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Die
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Immunotherapie von Krebs
und insbesondere die Herstellung von Tumorzelllinien mit einem Gehalt
an einem exogenen Gen, das für
ein Polypeptid kodiert, das die Immunantwort auf den Tumor potenziert,
z. B. Interleukin-2. Die Erfindung umfasst ferner Verfahren zur
Krebstherapie durch Immunisierung mit der immunopotenzierenden Tumorzelle.
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Die
Erfindung stellt auch eine Methodik bereit, mit der man genetisch
veränderte
Tumorzellen selektiv in vitro und in vivo entfernen kann. Eine bevorzugte
Ausführungsform
dieses Aspektes der Erfindung umfasst eine Tumorzelle, die ein erstes
exogenes Gen, das für
ein immunopotenzierendes Polypeptid kodiert, und ein zweites exogenes
Gen enthält,
das für
ein „letales" oder „suizides" Polypeptid kodiert,
vorzugsweise unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors.
Die Einführung
des zweiten exogenen Gens trägt
zu der Fähigkeit bei,
selektiv die Tumorzelle abzutöten,
indem man einen Promotor in operativer Verknüpfung mit dem für das letale
Polypeptid kodierenden Gen induziert, um die Transkription des Polypeptids
zu initiieren. Diphtherie-Toxin oder die Thymidin-Kinase von Herpes-simplex-Virus
sind Beispiele für
letale Gene. Ein eingesetzter beispielhafter Promotor ist der 6–16-Promotor,
der durch geringe Konzentrationen an Interferon induzierbar ist. Verfahren
zur Verwendung der Zellen bei der Krebstherapie werden ebenfalls
bereitgestellt.
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Eine
aktive Immunotherapie wird als Erfolg versprechender Weg zur Behandlung
und insbesondere zur Verhinderung von Rezidiven von humanem Krebs
angesehen. Eine spezifische aktive Immunotherapie, eine der vielversprechendsten
untersuchten Möglichkeiten,
beinhaltet die Aktivierung der Wirts-Immunantwort gegen den Tumor
durch Immunisierung mit Tumorzellen (die durch Mutagenese, durch
Behandlung mit einem Hapten oder durch Expression von fremden Proteinen
verändert
sein können),
um spezifische Effektorzellen des Immunsystems, z. B. zytolytische
T-Lymphozyten, zu aktivieren. Eine nicht-spezifische aktive Immuntherapie
kann sich mikrobieller oder chemischer Immunomodulatoren bedienen,
um natürliche
Killerzellen (NK), Makrophagen oder durch Lymphokin aktivierte Killerzellen
(LAK) zu aktivieren. Unglücklicherweise
hat sich der Großteil
der Erwartungen in diese Möglichkeiten
nicht erfüllt.
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Eine
der besonders kritischen Fragen bei der Krebs-Immunologie ist die
Frage, warum das Immunsystem bei der Beseitigung von Tumoren versagt.
In den 70'er Jahren
vertrat Hewitt die Ansicht, dass die meisten Tumoren keinerlei tumorspezifische
oder Neoantigene exprimieren und somit nicht vom Immunsystem als „fremd" erkannt werden können. Tatsächlich erwiesen
sich praktisch keinerlei von Antikörpern erkannte Tumorzellen-Oberflächenantigene
als tumorspezifisch. Ferner wurden die meisten spontanen Mäusetumoren
als „schwach
immunogen" angesehen,
wobei sich diese Einstufung aufgrund der Tatsache ergibt, dass sie
bei Übertragung
auf syngene Wirte nicht beseitigt werden (Hewitt et al., 1976).
Jedoch wurden die gleichen Tumoren durch Mutagenese „immunogen" gemacht (Van Pel
und Boon, 1982), wenn neue Antigene an der Tumorzelloberfläche exprimiert
wurden.
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Es
ist möglich,
dass das Immunsystem bei der Beseitigung von Tumoren nicht deswegen
versagt, weil Neoantigene abwesend sind, sondern weil die Antwort
auf diese Neoantigene unangemessen ist. Daher würde ein Verfahren zur Verstärkung der
Immunogenität
der Tumorzellen unter Potenzierung der Wirts-Immunantwort einen
zentralen Fortschritt in der Immunotherapie darstellen.
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Die
ausbleibende Antwort auf Tumor-Neoantigene kann zumindest teilweise
auf ein Versagen der T-Zellen-Unterstützung zurückzuführen sein. Die molekulare Basis
für die
TH-Funktion ist die lokale Sekretion von Lymphokinen, wie Interleukin-2
(IL-2), die auf CTLs wirken, deren T-Zellrezeptoren zunächst durch
den entsprechenden Antigen-MHC-Komplex
belegt worden sind (Übersichtsartikel
von Moller, 1980). Das zytotoxische Potential von NK- und LAK-Zellen
wird ferner durch IL-2 verstärkt
(Grimm et al., 1982; Phillips und Lanier, 1986; Ortaldo et al.,
1986). Obgleich die Potenzierung der Tumor-Immunität durch systemische Injektion von
Interleukin-2 versucht worden ist, wurden diese Untersuchungen durch
die Toxizität
von systemisch verabreichtem IL-2 behindert. Daher stellt ein Verfahren
zur Potenzierung der Immunität
gegenüber
Tumoren durch Bereitstellung von zusätzlicher T-Zellen-Unterstützung an
der Tumorstelle eine attraktivere Option dar, für die in der Krebstherapie
seit langem ein Bedürfnis
besteht.
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Eine
zusätzliche
Schwierigkeit bei der Immunotherapie ergibt sich aus den Probleme,
die naturgemäß bei der
Verabreichung einer lebenden neoplastischen Zelle an einen Patienten
auftreten. In der Vergangenheit wurden für die Immunisierung eingesetzte
Tumorzellen vor der Immunisierung behandelt, um ihr proliferatives Potential
zu verringern, beispielsweise durch Bestrahlung oder durch Behandlung
mit Mitomycin C. Ungünstigerweise
verringert keines dieser Verfahren zur Hemmung der Replikation auch
in signifikanter Weise die Immunogenität der Zellen. Es wurde gezeigt,
dass mutageninduzierte Varianten, die mit 8.000–10.000 Rad bestrahlt worden
sind, nicht mehr immunogen sind (Sella, 1989; Boon, 1985). In ähnlicher
Weise verlieren Mäuse-Tumorzellen,
die IL-2 oder IFN-γ sezernierten,
nach Bestrahlung ihr Immunpotential. Außerdem gelang auch durch Versuche,
Membranpräparate
von Tumorzellen zu verwenden, kein überzeugender Beweis für eine Immunantwort.
Es wäre
daher von Vorteil, Mittel zur Verwendung von lebensfähigen immunogenen
Tumorzellen, die nach Induktion einer Immunantwort beseitigt werden
können,
zu entwickeln.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue immunopotenzierende Tumorzellvariante
bereit, die zur Induktion einer Wirts-Immunantwort gegenüber Tumorantigenen
befähigt
ist und ein ausgewähltes
immunopotenzierendes Gen, beispielsweise Interleukin-2 und ein exogenes
letales Gensystem enthält.
In einer ersten allgemeinen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein zelluläres
Präparat
zur Potenzierung der Tumor-Immunantwort durch einen Wirbeltierorganismus,
z. B. von Menschen oder anderen Säugetieren, Vögeln oder
Fischen, bereit. Das Präparat
umfasst vom Tumor abgeleitete Zellen, die ein exogenes Gen enthalten
(z. B. ein durch Insertion von genetischem Material von außerhalb
der Zelle, z. B. durch Transfektion und Selektion einer stabil transfizierten
Zelllinie eingeführtes
Gen), das für
ein immunopotenzierendes Interleukin kodiert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
handelt es sich beim Interleukin um Interleukin-2. Obgleich die
Anmelderin sich auf keine Theorie festlegt, hat es den Anschein,
dass das Interleukin-2-Gen der Zelle die Fähigkeit verleiht, eine spezifische
Immunantwort zu induzieren, die vermutlich primär durch T-Lymphozyten vermittelt wird.
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In
einer damit verwandten Ausführungsform
stellt die Erfindung ferner eine Zusammensetzung zur Verstärkung der
nicht-spezifischen Resistenz gegen einen Tumor bereit, wobei diese
Ausführungsform
ein Präparat
von Tumorzellen umfasst, die ein für Interferon, vorzugsweise
Interferon-γ,
kodierende exogenes Gen enthalten.
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Obgleich
es für
die erfindungsgemäße Praxis
nicht erforderlich ist, können
verschiedene Genkombinationen erhebliche Vorteile oder sogar synergistische
Wirkungen bei der Potenzierung der Immunität gegen den Tumor herbeiführen. Daher
stellt die Erfindung auch immunotherapeutische Tumorzellen bereit,
die mehr als ein exogenes Gen enthalten können. Beispielsweise können die
Zellen entweder ein Interleukin-Gen oder ein Interferon-Gen oder
beide sowie ein weiteres Gen, das für ein zusätzliches immunopotenzierendes
Polypeptid kodiert, enthalten.
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Das
immunopotenzierende Polypeptid lässt
sich als ein Polypeptid definieren, das die Reaktionsfähigkeit
eines Wirts-Immunsystems auf einen im Tier vorhandenen Tumor verstärkt. Für die erfindungsgemäße Praxis
können
mindestens zwei Kategorien von immunopotenzierenden Genen verwendet
werden. Eine erste Kategorie, die „immunopotenzierenden Antigene", umfasst Gene, die
für eine
Vielzahl von für
das Tier fremden Antigenen kodieren, z. B. Virus-Hüllproteine,
bakterielle Zellantigene und andere Antigene, die zur Hervorrufung
einer Immunantwort in einem mit einer ein derartiges Antigen exprimierenden
Zelle immunisierten Tier befähigt
sind. Diese Kategorie von Genen wird hier als „immunopotenzierende Antigene" bezeichnet. Zu bevorzugten
Spezies in dieser Kategorie gehören
beispielsweise virale Hüllproteine,
z. B. das Influenza-Hämagglutinin-(HA)-Gen,
das Influenza-Neuraminidase-Gen, Vaccinia-Gene oder vesikuläre Stomatitis-Virus-Gene. Zu
geeigneten bakteriellen Antigenen gehören beispielsweise das 65 kDa-Antigen
von M. tuberculosis und andere bakterielle Antigene. Zu weiteren
immunopotenzierenden Genen können
solche Gene gehören,
die für Histokompatibilitäts-Antigene, die für den Wirt
allogen sind, und andere Alloantigene kodieren.
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Zu
einer zweiten Kategorie von immunopotenzierenden Genen gehören Gene,
die für
Proteine kodieren, die möglicherweise
für den
Wirt nicht immunogen sind, die aber dennoch die Immunität durch
Aktivierung oder Verstärkung
der Aktivität
von Zellen des Immunsystems potenzieren, wie T-Lymphozyten, natürliche Killer-Zellen
oder Lymphokin-aktivierte Killer-Zellen. Unter diese Kategorie von
immunopotenzierenden Genen fallen solche Gene, die für eine Anzahl
der Lymphokine kodieren, die als „Interleukine" klassifiziert werden,
und insbesondere Interleukin-2, -4, -5, -6, -1 oder -3. Unter diese
Kategorie fallen auch die als Interferone bekannten Proteine, insbesondere
Interferon-γ,
wenngleich diese auch nicht notwendigerweise nach dem gleichen Mechanismus
arbeiten.
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Die
Gene lassen sich gemäß bekannten
molekularbiologischen Techniken erhalten und in eine ausgewählte Zielzelle
(die üblicherweise
vom Tumor abgeleitet ist) durch Transfektion oder durch Transformation
mit einem Vektor, der zur Verwendung mit der speziellen Zielzelle
geeignet ist, einführen.
Spezielle Techniken, die von Sambrook et al., Molecular Cloning,
A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Press, 1989 (hierauf
wird durch Verweis Bezug genommen) beschrieben sind, können die
Praxis bestimmter Aspekte der Erfindung erleichtern.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann man eine Population von ausgewählten Tumorzielzellen verwenden,
die mindestens ein für
ein immunopotenzierendes Antigen kodierendes Gen und ein zweites
immunopotenzierendes Gen, das aus der zweiten Gruppe der vorstehend
erörterten
immunopotenzierenden Gene ausgewählt
ist, enthalten.
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Die
Erfindung umfasst auch Verfahren zum Potenzieren der Immunantwort
von Wirbeltierorganismen auf einen Tumor durch Einführung eines
lebensfähigen
Präparats
der hier beschriebenen Tumorzellen in den Organismus. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die Tumorzellen nach Verringerung der Tumorbelastung, beispielsweise
durch chirurgische Resektion, Bestrahlung oder andere geeignete
Techniken, verabreicht.
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Selbstverständlich kann
es in zahlreichen Situationen wünschenswert
sein, die verabreichten Tumorzellen nach dem Erreichen der gewünschten
Funktion selektiv zu entfernen oder zu zerstören. Daher können die
erfindungsgemäßen Tumorzellen,
die das immunopotenzierende Gen enthalten, auch ein „letales
Gen" enthalten,
das das selektive Abtöten
der dieses Gen enthaltenden Zellen ermöglicht, sofern dies wünschenswert
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das letale Gen mit einem spezifisch induzierbaren Promotor
gekuppelt, so dass man durch Behandlung mit dem Induktor spezifisch
die Transkription der für
das „letale
Protein" kodierenden
mRNA fördern
kann, wobei das letale Protein wiederum dazu befähigt ist, die Wirtszelle direkt
oder indirekt abzutöten,
beispielsweise durch Hemmung ihres intrazellulären Stoffwechsels.
