DE19837391A1 - Immunologische Materialien und Verfahren zum Nachweis von Dihydropyrimidindehydrogenase - Google Patents
Immunologische Materialien und Verfahren zum Nachweis von DihydropyrimidindehydrogenaseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft immunologische Materialien
und Methoden, die zur Bestimmung von Dihydropyrimidindehydro
genase (DPD) in biologischen Proben geeignet sind.
Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) ist bekannt als ein
Enzym, das die Reduktion von Pyrimidinen zu 5,6-Dihydropyri
midinen katalysiert, wobei die entstehenden Kataboliten,
Dihydrouracil und Dihydrothymin weiter zu β-Alanin bzw. β-
Aminoisobuttersäure katabolisiert werden.
Es ist auch bekannt, daß DPD die reduzierenden Reaktionen von
5-Fluoruracil (5-FU) und von verschiedenen Kataboliten von
Pyrimidinanaloga und Derivaten katalysiert, die weithin als
Antitumorarzneimittel verwendet werden, z. B. 2'-Desoxy-5-fluor
uridin (2'-dFUrd), 5'-Desoxy-5-fluoruridin (5'dFUrd,
Doxifluoridin) und dgl. Es wurde berichtet, daß der DPD-Pegel
in biologischen Proben von einzelnen Personen, die an einem
Tumor leiden, ein interessanter Marker für die therapeutische
Wirksamkeit von Antitumorarzneimitteln in der Reihe der 5-
Fluoruracilderivate ist (siehe z. B. Iigo et al., 1969,
Biochem. Pharmacol., 38, 1885 bis 1889).
Es ist bekannt, daß ein Mangel an DPD für die Toxizitität der
Metaboliten von Pyrimidin-Antitumorarzneimitteln verantwort
lich ist, was während der Chemotherapie zu einem lebensbedro
henden Zustand führt (G. Milano und Etienne, 1988, M.C.,
Pharmacogenetics, 4, 301 bis 306). Kürzlich wurde gefunden,
daß die Störung des DPD-Mangels häufiger vorkommt, als
ursprünglich gedacht (Diasio und Lu, 1994, J. Clin. Oncol.,
12, 2239 bis 2242). Es ist daher wichtig, Patienten mit DPD-
Mangel zu finden.
Es besteht daher ein Bedarf für einen empfindlichen und
zuverlässigen Test zur Bestimmung des DPD-Gehaltes in biolo
gischen Proben.
Verschiedene Methoden für solche Tests wurden beschrieben.
Fernandez-Salguero et al. berichteten über ein Dünnschicht
chromatographie-(DC)-Verfahren zur Bestimmung der DPD-Aktivi
tät bei menschlichen peripheren Lymphozyten (Fernandez-
Salguero et al., 1995, Biochem. Pharm. 50, 1015 bis 1020).
Bei dem Test wird radioaktiv markiertes Uracil als Substrat
verwendet. Jedoch ist eine Methode, bei der eine radioaktive
Markierung verwendet wird, offensichtlich nicht für eine Rou
tinediagnose in Krankenhäusern geeignet. Außerdem ist ein
solches DC-Verfahren zeitaufwendig.
Andere Testmethoden unter Verwendung von HPLC wurden auch
beschrieben, z. B. von van Gennip et al., 1982, Adv. Exp. Med.
Biol., 253A: 111 bis 118 und Sommadossi et al., 1982, J.
Biol. Chem., 257: 8171 bis 8176. Diese Methoden basieren auf
der Messung der Enzymaktivität durch Bestimmung der Summe
verschiedener Kataboliten von 5-FU unter Verwendung von
Reverse-Phase-HPLC. Solche Methoden sind kompliziert und
zeitaufwendig.
Das von der vorliegenden Erfindung gelöste Problem besteht
darin, Materialien und Methoden zu finden zur Bestimmung des
DPD-Gehaltes, die nicht die Nachteile der obigen bekannten
Methoden haben, insbesondere solche, die einen einfachen und
schnellen Test zur routinemäßigen Verwendung in Kranken
häusern liefern.
Das obige Problem wird erfindungsgemäß gelöst, wie in den
beigefügten Ansprüchen definiert.
Die vorliegende Erfindung liefert einen monoklonalen Antikör
per, der spezifisch dafür ist, Dihydropyrimidindehydrogenase
(DPD), insbesondere menschliche Dihydropyrimidindehydro
genase, zu erkennen.
Der obige monoklonale Antikörper ist geeigneterweise ein
monoklonaler Antikörper, der eine starke Reaktivität für ein
Homogenisat aus der Humantumorzellinie HT-3 (ATCC HTB-32)
zeigt, aber nur eine geringe Reaktivität oder keine Reaktivi
tät für ein Homogenisat aus der Humantumorzellinie MCF-F
(ATCC HTB-22).
Der obige monoklonale Antikörper ist ein monoklonaler Anti
körper, der eine hohe Spezifität für DPD zeigt.
Geeigneterweise zeigt das Immunpräzipitat, das mit einem
Homogenisat aus der Humantumorzellinie HT-3 (ATCC HTB-32)
erhalten wird, eine einzige Bande, wenn es mit SDS-PAGE ana
lysiert wird.
Der monoklonale Antikörper kann geeigneterweise von einer
Hybridomazellinie erzeugt werden, die ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus den Hybridomazellinien 2B6-11-1, 9C7-30-1,
5E6-19-1, 3A5-6-1 (FERM BP-6015), 6H5-42-1, 4B9-12-1 (FERM
BP-6016), 2E2-B3-1-3 (FERM BP-6014) und 3B12-B1-56-1-2.
Bevorzugt ist der monoklonale Antikörper ein solcher, der von
einer Hybridomazellinie erzeugt wird ausgewählt aus 3A5-6-1
(FERM BP-6015), 4B9-12-1 (FERM BP-6016), 2E2-B3-1-3 (FERM BP-6014).
Der monoklonale Antikörper kann auch irgendein monoklonaler
Antikörper sein, der DPD in äquivalenter Weise bindet, wie
von den obigen Zellinien erzeugter monoklonaler Antikör
per, d. h. ein monoklonaler Antikörper, der an das gleiche
Epitop bindet, wie der von einer der obigen Zellinien
erzeugte monoklonale Antikörper oder stark mit einem monoklo
nalen Antikörper, der von einer der obigen Zellinien erzeugt
wurde, kreuzreagiert.
Die Erfindung betrifft auch eine Hybridomazellinie, die den
oben definierten monoklonalen Antikörper erzeugt.
Diese Hybridomazellinie wird geeigneterweise ausgewählt aus
der obigen ersten Gruppe von spezifischen Hybridomazellinien
und bevorzugt aus der obigen zweiten Gruppe von spezifischen
Hybridomazellinien.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Paar von monoklo
nalen Antikörpern, das zur qualitativen und/oder quantitati
ven Bestimmung von DPD geeignet ist, wobei das Paar einen
ersten monoklonalen Antikörper, der spezifisch Dihydropyrimi
dindehydrogenase erkennt, und einen zweiten monoklonalen
Antikörper, der spezifisch Dihydropyrimidindehydrogenase
erkennt, umfaßt, wobei der erste monoklonale Antikörper und
der zweite monoklonale Antikörper verschiedene Epitope erken
nen.
Ein solches Paar von monoklonalen Antikörpern kann als ersten
monoklonalen Antikörper einen monoklonalen Antikörper ausge
wählt aus der Gruppe bestehend aus Mab-3A5-6-1, Mab-6H5-42-1
und Mab-3B12-B1-56-1-2 und als zweiten monoklonalen Antikör
per einen monoklonalen Antikörper ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Mab-4B9-12-1, Mab-2E2-B3-1-3, Mab-9C7, Mab-2B6
und Mab-5E6-19-1 aufweisen.
Bevorzugt ist der erste monoklonale Antikörper Mab-3A5-6-1
und der zweite monoklonale Antikörper ist Mab-4B9-12-1 oder
Mab-2E2-B3-1-3.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung einen Kit zum
Nachweis und/oder zur Bestimmung der Menge von Dihydropyrimi
dindehydrogenase in einer biologischen Probe, der umfaßt
- (a) mindestens einen monoklonalen Antikörper, wie oben definiert und
- (b) eine Markierung, um das Immunokonjugat aus monoklonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase qualitativ und/oder quantitativ nachzuweisen.
Bevorzugt umfaßt der Kit ein Paar von monoklonalen Antikör
pern und eine Markierung, wie oben definiert.
In einer anderen Hinsicht betrifft die Erfindung einen Immu
noassay zum Nachweis und/oder zur Bestimmung der Menge an
Dihydropyrimidindehydrogenase in einer biologischen Probe,
der umfaßt, daß man
- (a) die Probe mit mindestens einem monoklonalen Antikörper, wie oben definiert, behandelt, um ein Immunokonjugat von Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase zu erzeugen und
- (b) dieses Immunokonjugat mit Hilfe einer Markierung quali tativ oder quantitativ nachweist.
Der Immunoassay kann irgendeine Art von Immunoassay sein, der
auf dem Gebiet der Immunoassays bekannt ist (siehe z. B. M.
Ferencik, 1993, in "Handbook of immunochemistry", veröffent
licht von Chapman & Hall, London, UK). Insbesondere kann er
ein Ein-Punkt-Binde-Assay sein, z. B. ein Immunpräzipitations
verfahren oder ein Zwei-Punkt-Bindungs-Assay (Sandwich-
Assay), z. B. ein ELISA. Ein Zwei-Punkt-Bindungs-Assay verwen
det bevorzugt ein Paar von monoklonalen Antikörpern, wie oben
definiert.
Die zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern für ein spe
zifisches Antigen verwendete Methodik ist im Stand der Tech
nik wohlbekannt und wird z. B. von Harlow et al., 1988, in
Abschnitt 6 von "Antibodies: a Laboratory Manual", Cold
Spring Harbor Press, New York, USA, beschrieben.
Hybridomazellinien, die monoklonale Antikörper erzeugen, die
spezifisch DPD erkennen, werden zuerst hergestellt. Für die
sen Zweck wird ein Versuchstier mit dem DPD-Protein oder
Fragmenten davon als Antigen immunisiert. Das Versuchstier
kann von irgendeiner Art sein, die immunkompetente Zellen
besitzt, z. B. Lymphozyten und Milzzellen, die zur Herstellung
einer Hybridomazellinie geeignet sind. Geeignete Arten sind
z. B. Maus, Ratte, Kaninchen und Ziege. Die Arten Maus oder
Ratte sind besonders geeignet. Das Antigen kann das DPD-Pro
tein selbst sein oder es können Fragmente davon sein, ein
schließlich einer Mischung solcher Fragmente. Das DPD-Protein
oder Fragmente davon, die als Antigene verwendet werden, kön
nen entweder erhalten werden, indem das Protein aus einer
natürlichen Quelle isoliert wird oder indem es mit Hilfe von
Gentechnik produziert wird. Das DPD-Protein kann aus natür
lichen Quellen erhalten werden, z. B. Lebergewebe, bevorzugt
von einem Menschen, mit dem Isolierungsverfahren, das bereits
angegeben wurde, z. B. von Lu et al. in J. Biol. Chem. 267,
17102 bis 17105, 1992.
