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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lieferung von kochendem
Wasser.
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Der Stand der Technik auf dem Gebiet von
Heißwasserlieferungsvorrichtungen ist ziemlich umfangreich. Der Stand der
Technik umfaßt einerseits die Vorrichtungen, die Heißwasser spenden, und
andererseits die Vorrichtungen, die zur Lieferung von kochendem Wasser
gedacht sind.
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Die erste Gruppe von Vorrichtungen beinhaltet die gutbekannten
Haushaltsboiler, die so konstruiert sind, daß das darin befindliche Wasser
nie den atmosphärischen Siedepunkt erreichen kann, was insbesondere mittels
eines Thermostats erzielt wird, der gewährleistet, daß eine
Wassertemperatur von beispielsweise 85ºC nicht überschritten wird, und in
jedem Fall gewährleistet, daß die Siedetemperatur des Wassers nicht
erreicht wird. Das Wasser in diesen Boilern befindet sich darin bei
normalem Wasserdruck des Wasserleitungsnetzes und der Boiler wie auch die
hiermit verbundenen Wasserauslaufleitungen sind vollständig mit Wasser
gefüllt, so daß auch der Wasserauslaß unter Wasserdruck des
Wasserleitungsnetzes stattfindet und beim Entnehmen von Wasser ein
konstanter Anfangswasserstrom erhalten wird, dessen Temperatur niedriger
ist als die des Wassers in dem Boiler. Der zu erwartende anwachsende Druck
während des Erhitzens des Wassers in dem Boiler auf eine Temperatur nahe
dem Siedepunkt, die relativ große Menge der in den Haushaltsboilern
vorliegenden Wassermenge wie auch die zu erwartende erhebliche
Kesselsteinbildung bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt sind Gründe, warum
Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes des Wassers bei atmosphärischem
Druck in hierin zuvor beschriebenen Vorrichtungen sorgsam vermieden wird.
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Für viele Zwecke im Haushalt, beispielsweise zum Kochen von kleiner
Menge von Kaffee oder Tee, oder zum Kochen kleiner Nahrungsmittelmengen,
aber auch ebenso in Labors etc., ist es wünschenswert, daß kleine Mengen
von kochenden Wassers direkt verfügbar hergestellt werden können. Es ist
hier hervorzuheben, daß wichtige physikalische Unterschiede zwischen
kochendem Wasser einerseits und erhitztem, aber nicht kochendem Wasser
andererseits bestehen, u. a., weil kochendes oder vollständig gekochtes
Wasser praktisch keine Kohlendioxide enthält.
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Es sind sogenannte Durchflußvorrichtungen bekannt, die ohne Druck
arbeiten, d. h. der Druck auf das zu erhitzende Wasser ist der
atmosphärische Druck und das Wasser wird nicht auf die Temperatur des
atmosphärischen Siedepunktes erhitzt, bis Wasser abgezogen wird.
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Ebenso sind Siedewasservorrichtungen bekannt, bei denen das Wasser in
einem Behälter auf einer überatmosphärischen Temperatur gehalten wird, und
bei denen ein Thermostat auf einen Wert festgesetzt wird, der über dem
Siedepunkt des Wassers bei atmosphärischem Druck liegt. Bei diesen
bekannten Siedewasservorrichtungen war die vorgeschlagene, oft komplizierte
Konstruktion durch die Angst bestimmt, daß der Druck in der Vorrichtung zu
hoch ansteigen würde, oder daß das kalte und heiße Wasser sich mischen
würden. Die Entwicklung des betreffenden Standes der Technik ist in einer
Reihe von vier Patentschriften beschrieben.
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So offenbart die britische Patentschrift 706,866 eine
Siedewasservorrichtung der zuvor beschriebenen Art, bei der ein begrenzter
Wassereinlaß vorgesehen ist, um zu ermöglichen, daß das kalte
hereinkommende Wasser auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird, bevor es
mit dem Rest des Wassers in Kontakt kommt. Bei dieser Art von Vorrichtung
wird die hereinkommende Menge kalten Wassers so klein gehalten, daß sie auf
die Behältertemperatur erhitzt werden kann, während sie entlang des
Heizelementes strömt und dann durch den benachbart dem Boden angeordneten
Auslaß den Behälter verläßt. Die Heißwasserzuführung in den Behälter
schreitet fort sobald als pro Zeiteinheit mehr Wasser abgezogen wird als
durch den begrenzten Einlaß hereinströmt. In diesem Fall wird der
Auslaufdruck durch den Dampfdruck des Wassers in dem Boiler bestimmt und
dieser ist relativ niedrig und nicht konstant. Um von den Behälterinhalten
maximalen Gebrauch zu machen, ist es notwendig, daß die Auslaufleitung an
dem unterstmöglichen Punkt in dem Behälter angeschlossen ist. Ferner muß in
Vorrichtungen dieser Art der Wassereinlaß im Hinblick auf die hohe
spezifische Wärme des Wassers und den relativ großen Energiebetrag, der
notwendig ist zum Erhitzen einer gegebenen Wassermenge über ihren
Siedepunkt hinaus unter atmosphärischem Druck, äußerst begrenzt werden.