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Somit
wird erfindungsgemäß eine Tumorzelle
bereitgestellt, die ein erstes exogenes Gen, das für ein ausgewähltes Polypeptid
kodiert, und ein zweites exogenes Gen („letales Gen") unter Einschluss
eines Promotors, vorzugsweise eines selektiv induzierbaren Promotors,
in funktioneller Verknüpfung
mit der für
ein zweites ausgewähltes
Polypeptid kodierenden DNA enthält.
Das zweite ausgewählte
Polypeptid, ein „letales
Polypeptid", ist
zum Abtöten
der Tumorzelle befähigt,
beispielsweise nach Einführung
eines selektiv induzierbaren Promotors oder nach Zugabe eines Substrats
für das
letale Polypeptid, wobei das Substrat durch das letale Polypeptid
in ein Molekül,
das für
die Tumorzelle toxisch ist, übergeführt wird.
Der Ausdruck „funktionelle
Verknüpfung" bedeutet, dass sich
der Promotor in Bezug zu der für
das letale Peptid kodierenden DNA in einer Stellung befindet, die
es dem Promotor ermöglicht,
die Transkription des Strukturgens für das letale Polypeptid zu
dirigieren.
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In
einer spezielleren, auf die Krebs-Immunotherapie abgestellten Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung zur Potenzierung der Immunantwort
auf einen Tumor bereit, wobei die Zusammensetzung eine vom Tumor
abgeleitete Zelle enthält,
wobei die Zelle ein erstes exogenes Gen, das für ein immunopotenzierendes
Polypeptid kodiert, und ein zweites exogenes Gen unter Einschluss
eines Promotors in funktioneller Verknüpfung mit der für ein zur
Abtötung
der Zelle befähigtes
Polypeptid kodierenden DNA enthält. Vorzugsweise
umfasst der Promotor einen spezifisch induzierbaren Promotor, wobei
das letale Polypeptid die Zelle bei Induktion des Promotors abtötet.
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Obgleich
zahlreiche geeignete Promotoren, wie SV40-, Cytomegalovirus- oder
Actin-Promotoren,
in der erfindungsgemäßen Praxis
eingesetzt werden können,
ist der nachstehend beschriebene induzierbare 6–16-Interferon-α/β-Promotor
besonders vorteilhaft. Alternativ kann dann, wenn ein Gen, das für ein Polypeptid
kodiert, das die Zugabe eines exogenen Substrats für die intrazelluläre Toxizität benötigt, verwendet
wird (z. B. die Herpes-simplex-Thymidin-Kinase, die Gancyclovir
benötigt),
ein konstitutiver Promotor, wie der Herpes-simplex-Promotor, eingesetzt
werden.
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Eine
Anzahl von geeigneten letalen Genen kann verwendet werden. Zu geeigneten
Beispielen gehören
das Herpes-simplex-Virus-Thymidin-Kinase-Gen und das für Diphtherie-Toxin-A-Kette
kodierende Gen.
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Die
Tumorzellen, die das immunopotenzierende und das letale Gen enthalten,
können
auch ein drittes exogenes Gen enthalten, das für ein zweites immunopotenzierendes
Polypeptid kodiert. In einer bevorzugten Ausführungsform kodiert das dritte
exogene Gen für
ein immunopotenzierendes Antigen, wenn es sich bei dem ersten immunopotenzierenden
Polypeptid um ein Cytokin handelt, und für ein Cytokin, wenn es sich
beim ersten immunopotenzierenden Polypeptid um ein Antigen handelt.
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Die
Erfindung umfasst auch Verfahren zur Herstellung der neuen Tumorzellderivate.
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Beispielsweise
umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Tumorzelle
für die
Therapie einer ausgewählten
Krankheit, wobei das Verfahren Folgendes umfasst: Einführung eines
ersten exogenen Gens, das für
ein ausgewähltes
Polypeptid kodiert, in eine Tumorzelle und Einführen eines zweiten exogenen Gens,
das einen Promotor, vorzugsweise einen selektiv induzierbaren Promotor,
in funktioneller Verknüpfung mit
DNA, die für
ein zum Abtöten
der Tumorzelle befähigtes
Polypeptid kodiert, enthält,
in die Tumorzelle, wodurch eine Tumorzelle gebildet wird, die sowohl
das erste als auch das zweite exogene Gen enthält. Die Bereitstellung eines
selektiv induzierbaren Promotors ermöglicht es, die Tumorzelle nach
Induktion des Promotors abzutöten.
Die vorstehend beschriebenen Tumorzellen, Gene und Promotoren sowie
letalen Gene eignen sich ebenfalls für diesen Aspekt der Erfindung.
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Selbstverständlich umfasst
die Erfindung auch Verfahren zum Einsatz in der Gentherapie und
spezifisch die Immunotherapie von Krebs. Ein beispielhaftes Verfahren
für die
Gentherapie eines Wirbeltierorganismus umfasst die Einführung eines
ersten exogenen Gens, das für
ein ausgewähltes
Polypeptid kodiert, in eine Tumorzelle und die Einführung eines
zweiten exogenen Gens, das einen Promotor in funktioneller Verknüpfung mit
DNA, die für
ein zum Abtöten
der Zelle befähigtes
Polypeptid kodiert, enthält,
in die Zelle, wodurch eine Zelle gebildet wird, in der sowohl das
erste als auch das zweite exogene Gen in stabiler Weise aufrecht erhalten
werden. Ferner umfasst dieses Verfahren die Verabreichung der Zelle,
vorzugsweise durch Injektion in den Organismus. In der bevorzugten
Ausführungsform,
bei der es sich beim Promotor um einen selektiv induzierbaren Promotor
handelt, kann die zusätzliche
Stufe der Einführung
des Promotors zur Förderung
der Synthese des letalen Polypeptids dann durchgeführt werden,
wenn dies gerechtfertigt ist. Alternativ kann dann, wenn ein konstitutiver
Promotor verwendet wird, z. B. in Verbindung mit dem Herpes-simplex-Thymidin-Kinase-Gen
die Verabreichung eines zweiten toxischen Mittels, wie Gancyclovir,
eine zusätzliche
Verfahrensstufe darstellen. Selbstverständlich kann das Herpes-simplex-Thymidin-Kinase-Gen
unter Kontrolle eines selektiv induzierbaren Promotors gestellt
werden, wobei in diesem Fall sowohl die Induktion des Promotors
als auch die Verabreichung des zweiten Mittels erfolgen können.
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Die
Verfahren können
für die
Immunotherapie einer Vielzahl von Tumoren, z. B. Melanom, Brustkrebs, Sarkom,
Kolonkrebs und Ovarialkrebs, herangezogen werden.
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Diese
und weitere Aspekte der Erfindung gehen aus einer Beschreibung spezieller
Ausführungsformen
in Verbindung mit der Zeichnung klarer hervor.
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1
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Zufuhr
von CTLs nach in-vivo-Injektion von CT26-Zellen und IL-2-transfizierten
CT26-IL-2+-Zellen. Zellen (1 × 106)
der Zelllinien CT26 oder CT26-IL-2+ wurden
subkutan in die linke Flanke von BALB/c-Mäusen injiziert. 2 Wochen später wurden
die Splenozyten entfernt und 5 Tage mit Mitomycin-C-behandelten
CT26-Zellen in Gegenwart von IL-2 gezüchtet. Nach der Züchtung wurden
lebende Zellen mit 51Cr-markierten CT26-Zielen
mit unterschiedlichen Effektor/Ziel-Verhältnissen in einem 4 h-51Cr-Freisetzungstest vermischt. (a) CTLs, gebildet
aus CT26-Zellen im Vergleich zu CT25-IL-2+-Zellen.
(b) anti-CD4- und anti-CD8-Blockierung der CT26-Lyse durch Splenozyten
aus mit CT26-IL-2+-Zellen immunisierten Mäusen. (c) anti-MHC-Klasse-I-
und Klasse-II-Blockierung der CT26-Lyse durch Splenozyten aus mit
CT26-IL-2+-Zellen immunisierten Mäusen.
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2
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Schützende Immunität gegen
CT26-Zellen, induziert durch Injektion von CT26-IL-2+-Zellen. BALB/c-Mäuse erhielten
an der linken Flanke eine subkutane Injektion von 1 × 106 CT26-IL-2+-Zellen,
gefolgt von einer subkutanen Injektion der rechten Flanke mit 1 × 105 CT26-Zellen nach entweder 2 oder 4 Wochen. Ferner
gezeigt ist das CT26-Wachstum ohne vorherige Immunisierung mit CT26-IL-2+. Das Tumorwachstum wurde jede Woche durch
Palpation und Messung bestimmt. Die gepoolten Ergebnisse von 20
Mäusen
pro Gruppe sind dargestellt. Die Daten werden in Form eines Kaplan-Meier-Diagramms
dargestellt.
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3
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Einfluss
der T-Zellen-Subset-Verarmung auf die in-vivo-Antwort auf CT26-IL-2+- und CT26-HA+-Zellen. BALB/c-Mäuse wurden
in vivo durch intraperitoneale Injektion von gereinigtem anti-CD4
oder anti-CD8 einer Verarmung an CD4+- und/oder
CD8+-T-Zellen unterworfen. Sie erhielten
sodann an der linken Flanke eine subkutane Injektion von 1 × 106 CT26-neo-IL-2+-Zellen.
Dargestellt ist ferner das Wachstum in normalen und CD4 verarmten
BALB/c-Mäusen
einer CT26-HA+-Linie, die durch Transfektion
mit dem Influenza-Hämagglutinin-Gen
immunogen gemacht worden ist. Das Tumorwachstum wurde jede Woche
gemessen und ist wie in 2 dargestellt. Eine spezifische
Verarmung an T-Zell-Subsets (Untergruppen) wurde gemäß der Beschreibung
der experimentellen Verfahrensweisen dokumentiert.
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4
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Fluoreszenz-Intensitätsverteilung
auf der Grundlage der Bindung von markiertem Ziegen-anti-Maus-Immunoglobulin
an SP1- oder CT26-Zellen nach Vorbehandlung mit Mäuse-anti-H2Kk bzw.
H2Kd.
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5
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SP1-Zellen
wurden mit 10 U/ml IFN-γ 24
Stunden behandelt. Die Zellen wurden gewaschen, und eine Probe wurde
für die
FACS-Analyse entfernt. Die Zellen wurden in eine in-vitro-Kultur
ohne zusätzliches
IFN-γ zurückgegeben.
Proben wurden für
die FACS-Analyse
nach 48, 72 und 96 Stunden entfernt. Diese Fig. zeigt die Fluoreszenz-Intensitätsverteilung
auf der Grundlage der Bindung von Ziegen-anti-Maus-Immunoglobulin an
mit IFN-γ behandelte
SP1-Zellen nach Vorbehandlung mit Mäuse-anti-H2Kk-Antikörper.
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6
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Drei
verschiedene Klone von SP1-Zellen, die mit dem Mäuse-IFN-γ-Gen transfiziert waren, wurden
auf ihre H2Kk-Expression getestet. Die Fig.
erläutert
die Fluoreszenz- Intensitätsverteilung
auf der Grundlage der Bindung von Ziegen-anti-Maus-Immunoglobulin
an mit Mäuse-anti-H2Kk vorbehandelte Zellen.
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7
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Eine
Gruppe von sechs nackten Mäusen
erhielt eine subkutane Injektion von 1 × 105 6L-Zellen. Zwei der
sechs gebildeten Tumoren wurden entfernt, in vitro gezüchtet und
auf ihre IFN-γ-Bildung
und H2Kk-Expression getestet. Die einzelnen
Tumoren 6L-A und 6L-B wurden sodann syngenen Mäusen injiziert und auf ihre tumorerzeugende
Wirkung getestet.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
ausgewählte
Aspekte der Erfindung, sollen aber keine über die Ansprüche hinausgehende
Beschränkung
der Erfindung darstellen.
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Beispiel I (Vergleichsbeispiel)
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Verstärkung der anti-Tumorimmunität durch
Immunisierung mit Zellen, die mit einem exogenen, für Interleukin-2
kodierenden Gen transfiziert sind
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Das
folgende Beispiel beschreibt Ergebnisse bei der praktischen Durchführung eines
Aspekts der Erfindung, nämlich
die Potenzierung einer Antitumor-Immunantwort durch Verabreichen
von Zellen, die mit einem Gen, das für ein exogenes immunopotenzierendes
Cytokin, in diesem Fall Interleukin-2, transfiziert worden sind.
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Experimentelle Verfahren
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1. Zellen
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CT26-Zellen
wurden von M. Brattain erhalten (Brattain et al., 1980). Die F10-Unterlinie
von B16-Melanomzellen (Fidler, 1975) wurde von der NIH-DCT-Tumor-Hinterlegungsstelle
erhalten. RENCA ist ein Mäuse-Nierenzellkarzinom,
das ursprünglich
von Murphy und Haushesky (1973) beschrieben wurde. SS-5 ist ein spontanes
Mamma-Adenokanthom, das durch Methylcholanthen in einem unserer
Laboratorien induziert worden ist (P. F.). YAC-1, eine MHC–-NK-Ziel-Zelllinie
(Kiessling et al., 1975), wurde freundlicherweise von J. Wagner,
John Hopkins University, zur Verfügung gestellt.
