schritt läßt
man einen in geeigneter Weise Enzym-markierten Antikörper, wie
z.B. einen Anti-IgG-Antikörper der Maus, mit den Anti-proPLA&sub2;-
Antikörpern reagieren und an diese binden. Demgemäß erlaubt der
Nachweis der Enzymmarkierung ein Screening nach Antikörpern, die
proPLA&sub2; erkennen.
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Im nächsten Schritt werden die diese Antikörper
produzierenden Hybridoma-Zellen einem weiteren Screening nach denjenigen
unterzogen, die Antikörper produzieren, welche gegenüber PLA&sub2;
eine minimale Kreuzreaktivität aufweisen, d.h. monoklonale
Antikörper, die proPLA&sub2; in spezifischer Weise erkennen.
Beispielsweise können die Hybridoma-Zellen mittels ELISA oder RIA
(Radioimmunoassay) unter Verwendung von PLA&sub2; und proPLA&sub2; einem
Screening nach monoklonalen Antikörpern zugeführt werden, die in
spezifischer Weise an proPLA&sub2; binden und nahezu keine Bindung an
PLA&sub2; zeigen. Auf diese Weise werden Hybridoma-Zellen erhalten,
die monoklonale Antikörper produzieren, welche proPLA&sub2; in
spezifischer Weise erkennen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wurden in der vorgenannten Weise acht Hybridoma-Zellinien mit
den Bezeichnungen PR304, PR306, PR307, PR312, PR314, PR318,
PR414 und PR424 erhalten. Von diesen Zellinien ist PR414 am
21. Juni 1990 bei der Fermentation Research Institute Agency for
Industrial Science and Technology, 1-3, Higashi 1-chome,
Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan, unter der Zugriffsnummer FERM BP-
2978 nach dem Budapester Vertrag hinterlegt worden.
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Unter den Bedingungen herkömmlicher Verfahren der
Kultivierung werden die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper in den
Überstand sezerniert. Zudem kann Aszites-Flüssigkeit, die hohe
Konzentrationen an den monoklonalen Antikörpern enthält,
erhalten werden, indem die vorgenannten Hybridoma-Zellen in die
pentonealen Höhlen von Mäusen transplantiert werden. Die Verwendung
dieser monoklonalen Antikörper ermöglicht eine akurate Messung
von proPLA&sub2; oder PLA&sub2;. Diese Messung kann mittels allgemein
bekannter RIA- oder Enzym-Immunoassay-Verfahren durchgeführt
werden. Beispielsweise kann proPLA&sub2; anhand des folgenden
Verfahrens (kompetitiver Assay) gemessen werden. Zuerst wird eine
vorgeschriebene Menge an markierter (z.B. radioaktiv markierter)
proPLA&sub2; einer Probe zugegeben, die eine bekannte Menge an proPLA&sub2;
enthält, und anschließend wird der Mischung der proPLA&sub2; in
spezifischer Weise erkennende vorgenannte monoklonale Antikörper
zugegeben. Somit bindet die markierte oder unmarkierte proPLA&sub2; an
jedes monoklonale Antikörpermolekül, wodurch Antikörper/Antigen-
Komplexe gebildet werden. Anschließend wurde der Probe z.B.
Immunobead (Bio-Rad Co.) zugegeben, wodurch die Komplexe
gebunden werden. Im nächsten Schritt werden die gebundenen
Materialien von der Reaktionsmischung in Form von Pellets abgetrennt,
und die Menge an Marker auf den Pellets wird gemessen. Auf diese
Weise wird durch Veränderung der Menge an proPLA&sub2; in der Probe
eine Kalibrierungskurve erstellt. Durch Verwendung dieser
Kalibrierungskurve können unbekannte Mengen an proPLA&sub2; in ähnlicher
Weise gemessen werden.