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In der US-Patentschrift 2,786,126 ist die wie in der britischen
Patentschrift 706 866 beschriebene Entwicklung weitergeführt, aber nun wird
ein besonderes Steuerventil in der Einlaßleitung benutzt, so daß
hereinströmendes Wasser das gespeicherte Wasser nicht unter die gewünschte
Temperatur herunterkühlen kann. Es ist auffallend, aber im Hinblick auf die
in Erwägung zu ziehende Aufgabe verständlich, daß sowohl der Wassereinlaß
wie auch der Wasserauslaß in der unmittelbaren Nähe des Heizelementes
enden.
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Die US-Patentschrift 2,852,656 offenbart eine Vorrichtung, bei der
kein begrenzter Wassereinlaß vorhanden ist und bei der Mittel zum Abziehen
von kochendem Wasser an dem oberen Teil des Behälters ausgeschlossen sind,
d. h. nicht in der unmittelbaren Nähe des Heizelementes. Jedoch erscheint es
aus der Offenbarung in dieser Patentschrift, daß wiederum alle Vorkehrungen
getroffen wurden, um das hereinströmende Wasser direkt entlang des
Heizelementes vorbeiströmen zu lassen, um es so so schnell wie möglich auf
die Temperatur des bereits in dem Behälter befindlichen Wassers
anzugleichen, um ein Abkühlen des bereits vorhandenen Wassers durch das
hereinströmende Wasser zu verhindern.
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Schließlich ist in der US-Patentschrift 2,894,109 wiederum die Angst
erwähnt, daß das hereinströmende kalte Wasser das in dem Behälter
befindliche Wasser kühlen wird, aber es ist wieder Zuflucht genommen zu dem
Gebrauch einer begrenzten Wassereinlaßleitung, die mittels eines speziell
konstruierten Steuerventils geschaffen wird, während der Wassereinlaß und
der Wasserauslaß wiederum so angeordnet sind, daß sie in unmittelbarer Nähe
des Heizelementes enden.
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Die hier zuvor beschriebenen Vorrichtungen haben vermutlich aufgrund
ihrer komplizierten Konstruktion und der damit während des Gebrauchs
aufgetretenen zusammenhängenden Probleme nie praktische Anwendung gefunden.
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Die Erfindung, wie in der niederländischen Patentschrift 172,589
beschrieben, basierte darauf, daß herausgefunden wurde, daß das Problem von
hereinströmendem Wasser, das den Behälterinhalt kühlt, in der Praxis nicht
auftritt und daß ohne vorgenommene besondere Schritte eine gute Trennung
von kaltem und heißem Wasser verbleibt.
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Die Vorrichtung, wie sie in dieser Patentschrift beschrieben ist, ist
von dem Typ, wie er in der US-Patentschrift 2,852,656 beschrieben ist. Sie
ist versehen mit einem thermisch isolierten, druckfesten Wasserbehälter,
einem elektrischen Heizelement mit solcher Leistung, daß das in dem
Behälter enthaltene Wasser auf eine Temperatur oberhalb seines
atmosphärischen Siedepunktes erhitzt wird, einem Temperaturregler, mit dem
die Temperatur des Wassers in dem Behälter oberhalb der Siedetemperatur
unter atmosphärischem Druck eingestellt wird, einer Wassereinlaßleitung,
die an das Wasserleitungsnetz angeschlossen wird und sich zur Lieferung
einer Zuflußmenge eignet, die mindestens gleich der Abfüllmenge der
Vorrichtung ist, sowie einer Auslaufleitung für kochendes Wasser, die
unmittelbar mit dem Behälter verbunden und an dessen Oberteil angeschlossen
ist.