Die Gentechnik liefert bin geeignetes Mittel zur Herstellung
rekombinanten Genen. Die Information über die Nucleo
tidsequenz von menschlichem DPD ist erhältlich bei der Gen-
Bank™/EMBL Datenbank mit der Zugangsnummer U09179 (siehe H.
Yokota et al., 1994, J. Biol. Chem. 269, Seiten 23192 bis
23196). Die Nucleotidsequenz von menschlichem DPD und die
daraus abgeleitete Aminosäuresequenz sind in der unten ange
gebenen Sequenzbeschreibung als SEQ ID Nr. 1 bzw. SEQ ID Nr.
2 angegeben. Auf Basis dieser Sequenzinformation kann ein
rekombinantes DPD-Protein oder ein Fragment davon erzeugt
werden entweder unter Verwendung einer synthetischen DNA oder
eines klonierten DPD-Gens mit Hilfe von üblichen Expressions
systemen für rekombinante Gene. Wenn eine Klonierung
erwünscht ist, kann die Klonierungsstrategie auf irgendeiner
Nucleinsäureamplifikationsmethode basieren, z. B. unter Ver
wendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), der Ligase-Ket
tenreaktion (LCR), einer Transkriptionsamplifikation oder
einer sich selbst erhaltenden Sequenzreplikation. Die Polyme
rase-Kettenreaktion (PCR) ist besonders zuverlässig und
geeignet. Die PCR-Klonierungsstrategie kann die volle Nucleo
tidsequenz des DPD-Gens oder die Teilnucleotidsequenz des
Gens liefern. Es wird in den Beispielen gezeigt, daß ein
Fragment von DPD in Form eines Fusionsproteins mit GST-Pro
tein ein wirksames Antigen zur Immunisierung eines Tieres
ist.
Die in SEQ ID Nr. 2 beschriebene Aminosäuresequenz liefert
nützliche Informationen für die chemische Synthese von DPD-
Fragmenten. Solche synthetischen Peptide sind auch als Anti
gen für die vorliegende Erfindung geeignet. Die Antigenizität
der Antigene, die mit einer der obigen Methoden hergestellt
wurden, kann mit Western-Blotting abgeschätzt werden.
Durch Injektion dieses Antigens in eine Maus, eine Ratte, ein
Schaf, Kaninchen oder dgl., können monoklonale Antikörper der
vorliegenden Erfindung hergestellt werden, indem Antikörper
produzierende Zellen aus einem solchen immunisierten Tier
gewonnen werden und die Zellen immortalisiert werden. Die
Immunisierung der Tiere mit dem obigen Antigen kann mit im
Stand der Technik wohlbekannten Verfahren durchgeführt wer
den, wie sie z. B. in der obigen Literaturstelle Harlow et al.
beschrieben wurden. Die Immortalisierung liefert Hybridoma
zellinien, die monoklonale Antikörper erzeugen, und sie kann
in üblicher Weise durchgeführt werden, z. B. durch Fusion der
obigen Zellen min Myelomazellen oder Mausmyelomazellen.
Der Kulturüberstand solcher Hybridomas wird auf monoklonale
Antikörper gescreent mit üblichen Verfahren wie Dot-Immuno
bindungstests, z. B. Western-Blotting oder Radioimmuno
assays, Enzymimmunoassays oder dgl.
Monoklonaler Antikörper können aus Hybridomaüberständen mit
üblichen chromatographischen Verfahren, z. B. Ionenaustausch
chromatographie, Affinitätschromatographie auf Protein G oder
Protein A, HPLC oder dgl. gereinigt werden.
Für die Herstellung großer Mengen von monoklonalen Antikör
pern gemäß im Stand der Technik bekannten Methoden können
Hybridomas, die den gewünschten Antikörper sezernieren,
intraperitoneal in Mäuse injiziert werden, die mit Pristan
vor der Injektion vorbehandelt wurden. Bis zu ungefähr 100 mg
eines monoklonalen Antikörpers können von solchen Ascites-
Tumoren in einer Maus erzeugt werden. Monoklonale Antikörper
können z. B. aus Ascitesflüssigkeit gereinigt werden, die von
solchen Tumoren erzeugt wird, wie in Beispiel 2 beschrieben.
Monoklonale Antikörper können nach ihrer Unterklasse mit
bekannten Methoden, z . B. der Ouchterlony-Immunodiffusion,
oder unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Testkits,
z. B. Maus-Mono-Ab-ID EIA-Kit (Zymed, San Francisco, CA, USA)
gekennzeichnet werden. Bei der vorliegenden Erfindung wird
die Unterklasse der jeweiligen monoklonalen Antikörper aus
den Hybridomazellinien, die in Beispiel 2 hergestellt wurden,
bestimmt mit Mab-2B6-11-1 (IgG1, κ), Mab-9C7-30-1 (IgG1, κ),
Mab-5E6-19-1 (IgG3, κ), Mab-3A5-6-1 (IgM, κ), Mab-6H5-42-1
(IgM, κ).
Die erfindungsgemäßen Hybridomazellinien, die als 4B9-12-1,
3A5-6-1 und 2E2-B3-1-3 bezeichnet werden, sind besonders
nützlich zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern der
vorliegenden Erfindung, insbesondere für Mehrstellenbindungs
tests. Solche Zellinien wurden beim National Institute of
Bioscience and Human-Technology (NIBHT) in Japan am 8. Juli
1997 gemäß dem Budapester Vertrag mit den folgenden Hinter
legungsnummern hinterlegt: FERM BP-6014 für 2E2-B3-1-3, FERM
BP-6015 für 3A5-6-1 und FERM BP-6016 für 4B9-12-1.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper können für die
Immunaffinitätsreinigung von DPD verwendet werden. Solche
Antikörper können hierzu an feste Träger gebunden werden mit
Methoden, die im Stand der Technik wohlbekannt sind, z. B.
durch kovalente Bindung an mit CNBr aktivierte Agarose, z. B.
Sepharose oder dgl.
Weiterhin können die monoklonalen Antikörper der vorliegenden
Erfindung auch als Diagnosemittel zur Bestimmung des DPD-
Gehalts in biologischen Proben verwendet werden, die Tumor
gewebe von menschlichen Patienten sein können. Für eine sol
che Verwendung können die monoklonalen Antikörper an einen
fluoreszierenden Farbstoff, eine Farbe produzierende Sub
stanz, wie ein Enzym (Enzym-linked Immunosorbent Assay:
ELISA) oder eine im Stand der Technik übliche Markierung, wie
Biotin, gebunden werden.
Um die Leistung der Assayart, die unter Verwendung der erfin
dungsgemäßen monoklonalen Antikörper gestaltet werden kann,
untersuchen, kann der folgende übliche Test angewendet
werden, bei dem Radioisotope verwendet werden.
Die Enzymaktivität von DPD kann bestimmt werden, indem die
Summe der 5-FU-Kataboliten gemessen wird, d. h. Diydrofluor
uracil, α-Fluor-β-ureidopropionat und α-Fluor-β-alanin, die
aus [6-14C]5-FU gebildet werden. Praktisch kann das folgende
Verfahren für den obigen Test angewendet werden:
Die Standardreaktionsmischung enthält 10 mM Kaliumphosphat (pH 8,0), 0,5 mM EDTA, 0,5 mM 2-Mercaptoethanol, 1 mM Dithio threitol, 2,5 mM MgCl2, 250 µM NADPH, 25 µM [6-14C]5-FU (56 mCi/mmol) und 25 µl rohes Enzym (Endproteinkonzentration: 1 mg/ml) in einem Gesamtvolumen von 50 µl. Die Reaktion wird bei 37°C 30 Minuten lang durchgeführt und dann beendet, indem die Reaktionsröhrchen (0,5 ml Eppendorfröhrchen) 30 Minuten lang in ein siedendes Wasserbad eingetaucht werden. Die Reak tionsröhrchen werden bei -20°C mindestens 20 Minuten lang eingefroren, bevor weitere Manipulationen unternommen werden. Die Proteine werden durch Zentrifugation entfernt und dann werden 10 µl der Überstandsflüssigkeit auf Silicagel-DC-Plat ten getupft (MERCK 5735), auf die vorher 5 µl einer Mischung der authentischen Marker getupft wurden mit 10 mM 5-FU, 50 mM Dihydrouracil, 20 mM β-Ureidopropionat, 10 mM α-Fluor-β-ala nin und 50 mM Harnstoff. Die Flecken werden in einem Lösungs mittelsystem entwickelt in einer Mischung aus Ethylace tat/Isopropanol/H2O (65 : 23 : 12, V/V/V). Diese entwickelten Marker werden mit den Methoden von Naguib et al., 1985, Cancer Res. 45, 5405, identifiziert. Die Radioaktivität der als 5-FU-Kataboliten identifizierten Flecken kann mit dem BAS-1000-System (Fuji Film) nachgewiesen werden. Die DPD- Aktivität wird ausgedrückt als pmol 5-FU umgewandelt/mg Pro tein/min.
Die Standardreaktionsmischung enthält 10 mM Kaliumphosphat (pH 8,0), 0,5 mM EDTA, 0,5 mM 2-Mercaptoethanol, 1 mM Dithio threitol, 2,5 mM MgCl2, 250 µM NADPH, 25 µM [6-14C]5-FU (56 mCi/mmol) und 25 µl rohes Enzym (Endproteinkonzentration: 1 mg/ml) in einem Gesamtvolumen von 50 µl. Die Reaktion wird bei 37°C 30 Minuten lang durchgeführt und dann beendet, indem die Reaktionsröhrchen (0,5 ml Eppendorfröhrchen) 30 Minuten lang in ein siedendes Wasserbad eingetaucht werden. Die Reak tionsröhrchen werden bei -20°C mindestens 20 Minuten lang eingefroren, bevor weitere Manipulationen unternommen werden. Die Proteine werden durch Zentrifugation entfernt und dann werden 10 µl der Überstandsflüssigkeit auf Silicagel-DC-Plat ten getupft (MERCK 5735), auf die vorher 5 µl einer Mischung der authentischen Marker getupft wurden mit 10 mM 5-FU, 50 mM Dihydrouracil, 20 mM β-Ureidopropionat, 10 mM α-Fluor-β-ala nin und 50 mM Harnstoff. Die Flecken werden in einem Lösungs mittelsystem entwickelt in einer Mischung aus Ethylace tat/Isopropanol/H2O (65 : 23 : 12, V/V/V). Diese entwickelten Marker werden mit den Methoden von Naguib et al., 1985, Cancer Res. 45, 5405, identifiziert. Die Radioaktivität der als 5-FU-Kataboliten identifizierten Flecken kann mit dem BAS-1000-System (Fuji Film) nachgewiesen werden. Die DPD- Aktivität wird ausgedrückt als pmol 5-FU umgewandelt/mg Pro tein/min.