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2. Transfektionen
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DNA
wurde in Zellen in Form eines Kopräzipitats mit Calciumphosphat
eingeführt
(Graham und van der Eb, 1973; Wigler et al., 1979). Die CT26-IL-2+-Zelllinie wurde durch Transfektion mit
5 μg des
Plasmidvektors pBCMG-neo-mIL-2 erhalten, einem Rinder-Papilloma-Virus-Expressionsvektor
mit einem Gehalt an einem Mäuse-IL-2-cDNA-Klon unter der
transkriptionellen Kontrolle eines Cytomegalovirus-Promotors mit
einem Kaninchen-β-Globin-Intron,
einer Spleißung
und poly(A)-Additionssignalen. Er enthält auch das Th5-Neomycin-Resistenzgen
(Karasuyama und Melchers, 1988; Karasuyama et al., 1989). Zellen
wurden dem präzipitat 14–16 h ausgesetzt,
1 Mal mit Hanks-ausgewogener Salzlösung ohne Ca2+ oder
Mg2+ gewaschen, mit Dulbeccomodifiziertem
Eagle-Medium mit 10% FCS versetzt und bei 37°C inkubiert. Die Auswahl in
G418 bei 400 μg/ml
begann 48 h nach Behandeln der Zellen mit dem Präzipitat. Die CT26-neo-IL-2–-Linie
wurde durch Transfektion von CT26-Zellen mit einem von pBCMG-neo-IL-2
abgeleiteten Plasmid unter Entfernung des Cytomegalovirus-frühen Promotors,
des Kaninchen-β-Globin-Introns
und der mIL-2-Sequenzen gebildet. Die Hämagglutinin exprimierende CT26-HA+-Zelllinie (beschrieben bei Fearon et al.,
1988) wurde durch Kotransfektion von CT26 mit 5 μg des Plasmidvektors pBV1-MTHA
und pSV2-neo unter anschließender
G418-Selektion gebildet. FACS 3, Klon 5 wurde in den vorliegenden
Untersuchungen verwendet. Die B16-IL-2+-Transfektante wurde
auf ähnliche
Weise wie die CT26-IL-2+-Transfektante hergestellt,
jedoch nach G418-Selektion durch limitierende Verdünnung geklont.
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3. IL-2-Tests
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Überstände von
transfizierten Zellen wurden auf IL-2 gemäß früheren Angaben (Janis et al.,
1989) durch Übertragen
von Verdünnungen
auf Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen mit einem Gehalt an 3.000 CTLL-2-Zellen
pro Vertiefung getestet. Nach 24 h wurde [3H]Thymidin
12 h zugegeben, wonach die Einverleibung mit einem PHD-Zellerntegerät bestimmt
wurde. IL-2-Einheiten pro ml wurden als reziproker Wert der Überstandsverdünnung, der
eine halbmaximale Vermehrung von CTLL-2 ergab, berechnet.
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4. CTL-Tests
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Für CTL-Tests
wurden Milzorgane aus BALB/c-Mäusen
2 Wochen nach subkutaner Injektion von 1 × 106 CT26-
oder CT26-IL-2+-Zellen in die linke Flanke
entfernt. Eine Mitomycin-C-Behandlung von CT26-Zellen wurde durch
45-minütige
Inkubation der Zellen bei 37°C
in 50 μg/ml
Mitomycin C unter anschließendem
3-maligem Waschen mit RPMI-10 FCS durchgeführt. In-vitro-Stimulationen
wurden auf Platten mit 24 Vertiefungen 5 Tage mit 2 × 105 CT26-Stimulatoren und 6 × 106 Splenocyten-Respondern pro Vertiefung plus
20–50
U/ml rekombinantem Mäuse-IL-2
durchgeführt. 51Cr-Freisetzungstests wurden durch Vermischen
verschiedener Zahlenmengen an Effektorzellen mit 5.000 51Cr-markierten
Zielen pro Vertiefung in V-Bodenplatten mit 96 Vertiefungen durchgeführt. Nach
4 h bei 37°C
wurden 100 μl
pro Vertiefung entfernt und in einem γ-Zählgerät gezählt. Die
prozentuale spezifische Lyse ([cpmexp – cpmmin]/[cpmmax – cpmmin] × 100)
wurde auf der y-Achse für verschiedene
Effektor-Ziel-Verhältnisse
aufgetragen. CTL-Tests für
das B16-Melanomsystem wurden auf ähnliche Weise durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass Inkubationen mit 51Cr-markierten
B16-Zielen 8 h durchgeführt
wurden. Für
die Antikörperblockierung
wurde eine 1 : 100-Verdünnung
von mit Ammoniumsulfat gereinigten Präparaten der folgenden Antikörper in
die Mikrovertiefungen zu Beginn der 51Cr-Freisetzungstests
gegeben: GK1,5, monoklonaler Antikörper (MAb) gegen CD4 (Dialynas
et al., 1983); 2,43, MAb gegen CD8.2 (Sarmiento et al., 1980); M5-114,
MAb gegen I-Ad–1-Ed (Battacharaya
et al., 1981); 28-14-8, MAb gegen Ld (Ozato et
al., 1980); 35-1-2, MAb gegen Kd + Dd (Ozato et al., 1982). Die Titer sämtlicher
blockierender Antikörper
wurden sorgfältig
so eingestellt, dass die eingesetzten Konzentrationen das 5- bis 10-fache der
minimalen Konzentration betrugen, die eine Sättigungsbindung an Milz-Lymphozyten, bestimmt
durch Durchflusscytometrie-Analyse von seriell verdünntem Antikörper, ergab.
Vor der Verwendung wurde die Blockierungsspezifität auf folgende
Weise bestimmt: anti-CD4- und anti-MHC-Klasse-II-Antikörper hemmten
die sekundären
in vitro PPD-proliferativen Reaktionen um mehr als 80% und die allo-CTL-Lyse
(B6-anti-BALB/c)
um mehr als 5%; anti-CD8- und anti-MHC-Klasse-I-Antikörper hemmten
die sekundären
PPD-proliferativen Reaktionen um mehr als 5% und die allo-CTL-Lyse
um mehr als 80%.
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5. In-vivo-Antikörper-Verarmung
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Die
in-vivo-Antikörper-Verarmung
wurde 1 bis 2 Tage vor der Injektion des Tumors begonnen. MAb GK1,5
wurde für
CD4-Verarmungen und MAb 2.43 für
CD8-Verarmungen
verwendet. Mit Ammoniumsulfat gereinigte Ascites-Flüssigkeit
(mit einem Titer von > 1
: 2000, bestimmt durch Färben
von Thymozyten am GACS) wurde intraperitoneal (0,1 ml pro Maus)
während
der ersten 3 Wochen jeden 2. Tag und anschließend 1 Mal pro Woche injiziert.
Die Verarmung von T-Zell-Untergruppen wurde am Tag der Tumorinjektion
sowie 3 Wochen und 5 Wochen nach der Tumorinjektion durch Durchflusszytometrie-Analyse
von Lymphknotenzellen, gefärbt
mit 2.43 oder GK1.5, anschließend
mit Fluorescein-isothiocyanat-markiertem Ziegen-Antikörper gegen Ratten-IgG,
bestimmt. Für
jeden Analysenzeitpunkt wurde eine > 99% Verarmung der entsprechenden Untergruppe
bei normalen Spiegeln der entgegengesetzten Untergruppe (im Fall
der alleinigen Verarmung) erreicht.
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A. Ergebnisse
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1. Bildung von IL-2-transfizierten
CT26-Zellen
-
Die
N-Nitroso-Nmethylurethan-induzierte Mäuse-Kolon-Tumorlinie CT26,
die für
die Untersuchung gewählt
wurde, ist schwach immunogen. Eine kleine Anzahl von Zellen (1 × 103 – 1 × 104) verursacht bei Injektion in syngene (BALB/c)
Mäuse einen
letalen Tumor und induziert keine nachweisbaren tumorspezifischen
CTLs (Fearon et al., 1988). CT26-Zellen
wurden mit einem Rinder-Papilloma-Virus(BPV)-Vektor mit einem Gehalt
an einem Neomycin-Resistenzgen und einer Mäuse-IL-2-cDNA transfiziert.
Transfektanten wurden im Neomycin-Analogen G418 ausgewählt, und
eine G418-resistente Linie (CT26-IL-2+), die aus mehr als 50 gepoolten Klonen
von etwa gleicher Größe präpariert
worden war, wurde für
die weitere Untersuchung ausgewählt.
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Zur
Bestimmung der IL-2-Bildung wurde die CT26-IL-2+-Linie
in einer Menge von 5 × 104 Zellen pro Vertiefung auf eine Platte mit
24 Vertiefungen ausgestrichen. Nach 3 Tagen wurden die Überstände (1,5
ml pro Vertiefung) entfernt und in seriellen Verdünnungen
auf die IL-2-abhängige
CTLL-2-Zelllinie übertragen.
Es wurde festgestellt, dass sie 40 U IL-2-Aktivität (1 U ist definiert durch
die Induktion von 50% der maximalen CTLL-Stimulation in einem 24-stündigen Test)
enthielten, was zeigt, dass CT26-IL-2+-Zellen
signifikante Mengen an IL-2 sezernierten. Eine nachweisbare IL-2-Aktivität wurde
weder in den Überständen der
parentalen CT26-Zellen noch in den Überständen der CT26-Zellen, die mit
dem BCMG-Vektor, bei dem das IL-2-cDNA-Insert ausgeschnitten worden
war, transfiziert worden waren, festgestellt.
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2. Durch CT26-IL-2+-Zellen induzierte CTL-Bildung
-
Früher wurde
gezeigt, dass eine subkutane Injektion von CT26-Zellen selbst nach
einer sekundären in
vitro-Stimulation in Gegenwart von IL-2 nur eine geringe, wenn überhaupt
nachweisbare systemische CTL-Aktivität hervorruft (Fearon et al.,
1988). Jedoch wurde nach subkutaner Injektion der IL-2-bildenden CT26-IL-2+-Zellen eine signifikante anti-CT26-CTL-Aktivität in der
Milz nach sekundärer
in-vitro-Stimulation nachgewiesen (1A). Der
Großteil
der in vitro-CTL-Aktivität
wurde durch Antikörper
gegen CD8- und MHC-Klasse I blockiert, jedoch nicht durch Antikörper gegen
CD4- oder MHC-Klasse II (1b und 1c). Dies
ließ darauf
schließen,
dass CT26-IL-2+-Zellen tatsächlich endogene,
MHC-Klasse I-beschränkte CD8+-CTLs aktivierten. Tatsächlich wurde keine Zytolyse
eines anderen BALB/c-abgeleiteten Tumorziels (SS-5) oder des MHC-Klasse
I-NK-Ziels, YAC-1 (< 5%
spezifische Lysis bei einem Effektor/Ziel-Verhältnis von 100 : 1) festgestellt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der Effektorzellen, die
durch CT26-IL-2+- Immunisierung induziert wurden, antigen
und MHC-Klasse I-spezifisch waren und dass NK- und LAK-Zellen einen
untergeordneten Anteil der in vitro gemessenen Aktivität repräsentieren.
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3. Durch CT26-IL-2+-Zellen induzierte in-vivo-Immunantwort
-
Anschließend versuchten
wir festzustellen, ob die durch CT26-IL-2+-Zellen
hervorgerufene CTL-Antwort mit der in-vivo-Immunität korrelierte.
Auch im Anschluss an die stärkste
subkutane Injektion von bis zu 1 × 106 CT26-IL-2+-Zellen, konnten bis zu 8 Wochen nach der
Injektion keine Tumoren festgestellt werden. Im Gegensatz dazu waren
in sämtlichen
Tieren nach Ablauf von 2 Wochen nach Injektion der parentalen CT26-Zellen Tumoren vorhanden
(Tabelle 1). Somit waren BALB/c-Mäuse befähigt, CT26-IL-2+-Zellen
im Vergleich zu parentalen CT26-Zellen in einer 3- bis 4-fach höheren zahlenmäßigen Größenordnung
abzustoßen. Um
den Nachweis zu erbringen, dass die Abstoßung der CT26-IL-2+-Zellen
auf die Aktivierung von CT26-spezifischen Effektorzellen durch lokal
gebildetes IL-2 zurückzuführen ist,
wurden CT26-Zellen mit den gesamten BPV-Vektorsequenzen unter Entfernung
des IL-2-Inserts transfiziert. Diese Transfektanten (CT25-neo-IL-2–), von
denen bestätigt
wurde, dass sie beim CTLL-Funktionstest
IL-2 sezernierten, bildeten Tumoren in BALB/c-Mäuser in einer Geschwindigkeit,
die von der Geschwindigkeit bei nicht-transfizierten CT26-Zellen nicht
unterscheidbar war (Tabelle 1). Ferner stellten wir fest, dass eine
Injektion von 1 × 106 CT26-IL-2+-Zellen an der linken Flanke das Wachstum
von 1 × 105 CT26-Zellen an der gegenüberliegenden
Flanke nicht hemmte. Somit bestand die Wirkung der IL-2-Bildung
durch CT26-IL-2+-Zellen anfänglich offensichtlich
in einer Stimulation einer lokalen und nicht einer systemischen
Immunantwort.
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Auf
der Grundlage des Ergebnisses, dass eine Immunisierung mit CT26-IL-2+-Zellen nach 2 Wochen systemische CTLs (bei
in vitro-Messung) induzierte, versuchten wir festzustellen, ob dieser
Befund mit einer in-vivo-Antitumor-Antwort gegen die parentalen
CT26-Zellen korrelierte.
