DE4008546C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft den im Anspruch 1 angegebenen monoclonalen Antikörper, der
gegen Osteocalcin (nachstehend als OC bezeichnet), gerichtet
ist, das eine γ-Carboxyglutamatgruppe (nachstehend als Gla
bezeichnet) besitzt. Sie betrifft ferner die Anwendung des
monoclonalen Antikörpers in einem Verfahren zur Bestimmung von
einer γ-Carboxyglutamatgruppe enthaltenden Osteocalcin nach
Anspruch 2 sowie das Hybridem gemäß Anspruch 3.
OC ist ein Calcium bindendes, von Osteocyten synthetisiertes
Protein, das, abhängig von Vitamin K, eine Gla-Gruppe besitzt.
Im allgemeinen ist der OC-Spiegel im Blut von Patienten
mit Knochenerkrankungen, bei denen der Knochenstoffwechsel
beschleunigt ist, erhöht. OC ist deshalb ein biochemischer
Indikator für den Knochenstoffwechsel. In den letzten
Jahren wird es auch als Indikator bei der Diagnose von postklimakterischer
Osteoporose, Myelomen, der Behcet′schen
Krankheit, chronischem Nierenversagen, Hyperthyroidismus
usw. benutzt. Ein zu diesem Zweck entworfener radioimmunologischer
Test ist von P. A. Prince et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 77, (1980), 2234 beschrieben. Mit dem Verfahren,
das polyclonale Antikörper verwendet, ist es möglich, die
OC-Konzentration im menschlichen Blut zu bestimmen. Ein entsprechender
enzymatisch-immunologischer Test unter Verwendung
von monoclonalen Antikörpern ist in JP-A-1 60 493/89
offenbart.
Da OC, das eine Affinität für Calcium und Hydroxyapatit besitzt,
die Fähigkeit verliert, Calcium zu binden, wenn man
durch thermische Decarboxylierung die Gla-Gruppe in eine
Glu-Gruppe überführt, muß die Gla-Gruppe notwendig für die
Calcium-Bindungsfähigkeit sein (J. W. Poser, J. Biol. Chem.
254, (1979), 431). Es gilt deshalb als wahrscheinlich, daß
die Gla-Gruppe von OC für die Regulation des Calciumtransfers
vom Knochen zur Körperflüssigkeit wichtig ist.
Weder mit dem herkömmlichen publizierten Verfahren, bei dem
die immunologischen Untersuchungen von OC unter Verwendung
polyclonaler anti-OC-Antikörper durchgeführt wurden (H.
Tanaka et al., J. Immunol. Methods 94, (1986) 19) noch mit
dem in der JP-A-1 60 493/89 offenbarten Verfahren ist es möglich,
zwischen OC mit einer Gla-Gruppe und OC ohne Gla-Gruppe
zu unterscheiden. Es ist daher nicht möglich, die
Menge von OC mit einer Gla-Gruppe, die die aktive Form von
OC darstellt und den biologischen Effekt im Körper ausübt,
zu bestimmen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Bereitstel
lung eines Mittels zur spezifischen Bestimmung von Osteocal
cin, das eine γ-Carboxyglutamatgruppe enthält. Ferner be
steht die Aufgabe der Erfindung in der Bereitstellung eines
Hybridomclons, der einen monoclonalen Antikörper produziert,
der spezifisch gegen ein eine γ-Carboxyglutamatgruppe ent
haltendes Osteocalcin gerichtet ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge
löst.
Der erfindungsgemäße monoclonale Antikörper ermöglicht die
spezifische Bestimmung von OC mit einer Gla-Gruppe. Er
stellt daher eine wertvolle Hilfe bei der Aufklärung der
Rolle von aktiviertem OC für den Calciumstoffwechsel dar.
Ferner ist dieser monoclonale Antikörper für die Bestimmung
von aktiviertem OC im Blut von Patienten mit Knochenerkran
kungen und für ähnliche Anwendungen sehr nützlich.