Als typische Anwendung der monoklonalen Antikörper der vor
liegenden Erfindung in quantitativen immunologischen Assays
werden eine Ein-Punkt-Bindungsmethode und eine Zwei-Punkt-
Bindungsmethode (ein sogenannter Sandwich-Assay) in Betracht
gezogen. Es kann allgemein gesagt werden, daß Zwei-Punkt-Bin
dungsmethoden vorteilhaft sind, da eine höhere Genauigkeit
und höhere Empfindlichkeit erreicht wird. Ein ELISA unter
Verwendung eines Paars von monoklonalen Antikörpern, wie oben
definiert, erwies sich als empfindliche und schnelle Assayart
(siehe Beispiel 3).
Der ELISA kann durchgeführt werden, indem einer der Antikör
per auf einem festen Träger immobilisiert wird, der so immo
bilisierte Antikörper dem Kontakt mit einer Probe ausgesetzt
wird, von der angenommen wird, daß sie DPD enthält, unter
Bildung eines DPD-Antikörper-Konjugats, dieses Konjugat mit
dem anderen monoklonalen Antikörper umgesetzt wird, unter
Bildung eines sandwichartigen DPD-Konjugats, d. h. Antikörper-
DPD-Antikörper, und letzteres Konjugat markiert wird, z. B.
mit mit HRP markiertem Ratten-anti-Maus-Immunoglobulin-Anti
körper, um das Konjugat nachzuweisen. Wenn HRP als Markierung
verwendet wird, kann der Nachweis mit einer farbbildenden
Reaktion durchgeführt werden, z. B. unter Verwendung des TMB-
Mikronapfperoxidase-Kit-Systems (KPL), das TMB und H2O2 als
Substrat enthält, das bei der enzymatischen Reaktion, die
durch HRP katalysiert wird, Farbe entwickelt. Als Markierung
zum Nachweis kann der Ratten-Anti-Maus-Immunoglobulin-Anti
körper irgendeine übliche Markierung aufweisen, z. B. Biotin,
ein Enzym, ein Radioisotop und dgl. Alternativ kann der mono
klonale Antikörper in mobiler Phase mit HRP, Biotin, einem
Radioisotop, Latexteilchen und dgl. markiert sein.
Wie in Beispiel 3 gezeigt, kann ein hochempfindlicher ELISA
erhalten werden unter Verwendung des oben definierten Paars
von monoklonalen Antikörpern. Die hohe Empfindlichkeit macht
den Test geeignet zum Nachweis des DPD-Gehaltes ins biologi
schen Proben des menschlichen Körpers, sogar im Fall eines
geringen Gehaltes an DPD, wie bei dem oben beschriebenen
Zustand des DPD-Mangels.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper sind auch
geeignet zur Isolierung und Bestimmung von DPD-Proteinen mit
einem Immunpräzipitationsverfahren. Die Methodik der Immun
präzipitation selbst ist im Stand der Technik wohlbekannt.
Unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, wie oben
definiert, liefert sie die spezifische Abtrennung des Ziel
antigens (DPD) aus einer komplexen Probe aufgrund der hohen
Bindungsspezifität des monoklonalen Antikörpers.
Eines der typischen Ausfällungsmittel, die verwendet werden
können, ist Protein G-Sepharose 4B, wobei Protein G, das mit
dem Fc-Bereich von Maus-Immunoglobulin binden kann, auf der
Oberfläche von Sepharose 4B-Kügelchen immobilisiert wird.
Dieses Mittel bildet einen Komplex von DPD-Antikörper-Pro
tein-G-Sepharose-Kügelchen, wenn DPD vorhanden ist, und der
Komplex kann durch Zentrifugation abgetrennt werden. Aus dem
gesammelten Niederschlag des Komplexes können Antigen (DPD)
und Antikörper unter saurer Bedingung dissoziiert werden,
z. B. in einem Glycin-HCl-Puffer, pH 3,0. Das so abgetrennte
DPD kann leicht von dem Immunoglobulin mit Hilfe von Gelfil
tration isoliert werden. Ein solcher Komplex, an den DPD
gebunden ist, ist nicht nur zur Isolierung dieses Enzyms,
sondern auch zur quantitativen Auswertung des Enzyms nütz
lich. So sind die monoklonalen Antikörper der vorliegenden
Erfindung gute Mittel zur Isolierung und Bestimmung von DPD
aus komplexen biologischen Proben, wie in Beispiel 6 unten
gezeigt.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper sind auch
geeignet in einem Antikörper-Einfang-Assay. Bei dieser
Assayart wird der monoklonale Antikörper auf Oberflächen
eines geeigneten Behälters immobilisiert, z. B. den Näpfen
einer Mikrotiterplatte. Die Immobilisierung erfolgt mit im
Stand der Technik üblichen Methoden. Wenn eine Probe, die DPD
enthält, solchen Näpfen zugegeben wird, wird das DPD-Peptid
von dem immobilisierten monoklonalen Antikörper der vorlie
genden Erfindung eingefangen. Nach dem Waschen der Näpfe wird
eine Lösung, die das Substrat von DPD enthält, zugegeben. So
liefert das Nachweissystem des enzymatischen Produktes ein
Mittel zur Bestimmung der DPD-Aktivität. Diese Assayart ist
nützlich, um zu bestimmen, ob das eingefangene DPD eine
intakte enzymatische Wirkung hat, da Patienten, die geneti
sche Defekte des DPD-Gens tragen, mutierte DPD-Proteine haben
können, denen die enzymatische Aktivität fehlt.
Alternativ wird, nachdem DPD von dem immobilisierten monoklo
nalen Antikörper eingefangen wurde, der Immunkomplex gewa
schen und dann das DPD-Polypeptid mit einer geeigneten Puf
ferlösung, z. B. unter sauren Bedingungen, eluiert. Diese
Manipulation liefert auch ein gereinigtes DPD-Präparat.
Gemäß einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung ein Verfah
ren zur Bestimmung des DPD-Mangelzustandes bei einem Patien
ten, das umfaßt, daß man
- (a) eine biologische Probe des Patienten mit einem monoklo nalen Antikörper, wie oben definiert, behandelt und
- (b) das Immunokonjugat aus monoklonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase quantitativ bestimmt.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Ver
fahren, um die Empfindlichkeit eines Patienten, der unter
Krebs leidet, für die Behandlung mit Antitumorarzneimitteln
der Reihe der 5-Fluoruracil-(5-FU)-Derivate abzuschätzen, das
umfaßt, daß man
- (a) eine biologische Probe des Patienten mit einem monoklo nalen Antikörper, wie oben definiert, behandelt,
- (b) das Immunokonjugat aus monoklonalem Antikörper und Humandihydropyrimidindehydrogenase quantitativ bestimmt, um den Gehalt der Dihydropyrimidindehydroge nase in der biologischen Probe des Patienten zu bestim men, um ein Maß für die Empfindlichkeit zu erhalten.
Das obige Verfahren ermöglicht es dem Arzt, indem der gemes
sene Gehalt an DPD für einen Patienten mit dem einer Refe
renzgruppe von Patienten verglichen wird, die Wirksamkeit der
obigen Medikamente vorherzusagen.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfah
ren, um die Empfindlichkeit von Patienten, die unter Krebs
leiden, für die Behandlung mit Antitumorarzneimitteln der
Reihe 5-Fluoruracil-(5-FU)-Derivaten abzuschätzen, das
umfaßt, daß man
- (a) eine biologische Probe des Patienten mit einem monoklo nalen Antikörper, wie oben definiert, behandelt,
- (b) quantitativ das Immunokonjugat aus monoklonalem Anti körper und Humandihydropyrimidindehydrogenase quantita tiv bestimmt, um den Gehalt an Dihydropyrimidindehydro genase in der biologischen Probe des Patienten zu bestimmen,
- (c) den Gehalt an Pyrimidinnucleosidphosphorylase in der biologischen Probe des Patienten bestimmt und
- (d) das Verhältnis des Gehaltes von Pyrimidinnucleosidphos phorylase zu dem Gehalt an Dihydropyrimidindehydroge nase berechnet, um ein Maß für die Empfindlichkeit zu erhalten.
Die obige Methode ermöglicht es dem Arzt, indem er das
berechnete Verhältnis von Pyrimidinnucleosidphosphorylase zu
dem Gehalt an Dihydropyrimidindehydrogenase für einen Patien
ten mit dem einer Referenzgruppe von Patienten, vergleicht,
die Wirksamkeit der obigen Arzneimittel vorherzusagen.
Die folgenden Abkürzungen im folgenden werden häufig verwen
det.
DPD: Dihydropyrimidindehydrogenase
PyNPase: Pyrimidinnucleosidphosphorylase
GST: Glutation-S-transferase
IPTG: Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
KLH: Keyhole-limpet-Hämocyanin
5-FU: 5-Fluoruracil
CFA: komplettes Freund's-Adjuvans
IFA: inkomplettes Freund's-Adjuvans
EIA: Enzymimmunoassay
ELISA: Enzym-linked Immunosorbent-Assay
DC: Dünnschichtchromatographie
PBS: Phosphatgepufferte Kochsalzlösung
PCR: Polymerase-Kettenreaktion
TMB: Tetramethylbenzidin
(TMB-Kit enthält 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin und H2O2)
TBS: Tris-gepufferte Kochsalzlösung (20 mM Tris/50 mM NaCl, pH 7,4)
TTBS: TBS, das 0,05% TWEEN®-20 enthält
DPD: Dihydropyrimidindehydrogenase
PyNPase: Pyrimidinnucleosidphosphorylase
GST: Glutation-S-transferase
IPTG: Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
KLH: Keyhole-limpet-Hämocyanin
5-FU: 5-Fluoruracil
CFA: komplettes Freund's-Adjuvans
IFA: inkomplettes Freund's-Adjuvans
EIA: Enzymimmunoassay
ELISA: Enzym-linked Immunosorbent-Assay
DC: Dünnschichtchromatographie
PBS: Phosphatgepufferte Kochsalzlösung
PCR: Polymerase-Kettenreaktion
TMB: Tetramethylbenzidin
(TMB-Kit enthält 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin und H2O2)
TBS: Tris-gepufferte Kochsalzlösung (20 mM Tris/50 mM NaCl, pH 7,4)
TTBS: TBS, das 0,05% TWEEN®-20 enthält
Die vorliegende Erfindung wird mit den folgenden Beispielen
weiter erläutert. Die folgende Beschreibung ist besser zu
verstehen, indem auf die folgenden Fig. 1, 2, 3, 4, 5, 6-1
und 6-2 Bezug genommen wird.
Fig. 1 erläutert die Feststellung der Antigenizität der
rekombinanten GST-DPD-Fusionsproteine, die in Beispiel 1
erzeugt wurden, mit Western-Blotting mit Anti-DPD-Peptid-2-
Antikörpern. In Fig. 1 ist Bahn 1 ein Molekulargewichts
marker, Bahn 2 ist GST-Protein selbst, Bahn 3 ist GST-DPD-
Fusionsprotein.
Fig. 2 zeigt das Muster des Western-Blots der monoklonalen
Antikörper der vorliegenden Erfindung gegen menschliche Gewe
behomogenisate, die DPD enthalten. In dieser Figur steht Bahn
1 für Molekulargewichtsmarker, Bahn 2 für rekombinantes DPD
(rDPD), Bahn 3 für ein Xenotransplantat-Homogenisat einer
Humantumorzellinie, HT-3, und die Bahnen 4, 5 und 6 sind für
die verschiedenen menschlichen Lungenkarzinomhomogenisate.