Tatsächlich
ergab eine Injektion von CT26-IL-2+-Zellen
einen vollständigen
Schutz von Mäusen
gegen eine Reizung mit 1 × 105 CT26-Zellen nach 2 Wochen (2).
Dieser Schutz war nicht langlebig, da ungefähr 50% der gereizten Mäuse 4 Wochen
nach der Immunisierung Tumoren entwickelten (2). Der
Schutz war insofern tumorspezifisch, als andere BALB/c-Tumoren (SS-5,
RENCA) normal wuchsen, wenn sie 2 Wochen nach der CT26-IL-2+-Immunisierung injiziert wurden (Daten nicht
aufgeführt).
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4. CT26-IL-2+-Zellen
umgehen die CD4+-T-Helferfunktion
-
Da
ein Großteil
der T-Zell-Helferfunktion von der CD4+8–-Untergruppe
von T-Lymphozyten
und ein Großteil
der MHC-beschränkten
CTL-Funktion von der CD4–8+-Untergruppe ausgeführt wird,
untersuchten wir anschließend
den Einfluss einer selektiven in-vivo-Verarmung dieser Untergruppen
auf die Abstoßung
der CT26-IL-2+-Zellen. 3 zeigt,
dass an CD4+8–-T-Zellen
verarmte Mäuse
vollkommen zur Abstoßung
von CT26-IL-2+-Zellen befähigt waren. Frühere Untersuchungen
haben gezeigt, dass CT26-Zellen durch Transfektion mit einem fremden
Gen, wie Influenza-Hämagglutinin
(CT26-HA+; Fearon et al., 1988) immunogen
gemacht werden konnten. Die Hypothese des „Versagens der Helferfunktion" legte es nahe, dass
die durch CT26-HA+-Zellen verstärkte Immunantwort
zumindest teilweise von CD4+-Helfer-T-Zellen
vermittelt werden könnte,
die auf auf MHC-Klasse II-beschränkte
Epitope am exogen eingeführten
Hämagglutinin-Gen-Produkt reagieren.
Zur Stützung
dieser Hypothese dient die Beobachtung, dass CT26-HA+-Zellen
von CD4-verarmten Mäusen
nicht abgestoßen
werden konnten (3). Zusammengefasst stützen diese
Ergebnisse das Konzept, dass eine CT26-IL-2+-Immunisierung
in wirksamer Weise die TH-Funktion bei der
Erzeugung einer Antitumor-CTL-Antwort umgeht.
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5. CD8+-Zellen
sind in vivo für
die Tumorabstoßung
erforderlich
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An
CD4–8+-Zellen verarmte Mäuse waren unfähig zur
Abstoßung
von CT26-IL-2+-Zellen, was zeigt, dass diese
T-Zell-Untergruppe an der Antitumor-Antwort in vivo beteiligt ist
(3). Es ist jedoch bemerkenswert, dass eine erhebliche
Verzögerung
in der Tumor-Wachstumskinetik
in Bezug zur Kinetik des CT26-Wachstums bei normalen BALB/c-Mäusen vorlag. Diese partielle
Antwort könnte
zwar auf den Einfluss von restlichen CD4– 8+-Zellen zurückzuführen sein, es wurden jedoch
in Lymphknoten durch Durchflusszytometrie-Analyse weder zum Zeitpunkt
der anfänglichen
Tumorinjektion noch im Verlauf der in-vivo-Antikörper-Behandlung derartige Zellen
nachgewiesen. Eine ähnliche
Verzögerung
des Tumorwachstums ergab sich bei Vorliegen einer Verarmung sowohl
von CD4 als auch von CD8. Es ist daher wahrscheinlich, dass eine IL-2-reaktive
CD4–8–-Effektorzell-Population
zusätzlich
an der in-vivo-Antitumor-Antwort beteiligt war. Drei IL-2-reaktive
Kandidaten sind NK-Zellen, LAK-Zellen und T-Zellen, die den γ-δ-T-Zell-Rezeptor tragen (Übersichtsartikel
bei Pardoll et al., 1987; Brenner et al., 1988; Raulet, 1989). Da
der Großteil
der Zellen in diesen Populationen die Eigenschaft von CD4–8–-aufweist, wären sie
in CD8-verarmten Mäusen
immer noch vorhanden. Weitere mögliche,
an der Antitumor-Antwort beteiligte Effektorzellen, basierend auf
einer histologischen Analyse von regressiven Tumoren, sind Makrophagen
und Mastzellen (Daten nicht aufgeführt).
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6. CTL-Bildung und durch
IL-2-bildende Melanomzellen induzierte in-vivo-Immunität
-
Um
festzustellen, ob die Induktion einer systemischen Immunität ein allgemeines
Merkmal von Tumoren, die gentechnisch zur Sekretion von IL-2 manipuliert
waren, darstellt, transfizierten wir einen zweiten, schwach immunogenen
Tumor, das B16-Melanom, mit dem BCMG-IL-2-Vektor. Das B16-Melanom
ist ein stark aggressiver Melanozytentumor von C57BL/6-Herkunft.
Nach Transfektion wurden G418-resistente Klone ausgewählt (B16-IL-2+), die Mengen an bioaktivem IL-2 bildeten,
die ebenso groß oder
größer als
bei CTLL-Zellen unter identischen Bedingungen waren. Tabelle 2 zeigt
die Ergebnisse eines repräsentativen
Klons. Während eine
geringe Anzahl an B16-Melanomzellen Tumoren in syngenen C57BL/6-Mäusen hervorriefen,
wurden B16-IL-2+-Zellen vollständig abgestoßen. Wie
beim CT26-Tumor wurde eine höhere
CTL-Aktivität
gegen den parentalen B16-Tumor bei Mäusen erzeugt, die eine Injektion
von B16-IL-2+-Zellen erhalten hatten. C57BL/6-Mäuse mit
einer Injektion von B16-IL-2+-Zellen entwickelten
in vivo eine Schutzimmunität
gegen eine Reizung durch B16-Zellen in dosisabhängiger Weise. Der Schutz war
nicht ebenso groß wie
beim CT26-System, da ungefähr
die Hälfte
der mit 1 × 106 B16-IL-2+-Zellen
immunisierten Mäuse
schließlich
Tumoren bei Reizung mit 1 × 105 parentalen B16-Zellen entwickelten (Tabelle
2).
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Es
ist bemerkenswert, dass die MHC-Klasse I-Expression an B16-Melanomzellen äußerst niedrig
ist – etwa
5- bis 10-fach niedriger als bei CT26-Zellen (Daten nicht aufgeführt). Dies
kann auf die offensichtlich geringere Schutzwirkung gegen eine Reizung
mit parentalem Tumor im B16-System im Vergleich zum CT26-System
zurückzuführen sein,
obgleich die schnellere Wachstumsgeschwindigkeit von B16-Melanomzellen
einen weiteren Beitragsfaktor darstellen kann.
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Neben
den hier aufgeführten
Daten für
den Kolontumor und das Melanom wurden kürzlich ähnliche Ergebnisse bei einem
IL-2-transfizierten Mäuse-CBA-SP1-Sarkom
und beim Ratten-Dunning-Prostata-Karzinom festgestellt (Daten nicht
aufgeführt).
Die Tatsache, dass ähnliche
Effekte bei zwei Tumoren mit stark unterschiedlichen zellulären Ursprüngen auftraten,
legte es nahe, dass die hier dargestellten Prinzipien auf eine Reihe
von Krebsarten verallgemeinert werden können. Bei weiteren Untersuchungen
wurde jedoch ein spontanes Mamma-Adenokarzinom aus CBA-Mäusen mit
dem IL-2-Gen transfiziert und zur Immunisierung von CBA-Mäusen gegen
das Wachstum des parentalen Tumors verwendet. Bei diesen Untersuchungen
induzierte der IL-2+-Transfektant keine
signifikante Immunität
gegen den parentalen Tumor.
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Wir
stellten auch eine Anzahl von weiteren Transfektanten her, die HA
exprimierten und/oder IL-2 oder IFN-γ sezernierten. Es wird angenommen,
dass diese doppelt transfizierten Zellen den immunogenen Status des
Tumors verbessern.
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Beispiel II (Vergleichsbeispiel)
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Bildung von Tumorzellen,
die mit einem für γ-Interferon
kodierenden exogenen Gen transfiziert sind, und Nachweis einer verstärkten nicht-spezifischen
Tumorresistenz
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Das
folgende Beispiel beschreibt einen weiteren Aspekt der Erfindung,
nämlich
die Transfektion von Tumorzellen mit einem Gen, das für ein Cytokin
kodiert, das zur nichtspezifischen Verstärkung der Tumorresistenz befähigt ist,
vermutlich über
einen Mechanismus, der von anderen Zellen als von T-Lymphozyten
abhängt.
Im folgenden Beispiel wurde die nicht-spezifische Verstärkung der
Tumorresistenz erzeugt, indem man Mäusen eine Tumorzelle injizierte,
die mit dem für γ-Interferon
kodierenden Gen transfiziert war.
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Genauer
ausgedrückt,
exprimierten SP-1-Mäuse-Ardenokarzinomzellen,
die mit Mäuse-IFN-γ-Gen transfiziert
waren, IFN-γ (SP1/IFN-γ), konnte
nicht in syngenen Wirten wachsen und wuchsen in nackten Mäusen. Die
Abstoßung
von SP1/IFN-γ-Zellen
stand in Zusammenhang mit der Menge an gebildetem IFN-γ und war
offensichtlich vorwiegend durch nicht-spezifische zelluläre Mechanismen
vermittelt, obgleich auch eine gewisse Rolle für T-Zellen im afferenten Arm
dieser Reaktion möglich
ist. SP1-Zellen sind H2Kk-negativ, exprimieren
aber Klasse I-Antigene, wenn sie IFN-γ bilden. Jedoch war die Klasse
I-MHC-Expression (obgleich vermutlich erforderlich) als solche unzureichend,
um ein Tumorwachstum zu verhindern, da eine Sekretion > 64 U/ml IFN-γ erforderlich
war, um die tumorerzeugende Wirkung zu hemmen, während nur 8 U/ml IFN-γ Klasse I-Antigene
induzieren konnten. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit Mäuse-Kolonkarzinom
CT-26, einem Tumor, der konstitutiv Klasse I-MHC-Antigene exprimiert,
erhalten, was zusätzlich
die Behauptung stützt,
dass die Klasse I-MHC-Expression nicht wesentlich für die durch
IFN-γ induzierte
Abstoßungsreaktion
ist. Das Versagen von SP1/IFN-γ-Zellen
zum Schutz gegen eine Reizung durch parentale SP1-Zellen spricht
dafür,
dass andere Faktoren als die IFN-γ-Bildung
oder die Klasse I-MHC-Expression erforderlich sind, um eine schützende Reaktion
gegen schwach oder gar nicht immunogene Tumorzellen hervorzurufen.
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A. Materialien und Methoden
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1. Mäuse
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Weibliche
CBA- und BALC/c-Mäuse
mit einem Alter von 6–8
Wochen wurden von der Frederick Animal Facility vom National Cancer
Institute bezogen.
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2. Tumoren
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Der
Ursprung des spontanen SP1-Mamma-Adenokarzinoms wurde früher beschrieben
(Frost et al., 1987). SP1 wächst
leicht in syngenen Mäusen
nach subkutaner Inokulation und ist, wenn überhaupt, schwach immunogen
und exprimiert wenig oder gar kein Klasse I-MHC-Antigen. Das CT-26-Kolon-Adenokarzinom
wurde von M. Brattain (Brattain et al., 1980) bezogen. MDW1 ist
eine immunogene Variante des MDAY-D2-Lymphoms (Kerbel, 1979).
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3. Züchtungsbedingungen
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Zellen
wurden in GIBCO RPMI 1640-Medium gezüchtet, das mit 150 mg L-Glutamin,
20 mM 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazin-ethansulfonsäure (HEPES),
375 mg Natriumcarbonat und 10% fötalem
Kälberserum (Irvine
Scientific, Santa Ana, CA) supplementiert war. Sämtliche Tumoren wurden periodisch
auf die Anwesenheit von Mykoplasma unter Anwendung des Gen Probe
RNA-Hybridisierungsverfahrens (Gen Probe, San Diego, CA) getestet.
Es wurde nie eine Kontamination mit Mykoplasma beobachtet. Ferner
wurden die Zellen auf Mäuse-Antikörperbildung
getestet (Microbiological Associates, Bethesda, MD). Es wurde festgestellt,
dass sie frei von 13 pathogenen Mäuse-Viren waren.
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4. Antiseren
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Folgende
monoklonale Antikörper
wurden bei diesen Untersuchungen verwendet: Mäuse-anti-Dk/Kd (Klon 15-5-5S) wurde freundlicherweise
von Dr. B. E. Elliott (Queen's
University Kingston, Ontario, Kanada) zur Verfügung gestellt. Mäuse-anti-Kd (Klon 16-1-11N) wurde von Litton Company (Charles,
SC) bezogen. Mäuse-anti-Kk/Dk Ab (Klon H 100-27/55),
anti-I-Ak (Klon 14V18) und anti-Dk wurden von der Cedarline Company (Ontario,
Kanada) bezogen. Mäuse-anti-I-Ad-Antiseren wurden von Becton Dickinson (San
Jose, CA) bezogen.
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5. In-vitro-IFN-γ-Behandlung
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Rekombinantes
Mäuse-IFN-γ wurde von
Genentech, Inc. (San Francisco, CA) erhalten. 3 × 105 Tumorzellen
wurden in fünf
10 cm-Kunststoffschalen ausgestrichen und 4 Tage mit 1– 100 U/ml
IFN-γ inkubiert. Am
vierten Tag wurden die mit IFN-γ behandelten
Zellen in Aliquotanteile aufgeteilt und weitere 3 Tage mit 1–100 U/ml
IFN-γ behandelt.