Der erfindungsgemäße monoclonale Antikörper wurde durch Zell
fusion hergestellt. Das heißt, Zell-Hybride wurden aus Anti
körper-produzierenden Zellen und Knochenmark-Tumorzellen
hergestellt und cloniert. Anschließend wurde ein Clon selek
tioniert, der einen Antikörper produziert, der für OC mit
einer Gla-Gruppe spezifisch ist. Dieser Antikörper wurde dann
hergestellt. Das Hybridom wurde unter der FERM Nr. BP-2725 hinterlegt.
Beispiele von Zellen, die Antikörper produzie
ren, sind Milzzellen, Lymphknotenzellen, B-Lymphocyten und
andere Zellen, die man aus Tieren erhält, die mit OC, das
eine Gla-Gruppe besitzt, immunisiert worden sind. Beispiele
von Tieren, die zu diesem Zweck immunisiert werden können,
sind Mäuse, Ratten, Pferde, Ziegen und Kaninchen. Es ist
möglich, OC aus den Knochen von Tieren als Antigen zu
verwenden. Zum Beispiel läßt sich OC für die Immunisierung
wie folgt herstellen. Pulverisierter Rinderknochen wird mit
einer EDTA-Lösung extrahiert und Rinder-OC läßt sich mit
HPLC auf einer Octadecyl-Kieselgel (ODS)-Säule reinigen. Das
in dieser Weise erhaltene Rinder-OC kann an ein Trägerpro
tein, wie z. B. Napfschnecken-Hämocyanin (keyhole limpet
hemocyanin = KLH) gebunden werden. Das Proteinkonjugat kann
mit Polyvinylpyrrolidon (PVP) und mit Freund′s Adjuvants
vermischt zur Immunisierung von Tieren benutzt werden. Es
ist auch möglich, das Rinder-OC direkt mit Freund′s-Adju
vants zu vermischen und das Gemisch zur Immunisierung zu
verwenden. Zur Gewinnung eines monoclonalen Antikörpers, der
Gla-Gruppen oder Peptide, die Gla-Gruppen enthalten, er
kennt, wird die Bindung von OC über seine Aminogruppen an
ein Trägerprotein wie KLH bevorzugt. Zu diesem Zweck kann
eine Reaktion mit KLH durchgeführt werden, in das durch die
Verwendung von 2-Iminothiolan oder ähnlichen, Reagenzien SH-
Gruppen eingeführt worden sind; das KLH läßt man mit OC rea
gieren, das mit Hilfe von Succinimidyl trans-4-(N-Maleini
dylmethyl)-cyclohexan-1-carboxylat (SMCC) oder einem ähnli
chen Reagenz mit Maleinimidgruppen versehen worden ist.
Die Immunisierung der Tiere wird durch Injektion von je 20
bis 200 µg Antigen subkutan, intramuskulär oder
intraperitoneal durchgeführt. Die Injektionen werden alle 2
oder 3 Wochen innerhalb eines Zeitraumes von 3 bis 7 Wochen
verabreicht. Ungefähr 3 bis 5 Tage nach der letzten
Immunisierung werden die Antikörper produzierenden Zellen
den immunisierten Tieren entnommen.
Die Myelomzellen lassen sich aus Mäusen, Ratten, Menschen
oder anderen Quellen erhalten. Die Zellfusion kann man nach
dem Verfahren von G. Köhler und C. Milstein (Nature, 256
(1975) 495) oder nach einem auf diesem Verfahren basierenden
Verfahren durchführen. Für die Zellfusion benutzt man 30- bis
50%iges Polyethylenglykol (Molekulargewicht 1000 bis 4000).
Die Reaktion wird 1 bis 5 Minuten bei 30 bis 40°C durchge
führt.
Die durch Zellfusion erhaltenen Hybridome werden abgesucht.
Für das Absuchen werden OC mit Gla-Gruppe und OC ohne Gla-
Gruppe als Antigene verwendet. Das Absuchen wird nach dem
Enzym-Antikörper- oder einem ähnlichen Verfahren durchge
führt. Clone werden mit dem Grenz-Verdünnungs- oder einem
ähnlichen Verfahren erhalten. Die erhaltenen Clone werden
zunächst nach dem gewünschten monoclonalen Antikörper z. B.
unter Verwendung des Enzym-Antikörper-Verfahrens abgesucht.