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Der Gehalt an PLA&sub2; im Blutserum, das sowohl proPLA&sub2; als auch
PLA&sub2; enthält, kann wie folgt gemessen werden. Zunächst wird ein
monoklonaler Anti-PLA&sub2;-Antikörper mit bekannter Kreuzreaktivität
(x %) gegenüber proPLA&sub2; hergestellt. Die Menge an proPLA&sub2; in
einer Probe, die unbekannte Konzentrationen an sowohl PLA&sub2; als
auch an proPLA&sub2; enthält, kann durch das vorgenannte Verfahren
gemessen werden, wobei A die in dieser Weise bestimmte molare
Konzentration von proPLA&sub2; angibt. Im nächsten Schritt wird
dieselbe Messung durchgeführt unter Verwendung des vorgenannten
kreuzreaktiven monoklonalen Anti-PLA&sub2;-Antikörpers anstelle des
monoklonalen Anti-proPLA&sub2;-Antikörpers, wobei B die auf diese
Weise erhaltene molare Konzentration angibt. Da B die Summe des
mit PLA&sub2; korrespondierenden Wertes und x % des mit proPLA&sub2;
korrespondierenden Wertes ist, wird die Konzentration an PLA&sub2; durch
die Formel (B - (X/100)A) ausgedrückt. Demgemäß können die
Serumspiegel von sowohl PLA&sub2; als auch von proPLA&sub2; durch Verwendung
des erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörpers akurat bestimmt
werden.
BEISPIELE
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme
auf spezifische Beispiele näher veranschaulicht. Diese Beispiele
dienen jedoch lediglich der Veranschaulichung und führen in
keiner Weise zur Beschränkung des Schutzumfangs der vorliegenden
Erfindung.
BEISPIEL 1
(1) Herstellung von PLA&sub2; und proPLA&sub2;
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PLA&sub2; wurde nach dem Verfahren von Nishijima et al. [J.
Biochem., 94, 137 (1983)] aus pankreatischer Flüssigkeit
extrahiert und gereinigt. proPLA&sub2; wurde in Übereinstimmung mit dem
Verfahren von Grataroh et al. [Biochemie, 63, 677 (1981)] aus
pankreatischer Flüssigkeit extrahiert und gereinigt mit der
Abweichung, daß die Chromatographie mit CM-Sepharose
(eingetragenes Warenzeichen) zweimal durchgeführt wurde. Die Reinheiten
von sowohl PLA&sub2; als auch von proPLA&sub2; wurden durch
Aminosäureanalyse bestätigt.
(2) Herstellung von monoklonalem Antikörper gegen PLA&sub2; (Anti-
PLA&sub2;MAk)
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Von den Varietäten der nach dem Verfahren von Misaki et al.
(Japanische Offenlegungsschrift Nr. 63-258898) erhaltenen Anti-
PLA&sub2;MAk wurde für die vorliegende Erfindung der mit MAk1008
bezeichnete verwendet. Die Affinitätskonstante von MAk1008
betrug 4 × 10¹¹M&supmin;¹, und die Kreuzreaktivität dieses Antikörpers
gegenüber proPLA&sub2; betrug 49 %.
(3) Herstellung von Anti-proPLA&sub2;MAk
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Weibliche BALB/c-Mäuse wurden mit proPLA&sub2; in der folgenden
Weise immunisiert. Zunächst wurden den Mäusen dreimal in
Abständen von 3 Wochen 25 µg von mit Freund's vollständigem Adjuvans
emulgierter proPLA&sub2; subkutan injiziert. Zusätzlich erfolgte
4 Tage vor der Entnahme der Milz-Zellen aus diesen Mäusen die
intraperitoneale Verabreichung von 50 µg proPLA&sub2; enthaltender
physiologischer Sahne.