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Bei dieser Vorrichtung endet die Wassereinlaßleitung unterhalb oder an
der Unterseite des Heizelementes, während bevorzugterweise in dem Behälter
benachbart dem Wassereinlaß ein Wasserverteiler für das hereinströmende
Wasser angeordnet ist, um das Mischen von hereinkommendem kalten Wassers
und des vorhandenen heißen Wassers zu verhindern.
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Wie in dieser Patentschrift beschrieben, wird in dieser Vorrichtung
die Kalt/Heißwassertrennung so gut beibehalten, daß mehr als 80% des
Wasserinhalts aus dem Behälter abgeführt werden kann, ohne daß dessen
Temperatur unter die Siedetemperatur bei atmosphärischem Druck fällt. In
dieser Patentschrift wird festgestellt, daß dies überraschend ist, um so
mehr, weil die beschriebene Vorrichtung hauptsächlich für den
Haushaltsgebrauch gedacht ist und demgemäß relativ klein ist, wobei sie
insbesondere ein Volumen kleiner als 10 Liter aufweist, insbesondere von
ungefähr 5 Litern, so daß genau in solch einer Vorrichtung ein hoher
Mischgrad erwartet werden könnte.
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Obwohl die Vorrichtung wie in der niederländischen Patentschrift
172,589 beschrieben ihre Leistung im praktischen Gebrauch bewiesen hatte,
ist ihr Gebrauch von einer Anzahl von bisher ungelösten Problemen
begleitet, so daß sie im allgemeinen nicht zur Benutzung kamen.
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Eines dieser Probleme besteht darin, daß die Auslaufleitung für das
kochende Wasser so kurz als möglich gehalten werden muß, um so einen
anfänglichen Ausfluß von kaltem, zumindest nicht kochendem Wasser soweit
als möglich zu begrenzen. Im praktischen Gebrauch verursacht dies Probleme,
da dann die Auslaßöffnung nicht ausreichend hoch über einer Arbeitsfläche,
z. B. einer Spüle oder dergleichen, angeordnet ist, was zu wenig Platz läßt,
um einen Krug, eine Pfanne oder dergleichen unterhalb der Auslaßöffnung zu
plazieren. Überdies erfordert die Notwendigkeit einer kurzen
Auslaufleitung, daß die Vorrichtung direkt unter dem Oberteil der Spüle
oder dergleichen anzuordnen ist. In der Praxis ist dies nicht immer möglich.
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Bei der bekannten Vorrichtung ist das Auslaufventil an dem Ende der
Auslaufleitung angeordnet, um so zu verhindern, daß das Auslaufen von
Wassertropfen in der Auslaufleitung durch die Expansion der 20-fachen
Volumendampfmenge zu stark beschleunigt wird. Überdies muß, wie
beschrieben, dieses Auslaufventil eine besondere Konstruktion aufweisen, um
zu verhindern, daß das Wasser aus der Auslauföffnung als Sprühnebel
ausspritzt.
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In der Praxis führt diese Position des Auslaßventils zu zwei wichtigen
Nachteilen. Da die gesamte Vorrichtung, d. h. bis zu dem Auslaßventil, mit
Wasser gefüllt ist, hat der Gebrauch dieser Vorrichtung zwangsläufig einen
anfänglichen Kaltwasserfluß zur Folge. Im Hinblick auf die Tatsache, daß
die Vorrichtung zur Lieferung kleiner Mengen kochenden Wassers, z. B. zum
Kochen einer einzigen Tasse Tee oder Kaffee benutzt wird, ist jedweder
anfänglicher Kaltwasserfluß insgesamt für einen Benutzer unakzeptabel.
Überdies wird der an dem Ende der Auslaufleitung angeordnete Wasserhahn
zwangsläufig ein gewisses Maß von Tropfen aufweisen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung für die
hier zuvor ausgeführten Probleme zu schaffen.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung, die ansonsten des Typs ist,
wie er in der niederländischen Patentschrift 172,589 beschrieben ist, ist
das Auslaufventil unmittelbar auf dem Behälter angeordnet oder an einem
Punkt der Auslaufleitung so dicht wie möglich bei der Auslauföffnung in dem
Behälter. Bevorzugtermaßen ist das Auslaufventil an einem Punkt in der
Auslaufleitung angeordnet, der niedriger ist als die Auslaßöffnung und
insbesondere in einem Leitungsabschnitt, der von der Ausströmöffnung in dem
Behälter ansteigt.