Die erhaltenen Clone werden BALB/c-Mäusen intraperitoneal
implantiert, die mit 2,6,10,14-Tetramethylpentadecan
(Pristan) oder ähnlichen Mitteln vorbehandelt worden waren.
Nach 10 bis 14 Tagen wird der Ascites, der eine hohe Konzen
tration des monoclonalen Antikörpers enthält, der Maus ent
nommen. Der monoclonale Antikörper wird aus dem Ascites
durch bekannte Verfahren, die eine leichte Reinigung von Im
munglobulinen ermöglichen, gewonnen. Dazu gehören unter an
derem Ammoniumsulfatfraktionierung, Polyethylenglykolfrak
tionierung, Ionenaustauschchromatographie, Gelchromatogra
phie und Affinitätschromatographie.
Der auf diese Weise erhaltene monoclonale Antikörper ist für
OC mit einer Gla-Gruppe spezifisch. Wegen seiner hohen Spe
zifität ist er sehr geeignet zur Messung von OC mit einer
Gla-Gruppe, (d.h. der aktiven Form von OC) in Serum-, Blut-
oder Urin- und in anderen dem Körper entnommenen Proben. Für
diese Messung kann der monoclonale Antikörper selbst genom
men werden, oder man kann ein Fragment benutzen, das eine
mit diesem Antikörper korrespondierende immunologische Spe
zifität aufweist, wie z. B. ein Fab′-Fragment etc.
Die Erfindung wird im folgenden, teilweise mit Bezug auf die
begleitende Zeichnung, erläutert. Fig. 1 zeigt die Sensiti
vität und die Spezifität von OC-Bestimmungen durch das
"Sandwich-EIA" (enzyme immun assay)-Verfahren unter Verwen
dung des erfindungsgemäßen monoclonalen Antikörpers.
Aus pulverisierten Oberschenkelknochen vom Rind wurden die
Knochenproteine mit 0,5 M EDTA, pH 8, extrahiert. Eine Sus
pension des Extraktes wurde zentrifugiert. Der Überstand
wurde lyophilisiert und das im Überstand enthaltene Rinder-
OC wurde durch HPLC auf einer ODS-Säule erhalten.
5 mg Rinder-OC wurden in 0,5 ml 0,1 M Phosphatpuffer, pH
7,0, gelöst. Diese Lösung wurde mit 10 µl Dimethylformamid
(DMF), das 2,9 mg SMCC enthielt, versetzt. Das Gemisch ließ
man 1 Stunde bei 30°C reagieren. Das Reaktionsgemisch wurde
auf eine mit 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,0 equilibrierte Se
phadex G-25-Säule (1,0×45 cm) gegeben und ergab maleimi
diertes OC. Getrennt davon wurden 10 mg KLH in 1 ml 0,1 M
Phosphatpuffer, pH 7,0, mit 1 mM EDTA gelöst. Diese Lösung
wurde mit 0,3 mg 2-Iminothiolan versetzt. Nach 30 Minuten
Reaktion bei Raumtemperatur wurde das Reaktionsgemisch auf
eine mit 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,0 und 0,1 M EDTA equili
brierte Sephadex G-25-Säule (1,0×45 cm) gegeben, um das
Thiol-KLH zu erhalten. Die Lösung mit maleimidiertem OC und
das Thiol-KLH wurden getrennt in Collodionschläuchen auf un
gefähr 1 ml konzentriert und dann gemischt. Das Gemisch rea
gierte über Nacht bei 4°C. Danach wurde es auf eine mit 0,1
M Phosphatpuffer, pH 7,0, equilibrierte Ultrogel AcA44-Säule
(1,5×48 cm) gegeben. Fraktionen von je 100 Tropfen wurden
gesammelt. Verwendet wurden die Fraktionen 12 bis 14, die
den Komplex von OC und KLH enthielten.
Die Lösung des OC-KLH-Komplexes wurde mit Freund′s vollstän
digem Adjuvants im Verhältnis 1 : 1 (Vol/Vol) vermischt. Mit
50 µg dieser Mischung wurden Mäuse durch intraperitoneale
Injektionen immunisiert. 14 Tage nach der ersten
Immunisierung wurde die Lösung des OC-KLH-Komplexes mit
Freund′s unvollständigem Adjuvants im Verhältnis 1 : 1
(Vol/Vol) vermischt. Die Mäuse wurden wieder durch
intraperitoneale Injektion von 50 µg des Gemisches
immunisiert. Nach 14 Tagen wurde eine erneute letzte
Immunisierung durch intraperitoneale Injektion von 50 µg des
OC-KLH-Komplexes in jede Maus vorgenommen.