Fig. 3 zeigt eine Kalibrierungskurve, die mit dem erfin
dungsgemäßen ELISA erhalten wurde, der in Beispiel 3
beschrieben wird. In dieser Figur zeigt die horizontale Achse
den Logarithmus der HT-3-Aktivität und die senkrechte Achse
zeigt den Logarithmus der optischen Dichte (OD) bei der Wel
lenlänge von 450 nm. Fig. 3 zeigt, daß der ELISA der vorlie
genden Erfindung die Bestimmung der DPD-Aktivität über einen
Bereich von etwa 2,5 bis etwa 170 pmol/min/ml ermöglicht.
Fig. 4 erläutert die Beziehung zwischen dem DPD-Gehalt, der
mit einem DPD-Aktivitätsassay nachgewiesen wird, und dem
ELISA der vorliegenden Erfindung, sowohl bei normalem Gewebe
als auch bei Tumorgewebe der Brust. Der DPD-Aktivitätsassay
wird mit einer üblichen DC-Methode durchgeführt unter Verwen
dung von 14C-radioaktiver Markierung. Der hier verwendete
ELISA ist der, der in Beispiel 3 beschrieben wird.
Fig. 5 erläutert die Ergebnisse der Untersuchung der
Empfindlichkeit für Antitumorarzneimittel in der Reihe der 5-Fluor
uracil-(5-FU)-Derivate, wie FURFUROLON, indem das Ver
hältnis PyNPase/DPD bestimmt wird, wie in Beispiel 5
beschrieben. PyNPase-Gehalte wurden getestet unter Verwendung
der von M. Nishida et al., 1996, in Biol. Pharm. Bull.
19 (11), 1407 bis 1411 beschriebenen Methode. Der hier verwen
dete ELISA ist der, der in Beispiel 3 beschrieben wird.
Fig. 6 zeigt die Ergebnisse eines Immunpräzipitationsassays
unter Verwendung von erfindungsgemäßen monoklonalen Antikör
pern, wie in Beispiel 6 beschrieben.
Fig. 6-1(a) und (b) zeigt die Ergebnisse der SDS-PAGE, wobei
in (a) die Überstände und in (b) die Eluate der Kügelchen der
Immunpräzipitate gezeigt sind. Fig. 6-2(a), (b) und (c)
zeigt die Ergebnisse eines Western-Blottings, wobei in (a)
das Ergebnis gezeigt wird, das aus dem Überstand erhalten
wird, der unter Verwendung eines Anti-DPD-1-Polypeptidanti
körpers untersucht wird, (b) das Ergebnis ist, daß bei der
Elution der Immunpräzipitate erhalten wird, die unter Verwen
dung von Anti-DPD-1-Polypeptidantikörper untersucht werden
und (c) das Ergebnis der gleichen Elutionen, wie in (b)
zeigt, wobei der monoklonale Antikörper 3A5-6-1 der vorlie
genden Erfindung für den Nachweis verwendet wurde. Die jewei
ligen Bahnen entsprechen den Ergebnissen des Immunpräzipita
tionsassays unter Verwendung der folgenden Proben: Bahn 1:
Maus IgG1; Bahn 2: 2B6-11-1; Bahn 3: 2E2-B3-1-3; Bahn 4: B9-12-1
und Bahn 5: 9C7-30-1. Die Bahn c in Fig. 6-2(b) ist der
Durchlauf von Homogenisat von HT-3 als positive Kontrolle.
Wie vorher beschrieben wurde über die Nucleotidsequenz von
menschlichem DPD und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz
von H. Yokota et al., 1994, in J. Biol. Chem., 269, (37)
23192 bis 23196 berichtet (siehe SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr.
2). Auf Basis der genetischen Information von Position 1170
bis Position 3164 von SEQ ID Nr. 1 wurde ein Fusionsprotein
als Antigen hergestellt, wobei das Fusionsprotein exprimiert
wurde als GST-DPD-Fusionsprotein mit Hilfe des Wirtsorganis
mus E. coli JM 109, der mit dem Vektor pGEX 4 T-3 transfor
miert war, der die unten beschriebene genetische Information
trug.
Auf Basis der genetischen Information von Position 1170 bis
3164 von SEQ ID Nr. 1 wurden drei DNA-Primer hergestellt, um
ein Segment des DPD-Gens mit Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
zu klonieren. Primer 1 (Eco RI-linker + sense) wurde als 25-
mer hergestellt mit einer Sequenz, die aus einem Eco RI-lin
ker (CGCGAATTC) am 5'-Ende und einem positiven Strang, der
Nucleotiden 1770 bis 1785 der SEQ ID Nr. 1 entsprach,
bestand.
Primer 1: 5'-CGCGAATTCTTTTGAAGCTGGATGG-3' (SEQ ID NO: 3)
(1770 Eco RI-linker + sense)
Primer 1: 5'-CGCGAATTCTTTTGAAGCTGGATGG-3' (SEQ ID NO: 3)
(1770 Eco RI-linker + sense)
Primer 2 (Eco RI-linker + antisense) wurde als 26-mer herge
stellt mit einer Sequenz, die aus einem Eco RI-linker am 5'-
Ende und einem negativen Strang, der komplementär zu den
Nucleotiden 3148 bis 3164 von SEQ ID Nr. 1 war, bestand.
Primer 2: 5'-CGCGAATTCTCACCTTAACACACCGG-3' (SEQ ID NO: 4)
(3164 Eco RI-linker + antisense)
Primer 2: 5'-CGCGAATTCTCACCTTAACACACCGG-3' (SEQ ID NO: 4)
(3164 Eco RI-linker + antisense)
Primer 3 (antisense) wurde hergestellt als 16-mer mit einer
Sequenz, die komplementär zu der Sequenz war, die den Nucleo
tiden 3495 bis 3510 von SEQ ID Nr. 1 entspricht.
Primer 3: 5'-AATCAAATATGGAGCA-3' (SEQ ID NO: 5)
(3510 antisense)
Primer 3: 5'-AATCAAATATGGAGCA-3' (SEQ ID NO: 5)
(3510 antisense)
Die gesamte RNA wurde aus der humanen Lungendiploidzellinie
WI 38 Zelle (ATCC CLL-75) mit einer üblichen Methode unter
Verwendung eines RNA-Isolierungs-Kits (Stratagene, Lajolla,
CA, USA) präpariert, auf Basis der sauren Guanidiniumthiocya
natphenolchloroform-Extraktions-(AGCP)-Methode (siehe z. B. P.
Chomczynski und N. Sacci, 1987, Anal. Biochem. 162, 156 bis
159) und wurde einer reversen Transkriptionsreaktion mit
reverser Transkriptase RAV-2 unter Verwendung von Primer 3
unterzogen, um ein cDNA-Präparat zu erhalten. Bei der Reak
tion wurden 1 µg der gesamten RNA 60 Minuten lang der rever
sen Transkriptionsreaktion in 20 µl der Reaktionslösung bei
42°C unterzogen und danach wurde die reverse Transkriptase
denaturiert durch 5-minütiges Erhitzen auf 95°C. Das cDNA-Prä
parat, das so erhalten wurde, wurde bis zur Verwendung für
die PCR-Amplifikation auf 4°C gehalten. Die für die Synthese
der cDNA des ersten Strangs verwendete Pufferlösung enthielt
5 mM MgCl2, jeweils 1 mM dGTP, dATP, dTTP und dCTP, RNase-In
hibitor, 20 Einheiten reverse Transkriptase RAV-2 und 0,75
µM der Primer.
Dann wurde dieses cDNA-Präparat der PCR-Amplifikation unter
zogen unter Verwendung der Primer 1 und 2 und eines kommer
ziellen PCR-Kits, nämlich RT-PCR-Kit (Takara Shuzo, Shiga,
Japan) nach den Anleitungen zur Verwendung des Kits mit der
Ausnahme, daß DNA-Polymerase (3,5 Einheiten pfu) anstelle von
Tag-Polymerase in einer Temperaturwechselvorrichtung
(ZYMOREACTOR II, ATTO, Tokio, Japan) verwendet wurde. Die
Pufferlösung für die PCR-Amplifikation mit einem Gesamtvolu
men von 100 µl enthielt 2 mM MgCl2, jeweils 0,2 mM dGTP,
dATP, dTTP und dCTP und jeweils 0,4 µM der Primer. Das PCR-Pro
gramm war 32 Zyklen 30 Sekunden lang bei 94°C, 1 Minute
lang bei 55°C und 4 Minuten lang bei 75°C. Die so amplifi
zierten DPD-cDNA-Fragmente wurden mit Agarosegel-Elektropho
rese isoliert als eine Bande, die 1,4 kbp entsprach, und dann
unter Verwendung eines QIAEX11-Gel-Extraktions-Kits (QIAGEN,
Hilden, Deutschland) gereinigt. Das gereinigte cDNA-Fragment
wurde mit Eco-RI verdaut und das Eco-RI-Fragment wurde in die
Eco-RI-Stelle des Vektors pGEX4T-3 (Pharmacia, Uppsala,
Schweden) unter Verwendung eines DNA-Ligierungs-Kits (Takara
Shuzo, Shiga, Japan) bei 16°C über Nacht eingesetzt. Der so
erhaltene Vektor (im folgenden als pGEX4T-3-DPD bezeichnet)
konnte ein GST-DPD-Fusionsprotein exprimieren. Die Teil
nucleotidsequenz des obigen Insertionsfragmentes wurde
bestimmt und es wurde bestätigt, daß sie die erwartete Unter
sequenz des DPD-Gens hatte.
E. coli JM109 (Toyobo, Osaka, Japan) wurde mit pGEX4T-3-DPD
transformiert und der Transformant wurde in dem Medium SOB
(20 g/l Bactotrypton, 5 g/l Bacto-Hefeextrakt, 0,5 g/l Natri
umchlorid, 0,186 g/l Kaliumchlorid und 0,95 g/l Magnesium
chlorid; pH 7,0), das 50 µg/ml Ampicillin enthielt, bei einer
Temperatur von 22°C gezüchtet, um das Fusionsprotein zu
exprimieren. Die Zellen des E. coli-Transformanten wurden
behandelt durch Zugabe von 0,5 mM IPTG (Isopropyl-β-D-thio
galactopyranosid) und wurden etwa 16 Stunden lang bei 22°C
inkubiert und anschließend einer Beschallung in einer gepuf
ferten Lösung unterzogen, die 1% TRITON®-X100, 1% Sarcosyl,
10 mM DTT und 2 mM EDTA/PBS enthielt. Das Zellysat wurde zen
trifugiert und die lösliche Fraktion wurde auf eine
Glutathion-Sepharose-4B-Säule (Pharmacia, Uppsala, Schweden)
aufgetragen. Das adsorbierte GST-DPD-Fusionsprotein wurde mit
10 mM reduziertem Glutathion eluiert. Das GST-DPD-Fusionspro
tein wurde als Protein mit etwa 75 kDa auf SDS-PAGE identifi
ziert.