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Überraschenderweise wurde herausgefunden, daß aufgrund dieser
Konstruktion, nachdem eine gewisse Wassermenge abgezogen wurde, nahezu kein
Wasser in der Auslaufleitung stromabwärts hinter dem Auslaufventil
verbleibt, da der rapide Temperaturabfall in dem Leitungsabschnitt eine
vollständige oder nahezu vollständige Kondensation der darin befindlichen
Wasser/Dampfmischung verursacht.
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Die Erfindung ermöglicht somit die Konstruktion einer Vorrichtung, bei
der die Länge und die Form der Auslaufleitung innerhalb bestimmter Grenzen
frei gewählt werden kann, so daß die Vorrichtung nicht nur universeller
benutzt werden kann, sondern auch in solch einem Raum begrenzter
Zugänglichkeit installiert werden kann, der zum Installieren einer
Vorrichtung gemäß der zuvor erwähnten niederländischen Patentschrift im
Hinblick auf die mögliche Länge der Auslaufleitung nicht geeignet sein
würde.
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Ein anderer, mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung verbundener
Vorteil besteht darin, daß es keinen oder nahezu keinen anfänglichen
Kaltwasserfluß gibt. Ebenso wurde das Problem des Tropfens aus der
Auslaufleitung umgangen, es wurde insbesondere herausgefunden, daß wenn die
Auslaufleitung einen ansteigenden Abschnitt umfaßt, der in einen
absteigenden Abschnitt endet, das Tropfen des Wasserhahns vollkommen
vermieden werden kann.
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Ferner ist bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung der Druck in dem
stromabwärts des Auslaufventils gelegenen Abschnitts gleich dem
atmosphärischen Druck, zumindest im wesentlichen gleich dem atmosphärischen
Druck, was eine größere Konstruktionsfreiheit als bei der bekannten
Vorrichtung erlaubt.
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Die Innenwandung der Auslaufleitung in der Vorrichtung gemäß der
Erfindung ist bevorzugtermaßen mit einem thermisch isolierenden Material,
beispielsweise einem Kunststoff, versehen.
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Es ist anzumerken, daß in der Literatur das Problem des Auftauchens
eines anfänglichen Kaltwasserflusses in Heißwasservorrichtungen sowie des
Tropfens aus dem Auslaufventil als solches bekannt ist und Lösungen dieser
Probleme vorgeschlagen wurden. So offenbart die französische Patentschrift
1,482,199 eine - atmosphärische Vorrichtung zur Lieferung von heißem, d. h.
nicht kochendem Wasser, bei der ein mit der Auslaufleitung kommunizierender
Expansionskessel angeordnet ist, der mit dem Behälterinhalt in Wärmekontakt
ist. Nachdem eine bestimmte Heißwassermenge abgezogen wurde, wird das
restliche Wasser in der Auslaufleitung in den Expansionskessel eingesogen.
Jedoch hat dies nicht die Kondensation einer in der fraglichen Leitung
befindlichen Wasser/Dampfmischung zur Folge.
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In der US-Patentschrift 3,581,057 ist eine - atmosphärische
Heißwasservorrichtung beschrieben, bei der eine Expansionskammer vorgesehen
ist, und in der das Auslaufventil in der Kaltwasserleitung zu der
Vorrichtung angeordnet ist. Während eines Abzugs, bewirkt durch Venturi-
Wirkung, wird Wasser von der Expansionskammer durch das in den Behälter
strömende Wasser mitgesogen, während an dem oberen Teil Luft in die Kammer
eintritt. Nach Schließen des Ventils kehrt aufgrund der Schwerkraft das
Wasser von dem Auslaufhals in die Expansionskammer zurück, so daß ein
Tropfen und anfänglicher Kaltwasserstrom vermieden werden.
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Bei dem Behälter für kochendes Wasser gemäß der Erfindung wird die
Temperatur in dem Behälter über der Temperatur des atmosphärischen
Siedepunkts des Wassers gehalten. Dies hat zur Folge, daß ein an sich
bekannter Thermostat verwendet werden kann, der auf eine Temperatur über
dem atmosphärischen Siedepunkt eingestellt wird und dessen
Steuerungsbereich so ist, daß die Temperatur in dem Behälter nicht
unterhalb des atmosphärischen Siedepunktes fallen kann. Somit wird nicht
kochendes Wasser auf einer Temperatur gespeichert gehalten, so daß, wenn es
abgezogen wird, das aus laufende Wasser nichtsdestotrotz eine Temperatur von
zumindest 100ºC aufweist. Die Temperatur wird bevorzugtermaßen auf eine
Temperatur zwischen 100 und 120ºC eingestellt.