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Anschließend wurden aus den vorgenannten Mäusen Milz-Zellen
gewonnen und nach dem Verfahren von Galfre und Milstein [Methods
Enzymol., 73, 3 (1981)] unter Verwendung von 50 %
Polyethylenglykol (Molekulargewicht 4000, Merck) mit Mausmyelom-Zellen
fusioniert. Im nächsten Schritt wurden die fusionierten Zellen
in HAT-Medium suspendiert und zur Inokulation von Costar 96-well
Tissue Culture Cluster (Markenname) verwendet. Anschließend
wurden die Überstände der Kulturen von insgesamt 1503
Vertiefungen, in denen die Hybridoma-Zellen kultiviert worden waren,
einem Screening nach dem folgenden ELISA-Verfahren zugeführt.
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Die Vertiefungen von 96 Vertiefungen aufweisenden
Immunoplates (Nunc Co.) wurden über Nacht bei 4 ºC mit 10 ng proPLA&sub2;
oder 10 ng PLA&sub2; in 50 µl 0,05 M Natriumbicarbonat-Puffer, pH-Wert
8,5, beschichtet. Als nächstes wurden die Vertiefungen mit 0,2 %
BSA-PBS blockiert und mit 0,5 % Tween (eingetragenes Warenzei
chen) 80-PBS gewaschen. 25 µl umfassende Aliquots der Überstände
von jeder der vorgenannten 1503 Hybridoma-Kulturen wurden sowohl
den vorgenannten, mit proPLA&sub2; beschichteten Vertiefungen als auch
den mit PLA&sub2; beschichteten Vertiefungen zugegeben, wonach diese
Platten 1 Stunde lang bei 37 ºC inkubiert wurden. Der
Antikörper, der an die proPLA&sub2; oder die PLA&sub2; in den Vertiefungen
gebunden hatte, wurde mittels eines Vectastain ABC Kits (Vector Co.)
unter Verwendung von ABTS als Färbemittel quantifiziert. Im
Verlauf der Messung ließ man die Reaktionsmischung bei
Raumtemperatur stehen und gestattete ihr die Farbausprägung. 12 Minuten
nach Zugabe des Agens wurde die Mischung bei 415 nm unter
Verwendung eines Corona MTP-32 Mikroplattenphotometers gemessen. Im
Falle der Verwendung von mit proPLA&sub2; beschichteten Platten wurden
die Vertiefungen mit einer starken Absorption (größer als 1,0)
in dem ELISA-Verfahren ausgewählt, während im Falle der Verwen
dung von mit PLA&sub2; beschichteten Platten diejenigen ausgewählt
wurden, die eine geringe Absorption (niedriger als 0,5)
aufwiesen.
Auf diese Weise wurden Hybridoma-Zellen erhalten, die
AntiproPLA&sub2;MAk bilden (d.h. die an proPLA&sub2; binden und eine sehr
geringe Kreuzreaktivität gegenüber PLA&sub2; aufweisen) (31
Vertiefungen).
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Einige dieser im ELISA positiven Hybridoma-Zellen wurden
unmittelbar nach dem Screening zum Zwecke der weiteren
Proliferation kloniert, und diese Hybridoma-Zellen wurden nachfolgend
eingefroren. Die ungefähre Affinität der von den ausgewählten
Hybridoma-Zellen gebildeten Antikörper für proPLA&sub2; wurde
geschätzt durch Verwendung des beim Einfrieren dieser Hybridoma-
Zellen erhaltenen Überstandes. Die vorgenannte Affinität wurde
bestimmt anhand des im Abschnitt unter der Überschrift
"Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform" dargelegten
kompetitiven RIA-Verfahrens. Die Hybridoma-Zellen, die Antikörper mit
hoher Affinität bilden, wurden erforderlichenfalls kloniert.
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Auf diese Weise wurden acht Anti-proPLA&sub2;MAk bildende Maus-
Hybridoma-Zellinien (mit den Bezeichnungen PR304, PR306, PR307,
PR312, PR314, PR318, PR414 und PR424) etabliert. Die
Kulturüberstände wurden in den Beispielen der vorliegenden Erfindung als
Quelle für Anti-proPLA&sub2;MAk verwendet.