Dieses Fusionsprotein wurde durch Reaktion mit einem Anti-DPD-Peptid
antikörper bestätigt. Für diesen Zweck wurden zwei
Peptide von DPD, nämlich Peptid 1 (SEQ ID Nr. 6) und Peptid 2
(SEQ ID Nr. 7) chemisch synthetisiert auf Basis der als SEQ
Nr. 2 beschriebenen Sequenz und wurden mit KLH gekuppelt
mit Hilfe der Glutaraldehydmethode, um die Antigene zu erhal
ten, wie z. B. von Harlow et al., 1988, in "Antibodies: a
Laboratory Manual", Cold Spring Harbor Press, New York, USA,
Seiten 78 bis 79 beschrieben. Die jeweiligen Antigene in
einer Menge von 200 µg wurden zusammen mit CFA den Kaninchen
subcutan injiziert, um die Tiere zu immunisieren und
anschließend erhielten die Tiere Booster-Dosen der gleichen
Menge der Antigene mit IFA. Die so erzeugten Antiseren wurden
mit einer KLH-Säule (einer Säule, auf der KLH auf einem Trä
ger immobilisiert ist, nämlich Affigel-10, erhältlich von
BioRad, Hercules, CA, USA) behandelt, um Anti-KLH-Antikörper
zu entfernen und dann gereinigt, indem sie auf eine Protein-G-Säule
(MAB Trap GII, Pharmacia, Uppsala, Schweden) oder
eine Peptidsäule aufgetragen wurden und mit einem Puffer von
0,1 M Glycin-HCl, pH 3,0, eluiert wurden und anschließend mit
1 M Tris-HCl-Puffer, pH 8,0, vor der Verwendung neutralisiert
wurden. Die Peptidsäule wurde hergestellt, indem das oben
erwähnte Peptid 1 oder Peptid 2 an Affigel-15 (BioRad, Hercu
les, CA, USA) gekuppelt wurde. Beide polyklonalen Antikörper,
gegen DPD-Peptid 1 und gegen DPD-Peptid 2, reagierten mit DPD
aus menschlicher und Mäuseleber beim Western-Blotting und
wurden daher verwendet, um die Erzeugung von GST-DPD-Fusions
protein zu bestätigen. Wie oben beschrieben, wurde bestätigt,
daß der Transformant das GST-DPD-Fusionsprotein erzeugte,
durch Western-Blotting mit Anti-DPD-Peptid 2 (siehe Fig. 1).
In Fig. 1 war Bahn 1 ein Molekülmarker, Bahn 2 GST-Protein
selbst, Bahn 3 GST-DPD-Fusionsprotein. Wie auf Bahn 3 zu
sehen ist, wurde bestätigt, daß das Fusionsprotein ein Pro
tein mit etwa 75 kDa war.
GST-DPD-Fusionsprotein, das in Beispiel 1 hergestellt wurde
(50 µg/Tier) wurde zusammen mit CFA in Balb/c-Mäuse in einem
Volumen von 100 µl/Maus intraperitoneal injiziert und es
folgte eine intraperitoneale Booster-Dosis von etwa 10 µg/Tier
GST-DPD-Protein zusammen mit IFA zweimal nach
einem Intervall von 2 Wochen. 3 Tage nach der letzten Immuni
sierung wurden die sensibilisierten Mäuse getötet, um die
Milz zu entfernen, und Milzzellen wurden präpariert. Die so
erhaltenen Milzzellen wurden sorgfältig mit serumfreiem RPMI-1640-Me
dium (Nikken Seibutu Igaku Kenkyusho, Kyoto, Japan)
gewaschen, das auf etwa 37°C vorgewärmt worden war. Die
anschließenden Fusionsverfahren wurden bei 37°C unter Verwen
dung vorgewärmter Reagenzien, einschließlich der Pufferlö
sung, durchgeführt.
Die Mausmyelomzellinie P3x63 Ag8-U1 (erhalten von Flow Labo
ratories Ltd., Irvine, UK) wurde auch sorgfältig mit dem
serumfreien RPMI-1640-Medium gewaschen. Die Milzzellen (etwa
4 × 108) wurden mit der Mausmyelomzellinie P3x63 Ag8-U1
(8 × 107) im Verhältnis von 5 : 1 vermischt und die Zellfusion
wurde wie folgt durchgeführt. Die Mischung der Zellen wurde
durch Zentrifugation pelletisiert und das Medium abgesaugt,
dann wurden zu dem Pellet der Zellmischung 250 µl 50% Poly
ethylenglycollösung (PEG1500, Boehringer Mannheim) langsam 1
Minute lang unter Rühren des Pellets mit der Spitze der
Mikropipette zugegeben; anschließend wurden weitere 250 µl
50% PEG-Lösung langsam 1 Minute lang unter Rühren des Pellets
mit der Spitze der Mikropipette zugegeben und dann wurde das
Rühren durch sanftes Drehen des Röhrchens 2 Minuten lang
fortgesetzt. Zu der Zellfusionsmischung wurden 50 ml serum
freies RPMI-1640-Medium (Nikken Seibutu Igaku Kenkyusho,
Kyoto, Japan) langsam tropfenweise 5 Minuten lang zugegeben
und die Zellen wurden durch Zentrifugation gewaschen, um PEG
zu entfernen.
Die Mischung der nach der Zellfusion pelletisierten Zellen
wurde wieder in einem Medium aus RPMI-1640 (Nikken Seibutu
Igaku Kenkyusho, Kyoto, Japan), das 10% fötales Kälberserum
(FCS), Penicillin/Streptomycin und 2 ME enthielt, suspendiert
und in die Näpfe von 96-Napf-Platten pipettiert, die dann
unter 5% CO2 bei 37°C inkubiert wurden. An den Tagen 2, 4 und
7 während der Inkubation wurde die halbe Menge des Mediums in
jedem Napf durch HAT-Medium (hergestellt durch Zugabe von
HAT-Lösung (Flow Laboratories Ltd., Irvine, UK) zu 10% FCS,
das RPMI-Medium enthielt) ersetzt und die Inkubation wurde
fortgesetzt. Vom 10. Tag der Inkubation an wurden in einigen
der Näpfe traubenförmige Kolonien gebildet und schließlich
wurde die Vermehrung der Hybridomazellen in 1056 Näpfen
beobachtet.
Alle Näpfe, bei denen eine Vermehrung der Hybridomas beobach
tet wurde, wurden mit ELISA (Enzym-linked Immunosorbent
Assay) auf positive Näpfe wie folgt untersucht. Die Näpfe von
96-Napf-Immunoplatten (Maxisorp, Nunc, Roskilde, Dänemark)
wurden mit GST-DPD-Fusionsprotein oder GST beschichtet unter
Verwendung einer Menge von 50 µl/Napf der Lösungen, die 1
µg/ml jedes Proteins enthielten. Nicht adsorbiertes Protein
wurde mit TTBS ausgewaschen und die Blockierung wurde bewirkt
durch 1-stündige Inkubation mit TBS, das 3% Magermilch ent
hielt. Die Näpfe wurden wiederum mit TTBS gewaschen und es
wurden 50 µl/Napf des Hybridomakulturüberstandes zugegeben
und 1 Stunde auf 37°C gehalten. Nachdem die entsprechenden
Näpfe mit TTBS dreimal gewaschen worden waren, wurde mit
Meerrettichperoxidase (HRP) markiertes Ziege-Antimaus-Immun
globulin IgG+A+M (KPL) zugegeben und die Platten wurden 1
Stunde als auf 37°C gehalten. Die jeweiligen Näpfe wurden
viermal mit TTBS gewaschen und dann wurde ein Substrat (TMB,
Microwell Kit System, KPL) zugegeben. Nach Abschluß der Reak
tion durch Zugabe von 1 M Phosphorsäure wurde die Absorption
bei 450 nm gemessen unter Verwendung eines Mikroplattenlese
geräts. Die positiven Näpfe, die stärker mit der Schicht aus
GST-DPD-Fusionsprotein reagierten als der mit GST, wurden als
Primärvorrat zusammengefaßt.
Um die Wirksamkeit des Screenens sicherzustellen, wurde ein
zweites Screenen durchgeführt unter Verwendung eines rekombi
nanten Proteins mit der vollständigen DPD-Sequenz bei einem
Western-Blotting.
Ein rekombinantes Protein mit der vollen Sequenz von DPD
wurde hergestellt, indem die gesamte Länge der cDNA von DPD
auf Basis der RT-PCR-Klonierung hergestellt wurde und durch
Expression des in einen E. coli-Expressionsvektor, pTrcHisA
(Invitrogen, San Diego, USA), eingesetzten Gens, wobei diese
Methode im wesentlichen die gleiche war wie die im Fall der
Klonierung und Expression des GST-DPD-Fusionsproteins
beschriebene.
Zuerst wurde cDNA des ersten Strangs hergestellt durch eine
reverse Transkriptionsreaktion eines mRNA-Präparats von
Humanplacenta und Leber (Clontech, Palo Alto, CA, USA) unter
Verwendung des synthetischen Primers 2 und von RAV-2-reverse
Transkriptase. Dann wurde eine PCR-Amplifikation der vorgese
henen cDNA durchgeführt unter Verwendung der synthetischen
Primer 1 und Primer 2 und von pfu DNA-Polymerase (Stratagene,
Lajolla, CA, USA). Die PCR wurde durchgeführt unter Verwen
dung eines Takara RT-PCR-Kits nach den Anleitungen zur Ver
wendung in einer Temperaturwechselvorrichtung ZYMOREAKTOR 11
(ATTO, Tokio, Japan) mit 35 Zyklen 30 Sekunden bei 94°C, 1
Minute bei 55°C und 8 Minuten bei 75°C. Die so amplifizierten
cDNA-Fragmente wurden durch Elektrophorese auf 1% Agarosegel
getrennt und die DNA in der gewünschten Bande wurde gereinigt
unter Verwendung des DNA-Reinigungskits QIAEX11 (QIAGEN,
Hilden, Deutschland). Das gereinigte cDNA-Fragment wurde mit
Eco-RI verdaut und anschließend in die Eco-RI-Stelle eines
Expressionsvektors subkloniert, nämlich pTrcHisA (Invitrogen,
San Diego, USA). Die so klonierte DPD-cDNA exprimierte ein
Protein mit etwa 120 kDa als Fusionsprotein des vollständigen
DPDs mit einem mit Histidin markierten Protein, das für das
weitere Screening verwendet wurde.