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Da das überhitzte Wasser unmittelbar zu kochen beginnen wird, wenn es
ausströmt, wird das Abziehen von Wasser durch höhrbare und sichtbare
Dampfbildung begleitet. Die Dampfbildung, die optional durch den
Thermostatwert eingestellt werden kann, gibt einen Hinweis auf die
Wassertemperatur. Somit kann der Benutzer zu jedem gewünschten Zeitpunkt
über kochendes Wasser verfügen, beispielsweise zum Kochen einer einzigen
schnellen Tasse Tee oder Kaffee, ohne daß er dabei durch das Geräusch
gestört wird, welches ständig erzeugt wird, wenn Wasser kontinuierlich am
Kochen gehalten wird. Bei einem Druck im Wasserleitungsnetz über 1,5
Atmospähren wird der Thermostat bevorzugtermaßen auf eine Temperatur von
ungefähr 110ºC eingestellt.
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Obwohl prinzipiell ein Rückschlagventil beim Anschließen der
Vorrichtung an dem Wasserleitungsnetz benutzt werden kann, ist dies unter
Berücksichtigung der geringen Abmessungen des Behälters, dessen Volumen
maximal 10 Liter beträgt und insbesondere 5 Liter, nicht notwendig. Bei
solch kleinen Abmessungen kann der Boiler eine stabile Konstruktion
besitzen, wobei der Preis niedrig gehalten wird. Überdies besteht der
Vorteil darin, daß eine kleine elektrische Leistung ausreichen wird, und
daß die Vorrichtung geringen Raum einnimmt.
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Bisher wurden in automatischen Vorrichtungen zur Lieferung heißer
Getränke, für die Dampf von ungefähr 110ºC benötigt wird, Überhitzer in
der Form von hier zuvor diskutierten Durchflußerhitzern benutzt, in denen
vergleichbar große elektrische Heizelemente benutzt werden, Wasser durch
eine Heizzone mit einem kontrollierbaren Durchfluß gepumpt wird. Abgesehen
davon, daß dies unweigerlich einen anfänglichen Kaltwasserstrom zur Folge
hat, wird das Stromnetz mit schweren Stromstößen belastet, während überdies
es nicht möglich ist, eine Tropfendosierung von heißem Wasser zu erreichen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann mit bekannten
Dosierungsmitteln ausgestattet werden, beispielsweise zur Benutzung in
Verkaufsautomaten. Eine alternative Dosierungsmöglichkeit besteht darin,
eine Dosierkammer in Wärmekontakt mit dem Behälter zu schaffen, wobei die
Kammer mit der Auslaufleitung über ein Absperrventil (shut-off valve) mit
der Auslaufleitung und mit dem Behälter über ein zweites Absperrventil
verbunden werden kann. Durch Betätigung dieser zwei Absperrventile in
zeitlichem Wechsel, beispielsweise elektrisch, kann eine zuverlässige
tropffreie Dosierung erreicht werden.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann das Auslaufventil oder
das Absperrventil prinzipiell irgend einer bekannten Konstruktion sein und
kann unmittelbar oder beispielsweise über ein Kabel oder eine Stange oder
elektrisch betätigt werden. Um zu verhindern, daß Wasser, wenn es abgezogen
wird, von dem Ventil mit großer Kraft oder aufgrund der Dampfexpansion
ungleichmäßig herausspritzt, wird bevorzugtermaßen eine solche
Ventilkonstruktion gewählt, daß beim Ausstoß Dampf vom Wasser getrennt
werden kann. Das Ventil kann mit einem federgespannten Ventilglied
ausgestattet sein, so daß in Notfällen es als Sicherheitsmittel dient.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird der Ausfluß von Wasser
und Wasserdampf verzögert. Aufgrund dessen können dort an der Auslaßöffnung
eine oder mehr perforierte Platten, eine oder mehrere Gazeschichten, eine
oder mehrere Leitwände oder eine Kombination dieser Mittel vorgesehen
werden. Diese Mittel sind so gewählt, daß der Gesamtdurchflußwiderstand
derart ist, daß eine ausreichende Auslaufströmung gesichert ist, wenn das
Absperrventil vollständig geöffnet wird.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden nun einige
Ausführungsformen der Vorrichtung zu Lieferung von kochendem Wasser nur
beispielhaft unter Bezugnahme zu den beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen schematischen Axialschnitt der Vorrichtung 1, deren
Volumen kleiner ist als 10 Liter und insbesondere ungefähr 5 Liter beträgt,
die unter einem Spülenoberteil 2 oder dergleichen angeordnet ist und
unmittelbar an das Wasserleitungsnetz 3 angeschlossen ist, wobei das an dem
Oberteil des Behälters 5 angebrachte Ventil 7 über dem Spülenoberteil
angeordnet ist.