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Die Eigenschaften des von den vorgenannten acht Hybridoma-
Zellinien gebildeten Anti-proPLA&sub2;MAk sind in Tabelle 1
dargestellt. Die nach dem Cuchterlony-Diffusionsverfahren bestimmte
Immunglobulinklasse war in jedem Fall IgG&sub1;. Die
Affinitätskonstanten wurden anhand der Scatchard-Plots bestimmt [G.
Scatchard, Ann. N. Y. Acad. Sci., 51, 660 (1949)].
Tabelle 1
Eigenschaften von monoklonalen Anti-proPLA&sub2;-Antikörpern
Ig-Klasse
Affinitätskonstante gegenüber proPLA&sub2; Ka (M&supmin;¹)
Kreuzreaktivität gegenüber PLA&sub2; (%)
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Wie der Tabelle 1 zu entnehmen ist, zeigen sämtliche dieser
monoklonalen Antikörper eine hohe Affinität gegenüber proPLA&sub2;,
wobei die Affinitätskonstanten im Bereich zwischen 1,7 × 10¹&sup0;M&supmin;¹
und 2,8 × 10¹¹M&supmin;¹ liegen. Die Kreuzreaktivität gegenüber PLA&sub2;
wurde geschätzt ausgehend von der 50%igen Hemmrate der
Kalibrierungskurve, die durch kompetitive RIA unter Anwendung desselben
Verfahrens wie dem oben beschriebenen bestimmt wurde. Der MAk
PR304 und der MAk PR312 zeigten signifikante Kreuzreaktivität
gegenüber PLA&sub2;, aber die Kreuzreaktivität der anderen sechs MAk-
Varietäten war geringer als 1 %.
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Von den vorgenannten acht Varietäten der monoklonalen
AntiproPLA&sub2;-Antikörper wurde in den folgenden Experimenten der
MAk PR414 verwendet. Die Kreuzreaktivität von MAk PR414
gegenüber PLA&sub2; beträgt 0,9 %.
(4) Assays für proPLA&sub2; und PLA&sub2;
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Ein RIA zur Messung von proPLA&sub2; wurde durchgeführt mit dem
vorgenannten proPLA&sub2;-MAk PR414 (d.h. unter Verwendung des 320fach
mit
Assay-Pufferlösung verdünnten Kulturüberstandes; die
Kreuzreaktivität von Anti-proPLA&sub2;-MAk PR414 gegenüber PLA&sub2; betrug
0,9 %) und mit ¹²&sup5;I-markierter proPLA&sub2;. Der RIA zur Messung von
PLA&sub2; wurde durchgeführt mit dem vorgenannten Anti-PLA&sub2;-MAk 1008
(d.h. unter Verwendung der 300 000fach mit Assay-Pufferlösung
verdünnten Aszites-Flüssigkeit; die Kreuzreaktivität von Anti-
PLA&sub2;-MAk 1008 gegenüber proPLA&sub2; beträgt 49 %) und mit
¹²&sup5;I-markierter PLA&sub2;. Die für den RIA verwendete Assay-Pufferlösung war
eine 0,01 M PBS (pH-Wert 7,4) enthaltend 1 mM EDTA, 0,01 % NaN&sub3;
und 0,2 % BSA. Sowohl die ¹²&sup5;I-proPLA&sub2; als auch die ¹²&sup5;I-PLA&sub2;
wurden hergestellt nach dem Chloramin T-Verfahren.