Das oben erhaltene rekombinante DPD wurde einer Elektropho
rese auf NPG-D520L-Gel (Pagel, ATTO, Tokio, Japan) nach der
Methode von Laemmli unterworfen und das Protein wurde auf
PVDF-Membranen (Immobilon, Millipore, Bedford, MA, USA)
geblottet unter Verwendung eines Semi-Dry-Blotters (ATTO,
Tokio, Japan). Die PVDF-Membranen, auf die das DPD-Protein
geblottet wurde, wurden blockiert unter Verwendung von TBS,
das 3% Magermilch enthielt, und wurden mit TTBS gewaschen und
anschließend 1 Stunde lang der Reaktion mit den Kulturüber
ständen der Hybridomas, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf
einem Screener Blotter Mini 28 (Sanplatec Corp., Japan) bei
Raumtemperatur unterzogen. Dann wurden die PVDF-Membranen
nach dem Waschen mit TTBS mit mit HRP-markiertem Ziege-Anti
maus-IgG+A+M-Antikörper (KPL) 1 Stunde lang bei Raumtempera
tur umgesetzt. Die Membranen wurden wiederum mit TTBS gewa
schen und einer Farbreaktion ausgesetzt unter Verwendung von
Konica Immunostaining HRP-1000 (Konica, Tokio, Japan). Die
Kolonien, wie z. B. die, die mit 2B6, 9C7, 5E6, 3A5 und 6H5
bezeichnet wurden, die stark mit dem rekombinanten DPD mit
etwa 120 kDa reagierten, wurden als Kandidaten gesammelt. Ein
monoklonaler Antikörper, der von einem speziellen Hybridom
erzeugt wird, z. B. Hybridom 2B6, wird hier bezeichnet, indem
"Mab" dem Anfang des Namens des Hybridoms zugefügt wird, z. B.
Mab-2B6.
Die obigen Kandidaten wurden kloniert, indem die Grenzwert-
Verdünnungsmethode zwei- oder mehrmals wiederholt wurde, um
die Hybridomazellinien zu etablieren (einschließlich z. B.
2B6-11-1, 9C7-30-1, 5E6-19-1, 3A5-6-1 und 6H5-42-1). Nach der
ersten Grenzwert-Verdünnung wurde die Spezifität der obigen
monoklonalen Antikörper, d. h. Mab-2B6-11, Mab-9C7-30, Mab-5E6-19,
Mab-3A5-6 und Mab-6H5-42 mit Western-Blotting ausge
wertet unter Verwendung der DPD-haltigen Flecken.
Fig. 2 zeigt die Ergebnisse des Western-Blottings für mono
klonale Antikörper, die mit den Hybridomazellinien 2B6-11,
9C7-30, 3A5-6-1, 5E6-19 und 6H5-42 erzeugt wurden. Wie in
dieser Figur gezeigt, wurden die entstehenden Immunokonjugate
mit den Antikörpern und DPD rund um die Position des Moleku
largewichts von etwa 110 bis 120 kDa beobachtet.
Die Unterklasse der monoklonalen Antikörper, die mit den obi
gen Hybridomazellinien erzeugt wurden, wurde untersucht unter
Verwendung des Maus-Mono-Ab-ID-EIA-Kits (Zymed, San
Francisco, CA, USA) und wurde bestimmt als Mab-2B6-11-1
(IgGl, κ), Mab-9C7-20-1 (IgGl, κ), Mab-5E6-19-1 (IgG3, κ),
Mab-3A5-6-1 (IgM, κ) bzw. Mab-6H5-42-1 (IgM, κ). Es wurde
bestätigt, daß die obigen monoklonalen Antikörper für ein
Sandwich-ELISA zum Nachweis von DPD anwendbar waren. Um
jedoch ein empfindlicheres ELISA-System zu erzeugen, wurde
beschlossen, ein weiteres Screening durchzuführen, da die
Konzentration von DPD in Tumorgeweben niedriger als in Leber
erwartet wurde und eine hohe Empfindlichkeit erwünscht ist,
um eine Unterscheidung zwischen einem DPD-Mangelgehalt und
einem normalen Gehalt zu treffen.
Es wurde der monoklonale Antikörper von Hybridom 3A5-6-1 als
Repräsentant genommen, und weitere monoklonale Antikörper,
die andere Epitope erkennen, als die, die von dem Antikörper
Mab-3A5-6-1 erkannt werden, und die-eine höhere Empfindlich
keit beim Nachweis von DPD in Geweben, als die oben erwähnten
Antikörper erreichen, gescreent.
Der monoklonale Antikörper Mab-3A5-6-1 wurde verwendet, um
die Näpfe der Platte zu beschichten unter Verwendung von 50
µl/Napf in einer Konzentration von 10 µg/ml und nachdem unge
bundener Antikörper entfernt worden war, wurden die jeweili
gen Näpfe 1 Stunde lang bei Raumtemperatur blockiert unter
Verwendung von TBS, das 3% Magermilch enthielt. Nach dem
Waschen mit TTBS wurden die Näpfe mit 50 µl/Napf eines Maus-Leber-Homo
genisats in einer Konzentration von etwa 2 mg/ml
bei Raumtemperatur 1 Stunde lang umgesetzt. Nach Waschen mit
TTBS wurden die Näpfe mit dem Primärvorrat des Hybridoma
kulturüberstandes in einer Menge von 50 µl/Napf 1 Stunde lang
bei 37°C umgesetzt. Nachdem wiederum mit TTBS gewaschen wor
den war, wurden die Näpfe mit mit HRP markierten Ratten-Anti
maus-IgG1-spezifischen monoklonalen Antikörpern (Zymed, San
Francisco, CA, USA) 1 Stunde lang bei 37°C umgesetzt. Nach
dem Waschen mit TTBS wurden die Näpfe einer Farbentwicklung
mit dem TMB-Mikronapf-Peroxidase-Kitsystem (KPL) unterzogen,
dann wurde die Reaktion gestoppt durch Zugabe von 1 M Phos
phorsäure und die Absorption wurde bei 450 nm gemessen unter
Verwendung eines Mikrotiterplattenlesegeräts.
Die 22 Näpfe mit starker Reaktion wurden bestimmt und die
Hybridomas dieser Näpfe wurden einem weiteren Screenen unter
zogen auf gleiche Weise, wie oben beschrieben, indem das
Maus-Leber-Homogenisat durch die Homogenisate von Humantumor
zellinien HT-3 und MCF-7 ersetzt wurde. Das HT-3 hatte eine
DPD-Aktivität von 160 pmol/min/mg Protein und wurde als ein
zige Bande um etwa 110 kDa mit Western-Blotting nachgewiesen
unter Verwendung von Kaninchen-Anti-DPD-Peptid 1 oder poly
klonalem Anti-Peptid-2-Antikörper. Während andererseits die
Zellinie MCF-7 eine DPD-Aktivität von etwa 1,6 pmol/min/mg
hatte, wurde sie bei dem gleichen Western-Blotting nicht
nachgewiesen. Somit wählten die Erfinder die Hybridomas aus
(als 4B9 und 2E2 bezeichnet), die stark mit der Zellinie HT-3,
nicht aber mit der Zellinie MCF-7, reagierten. Diese
Hybridomas 4B9 und 2E2 wurden weiter zwei- oder mehrmals der
Grenzwert-Verdünnungsmethode unterzogen und die Hybrido
maklone 4B9-12-1 und 2E2-B3-1-3 (deren Antikörper als IgG1,
κ, bestimmt wurden) wurden etabliert.
Die monoklonalen Antikörper Mab-4B9-12-1 und Mab-2E2-B3-1-3
wurden in ihrer Spezifität für DPD-Antigene in solubilisier
tem Zustand durch Immunpräzipitation bestätigt.
Im allgemeinen wird, sobald ein Hybridom, das erfindungsge
mäße monoklonale Antikörper erzeugen kann, etabliert ist, die
Herstellung und Reinigung der monoklonalen Antikörper durch
geführt, mit zur Herstellung und Reinigung von monoklonalen
Antikörpern im Stand der Technik bekannten Mitteln. Z.B. kann
die Herstellung der monoklonalen Antikörper durchgeführt wer
den, indem die Hybridomazellen in einem geeigneten Kultur
medium gezüchtet werden und die Antikörper aus der Kultur
gewonnen und gereinigt werden. Alternativ kann die Vermehrung
der Hybridomazellen durchgeführt werden, indem die Zellen in
peritoneale Ascites der Maus gepflanzt werden. Die Herstel
lung und Reinigung der monoklonalen Antikörper wird mit einer
üblichen Methode durchgeführt, die beispielsweise im folgen
den für spezifische monoklonale Antikörper ausgeführt ist.
Die Hybridomazellinie 4B9-12-1 wurde in einem serumfreien
Medium (PM 1000-Kit, Eiken, Tokio, Japan) bei einer Zellkon
zentration von etwa 5 × 105/ml gezüchtet. Der Überstand der
Kultur wurde gesammelt und die Antikörper (IgG) wurden gerei
nigt, indem der Überstand auf eine HiTrap-Protein-G-Säule
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) wie folgt aufgetragen wurde.
Die HiTrap-Protein-G-Säule wurde mit 20 mM Phosphatpuffer (pH
7,0) equlibriert und dann wurde das Überstandpräparat auf die
Säule aufgetragen. Nach dem Waschen der Säule mit 20 mM phos
phatgepufferter Kochsalzlösung wurden die IgG-Fraktionen mit
0,1 M Glycin-HCl-Puffer (pH 3,0) eluiert. Das so gesammelte
Eluat wurde mit 1 M Tris-HCl (pH 9,0) neutralisiert und dann
gegen PBS dialysiert. Die Proteinbestimmung der gereinigten
Antikörperfraktion unter Verwendung des BIO-RAD Dc-Protein-
Assay-Kits (Biorad, Hercules, CA, USA; die Kontrolle war BSA)
zeigte etwa 4 mg Antikörper aus 300 ml Kulturüberstand. Die
Unterklasse dieses monoklonalen Antikörpers wurde bestimmt
als IgG1, κ.
Eine Woche nach der Injektion von 0,5 ml Pristan (Sigma, St.
Louis, MO, USA) intraperitoneal in Mäuse, wurden 5 × 106
Hybridoma-3A5-6-1-Zellen in die Bauchhöhle der Tiere durch
Injektion geimpft. Nach 2 Wochen wurde Ascites von den Tieren
gesammelt, zentrifugiert und durch 0,8 um Membranfilter fil
triert. Die Reinigung der Antikörper (IgM) wurde durchgeführt
unter Verwendung des ImmunoPure IgM-Reinigungskits (Pierce,
Rockford, Illinois, USA). Zu 0,5 ml Ascites wurden 0,5 ml
ImmunoPure IgM-Bindungspuffer zugegeben und die Mischung auf
eine ImmunoPure-Immobilized-MBP-Säule aufgetragen. Nach dem
Waschen der Säule mit ImmunoPure IgM-Bindungspuffer wurden
die Antikörper mit ImmunoPure IgM-Elutionspuffer eluiert und
die Fraktion der Antikörper wurde gegen PBS dialysiert. Die
Proteinbestimmung unter Verwendung von BSA als Kontrolle
zeigte, daß etwa 2 mg Antikörper (IgM) aus etwa 0,5 ml
Ascites erhalten worden waren.
Als immunologische quantitative Assays sind Ein- Punkt-Bin
dungsmethoden und Zwei-Punkt-Bindungsmethoden (sogenannte
Sandwichassays) im Stand der Technik wohlbekannt. Es kann
allgemein gesagt werden, daß Zwei-Punkt-Bindungsmethoden vor
teilhaft sind, da eine höhere Genauigkeit und höhere Empfind
lichkeit erreicht wird. Die im obigen Beispiel 2 erhaltenen
monoklonalen Antikörper wurden verwendet, um Sandwich-ELISA-
Assaysysteme, wie unten beschrieben, zu entwickeln.