Anschließend
wurden die Zellen auf die Expression von Klasse I- oder Klasse II-MHC-Antigenen analysiert.
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6. Durchflusszytometrie
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Eine
quantitative Analyse der MHC-Expression an Zelloberflächen wurde
unter Anwendung von FACS durchgeführt. Zellen wurden von Gewebekulturplatten
unter Verwendung eines Gummiwischers abgeschabt und 30 Minuten bei
4°C mit
Mäuse-anti-Dk,
-Dd oder -IAk oder
-IAd-Antikörpern inkubiert. Nach dem Waschen wurden
die Zellen mit FITC-konjugierten Ziegen-anti-Maus-IgG-Antikörpern inkubiert,
mit 1% Paraformaldehyd fixiert und innerhalb von 1 Woche durch Durchflusszytometrie
geprüft.
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7. Transfektion
von Zellen mit DNA
-
DNA
wurde in SP1- oder CT26-Zellen entweder als Kopräzipitat mit Calciumphosphat
(Graham und van der Eb, 1973) oder unter Verwendung des Lipofectin-Reagens
(Felgner et al., 1987) eingeführt.
Die SP1-neo- und CT26/neo-Zelllinien wurden durch Transfektion mit
einem Gemisch von 1 μg
des Plasmidvektors pSV2neo mit 1 μg
Mäuseleber-DNA
erhalten. Die SP1-IFN-γ-Linien
wurden durch Transfektion von SP1-Zellen mit 1 μg pSV2neo und 10 μg pGEM3-SVMu-IFN-γ erhalten.
Beim letztgenannten Produkt handelt es sich um einen pGEM-Vektor
mit einem Gehalt an SV40-Promotor und dem Mäuse-IFN-γ-Gen.
Das Produkt wurde freundlicherweise von Dr. R. Suzuki aus dem Department
of Immunology beim M. D. Anderson Cancer Center zur Verfügung gestellt.
Nach Selektion in Geneticin wurden die Kolonien von den einzelnen
Platten vereinigt und auf ihre IFN-γ-Bildung getestet.
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8. Antiviraler Test auf
Interferon-Aktivität
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Das
Verfahren von Mory et al. (Mory et al., 1981) wurde zum Test auf
IFN-Aktivität
herangezogen. Dieser Test beruht auf der Hemmung des Wachstums des
vesikulären
Stomatitis-Virus in Mäuse-LTK-Zellen.
Kontrollvertiefungen wurden mit rekombinantem IFN-γ oder dem
Medium allein behandelt. Die Überstände von
experimentellen Zellkulturen wurden in Zweifach-Verdünnungen
zugesetzt. Ihre Fähigkeit
zur Hemmung des VSV-viralen Wachstums wurde durch Bestimmung der
Anzahl an in den Vertiefungen enthaltenen lebensfähigen LTK-Zellen
ermittelt.
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9. Bestimmung
der zellvermittelten Zytotoxizität
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Die
Zytotoxizität
wurde unter Anwendung des früher
beschriebenen 111In-Freisetzungstests gemessen (Wiltrout
et al., 1978).
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10. Abtrennung
von Milzzellen
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An
Nylonwolle haftende (NWA) und nicht-haftende (NWNA) Zellen wurden
gemäß dem Verfahren
von Julius et al. (1973) erhalten.
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B. Ergebnisse
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Vor
den Transfektionsversuchen stellten wir fest, ob die SP1-Zellen
in Reaktion auf IFN-γ MHC-Klasse I-Antigene
exprimieren. Ferner stellten wir fest, ob die Zugabe von exogenem
IFN-γ eine
zytostatische Wirkung auf die SP1- oder CT26-Zelllinien hatte. 1
bis 1000 U IFN-γ wurden
zu halbkonfluenten Kulturen von SP1- oder CT26-Zellen für 4 Tage
gegeben. Die Klasse I-MHC-Expression wurde sodann gemessen. Ferner
wurden die Lebensfähigkeit
und Replikation der Zellen 5 Tage lang täglich gemessen und mit den
nicht mit IFN-γ behandelten
Zellen verglichen. SP1-Zellen wuchsen normal bei 100 U/ml IFN-γ, jedoch
wurde das Wachstum der CT26-Zellen in 1000 U/ml IFN-γ um 17% gehemmt.
Die Wachstumsgeschwindigkeiten von SP1-Zellen, die transfiziert
waren und 256 U/ml IFN-γ sezernierten
(6L), waren die gleichen wie bei den parentalen SP1-Zellen. In ähnlicher
Weise zeigten 64 U/ml IFN-γ bildende
CT26-Zellen die gleiche Wachstumsgeschwindigkeit wie die parentalen
CT26-Zellen.
-
4 belegt die Expression von H2Kk in SP1-Zellen sowie von H2Kd in
CT26-Zellen, bestimmt durch FACS unter Verwendung von spezifischen
monoklonalen Mäuse-Antikörpern. Weniger
als 6–7%
SP1-Zellen exprimierten H2Kk, jedoch exprimierten
alle IAk (Daten nicht aufgeführt). Im
Gegensatz dazu exprimierten CT26-Zellen beide Klasse I- und II-MHC-Antigene
(die Daten für
die Klasse II sind nicht aufgeführt).
Nach Behandlung von SP1-Zellen mit exogenem IFN-γ verursachte die Expression
von Klasse II-Antigenen keine Veränderung, jedoch war eine drastische
Verschiebung der FACS-Kurve
nach rechts leicht mit anti-Kk-Antikörpern nachweisbar.
Die IFN-γ-Behandlung
hatte keinen Einfluss auf die konstitutive exprimierten Klasse I-
oder Klasse II-Antigene von CT26-Zellen.
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Anschließend bestimmten
wir die Dauer der Wirkung von exogenem IFN-γ auf die Klasse I-Expression durch
SP1-Zellen. Diese Versuche dienten als Basis für die Anwendung der Transfektion
mit dem IFN-γ-Gen als
Mittel zur Bereitstellung einer verzögerten Bildung von IFN-γ und Expression
von Klasse I-MHC-Antigenen. SP1-Zellen wurden mit 200 μ/ml IFN-γ drei Tage
behandelt. Die Zellen wurden gewaschen und entweder auf die H2Kk-Expression
getestet oder erneut gezüchtet.
Dieser Vorgang wurde 24, 48, 72 und 96 Stunden nach der Entfernung
von IFN-γ aus
dem Medium wiederholt. 5 zeigt, dass
die H2Kk-Expression innerhalb von 48 Stunden nach Entfernung von
IFN-γ aus
dem Medium auf die Basislinienwerte zurückkehrte. Die Annahme ist gerechtfertigt,
dass eine ähnliche
Verringerung der H2-Expression bei in-vivo-Injektion von IFN-γ-behandelten
Zellen erfolgen würde.
-
1. Einfluss von IFN-γ-Transfektion
auf Klasse I-MHC-Expression
-
Nach
Transfektion wurden SP1- und CT26-Linien auf die Sekretion von IFN-γ getestet.
Drei SP1-IFN-γ-Zellpopulationen
(1C, 3C und 6L) wurden für
die Untersuchung auf der Grundlage der Menge an sezerniertem IFN-γ ausgewählt. Diese
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt. Für die CT26/IFN-γ-Zellen wurde
in ähnlicher
Weise die Bildung von IFN-γ gezeigt,
jedoch in einem geringeren Ausmaß als bei den SP1/IFN-γ-Zellen (8
U/ml gegenüber
256 U/ml). Von Interesse ist der Nachweis, dass in sämtlichen
drei SP1/IFN-γ-Zellen ein äquivalenter
Anstieg der MHC-Klasse I-Expression erfolgte (6,
die Ergebnisse für
die CT26-Zellen sind nachstehend aufgeführt). Ferner exprimierten sämtliche
drei Linien Klasse II-MHC-Antigene (IAk)
in einem Ausmaß,
das mit dem von nicht-transfizierten parentalen Zellen vergleichbar war
(Daten nicht aufgeführt).
Mit dem neoR-Gen allein transfizierte SP1-Zellen
exprimierten keine Klasse I-MHC-Antigene.
-
2. Einfluss der IFN-γ-Gentransfektion
auf das in-vivo-Tumorwachstum
-
SP1/IFN-γ wurde subkutan
CBA-Mäusen
injiziert. In Tabelle 3 sind die Daten von verschiedenen derartigen
Versuchen zusammengestellt. Diese Zelllinien wurden ausgewählt, da
sie alle ein signifikantes Ausmaß der H2Kk-Expression
zeigten (6), verglichen mit fünf weiteren
Populationen, die durch Screening ausgewählt wurden und bei denen keine
H2Kk-Expression festgestellt wurde und somit
angenommen wurde, dass sie kein IFN-γ bildeten. 1C und 3C wuchsen
bei Reizdosen von 1 × 105. Im Gegensatz dazu zeigten 6L-Zellen in
14 von 15 Tieren bei Injektion mit 1 × 106 Zellen
kein Wachstum. Die parentale SP1-Zelllinie wuchs bei subkutaner
Injektion von nur 103 Zellen. Die Immunogenität korrelierte
mit dem Grad der IFN-γ-Bildung
und nicht mit der H2Kk-Expression (Tabelle 3 und 6), da sämtliche drei Linien äquivalente
Mengen an MHC-Antigen exprimierten,
jedoch nur die 1C- und 3C-Zelllinien heftig wuchsen. 6L-Zellen wuchsen
in nackten Mäusen. SP1-Zellen,
die mit dem neoR-Gen allein transfiziert
waren, wuchsen in identischer Weise wie nicht-transfizierte SP1-Zellen
(Kerbel et al., 1987).
-
3. Nicht-spezifische zytotoxische
Reaktion auf 6L
-
Tabelle
4 zeigt, dass lebensfähige
6L-Zellen eine zytotoxische Reaktion induzierten, die mit sich selbst und
den parentalen SP1-Tumoren reaktiv war. Diese Reaktion wurde durch
an Nylonwolle haftende (NWA) Milzzellen, aber nicht durch an Nylonwolle
nicht-haftende (NWNA)
Zellen vermittelt. Die Zytotoxizität der NWA-Milzzellen sowohl
gegen SP1 als auch gegen 6L war immer größer als die Zytotoxizität, die durch
die vollständige
Milzzellpopulation hervorgerufen wurde. Ferner waren NWA-Zellen
reaktiv (wenn auch in geringerem Ausmaß) gegen die nicht-verwandte
MDW1-Tumorzelllinie. Diese Ergebnisse ließen darauf schließen, dass
ein nicht-spezifischer Mechanismus für die Abstoßung der 6L-Zellen verantwortlich
war. Diese Ansicht wurde dadurch gestützt, dass es uns nicht gelang,
die zytotoxische Milzreaktion nach Verarmung an immunen Milzzellen
mit anti-CD4-, anti-CD8-
und anti-CD3-Antikörpern
plus Komplement zu verringern (Daten nicht aufgeführt).
-
Um
ferner die nicht-spezifische Natur der Abstoßung von 6L-Zellen zu bestimmen,
wurden 1 × 106 6L-Zellen mit 1 × 105 SP1-Zellen
vermischt und zusammen in die linke Flanke von CBA-Mäusen injiziert.
Fünf von
zehn Mäusen
entwickelten nach 5 Wochen Tumoren. Syngene CBA-Mäuse, denen
1 × 104 SP1-Zellen injiziert worden waren, entwickelten
innerhalb von 2 Wochen Tumoren. Die fünf gewachsenen Tumoren wurden
entfernt und in eine Gewebekultur gebracht, 2 Tage gezüchtet und
sodann mit Geneticin behandelt. In sämtlichen Fällen wuchsen Zellkulturen nicht
in Gegenwart von Geneticin, was darauf hinweist, dass es sich um
parentale SP1-Zellen handelt, die gegenüber 500 μg/ml Geneticin empfindlich waren
(6L-Zellen tragen das ursprünglicherweise
bei der Kotransfektion mit dem IFN-γ-Gen verwendete neoR).
Die Tatsache, dass das Wachstum von 6L-Zellen im Gemisch mit SP1-Zellen
in ausgeprägter
Weise behindert war, spricht dafür,
dass durch 6L-Zellen induzierte, nicht-spezifische Mechanismen teilweise
für das
Versagen von deren in-vivo-Wachstum verantwortlich waren.
-
Dieser
Schluss wurde indirekt durch Versuche gestützt, bei denen eine Immunisierung
von CBA-Mäusen
mit 6L zum Schützen
der Tiere gegen eine signifikante Reizung mit parentalen SP1-Zellen
versagte (Tabelle 5). Fünfzig
Prozent der immunisierten Tiere waren gegen eine Reizung mit 1 × 104-Zellen bei Injektion in die gegenüberliegende
Flanke geschützt.
Jedoch induzierten nur 5 × 104 SP1-Zellen Tumoren bei 100% der immunisierten
Tiere. Ferner hatte bei den Tieren eine gleichzeitige Injektion
von 6L in die linke Flanke und von SP1 in die rechte Flanke keinen
Einfluss auf das Wachstum der Sp1-Zellen, obgleich 6L-Zellen nicht wachsen konnten.