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Die Kalibrierungskurven für proPLA&sub2; und PLA&sub2; wurden anhand
der folgenden Vorgehensweise erstellt. Zunächst wurden 100 µl
einer Standardlösung, die proPLA&sub2; oder PLA&sub2; in einer vorbestimm
ten Menge enthält, 100 µl einer Lösung, die ¹²&sup5;I-proPLA&sub2; oder ¹²&sup5;I-
PLA&sub2; (40 000 cpm) enthält, 100 µl MAk-Lösung (d.h. der
vorgenannte verdünnte Überstand enthaltend MAk PR414, oder die MAk 1008
enthaltende vorgenannte verdünnte Aszites-Flüssigkeit), und
200 µl Assay-Pufferlösung in einem Polystyrolröhrchen vermischt,
wonach die Mischung über Nacht bei Raumtemperatur inkubiert
wurde. Anschließend wurden 100 µl Immunobead (1 mg Anti-Maus-
Immunglobulin/ml Assaypuffer, Bio-Rad Co.) zugegeben, und man
ließ die Mischung 1 Stunde lang bei Raumtemperatur in Ruhe
stehen. Anschließend wurde das Röhrchen 5 Minuten lang bei 3000 UpM
zentrifugiert, und die Radioaktivität des auf diese Weise
erhaltenen Niederschlags wurde gemessen. Die Figur 1 zeigt die das
Verhältnis zwischen der gemessenen Radioaktivität und der
Konzentration der Standardlösung an proPLA&sub2; repräsentierende
Kalibrierungskurve. Die Ordinate B/B&sub0; der graphischen Darstellung in
Figur 1 betrifft das Verhältnis zwischen der gemessenen, mit den
entsprechenden Standardlösungen korrespondierenden Radioakt
ivität B, und der Radioaktivität B&sub0;, die mit einer Konzentration an
proPLA&sub2; von Null korrespondiert.
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Die Sensitivität der Kalibrierungskurve, d.h. die
niedrigste meßbare Konzentration (d.h. die mit 90 % Inhibierung
korrespondierende Konzentration an proPLA&sub2;) betrug 0,4 ng/ml, während
die mit 50 % Inhibierung korrespondierende Konzentration an
proPLA&sub2; 3,2 ng/ml betrug. Die Kalibrierungskurve für den RIA von
PLA&sub2; (nicht dargestellt) ergab, daß die mit 90 % Inhibierung
korrespondierende Konzentration an PLA&sub2; 0,4 ng/ml betrug, während
die mit 50 % Inhibierung korrespondierende 3,0 ng/ml betrug.
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In den folgenden Beispielen wurden die vorgenannten Assays
in derselben Weise durchgeführt unter Verwendung von humanes
Serum enthaltenden Probenflüssigkeiten oder von Eluaten, welche
durch Ionenaustauschchromatographie von humanem Serum erhalten
werden, anstelle der vorgenannten Standardlösungen von verschie
denen Konzentrationen an proPLA&sub2; oder PLA&sub2;. Die Konzentrationen
an proPLA&sub2; und PLA&sub2; in diesen Probenflüssigkeiten wurden bestimmt
anhand der Kalibrierungskurven für proPLA&sub2; bzw. PLA&sub2;, die in der
oben angegebenen Weise erstellt worden waren.