3 Tage nach der letzten Immunisierung wurde den immunisier
ten Mäusen die Milz entnommen, um Milzzellen zu erhalten.
Die Zellen wurden mit Maus-Myelom P 3U 1-Zellen im Verhältnis
10 : 1 vermischt. Die Zellfusion wurde nach dem vorstehend er
wähnten, in Nature publizierten Verfahren von Köhler und
Milstein, durchgeführt. Die fusionierten Zellen wurden auf
eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen übertragen und in
DMEM (Dubecco′s Modified Eagle′s Medium), das 1 × 10-4 M
Hypoxanthin, 4 × 10-7 M Aminopterin, 1,6 × 10-5 M
Thymidin (HAT) und 10% fötales Kälberserum (FCS) enthielt,
gezüchtet. Dieses Medium wurde HAT-Medium genannt. Nach
einer Züchtung von 10 bis 17 Tagen wurde das Medium durch
DMEM-Medium ersetzt, das 1 × 10-4 M Hypoxanthin und 1,6 × 10-5 M
Thymidin (HT) mit 10% FCS enthielt. Dieses Medium
wurde HT-Medium genannt. Die Zellen wurden dann 5 bis 10
Tage in DMEM mit 10% FCS gezüchtet. Der Antikörpertiter im
Kulturüberstand der Vertiefungen, in denen Zellreplikation
zu beobachten war, wurde durch ein Enzym-Antikörper-Verfahren
analysiert. Hybridome, die Antikörper produzieren konnten,
wurden durch das Grenz-Verdünnungs-Verfahren cloniert.
Den Vertiefungen, in denen sich Clone und Hybridome vermehrt
hatten, wurde der Kulturüberstand entnommen. Nach dem ELISA-
Verfahren (Enzyme Linked Immunosorbent Assay) wurde nach
solchen Hybridomen und Clonen gesucht, die Antikörper produ
zierten, die mit Rinder-OC mit einer Gla-Gruppe, nicht aber
mit Rinder-OC ohne Gla-Gruppe reagierten. OC ohne Gla-Gruppe
wurde nach der Methode von Poser et al., erhalten (Journal
of Biochemistry, 254 (1979), 431), nach der Rinder-OC das
unter Salzsäure-angesäuerten Bedingungen lyophilisiert
wurde, bei 110°C hitzebehandelt wird.
Als nächstes wurde Rinder-OC mit einer Gla-Gruppe und Rin
der-OC ohne Gla-Gruppe in getrennte Vertiefungen einer Mi
krotiterplatte gebracht. 0,5 µg OC in einem Volumen von 50 µl
wurden in jede Bohrung gegeben und die Rinder-OCs konnten
bei 4°C in 18 Stunden adsorbieren. Danach wurden die Vertie
fungen 3 × mit je 200 µl 10 mM Phosphat-gepufferter Salzlö
sung, pH 7,4, (PBS) gewaschen. 100 µl PBS mit 1% Rinderse
rumalbumin (BSA) wurde zu jeder Vertiefung gegeben. Die Mi
krotiterplatte wurde 1 Stunde bei 37°C gehalten, um die
nicht durch Antigen bedeckten Bereiche zu blockieren. Als
nächstes wurden 50 µl von dem zu testenden Kulturüberstand
in jede Vertiefung gegeben und die Reaktion wurde 1 Stunde
bei 37°C durchgeführt. Die Vertiefungen wurden 3 × mit PBS
gewaschen und zu jeder Vertiefung wurden 50 µl Peroxidase
markiertes gegen Maus-IgG-gerichtetes Antiserum ge
geben. Die Reaktion wurde 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Die
Vertiefungen wurden erneut 3 × mit PBS gewaschen. Dann wurde
ein 0,1 M Citronensäure-Natriumhydroxid-Puffer, pH 4,0, zu
den Vertiefungen gegeben, der 0,01% Wasserstoffperoxid und
0,55 mg/ml 2,2′-Azino-bis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure)
(ABTS) pro ml enthielt. Die Ab
sorption bei 410 nm wurde bestimmt. Hybridome und Clone, die
den gewünschten Antikörper produzierten, konnten dadurch
identifiziert werden, daß sich die Proben mit Rinder-OC mit
einer Gla-Gruppe färbten, die mit Rinder-OC ohne Gla-Gruppe
aber nicht färbten. Mit diesem Verfahren wurde ein für Rin
der-OC mit Gla-Gruppe spezifischer Clon erhalten.