-
4. Rolle der
Klasse I-MHC-Antigenexpression
-
Es
bleibt festzustellen, ob der Einfluss der IFN-γ-Bildung einwandfrei auf die
Verstärkung
der Klasse I-MHC-Expression zurückzuführen war,
oder ob lokal gebildetes IFN-γ andere
Einflüsse
auf den Wirt hatte. 6L-Zellen wurden 6 nackten Mäusen injiziert und bildeten
Tumoren. Zwei dieser Tumoren wurden entfernt (6L-A und 6L-B) und
rekultiviert. Diese Zelllinien wurden sodann auf IFN-γ-Bildung
und H2-Expression geprüft. 7 zeigt, dass 6L-A und 6L-B eine äquivalente
Expression von H2Kk egaben, selbst wenn
6L-B 64 Mal mehr IFN-γ bildete.
Die Reinjektion von 6L-A und 6L-B an Gruppen von 6 CBA-Mäusen zeigte,
dass 6L-A-Zellen mit geringer IFN-γ-Bildung in sämtlichen
Tieren trotz der Expression von H2Kk wuchsen.
Im Gegensatz dazu konnten 6L-B-Zellen mit hoher IFN-γ-Bildung nicht wachsen.
-
5. Der CT26-Tumor
-
Wir
bestimmten sodann den Einfluss der IFN-γ-Expression auf Mäuse-Tumorzellen,
die konstitutiv Klasse I-MHC-Antigene exprimieren. CT26-Mäuse-Adenokarzinomzellen
wurden mit pGEM-SVMu-IFN-γ-Plasmid
transfiziert. Es wurde festgestellt, dass der ursprüngliche
Pool von transfizierten Zellen 8 U/ml IFN-γ sezernierte. Tabelle 6 zeigt,
dass bei Dosen von 1 × 105 s. c. oder 5 × 104 i.
v. CT26/IFN-γ-Zellen
schließlich
wuchsen, jedoch erheblich langsamer als die parentalen CT26-Zellen.
-
Das
Versagen von CT26/IFN-γ-Zellen
zum in-vivo-Wachstum stand in direktem Zusammenhang mit ihrer IFN-γ-Bildung
und konnte nicht durch irgendeinen direkten zytopathischen Einfluss
von IFN-γ erklärt werden,
da 8 U/ml IFN-γ keine
Wirkung auf das in vitro-Wachstum von CT26 hatte. Zusätzlich zum
verringerten in-vivo-Wachstum induzierte CT26/IFN-γ eine zytotoxische
Reaktion, die in Milzen von immunisierten Mäusen nachweisbar war (Daten
nicht aufgeführt).
Von parentalen CT26-Zellen wurde nie gezeigt, dass sie irgendeine nachweisbare
zytotoxische Reaktion hervorrufen.
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Beispiel III
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Bildung von immunopotenzierenden
Tumorzellen, die mit einem exogenen Gen, das für ein ausgewähltes immunopotenzierendes
Polypeptid kodiert, und einem zweiten exogenen Gen, das für ein Polypeptid,
das zur Entfernung der Wirtszelle bei spezifischer Induktion befähigt ist,
kodiert, kotransfiziert sind
-
Das
folgende Beispiel beschreibt einen weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung, nämlich
die Bildung einer immunogenen Tumorzelle, die selektiv in Fällen, wenn
dies wünschenswert
ist, entfernt werden kann. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung werden Zellen mit einem ausgewählten Gen,
das für
ein gewünschtes
Polypeptid, z. B. das immunopotenzierende Polypeptid, und einem
zweiten Gen, das für
ein Polypeptid, das zur Entfernung (Abtötung) der Wirtszelle befähigt ist,
kodiert, transfiziert. Das zweite Gen, das hier als „Beseitigungsgen" oder „letales
Gen" bezeichnet
wird, steht vorzugsweise unter der Kontrolle eines spezifisch induzierbaren
Promotors. Somit kann man dann, wenn die Beseitigung von einigen
oder sämtlichen
der transfizierten Zellen aus dem Wirt erwünscht ist (beispielsweise etwa
14 Tage nach der Verabreichung der transfizierten Tumorzellen) mit
der Beseitigung beginnen, indem man direkt oder indirekt den induzierbaren Promotor
unter Stimulation der Synthese des letalen Polypeptids aktiviert,
beispielsweise durch Verabreichung des Induktors in einer zur Transkription
des Polypeptids ausreichenden Menge an den Wirt. Spezielle Beispiele für Ausführungsformen
dieses Aspektes der Erfindung sind nachstehend aufgeführt.
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A. Selektion und Transfektion
von für
immunopotenzierende Polypeptide kodierenden Genen
-
Die
Auswahl des vorteilhaftesten, immunopotenzierenden Polypeptids zur
Anwendung in einer gegebenen Situation hängt voraussichtlich von einer
Anzahl von Parametern ab, wozu beispielsweise der Tumortyp, der
Tumorort und der immunologische Status des Patienten gehören. Gene,
die für
derartige Polypeptide kodieren, sind entweder gegenwärtig erhältlich oder
können
unter Anwendung von in der Molekularbiologie derzeit verfügbaren Techniken
erhalten werden, beispielsweise gemäß den Techniken von Sambrook
et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press, 1989 (worauf hier durch Verweis Bezug genommen wird). Die
Transfektion des Zielzelltyps kann im Allgemeinen im Wesentlichen
gemäß der Vorgehensweise
im vorstehenden Beispiel I durchgeführt werden. In den nachstehend
näher erörterten
Beispielen handelt es sich bei den für die Transfektion ausgewählten Genen
um solche Gene, die für
die immunopotenzierenden Polypeptide IL-2, Interferon-γ und Influenza-Hämagglutinin
kodieren.
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B. Auswahl und Transfektion
mit einem spezifisch induzierbaren letalen Gensystem
-
1. Auswahl
eines geeigneten Promotors
-
Obgleich
die Verwendung einer Anzahl von Promotoren, z. B. Cytomegalovirus,
SV40 oder Actin und dergl. erfindungsgemäß möglich ist, haben wir in einer
bevorzugten Ausführungsform
den durch Interferon induzierbaren 6–16-Promotor ausgewählt. Die
Verwendung dieses Promotors hat eine Reihe von Vorteilen, da die
IFN-Konzentrationen in normalem Blut sehr gering sind. Somit kann
die Injektion von IFN dieses Gen in einer sehr spezifischen Art
und Weise auslösen.
-
Das
humane, IFN-regulierte Gen 6–16
wird eng durch IFN-α/β gesteuert.
Die 0,9 Kb-cDNA
von 6–16 kodiert
für ein
13 Kilodalton-Protein, das eine Signalpeptidsequenz am aminoterminalen
Ende enthält.
Jedoch wurde weder die Funktion noch die subzelluläre Lokalisierung
des Proteins (sezerniert oder membrangebunden) definiert (Kelly,
1986). Unbehandelte Zellen weisen keine nachweisbaren Konzentrationen
an 6–16-mRNA
in ihrem Zytoplasma oder in ihren Kernen auf. Die 6–16-mRNA-Synthese
kann bereits nach 5 Minuten im Anschluss an die Behandlung mit Interferon-α nachgewiesen
werden. Dessen Synthese im Zellkern erreicht nach 3 Stunden ein
Maximum und nimmt innerhalb von 8–12 Stunden auf Grundkonzentrationen
ab (Friedman, 1984; Kelly, 1986). Jedoch wird die mRNA von 6–16 posttranskriptional
reguliert, und ihre Anwesenheit im Zytoplasma lässt sich auch 12 Stunden nach
Beendigung der Synthese im Kern noch nachweisen (Friedman, 1984).
Die enge Regulierung des 6–16-Promotors
hat sich als wertvolles Werkzeug zur Bildung von IFN-resistenten
Mutanten durch Verknüpfung
des 6–16-Promotors
mit selektierbaren Marker-Genen, die auch eine Rückselektion im Fall einer auf
niedrige Konzentration deregulierten Expression ermöglichen,
erwiesen (Pellegrini, 1989).
-
Wir
haben die Klonierung und Charakterisierung der Promotorregion von
6–16 (Porter,
1988) durchgeführt,
sowie von dessen cis-wirkenden IFN-regulatorischen Sequenzen und
trans-wirkenden Faktoren, mit denen sie in Wechselwirkung treten.
Dabei führten
wir folgende Maßnahmen
durch: 5'-Deletionsanalyse, Transfektionsversuche,
DNase-Abdrücke (foot
prints), Gelverzögerung,
in vitro-Transkription und Verknüpfung des
Promotors an Reportergene (Dale, 1989, Porter, 1988), (Chernajovsky,
1989).
-
Der
6–16-Promotor
enthält
eine direkte Wiederholung (Repeat) von 40 Nukleotiden (von -168
bis -89), die die IFN-regulatorische Sequenz umfasst, die heterologen
Promotoren IFN-Induzierbarkeit verleihen kann (Chernajovsky, 1989,
Porter, 1988). Diese Region bindet ein (oder mehrere) Kernproteine)
mit einem Molekulargewicht von 55 Kilodalton und kann in vitro einen
DNA-Proteinkomplex bilden, der IFN-moduliert ist (Chernajovsky,
1990).
-
Ein
weiteres cis-wirkendes Element, das sich bei -450 befindet, bindet
konstitutiv an ein Kernprotein von 80 Kilodalton und bewirkt eine
Herabregelung der Expression dieses Promotors in Verbindung mit
der direkten Wiederholung. Aus sich selbst heraus scheint dieses
Element keine transkriptionale Funktion ausüben zu können.
-
Ferner
weist der Promotor 6–16
eine CCAAT-Box im nicht-kodierenden Strang des Promotors und eine TATA-Box
auf (Porter, 1988, Chernajovsky, 1989, Chernajovsky, 1990).
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2. Selektion
von letalen Genen
-
Zu
letalen Genen, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
gehören
Gene, die für
eine Vielzahl von Proteinen kodieren, die den intrazellulären Stoffwechsel
hemmen oder zum Stillstand bringen, und insbesondere solche Gene,
die zu einer Hemmung von zellulären
Schlüsselfunktionen,
wie DNA-Synthese, Transkription und Translation, führen, oder
solche, die andere notwendige zelluläre Funktionen paralysieren. Beispiele
für letale
Gene, die sich erfindungsgemäß als wertvoll
erweisen können,
sind Gene, die für
die Ricin-Betakette, für
Pertussis-Toxin und dergl. kodieren. Wie nachstehend erörtert, richtet
sich die Wahl eines speziellen letalen Gens häufig an den physiologischen
Eigenschaften der Zelle aus, in die es einzuführen ist.
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Für einige
rasch wachsende Tumoren oder Zellen, würde ein Mittel, das spezifisch
die DNA-Synthese hemmt, von Vorteil sein. Jedoch kann sich bei anderen
Tumoren, z. B. festen Tumoren, die langsam wachsen und sich nicht
sehr aktiv vermehren, ein derartiger DNA-Syntheseinhibitor als weniger
wertvoll erweisen. In einigen Fällen
könnte
ein Mittel, das spezifisch eine andere Stoffwechselfunktion der
Zelle blockieren kann, z. B. die Proteintranslation, sich als geeigneter
erweisen. Beispiele für
letale Gensysteme, die zur Adressierung an die einzelnen Zelltypen
konstruiert sind, werden nachstehend erörtert.
-
Ein
bevorzugtes Gen für
die DNA-Synthesehemmung kodiert für das Enzym Thymidinkinase
aus Herpes simplex-Virus. Dieses Enzym ist zur aktiven Phosphorylierung
des Thymidin-Analogen Gancyclovir (GANC) (1-(-Desoxy-2-fluor-β-D-arabinofuranosyl)-5-ethyluracyl)
fähig,
das nach Umwandlung in 5'-Triphosphat
durch zelluläre
Kinasen die DNA-Polymerase hemmt (Mansour, 1988, Mansuri, 1987).
Die Basis für
den diskriminierenden Effekt von GANC auf HSV-tk exprimierende Zellen
und das zelluläre
tk-Enzym liegt in der Tatsache, dass die Substratanforderungen des
HSV-tk-Proteins
weniger streng als die der zellulären tk sind. Somit sind Zellen,
die HSV-tk exprimieren, gegenüber
den toxischen Wirkungen von GANC empfindlich, während normale Zellen verschont
bleiben.
-
Ein
für die
Hemmung der Proteinsynthese bevorzugtes Gen ist das Gen, das für die α-Kette von Diphtherie-Toxin
(DT-A) kodiert. DT-A bewirkt eine ADP-Ribosylierung des Erweiterungsfaktors
2 und erzeugt dadurch eine Hemmung der Proteinsynthese und den Zelltod.
Dieses Gen wurde mit Erfolg bei transgenen Mäusen zur spezifischen Beseitigung von
pankreatischen azinösen
Zellen bei Verknüpfung
mit dem Verstärker-Promotor
des Elastase I-Gens herangezogen (Palmiter, 1987).
-
3. Konstruktion von selektiv
induzierbaren, letalen Genkonstrukten
-
Die
folgenden fiktiven Beispiele beschreiben die Konstruktion von genetischen
Konstrukten, die sich erfindungsgemäß zur Transfektion von ausgewählten Tumorzellen
eignen.
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4. Konstruktion eines
Herpes simplex-Virus tk-Gens unter Steuerung durch den 6–16-Promotor
-
Ein
BglII-PvuII (1775 bp)-Fragment aus dem Plasmid pAGO mit sämtlichen
Kodierungs- und
Polyadenylierungssignalen des tk-Gens (mit 57 Nukleotiden der 5'-untranslatierten
Region) wird aus dem XhoI-HpaII (2,3 Kb)-Fragment des 6–16-Promotors,
das die gesamte Promotorregion bis zum Nukleotid -4 umspannt, geklont.