BEISPIEL 2
Bestimmung der Serumspiegel an proPLA&sub2; und PLA&sub2; mittels RIA
unter Verwendung von Anti-proPLA&sub2;-MAk und Anti-PLA&sub2;-MAk
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Blutseren der folgenden gesunden Menschen und Patienten
wurden anhand des im obigen Beispiel 1 beschriebenen
RIA-Verfahrens analysiert. Die Individuen umfaßten drei gesunde
Individuen, drei Pankreatitis-Patienten (Nr. 1: Patient mit moderater
Pankreatitis nach Kontrast-Radiographie des Pankreasganges;
Nr. 2: Patient mit chronischer Pankreatitis in einer Phase der
Exazerbation; Nr. 3: Patient mit akuter nekrotisierender
Pankreatitis), einen Patienten mit pankreatischem Karzinom und
einen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz. Die
Ergebnisse der RIA-Studien sind in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2
serumwerte für proPLA&sub2; und PLA&sub2; in verschiedenen menschlichen Individuen, gemessen mit
zwei RIA-Systemen (gemessene Werte)
Gesunde Individuen
Pankreatitis-Patienten
RIA für proPLA&sub2; unter Verwendung von MAk PR414
RIA für PLA&sub2; unter Verwendung von MAk 1008
Einheiten: ng/ml
a) Patient mit pankreatischem Karzinom
b) Patient mit chronischer Niereninsuffizienz
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Die in Tabelle 2 dargestellten Serumwerte für proPLA&sub2; werden
als nahezu vollständig übereinstimmend mit den tatsächlichen
Serumkonzentrationen an proPLA&sub2; betrachtet. Andererseits liegen
die in der Tabelle 2 darstellten Serumwerte für PLA&sub2; entsprechend
höher als die tatsächlichen Werte, da der für den Assay von PLA&sub2;
verwendete monoklonale Antikörper eine Kreuzreaktivität
gegenüber proPLA&sub2; von 49 % zeigte. Den Daten dieser Tabelle zufolge
waren die gemessenen Werte für sowohl proPLA&sub2; als auch für PLA&sub2;
in den Seren von Patienten mit Pankreatitis, pankreatischem
Karzinom und chronischer Niereninsuffizienz höher als die
entsprechenden Werte der gesunden Individuen mit Ausnahme des
Pankreatitis-Patienten Nr. 2. Die gemessenen Werte für proPLA&sub2; waren
höher (um einen Faktor von ungefähr 2) als diejenigen für PLA&sub2; in
den gesunden Individuen wie auch in dem Patienten mit pankreati
schem Karzinom und dem Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz. Zudem waren die bei zwei der drei Pankreatitis-Patienten
(Nr. 2 und 3) gemessenen Werte für PLA&sub2; höher als diejenigen für
proPLA&sub2;.
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Die vorgenannten gemessenen proPLA&sub2;-Werte wurden direkt
aufgezeichnet als Serumkonzentrationen von proPLA&sub2;. Anschließend
wurden die Serumkonzentrationen von PLA&sub2; unter Berücksichtigung
der vorgenannten Kreuzreaktivität von MAk1008 auf der Grundlage
der gemessenen PLA&sub2;-Werte berechnet. Die auf diese Weise bestimm
ten Serumspiegel für proPLA&sub2; und PLA&sub2; wie auch die Verhältnisse
der Konzentrationen an proPLA&sub2; und PLA&sub2; sind in Tabelle 3
dargestellt.
Tabelle 3
Serumwerte und relative Anteile von proPLA&sub2; und PLA&sub2;,
geschätzt anhand von zwei RIA-Systemen
Gesunde Individuen
Pankreatitis-Patienten
a) Patient mit pankreatischem Karzinom
b) Patient mit chronischer
c) Die Einheiten der Konzentrationen für proPLA&sub2; und PLA&sub2; sind ng/ml.
d) Die Ziffern in Klammern bezeichnen die relativen Anteile (Mol%) gegenüber den
Gesamtkonzentrationen an proPLA&sub2; un PLA&sub2; als 100 Mol%.
BEISPIEL 3
Isolierung von Serum-proPLA&sub2; und -PLA&sub2; durch
Ionenaustauschchromatographie und Messung mittels RIA
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proPLA&sub2; und PLA&sub2; in menschlichem Blutserum wurden isoliert
mittels Ionenaustauschchromatographie unter Verwendung von S-
Sepharose (eingetragenes Warenzeichen) (Pharmacia), wonach sich
eine Messung mittels RIA anschloß. Als Pufferlösung für die
Chromatographie wurde 10 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,0) enthaltend
0,05 % CHAPS verwendet, und das gesamte Chromatographieverfahren
erfolgte bei Raumtemperatur.