Der Clon wurde OC4-30 genannt und wurde unter der Bezeich
nung FERM BP-2725 beim Fermentation Research Institute of
the Agency of Industrial Science and Technology hinterlegt.
Ein anderer Clon, der sowohl mit OC mit Gla-Gruppe als auch
mit OC ohne Gla-Gruppe reagierte, wurde ebenfalls erhalten.
Dieser Clon wurde OC-G4 genannt und unter der Bezeichnung
FERM BP-2724 hinterlegt.
0,5 ml Pristan wurde 7 Wochen alten BALB/c-Mäusen
intraperitoneal injiziert. Frühestens 1 Woche später wurden
den Mäusen 1-9 × 10⁸ Zellen des gezüchteten Clones
intraperitoneal implantiert. 10 bis 14 Tage später wurde den
Mäusen Ascites entnommen. Diese Probe wurde 10 Minuten bei
1200 × g zentrifugiert. Aus jeder Maus erhielt man 5-15 ml
monoclonalen Antikörper enthaltenden Ascites.
Die unter (5) erhaltenen Ascites-Suspensionen wurden 2fach
mit 50 mMol Phosphatpuffer, pH 7,3, verdünnt und mit einem
gleichen Volumen von gesättigtem Ammoniumsulfat vermischt.
Das Präzipitat wurde in einem möglichst kleinem Volumen
Phosphatpuffer gelöst und gegen denselben Puffer dialysiert.
Die Probe wurde auf eine DEAE-Cellulosesäule gegeben. Aus
dem Clon OC 4-30 erhielt man so den monoclonalen Antikörper
OC 4-30, der für OC mit Gla-Gruppe spezifisch ist. In analo
ger Weise erhielt man aus dem Clon OC-G4 den monoclonalen
Antikörper OC-G4.
Mit der Methode nach Ouchterlony wurde die Immunglobulinun
terklasse des monoclonalen Antikörpers OC 4-30 als IgG2a be
stimmt. Das Molekulargewicht des Antikörpers beträgt nach
SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese 145 000. Die Immunglobu
linunterklasse des monoclonalen Antikörpers OC-G4 ist IgG1
und dessen Molekulargewicht beträgt 145 000.
Die durch ELISA ermittelten Reaktivitäten der monoclonalen
Antikörper mit Rinder-OC, das eine Gla-Gruppe enthält bzw.
mit Rinder-OC, das keine Gla-Gruppe enthält, sind in Tabelle
I gezeigt. Der monoclonale Antikörper OC4-30 reagiert spezi
fisch mit Rinder-OC, das eine Gla-Gruppe hat.
Bestimmung von OC mit Gla-Gruppe nach dem Sandwich-EIA-Ver
fahren unter Verwendung von monoclonalem Antikörper:
Die monoclonalen Antikörper OC4-30 und OC-G4 wurden als Re
agentien zur Bestimmung von OC mit Gla-Gruppe verwendet.
4 mg HRP wurden in 1 ml destilliertem Wasser gelöst und mit
0,2 ml 0,1 M Natriumperjodat versetzt. Das Gemisch reagierte
20 Minuten bei Raumtemperatur und wurde dann mit 0,02 ml
eines 1 mM Natriumacetatpuffers, pH 9,5, versetzt, um den pH
auf 9 bis 9,5 zu bringen. Gleichzeitig wurden auch 8 mg/ml
des monoclonalen Antikörpers OC-G4, der gegen 0,01 M Natri
umcarbonatpuffer, pH 9,5, dialysiert worden war, hinzugege
gen. Nach 2 Stunden Reaktion bei Raumtemperatur wurde das
Gemisch mit 0,1 ml 4 mg/ml Natriumborhydrid versetzt und 2
Stunden bei 4°C inkubiert. Das Reaktionsgemisch wurde einer
Gelfiltration an einer Sephadex G-200-Säule unterworfen und
der mit HRP markierte monoclonale Antikörper OC-G4 in einem
0,1 M Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, der 0,1 M Natriumchlo
rid enthielt, eluiert.