Die Klonierung wird in 3 Stufen durchgeführt. Zunächst wird das BglII- bis PvuII-Fragment
des HSV-tk in die BamHI-SmaI-Stelle von pUC18 subkloniert, um ein
Plasmid mit der Bezeichnung TK.pr- zu bilden.
-
Eine
diagnostische Restriktion mit SmaI und EcoRI sollte zwei Fragmente,
eines von 360 kb und ein weiteres von 4 kb, ergeben.
-
Anschließend wird
das Fragment XhoI, dem die Polylinker-Stellen HindIII bis SalI von
pUC18 vorausgehen) bis HpaII des 6–16-Promotors in die AccI bis
HindIII-Stellen von pUC18 subkloniert, um das Plasmid 6–16-XhoI-HpaII
zu bilden. Schließlich
wird der Promotor 6–16
auf der Frontseite des tk-Gens durch Isolierung des HindIII-XbaI
(2,3 kb)-Fragments
aus dem Plasmid 6–16.XhoI-HpaII
in die XbaI-HindIII-Stelle von TK.pr– geklont,
wodurch man das Plasmid 6–16-TK
erhält,
das das tk-Gen unter der Kontrolle des 6–16-Promotors enthält.
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a. Konstruktion eines
Diphtherie-Toxin α-Gens
unter Steuerung durch den 6–16-Promotor
-
Ein ähnlicher
Weg wie beim Klonieren von 6–16-.TK
wird zur Bildung eines DT-A-Gens unter Steuerung durch den 6–16-Promotor
angewandt. Zunächst
wird das 795 bp-BglII-Fragment
(flankiert von EcoRI- und HindIII-Stellen) aus dem Plasmid pDT-A
(freundlicherweise zur Verfügung
gestellt von Dr. I. Maxwell, University of Colorado) subkloniert.
pDT-A enthält
die vollständige
Kodierungssequenz des Diphtherie α-Toxin-Gens. Da
es sich beim Toxin-Polypeptid um ein Polyprotein mit sowohl der α-Kette (24 Kilodalton)
als auch der β-Kette
(38 Kilodalton) handelt (Maxwell, 1987, Leong, 1983), wird die DNA
folgendermaßen
modifiziert, um nur die α-Kette
zu exprimieren.
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Das
Initiator-Methionin-Codon wird von GTG zu ATG substituiert und die
ersten beiden Aminosäuren werden
zu Asp-Pro verändert.
Ferner enthält
das DNA-Fragment am Carboxyende ein synthetisches Ser-Leu-Stoppcodon
vom kleinen SV40-t-Antigen mit einem Spleißsignal, jedoch ohne das Polyadenylierungssignal
(Maxwell, 1986, Palmiter, 1987).
-
Um
das DT-A-Insert zu klonieren, wird das DT-A mit HindIII verdaut
und sodann mit einem 940 bp-HindIII-EcoRI-SV40-Fragment mit einem
Gehalt an den Polyadenylierungssequenzen des T-Antigens verknüpft, wobei
der Rest des Inserts mit EcoRI wieder geschnitten wird. Infolgedessen
enthält
das Insert an den Enden EcoRI-Stellen, und das DT-A-Fragment weist
ein Polyadenylierungssignal auf dessen 3'-Seite auf. Dieses EcoRI-1,7 kb-Fragment wird
in die EcoRI-Stelle des 6–16-Promotorplasmids
geklont.
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Die
Orientierung des Inserts wird durch Restriktion mit BglII bestimmt.
Es gibt drei BglII-Stellen,
eine bei -603 im 6–16-Promotor
und zwei an jedem Ende des DT-A-795 bp-Fragments. Wenn sich das Insert in der richtigen
Orientierung befindet, sollte die BglII-Verdauung das 600-Fragment des 6–16-Promotors
bis zum BglII des DT-A-Inserts, das 795 bp-DT-A-Insert und den Rest
des Plasmids freisetzen. Bei entgegengesetzter Orientierung wird
es sich bei den Fragmenten um 795 bp (DT-A-Fragment) und 1,5 kp
(enthaltend das 940 bp-SV40-3' und
Polyadenylierungssequenzen + das 603 bp des 6–16-Promotors) und den Rest des Plasmids handeln.
-
Einführung der
ausgewählten
Gene in die Zielzelle
-
Die
ausgewählten
immunopotenzierenden und letalen Gene können in die Zelle durch beliebige,
dem Fachmann geläufige
Verfahren eingeführt
werden. Jedoch werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform Zellen
durch das Calciumphosphat-Kopräzipitationsverfahren
(Graham, 1973), durch Lipofektion oder Elektroporation transfiziert.
Tumorzellen mit einem Gehalt an den ausgewählten transfizierten immunopotenzierenden Genen,
z. B. HA oder Cytokinen, können
sodann mit letalen Genen transfiziert werden, oder es werden umgekehrt
Zellen zunächst
mit dem letalen Genkonstrukt transfiziert. Vorzugsweise enthält das letale
Genkonstrukt neben dem letalen Gen geeignete Marker- und Selektionsgene,
die den Nachweis und die Selektion von Transfektanten ermöglichen.
Darunter werden das Markerplasmid pHC110 (Hall, 1983), der das bakterielle β-Galactosidase-Gen
enthält,
und der selektierbare Marker pSV2hygro (Blochlinger, 1984) bevorzugt.
Zellen werden mit diesen Markern in einem Molverhältnis von
15 : 15 : 1 transfiziert und in 400 μg/ml Hygromycin B selektiert.
Ferner sind selektierte Klone gegen Gancyclovir oder IFN empfindlich
und werden mit X-gal positiv gefärbt
(Price, 1987, Thompson, 1989).
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5. Vorklinische
Untersuchungen
-
Da
die molekularen Mechanismen der Toxizität von Diphtherie-Toxin und
Gancyclovir unterschiedlich sind, kann eine Anzahl von unterschiedlichen
Tests durchgeführt
werden, um die Konzentrationen an Gancyclovir oder IFN festzustellen,
die erforderlich sind, um in unterschiedlichen Zelltypen die zytotoxische
Reaktion zu erzielen. Die nachstehend beschriebenen biologischen
Tests stehen zur Durchführung
an.
-
a. Bestimmung der Konzentration
an Gancyclovir, die zum Abtöten
von mit Wildtyp-tk-transfizierten Zellen erforderlich ist
-
Die
Konzentration an Gancyclovir, von der bekannt ist, dass sie den
Ausstrichwirkungsgrad von embryonalen Mäuse-Stammzellen, die eine Kopie
des HSV-tk-Gens
enthalten, beeinträchtigt
(um mehr als 90%), liegt im Bereich von 10–6 bis
5 × 10–6 M.
Die Konzentration an Gancyclovir, die erforderlich ist, um mehr
als 90% der HSV-tk-transfizierten
Tumorzellen abzutöten,
wird durch Ausstrichwirkungsgrad-Tests und durch Tests des [3H]-Thymidin-Einbaus festgelegt. Der Ausstrichwirkungsgrad-Test
wird durchgeführt,
indem man 104 Zellen auf 10 cm2-Platten
mit zunehmenden Gancyclovir-Konzentrationen
ausstreicht. Alle 3 Tage werden die Medien ausgetauscht, und frisches
Gancyclovir wird zugesetzt. Nach 9 Tagen werden die Zellen mit Giemsa
gefärbt. Die
Anzahl der Kolonien pro Platte wird bestimmt. Der Test des [3H]-Thymidin-Einbaus wird auf ähnliche
Weise wie der nachstehend beschriebene Test für biologische Flüssigkeiten
durchgeführt,
wobei aber die HSV-tk-Tumor-transfizierten Zellen verwendet werden.
-
b. Bestimmung der Konzentrationen
an Gancyclovir und IFN, die zur Abtötung von mit dem 6–16-tk-Ablationsvektor
transfizierten Zellen erforderlich sind
-
Die
Einverleibung von GANC in DNA hängt
vermutlich sowohl von der extrazellulären als auch von der intrazellulären Konzentration
des HSV-tk-Enzyms ab. Zellen mit erhöhter Bildung von tk, die durch
Zugabe von IFN induziert worden ist, können eine verstärkte Empfindlichkeit
gegen GANC aufweisen. Dieser Synergismus wird unter Verwendung steigender
Konzentrationen beider zytotoxischer Mittel unter Bedingungen untersucht, bei
denen die Konzentration von einem der Bestandteile konstant bleibt.
Eine erhöhte
Toxizität
wird sowohl durch [3H]-Thymidin-Einbau-Tests
als auch durch Ausstrichwirkungsgrad-Tests bestimmt.
-
c. Bestimmung der Gancyclovir-Konzentrationen
in biologischen Flüssigkeiten
-
Um
rasch die Konzentration von Gancyclovir in biologischen Proben,
wie Serum, bestimmen zu können,
werden [3H]-Thymidin-Einbau-Tests mit LTK-Zellen,
die mit dem HSV-tk-Gen transfiziert und in HAT-Medien selektiert
worden sind, bereitgestellt. Der Test wird in Gegenwart von Aminopterin
(1,8 ng/ml) und Hypoxanthin (1,36 ng/ml) durchgeführt, um
die Synthese von dTMP aus dUMP durch Thymidinsynthetase zu vermeiden,
jedoch die Synthese von AMP und GMP über den HGPRT-Purin-Ersatzweg
zu ermöglichen.
Unter diesen Bedingungen hängt
der Einbau von [3H]-Thymidin hauptsächlich vom
Ausmaß der
Hemmung der DNA-Synthese durch Gancyclovir nach dessen Phosphorylierung
und Verarbeitung zu einem Triphosphat-Derivat ab, das die DNA-Polymerase
hemmt. Der Einbau von [3H]-Thymidin ist
unabhängig
von internen UMP/TMP-Pools. Die Tatsache, dass diese Zellen kein
endogenes Säugetier-tk-Gen
enthalten, ist von großem Vorteil,
da die Zellen gegenüber
Gancyclovir äußerst empfindlich
sind.
-
Der
Test auf DNA-Synthese wird folgendermaßen durchgeführt. Zellen
werden in Mengen von 15–25 × 103 Zellen
pro Vertiefung auf eine Mikroplatte mit 96 Vertiefungen überimpft.
Die Zellen werden in Dreifachversuchen mit und ohne Gancyclovir
in bekannten Konzentrationen in Gegenwart von Hypoxanthin und Aminopterin
inkubiert. Nach 24–48
Stunden werden die Zellen 1 Stunde mit [3H]-Thymidin (915 mCi/ml;
25 Ci/mmol; 1 Ci + 37 GBq; Amersham) inkubiert. Sodann werden die
Zellen 2 Mal mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung gewaschen, 30 Minuten
bei 4°C
mit 5% Trichloressigsäure
behandelt und 3 Mal mit 5% Trichloressigsäure gewaschen. Der Niederschlag
wird in 0,1 ml 0,2 M NaOH 30 Minuten bei 37°C gelöst und mit 0,01 ml 2 M HCl
neutralisiert. Die Radioaktivität
wird in einem β-Szintillationszähler bestimmt.
Die Konzentration an Gancyclovir in tierischen Flüssigkeiten
konnte durch Zweifachverdünnungen
der Proben und Vergleich des erzielten Hemmgrades mit der Hemmkurve
des verwendeten Standards ermittelt werden.
-
d. Bestimmung der IFN-Konzentration,
die zur Hemmung der Proteinsynthese und zur Abtötung der mit dem 6–16-DT-A-Plasmid
transfizierten Zellen erforderlich ist
-
Um
die IFN-Dosis und die Behandlungszeit zu ermitteln, die erforderlich
sind, um eine Zytotoxizität
von mehr als 90% zu erreichen, wird die Hemmung der Proteinsynthese
in mit dem Plasmid 6–16-DT-A
transfizierten Zellen unter Verwendung eines empfindlichen kolorimetrischen
Tests gemessen.
-
Tumorzellen,
die mit dem 6–16-DT-A-Plasmid
pSV2neo (zur Selektion in G418) und mit pCH110, das das bakterielle β-Galactosidase-Enzym
unter der Steuerung des frühen
SV40-Promotors enthält, kotransfiziert sind,
werden durch Züchtung
in G418 selektiert. Resistente Zellklone werden isoliert und durch
Southern Blotting getestet, um nachzuweisen, dass sämtliche
Plasmide vorhanden sind. Bei den selektierten Zellklonen handelt
es sich um solche, die durch IFN abgetötet werden und nachweisbare
Spiegel an β-Galactosidase-Aktivität aufweisen.
-
Die
Hemmung der Proteinsynthese aufgrund der Aktivierung des Diphtherie-Toxins
bewirkt eine Abnahme des Anteils an β-Galactosidase, die in einem
kolorimetrischen Test unter Verwendung des Substrats pNPG (p-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid)
nachgewiesen werden kann. Dieses Substrat von β-Galactosidase färbt sich
bei Spaltung durch das Enzym gelb. Die Anreicherung des gelben Reaktionsprodukts
lässt sich bei
einer Wellenlänge
von 220 nm in ELISA-Platten messen. Dieses enzymatische System ist
auch in vivo geeignet. Die Anwesenheit von Zellen mit einem Gehalt
an dem β-Galactosidase-Gen lässt sich
in histologischen Proben unter Verwendung des Substrats X-gal sichtbar
machen, das bei Spaltung in den Zellen ein blaues Präzipitat
liefert. Daher ermöglicht
dieser Test die Bestimmung der Anwesenheit von Tumorzellen mit einem
Gehalt an letalen Genkonstrukten, wobei die Bestimmung in situ in
tierischem Gewebe nach Behandlung mit IFN erfolgt.