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Zuerst wurden proPLA&sub2;- und PLA&sub2;-Standards (gelöst in
chromatographischer Pufferlösung enthaltend 0,2 % BSA), die zum Zwecke
der Säulenkalibrierung hergestellt wurden, in eine S-Sepharose
(eingetragenes Warenzeichen)-Säule (Bettkapazität 2 ml)
injiziert, die mit der vorgenannten chromatographischen Pufferlösung
equilibriert worden war. Anschließend wurde die Säule mit 40 ml
der chromatographischen Pufferlösung eluiert unter Anwendung
eines linearen Natriumchlorid-Gradienten von 0-0,2 M und einer
Fließgeschwindigkeit von ungefähr 12 ml/Stunde. Nach Vollendung
der linearen Gradientenelution wurde die Säule noch einmal mit
0,5 M Natriumchlorid eluiert. Einen Milliliter umfassende
Ahquots sämtlicher Eluate aus der Säule wurden in
Polypropylenröhrchen gesammelt, die 100 µl 2 % BSA-PBS enthielten.
ProPLA&sub2;- und PLA&sub2;-Standards wurden aus der S-Sephadex-Säule in hohen
Rückgewinnungsraten erhalten. Die Peakfraktionen waren
Fraktion 19 für proPLA&sub2; und Fraktion 26 für PLA&sub2;.
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Anschließend wurden humane Seren (d.h. dieselbe Charge von
acht Flüssigkeitsproben, die bereits in Beispiel 2 verwendet
wurde), Sfach verdünnt mit dem vorgenannten chromatographischen
Puffer, in die Säule injiziert, und die Trennung erfolgte unter
Anwendung derselben Vorgehensweise.
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Der proPLA&sub2;- und PLA&sub2;-Gehalt der verschiedenen eluierten
Fraktionen der vorgenannten Standards und humanen Seren wurde
gemessen mittels RIA unter Anwendung derselben Vorgehensweise
wie in Beispiel 2. Mit Ausnahme eines kleinen Peaks, der in der
Nähe der Fraktion 15 der Pankreatitis-Patienten auftauchte,
wurden sämtliche der immunreaktiven Komponenten mit denselben
Retentionsvolumina wie die Standards eluiert. Weder in der
anfänglichen Fraktion noch in der Fraktion von 0,5 M
Natriumchlorid wurde eine Immunreaktivität nachgewiesen. Die Figuren 2(A)
und 2(B) zeigen die Elutionsprofile der Seren von einem der
gesunden Individuen (Nr. 1) bzw. von einem der Pankreatitis-
Patienten (Nr. 3). In diesen Figuren bezeichnen die schwarzen
Punkte die Konzentrationen von proPLA&sub2;-Werten, gemessen mittels
RIA unter Verwendung von MAk PR414, während die schwarzen
Dreiecke die Konzentrationen von PLA&sub2;, gemessen mittels RIA unter
Verwendung von MAk 1008, zeigen. Die Konzentrationen und
relativen Anteile von proPLA&sub2; und PLA&sub2; in den Seren der acht
Individuen, die ausgehend von den chromatographischen Peak-Regionen
berechnet wurden, sind in Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle 4
Konzentrationen und relative von proPLA&sub2; und PLA&sub2;, isoliert
und gemessen mittels Ionenaustauschchromatographie
Gesunde Individuen
Pankreatitis-Patienten
a) Patient mit pankreatischem Karzinom
b) Patient mit chronischer Niereninsuffizienz
c) Die serumkonzentrationen (ng/ml) für proPLA&sub2; und PLA&sub2; wurden, indem die
Gesamt-Immunreaktivität der korrespondierenden Peaks durch die Volumina der
jeweils verwendeten Serumproben geteilt wurde.
d) Die Ziffern in Klammern bezeichnen die relativen Anteile (Mol%) gegenüber den
Gesamtkonzentrationen an proPLA&sub2; un PLA&sub2; als 100 Mol%.