100 µl einer Lösung des monoclonalen Antikörpers OC4-30 in
PBS mit einer Konzentration von 20 µg/ml wurden in die Ver
tiefungen der Mikrotiterplatte gegeben. Die Platte wurde
über Nacht bei 4°C inkubiert. Die Lösung in den Vertiefungen
wurde verworfen und 100 µl PBS mit 1% BSA wurden in jede
Vertiefung gegeben. Zum Blockieren wurde 1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Vertiefungen wurden sorgfältig mit PBS gewa
schen und 50 µl der Probenlösung wurden hinzugegeben. Die
Probenlösung wurden mit 50 µl einer Lösung des monoclonalen
mit HRP-markierten Antikörpers OC-G4, der in PBS, das 1%
BSA enthielt, verdünnt worden war, versetzt. Die Platte
wurde 18 Stunden bei 4°C inkubiert. Die Vertiefungen wurden
3 × mit PBS gewaschen. Dann wurden 0,1 ml eines 0,1 M Ci
tratpuffers, pH 4,5, der 0,01% Wasserstoffperoxid und 1 mg/ml
o-Phenylendiamin enthielt, dazugegeben. Bei Raumtempe
ratur wurde 20 Minuten inkubiert. Dann wurde mit 0,1 ml
einer 1 N Schwefelsäure versetzt und die Absorption bei 492 nm
gemessen.
Die Sensitivität und die Spezifität des Analysesystems wur
den unter Verwendung von Standard-OC-Lösungen (0,5 bis 55 ng/ml)
eines Osteocalcin-RIA-Kits,
von menschlichem Standardserum und von OC, das kein
Gla enthielt, bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 gezeigt. Das Diagramm zeigt
die Sensitivität und Spezifität der Analyse von OC beim
Sandwich-EIA-Verfahren, wenn der erfindungsgemäße monoclo
nale Antikörper verwendet wird. Die X-Achse gibt die OC-Kon
zentrationen in ng/ml an und die y-Achse gibt die Absorption
bei einer Wellenlänge von 492 nm an. Wie aus der Abbildung zu
ersehen ist, ließ sich OC mit einer Gla-Gruppe (gefüllte
Kreise) mit dem Sandwich-EIA-Verfahren noch in einer Konzen
tration von 0,5 ng/ml nachweisen, wobei die Konzentration
von OC im Standardserum (offenen Dreiecke) 6,0 ng/ml betrug.
OC ohne Gla-Gruppe (offene Kreise) führte zu keiner Farbent
wicklung bei Konzentrationen bis zu 1000 ng/ml. Damit war
gezeigt, daß der erfindungsgemäße monoclonale Antikörper als
Teil eines Analysesystems verwendet werden kann, mit dem OC
mit einer Gla-Gruppe spezifisch bestimmt werden kann.
Claims (3)
1. Monoclonaler anti-Osteocalcin-Antikörper, dadurch gekennzeichnet,
daß er von dem unter der FERM-Nr. BP-2725 hinterlegten Hybridom produziert wird, und spezifisch mit Osteocalcin, das
eine γ-Carboxyglutamatgruppe besitzt, reagiert und mit
Osteocalcin, das keine γ-Carboxyglutamatgruppe enthält,
nicht reagiert.
2. Verfahren zur Bestimmung von eine γ-Carboxyglutamatgruppe enthaltendem Osteocalcin, bei dem die Menge
von Osteocalcin in einer dem menschlichen oder tierischen
Körper entnommenen Probe in vitro bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der monoclonale Antikörper
gemäß Anspruch 1 verwendet wird.
3. Hybridom, dadurch gekennzeichnet, daß es unter der FERM-Nr. BP-2725 hinterlegt ist und einen monoclonalen
Antikörper gemäß Anspruch 1 produziert.
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