-
6. In-vivo-Versuche
-
Die
folgenden vorhergesagten Beispiele beschreiben die praktische Durchführung der
Erfindung in einer Vielzahl von Mäuse-Tumormodellen.
-
CT26-Zellen
mit oder ohne immunopotenzierende und/oder letale Gene werden syngenen BALB/c-Tieren
injiziert. Auf ähnliche
Weise werden SP1- und RENCA-Zellen (vgl. die nachstehende Beschreibung)
ihren syngenen Wirten, nämlich
CBA- bzw. BALB/c-Mäusen
injiziert. Um das immunogene Potential der die letalen Gene exprimierenden
Zellen zu bestimmen, werden 1 × 103 bis 107 Zellen
in die rechte Flanke der Tiere injiziert, während die parentalen, nicht-transfizierten
Zellen in die linke Flanke injiziert werden. Die Anzahl der zur
Tötung
von 50% der Tiere erforderlichen Tumorzellen wird gemäß dem Verfahren
von Reed und Muench (Reed, 1938) gemäß früheren Angaben (Fearon, 1988)
ermittelt.
-
7. Modelle
-
a. H4A
-
Die
H4A-Zelllinie wurde durch Transfektion vom SP1-Mamma-Ardenokarzinom
mit dem Influenza-Virus-Hämagglutinin(HA)-Gen
abgeleitet. HA exprimierende Zellen wurden 4 Mal unter Verwendung
von fluoreszenzaktivierter Zellsortierung (FACS) gemäß früheren Angaben
(Fearon et al., 1989) selektiert. Es wurde die H4A-Zelllinie erhalten.
H4A wächst
nicht in syngenen Wirten bei einer Reizdosis von 1 × 104, wächst
aber bei subkutaner Injektion von 1 × 105 H4A-Zellen.
Trotz des Wachstums der Zellen bauen die Tiere eine zytotoxische
T-Zellantwort auf, obgleich diese Antwort unzureichend ist oder
zu spät
erfolgt, um das Tumorwachstum auszugleichen.
-
CBA-Mäuse erhalten
eine Injektion von H4A oder von H4A, das entweder mit HSV-tk oder
DTA transfiziert ist. Wenn der gebildete Tumor unterschiedliche
Größen erreicht
(2–4 mm,
6–8 mm,
1 mm oder 2 mm), werden sämtliche
Tiere auf folgende Weise behandelt, um die injizierten Zellen abzutöten.
Injizierte
Tumorzelle | Behandlung |
H4A | keine |
H4A | GANC |
H4A | IFN-α |
H4A | GANC
+ IFN-α |
H4A – HSV tk | keine |
H4A – HSV tk | GANC |
H4A – HSV tk | IFN-α |
H4A – HSV tk | GANC
+ IFN-α |
H4A – DTA | keine |
H4A – DTA | GANC |
H4A – DTA | IFN-α |
H4A – DTA | GANC
+ IFN-α |
-
Die
anfänglichen
Dosen von IFN-α (Hoffman-LaRoche,
Nutley, N. J.) betragen 5 × 104 Einheiten/Injektion bei 3-maliger wöchentlicher
subkutaner Verabreichung über
2 aufeinander folgende Wochen hinweg. GANC (Syntex, Palo Alto, CA)
wird zu Beginn subkutan in einer Dosis von 20 mg/kg/Tag verabreicht.
-
Bei
den Tieren, bei denen der primäre
Tumor abgestoßen
worden ist, werden sodann folgende Maßnahmen durchgeführt:
Bestimmung
der zytotoxischen Milz-T-Zellantwort; und
Reizung mit 1 × 104, 1 × 105 oder
5 × 105
parentalen Zellen zur Ermittlung der Immunität gegen eine parentale Tumorreizung.
-
b. CT26/IFN-γ
-
Das
CT26-Mäuse-Kolonkarzinom
wird bei Transfektion mit IFN-γ und
Expression von IFN-γ teilweise immunogen.
Während
eine 1 × 105-Reizdosis von parentalen CT26-Zellen für normale
Tiere innerhalb von 3 Wochen letal ist, überleben 60% der Tiere mit
einer Injektion von CT26-IFN-γ-Zellen
länger
als 8 Wochen. Diese Zellen sind offensichtlich immunogen, wobei
die Antwort, die sie hervorrufen, gelegentlich zur Verhinderung von
Tumorwachstum unzureichend ist. Ferner wurden die mit lebensfähigem CT26/IFN-γ immunisierten
Tiere nicht gegen einen parentalen CT26-Reiz geschützt. Ferner
bewirkten bestrahlte CT26/IFN-γ-Zellen
keinen Schutz gegen eine Reizung mit parentalen Zellen.
-
c. RENCA-Modell
-
RENCA
ist ein renales Zellkarzinom von BALB/c-Mäusen. Die Injektion von 5 × 104 RENCA-Zellen in die subrenale Kapsel von
syngenen Mäusen
führt innerhalb
von 2 Wochen zur Entwicklung eines u-1 cm-Tumors. Wird die den Tumor
aufweisende Niere chirurgisch entfernt, entwickeln die Tiere innerhalb
von 2 Wochen ausgedehnte Lungenmetastasen.
-
C. Humanimmunotherapie
-
Aufgrund
der erforderlichen Beschränkungen,
die bei der Humantherapie gegeben sind, wurde die vorliegende Erfindung
am Menschen noch nicht getestet. Es kommt jedoch in Betracht, dass
die Erfindung beim Menschen mit ausgewählten Tumoren, wie Kolontumoren,
Brusttumoren, Ovarialtumoren, Melanomen und Sarkomen, eingesetzt
werden kann. Im Allgemeinen wird es bevorzugt, zur Behandlung Patienten
heranzuziehen, bei denen ein diskreter primärer Tumor entfernt worden ist,
bei dem ein hohes Rezidiv-Risiko besteht. In einer üblichen
Situation werden Tumorzellen des Patienten isoliert und mit geeigneten
immunopotenzierenden und letalen Genen transfiziert. Es ist selbstverständlich,
dass dann, wenn es sich beim immunopotenzierenden Gen um ein Cytokin,
wie Interleukin-2 handelt, ein für
ein humanes Cytokin kodierendes Gen eingesetzt wird. Nach der Transfektion
werden die Zellen ausgewählt,
um Zelllinien zu erhalten, die in stabiler Weise mit den ausgewählten Genen
transfiziert sind.
-
In
einer idealen Situation wird bei dem Patienten zunächst eine
von zahlreichen Behandlungsmöglichkeiten
zur Verringerung der Tumorbelastung, wie eine chirurgische Resektion,
Bestrahlung und dergl., durchgeführt,
bevor die Verabreichung des Tumorzellen-Immunogens erfolgt. Sodann
führt man
die Immunisierung des Wirts für
eine ausgewählte
Zeitspanne, üblicherweise
etwa 14 Tage, durch. Während
dieser Zeitspanne können
geeignete Tests durchgeführt
werden, um den Immunstatus des Patienten in Bezug auf den speziellen, in
Frage stehenden Tumor zu ermitteln. Es ist jedoch darauf zu achten,
dass dann, wenn die Immunisierung von lokaler Natur ist, nicht in
sämtlichen
Fällen
eine systemische Immunität
beobachtet wird. Es kann somit erforderlich sein, für derartige
Untersuchungen Lymphozyten von der Tumorstelle zu gewinnen. Auf
jeden Fall wird nach einer bestimmten Zeitspanne, innerhalb derer
der Wirt in wirksamer Weise gegen die Tumorzellen immunisiert worden
ist, das letale Gen dazu veranlasst, die restlichen immunisierenden
Tumorzellen zu beseitigen. Wenn als selektierbarer, induzierbarer
Promotor der hier beschriebene 6–16-Promotor verwendet wird, wird
dem Patienten α-Interferon in einer
Dosis verabreicht, die eine Initiierung der Transkription des letalen Gens
bewirkt, aber nicht so hoch ist, dass sie für den Patienten akut toxisch
ist. Das α-Interferon kann auch lokal
an der Stelle der Zufuhr des Impfstoffs verabreicht werden. Wird
das Herpes simplex-Thymidin-Kinase-Gen verwendet, ist es erforderlich,
Gancyclovir zu verabreichen. Wenn das Thymidin-Kinase-Gen vom 6–16-Promotor
gesteuert wird, ist eine Verabreichung sowohl von Gancyclovir als
auch von Interferon-α gerechtfertigt.
Obgleich bestimmte Parameter für
diese einzelnen Verabreichungen und dergl. noch nicht ermittelt worden
sind, sollten sie vom Fachmann unter Berücksichtigung der hier gemachten
Ausführungen
leicht zu ermitteln sein.
-
Die
vorstehende Beschreibung der Erfindung ist auf bestimmte bevorzugte
Ausführungsformen
unter Berücksichtigung
der Anforderungen von patentrechtlichen Bestimmungen abgestellt
und dient lediglich Erläuterungszwecken.
-
Beispielsweise
können
zahlreiche Verfahren zur Einführung
von exogenen Genen in die Tumorzielzellen eingesetzt werden. Ferner
können
verschiedene ausgewählte
Gene erfindungsgemäß transfiziert
werden. Beispielsweise können
bestimmte Aspekte der Erfindung, wie die Bereitstellung eines selektiv
induzierbaren letalen Gens, nicht auf die Anwendung in der Immunotherapie
beschränkt
sein, sondern sie können
in breitem Umfang auf beliebige Situationen anwendbar sein, bei
denen es wünschenswert
ist, in spezifischer Weise in vivo eine gentechnisch manipulierte
Zelle zu beseitigen. Ferner können
die erfindungsgemäßen transfizierten Tumorzelllinien
zur ex vivo-Immunisierung herangezogen werden, wie bei der Aktivierung
von LAK-Zellen zur Verabreichung an einen Patienten durch Infusion
gemäß dem im
US-Patent 4 690 915 (Rosenberg) beschriebenen Verfahren oder bei
der in vitro-Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten oder zur Förderung
des Wachstums von Cytokin-abhängigen
Zelllinien, wie von IL-2 abhängigen
Zelllinien. Die Fähigkeit
zur Reinigung von in vitro-Kulturen der transfizierten Tumorzellen
durch einfaches Induzieren einer Transkription und Translation des
letalen Gens bietet einen zusätzlichen
Vorteil. Somit ist es offensichtlich, dass die Erfindung einer beliebigen
Anzahl an geeigneten Modifikationen, die innerhalb des Stands der
Technik liegen, unterzogen werden kann.
-
Literatur
-
Die
folgenden Literaturstellen können
dazu dienen, das Verständnis
und die praktische Ausführung bestimmter
Aspekte der vorliegenden Erfindung zu erleichtern. Mit der Aufnahme
einer Literaturstelle in diese Liste wird nicht automatisch eingeräumt, dass
diese Literaturstelle für
die vorliegende Erfindung zum Stand der Technik gehört.
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-
Tabelle
1
Wachstum von CT256, CT26-IL-2
+ und
CT26-neo-IL-2
– in
BALB/c-Mäusen
-
Tabelle
2
In-vivo-Wachstum, Schutzimmunität und von IL-2-transfizierten
B16-Melanomzellen gebildete CTLs
-
Tabelle
3
Wachstum von IFN-γ-transfizierten
SP1-Tumorzellen
-
Gruppen
von CBA-Mäusen
erhielten eine subkutane Injektion mit 105,
5 × 105 oder 106 Zellen
aus drei unterschiedlichen Transfektionsplatten (1C, 3C und 6L).
Die Tiere wurden sodann 90 Tage lang im Hinblick auf das Tumorwachstum
beobachtet.
-
Tabelle
4
Induktion von zytotoxischen T-Zellen durch IFN-γ-bildende
SP1-Zellen
-
Gruppen
von CBA-Mäusen
erhielten eine subkutane Injektion von 5 × 105 SP1-
oder SP1/IFN-γ(6L)-Zellen.
2 Wochen später
wurden die Tiere getötet.
Ihre Milzzellen wurden mit bestrahlten SP1- oder 6L-Zellen inkubiert.
5 Tage später
wurden die Lymphozyten geerntet und über eine Nylonwolle-Säule gegeben.
Haftende und nicht-haftende Milzzellen wurden in den angegebenen
Verhältnissen
zu den aufgeführten 111In-ox-markierten Zielen gegeben.
- NWA
- an Nylonwolle haftend
- NWNA
- an Nylonwolle nicht-haftend
-
Tabelle
5
Immunologischer Schutz durch IFN-γ-transfizierte SP1-Zellen gegen
eine Reizung mit parentalen Zellen
-
CBA-Mäuse wurden
mit 106 6L-Zellen am Tag 0 und erneut am
Tag 14 immunisiert. Am Tag 19 wurden die immunisierten Tiere und
die Kontrolltiere einer Reizung mit 104 oder
105 parentalen SP1-Zellen unterzogen. Die
Tiere wurden sodann im Hinblick auf das Tumorwachstum beobachtet.
-
Tabelle
6
Wachstum von IFN-γ-bildenden
CT26-Tumorzellen
-
Gruppen
von BALB/c-Mäusen
erhielten eine subkutane oder intravenöse Injektion von CT26 oder CT26γ- und wurden
in Bezug auf Tumorwachstum und Überlebensrate
beobachtet.