Eine Lösung von Mab-4B9-12-1 wurde hergestellt unter Verwen
dung von PBS (pH 7,4) in einer Konzentration von 10 µg/ml und
50 µl dieser Lösung wurden zu jedem Napf von 96-Napf-Immuno
platten (Maxsorp, Nunc, Roskilde, Dänemark) zugegeben und die
Näpfe wurden mit einem Membrandichtungsmittel verschlossen
und bei 4°C über Nacht inkubiert, um den Antikörper zu immo
bilisieren (in diesem Beispiel wurden die Platten während der
Inkubation verschlossen).
Nach der Gewinnung von ungebundenem Antikörper wurden die
Näpfe mit TTBS gewaschen und dann blockiert, indem mit TBS,
das 3% Magermilch enthielt, 3 Stunden lang bei Raumtemperatur
inkubiert wurde.
Als Standardprobe, die DPD enthielt, wurde ein HT-3-Xeno
transplantat-Homogenisat in einer Konzentration von 2
mg/ml hergestellt. Eine Reihenverdünnung des Homogenisats
wurde mit TBS, das 1% Magermilch enthielt, hergestellt und 50
µl der Proben wurden in die jeweiligen Näpfe gegeben und dann
wurde die Immunoplatte bei 37°C 2 Stunden lang inkubiert.
Nach dem Waschen der Näpfe mit TTBS wurde die zweite Antikör
perlösung, die 2 µg/ml Mab-3A5-6-1 in TBS, das 3% Magermilch
enthielt, enthalten war, jedem Napf in einem Volumen von 50
µl zugegeben und die Immunoplatte wurde bei 37°C 1 Stunde
lang inkubiert. Durch diese Behandlung wurde ein Immunkonju
gat von [Mab-4B9-12-1]-[DPD]-[Mab-3A5-6-1], worin DPD sand
wichartig zwischen den zwei monoklonalen Antikörpern angeord
net war, erzeugt, wenn DPD in den obigen Proben vorhanden
war.
Für den Nachweis des Konjugats wurde mit HRP markiert er Rat
ten-Antimaus-IgM-Antikörper (Zymed, San Francisco, CA, USA)
verwendet, um das Konjugat zu markieren. Dieser im Handel
erhältliche markierte Antikörper wurde nach einer 1000-fachen
Verdünnung mit TBS, das 3% Magermilch enthielt, verwendet.
Die Näpfe der Immunoplatte wurden mit TTBS gewaschen und es
wurden 50 µl des obigen mit HRP markierten Antikörpers zuge
geben und die Platte wurde 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert.
Nach dem Waschen der Näpfe wurde die Farbreaktion durchge
führt, indem das TMB-Mikronapf-Peroxidase-Kitsystem (KPL)
verwendet wurde, das TMB und H2O2 als Substrat enthielt, zur
Entwicklung der Farbe in der enzymatischen Reaktion, die
durch HRP katalysiert wird. Die Substratlösung wurde den
jeweiligen Näpfen zugegeben und nachdem die Reaktion durch
Zugabe von 1 M Phosphorsäure gestoppt worden war, wurde die
Absorption der Näpfe bei 450 nm gemessen mit einem Mikroplat
tenlesegerät (BioRad, Hercules, CA, USA).
Die repräsentativen Ergebnisse sind in Tabelle 1 unten zusam
mengefaßt und die Kalibrierungskurve, die mit dem obigen
ELISA-System mit Mab-4B9-12-1 und Mab-3A5-6-1 erhalten wurde,
ist in Fig. 3 dargestellt. In dieser Figur steht die hori
zontale Achse für den Logarithmus der HT-3-Aktivität und die
senkrechte Achse für den Logarithmus der optischen Dichte,
gemessen bei einer Wellenlänge von 450 nm. Wie in Fig. 3
gezeigt, ermöglicht es das ELISA-System der vorliegenden
Erfindung, die DPD-Aktivität über einen Bereich von etwa 2,5
bis etwa 170 pmol/min/ml zu bestimmen. Diese hohe Empfind
lichkeit des DPD-ELISA-Assays ist nützlich zur Bestimmung des
DPD-Gehaltes in biologischen Proben aus dem menschlichen Kör
per. Außerdem macht es der obige DPD-ELISA möglich, den DPD-Gehalt
Proben zu bestimmen bei einer Mangelkrankheit, von
der bekannt ist, daß ein sehr geringer DPD-Gehalt vorhanden
ist.
Die Korrelation zwischen dem mit dem vorliegenden in Beispiel
3 beschriebenen ELISA-Verfahren bestimmten Gehalt und dem
Anteil der enzymatischen Aktivität von DPD wurde untersucht.
Die Proben waren Brustkrebsgewebe und benachbartes normales
Gewebe, das chirurgisch entnommen wurde. Die Proben wurden in
Form von Gewebehomogenisaten präpariert. Kurz gesagt wurden
zuerst Tumor und normales Gewebe in 10 mM Tris-HCl-Puffer (pH
7,4), der 15 mM NaCl, 1,5 mM MgCl2 und 50 mM Kaliumphosphat
enthielt, homogenisiert und dann mit 105 000 × g 90 Minuten
lang zentrifugiert. Der Überstand wurde über Nacht gegen 20
mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,4) und 1 mM 2-Mercaptoethanol
dialysiert.
Die DPD-Aktivität wurde mit einer DC-Plattenmethode bestimmt,
ähnlich der von Fernandez-Salguero et al., 1995, in Biochem.
Pharm. 50, 1015 bis 1020, beschriebenen, wobei die Summe der
5-FU-Kataboliten, d. h. Dihydrofluoruracil, α-Fluor-β-ureido
propionat und α-Fluor-β-alanin, die aus [6-14C]5-FU gebildet
wurden, wie oben beschrieben gemessen wurde. Der ELISA wurde
auf gleiche Weise durchgeführt, wie in Beispiel 3 beschrie
ben, unter Verwendung eines Scaber-Xenotransplantat-Homogeni
sats (105 pmol/min/mg) als Standard.
Jede Probe wurde sowohl mit dem obigen DC-Plattenverfahren
als auch mit ELISA getestet und die Daten für jede Probe wur
den auf einem Diagramm aufgetragen, auf der vertikalen Achse
die Menge an DPD in pmol/min/mg, die mit ELISA gemessen
wurde, und auf der horizontalen Achse die DPD-Aktivität, die
mit der DC-Methode gemessen wurde, wie in Fig. 4 gezeigt.
Eine hohe Korrelation zwischen den Ergebnissen für den Akti
vitätstest und den ELISA der vorliegenden Erfindung wurde
bestätigt sowohl für Tumorgewebe als auch für normale Gewebe.
Einer der Repräsentanten der Antitumorarzneimittel in der
Reihe der 5-Fluoruracil-(5-FU)-Derivate, nämlich FURTULON
(5'-Desoxy-5-fluoruridin (5'-dFUrd)) ist ein Proarzneimittel
oder Prodrug, das durch Einwirkung von Pyrimidinnucleo
sidphosphorylase (PyNPase), d. h. Thymidinphosphorylase in
menschlichen Zellen, in 5-FU umgewandelt wird.
Ein geeignetes Testsystem wurde entwickelt, zur Auswertung
des Verhältnisses von PyNPase/DPD in Tumorgewebe. Dieses
System umfaßt eine Kombination von ELISA-System für den Nach
weis von PyNPase, wie von M. Nishida et al., 1996, Biol.
Pharm. Bull. 19 (11), 1407 bis 1411 beschrieben, und dem
ELISA-System der Erfindung, wie im obigen Beispiel 3
beschrieben.
Um zu untersuchen, ob das Verhältnis PyNPase/DPD ein Marker
für die Wirksamkeit von FURTULON ist, wurde dieses Verhältnis
für eine Anzahl von Tumorgeweben bestimmt, von denen bereits
bekannt war, daß sie für FURTULON empfindlich sind, und für
eine Anzahl von Tumorgeweben, von denen bereits bekannt war,
daß sie refraktär für FURTULON sind. Die Zellinien, die als
beispielhaft für FURTULON-empfindliche Gewebe verwendet wur
den, sind die folgenden neun Humantumorxenotransplantat-
Zellinien: Scaber (schuppenförmiges Karzinom (ATCC HTB-3),
ZR-75 (Brustkarzinom), MCF-7 (Brustadenokarzinom, ATCC HTB-
22), LoVo (Kolorektalkrebs, ATCC CCL-229), MEN45 (Magen
krebs), SIHA (schuppenförmiger Krebs), ME-180 (Epidermalkar
zinom), HCT116 (Kolorektalkrebs) und COLO205 (Kolorektal
krebs, ATTCC CCL-222). Die als beispielhaft für FURTULON-re
fraktäre Gewebe verwendeten Zellinien sind die folgenden
sieben xeno-Transplantat-Zellinien: SK-OV-3 (Eierstocktumor,
ATCC HTB-77), MAD-MB-231 (Brustkarzinom), HT-29 (Kolorektal
krebs, ATCC HTB-38), T-24 (Blasenkrebs, ATCC HTB-4), PC-3
(Prostataadenokarzinom), WiDr-1 (Kolorektalkrebs, ATCC CCL-218)
und MKN28 (Magenkrebs).
Die auf Basis des erfindungsgemäßen ELISA-Systems bestimmten
Verhältnisse sind in dem Diagramm von Fig. 5 aufgetragen.
Wie in dieser Figur gezeigt, zeigten die FURTULON-empfind
lichen Zellinien wesentlich höhere Verhältnisse von
PyNPase/DPD, als die refraktären Zellinien.
Dieses Ergebnis zeigt, daß das Verhältnis von PyNPase/DPD in
Tumorgeweben geeignet ist, um die Wirksamkeit von FURTULON
bei der Behandlung von Patienten, die unter einem Tumor
leiden, zu messen.
Ein Xenotransplantat-Homogenisat der Tumorzellinie HT-3 wurde
als biologische Probe, die DPD enthielt, verwendet. Das
Xenotransplantat-Homogenisat (8,6 mg/ml) wurde zweimal über
eine Protein-G-Sepharose-4B-Säule laufen gelassen, um Anti
körper zu absorbieren, die von dem Wirt stammten, und wurde
folgenden Immunpräzipitationsassay unterzogen.
In die Röhrchen, die 150 µl HT-3-Xenotransplantat-Homogenisat
enthielten, wurden 5 µg erfindungsgemäße monoklonale Antikör
per, die getestet werden sollten, gegeben und die Röhrchen
wurden 2 Stunden lang bei 4°C inkubiert. Dann wurden jeweils
20 µl 50% Protein G-Sepharose 4B (Sigma, St. Louis, MO, USA)
den Röhrchen zugegeben und die Mischungen wurden weitere 2
Stunden lang bei 4°C inkubiert. Nach der Reaktion wurden die
Mischungen zentrifugiert, um sie in Kugelfraktionen und Über
stände aufzutrennen. Die gesammelten Kugelfraktionen wurden
mit 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 7,0) fünfmal gewaschen
und dann mit 60 µl 0,1 M Glycin-HCl-Puffer (pH 3,0) eluiert;
die Eluate wurden mit 3 µl 1 M Tris-HCl (pH 8,0) neutrali
siert, um die Präparate der Immunpräzipitation zu erhalten.