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Aus der Leitung 3 wird Wasser in den Behälterinnenraum 5
hereingeführt, optional über ein Rückschlagventil mit Sicherheitsventil 4,
wobei der Raum 5 über eine kürzestmögliche Leitung 6 mit einem
Auslaufventil 7 und einem optionalerweise drehbaren Auslaß 8 verbunden ist.
Der Behälter 5 und die Auslaufmittel 6, 7 werden bevorzugtermaßen mit einer
Isolierung 9 umgeben, während die Innenwandung des Auslasses 8
bevorzugtermaßen gleichermaßen mit einem Isolierungsmaterial 10 versehen
wird.
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In den Behälter 5 erstreckt sich ein elektrisches Heizelement 11 mit
Verbindungen 12. Des weiteren ist ein Thermostat 13 mit einem Schalter 14
angeordnet. Optional kann der Schalter 14 von außen auf eine gewünschte
Temperatur eingestellt werden.
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Das Wasser in dem Behälter 5 steht unter dem gleichen Druck wie er in
der Leitung 3 vorherrscht, beispielsweise 1,5 bis 3 Atmosphären, was
bedeutet, daß das Wasser nur bei einer Temperatur zwischen ungefähr 130ºC
und 155 00 anfangen wird zu kochen.
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Wenn das Thermostat 13 auf eine Temperatur von 110ºC mit dem Schalter
14 eingestellt wird, wird bei normalen Drücken des Wasserleitungsnetzes
das Wasser nicht kochen und nur nach Öffnen des Ventils 7 wird es unter
blitzartiger Verdampfung ausströmen, was sowohl hör- als auch sichtbar ist.
Das Nichterscheinen von Dampf ist ein unmittelbares Anzeichen, daß die
Wassertemperatur zu niedrig ist. Der sehr schnelle Auslaß von Dampf hat den
Vorteil, daß sowohl Kohlenstoffdioxide und ein penetrantes Aroma aus dem
Wasser verschwinden. Weil das Wasser, obwohl es eine Temperatur über 100ºC
aufweist, nicht kocht, werden schädliche Kesselsteinablagerungen auf ein
Minimum begrenzt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist ein
Wasserverteiler 15 benachbart zu dem Boden des Behälters angeordnet, im
allgemeinen benachbart dem Einlaß für das Frischwasser. Eine sich nicht
selbst zurückstellende Temperatursicherheitsvorrichtung 16 kann angeordnet
werden, um die Temperatur in dem Behälter daran zu hindern, zu hoch
anzusteigen, wenn das Thermostat ausfällt. Mittels eines Gewindedrahtes 17
oder beispielsweise einer Bajonettverbindung und optional zu benutzenden
Adaptern können Zusatzteile an die Kochwasservorrichtung in Kombination mit
den Verzögerungsmitteln in der Auslaßöffnung 18 angeschlossen werden.
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Fig. 2 ist eine Schnittansicht der Vorrichtung, bei der der Behälter
5, der das darauf befestigte Ventil 7 aufweist, in einem Spülenschrank oder
einem ähnlichen Raum installiert ist und der Auslaß 8 mit dem Ventil
verbunden ist, beispielsweise mittels eines Schlauchs 19, während das
Ventil über eine Stange 21 mittels eines über dem Spülenoberteil oder
dergleichen angeordneten Drehknopfs betätigt wird.
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Fig. 3 ist eine Schnittansicht der Vorrichtung, bei der das Ventil
über dem Spülenoberteil angeordnet ist und über eine isolierte Leitung 22
an den Behälter angeschlossen ist.
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Fig. 4 ist eine schematische Ansicht einer Dosiermeßvorrichtung mit
einer in dem Oberteil des Behälters 5 angeordneten Dosierkammer 23, einem
Einlaßventil 24 und einem Auslaßventil 25, die entsprechend mit dem
Behälter und dem Auslaß 8 verbunden sind. Auf dem Oberteil der Dosierkammer
23 ist eine Abdeckung 26 angeordnet, die das genaue Dosieren des mittels
Füllkörpern einzustellenden Volumens zuläßt.