Tabelle 5
Prozentuale Rückgewinnung der Immunreaktivität in Ionenaustauschchromatographie
Gesunde Individuen
Pankreatitis-Patienten
RIA für proPLA&sub2; unter Verwendung von MAk PR414
RIA für PLA&sub2; unter Verwendung von MAk 1008
a) Patient mit pankreatischem Karzinom
b) Patient mit chronischer Niereninsuffizienz
Die prozentuale Rückgewinnung wurde berechnet für jeden RIA anhand der folgenden
Formel: Gesamt-Immunreaktivität (ng) im Eluat / Serumwert (ng/ml) von in die
Säule eingeführter Probenflüssigkeit
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Die Tabelle 5 veranschaulicht die Rückgewinnungsrate der
Immunreaktivität von proPLA&sub2; und PLA&sub2; durch
Ionenaustauschchromatographie, wie sie mittels RIA bestimmt wurde. Wie der Tabelle zu
entnehmen ist, betrug die Rückgewinnungsrate für jedes
untersuchte menschliche Serum ungefähr 100 % (86 % - 104 %). Dies
zeigt, daß im RIA für proPLA&sub2; unter Verwendung von MAk PR414
lediglich der Serumwert für proPLA&sub2; gemessen wird, während im RIA
für PLA&sub2; unter Verwendung von MAk 1008 der Serumwert für PLA&sub2;
sowie die mit der Kreuzreaktivität gegenüber proPLA&sub2; korrespon
dierende Quantität gemessen werden. Die mit Hilfe des
erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörpers berechneten und in der
Tabelle 3 dargestellten Serumwerte für proPLA&sub2; und PLA&sub2; sind
verglichen mit den in der Tabelle 4 dargestellten nahezu
identisch. Daher wird deutlich, daß die Verwendung des
erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörpers eine extrem präzise Messung von
sowohl proPLA&sub2; als auch von PLA&sub2; ermöglicht.
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Die Daten in den Tabellen 2-4 zeigen, daß PLA&sub2; im Serum von
gesunden Menschen hauptsächlich die Form der enzymatisch
inaktiven proPLA&sub2; annimmt. Dies zeigt, daß proPLA&sub2;, welche im Pankreas
synthetisiert wird und in den Blutstrom diffundiert, ohne
Aktivierung im normalen Serum existiert. Folglich manifestiert sich
die Zytotoxizität von PLA&sub2; in gesunden Individuen nicht. In dem
Patienten mit vergleichsweise moderater Pankreatitis (Nr. 1) war
der Serumwert für proPLA&sub2; höher als derjenige für PLA&sub2;, die
Serumkonzentration an PLA&sub2; war jedoch in dem Patienten mit
chronischer Pankreatitis im Stadium der Exazerbation (Nr. 2) wie
auch in dem Patienten mit akuter nekrotisierender Pankreatitis
(Nr. 3) höher als diejenige an proPLA&sub2;. Dies deutet darauf hin,
daß die relativen Anteile von proPLA&sub2; und PLA&sub2; den Ausmaß der
Schwere der Pankreatitis reflektieren. Bei dem Patienten mit
pankreatischem Karzinom und dem Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz waren die Serumwerte für sowohl proPLA&sub2; als auch
für PLA&sub2; extrem hoch. Die relativen Anteile von proPLA&sub2; und PLA&sub2;
waren jedoch nahezu dieselben wie bei den gesunden Individuen.
Bei dem Patienten mit Niereninsuffizienz kann dieses Ergebnis
auf die ungleiche Ausscheidung von proPLA&sub2; und PLA&sub2; aus den
Nieren zurückgeführt werden. Dieses Merkmal unterscheidet sich
von denjenigen, die bei Patienten mit Pankreatitis manifestiert
sind, und könnte daher möglicherweise zur differentiellen
Diagnose verwendet werden.