Die Proben der Überstände und die Eluate der Kugelfraktionen,
die im folgenden als Kugeleluate bezeichnet werden, wurden
mit SDS-PAGE und Western-Blotting analysiert.
Fig. 6 zeigt die Ergebnisse des Immunpräzipitationsassays
unter Verwendung der erfindungsgemäßen monoklonalen Antikör
per Mab-2B6-11-1, Mab-2E2-B3-1-3, Mab-4B9-12-1 und Mab-9C7-30-1.
Die Fig. 6-1(a) und (b) zeigen das elektrophoretische
Muster der SDS-PAGE, wobei (a) die Überstände betrifft und
(b) die Kugeleluate der Immunpräzipitate betrifft, wobei die
Banden sichtbar gemacht wurden durch Anfärbung mit Silber
(2D-Silberfärbung Daiichi, Daiichi Pure Chemicals, Tokio,
Japan).
Fig. 6-2(a), (b) und (c) zeigt die Ergebnisse des Western-
Blottings, wobei (a) das Ergebnis ist, das mit dem Überstand
erhalten wurde, der unter Verwendung des Anti-DPD-1-Polypep
tidantikörpers nachgewiesen wurde, (b) das Ergebnis ist für
die Kugeleluate der Immunpräzipitate, die unter Verwendung
Anti-DPD-1-Polypeptidantikörper nachgewiesen wurden und
(c) das Ergebnis zeigt für die gleichen Kugeleluate, wie (b),
wobei der monoklonale Antikörper 3A5-6-1 der vorliegenden
Erfindung zum Nachweis verwendet wurde. Die jeweiligen Bahnen
entsprechen den Ergebnissen des Immunpräzipitationsassays
unter Verwendung der folgenden Proben: Bahn 1: Maus IgG; Bahn
2: 2B6-11-1; Bahn 3: 2E2-B3-1-3; Bahn 4: 4B9-12-1 und Bahn 5:
9C7-30-1. Die Bahn c in Fig. 6-2(b) ist der Durchlauf des
Homogenisats von HT-3 als positive Kontrolle.
Wie in Fig. 6-1(b) gezeigt, wurde die Immunpräzipitation
beobachtet bei den Banden, die etwa 120 kDa entsprechen, im
Fall der monoklonalen Antikörper der vorliegenden Erfindung,
Mab-2E2-B3-1-3 (Bahn 3) und Mab-4B9-12-1 (Bahn 4). Auf dem
PAGE-Gel entsprechen die Banden, die bei etwa 50 kDa und 25
kDa zu sehen sind, der schweren Kette und der leichten Kette
der verwendeten Antikörper.
Gleichzeitig wurde ein Western-Blotting durchgeführt unter
Verwendung des Überstands und des Kugeleluats. Entweder
Kaninchen-Anti-DPD-Peptid-1-Antikörper oder Mab-3A5-6-1 wurde
zum Nachweis von DPD verwendet. Wie in Fig. 6-1(a) gezeigt,
wurde die DPD entsprechende Bande nicht beobachtet bei den
Proben des Überstandes (siehe Bahnen 3 und 4), während die
einzelnen Banden rund um 120 kDa beobachtet wurden unter Ver
wendung von Anti-DPD-1-Antikörper oder Mab-3A5-6-1 in den
Proben, die aus den Kugeln eluiert wurden, die aus der Immun
präzipitation mit Mab-4B9-12-1 und Mab-2E2-B3-1-3 entstanden,
wie in Fig. 6-2(b) und (c) gezeigt, was darauf hindeutet,
daß die einzelne Bande, die bei 120 kDa auf SDS-PAGE beobach
tet wurde, DPD entsprach. Weiterhin wurden die DPD-Aktivitä
ten in den Proben der Kugeleluate aus den Immunpräzipitaten
mit Mab-4B9-12-1 und dem entsprechenden Überstand untersucht
und es wurde nur bei den Kugeleluaten der Immunpräzipitate
DPD-Aktivität gefunden, wie in Tabelle 2 unten gezeigt.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die monoklonalen Antikörper der
vorliegenden Erfindung, d. h. Mab-4B9-12-1 und Mab-2E2-B3-1-3
das aktive DPD-Molekül mit der nativen Konformation erkennen
und daß die Spezifität dieser Antikörper für DPD sehr hoch
ist, da ihre Immunpräzipitate als einzelne Banden gezeigt
werden.
Außerdem wurde bestätigt, daß Mab-3A5-6-1 spezifisch das DPD-Molekül
erkennt, das auch von Mab-4B9-12-1 spezifisch erkannt
wurde, was die Verläßlichkeit des Sandwich-ELISA-Systems
unter Verwendung dieser monoklonalen Antikörper der vorlie
genden Erfindung sicherstellt.
Wie der Fachmann auf diesem Gebiet leicht sehen kann, sind
erfindungsgemäße monoklonale Antikörper auch geeignet zur
Herstellung einer Affinitätssäule für die Reinigung von DPD.
Claims (21)
1. Monoklonaler Antikörper, der Dihydropyrimidindehydro
genase (DPD) spezifisch erkennt.
2. Monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er humane Dihydropyrimidindehydrogenase
spezifisch erkennt.
3. Monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß er eine starke Reaktivität
mit einem Homogenisat der Humantumorzellinie HT-3 (ATCC
HTB-32), aber eine geringe oder keine Reaktivität mit
einem Homogenisat der Humantumorzellinie MCF-7 (ATCC
HTB-22) zeigt.
4. Monoklonaler Antikörper nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Immunpräzipitat, das mit einem Homoge
nisat der Humantumorzellinie HT-3 (ATCC HTB-32) erhalten
wird, eine einzige Bande zeigt, wenn mit SDS-PAGE analy
siert wird.
5. Monoklonaler Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis
4, der mit einer Hybridomazellinie erzeugt werden kann,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Hybridoma
zellinien 2B6-11-1, 9C7-30-1, 5E6-19-1, 3A5-6-1 (FERM
BP-6015), 6H5-42-1, 4B9-12-1 (FERM BP-6016), 2E2-B3-1-3
(FERM BP-6014) und 3B12-B1-56-1-2.
6. Monoklonaler Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß er an DPD in äquivalenter
Weise bindet, wie ein monoklonaler Antikörper nach
Anspruch 5.
7. Hybridomazellinie, die einen monoklonalen Antikörper
nach einem der Ansprüche 1 bis 6 erzeugt.
8. Hybridomazellinie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß sie ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Hybridomazellinien 2B6-11-1, 9C7-30-1, 5E6-19-1,
3A5-6-1, 6H5-42-1, 4B9-12-1, 2E2-B3-1-3 und 3B12-B1-56-1-2.
9. Paar monoklonaler Antikörper umfassend einen ersten
monoklonalen Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6
und einen zweiten monoklonalen Antikörper nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, wobei der erste monoklonale Antikör
per und der zweite monoklonale Antikörper verschiedene
Epitope erkennen.
10. Paar nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste monoklonale Antikörper ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus Mab-3A5-6-1, Mab-6H5-42-1 und Mab-3B12-B1-56-1-2,
und der zweite Antikörper ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Mab-4B9-12-1, Mab-2E2-B3-1-3,
Mab-9C7-30-1, Mab-2B6-11-1 und Mab-5E6-19-1.
11. Paar nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste monoklonale Antikörper Mab-3A5-6-1 ist und der
zweite monoklonale Antikörper Mab-4B9-12-1 ist.
12. Paar nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste monoklonale Antikörper Mab-3A5-6-1 ist und der
zweite Antikörper Mab-2E2-B3-1-3 ist.
13. Kit zum Nachweis und/oder zur Bestimmung der Menge von
Dihydropyrimidindehydrogenase in einer biologischen
Probe, der
- (a) mindestens einen monoklonalen Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und
- (b) eine Markierung zum qualitativen und/oder quantita tiven Nachweis des Immunkonjugats aus monoklonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase umfaßt.
14. Kit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß er ein
Paar monoklonaler Antikörper nach einem der Ansprüche 9
bis 11 und eine Markierung zum qualitativen und/oder
quantitativen Nachweis des Immunokonjugats aus mono
klonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase
umfaßt.
15. Verwendung eines Kits nach Anspruch 13 oder Anspruch 14
zum Nachweis und/oder zur Bestimmung der Menge von
Dihydropyrimidindehydrogenase in einer biologischen
Probe.
16. Immunoassay zum Nachweis und/oder zur Bestimmung der
Menge von Dihydropyrimidindehydrogenase in einer
biologischen Probe, der umfaßt, daß man
- (a) die Probe mit mindestens einem monoklonalen Anti körper nach einem der Ansprüche 1 bis 6 behandelt, um ein Immunokonjugat von Antikörper und Dihydro pyrimidindehydrogenase herzustellen und
- (b) das Immunokonjugat mit Hilfe einer Markierung qua litativ oder quantitativ nachweist.
17. Assay nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß es
ein Immunpräzipitationsassay ist.
18. Assay nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß es
Enzym-linked Immunosorbent Assay (ELISA) ist.
19. Verfahren zur Bestimmung eines DPD-Mangelzustandes bei
einem Patienten, das umfaßt, daß man
- (a) eine biologische Probe des Patienten mit einem monoklonalen Antikörper nach einem der Ansprüche 2 bis 6 behandelt und
- (b) das Immunkonjugat aus monoklonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase quantitativ nach weist.
20. Verfahren zur Abschätzung der Empfindlichkeit von
Patienten, die unter Krebs leiden, für eine Behandlung
mit Antitumorarzneimitteln der Reihe der 5-Fluorura
cil(5-FU)-Derivate, das umfaßt, daß man
- (a) eine biologische Probe des Patienten mit einem monoklonalen Antikörper nach einem der Ansprüche 2 bis 6 behandelt und
- (b) das Immunokonjugat aus monoklonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase quantitativ nach weist, um den Gehalt an Dihydropyrimidindehydro genase in der biologischen Probe des Patienten zu bestimmen, um ein Maß der Empfindlichkeit zu erhal ten.
21. Verfahren, um die Empfindlichkeit von Patienten, die
unter Krebs leiden, für eine Behandlung mit Antitumor
arzneimitteln der Reihe der 5-Fluoruracil(5-FU)-Derivate
abzuschätzen, das umfaßt, daß man
- (a) eine biologische Probe des Patienten mit einem monoklonalen Antikörper nach einem der Ansprüche 2 bis 6 behandelt,
- (b) das Immunokonjugat aus monoklonalem Antikörper und Dihydropyrimidindehydrogenase quantitativ nach weist, um den Gehalt an Dihydropyrimidindehydro genase in der biologischen Probe des Patienten zu bestimmen,
- (c) den Gehalt an Pyrimidinnucleosidphosphorylase in der biologischen Probe des Patienten bestimmt und
- (d) das Verhältnis des Gehalts von Pyrimidinnucleo sidphosphorylase und des Gehalts von Dihydropyrimi dindehydrogenase berechnet, um ein Maß für die Empfindlichkeit zu erhalten.
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